Rainer Engelbrecht und Willy Hems auf Spurensuche – „Täter erwischt“
Störmeldung am Dienstagmorgen in der Abteilung Strandtechnik der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording: Mindestens eine der beiden Druckpumpen für die Abwasserbeförderung vom Toilettenpfahlbau im FKK-Bereich in Ording Nord musste schwergängig sein. Der Stromverbrauch war zu hoch. Ursache könnte ein Fremdkörper sein.
Der Schacht für die beiden je 9,5 kW starken Druckpumpen ist nicht weit vom Pfahlbau entfernt. Sein quadratischer Deckel von einem Meter Kantenlänge ist aufgeklappt. Etwa 40 Zentimeter von ihm entfernt ist das notwendige Lüftungsrohr zu sehen. Manchmal ist der Schacht auch eingesandet oder überflutet. Bei Überflutung ist keine Schadensbehebung möglich. An diesem Tag aber war alles trocken.
Der Schacht selbst hat eine Tiefe von etwas mehr als drei Meter. Zu ihm führt vom Pfahlbau ein Zulaufrohr. Von Zeit zu Zeit - es war schließlich kein Hochbetrieb am Strand - strömt Abwasser in den zylinderförmigen Hohlraum. Sein Durchmesser ist ca. 1,5 Meter. Das Wasser sammelt sich im Schacht. Im Notfall hätten mehr als fünf Kubikmeter (5000 Liter) Raum.
Dazu soll es aber gar nicht erst kommen. Die Pumpen befinden sich etwa 30 Zentimeter über dem Schachtboden. Sie drücken die Abwässer in ein unterhalb des sichtbaren Strandsandes führendes Entwässerungsrohr, das von hier unter den Strandsand, die Dünen und den Deichkörper zur Kanalisation führt.
Die Abwässer der touristischen Einrichtungen an den Stränden in St. Peter-Ording landen also letztlich alle in der Kläranlage am Neuweg. Für den Strandbereich trägt die TZ Verantwortung.
Vor Ort waren Rainer Engelbrecht – er ist seit 1991 bei der TZ und von Beruf Gas- und Wasserinstallateur - und Willy Hems – seit 2018 bei der TZ und eigentlich Kommunikationselektriker. Beide, wie auch die anderen Mitarbeiter der TZ im Technikbereich, wissen um die Art der Arbeiten, die anfallen und machen sie dann. Die „Abwasserangelegenheiten“ sind dabei nicht die begehrtesten Tätigkeiten, aber das zählt nicht. Die Pumpen müssen eben laufen.
Eine der beiden Pumpen lag schon draußen. Alles schien okay zu sein. Sie wurde nach der Reinigung von oben entlang einer Führungsschiene und Lenkung über die an ihr befestigen Kette wieder eingebracht. „Lass mal laufen“, hieß es dann für Willy Hems. Der suchte den Technikraum im Pfahlbau auf. Per Handy erfuhr Rainer Engelbrecht: „Die zweite muss raus.“ Seit der letzten Überprüfung waren die Pumpen 179 bzw. 182 Stunden gelaufen. Bei der zweiten Pumpe war der Zulauf verstopft. „Wir haben deine Unterhose gefunden“, war dann die Meldung an die Technik-Zentrale. Bernd Hoppe wusste Bescheid. Auf die „Jungs“ ist Verlass.
Es war eine Boxer-Shorts. Prompt kamen Kommentare der beiden: „Man muss sich wundern, was die Leute so durchs Wasser schieben. Manchmal ist es sogar ein Badeanzug.“ Auf die Konfektionsgröße wird nicht geachtet. Hauptsache, der „Täter“ ist gefunden, und die Pumpen laufen wieder. Das dauerte zwar etwas, da noch Luftpolster beseitigt werden mussten. Alles in allem waren sie den Vormittag mit dieser „Tätersuche“ und der Schadenbehebung beschäftigt.
Hans Jörg Rickert, 03. Mai 2022
Heinz Ufer
12. Januar 1939 – 19. April 2022
Heinz Ufer war seit dem 16. April 1984 Hausmeister der Utholm-Sporthalle in der Kirchenleye. Er war damit am Bau der Halle beteiligt. Das hatte man sich vor nun fast 40 Jahren seitens der Gemeinde St. Peter-Ording auch so gedacht, als die Großsporthalle gebaut wurde.
Der gelernte Tischler – seine Ausbildung hatte er bei Heinrich Brauer in Westmarken gemacht – „baute“ damit zu „seiner“ Sporthalle eine Beziehung auf und achtete darauf, dass sie bei allen Beanspruchungen pfleglich behandelt wurde und gut aussah. Für den sehr guten Zustand ist nicht zuletzt auch heute noch ihm zu danken. Es war eben Heinz Ufers Halle. Dieses Augenmerk hat sich auf die ihm nachfolgenden Hausmeister übertragen. Jeder von ihnen ist zu seiner Zeit „Chef auf der Matte“ gewesen. Ganz gleich wer, an Heinz Ufer sowie seinen Nachfolgern führte bzw. führt bis heute im wahrsten Sinne des Wortes kein Weg vorbei.
Diese Wertschätzung aber tat Heinz Ufer auch gut. Dafür brachte er sich dann von ganzem Herzen ein. Für die Durchführung von Veranstaltungen machte er sich im Vorwege Gedanken und war fast immer der letzte, der dann die Halle verließ. Ihm war der Umgang mit Menschen wichtig und dass alles korrekt ablief. Er hatte ja mit allen zu tun, mit Jung und Alt. Einschulungsfeiern und Seniorenadvent stehen beispielhaft dafür. Und die Schulkinder kannten ihn natürlich auch! Im April 1999 ging er in Altersrente, blieb „seiner Halle“ aber bis Jahresende 2004 noch als „geringfügig Beschäftigter“ treu.
Vor fast einem Jahr zogen Heinz Ufer und seine Frau Karin ins Seniorenheim nach Tetenbüll. Ihr Haus im Fasanenweg hatten sie verkauft. Gesundheitlich waren sie beide eingeschränkt und hielten es für sich für die beste Alternative. Nun ist Heinz Ufer gestorben. Seine Frau Karin lässt er nach mehr als 62 Ehejahren zurück.- Er war mit seinen Eltern aus Pommern geflüchtet. Sie war aus Danzig nach St. Peter gekommen. Sie lernten sich dann hier kennen, bauten in den 70-ern das Haus im Fasanenweg und zogen ihre beiden Kinder groß. Auch Feriengäste fanden sich bei ihnen im Hause ein. Bescheiden und doch zufrieden lebten sie, eben „as de lütten Lüüd“. Wie alle anderen fühlten sie sich im Fasanenweg nachbarschaftlich aufgehoben.
Viele werden sich immer mal wieder an Heinz Ufer erinnern.
Hans Jörg Rickert für das Jahrbuch St. Peter-Ording im April 2022
09. April 2022
Radfahrspur Im Bad vom Kreisel „Alter Badweg“ bis „Maleens Knoll“
Aus einem angedachten Verkehrsversuch wurde eine verkehrliche Maßnahme: Seit 2020 wird in St. Peter-Ording mit SHP Ingenieure aus Hannover an einem Verkehrsentwicklungskonzept gearbeitet. Als Verkehrsversuch war für die Straße „Im Bad“ in 2022 eine zeitweilige Sperrung für den Durchgangsverkehr geplant. Es gab aber auch Probleme mit den Radfahrern in Gegenrichtung. So entschied sich die Gemeindevertretung letztlich für eine Verlängerung der Radfahrspur. Dazu wurden die landseitig einst geschaffenen Hecken zwischen Fußweg und Straße entfernt und innerhalb von zwei Monaten wie geplant die Radfahrspur verlängert.
Bürgermeister und Bürgervorsteher gaben sie dann am 9. April offiziell mit Walter Petersen als dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses und Thomas Helmke als dem zuständigen Sachbearbeiter für Straßenbau beim Amt Eiderstedt für den Verkehr frei.
Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de: Verkehrsversuche sind mit Maßnahmen und Kosten verbunden
09. April 2022
Explosion im Wohnzimmer – Wohnteil des Hauses unbewohnbar
Da müssen viele Schutzengel anwesend gewesen sein.- Großes Glück haben an diesem Sonnabendabend alle gehabt, die sich im Haus Preestergang 15 um kurz nach 21 Uhr im Wohnzimmer aufgehalten haben. Aber keiner von den Erwachsenen und auch den Kindern erlitt schwerere Verletzungen. Bei einem holzbeheizten „Wasserofen“ hatte es einen Defekt gegeben, der zu einer Explosion geführt hat. Der Ofen fand sich danach an einer anderen Stelle im Raum wieder, Wände des Hauses mussten stabilisiert werden. Für die Bewohner gab es schnell eine Unterkunft. Der Wohnteil des Hauses ist unbewohnbar.
14. April 2022
Der Westküstenpark feierte sein 30-jähriges Bestehen
Der Naturerlebnispark – Westküstenpark & Robbarium – St. Peter-Ording feierte sein 30-jähriges Jubiläum mit freiem Eintritt. Eine größere Freude hätten sich Peter und Maren Marke als Initiatoren und Betreiber des Tierparkes gar nicht machen können, als auf diese Art in ihren Tierpark einzuladen. So viele Besucher an einem Tag hat der Park wohl noch nie erlebt. Die Parkplätze waren überbelegt, aber auf dem großzügigen Gelände war dann für alle Platz. Von Preetz, Jübek und Kiel waren Familien gekommen und erfreuten sich an Naturerlebnis und der besonderen Atmosphäre.
Siehe z.B. auch unter www.jb-spo.de 2016 Juli: Lammkönigin Nele Christine Kahl zu Gast beim „Schaftag“ im Westküstenpark
17. April 2022
Im Neubaugebiet Wittendün brannte am Ostersonntag ein Einfamilienhaus
Nachbarn bemerkten Brandgeruch. Da brannte es schon richtig im Haus Op de Geest 38. Es war Ostersonntag. Die Familie ereilte die Nachricht am Strand. Da hatten sie den Tag verbringen wollen.- Der Schaden am Holzhaus ist so groß, dass es abgerissen werden muss. Auch hier waren die nachbarschaftliche Hilfe und Unterstützung aus dem Ort groß. Es gab schnell eine Unterkunft. Demnächst kann in eine etwas größere Wohnung umgezogen werden.
Ostermontag, 18. April 2022, um 10 Uhr
Plattdüütsch Kark in St. Peter
De Gottesdeenst hol Pastorin i.R. Gisela Mester-Römmer ut Tönn. De Orgel speel Christoph Jensen.- Dat weer as jümmers. Uk, wat de Altar wedder opklappt weer.- Predigttext weer ut Jona in’t Ole Testament: „De Herr geev Order an’n groten Fisch.“ Jona harr je sin eegen Gedanken. Dor versluck em de Fisch. He wuss liekers: Gott hölt to mi. So is dat uk för uns, verkloor Gisela Mester-Römmer. Uk wenn wi in’t Düstern sitten, schullen wi Gott de Ehr geven.
Ostermontag, 18. April 2022 um 20 Uhr
Konzert für Sopran & Orgel
Mit Werken aus der Barockzeit – von Heinrich Schütz, Girolamo Frescobaldi, Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Gottfried Walther und Georg Friedrich Händel – an der Truhenorgel vor dem Chor und der Lobbackorgel von der kleinen Empore brachten Anna-Sophie Brosig und Christoph Jensen verbunden mit der Osterbotschaft wie erwartet großen musikalischen Glanz in die St. Peter-Kirche. Das Konzert klang wunderbar aus mit der Arie aus dem „Messias“: I know, that my Redeemer liveth.
Siehe dazu www.jb-spo.de 2020 August - Kleine Konzertformate hoffen in diesen Zeiten auf mehr Aufmerksamkeit. - Anna-Sophie Brosig und Christoph Jensen musizierten voller Hingabe
Ergänzendes zum Ostertourismus in St. Peter-Ording
Im Ort und an den Stränden war viel los, das Wetter bestens. Auf dem Marktplatz im Dorf gab es einen Kunsthandwerkermarkt.
Siehe dazu unter www.jb-spo.de 2022 April: Ostern 2022 in SPO: Als ob die Menschen einmal richtig aufatmeten
Konfirmation 2022
in der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating
Pastorin Sylvia Goltz hatte für die Konfirmation ihrer vier Konfirmandinnen und zehn Konfirmanden am ersten Konfirmationssonntag 24. April in St. Peter um 10 Uhr und in St. Magnus um 12 Uhr sowie zum zweiten Konfirmationssonntag am 1. Mai für die Predigt in St. Peter jeweils denselben Koffer dabei. Der war auch gepackt.
Schließlich beschreitet man als Jugendlicher nach der Konfirmation auch einen „neuen“ Weg: Das Bekenntnis zum christlichen Glauben ist eine Abmachung mit Gott in seiner Dreieinigkeit und verpflichtet. Gleichzeitig ist man nun mitbestimmendes Mitglied in der ev.- lutherischen Kirche und darf Ämter übernehmen. Da ist es gut, wenn man Werkzeug dabeihat und außerdem Rüstzeug wie z.B. „ein Rückgrat“, aber auch die Eigenschaft, sich freuen zu können. Sie aber auch noch einen Stock.
Predigttext war Vers 105 „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ aus dem Psalm 119.
Zur Zeit des Psalmisten David hatte man nämlich des Nachts einen glühenden Stock dabei, der auf dem Wege vorangehalten wurde und so Schlangen vertrieb. Sie scheuen des Feuers Glut und machten deswegen den Weg frei. Im Koffer war aber auch eine Seifenblasenmaschine. So „regnete“ es am Ende der Konfirmationspredigt Seifenblasen. Da kam Freude auf. Gottes Wort vermag uns also zu schützen und zugleich auch Freude bringen.
Konfirmiert worden sind
am 24. April in St. Peter: Benyamin Bast, Mats Frehse, Maximilian Möller, Niklas Richling und Ilja Stell sowie in St. Magnus: Rieke Ibs, Karla Münster und Lotta Peters
und in St. Peter am 1. Mai: Timo Dircks, Julia Korotkow, Boo und Finn Ossenbrüggen-Lotz, Marcel Peters und Jonathan Petrak.
Nach Corona und in dieser Phase auch Renovierung des Gasthofes in der Olsdorfer Straße – im Sommer 2021 war dann Inbetriebnahme - fand an diesem Montagabend im „Olsdorfer Krug“ wieder eine Sitzung eines Gremiums der Gemeindevertretung statt. Nach dem Weggang von Jutta und Jochen Rother vor eineinhalb Jahren wird der Gasthof jetzt von Björn und Patricia Lange als Pächterehepaar betrieben. Statt „Dünen-Hus“ oder anderer üblich gewordener Orte wie das „Strandgut“ soll der „Olsdorfer Krug“ nun wieder regelmäßig Ort offizieller Sitzungen der Gemeinde St. Peter-Ording sein.
Hotel-Projekt „Pfahldorf St. Peter-Ording“
Auf 3654 m² Fläche ist ein Hotelprojekt in Form von fünf Pfahlbauten mit 23 Zimmern/54 Betten/25 Parkplätzen für einen „individiuellen, nachhaltigen und umweltbewussten Urlaub“ angedacht. Das Gelände ist Teil des B-Planes 23 im Ortsteil Dorf, erreichbar über eine vorhandene Stichstraße von „Op de Diek“ vor den Dünen. Stine Jöns und ihr Bruder Janne mit seiner Frau Annika wollen das Hotel mit maximal zwei Angestellten betreiben. Eine großformatige 24seitige Präsentation in gediegener Aufmachung lag später zum Mitnehmen bereit.
Es war das erste Mal, dass das „Pfahldorf“-Projekt öffentlich vorgestellt wurde. Vor über einem Jahr war schon intern informiert worden. Es wurde danach im Ort auch „gemunkelt“. Schließlich war das Projekt „familiär“ durch Boy Jöns schon vorher „gestreut“ worden. Aber das war es dann auch.- Eine kleine „sparsame“ Ankündigung“ in den Husumer Nachrichten am Tag vor der Sitzung war wohl eher übersehen als gelesen worden. Jedenfalls hielt sich die Anzahl derjenigen aus der Einwohnerschaft, die deswegen gekommen waren, mehr als nur in Grenzen. Das junge Team hätte ein volles Haus verdient gehabt. Engagiert, kompetent und glaubwürdig gestalteten sie die Vorstellung ihres Projektes „PFAHLDORF ST. PETER-ORDING“.
Weitere Beschlüsse
Zuvor hatte der Bauausschuss bereits dem Fassen der Aufstellungsbeschlüsse für den B-Plan 93 (Golfhotel + Mitarbeiterwohnungen + Appartements) sowie für den B-Plan 94 (Erweiterung des Golfplatzes auf 18 Loch) zugestimmt.
Für die B-Pläne Nr. 64 (Wittendün) und Nr. 9 (Ording – Störtebeker Str. sowie einige weitere Grundstücke in diesem Bereich) wurden die Entwurfs- und Auslegungsbeschlüsse für die 2. bzw. 3. Änderung gefasst.-
Stattgegeben wurde dem „Antrag der CDU-Fraktion auf Waldumwandlung“.
Wer zu diesen Themenbereichen mehr wissen möchte, kann sich an die entsprechenden Mitglieder der Fraktionen im Bauausschuss wenden. Im Zuge von Fragen aus der Einwohnerschaft wurde die Öffentlichkeit u.a. auch dahingehend belehrt, dass es ja bisher und auch noch über den Besuch der Fraktionssitzungen viele Möglichkeiten der Information für Bürgerinnen und Bürger gäbe.
Hans Jörg Rickert, 29. April 2022
Behrendt Gruppe aus Hamburg schloss Mietvertrag mit dem Amt Eiderstedt
Das unermessliche Leid der Bevölkerung in der Ukraine und der Geflüchteten betrifft uns. Unfassbar ist, was dieser Krieg im Osten Europas anrichtet. Die ukrainische Bevölkerung wehrt sich mit Leidenschaft gegen diesen militärischen Überfall seitens „Putin-Russland“. Die Zerstörungen sind unbeschreiblich. Die Geschehnisse erschrecken.-
„Wir können das Leid nicht verhindern, wir können es nur lindern.“ So fasste es Amtsvorsteher Christian Marwig vor Vertretern des Amtes Eiderstedt, der Fachstelle Migration des Diakonischen Werkes (DW) für Eiderstedt und der Behrendt Gruppe aus Hamburg anlässlich der Begrüßung dieses kurzfristig im Haus Bevensen in St. Peter-Böhl einberufenen Kreises zusammen.
Man war zusammengekommen, um im Zuge der Leistung der Unterschriften für den „Mietvertrag zur Unterbringung aus der Ukraine geflüchteter Personen im ehem. Haus Bevensen“ und Schlüsselübergabe alles weitere miteinander so zu besprechen, dass der seit November 2020 leerstehende Gebäudekomplex dieser Aufgabe dann nach Ostern auch nachkommen kann. Tim Behrendt, geschäftsführender Gesellschafter für die Gruppe zeigte sich erfreut, dass seitens Gemeinde St. Peter-Ording und Amt Eiderstedt seit der Kontaktaufnahme am 21. März alles zügig gelaufen sei. „Wir haben nach einer Gelegenheit gesucht, uns in dieser Notsituation flächenmäßig größer zu engagieren, und freuen uns, dass das so schnell geklappt hat“, sagte er. „…und so reibungslos und vertrauensvoll“, ergänzte Projektentwicklerin Ute Holst im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Corinna Kiepke vom Fachbereich Bürgerdienste und Ordnung im Amt Eiderstedt. Bei ihr laufen die Fäden zusammen. Sie hat u.a. dafür gesorgt, dass in den geräumigen Zimmern aktuell 54 Betten bereitstehen. Sie stammen aus dem Besitz der „Alten Schule Westerhever“. Das „Ev. Jugendheim Bevensen“ war nämlich leer und besenrein.
Die Behrendt Gruppe hat die Immobilie in diesem Winter übernommen. Was man machen könne und wolle, ist noch offen, so dass sich die Möglichkeit für die Unterbringung von Flüchtlingen anbot. Ove Hansen, er war 35 Jahre Heimleiter und anwesend, hat die Objektbetreuung übernommen. Stefan Cornils vom Hochbauamt sicherte zu, im gut intakten Gebäude umgehend wieder für Licht und Heizung zu sorgen und kleinere Schäden zu beheben. Wie Corinna Kiepke bleibt er ansprechbar.
Christine Wittstock, Abteilungsleiterin Migration beim DW Husum, erläuterte dann ihr Anliegen: „Wie ist es, wenn die Menschen hier sind?“ Vorwiegend werden es Mütter mit ihren Kindern und vielleicht einige Ältere sein. „Was ist zu tun? Was brauchen die Leute vor Ort?“ Darüber informierte dann Claudia Böskens. Sie ist Ehrenamtskoordinatorin der Fachstelle Migration in Tönning.- Auf die dann hier Untergebrachten kommt schließlich außer Behördlichem mit Anmeldung, Empfang von Sozialleistungen und Schulbesuch der Kinder einiges zu. Sie ist sich ziemlich sicher, ein festes Team von zehn Ehrenamtlichen zusammenstellen zu können. Es lägen bereits viele Meldungen vor, aber Bedarf ist immer. Die müssten unter sich eine verbindliche Aufgabenverteilung absprechen. Eine Dolmetscherin sei sicher auch nötig, vielleicht könnten auch zwei Ehrenamtliche gefunden werden. Insgesamt ist sie zuversichtlich, dass sich die dann hier Wohnenden gegenseitig helfen und unterstützen werden. Man hofft dazu auf Unterstützung durch das Ev. Familienzentrum und auch Hilfen aus dem Ort.
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Beim Rundgang durch die drei Gebäude „Deichhaus“, „Haupthaus“ und „Eiderhaus“ zeigten sich alle angetan von dem Zustand. Kay-Uwe Cornils, der 2 zweite stellv. Amtsdirektor, und Tim Behrendt unterzeichneten den Mietvertrag, und Corinna Kiepke übergab den „Schlüssel“.- Ute Holst formulierte gewissermaßen für alle: „Ich habe ein gutes Gefühl.“
Hans Jörg Rickert, 06. April 2022
Siehe auch unter www.jb-spo.de
2020 Nov „Haus Bevensen“ – Eine Einrichtung der Ev. Kirche hat ausgedient
Das 90-Zimmer-Hotel an der Strandpromenade –
ein neuer Cosmos?
„Be the first. Join our cosmos!"
So wirbt das Hotel URBAN NATURE an der Strandpromenade in St. Peter-Bad in seinem Netz-Auftritt u.a. für sich.
Mit dem sandfarbenen Stein, den gläsernen Fassaden, der breiten Treppe, dem schon draußen großzügigen Empfangsbereich mit Sitzgelegenheiten wirkt es einladend und trotz seiner Größe irgendwie weniger aufdringlich.
Die Kiefern an der gemeindeigenen Strandpromenade vor dem Bau dämpfen die Großmächtigkeit und geben dem Gebäude seinen besonderen „Touch“. Ein neuer Kosmos? Vielleicht, doch not a „Planet B“. Alles ist eben nur Menschenwerk und sicher architektonisch auch interessant.-
Noch vor der Eröffnung am 7. April gingen zwei jüngere Frauen vorüber.- „Ansprechendes Gebäude! – Aber hier?“ sagte die eine zur anderen. Die Antwort auf die Frage blieb offen.
Es hat seine Zeit gebraucht, bis es an die Planung gehen konnte. Die drei Häuser Strandpromenade Nr. 13, 15 und 17 sind gewichen. Ein Teil des Kurwaldes wurde geopfert. Einwohner hatten sich mehrheitlich dagegen ausgesprochen. Flächen aus dem B-Plan 15 wanderten in den B-Plan 13 C. Es gab Widerstand gegen die Loft-Bar. Der Bauausschuss hatte sie abgelehnt. Die Gemeindevertretung kippte den Empfehlungsbeschluss. Die Ablehnung stünde nicht im Einklang mit den rechtlichen „Gegebenheiten“. Nun existieren das Hotel und die Loft-Bar.
So grüßen seit dem 17. April über den Flyer „POSTAKTUELL“ Christian, Sara & die gesamte Urban-Nature-Crew mit „Wir freuen uns auf euch! See you somewhere in between.“
Moin liebe Nachbarschaft“ flatterte diese Postwurfsendung in die Briefkästen von St. Peter-Ording. Und da heißt es dann: „Endlich! Wie haben wir uns auf diesen Moment gefreut: Wir sind Christian, Sara und die Crew aus dem Urban Nature Hotel – die Neuen in der St. Peter Hood. (Anm. d. Red.:Hood könnte man als Nachbarschaft übersetzen)
Mit unserem Urban Nature Hotel haben wir ein Konzept entwickelt, das Grenzen verschwimmen lässt. Einen Ort, an dem man frei wählen kann, wie viel urbane Lebendigkeit und wie viel Gelassenheit der Natur man erleben möchte. Wir sind somewhere in between.
Wir freuen uns riesig, gemeinsam mit dir um den Block zu flattern und Urban Nature in unsere Spielwiese zu verwandeln. Unser Ort zwischen den Welten ist 24/7 open for you.“
Flattern kann man dienstags, donnerstags und samstags gemäß Flyer ab bereits 11. April und das Urban Nature ab 16 Uhr ganz ohne Anmeldung auf einer Hoteltour hinter den Kulissen entdecken. Und es gibt außerdem auch einen Neighbourhood-Deal: „Buche einen Kurztrip in deiner Hood“, und das „zum super Nachbarschaftspreis“. Es ist ja sozusagen nebenan. Vielleicht ist es ja „echt“ ein neuer Cosmos und nicht nur ein Hotel?
Hans Jörg Rickert, 17. April 2022
Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de
2018 Januar Statt alter Wohnhäuser ein weiteres Hotel
Juli 2 Bürger stellen neuen Hotelbau an der Strandpromenade in Frage - Die Zuwegung von der Fritz-Wischer-Straße erhitzt die Gemüter
2019 Januar Bauliche Vorhaben in St. Peter-Ording – das Ortsbild wandelt sich –
PROMENADE von der „Buhne“ bis zum „Goldenen Schlüssel“
Februar Mit dem Satzungsbeschluss nimmt der B-Plan 13 C Gestalt an
März Gemeindevertretung arbeitete eine umfangreiche Tagesordnung ab
2020 Januar B-Plan 13 C - Zuwegung zum Hotelneubau „urban nature“ ist bald fertig
Nov/Dez Erneuerung des Abwasserkanals für die Strandpromenade
2021 Mai Kleines Richtfest in großer Höhe für das Urban Nature in SPO
Orgelzyklus „Der Kreuzzug“ op. 29 von Marcel Dupré (1886-1971)
nach Texten von Paul Claudel (1868-1955)
Die Überschrift „Kreuzigung und Tod“ findet sich in allen vier Evangelien. Der Leidensweg Christ – „Kreuzweg“ benannt – wird in ihnen beschrieben und ist als solcher in Jerusalem schon in früher Zeit von den Christen abgegangen worden. Zu den beiden Stationen – Verurteilung beim Haus des Pilatus und Kreuzigung bei Golgota - kamen im Laufe der Zeit weitere Haltepunkte. Für die Verbreitung dieses Rituals sorgten insbesondere die Franziskaner. als ihr Orden im 13. Jahrhundert mit der Aufsicht über die „heiligen Stätten“ beauftragt wurde, war ihre Frömmigkeit damit auch besonders an die Leidensmeditation gebunden.
Es waren schließlich zwölf Stationen geworden, zu denen 1625 die 13. und 14. Station – Kreuzabnahme und Grablegung - hinzugefügt wurden. Nicht alle Stationen finden in der Bibel Erwähnung, u.a. die, bei denen Jesus unter der Last des Kreuzes fällt.- Das Abgehen des Kreuzweges war zunächst nur für die Franziskaner und ihre Angehörigen mit der Erteilung des Ablasses verbunden. Erst 1726 weitete Benedikt XIII. – ein Papst aus dem Orden der Dominikaner - dieses Privileg auf alle den Kreuzweg betenden Gläubigen aus. (u.a. mit Hilfe von wikipedia verfasst)
Der französische Schriftsteller, Dichter und Diplomat Paul Claudel hat im Jahr 1911 mit „Le Chemin de la Croix“ eine sprachlich dichte Meditation über die 14 Stationen des Leidensweges Jesu Christi geschaffen. Zwanzig Jahre später improvisierte der Komponist und Orgelvirtuose Marcel Dupré anlässlich einer Lesung des Kreuzweges von Claudel dazu auf der Orgel. Wenig später schrieb er dann die zunächst frei fantasierte Musik nieder. So ist daraus ein fesselndes, farben- und spannungsreiches Orgelwerk geworden. Es schlägt sowohl zarte und meditative als auch harte, drastische und dramatische Töne an und holt damit die Passion Jesu eindrucksvoll in die Gegenwart (Programmtext)
Schauspieler und Sprecher Gerold Ströher, rezitierte den „Kreuzweg“ nach Texten von Paul Claudel in der deutschen Übersetzung von Klara Marie Faßbinder (1890-1974), KMD Christoph Jensen spielte an der Lobback Orgel. In der St. Peter-Kirche hatte sich dazu um 15 Uhr - Todesstunde Jesu - ein recht großes Auditorium versammelt. Von Anfang bis Ende hörte man Texten und Musik angespannt zu. Worte und Musik galt es, „unter der Last des Kreuzes“ zu hören und „die Schwere“ auch zu ertragen.
Im Text zur 14. Station „Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt“ heißt es:
Das Grab, darin man Christus gelegt,
der ausgelitten hat und gestorben ist,
das Loch, eilig für ihn entsiegelt, damit er seine Nacht dort schlafe,
ehe er als Durchbohrter auferstehe und zum Vater aufsteige –
das ist nicht nur ein neues Grab,
es ist dein Geschöpf,
der Mensch, der tiefer ist als die Erde!
Jetzt, da sein Herz offen steht,
da seine Hände durchbohrt sind,
gibt es kein Kreuz mehr bei uns, auf das sein Leib nicht passt.
Und über dumpfen Klängen schwebte eine Melodie.
Am Ende verharrten alle in Stille. Die Kirche leerte sich allmählich.
Hans Jörg Rickert. 16. April 2022
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Home -Aktuelles aus SPO, dann weiter auf Button ARCHIV 2014, dort:
2014 April: „Musik unter der Last des Kreuzes“
St Peter-Ordings Haushaltsplan ist kein Buch mit sieben Siegeln
Wer sich mit ihm beschäftigt, erfährt viel und weiß dann auch mehr
Finanzausschuss-Sitzungen in St. Peter-Ording sind nicht gerade ein Highlight in der Kommunalpolitik, aber es ist Bürgerinnen und Bürgern zu empfehlen, an ihnen teilnehmen, um Informationen zu erhalten. Die Inhalte müssten nur bürgerfreundlicher vermittelt werden. Dazu bräuchten die Gemeindevertreter sicherlich auch Hinweise, wie das gemacht werden kann, aber bei einem Schulungsaufwand für das Ehrenamt von 500 € ist da eben kein „Staat“ zu machen. Das ist schlicht dürftig bemessen und kann man im Haushaltsplan 2022 auf Seite 322 lesen.- Knickerig ist unsere Gemeinde allerdings bestimmt nicht, aber wohl „haushälterisch“. Das gibt das Finanzrecht vor.
Der Haushaltsplan bildet jeweils ab, was in dem betreffenden Jahr an einem Ort geplant ist, in welcher Weise z.B. das kulturelle Leben unterstützt wird, wo Straßenbaumaßnahmen stattfinden bzw. Investitionen getätigt werden sollen und in welcher Weise sich der Ort weiterentwickeln soll.
Das zahlenmäßige Ergebnis findet sich immer gleich auf der ersten Seite: Für das Haushaltsjahr 2022 weist der Ergebnisplan einen Jahresfehlbetrag von 2.856.300 € aus. Der Gesamtbetrag der Erträge beläuft sich auf 13.740.000 €, der der Aufwendungen auf 16.596.300 €. So kommt es zu dem Fehlbetrag. Wie sich das Jahr dann tatsächlich entwickelt, wird dann später festgestellt und geprüft.
Finanzausschuss – Gemeindevertretung - Kommunalaufsicht
Zunächst hat der Haushaltsplan am 28. Februar dem Finanzausschluss zur Beratung vorgelegen. Trotz Klärungsbedarf an einer Stelle ging der Plan bei einer Enthaltung einstimmig zur Beschlussfassung empfohlen in die Gemeindevertretung. Die beschoss ihn dann einstimmig am 14. März, aber es war inzwischen ein Sperrvermerk vorgenommen worden.
Dieser betrifft steigende Personalkosten im Verwaltungsbereich des Bürgermeisters. Hier waren rund 45.000 € mehr eingeplant worden, was zu einer Verdoppelung der Kosten geführt hätte. Für das Haushaltsjahr 2023 war dann noch einmal eine solche Erhöhung angedacht. Zurzeit liegt der Haushaltsplan mit dem Sperrvermerk für diese Position zur Genehmigung bei der Kommunalaufsicht des Kreises.
Hinter den 45.000 € „versteckt“ sich gewissermaßen eine Personalstelle, die aber bei der Tourismus-Zentrale angesiedelt wäre. Das jedenfalls lässt sich im Haushaltsplan aus der Produktkontenübersicht für das Unterprodukt „Gemeindeorgane“ schließen.
Gemeinde SPO und TZ sind jeweils eigene Arbeitgeber
Ihm ist aber auch zu entnehmen, dass die Gemeinde St. Peter-Ording in der Verwaltung eine Beamtenstelle ausweist – das ist die Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters – und außerdem 13,94 Stellen mit tariflich Beschäftigten besetzt sind (Seite 31 ff).
Unter diesen sind 11 Vollzeitstellen. Von ihnen arbeiten 6 im Klärwerk. Weitere Vollzeitstellen haben inne die Leiterin des Museums Landschaft Eiderstedt, der Leiter der Gemeindebücherei, der Hausmeister für die Utholmhalle und der Gerätewart der Freiwilligen Feuerwehr St. Peter-Ording. Diese Stelle ist für 2022 neu eingerichtet worden. Eine Erzieherstelle im Jos (Jugendzentrum) stellt die Gemeinde. Die Reinigungskraft in der Utholmhalle hat fast eine Vollzeitstelle inne. An deren Lohn beteiligt sich der Schulverband im Umfang von 20 Stunden. Die restlichen dann 0,98 Stellen in den genannten Einrichtungen sind Teilzeitstellen, u.a. besetzt mit Personal für Büroarbeiten und Reinigung.
Gegenüber den für die Tourismus-Zentrale in Ansatz gebrachten 152,77 Stellen für 2022 erscheint das wenig, aber das relativiert sich, wenn man bedenkt, dass von ihnen immerhin 11,70 Stellen für gemeindliche Aufgaben (u.a. Assistenz Bürgermeister, Bauhof Gemeinde) abgestellt sind und auch von der Gemeinde bezahlt werden müssen.
Amt Eiderstedt erledigt Verwaltungsarbeit für SPO
Die eigentliche Verwaltungsarbeit für St. Peter-Ording erledigt das Amt Eiderstedt mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie es bei einer amtsangehörigen Gemeinde üblich ist. Ein Teil der Mitarbeiter des Amtes aus dem Fachbereich Bürgerdienste und Ordnung arbeitet sinnvollerweise im „Alten Rathaus“ vor Ort. St. Peter-Ordinger müssen also in den meisten sie persönlich betreffenden Angelegenheiten nicht extra nach Garding.
Im Fachbereich II – Bauen und Entwicklung – des Amtes ist außerdem ein Mitarbeiter ausschließlich für Bauangelegenheiten (Bauleitplaner), die Gemeinde St. Peter-Ording betreffend, tätig. Die Gemeinde hat das vertraglich mit dem Amt Eiderstedt geregelt und kommt für seine Bezahlung sowie für die Nutzung von Räumlichkeiten u.a.m. gesondert auf. Das kann z.B. im Haushaltsplan 2022 auf Seite 387 nachgelesen werden. Die Leistungen des Amtes für die Gemeinde gibt es auch nicht umsonst: Der Ansatz für die an das Amt zu zahlende Amtsumlage beläuft sich für 2022 auf 2.171.000 Mio € (Seite .436).
Ausgleich von Fehlbeträgen aus der Ergebnisrücklage
Sollte das Jahr 2022 tatsächlich mit dem genannten Fehlbetrag von über 2,8 Mio € abschließen, wäre das für die Gemeinde verkraftbar, da dieser in voller Höhe durch Entnahme aus der Ergebnisrücklage ausgeglichen werden könnte. Das erfährt man beim Lesen des Vorberichtes bei „Allgemeine Angaben und wirtschaftliche Struktur“ auf Seite 3. Dort steht ebenfalls, dass der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Tourismus-Zentrale 2022 einen Jahresverlust von 1.373.720 € ausweist.- Eines allerdings ist wohl klar: Irgendwann sind die Rücklagen aufgebraucht. Man muss schon „haushalterisch“ wirtschaften.
Und darauf haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Fachbereich III des Amtes Eiderstedt – „Finanzen“ – ein gewissenhaftes Auge.
Hans Jörg Rickert, 08. April 2022, © www.jb-spo.de
HINWEIS
Der Haushaltsplan 2022 der Gemeinde St. Peter-Ording wird nach Genehmigung durch die Kommunalaufsicht auf der Seite des Amtes Eiderstedt www.amt-eiderstedt.de unter Gemeinden bei St. Peter-Ording veröffentlicht.
Das Pfahlbaurestaurant am Böhler Strand präsentiert sich neu und anders
Nun haben die „Hamburger Jungs“ Johannes „Jo“ Riffelmacher und Thomas „Cozy“ Kosikowski gemeinsam mit Tobias Beck, Florian Kleinschmidt, Küchenchef Simon Lindow und Barchef Özgür Gezer im Böhler Pfahlbau das Ruder übernommen. „Die Seekiste“ firmiert unter dem neuen Namen „Salt & Silver“ am Meer zwischen Deich und Vorland sowie Strand und Nordsee. Der Weg dahin ist derselbe geblieben. An diesem Abend noch vor 20 Uhr aber ging es nicht über die Sandbank dorthin. Man musste schon den Weg über die Stege nehmen. Das Wasser lief immer noch ziemlich hoch auf. Die Eröffnung am Donnerstag, 7. April war buchstäblich „ins Wasser gefallen“. Es herrschte an dem Nachmittag Springflut. Die Sandbank und mit ihm der Pfahlbau standen unter Wasser. Am Freitag wurde dann nachgeholt, und auch an diesem Sonnabend füllte sich der Innenraum zusehends. Bald waren alle Tische besetzt und die Bestellungen liefen.
Innen hatte sich der Raum verändert: Ein anderer Tresen - oder nur anders gestaltet? Schließlich ist es einen Herbstwinter her.- Vom Mobiliar hat allerdings einiges Wiedererkennungswert. Aber der große Tisch in der Mitte ist neu.- An ihm hatten sich zwei Familien mit ihren fünf Kindern zusammengefunden. Sie kommen aus Hamburg und sind in Tating bzw. Esing sozusagen zweitheimisch. Sechs und elf Jahre sind die beiden Jungs der einen, dreizehn und fünfzehn die beiden Mädchen und zehn Jahre der Junge der anderen Familie. Sie kannten „Die Seekiste“, kennen aber „Salt & Silver“ aus Hamburg. „Heute machen wir uns hier einen schönen Abend mit Blick auf die Nordsee und lassen uns überraschen“, sagte der ältere von den beiden Vätern. Der Blick nach draußen durch die drei Fenster auf der Westseite war wirklich schön. Die Sonne war verschwunden, aber das Blaugrau der Wolken mit dem dazugehörigen Himmel hatte etwas.
An dem kleinen runden Tisch in der Ecke daneben hatte ein nicht mehr so ganz junges Paar seinen Platz gefunden. „Wir sind große Fans von ‚Salt & Silver‘ und wollten es uns nicht nehmen lassen, hier auszuprobieren, ob die genau so gut kochen können wie in Hamburg“, sagte sie mit einem gewinnenden Lächeln. Sie sind für ein Wochenende Hotelgäste im „Beach-Motel“ in Ording.- An dem Fenstertisch hatten insgesamt sechs Personen ihren Platz gefunden. Sie kennen sich vom Studium her bzw. haben einmal zusammengearbeitet und sich am Westerdeich außerhalb von St. Peter-Ording über ein verlängertes Wochenende ein Haus gemietet. Sie genießen jetzt das Treffen, den Ausblick und die Atmosphäre hier – und die Weite auf Eiderstedt. Auch sie kamen aus Hamburg und kannten Salt & Silver von dort.
Etwas später auf dem Weg von oben die Pfahlbautreppe nach unten drang ein „Geil“ an mein Ohr. Das weckte die Neugier. Wenig später hatte ich die beiden Paare eingeholt. Das „Geil“ war ihr Lob gewesen. Wie konnte es an diesem Abend anders sein: Natürlich kamen auch sie aus Hamburg und kannten ‚Salt & Silver‘! Sie hatten sich für dieses Wochenende für eine Übernachtung im ebenfalls erst gerade eröffneten „Urban Nature“ an der Strandpromenade eingefunden. Gleich zwei „Neuerlebnisse“ in SPO! Von der Bushaltestelle ließen sie sich per Taxe abholen.
Aber vorher kam noch heraus, dass die einen per Auto nach St. Peter-Ording gekommen waren, die beiden anderen „gegen den Wind“ per Fahrrad mit über Nacht Einquartierung in Glückstadt und dann Weiterfahrt bis Wilster, von dort das Stück bis Lunden per Bahn und weiter per Fahrrad nach St. Peter-Ording.
Man muss eben nur mal mit Menschen sprechen, und schon tun sich „Welten auf“.
Hans Jörg Rickert, 09. April 2022
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2021 Juli „Salt & Silver“ HH sind neue Pächter des Pfahlbaurestaurants in Böhl
Der Auftritt von Daniel Günther und Michel Deckmann in SPO lief rund
Die kreisrunde Bühne auf dem Seebrückenvorplatz in St. Peter-Bad mit ihren oben zwei konzentrischen Kreisen - etwas zueinander versetzt – hatte etwas. Der Wind wehte recht kühl. Das merkte man den beiden Politikern schon an, dass sich ihnen das Wetter nicht mit einem „lauen Osterlüftlein“ präsentierte. „Lau“ gaben sich Michael Deckmann und Daniel Günther aber nicht. Sie wussten, was sie vermitteln wollten: „Wir setzen uns für unser Land und die Menschen in Schleswig-Holstein ein.“
Michel Deckmann ist mit seinen 25 Jahren zwar ein „Youngster“, machte das aber „cool“. Selbstbewusst begrüßte der Husumer die gut 200 Interessierten und den Ministerpräsidenten. Mit wenigen klaren und inhaltlichen Worten reichte er das Mikrofon an diesen weiter. Welche Beziehung zwischen ihm und dem Regierungschef bestand, wurde hörbar, als er von „Daniel und ich“ sprach. Er selbst will als Kandidat der CDU für den Wahlkreis Nordfriesland Süd über die Landtagswahl am 8. Mai in den Landtag einziehen.
Und Daniel Günther möchte gerne wieder Ministerpräsident sein. Das vermittelten sie. Und hielten Kurs!
„Auch von mir ein freundliches ‚Moin‘ an alle“ - und danach ein paar persönliche Worte zu St. Peter-Ording, wo Daniel Günther mit seiner Familie gerne einmal Urlaub macht.- Dann wurde er staatsmännisch. Dem nachdenklichen Blick auf den Krieg in der Ukraine folgten das Bekenntnis zu einer Stärkung der Bundeswehr und höchst anerkennende Worte für Bürgerinnen und Bürger, die sich als Soldatinnen und Soldaten dem Dienst in der Truppe stellen. Direkt wechselte er zügig mit dem Augenmerk auf die Polizei und die innere Sicherheit in die Landespolitik. 750 Stellen sind neu geschaffen worden. Die von Michel Deckmann angesprochene Cyberkriminalität griff er auf. Ihr ist zu begegnen. Der Polizei gegenüber werde die CDU „für Rückendeckung sorgen“.- Mit einer kleinen Atempause zu seinem Alter von 48 Jahren und seinen beiden 6 und 3 Jahre alten Töchtern folgten kurz angerissen Themen wie Preissteigerungen im Supermarkt, Benzinkosten an den Zapfsäulen, um danach auf LNG, Wasserstoff und Strom aus erneuerbarer Energie einzugehen. „Gut, dass wir in Schleswig-Holstein die Weichen früh genug gestellt haben“, sagte er. Das Unternehmen Northvolt AB aus Schweden habe deswegen für die Produktion und Entwicklung von Batterien Schleswig-Holstein als Standort gewählt. Mit „Arbeitsplätzen, Unterstützung von Minderheiten, Bildung, bezahlbarer Kita und Betreuungsangeboten“ vervollständigte er dann das politische Themenfeld.- Eigentlich war es der gewohnte Wahlkampfablauf, doch man hörte ihm mit Interesse zu. Er brachte klar rüber, was er mitzuteilen sich vorgenommen hatte und kam an.
Einige Worte zur Wahl selbst durften auch nicht fehlen. Michel Deckmann sagte er seine volle Unterstützung zu. Danach lobte er die Arbeit der Jamaica-Koalition. Man sei fair miteinander umgegangen. Sein eindeutiges Signal zum Schluss war: „Wer meint, die Richtung stimmt, und wer möchte, dass ich Ministerpräsident bleibe, der muss CDU wählen. Wir haben gute Ideen, werden das Land voranbringen, und ich bin gerne Ministerpräsident.“
Viele, darunter auch mehrfach Jüngere, suchten das Gespräch mit ihm und Michel Deckmann.- Boy Stöhrmann aus St. Peter-Ording und Olaf Dircks aus Westerhever, beide Landwirte, brachten die zwei Politiker dann mit dem Thema „Gänsefraß“ und den Schwierigkeiten beim Vertragsnaturschutz und den damit verbundenen bürokratischen Hürden ganz schnell auf den Boden der Tatsachen und in den Politalltag zurück:
Zehntausende an Nonnengänsen sind von Oktober bis Mai an der Westküste. Kiebitze und Austernfischer werden durch die Gänse vertrieben, die Fraßschäden sind unermesslich. Eiersammeln ist hier nicht, denn ihre Gelege haben die Nonnengänse in Sibirien, waren nur einige ihrer Argumente.
Deckmann und Günther hörten vor allem zu, und Boy Stöhrmann bedankte sich beim MP.
Übrigens ist das Interesse an solchen Wahlkampfauftritten größer als vielleicht gedacht. Ein Redakteur vom „Spiegel“ war unter den Interessierten. Er hat vor, so etwas wie eine Story zu Daniel Günther zu schreiben. Den Auftritt der beiden Landwirte verfolgte er höchst aufmerksam.
Hans Jörg Rickert, 14. April 2022
Bernd Buchholz kennt sich aus, weiß, was er will und macht
So in etwa könnte man Dr. Bernd Buchholz (FDP), den Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein mit wenigen Worten charakterisieren. Er kennt sich in St. Peter-Ording aus, nicht nur, weil er im November 2017 den Genehmigungsbescheid für den Mehrzweckpfahlbau am Ordinger Strand überbracht hat, sondern weil er eben auch gut „gebrieft“ war.
Damals war man mit ihm über die Buhne gegangen. Dieses Mal war sein Wahlkampffahrzeug ‚Bernd Buchholz - „Was das Land jetzt braucht“ – Freie Demokraten‘ auf Magenta in Gelb beschriftet, in Höhe des blauweißen Willkommensschildes von St. Peter-Ording positioniert. Er aber hielt keinen Abstand, war ohne Maske und ging auf die Menschen zu. Flyer und Erdbeerfruchtaufstrich hatte er als „Handgepäck“ mit dabei. Fragen wolle er beantworten, so war sein Besuch tags zuvor in den Husumer Nachrichten angekündigt gewesen.
Das geschah dann auch nach dem Small-Talk mit dem einen oder anderen Anwesenden. Professionell und überaus gekonnt war das inszeniert von Ingrid Brand-Hückstedt. Sie formulierte und moderierte, Bernd Buchholz antwortete präzise, knapp und wissend. Man merkte: Die beiden sind ein eingespieltes Team! – Zuhören mochte man ihnen. Das war eben nicht langweilig. Sätze wie „Der Fehmarn-Belt-Tunnel wird gebaut – das hätte ich auch gern für die A 20“ oder, als es um den LNG Terminal von Brunsbüttel ging, „Man braucht nicht Krisen, um das Land nach vorne zu bringen“, sind eindeutig. Werbung machte er auch für den Tourismus, vergaß bei den „schönen Landschaften an den Küsten“ aber nicht das Hinterland. Dem „Overtourismus mit Betonburgen“ jedenfalls redete er nicht das Wort. Er kam an vor den bis maximal 50, von denen manche auch nur zeitweise zuhörten. Die meisten Menschen auf der Buhne gingen jedoch vorbei.
Die FDP des Landes hat Präsenz gezeigt. Bernd Buchholz als ihr Spitzenkandidat war das „Aushängeschild“. Unter den Altvorderen war auch Jürgen Koppelin, von 1990 bis 2013 Bundestagsabgeordneter. Kristina Schröder aus Leck war als Kandidatin für den Wahlkreis Nordfriesland-Süd da und stellte sich sympathisch vor. Anwesend war ebenfalls Bernd Wigger von Föhr für NF-Nord. Man steht eben zusammen. Iwer Ebsen vom Kreisvorstand fehlte nicht. Wiltrud und Godber Kraas von der örtlichen FDP sind zu solchen Anlässen immer anzutreffen. Bürgermeister Jürgen Ritter war auch vor Ort. Er weiß um diese Pflicht und nimmt sie gerne wahr.
Kein Zweifel bestand nach diesem Wahlkampfauftritt daran, dass die FDP mit Bernd Buchholz an der Spitze wieder mitregieren will. Nur darüber entscheiden am 8. Mai zunächst die Schleswig-Holsteiner und dann wohl die Parteien im Koalitionsgerangel. Buchholz jedenfalls hat bisher seinen Job „ganz gut“ gemacht. Humorvoll teilte er bei seinem Auftritt mit, dass man ihm das ab und zu mal mitgeteilt habe, übrigens zu seiner Freude.
Hans Jörg Rickert, 14.April 2022
Siehe auch unter www.jb-spo.de
Mehrere Tausend fanden sich zum Osterfeuer im Bad ein
Karfreitag hatte es sich schon angedeutet, am Ostersonnabend wurde es jedem bewusst: St. Peter-Ording verzeichnet Ostern 2022 einen Besucherrekord. Im eigentlich beschaulichen Dorf tummelten sich die Menschen bereits am Vormittag und freuten sich über diesen Sonnentag. Bilderbuchwetter! Man schleckte Eis, nutzte alle möglichen Sitzgelegenheiten zum Sonnen und freute sich über die „geschenkte Zeit“. Egal wo, Fröhlichkeit vermittelte das Geschehen.
Im Ortsteil Bad auf der Buhne wurde das Rund von Ständen gut angenommen und in der Spielzone der Tourismus-Zentrale hatten Kinder ihre Beschäftigungsmöglichkeiten. Mit Malkreiden auf die Buhnenfläche gemalten Osterhasen und Osterherzen bekundeten die etwas größeren Kinder ihren Dank an SPO. Stefanie Richling von der TZ hatte ein Auge auf alle.
Zum Osterlauf der Großen verzeichneten Christin Reisewitz und Paula Horstmann von der TZ 158 Anmeldungen. Familien nahmen teil, aber auch Gruppen wie die vom Lauftreff des TSV St. Peter-Ording. Jeder Läufer und jede Läuferin hatten zusätzlich noch seine bzw. ihre Fans dabei. Beim Stand der TZ stand genügend Wasser in Trinkbechern bereit. Veranstaltungsleiterin Janina Domann startete um 14 Uhr den Osterlauf und an der Spitze waren natürlich die Kleineren on Tour. Sport und Vergnügen gaben sich ein echtes Stelldichein.
Abends war dann Osterfeuer angesagt. Die Sonne stand um 20 Uhr noch hoch, es wehte höchstens ein leises Lüftchen. Von allen Seiten waren die Menschen Richtung Buhne, Seebrücke und Deich vor dem Feuerplatz geströmt. Nach zwei Jahren Corona-Pause wollten sie alle dieses Ereignis einfach miterleben. So weit wie dieses Mal war die Seebrücke noch nie von Gästen in Richtung Dünen bestanden. Aber auch vor der Dünen-Therme oder wo auch sonst war es voller Menschen. Und „Abstand Halten“ war scheinbar vergessen. Aber es war kein Gedränge, alle verhielten sich diszipliniert.
Der Sicherheitsdienst trug seinen Teil dazu bei. Die Feuerstelle mit dem an Holzstangen aufgeschichteten Reisighaufen wurde von der Jugendfeuerwehr St. Peter-Ording abgesichert. Bürgervorsteher Boy Jöns hielt die Feuerrede. Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck erlebte das „Spektakel“ zum ersten Mal mit. Seit Februar 2021 zeichnet sie für die TZ verantwortlich.
Wolfgang Jensen vom Bauhof der TZ und Kameraden der FFW entzündeten um 20:30 Uhr das Feuer. Die Einsatzleitung hatte Feuerwehrchef Tom Schade. Die Flammen leckten sich hoch, und bald stand der aufgeschichtete Haufen vor der hinter den Dünen untergehenden Sonne in Flammen. Kaum Rauch, so trocken war das Material, und senkrecht stiegen die Flammen gen Himmel und rissen oben flackernd ab.
Ein Naturschauspiel, das nicht eindrucksvoller sein kann!
Hans Jörg Rickert, 17. April 2022
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2021 April „Ostern to go“ – Hoffnungsbriefe gab es bei den Kirchen zu finden
2020 März/Apr Ostern 2020 in St. Peter-Ording in Coronazeiten
2019 April 2 Mega-Ostern in St. Peter-Ording bei nordseeblauem Himmel
Johann Stauch
13. April 1945 – 05. April 2022
Im Mai 2017 war Johann Stauch in der Jahreshauptversammlung der DLRG St. Peter-Ording e.V. vom DLRG Landesverband Schleswig-Holstein das Verdienstzeichen in Gold verliehen worden. Das ist jetzt noch nicht einmal fünf Jahre her. Hatte er im September auch das Amt des Vorsitzenden der Ortsgruppe nach 23 Jahren abgegeben, war er als Ehrenvorsitzender doch immer irgendwie aktiv dabei. Nun ist der einst bei der Bundesmarine als Zeitsoldat ausgebildete Schwimm- und Bergungstaucher im Alter von fast 77 Jahren unerwartet plötzlich verstorben.
Johann Stauch hinterlässt nicht nur seine Familie, er lässt auch die große Familie der DLRG in St. Peter-Ording und ebenso einen großen Kreis ihm bekannter Menschen über Eiderstedt hinaus in Trauer verbunden zurück. Seine Erfahrung und seinen Rat hätte man gerne noch in Anspruch genommen.
Bei der Tourismus-Zentrale arbeitete er von 1968 bis 2008. Zuerst war er Badestellenleiter, die Jahre seit 1990 bis zu seiner Pensionierung der Technische Leiter des Eigenbetriebes der Gemeinde St. Peter-Ording. Zu seinem Fachbereich gehörte u.a. auch die Dünen-Therme. Verantwortung hat er immer übernommen, aber die Fähigkeit dazu ebenso weitergegeben. Seit 1998 war er bis vor einem halben Jahr Vorsitzender der Ortsgruppe der DLRG gewesen.- Er wusste: „Schwimmen zu können rettet vor dem Tod durch Ertrinken.“ Vor allem, und auch deswegen lagen ihm Schwimmausbildung, Wasserrettung, First Responder, Erste Hilfe und vieles mehr am Herzen.
Johann Stauch war unverkennbar. Er war in St. Peter-Ording das Gesicht der DLRG. Und an sein Gesicht wird man sich noch lange erinnern. Auch den Klang seiner Stimme wird man bei der Nennung seines Namens leise zu hören meinen.- Zugewandt war er und hörte zu. Ebenso aber wandte man sich ihm zu und unterstützte ihn, wenn es ihm um bestimmte Anliegen der DLRG ging. So konnte auch der von ihm auf den Weg gebrachte Bau des Rettungs- und Ausbildungszentrums in der Bövergeest im Jahr 2015 seinen Betrieb aufnehmen und ist seitdem für die Mitglieder der Ortsgruppe das Zuhause. Es ist zurzeit auch noch das Domizil des Rettungsdienstes des Kreises für das westliche Eiderstedt. Mit Polizei und Feuerwehr pflegte er ebenso das Miteinander. Johann Stauch konnte mit Menschen!
Mit großem Dank und in Anerkennung nehmen wir Abschied von ihm.
Hans Jörg Rickert
für das Jahrbuch St. Peter-Ording
im April 2022
Die Qualifikationsrunden im Feld- und Standboßeln starteten in St. Peter-Böhl
Die Uhr für die 16. Europameisterschaften im Boßeln tickt. Noch sind es 52 Tage bis zur Eröffnung. Vom 26. bis 29. Mai werden sie in Meldorf im TuRa Stadion ausgetragen. Genaueres dazu findet man im Netz unter EM2022SH.de. Die Qualifikationen für das Straßenboßeln haben bereits stattgefunden.
Für die Frauen fand am Sonntag, 3. April in St. Peter-Böhl die erste von drei Ausscheidungsrunden im Feld- und Standboßeln statt. Die Männer trafen sich vormittags in St. Peter-Böhl zum Standboßeln; zum Feldboßeln traten sie nachmittags am Kaltenhörner Deich an. Zum ersten Qualifikationstermin waren rund 20 Frauen und 30 Männer angetreten.
Bei den Frauen werden jeweils die besten sechs Boßlerinnen gesucht, bei den Männern sind es zehn Boßler. Bei denen unter 18 Jahre sind es drei „Deerns“ und bei den Männern vier „Jungs“. Vorherrschende Sprache unter Boßlerinnen und Boßlern und ihren „Maaten“ ist Plattdeutsch. Begrüßt und verabschiedet wird sich mit „Lüch op“. Das heißt so viel wie „Heb auf“ und meint die Boßel.
Beim Standboßeln werfen die Männer mit der 475 g-Holland-Kugel, beim internationalen Feldkampf mit einer 300 g schweren reinen Holzkugel. Für Jugend- und Frauenklasse gelten geringere Maße. Als Boßel gilt in Schleswig-Holstein eine kleine mit Blei gefüllte Holzkugel mit vorgegebenem Durchmesser. Regional gibt es unterschiedliche Ausführungen.
Beim Feldboßeln zieht der Trupp am „Deich“ entlang, beim Standboßeln gibt es ein abgestecktes und in Segmente eingeteiltes Feld. Die Boßler stehen mit ihren Maaten auf der Startseite, die Maßnehmer in entsprechender Entfernung am anderen Ende. Die Startbahn für den Anlauf und Abwurfbereich ist freizuhalten. Die geworfenen Meter werden dem Protokollanten meistens per Karte groß sichtbar mitgeteilt. Um ihn herum stehen immer einige, „die genau aufpassen, dass er sich nicht verschreibt“. Im Zwischenbereich von „Start und Ziel“ hat sich aus Sicherheitsgründen auch seitlich niemand aufzuhalten. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
Der Boßelsport ist in Schleswig-Holstein an der Westküste in den Kreisen Nordfriesland, Dithmarschen und Steinburg populär. An der Europameisterschaft 2022 beteiligen sich Boßler und Boßlerinnen aus Deutschland, Irland, Italien und Niederlande (Holland). Die beiden nächsten Qualifikationstermine sind der 10. April wieder am Kaltenhörner Deich und in St. Peter-Böhl und danach der 24. April für die Männer für den Standkampf im Stadion Meldorf und ansonsten wie gehabt.
Maren Kupfer vom Boßelverein Tetenbüll (Vorsitzende für die Frauen im Verband Schleswig-Holsteinischer Boßler e.V. seit 1894) - und Wolfgang Jacobs (Vorsitzender des VSHB) hatten an diesem Sonntag alles im Blick. Er kommt vom K-Bund. In ihm haben sich die Boßler von Kating, Katharinenheerd, Kotzenbüll vereinigt. Auf ihre Leute konnten sie sich verlassen.
Ehrenvorsitzender „Enne“ Reimers aus Nindorf/Dithm., war „Herr der Zahlen“. Gern schaute ihm manch einer mal über die Schulter, um einen Blick auf die Zahlen zu werfen. Wolfgang Jacobs hatte immer mal wieder sein Smartphone bereit. So hatte man gleich doppelte Buchführung. Mit dem Wetter war alles bestens. „De Lüüd sünd tofreeden“, sagte Jacobs.
Das merkte man. Die Stimmung war gut. Man schnackte. Boßler aus Kotzenbüll, St. Peter-Ording und Lunden fachsimpelten gerade, andere folgten nur gespannten Blickes dem Flug der Boßel oder waren bei Ihrem „Mann“ oder ihrer „Frau“. Die Fahne zeigte auch immer gleich an, zu welchem Verein sie gehörten. Moritz Niehus aus St. Peter-Ording - er ist ein talentierter Boßler vom Boßelverein St. Peter-Ording und 17 Jahre alt – war mit seinen Würfen zufrieden. Mehr sagte er nicht. Warum auch.
Hans Jörg Rickert, 03. April 2022
Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de
2021 Aug Moritz Niehus ist Vereinsmeister der Boßler von St. Peter-Ording
2019 Aug Dree Mol „Lüch op“ för de besten Frunnsboßlerinnen an’n Böhler Diek
2018 Febr „Lüch op“ – is Boßeltied an’n Diek
2017 März Lüch op – achtern Diek in Böhl
2016 April 15. EM im Boßeln (Klootschieten) 2016 in Tillgte/Niederlande - Utscheedung’n
Jan Dreimal Anlass für „Lüch op“ am Böhler Deichabschnitt
… aber noch sind die gesetzlichen Vorgaben nicht voll abgearbeitet
Mit der Lage um das Feuerwehrgerätehaus herum haben sich Bauausschuss und Gemeindevertretung in letzter Zeit des Öfteren beschäftigen müssen. Dabei ging es aber nur darum, ob Polizei und/oder Rettungswache auf dem Areal am Heedweg auch noch Platz finden könnten. Dem Bau der Rettungswache ist im März 2022 (45. Sitzung des Bauausschusses) bei der 5. Änderung des B-Plans 21 dann eindeutig eine Vorrangstellung beigemessen worden. Aber auch für die Polizeidienststelle wird ein neuer Standort gesucht.
Feuerwehrgerätehaus am Heedweg
Das Feuerwehrgerätehaus konnte 1995 am Heedweg in Betrieb genommen werden. Vorher hatte die Feuerwehr ihren Platz in der Dorfstraße. Ihr Gebäude „mutierte“ zum Kinderspielhaus. Für die Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording aber ist nun eine Erweiterung ihres Hauses mit Anbauten und Umbauten unumgänglich. 1989 war der B-Plan 21 - Olsdorfer Straße/Preestergang – aus Gründen der Gewährleistung des Brandschutzes am Ort und für überörtliche Aufgaben für den Bau des Gerätehauses um das Areal am Heedweg erweitert worden (1. Änderung). 2020 wurde das Gebiet als Gemeinbedarfsfläche für Feuerwehr und Polizei bestimmt. Es liegt in einem Teilgebiet des sogenannten „Historischen Ortskerns“, der für die Städtebauförderung – 2017 auf den Weg gebracht – als Sanierungsgebiet Nr.2 vorgesehen ist.
Im umfänglichen und detaillierten Untersuchungsbericht VU / ISEK für die Städtebauförderung – er ist von der Gemeindevertretung in ihrer 24. Sitzung im Juli 2021 einstimmig genehmigt worden und im Netz öffentlich einsehbar - ist bezüglich Feuerwehr auf S. 96 folgendes angeführt:
„Seit einigen Jahren sind diverse Mängel am Feuerwehrhaus bekannt, die die Bereiche Unfallverhütung und Arbeitsschutz betreffen. Eine weitere Herausforderung ist die zu gering dimensionierte Unterstellfläche für die Anschaffung eines weiteren Feuerwehrwagens. Zeitnah wird daher eine entsprechende Erweiterung des Feuerwehrhauses notwendig.“
Bisherige Beschlusslagen
Noch steht der Beschluss der Satzung über die förmliche Festlegung dieses Sanierungsgebiets „zwischen Kirche & Seniorenresidenz“ im vereinfachten Verfahren aus. Im Rahmen der Städtebauförderung ist ein solcher Beschluss durch die Gemeindevertretung „eine Bedingung, ohne die es nicht geht.“ Das Gremium hatte sich in seiner Sitzung am 14. März nicht in der Lage gesehen, den entsprechenden Beschluss zu fassen, obwohl seitens des Fachbereiches II „Bauen und Entwicklung“ im Amt Eiderstedt alles getan worden war und vom Bauausschuss auch ein einstimmiger Empfehlungsbeschluss vorlag! –
Der Bauausschuss hat im Rahmen der Bauleitplanung für das Feuerwehrgerätehaus am 21. März in seiner 45. Sitzung zwar einstimmig als letzte Vorgabe die Satzung für dieses Bauvorhaben „Erweiterung des Feuerwehrgerätehaueses“ zur Annahme empfohlen.
Aber das hilft wenig. Denn solange die Regularien für die Städtebauförderung durch das oberste Beschlussorgan der Gemeinde nicht erfüllt worden sind, „liegt der Bau auf Eis“. Und es sind noch weitere Schritte vonnöten.
Städtebaufinanzierung hilft – Gemeinde steht in der Pflicht
Letztlich geht es dabei um Geld. Denn von den für den Bau erforderlichen 2,8 Millionen Euro werden je ein Drittel von Land und Bund übernommen. Es verbleiben also weniger als 1 Million € Kosten bei der Gemeinde- Insgesamt beläuft sich die Investitionssumme bei der Städtebauförderung auf ca. 35 Mio €. Der Ort kann aber nur dann davon profitieren, wenn damit verbundene Formalien erfüllt werden.
Weitsicht und Augenmaß müssen sich in der Kommunalpolitik mit Pflichterfüllung zusammentun.
Die Verwaltung und die gemeindlichen Ausschüsse haben gearbeitet.
Die Gemeindevertretung muss nun zügig die jeweilige Satzung über die förmliche Festlegung der Sanierungsgebiete im jeweils vorgesehenen Verfahren – vereinfacht bzw. umfänglich – auf den Weg bringen.
Hans Jörg Rickert, 04. April 2022
Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de
2019 Dez. Gemeindevertretung arbeitete umfangreiche Tagesordnung ab
2020 Jan. Am Landeswald- und Landeswassergesetz kommt niemand vorbei
Juni Gemeindevertretung arbeitete Corona bedingten B-Plan-Stau ab
2021 Juli Von emotional bis rational – aber die Beschlüsse der 24.Sitzung der Gemeindevertretung fielen dann einstimmig
2022 Jan. Rettungswache, Feuerwehr und Polizeistation an einem Standort?
März Aus der Gemeinde: Städtebauförderung hat schon Formen angenommen