2020  März  April

 

Landwirtschaft auf Eiderstedt

Maissaat ist nun auch am Böhler Weg eingebracht

Die Landwirtschaft kann einen dritten Trockensommer nicht gebrauchen

„Över Nacht hett he den Mais indrillt un nu ringelt“, erzählte mir Henning Peters. Landwirt Thomas Steffens war mit seiner Ringelwalze gerade auf der 7 Hektar Ackerfläche zwischen dem Reiterhof Immensee und dem Hof von Claus Peters westlich vom Böhler Sielzug fertig geworden. Die Zufahrt erfolgt vom Böhler Weg aus über die als Schafweide genutzte vorgelagerte Grasfläche. Diese 1,5 Hektar hat Henning Peters zur Verfügung. Sie sind mit einem Elektrozaun abgesichert. Auf ihr tummeln sich einige seiner Mutterschafe mit ihren Lämmern. Der Strom sollte nun wieder eingeschaltet werden. Auf der anderen Seite des Böhler Weges befindet sich ebenfalls ein eingesätes und geringeltes Maisfeld.

Das Einbringen der Maissaat in gleichmäßigem Abstand nennt man Drillen. Der Begriff stammt eigentlich aus dem Militär. Die Bezeichnung wird verständlich, wenn man weiß, dass der Mais als Drill- oder Reihensaat – eben in „Reih und Glied“ – mit einer Sä- oder auch Drillmaschine durchgeführt wird. Das hatte ein Lohnunternehmen am Vortag in den Abendstunden erledigt.

Das besondere Kennzeichen sind kleine Säschare, die eine mehrere Zentimeter tiefe Rinne in das Saatbett ziehen. Durch ein Rohr werden aus dem Säkasten durch eine drehende Nockenwalze Samenkörner eingebracht (gedrillt = drehende Zuführung). Der Vorteil dieser landwirtschaftlichen Maschine zur Aussaat von Pflanzensamen ist die genaue und gleichmäßige Tiefenablage des Saatgutes, was zu weniger Vogelfraß und einem gleichmäßigen Feldaufgang führt. Dadurch kann die Saatmenge gegenüber der Breitsaat um etwa 30 % gesenkt werden. (Wikipedia,27.04.20)

Nach dem Drillen muss die dadurch gelockerte Krume oberflächlich wieder verfestigt werden, um den Feuchtigkeitsverlust zu minimieren. Das erfolgt mit Hilfe einer Ringelwalze, daher die Bezeichnung „Ringeln“. Sie gehört zur Gruppe der Rauwalzen. Je nach Verwendungszweck gibt es spezielle Ausführungen. Die Ringelwalze besteht aus linsenförmigen gusseisernen Ringen, die auf einer Achse aufgezogen sind. Walzen insgesamt werden auch als Nachläufer für andere landwirtschaftliche Geräte wie Eggen oder Grubber verwendet.

Grünlandflächen und Ackerflächen prägen das Landschaftsbild an beiden Seiten des Böhler Weges. Sie reichen im Süden bis zum Eiderweg vor dem Golfplatz und dem Seedeich und im Norden bis zur Wittendüner Allee (L33). Raps, Gerste, Weizen und Mais werden hier auch dieses Jahr angebaut. Die Felder für die jeweiligen Fruchtarten wechseln von Jahr zu Jahr. Die Ackerflächen weisen ab und zu kahle Flächenstücke auf. Dort hat im frostarmen und nassen Winter 2019/20 häufig Wasser gestanden. Deswegen konnte die Saat nicht aufkommen.-

Jetzt ist es bereits einen Monat richtig trocken. Auch im März fiel wenig Regen. Der tut not, damit der Mais nun aufkeimen kann. Die Hoffnung besteht: Das Hochdruckgebiet soll durch ein Tief abgelöst werden. „Einen dritten Trockensommer können wir nicht gebrauchen“, sagt Henning Peters. Er betreibt am Marneweg in Böhl eine Deichschäferei. Die Corona-Krise macht auch der Landwirtschaft zu schaffen. Die Preise sind im Keller. Der Erlös für ein Schlachtlamm lag letztes Jahr um ca. 18 € niedriger. Für jeden Schafhalter ist das ein herber Verlust. Wenn wegen zu großer Trockenheit dann noch Heu und Futter zugekauft werden müssen, fragt sich mancher, wie das zu bewältigen ist. Manchmal muss man sich von Schafen trennen, und der Schlachtpreis sinkt dann weiter.

Bis auf etwa 50 haben seine Mutterschafe alle gelammt. Waren es sonst bis zu 50 Lammungen am Tag, wird sich das nun bis Mitte Mai noch hinziehen.

So ist es kein Wunder, dass auf den Grünlandflächen vor allem auch Schafe mit ihren Lämmern anzutreffen sind. Auf den Weideflächen südlich der Wittendüner Allee grasen seit kurzem – Weideauftrieb - auch wieder Rinder.

Landwirtschaftliches Arbeiten zieht immer Vögel an. So war auf dem anderen Maisacker außer einigen Brandenten auch ein Schwarm Goldregenpfeifer tüchtig auf Nahrungssuche.

Hans Jörg Rickert, 27. April 2020, www.jb-spo.de

Wendt’s goode Döns - Restaurant mit Prädikat ist nun Vergangenheit

 

 

35 Jahre verwöhnten Erwin und Petra Wendt mit ihrem Team ihre Gäste

Bis vor einigen Tagen stand das Gebäude noch. Es war ein kleines, aber feines Restaurant in der Dorfstraße, etwas „seitab“ gelegen, möchte man mit Theodor Storm sagen. Man musste es schon kennen, wenn man wissen wollte, wo es in der Dorfstraße Richtung Wittendüner Kreisel angesiedelt war. Als es die Post noch im Dorf gab und auch die Volksbank ihre Filiale dort betrieb, kam man an ihm vorbei.

Direkt gegenüber dem Bankgebäude gelegen, fiel es nicht auf. Nur der Schriftzug oben gab Auskunft: „Wendt’s goode Döns“. Aber das Mittags- und Abendrestaurant hatte einen sehr guten Ruf. Die meisten Gäste kamen, aßen köstlich und gingen - und kamen wieder. „Im Herbst sind wir wieder da“, meldeten sich viele nicht nur bei Petra Wendt ab, sondern kündigten ihr Kommen auch gleich wieder an. Zuvor waren sie während ihres Urlaubs manchmal Tage hintereinander in der kleinen gemütlichen Gaststube mit neun Tischen für zwei bis vier Personen – eben der „gooden Döns“ – Gast gewesen. Sich telefonisch zum Essen anzumelden, war sinnvoll. Wer sich hatte verwöhnen lassen, lernte das sehr schnell.

Diätkoch Erwin Wendt ist ein „Freund des Herdes“, aber er ist auch Marathonläufer. Er weiß, wie er sich seine Zeit einteilen muss, um erfolgreich zu sein. Die Wartezeiten für die Gäste waren nie zu lang, und das gewünschte Gericht war immer frisch und höchst appetitlich angerichtet. Dienstags war „Schlemmertag“. Fast immer gab es ein Fischgericht. Es gab auch Ausnahmen, aber das war höchst selten.

Als 2019 bekannt wurde, dass Wendts im Oktober aufhören wollten, schaute man zunächst ungläubig, dann wehmütig hin zu dem Termin. Noch war ja Zeit, aber dann war der letzte „Schlemmertag“ da. Die waren vor mehr als zehn Jahren eingerichtet worden. - An einem der Dienstage vorher hatte ich ein Ehepaar aus Hamburg gefragt, was das nun für sie bedeute, wenn es „Wendts goode Döns“ nicht mehr gibt. Das Schlemmertagsgericht war an diesem Tag „Rotzungenfilet mit Senfkartoffeln und Salat, dazu als Nachtisch Tiramisu, Vanilleeis und Erdbeermark“. Der Nachtisch war nur als solcher, nie in seiner Form angekündigt. Er selbst war immer die kleine Überraschung. Rödenbecks hatten sich schon wieder für den nächsten Tag angemeldet. „Uns gefällt die gemütliche Atmosphjäre, und dass der Fisch immer toll gebraten ist und so hervorragend schmeckt. Die Qualität ist ausgezeichnet und gleichbleibend. Dazu kommt das Miteinander hier, auch unter den Gästen. Es ist alles sehr freundlich.“ – Bei gutem Wetter wurde gern auch die kleine Terrasse genutzt. Auch das Plaudern von Tisch zu Tisch gehörte dort irgendwann immer dazu. Das ist nun endgültig Vergangenheit.

Das Haus ist abgerissen. Ein Neubau wird entstehen. Wenn es stimmt: Ferienwohnungen. „Wendt’s goode Döns“ ist nun endgültig passè. Manch ein Zufallsgast wird, wenn die „Corona-Krise“ weitestgehend überstanden ist, vielleicht erstaunt vor dem nun freien Gelände stehen.

Seit 1984 hatten Erwin und Petra Wendt – in den mindestens fünf letzten Jahren mit ihrem Service-Team Doris Frewert, Erika Bieszk und Susanne Schmidt – ihre Gäste verwöhnt. Vom 15. Juni 1996 an taten sie das in ihrer „gooden Döns“. Begonnen hatten sie mit „Am Kamin“. Nach dem Feuer dort 1985 waren sie für drei Monate als Ausweichort „Am Flugplatz“ Gastgeber gewesen. Die „Corona-Krise“ hat sie nicht mehr getroffen. Welch ein Glück!

Hans Jörg Rickert, 25. April 2020, www.jb-spo.de

Siehe auch unter www.jahrbuch-st-peter-ording.de :

2014 Juli „Wendts Goode Döns“ ausgezeichnet

Das „Karkenschipp“ schwebte zum 25. Mal in der Luft über dem Strand

 

 

An den Stränden laufen die Vorbereitungen auf den möglichen Saisonbeginn

Dieser 23. April 2020 wird der Mannschaft vom Bauhof der Tourismus-Zentrale und Diakonin Andrea Streubier, Leitung der Urlauberseelsorge in St. Peter-Ording, mit Sicherheit in Erinnerung bleiben.

 

Im 13. Jahr schwebte das „Karkenschipp“, am Haken des Krans vom Tieflader abgehoben, in die Höhe und an seinen Standort am Strand bei den Spielgeräten zwischen dem neuen Mehrzweckpfahlbau und den Stegen vom Übergang Köhlbrand. Mit seiner eingebauten Rutsche, dem Seil zum Hinaufklettern und dem Steuerrad „im Kommandostand“ motiviert es gerade auch Kinder immer wieder zum Besuch.

 

Bei Gottesdiensten oder anderen kirchlichen Veranstaltungen am Strand finden auf dem Gelände die meisten Highlight-Events der TZ statt. Die freie Fläche dazwischen ist dann oft auch Fußballplatz für Heranwachsende. „Kirche mitten unter uns“ heißt es damit auch beim Strandurlaub. Das ist Teil des Konzeptes.

 

Der Antransport zum Strand vom Winterlager bei der Strandkorbhalle in Hungerhamm ist genau wie im Herbst dann die Rückführung wegen der Kosten auch eine Logistikleistung. Ohne Kran geht das nicht. Der kam von Flensburg und lud das Schiff zunächst in Hungerhamm auf den Tieflader von Richard Merkner aus Sandwehle. Kranführer Steffan Schwenkner erledigte danach die Positionierung der zum Strandrestaurant 54° Nord gehörigen „Ohana Bar“ auf das ihr vorgelagerte Podest am Ordinger Strand. Erst danach war das Karkenschipp nicht weit davon an der Reihe.

 

Deswegen waren von der TZ Bernd Wieben, Reinhard Plähn, Holger Lau, Thomas Plähn und der beim Tourismus-Service-Center Auszubildende Sören Bruchmann vor Ort. Da für ihn wegen der Corona-Pandemie keine Kurzarbeit möglich ist, wird er mit anderen Aufgaben betraut, dieses Mal zur Unterstützung des Bauhofes. Dabei lernt er dann die Arbeitsbereiche der TZ und vor allem viele Mitarbeiter kennen, die in den Außenbereichen tätig sind. Claus-Volquart Peters von der Veranstaltungsabteilung, war ebenfalls gekommen. Der technische Leiter der TZ Nils Koch hatte sich bereits vorher von dem termingerechten Ablauf überzeugt, um dann bei der Strandbar mit dem Pächter einiges abzuklären. Heinz-Dieter Hecke war mit seinem Traktor unterwegs. Johannes Mahnsen von der Strandaufsicht und Jürgen Reimers vom Bauhof fuhren zum nächsten Einsatzort. Hier und da weitere Fahrzeuge der TZ. Die Saison, die schon längst hätte beginnen sollen, muss vorbereitet werden. Das Covid-19-Virus hat eben in St. Peter-Ording auch alles ins Stocken gebracht.

Paradiesisch schön, möchte man sagen, ist es am Strand in Ording. Nur ganz vereinzelt Strandspaziergänger an diesem Morgen. Malerisch sandverweht die Dünen, noch Abbruchkanten erkennbar von den starken Fluten, aber sonst große ungewohnte Stille bei herrlichsten Strandwetter. Saisonbeginn ist in der Regel am 15. März. Dafür hatte man alles Erforderliche vorbereitet. Der Betrieb der Restaurants beginnt erst danach. „Corona“ stoppte das meiste, denn am Strand kann nicht einfach abgewartet werden. Wind und Wellen haben ihre eigenen Gesetze, nach denen sich der Mensch zu richten hat. Deswegen sind die Strandkörbe noch im Winterlager und bisher gelten die erlassenen Einschränkungen. So waren u.a. solche Arbeiten angesagt, die erst im Laufe der Saison durchgeführt werden sollten.

 

Andrea Streubier freute sich, dass das jetzt mit dem Karkenschipp geklappt hat. Das erfolgt immer als Service-Leistung der TZ. Für alle Aktiven gibt es danach einen kleinen Strandimbiss. Der hat Tradition und vermittelt Atmosphäre. Wilhelm Jeß war ebenfalls gekommen. Er hat das Steuerrad auf Vordermann gebracht. Das Karkenschipp soll schließlich Kurs aufnehmen. Erste größere Veranstaltung auf ihm  ist hier der traditionelle Gottesdienst mit Taufen am Pfingstmontag, 1. Juni um 15 Uhr. Der hängt noch in der „Schwebe“, aber der Anker für „Kirche am Strand“ ist gelichtet.

Hans Jörg Rickert, 24. April 2020, HN und www.jb-spo.de

Naturbeobachtungen auf Eiderstedt

April 2020 – Nonnengänse sammeln sich zum Flug in die Arktis

 

 

Das Schauspiel wiederholt sich jedes Jahr um diese Zeit. Immer neu fasziniert es. Mengen von Nonnengänsen sind auf den Fennen. Ihre Schwärme haben sich jetzt vergrößert. Waren sie sonst kleiner und auch weiter voneinander verteilt, scheinen sie jetzt zusammenzurücken. Und dann geschieht es: Auf einmal erheben sich die ersten Gänse in die Luft, die anderen folgen. Schließlich sind alle Gänse aufgeflogen. Nach einiger Zeit landen sie meistens an einer anderen Stelle wieder. In Abständen wiederholt sich dieses Spiel.

 

Wenn man das dann als Beobachter am Feldhausweg abends oder am Grudeweg um die Mittagszeit erleben kann, wie die Gänse direkt über einen hinwegfliegen, dann bleibt ein Eindruck besonders in Erinnerung: Das Schnattern vom Vogelhimmel. Aber allein schon die Anzahl auf den Fennen, sie nacheinander aufsteigen, sich dann am Himmel fliegend sammeln und als großer Schwarm dahingleiten zu sehen, ist einfach wunderbar.

Die Schwärme werden aber weniger, sobald sich die ersten auf den Flug in die Arktis gemacht haben.- Dort verrichten sie ihr Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungen. Im Herbst kehren die Nonnengänse wieder zurück, um zu einem großen Teil ihre Winterquartiere aufzusuchen. Aber das ist dann anders.

 

Graugänse haben sich in großer Anzahl auf Eiderstedt angesiedelt. Außer ihnen und den Nonnengänsen ziehen hier zu bestimmten Zeiten noch Ringelgänse durch, aber ihre Schwärme sind weitaus kleiner. Manchmal sind es auch nur Gruppen.

Übrigens: wer genau hinhört, erkennt auch die unterschiedlichen Klangfarben der „Gänsedialekte“.

Hans Jörg Rickert, 19. April 2020, www.jb-spo.de

Naturbeobachtungen auf Eiderstedt

April 2020 – Es ist Hasenhochzeit in Ording

 

Feldhasen zwischen Grudeweg, Utholmer Straße und Norderdeich

09.04.2020 – Auf dem Wege vom Ende des Grudeweges nach Nackhörn kreuzt ein Hase Richtung Deich die Straße Norderdeich. Wenig später mache ich auf den Fennen zwei Hasen aus. Sogar ein dritter ist in der Nähe. Hier spielt sich doch etwas ab?! – Übrigens: Die Häsin trifft die Entscheidung!

BILDFOLGE

Die Feldhasen haben sich dieses Jahr scheinbar das Terrain in Ording auserkoren. Immer wieder konnte ich in diesem April – übrigens genau um Ostern herum – Feldhasen beobachten. Sie hoppelten zwar weg, wenn sie mich bemerkten, aber Angst scheinen sie nicht wirklich zu haben. Der sich putzende Hase war weniger als zehn Meter von mir entfernt hinter einem Graben, welcher nur schwach von Schilf gesäumt war. Aber auch der hoppelnde hatte es nicht eilig. Hakenschlagend schnell flitzten aber manchmal auch einige die Fennen, um dann wieder innezuhalten und nach Genoss*innen Ausschau zu halten.

Erstaunt war ich andererseits immer, wie geschützt sie sich in der freien Natur positionieren. Auch am Feldhausweg fiel mir das auf: Manchmal sind sie geduckt selbst im Grün kaum erkennbar.

BILDFOLGE

Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild erklärte den Feldhasen für das Jahr 2001 und erneut 2015 zum Tier des Jahres. In Schleswig-Holstein haben sich die Bestände der Feldhasen lt. Mitteilung des Jagdverbandes vom April 2020 gut erholt. Auf einen Quadratkilometer kommen in SH derzeit knapp 15 Hasen, im Bundesgebiet sind es 12. In der Marsch ist er derzeit mit 21 Exemplaren am weitesten verbreitet. In Ording wird das wohl so sein. Außerdem sind die Gänse und die Kiebitze mit die besten Wächter.

Hans Jörg Rickert, 17. April 2020, www.jb-spo.de

Ostern 2020 in St. Peter-Ording in Coronazeiten

 

Manche haben sich etwas einfallen lassen

Das Café & Restaurant Strand No.1 an der Strandpromenade im Ortsteil Bad bietet seit schon einiger Zeit vor Ostern einen „Außer-Haus-Verkauf & Lieferservice“ an. Geliefert wird täglich von 17 bis 21 Uhr. Man kann auch selbst abholen. Über eine Bestell-Hotline kann aus einer umfangreichen Karte geordert werden.

 

Im Dorf bietet die Möbel- & Suppenmanufaktur die Wochentage über ihre Suppen an. Hier erfolgt die Übergabe bei Abstandswahrung durchs Fenster.

 

Der Döner-Treff in der Straße Im Bad hat geöffnet für „Laufkundschaft“. Die kommt gezielt, u.a. Handwerker, die von außerhalb kommen und in St. Peter-Ording zu tun haben. Die Übergabe erfolgt durch die Luke wie sonst, nur der Abstand ist größer.

 

Edeka Johst im Dorf bietet täglich drei verschiedene „Gerichte“ zum Abholen an. Das Angebot ist ausgeweitet. Regulär ist bis auf die Saisonzeiten dienstags Suppentag und donnerstags gibt es ein Tellergericht.

Im Ortsteil Bad wie auch im Dorf ist sonst sehr wenig los. Bei Edeka kann sozusagen in den Parkplatzbuchten der Dorfstraße vor der Haustür geparkt werden. Selten muss man den zugehörigen Parkplatz nutzen, selbst am Ostersonnabend nur im Ausnahmefall. Im sonst verhältnismäßig „engen Laden“ ist nun mehr als reichlich Platz für jeden. „Schlangen“ sind selbst an der einen Kasse selten. Das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist aber alles da.

 

Bei Bäckerei Siercks ist Schmalbesetzung hinter dem Tresen, ebenfalls in der Backstube, denn die gewohnte Anlieferung zu Hotels etc. entfällt. Auch hier wird wie selbstverständlich Abstand gewahrt und alles geht scheinbar ruhig seinen Gang.

Floristik Crantz hat im Außenbereich einen Selbstbedienungsstand und vor der Tür einen Tresen eingerichtet. Blumen und Pflanzen können bestellt und abgeholt werden. Auch bei Tendenz kann man aus dem Fensterangebot telefonisch ordern.

Ansonsten aber herrschen im Bad und im Dorf eine ungewohnte Stille. Geschäfte, Gaststätten, Cafes sind geschlossen. Es bleiben Fragen: Wann und wie kehrt das Leben zurück? Kommen wir über die Runden? ….

St. Peter-Ording zu Coronazeiten April 2020

St. Peter-Ording zu Ostern - in den Vorjahren

Schokoladiges zu Ostern für Feuerwehr, DLRG und Polizei

 

Osterhasen, Ostereier und anderes Schokoladiges gab es dieses Jahr im Edeka Markt Johst schon länger zu herabgesetzten Preisen. Zu dieser Maßnahme hatte man greifen müssen, aber auch das preiswerte Angebot konnte die Käufer nicht locken. Sie waren ja nicht da. Gemessen an der sonstigen Dichte im Laden waren wegen der Corona-Krise die zwei Meter Abstand voneinander seitens der Kunden ohne Probleme einzuhalten. Was blieb Karsten Johst anderes übrig, als einen Teil des Überangebotes zu spenden. Über Bürgermeister Rainer Balsmeier gelangte seine Spendenmail so an die Vorsitzende des Sozialausschusses. Bei Monika Grutza gerät man da auch immer an die passende Frau. Ideen und Tatkraft sind bei ihr in Personalunion vereinigt.

Schnell hatte sie die Situation erfasst und entschieden: Das ist eine wunderbare Gelegenheit, Feuerwehr, DLRG und Polizei einmal unverhofft „Danke“ zu sagen. In Anbetracht der Menge an Osterhasen, Schokoladeneiern und sonstigen Süßigkeiten sortierte sie und packte schon einmal schnell rund 40 Ostertüten für die Bewohner der Rentnerwohnungen.

Stellvertretender Wehrführer Torsten Thomsen sprach sich mit Wehrführer Tom Schade ab. Am Sonnabendmorgen holte er die Süßigkeiten für die Feuerwehr aus dem Hause der DRK-Sozialstation. Beglückt wurden damit nun die Mitglieder aus der Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr. Vorsitzender Johann Stauch wird das am Dienstag nach Ostern für die DLRG regeln. Für die Polizei hat Monika Grutza das selbst in die Hand genommen, und die Patienten des ambulanten Pflegedienstes der DRK-Sozialstation haben auch noch gut davon.

Für alle zusammen sprachen Torsten Thomsen und Monika Grutza einen herzlichen Dank in Richtung Karsten Johst aus. Sie berichtete nach ihrer Verteilungstour: „Die Rentner haben sich riesig gefreut!“ Bei der Feuerwehr war es nicht anders.

Hjr, 12. April 2020, HN und www.jb-spo.de

OSTERN  2020  -  Die Corona-Pandemie fordert die Kirche

 

Ein Osterfest zum Innehalten in St. Peter-Ording und Tating

Vier Sonntage keine Gottesdienstfeier in der St. Peter-Kirche und St. Magnus in Tating sind der Corona-Pandemie geschuldet. Nicht nur Ostern auf Eiderstedt ist davon betroffen. Das gilt weltweit. Versammlungsverbote sind ausgesprochen. Das betrifft alle kirchlichen Veranstaltungen.

Selbst in der Grabeskirche in Jerusalem zu Ostern nur ein Gottesdienst für an der Gottesdiensthandlung Beteiligte, ebenso im Petersdom in Rom. Auf dem Peterskirchenvorplatz kein Segen „Urbi et Orbi“ für Tausende von Osterpilgern auf dem riesengroßen Platz und für die Menschen auf der Erde. Stille hier und in den Kirchen. Papst Franziskus verkündet seine Osterbotschaft in einem leeren Petersdom.

 

Ostern aber findet trotzdem auch im Jahr 2020 weltweit statt. Es ist das Fest der Auferstehung des Gottessohnes Jesus von Nazareth. In allen vier Evangelien wird vom leeren Grab und damit von der Auferstehung Jesu Christi berichtet. „Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden“ sind die Worte, welche sonst die Frühgottesdienste einleiten.

 

Seit Beginn des Versammlungsverbotes war jedoch eine seelsorgerliche Begleitung und die christliche Verbundenheit in der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating gegeben. Für alle Sonntage gab es im Netz unter www.kirchspot.de aufrufbare Andachten. Segen wurden hier auch besonders für die Gruppen derjenigen ausgesprochen, die in dieser von Corona betroffenen Zeit stärker als sonst gefordert sind. Kirchengemeinderats-Vorsitzender Wolfgang Beushausen und die beiden in der Zeit der Vakanz zuständigen Pastoren Christian Raap (Schobüll) und Jörg Reglinski (Tetenbüll) wünschten allen Gemeindegliedern auf dem Postweg ein gesegnetes Osterfest. Mit den Bildern vom Licht aus dem leeren Grab und dem Karnickel vor dem PC kommen sowohl das Erstaunen als auch der Humor nicht zu kurz. Die Sprüche aus der Offenbarung 1;18 und von Augustinus machen Glaubensbotschaft bewusst bzw. lassen auf Gottes Schutz vertrauen.

Die Kirchen St. Peter und St. Magnus waren wie sonst auch täglich geöffnet. Zum Karfreitag war der Altar mit dem schwarzen Parament versehen, zum Ostersonntagmorgen mit dem weißen. Dafür wie auch für das Entzünden der Osterkerze haben Waltraud Rüß bzw. Claudia und Hans-Peter Boyens gesorgt. Pastor Raap hat eine Meditation zur Sterbestunde Jesu für Karfreitag verfasst. Sie hing auch aus und lag zum Mitnehmen im Eingangsbereich der Kirchen aus. Für den Ostersonntag gab es ein schriftlich von Pastor Reglinski verfasstes Geistliches Wort zum Tag der Auferstehung. Auch dieses konnte gelesen und nach Hause mitgenommen werden.

 

Statt des Frühgottesdienstes hatte sich Diakonin Andrea Streubier etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Etwa fünfzig Gemeindegliedern hatte sie ein Osterkörbchen mit Osterkerze und Streichhölzern persönlich gebracht. Beigegeben war eine Anleitung für einen Frühgottesdienst zum Ostersonntag um 6 Uhr. Dahinter verbarg sich die Bitte, sich zuhause einen Platz einzurichten, den Gottesdiensttext dann laut zu lesen nach dem Motto „Miteinander verbunden – in Hausgemeinschaften at home“, währenddessen die Osterkerze zu entzünden und das Vaterunser zu beten sowie den Segen Gottes zu erbitten.

Das war ein schon hoher Anspruch. Auch wenn manch einer das nicht genau so gemacht haben mag, ganz bewusst geworden ist wohl die Verbundenheit im christlichen Glauben, wie sie im kirchlichen Sonntagsgottesdienst sozusagen gegeben scheint.- Hand aufs Herz: Wer hat nicht für sich innegehalten und über sein Tun nachgedacht?

Hans Jörg Rickert, 12. April 2020, www.jb-spo.de

Parkplatzsperrungen an den Strandübergängen in St. Peter-Ording

 

Bevölkerung trägt die ordnungspolitischen Maßnahmen mit

Mit der Tafel „Ankommen und wohlfühlen“ empfängt St. Peter-Ording auch jetzt die Autofahrer aus Richtung Wesselburen vor dem Kreisel in der Wittendüner Allee und an der B 202 Dreilanden nach der Kreuzung Strandweg/Westmarken. Derzeit kommen gemessen an sonst zu Ostern nur einzelne an und mit „Wohlfühlen“ ist es nicht so leicht in dieser „Corona-Krisenzeit“. Selbst die Anzahl der Kiter hat sich trotz derzeit herrlicher Witterungsbedingungen für diesen Wassersport erheblich verringert. Ein einsamer Kiter war am Gründonnerstag abends um ca. halbsieben am Ordinger Strand auf dem Wasser. Auch am Karfreitag waren es nur einzelne.

Erstaunlich aber und auch irgendwie wunderhaft, wie sich die im sonst „Tourismus-Hotspot-Ort“ wenigen Anwesenden mit dieser Situation arrangieren. Der Großteil aller akzeptiert die Maßnahmen und hält sich daran bzw. toleriert sie. In einer dem Individualrecht größtmöglichen Raum gebenden Zeitepoche schränken wir uns alle wie selbstverständlich ein und unterstützen die ordnungspolitischen Maßnahmen. Als „staatstragend“ darf das durchaus bezeichnet werden.

Die Auffahrtrampen in Ording zum Hauptstrand sind schon unten abgesperrt. In Böhl ist das beim Strandwärterhäuschen so wie gewohnt, beim Dorfstrand Süd auch. Der Parkplatz am Strandweg kann angefahren und zum Parken genutzt werden. Der nur für die Strandsegler nutzbare Platz beim Yachthafen ist mit Baken, Absperrungen und Band deutlich als nicht zum Parken gekennzeichnet. In Hungerhamm allerdings ist für den Parkplatz bei der Strandkorbhalle eine andere Art der Absperrung gewählt worden. Ein Betonwürfel verhindert die Zufahrt, drei lassen auch über die Ausfahrt kein Auto einfahren. Auch die Toilette ist nicht nutzbar.

Hans Jörg Rickert, 11. April 2020, www.jb-spo.de

EIDERSTEDT TIPP – Landschaftsfenster Nr.1 an der Süderheverkoogchaussee

 

Entwässerung von Eiderstedt erfolgt über Siele und Schöpfwerke

Vom Süderheverkoog (LF 1) * aus bieten sich ungeahnte Möglichkeiten

Es lohnt sich, auf dem Wege von St. Peter-Ording nach Westerhever nicht nur beim Landschaftsfenster Nr. 1 Halt zu machen, sondern dessen Standort an der Stichstraße von der Süderheverkoogchaussee N 54° 37.3979 / E 08° 69.1073 direkt anzusteuern und das Terrain zu erkunden. Der Blick hinter dem Deich reicht rundherum weit ins Land zurück und bis nach Westerhever mit der St. Stephanus-Kirche und dem Leuchtturm Westerheversand, der über den Deich hervorlugt. Der Süderheverkoog entstand 1862 durch Eindeichung. Informationen dazu liefert die Schautafel an der Chaussee auf dem Richtung Osten führenden Altdeich (heute ein Mitteldeich). Informationen zu „Westerhever - Land im Meer“ gibt der Text beim „Fenster“, von dem die Kirche fokussiert werden kann.

Das Landschaftsfenster steht auf der Grenze des Süderheverkooges (268 ha) zum Westerheverkoog (1075 ha). Der zum Süderheverkoog gehörige im Jahr 1983 verstärkte Seedeich ist mit einer Länge von 0,685 km sehr kurz. Er hat eine mittlere Kronenhöhe von 8,6 m. In Richtung Westen liegt direkt vor ihm die Tümlauer Bucht, im Norden geschützt durch den Deich zum Westerheverkoog (verstärkt im Jahr 1983, Länge 2,315 km/ mittl. Kronenhöhe 8,8m). In Richtung Südwesten schließt sich der Deich Tümlauer Koog an (bereits 1964 verstärkt, bedingt durch die Sturmflutschäden 1962, Länge 5,168 km, mittl. Kronenhöhe 8,1 m, geschützte Fläche 608 ha).

Wichtig für Eiderstedt ist seit jeher die Frage der Entwässerung. Sie erfolgt über Gräben zwischen den Fennen, die ihr Wasser schließlich über Sammelgräben (Zuggräben) und Sielzüge den Sielen bzw. den Schöpfwerken zuführen. Beides kann von hier aus erkundet werden. Beobachtbar wird dabei, dass der Westerheverkoog tiefer als der Süderheverkoog liegt. Deshalb muss er auch über ein Schöpfwerk (Adamsiel) entwässert werden.

Schauen Sie sich die nachfolgenden Bilder an und genießen Sie die Ausblicke:

 

Das Schöpfwerk Adamsiel (Baujahr 1977) wird mit zwei vertikalen Propellerpumpen automatisch betrieben. Es entwässert den Westerheverkoog und den zur Gemeinde Osterhever gehörenden Augustenkoog. Der Einlauf gliedert sich in zwei Abschnitte: Die Rechenanlage – arbeitet ebenfalls automatisch - und daneben eine etwa 1 m breite mannshohe Öffnung. Über diese kann der Deichdurchlauf für erforderliche Kontrollgänge entwässert werden. Es ist aber auch möglich, auf diese Art dem Hinterland in langen Trockenperioden Wasser zuzuführen. Zu geringer Wasserstand in den Gräben beeinträchtigt z.B. das Leben von Wiesenvogelarten. Einer Austrocknung kann ebenfalls vorgebeugt werden.

Die Treppe beim Schöpfwerk überwindet einen etwa sechs Meter großen Höhenunterschied vom Katastrophenschutzweg bis zur Deichkrone. Von dort oben sind im Westen der Leuchtturm Westerheversand und der Schafberg sehr gut zu erkennen, ebenso hinter den Wasserflächen im Norden St. Stephanus und daneben der Kirchpielskrug Westerhever. Die Tümlauer Bucht mit ihrem Vorland und den „Prielen“ sowie den von Menschenhand geschaffenen „Wassergräben“ und Lahnungen bietet sich dem Auge dar. Wie Menschen und Natur miteinander diese Wattlandschaft gestalten und verändern, wie sie wächst und welche Wirkung Trockenzeiten für das Schlickwatt haben, wird erkennbar. Aber bewusst wird auch, wie „klein“ der Mensch gegenüber den Naturgewalten ist, wenn diese einmal „losgelassen“ sind und Wind und Wellen gegen den Deich brausen.

Austernfischer, Gänse und viele andere Vögel lassen sich hier außendeichs beobachten, die paarweise, in Schwärmen oder kleineren Trupps unterwegs bzw. auf Nahrungssuche sind. Nach einer etwas längeren Wegstrecke wird von Adamsiel der Ausfluss des Sieles Süderheverkoog erreicht. Der Weg nach oben auf den Deich gibt den Blick frei auf den Sieleinlauf mit dem Sielbecken davor und dem Sielzug. Das ehemalige Sielwärterhaus dient heute Privatzwecken. Lohnend ist der Weg weiter auf dem Deich bis zur Fenne mit der Tränkekuhle. Die Trittspuren der Schafe dort sind deutlich zu sehen. Auf dem Weg binnendeichs zurück zum Landschaftsfenster beachte man die Reihe der Weiden. Sie gehörten an Wegen zu Eiderstedt wie das Schilf an den Gräben.

Hans Jörg Rickert, 06. April, www.jb-spo.de

 

Möglicher Anfahrtsweg

* Von St. Peter-Ording aus gelangt man mit dem PKW über den Tümlauer Koog  auf der K 36 (Koogstraße) dorthin. Durch die Stöpe am Koogende führt der Weg in den Süderheverkoog. Man fährt in Richtung Westerhever auf die Süderheverkoogchaussee. Vor der Abfahrtskurve in den Westerheverkoog steuert man in Höhe des heutigen Mitteldeiches links in Richtung auf den Standort des Landschaftsfensters zu. Parken ist hier nicht verboten, aber man parke so, dass Lastenfahrzeuge ungehindert auf den Katastrophenschutzweg fahren können.

 

Siehe hierzu unter www.jb-spo.de auch

2018 Nov.           „Erzähl mir was! - Auf Eiderstedt!“ schloss mit 1000 Jahre Deichbau ab

2017 April 2       Wo sollen denn die Ausgleichsflächen herkommen? - Deichverstärkung Simonsberg-Uelvesbüll

2018 Febr.          Klimawandel und Regenwasser – Vortrag im Multimar Wattforum

Düchti Hölp för den Westküstenpark in St. Peter-Ording

 

Landwirte vun Eiderstedt bet Uphusum un Jevenstedt sorgt mit för de Tieren

 

„Dat hölpt uns bannig“ sä Peter Marke. He, sin Fru Maren un ehr Team weern sachts platt över dat grote Gedränge vun Fohrtüüg op’n Platz för den Park. Se kunnen dat meist ni faaten, wat dat mögli ween kunn, op eenmol so veel Ünnerstützung to kriegen.

 

Dor weern Schleppers mit grote Hänger vull mit Heu- und Strohballen, PKW mit Hänger, vull ladt mit Wutteln, Schrot, Korn un anner Futter för de Tieren. Uk Bessens, Ammer un Baljen weern dorbi. Sive un Momme, de beiden Lütten vun Harry und Stefanie Voß vun Nieweg in St. Peter, harrn den lütten Speeltrecker vörn Hänger mit Futter spannt un stünnen mank de groten Schlepper. Dat weer en Oploop to‘n Freu’n - wenn dat man ni so trurig weer!

 

Dat Team vun’ Tierpark weer bös in‘e Kniep, vunwegen se ni opmaaken kunnen. De „Corona-Pandemie“ hebbt se in düsse Laag bröcht. De Park harr nu apen ween kunnt, un de Besökers harrn wedder Geld rinbröcht. Dor sünd se op anwiest. Normal is dat, wat de Park över’n Winter to hett, Doch to’t Fröhjöhr un sachts to Oostern schall he geern wedder apen ween. Dat Versammlungsverbot lött dat nu ni to. An düsse Situation kamt se in’n Westküstenpark uk ni vörbi. De Arbeit löppt und de Kosten uk. De Tierpark harr öffentlich üm Spenden beden.

Jann Henning Dircks ut Norderfriedrichskoog, Matthias Meinert ut Tat’n un Torsten Peters ut Uelvesbüll hebbt sik Middeweken un Dünnerstag mit ehre Trecker un Hänger op’n Weg makt un op Eiderstedt opladt un insammelt, wat spendet warrn kunn. Dircks harr den Hoot op un hett dat mit Hölp vun sin Kollegen ut de Landwirtschop organiseert. Ni blots se, uk anner Landwirte un ehr Fruunslüüd, weern nu vundag, Fridag, 3. April, bi’n Westküstenpark to Klock halbi dree an‘n Nameddag vörfohrt un leeperten al de Saken af. Ni blots vun Eiderstedt, uk ut Nordfriesland bet Uphusum un ut Norderdithmarschen, sachts bet na Rendsborg weern se kamen. Florian Röckendorf ut Fockbek harr uk vun Jevenstedt acht Heuballen un sössmol Heulaag dorbi. Vör se al weer klaar: „Wenn so’n Hölp brukt warrt, denn staht wi tosamen!“

 

Dat weer Balsam för de Seel vun Maren un Peter Marke. Se harrn sik so freut op de Saison un nu düt Malheur vunwegen „Corona“.- Letzt Johr weer fein lopen. So wulln se nu de Seeadler-Voliere beter maken un uk an annere Steden renovieren. „Düsse Hölp is en grote Tospruch un Anerkennung för uns Team un unse Arbeid hier. Dat wiest uns uk, wat wi richti dorvör sünd.- Veelen Dank an jem un al de veelen annern Lüüd, de uns hölpt.“, bedankten se sik.

 

Hans Jörg Rickert, 03. April 2020, www.jb-spo.de , Platt aktuell

„Ausnahmesituation“ für die Gemeindevertretung St. Peter-Ording

 

Die Gemeindevertretung St. Peter-Ording tagte trotz „Corona-Krise“

 

In diesen durch die „Corana-Pandemie“ bedingten ungewöhnlichen Zeiten hat die Gemeindevertretung von St. Peter-Ording sowohl den Wirtschaftsplan der Tourismus-Zentrale als auch den Haushaltsplan der Gemeinde auf den Weg gebracht. Die Beschlüsse fielen jeweils einstimmig.

 

Tourismusausschuss und Finanzausschuss waren die jeweiligen Entwürfe sowohl in zwei Sitzungen vorgestellt als auch von ihnen beraten worden. Die Ausschüsse hatten jeweils in ihrer zweiten Sitzung dazu die Entwürfe zur Genehmigung empfohlen. Bestandteil der Genehmigung sind zu den Plänen mit ihren Titeln der entsprechende Vorbericht sowie die zugehörige Haushaltssatzung.

 

Die turnusmäßige für den 23. März vorgesehene Sitzung der Gemeindevertretung war abgesagt worden. Für den 24. März gab es dann eine allein schon in ihrer Form für den öffentlichen Teil ungewöhnliche Tagesordnung: Keine Einwohnerfragestunde, keine weiteren formalen Punkte wie Genehmigungen und Berichte sowie Anfragen o.ä., sondern als Tagesordnungspunkte die beiden durch die Ausschüsse gefassten Beschlussempfehlungen zu Wirtschaftsplan der TZ - bzw. Haushaltsplan der Gemeinde.

 

Wenn auch das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt ist, muss die Exekutive eines Staates auf all ihren Ebenen arbeiten können. Wichtige Grundlage dafür sind die Haushaltspläne. Die jeweiligen Verwaltungen müssen auf der Grundlage der Pläne Handlungen vornehmen und vor allem auch in Finanzsachen Anordnungen erteilen können, damit nach der Überwindung von Krisenzeiten geordnet weitergearbeitet werden kann. Sonst wäre ein Chaos vorprogrammiert. Die Grundversorgung der Bevölkerung muss gewährleitet sein und auch für die Daseinsvorsorge müssen Maßnahmen getroffen werden können.

Von den 17 Mitgliedern der Gemeindevertretung waren 11 anwesend. Aufgrund der Ansteckungsgefährdung durch das Coronavirus war die Teilnahme an der Sitzung nicht verpflichtend. Im Vorweg war abgeklärt, worden, dass mindestens neun Mitglieder anwesend waren. Nicht nur das war gegeben, auch jede Fraktion war vertreten.

Verständlicherweise war seitens der Einwohner oder Presse niemand anwesend. Die Öffentlichkeit war jedoch bereits durch die Ausschuss-Sitzungen beteiligt gewesen. Sie hatten unter Normalbedingungen stattgefunden.- Auch der Tagungsort war mit dem Dünen-Hus schon ungewöhnlich, insbesondere aber auch die Art der Sitzordnung: Man hielt Abstand voneinander.

Bei allem bleibt für die Einwohnerschaft die Erkenntnis: Wir stehen auch in solchen im höchsten Maße herausfordernden Zeiten zusammen. Dinge werden auf den Weg gebracht. Es wird gewissenhaft gearbeitet. Recht und Ordnung sind gewährleistet. Demokratie ist auch hier ein wichtiger Garant des Erfolges.

Bleibt zu hoffen: Wir werden diese „Coronakrise“ gemeinsam durchstehen.

Hans Jörg Rickert, 27. März 2020, www.jb-spo.de

Siehe dazu unter www.jb-spo.de 2020 Februar: 1. „Gewinne wie zuletzt kann ich Ihnen nicht versprechen“ und 2. „Zum Bedarfsmittelempfänger wird es nach heutigem Ermessen nicht kommen“ sowie März: Freitag, 20. März 2020 – Frühlingsanfang!? – Aber der Ort ist leer!

Sylvia und Michael Goltz bekleiden die Pfarrstellen von St. Peter-Ording und Tating

 

Der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein hat die Wahl offiziell bestätigt

Jetzt steht es auch seitens des Kirchenamtes fest: Die eineinhalb Pfarrstellen der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating werden mit Pastorin Sylvia Goltz und Pastor Michael Goltz bekleidet. Zwanzig Jahre war das Pastorenehepaar in Schwabstedt seelsorgerlich tätig und hat dort das kirchliche Leben geprägt. Sie wechseln mit einem weinenden und einem lachenden Auge nach St. Peter-Ording.

Am Sonntag, 2. Februar hatten sie sich gemeinsam im Rahmen eines Gottesdienstes der Kirchengemeinde in der Kirche St. Peter vorgestellt. Es war der zweite Vorstellungsgottesdienst nach Pastor Gerber aus Husby. Der dritte entfiel, da das Pastorenehepaar aus Bonn seine Bewerbung zurückgezogen hatte (wir berichteten).

Mit dem Wochenspruch „Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jes. 60) hatte der amtierende Vorsitzende des Kirchengemeinderates Wolfgang Beushausen das Pastorenehepaar und die Gemeinde begrüßt. Die Februarsonne brachte Licht in die Kirche, aber Sylvia und Michael Goltz sprachen dennoch vom angemessenen Umgang mit der Angst und nahmen Bezug auf das Coronavirus in Wuhan. Das war noch weit weg, doch zurzeit sind wir unmittelbar von den Einschränkungen betroffen. Bleibt zu hoffen, dass „die Herrlichkeit des Herrn“ bald wieder richtig erkennbar wird!

Für die Besetzung der Pastorenstellen gilt das schon jetzt. Die Wahl durch den Kirchengemeinderat ist am 24. Februar mehrheitlich erfolgt. Einwendungen gegen die Wahl gab es keine, so dass das Kirchenamt die Besetzung der Pfarrstellen einleiten kann. Das wurde seitens des Bischofs Magaard Gothart im Sprengel Schleswig und Holstein offiziell im Schreiben vom 9. März mitgeteilt, freute sich Wolfgang Beushausen. Die Einführung soll nach Möglichkeit im Juni erfolgen. Aber auch hier muss abgewartet werden, ob das wegen der derzeitigen Lage durch die Corona-Pandemie laufen kann. Öffentliches und damit auch kirchliches Leben liegt derzeit weitgehend brach.

Sylvia Goltz wird die volle Pastorenstelle bekleiden, Michael Goltz die halbe Stelle. Mit einer weiteren halben Stelle ist er beim Amt des Ev.-Luth. Kirchen Kreises Nordfriesland mit Sitz in Breklum seit 2009 für „Fundraising“ zuständig. Sein Arbeitsfeld ist seit 2017 das laufende Projekt „Eiderstedter Schutzengel“ für die Sanierung der Eiderstedter Kirchen, www.eiderstedter-schutzengel.de .

Hans Jörg Rickert, 24. März 2020, www.jb-spo.de

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2020 Febr.        Kirchengemeinderat von St. Peter-Ording und Tating steht vor schwerer Entscheidung