"Urban Nature"
Kleines Richtfest in großer Höhe für das neue Urban Nature Hotel an der Promenade in St. Peter-Ording
Auf diesen Einsatz waren sie alle vorbereitet und freuten sich schon auf die leuchtenden Augen ihres Feuerwehrkameraden Gunther Hamsch und seiner Susi. Die Trauzeremonie war noch in ganz kleiner Runde im Pesel des Museum Landschaft Eiderstedt im Gange, da rückten schon der Oldtimer von 1964, ein TLF 16/25 von Magirus an, vorne, an den Seiten und hinten mit weißen Girlanden geschmückt. Ihm folgte das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 von Iveco und das Mehrzweckfahrzeug für die Einsatzleitung. Mit dem Oldtimer der Feuerwehr, der 1999 außer Dienst gestellt worden war und im Besitz von Frank Ranft ist, war Hauptfeuerwehrmann Gunther Hamsch schon so manchen Einsatz mitgefahren. In ihm sollten er und seine ihm nun angetraute Susi eine Ehrenrunde durch seinen Heimatort mitfahren. So hatte sich das sein Gruppenführer Sören Hesselbarth mit seinen Kameraden und Feuerwehrfrau Frederike Hansen ausklamüstert. Über 40 Jahre ist Gunther Hamsch aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr St. Peter-Ording.
Partnerin und jetzt Ehefrau Susanne kommt aus der Zentralschweiz. Die Liebe hatte sie als junge Frau nach Hamburg geführt. Aber Gunther und Susanne Hamsch lernten sich dort erst später per Zufall kennen. Sie waren im gleichen Lokal auf zwei getrennt voneinander stattfindenden Junggesellen- bzw. Junggesellinnenabschieden. Da trafen sich zufällig ihre Blicke, und der Funke der Liebe sprang einfach über. Seit 17 Jahren sind sie nun schon ein Paar und jetzt Ehepaar. Gunther Hamsch hat sich nach einer durch eine Verletzung bedingten schweren und lang andauernden Krankheit einigermaßen erholt. Susanne, die Frauen und Männer der Feuerwehr und eigentlich alle, die den stets hilfsbereiten und seinem Gegenüber zugewandten echten St. Peteraner kennen, freuen sich, ihn heute wieder so unter sich zu haben. Seit 2002 ist er als einer der Hausmeister in den Schulgebäuden und Sporthallen im Fasanenweg tätig gewesen.
Nach einem nur kurzen Stocken beim Hinausgehen aus dem Museum ging das Ehepaar unter der gelben von den Kameraden der Feuerwehr gehaltenen Schlauchgirlande auf die wartenden Verwandten, Freunde und Bekannten zu. Blüten wurden gestreut, Seifenblasen stiegen in die Luft. Beatrice Prieg spielte dazu ihr Ständchen auf der Querflöte.- Aber eine Hürde war für Gunther Hamsch dann doch noch zu nehmen, bevor die Glückwünsche in Empfang genommen werden konnten. Die Säge war zwar klein, aber das Schlauchstück lag bald geteilt vor. Der Feuerwehrkamerad weiß mit Werkzeug umzugehen, und seine Frau schaute genau zu.- „Geteilte Freude ist doppelte Freude!“ Die merkte man dem jungen Ehepaar an. Und ihre Augen strahlten beim Besteigen des Oldtimers.- Für die Feuerwehr und alle Zuschauer war dieser Einsatz nun erfolgreich beendet. Frank Ranft steuerte die beiden ins Eheglück und die beiden anderen Feuerwehrfahrzeuge bildeten das Hochzeitsgeleit.
Hans Jörg Rickert, 27. Mai 2021, HN und www.jb-spo.de
Kleines Richtfest in großer Höhe für das neue Urban Nature Hotel an der Promenade in St. Peter-Ording
In zehn Monaten wird das 90-Zimmer-Hotel an der Strandpromenade eröffnet.
Die große Richtkrone am Kran hing und wehte im kräftigen Wind über der Rooftop Bar. Polier Axel Dittmann von Kähler-Bau aus Büsum hatte von dort oben in seinem Richtspruch den Dank an den Bauherrn und alle Beteiligten entrichtet und für den weiteren Bau des künftigen Hotels „Urban Nature“ viel Glück gewünscht. Als das Glas zersplittert auf dem Boden landete, beglückwünschte sich die kleine etwa 30 Personen große Runde der Ehrengäste. Zu ihnen hätten eigentlich auch die Handwerker gehört, aber das ließen nun einmal die Corona-Bedingungen nicht zu. Zu ihrer Abordnung gehörte neben dem Polier für den Innenausbau auch Jürgen Gocklick, Polier für den Rohbau. Um die 80 Dauerarbeitsplätze wird in einem Jahr der Betrieb des 90-Zimmer-Hotels an der Strandpromenade zwischen Regionaldeich und Kurwald sichern.
Bauunternehmer Sönke Kähler dankte zunächst besonders den Handwerkern. „Das Richtfest ist eigentlich für sie gedacht. Sie haben die Beeinträchtigungen dieses Winters mit Sturm- und Regentagen aufgefangen und einen tollen Job geleistet.“ Sein Dank ging dann an die Nachbarn, den Baulärm ausgehalten zu haben. Vor dem hätten sie nun bald Ruhe. Hier entstünde ein außergewöhnliches Gebäude, das den „touristischen Blumenstrauß“ in St. Peter-Ording erweitern werde. Für den Baufortschritt hoffe er auf eine weitere unfallfreie Zeit und ein gutes Gelingen. „Initiatoren und Betreibern wünsche ich viele zufriedene Gäste und dem Urban Nature, dass es St. Peter-Ording weiter nach vorne bringe“, schloss er seinen Teil.
Als Bauherren setzten Thomas Wünsche und Björn Peters den Reigen der Grußworte fort. Ihr Dank ging an die Nospa, vertreten durch Enno Körtke, sowie Gemeinde und TZ für die Unterstützung des Vorhabens. Sie bezeichneten ihr Projekt als einen Leuchtturm, das dem Wohle des Ortes dienen möge und ihn noch interessanter mache. Bürgermeister Jürgen Ritter erwiderte den Dank auch im Namen von Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck. Beide freuen sich schon auf die Eröffnung im nächsten Jahr. Für die Hirmer-Gruppe als Betreiber sprachen Daniel Eickworth und Matthias Brockmann. Sie freuen sich nun auf die Zweite Halbzeit und den Endspurt. „Wir werden dem Ort ein Produkt bieten, dass es hier bisher nicht gibt“, sind sie sich sicher.
Projektleiter Sebastian Heinemann von der GALA Hotelbetriebs GmbH lud danach zur Besichtigungstour in kleinen Gruppen nach links und rechts sowie vorne und hinten und hinunter durch die große Baustelle. Noch wirkt sie von außen eher wie ein „großer Klotz“. Als aber Björn Peters in der von ihm begleiteten Gruppe dann im Empfangsbereich den Blick nach rechts zu Restaurant und links zum Aufenthaltsbereich lenkte und von der U-Form schwärmte, welche sich zur Promenade hin öffnet und mit einer weitläufigen offenen Plaza die Gäste und Einheimische empfangen wird, spürte man einen Hauch von dem, was St. Peter-Ording im nächsten Jahr erwarten kann.
Nicht unerwähnt sei, dass sich die Investitionsbank Schleswig-Holstein an diesem Projekt mit Fördermitteln zur Schaffung von Dauerarbeitsplätzen beteiligt, wie der kaufmännische Projektleiter Quentin Sharp mitteilte.
Hans Jörg Rickert, 26. Mai 2021, HN und www.jb-spo.de
Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de
2018 Januar Statt alter Wohnhäuser ein weiteres Hotel
Juli 2 Bürger stellen neuen Hotelbau an der Strandpromenade in Frage - Die Zuwegung von der Fritz-Wischer-Straße erhitzt die Gemüter
2019 Januar Bauliche Vorhaben in St. Peter-Ording – das Ortsbild wandelt sich –
PROMENADE von der „Buhne“ bis zum „Goldenen Schlüssel“
Februar Mit dem Satzungsbeschluss nimmt der B-Plan 13 C Gestalt an
März Gemeindevertretung arbeitete eine umfangreiche Tagesordnung ab
2020 Januar B-Plan 13 C - Die Zuwegung zum Hotelneubau „urban nature“ ist bald
fertig
Nov/Dez Erneuerung des Abwasserkanals für die Strandpromenade
Christian Hahn und Annette Streyl bringen neuen Geist in Tatings Kirche
„Geht man in die Kirche, starren einen im Eingangsbereich sechs Gesichter an“, leitete Pastor Michael Goltz seine Begrüßung zum Pfingstgottesdienst anlässlich der Eröffnung von Kunst in der Kirche 2021 ein.- Die Serie „Head in an Egg“ von Professor Christian Hahn www.christian-hahn.com aus Hamburg hatte ihn sichtlich überrascht.
Unweigerlich fällt danach der Blick beim Betreten des Chores auf die „Madonna“ – sie ist mittig unter dem leidenden Christus im Triumphbogen platziert - und danach auf die Orgelempore mit den zehn Bildern „Animals“ aus der Serie Wissenslücke. Es scheint, als gehörten sie direkt dorthin. Auf herausragende Art bringen sie Farbe und Leben in die Kirche.- Christian Hahn hat seine ausgestellten Skulpturen und vor allem auch Bilder eigens für diese Ausstellung in St. Magnus geschaffen. Hervorstechende Motive sind die Arche und das Ei. „Die Arche gilt als Ort der Sicherheit und des Schutzes. Das Ei steht für den Ursprung allen Lebens und somit für das Göttliche“, sagt er.
Die Arbeiten von Annette Streyl www.streyl.net ergänzen seine Werke auf wunderbare Weise, darunter besonders manche ihrer „Gargoyles“. Sie ist ebenfalls in Hamburg zuhause. Um ihre Arbeiten zu entdecken, muss man zum Teil auf die Suche gehen. Das ist zusätzlich das Spannende und Anregende dieser Ausstellung und macht das Zusammenwirken der auf vielfältige Art künstlerisch gefertigten Bilder, Figuren und Installationen mit der in der St. Magnus-Kirche in Tating vorhandenen Kunst aus.
Christian Hahn hatte bereits letztes Jahr zu den Werken seiner Studenten im dritten Ausstellungsabschnitt eigene Arbeiten ausgestellt. Ihm war die Tatinger Kirche damit vertraut. Seine Vorstellung davon, wie das dieses Jahr wirken würde, hat er einfühlsam umgesetzt. Diese Kenntnis hatte Annette Streyl zwar gefehlt, war bei ihr aber dann ganz schnell präsent. Sie war voller Begeisterung: „Ich habe zum ersten Mal in einer Kirche ausgestellt und dachte jetzt unweigerlich, ich hätte meine Arbeiten nur für diesen Ort hier gemacht.- Einige sind noch ziemlich neu, andere aber schon vor fünfzehn Jahren entstanden“, sagte sie voller Erstaunen über den Zusammenklang mit der sakralen Ausstattung und den Werken von Christian Hahn.
Hier fügt sich nun zusammen, was zueinander gehört, darf man denken. Aber es gibt ebenso Kontrapunkte. Es ist, wie wenn ein neuer Geist in St. Magnus wehte. Zu ihnen könnte man an der Nordwand Hahns Bild „Wir haben uns das anders vorgestellt“, 2020/21, Öl auf Leinwand, 180 cm x 140 cm, zählen.
Insofern war Pfingsten wie geeignet für die Eröffnung dieser Ausstellung. Michael Goltz erläuterte in seiner Predigt u.a. die Wirkung von Kunst bezüglich der Abhängigkeit vom Ort: Angst war im Mittelalter gegenwärtig. Nicht umsonst wurden an den Kirchen außen fratzenartige und teuflische Figuren als Wasserspeier angebracht. Sie sollten das Böse fernhalten bzw. verjagen, indem man sich nicht ins Bockshorn jagen ließ, sondern dem Bösen mit Lachen begegnete und somit die Angst verlor. Die von Christian Hahn geschaffenen Köpfe in den Eiern lassen bei zunächst aller „Schreckhaftigkeit“ auch ein Lächeln erkennen. Die „Gargoyles“ von Annette Streyl erinnern an die Fabelwesen der romanischen Zeit, nur dass sie sich jetzt innen in der Kirche befinden und so mit seinen ihre Wirkung entfalten und wie jene nachdenken lassen.
Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen hatte für den Eröffnungsgottesdienst am Pfingstsonntag aus der „Suite de Deuxième Ton“ Kompositionen Plein Jeu, Duo, Flutes, Récit de Nazard und Caprice von Louis Nicolas Clérambault (1676-1749) als Orgelmusik gewählt. Diese stimmte schon kontemplativ auf die Begegnung mit „Kunst in der Kirche 2021“ ein. Die Ausstellung läuft bis zum 24. Oktober und ist während der Öffnungszeiten der Kirche zugänglich. Weitere Informationen unter www.kirche-spot.de
Hans Jörg Rickert, 23. Mai 2021, HN und www.jb-spo.de
Siehe auch unter www.jb-spo.de – 2020 „Kunst in der Kirche“
Juni St. Magnus in Tating überrascht in einem ungewohnten Design
September Kunst in der Kirche Teil II – St. Magnus‘ Kirchenraum wieder anders
Oktober Vom Staunen zum Sehen, vom Entdecken
Das Wetter zu Pfingsten hatte alles im Angebot: Wind, Sonne und Regen. St. Peter-Ording war an diesem verlängerten Wochenende voll. Es hatte auch seitens der Tourismus-Zentrale nicht genützt, Tagesausflüglern abzuraten, den Tourismus-Hotspot auf Eiderstedt zu einem Strandbesuch anzufahren. Autoschlangen gab es vor allem am Pfingstsonntag. Man wollte einfach an den Strand und ein Gefühl von Freiheit erleben - verständlich nach den durch Corona bedingten Einschränkungen.
Touristisch gab es aber nichts Besonderes. Auch die Strandsegler konnten ihre gewohnte Regatta nicht starten. Die Gäste und Urlauber mussten sich in St. Peter-Ording schon selber auf die Beine machen. Kein Event, kein zusätzliches Spaßangebot – Eigeninitiative war angesagt und gefragt. Für die Kiter allerdings war das Wetter besonders am Sonnabend ideal. Nicht nur in Ording war der Himmel bunt!
Für viele aber war das Angebot der Kirchen wie jedes Jahr von Interesse. Wer in den Veranstaltungskalender geblickt hatte, wusste vom Gottesdienst mit Pastorin Sylvia Goltz am Pfingstsonntag in der St. Peter-Kirche, vom Eröffnungsgottesdienst mit Pastor Michael Goltz zur Ausstellung „Kunst in der Kirche“ in St. Magnus in Tating und am Pfingstmontag vom Plattdeutschen Gottesdienst mit Pastorin i.R. Gisela Mester-Römmer wieder in der Kirche St. Peter.
Tradition ist aber seit vielen Jahren in der katholischen Kirche St. Ulrich auch die Feier der Heiligen Messe mit Pater Wolfgang Werner aus Olpe am Pfingstsonntag und am Pfingstmontag der ökumenische Gottesdienst beim Karkenschipp am Ordinger Strand. Dieser war wegen der aufziehenden Regenwolken nicht so gut besucht wie üblich, aber er konnte unter dem „freien Himmel Gottes“ stattfinden. Mit rund 50 Teilnehmern waren immer noch mehr Gläubige verschiedener Konfessionen zusammen als unter Corona-Bedingungen in den Kirchen erlaubt. Alle Gottesdienste waren sehr gut besucht.
Diakonin Andrea Streubier und ihr Team der Ehrenamtlichen von der Ev. Urlauberseelsorge in St. Peter-Ording, Pastorin Sylvia Goltz von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating und der leitende Pfarrer Germain Gouèn von der Pfarrei St. Knud des Pastoralen Raums Nordfriesland und Stapelholm sowie die kleine Gruppe des Posaunenchores der ev. Kirchengemeinde unter Leitung von Christoph Jensen gestalteten den pfingstlichen Gottesdienst am Strand gemeinsam zum Thema „Gottes Geist setzt in Bewegung“. Überhaupt war bei allen Gottesdiensten die Pfingstgeschichte in irgendeiner Weise richtunggebend. Seien es nun der Eckstein, der verworfen worden ist, bzw. die Uneinigkeit in der Korinther Gemeinde, immer ging es um den Heiligen Geist, der zusammenführt. Das Miteinander – auch das unter Gottes Schöpfungssegen - bestimmt letztlich unser menschliches Leben.
Bemerkenswert ist dabei, dass unter den Gottesdienstbesuchern viele sind, die sich seit Jahren zu Pfingsten in St. Peter-Ording aufhalten und auch ganz bewusst an den Gottesdienstfeiern teilnehmen, u.a. auch extra am plattdeutschen Gottesdienst.
Hans Jörg Rickert, 25. Mai 2021, www.jb-spo.de
Bürgermeister Jürgen Ritter und Christoph Thimm vom Ordnungsamt gaben das Startzeichen
Nun ist der Verkehrsversuch „Pestalozzistraße als Fahrradstraße“ in St. Peter-Ording auch offiziell gestartet. Bürgermeister Jürgen Ritter und Christoph Thimm vom Ordnungsamt in der Nebenstelle des Amtes Eiderstedt im „Alten Rathaus“ in der Badallee überzeugten sich am Freitagvormittag, dass alles soweit okay ist. Die Beschilderung existierte schon seit dem 5. Mai, aber nun weisen auch je ein Banner im Dorf am Beginn der Pestalozzistraße in Verlängerung des Heedwegs nach Kreuzen der Dorfstraße und dann am Ende nach der Einmündung von der Böhler Landstraße in Böhl auf die erfolgte Einrichtung hin. Vor allem wird durch diese auf die damit verbundenen Verkehrsvorschriften hingewiesen.
Das bedeutet im engeren Sinne für Autofahrer:
Rücksichtnahme auf Radfahrer! Die Pestalozzistraße ist für diese ein bevorrechtigter Verkehrsweg. Auch Nebeneinanderfahren ist erlaubt. Anlieger dürfen die Straße mit Kfz befahren. Bis auf die ausgewiesenen Parkstreifen gilt ein eingeschränktes Halteverbot. Die Nutzung als Durchgangsstraße wie bisher ist nicht mehr gestattet.
Dieser Verkehrsversuch soll ein Jahr laufen. Die Auswirkungen auf den Kraftfahrzeugverkehr – insbesondere Durchgangs- und Ausweichverkehr- werden beobachtet und evaluiert. Ziel der Gemeinde ist je nach Verlauf des Versuchs die dauerhafte Ausweisung als Fahrradstraße. In der 2 km langen Pestalozzistraße liegen Ev. Jugenderholungsdorf, Nordseeschule und Nordseeinternat St. Peter-Ording.
„Das ist der erste Schritt für die Verwirklichung eines Verkehrskonzeptes für St. Peter-Ording. Wir wissen, wie schwer die Annahme von Änderungen ist, aber das Auto darf für einen Tourismusort wie unseren nicht das zu stark bestimmende Verkehrsmittel bleiben“, sagte Jürgen Ritter. „Wir müssen uns Alternativen auf der Basis von Erfahrungen erschließen.“
Dazu dient der zweite Verkehrsversuch in Ording mit der Einbahnstraßenregelung für die Strandzufahrt mit der Möglichkeit des Parkens am Ordinger Strand im ausgewiesenen Bereich. Dazu führte Christoph Thimm näher aus: Die Regelung wird voraussichtlich zum 15. Juni eingerichtet und läuft bis zum 30. September. Die Zufahrt zum Strand erfolgt dann ausschließlich über die nördliche Deichrampe.- Dafür wird am Ende der Utholmer Straße mit der Einmündung in die Straße „Am Deich“ ein nur durch Markierung kenntlich gemachter Kreisverkehr eingerichtet. Die Abfahrt vom Strand erfolgt zwingend nur über die Südrampe. Der abfließende Verkehr wird über die Straßen „Am Deich“ und „Strandweg“ auf die „B 202 / Dreilanden“ geleitet. Für die Kreuzung „Strandweg / Dreilanden / Waldstraße“ gibt es eine Vollsignalisierung. Damit soll vor allem der zu erwartende vermehrte Abflussverkehr aus dem Strandweg ermöglicht werden.
Die Verkehrsführung wird ausgeschildert und durch Markierungen ergänzt. Ziel der Gemeinde ist hier die dauerhafte Umsetzung des Versuches für die Zeiten der Saison.
Mit dem Verkehrskonzept beauftragt ist das Büro SHP Ingenieure aus Hannover. Es sind insgesamt vier Leuchtturmprojekte vorgesehen. Für das Jahr 2022 werden mindestens zwei weitere Verkehrsversuche entwickelt. Betroffen sind voraussichtlich die Straßen "Im Bad" und "Dorfstraße".
Hans Jörg Rickert, 21. Mai 2021, HN und www.jb-spo.de
Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de
2021 – April - Zeitraum für das Verkehrsentwicklungskonzept bis 2022 verlängert
Corona schränkt die öffentliche Arbeit Kunstschaffender auf Eiderstedt ein
Frauke Petersen, Sibille Rehder, Heidegrit Gröning und Thomas Böhme (St. Peter-Ording), Miriam Frerix, Ursula Schultz-Spenner und Max Höppner (Tetenbüll), Angelika Rölke (Nickelswarft/Poppenbüll), Karin Dreyer (Vollerwiek), Marianne Vocke und Raimund Behrend (Garding), Linda Hamkens (Reimersbude/Witzwort), Helga Hoppe (Tönning) und Birgit Bock (Husum) gehören zur Guppe KunstKlima mit um 60 Kunstschaffenden des Fördervereins für Kunst und Kultur Eiderstedt. Diese Vierzehn beteiligten sich auch dieses Jahr am Tag des Offenen Ateliers. Er war 2009 ins Leben gerufen worden. Heidegrit Gröning hat in diesem Jahr für den 1. Mai erstmalig alles mit großem Engagement organisiert.
Von Fotografie über Malerei und Grafik in verschiedenen Techniken bis zu Skulpturen und Plastiken zeigten die KünstlerInnen ihre Werke. Erstmalig hatte das Schleswig-Holstein Magazin am Freitagabend in seiner Sendung auf dieses Kunstereignis auf Eiderstedt in einem interessant aufbereiteten Beitrag hingewiesen. Exemplarisch stellte das Norddeutsche Fernsehen Karin Dreyer und Angelika Rölke für die insgesamt 14 Kunstschaffenden und Ausstellungsorte vor. Die sehenswerte Ausstellung „WasserWelten“ von Heidegrit Gröning ist seit 28. März noch bis zum 11. Juni im Atrium des „Alten Rathauses“ in der Engen Straße in Garding zu sehen.
Frauke Petersen bilanzierte eine zwar erwartete geringere Anzahl von Interessierten, doch seien die Gespräche dafür höchst anregend gewesen und hätten das große Interesse für Kunst gezeigt. Ihr Atelier befindet sich im Koogsweg zwischen Brösum (St. Peter-Ording) und Tholendorf (Gemeinde Tating). Die Ausstellung „WasserWelten“ von Heidegrit Gröning war sehr gut besucht, und bei Sibille Rehder in der Deichgalerie zeigte sich, dass solche Tage von Bedeutung sind. „Wir wechseln bei uns häufig die Bilder“, sagten zwei Besucherinnen, die sich umfassend und länger verweilend informiert hatten. Vor allem die mit Pastellkreide auf der Grundlage von Fotografien geschaffenen Effekte hatten sie beeindruckt. Vorher waren sie schon bei Thomas Böhme gewesen. Dessen großformatige Fotografien unter Acrylglas hatten sie dorthin geführt.
2020 hatte nur der 30. August als Tag des Offenen Ateliers mit 11 Ausstellungsorten durchgeführt werden können. Das Angebot der KünstlerInnen wurde im Durchschnitt zufriedenstellend bis gut angenommen. Wenn auch die öffentliche Arbeit des FKE wegen Corona auf diese Art eingeschränkt ist, sind und bleiben die Kunstschaffenden aktiv und beeindrucken mit ihren Arbeiten. Nicht nur der Besuch der Ausstellungen im „Alten Rathaus“, auch die so positive Annahme der Tage des Offenen Ateliers beweisen das. - Ein Nebeneffekt ist zusätzlich dabei: Viele Ateliers liegen an besonderen Orten. Das passt zu Kunst. So lernt der Interessierte nicht nur KünstlerInnen und Kunst kennen, auch manchmal ganz verborgene Stellen auf Eiderstedt.
Hans Jörg Rickert, 7. Mai 2021, www.jb-spo.de
Siehe auch www.jb-spo.de:
2019 August Kunst auf Eiderstedt gibt der Landschaft ein zusätzliches Flair
Mit einem Plädoyer für Bildungsvoraussetzungen zeichnete er ein erstes Bild
Einstimmig fiel das Votum für Bürgermeister Jürgen Ritter als neuen Vorsteher des Schulverbandes Eiderstedt. Ebenfalls vorgeschlagen worden war die Gardinger Bürgermeisterin Andrea Kummerscheidt, aber sie machte vor Eintritt in die Wahlhandlung deutlich, dass sie das nicht möchte. Sie bleibt damit 1. stv. Schulverbandsvorsteherin. Tetenbülls Bürgermeister Thomas Lorenzen ist 2. stv. Vorsteher. Damit sind alle Schulstandorte – St. Peter-Ording mit Nordseeschule (Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil) und Utholmschule, Garding mit der Theodor-Mommsen-Schule und der Zweigstelle Tetenbüll im Vorstehergremium vertreten. Mit Peter Theodor Hansen, Bürgermeister aus Osterhever und Vorsitzender des Hauptausschusses, wird symbolisch der Zusammenschluss von 13 Gemeinden Eiderstedts zu einem Verbund in Sachen Bildung verstärkt.- Auf diese Gemeinsamkeit baute Jürgen Ritter insgesamt und dann auch zusammenfassend im Schlusswort seiner Antrittsrede: „Ich wünsche uns eine gute Zusammenarbeit, stets die richtigen Entscheidungen und ein harmonisches Miteinander bei der Bewältigung unserer immer wichtiger werdenden Aufgabe.“
Bei der Gründung des Schulverbandes im Jahre 2009 waren es über 1200 Schülerinnen und Schüler. Heute sind es bei Beibehaltung aller Schulstandorte nur noch unter 1000, denn vor allem die Schaffung des zweigliedrigen Schulsystems mit Gymnasium und Gesamtschule, diese in Tönning mit Oberstufe (Abitur), und damit Umwandlung der Gardinger Theodor-Mommsen-Schule von einer vormals Realschule mit Grund- und Hauptschulteil in eine reine Grundschule hat die Schülerströme in Richtung Tönning und St. Peter-Ording verändert.
Andrea Kummerscheidt hatte die Sitzung eröffnet. In der Runde der Bürgermeister begrüßte sie Jürgen Ritter als neues Mitglied des Schulverbandes herzlich, dazu aus Vollerwiek Süntje Hems (in Vertretung für Bürgermeister Hans-Jürgen Rosendahl) und Amtsdirektor Matthias Hasse sowie Michael Matz (als Personalratsvorsitzenden für die seitens des Schulverbandes Beschäftigten im Umfang von über 22 Stellen), vom Amt Eiderstedt Tanja Cordts-Sanzenbacher, Johannes Oppermann und Christian Rach, seitens der Schulleitungen Doris Birkenbach und Nils-Ole Hokamp und sechs an der Sitzung interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Sie beglückwünschte Jürgen Ritter zu seiner Wahl und bezeichnete den Schulverband Eiderstand als „sehr wichtig“ und wertete ihn als „Bonbon“ in seinem schon umfangreichen Tätigkeitskanon als Bürgermeister. Das griff jener lächelnd auf und bekannte sich in einem Plädoyer hinsichtlich der Bedeutung von Schule als mit wichtigstem Vermittler von Bildung fürs Leben. Er regte dabei an, nach Möglichkeiten zu suchen, Eltern verstärkt mit in die Arbeit des Schulverbandes einzubinden und auch einen Blick auf das Gewinnen von Lehrkräften zu richten. „Auch Pädagogen drohen zur Mangelware zu werden. Wir müssen ihnen ein Angebot unterbreiten: eine Schule als Arbeitsplatz, ein angenehmes Lebensumfeld und Hilfe bei der Wohnungssuche oder Eigentumsbeschaffung.“
Das wurde dann vor allem dadurch erhärtet, dass insbesondere an der Nordseeschule zum Schuljahresbeginn insgesamt 12 Stellen zu besetzen sind, von denen erst sieben gesichert scheinen. Nils-Ole Hokamp machte aufmerksam, dass das insbesondere für den Gemeinschaftsschulteil gelte. Die Besetzung dort gestalte sich derzeit schwieriger als im Gymnasium. Bürgermeister Dirk Lautenschläger aus Welt hatte unter dem Punkt „Anfragen und Mitteilungen“ deswegen nachgefragt. Auch die Schülerbeförderung kam wegen der zum Teil ziemlich hohen Personenanzahl im Bus zur Sprache. Hier wird man nach machbaren Wegen suchen. Die Corona-Bedingungen machten das aber zusätzlich nicht einfacher.
Zügig konnte Jürgen Ritter seine erste Sitzung als Schulverbandsvorsteher nach nicht einmal einer Dreiviertelstunde mit einem positiven Blick auf die kommende Zeit schließen. Einschließlich seiner Wahl, Vereidigung und Übergabe der Ernennungsurkunde war alles schnörkellos abgearbeitet worden. Man hatte noch Zeit für einen kürzen „Abstandsschnack“. Das aber war es dann auch.
Hans Jörg Rickert, 05. Mai 2021, HN und www.jb-spo.de
Siehe auch unter www.jb-spo.de
2021 März Großes Lob von Andrea Kummerscheidt für Rainer Balsmeier
Impressionen einer Abendtour zu Hochwasserzeiten von Ording bis Ehstensiel
Am Mittwoch, 5. Mai 2021 war gemäß Gezeitenkalender für 20:31 Uhr Hochwasser angezeigt. Es war nasskalt, als ich mich auf den Weg machte. Später warnte mein Fahrzeug vor Glätte. Temperatur also 4°C, sogar weniger waren möglich. Die Messdatensäule auf der Buhne zeigte Westwind mit 7 Beaufort an. Ich wollte sehen, wie es von Brösum (Grudeweg) über Ording (Strandüberfahrt), Bad (Buhne), Südstrand (St. Peter-Dorf) und Böhl (Strand) aussah. Ab etwa 19:15 Uhr begab ich mich von Böhl aus auf Tour und steuerte verschiedene Punkte an.
Am Südstrand war alles normal. Vielleicht waren die Salzwiesen vor dem Pfahlbaurestaurant „Strandhütte“ überflutet, aber das war unwichtig. Die Busspur stand nirgendwo unter Wasser. Bei der Strandüberfahrt in Ording war trotz der Sturmböen auch auf der Sandbank kein Wasser. Der Rückweg über den Grudeweg bei Camping SPO zur B 202 führte mich an „meinem“ brütenden Kiebitzweibchen vorbei. Es war kaum zu erkennen, so tief hatte es sich geduckt. Fast nur der Kopf war zu sehen. Vor einiger Zeit hatte ich die Brutstelle entdeckt.
Im Bad war danach mein nächster Halt. Das Wasser im Vorland stand nicht zu hoch. Nur der Mittelteil des Vorlandes links und rechts des Vorlandprieles, der sich zwischen Dünenkette und Regionaldeich bis unterhalb der Seebrücke in das Feuchtgebiet mit Strandseen in Ording hinzieht, stand unter Wasser. Das war noch im Steigen begriffen, aber würde den Deichfuß bei weitem nicht erreichen. Dünenkette und Vorland sind eben ein natürlicher Küstenschutz. Das Vorland in Deichnähe ist inzwischen auch stark aufgewachsen und verlängert automatisch die Deichberme noch weiter Richtung Wasserkante abfallend. Hier war also auch keine Gefahr.
In Böhl allerdings sah es doch anders aus. Die gesamte Sandbank einschließlich des Fahrradsteges stand unter Wasser. Auch der kleine Flutparkplatz war zu großen Teilen überfluitet. Die Seekiste hatte dicht. Der Strandaufsichtsplatz hinter der Pfahlreihe von ihr bis zu ihm stand bis zur kleinen Plattform tief im Wasser. Das bedeutete auf der Sandbank eine Wassertiefe von zwei Meter. Im Vorland zwischen Steg und Deich hätte man mehr als nur nasse Füße bekommen. Das zeigte der Priel links und rechts der Busspur. Bei weiterem Steigen stünde die Fahrbahn unter Wasser, aber das war sozusagen an diesem Abend nicht mehr zu erwarten.
Der Einfall, doch noch schnell einmal nach Ehstensiel zu fahren und zu schauen, wie es dort aussähe, lohnte sich. Der Hauptsielzug von der L 33 zum Sielbauwerk war randvoll, ebenso der mittig zwischen den Ackerflächen verlaufende Zuggraben. Viele Schafe auf dem Seedeich und im Deichvorland hielten sich sowohl rechts als auch links von der Auffahrt landseitig geschützt vor dem Wind auf. Ein Mutterschaf aber störte das überhaupt nicht. Es lag seeseitig fast auf der Deichkrone. Unten auf der Deichberme vor der Steinkante ein großer Schwarm von Vögeln verschiedener Art, u.a. auch die kleineren Seeregenpfeifer. Das Sieleinlauftor geschlossen und bis Oberkante unter Wasser. Richtung Vollerwiek war das Deichvorland fast vollständig untergetaucht.- Nordsee hat schon etwas. Nur unterschätzen darf man den „Blanken Hans“ nie!
Hans Jörg Rickert, 7. Mai 2021, www.jb-spo.de
Kantate 2021 in der Kirche St. Peter wegen Corona anders und doch wegweisend
Vollbesetzt ist die Kirche St. Peter zum Sonntag Kantate immer. Es ist der „musikalischste Tag“, wenn man so will: Kantorei, Spatzen-, Kinder und Posaunenchor und selbstverständlich auch die Orgel begleiten den Gottesdienst und am Nachmittag führt der Kinderchor sein Musical auf.- Aber auch dieses Jahr war die Kirche „vollbesetzt“, sofern das mit 25 am Gottesdienst Teilnehmenden so gesagt werden darf. Aber die Corona-Lage schränkt auch das Leben in der Kirche ein.
Pastorin Sylvia Goltz brachte das in ihrer Begrüßung mit der Frage „Singet dem Herrn ein neues Lied – wie soll das gehen ohne Gesang? Ist das nicht ein Widerspruch in sich?“ gleich zum Ausdruck. Da aber hatte Christoph Jensen mit dem „Praeambulum in F“ von Vincent Lübeck an der Lobback-Orgel schon das Gegenteil bewiesen. Psalm 98 „Singet dem Herrn ein neues Lied“ im Wechsel von Wortvortrag seitens der Pastorin und Gesangsvortrag des Kirchenmusikdirektors – erhebend anzuhören – schloss sich an und stimmte so recht in den Gottesdienst ein.
Thema der Predigt war aus dem Alten Testament der Text aus 2.Chronik, Kapitel 5 über die Einweihung des Tempels in Jerusalem und hier der Bund des Volkes Israel mit Gott, der über die Tafeln mit den 10 Geboten geschaffen worden ist. Diese befinden sich in der deswegen auch so genannten Bundeslade. Das war damals ein Singen und Musizieren gewesen. Darauf und dass der Herr Wunder tut, fußt der Sonntag Kantate. Über das produktive Streiten der Instrumente miteinander zu einem gemeinsamen Musikerlebnis erläuterte Sylvia Goltz die Bedeutung der Musik für die Gemeinschaft. Die Musik hole den Geist Gottes in den Raum, und wie die Instrumente zu einem Klangerlebnis führten, würden auch die Menschen in der Musik mit Lob und Dank an Gott zusammengeführt.
So stand in diesem Gottesdienst auch viel Musik im Mittelpunkt. An der Orgel erklang von Christoph Jensen eine Improvisation über „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Nach der Lesung folgte der Orgelchoral „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen“ von Max Reger, dem sich nach der Predigt das Choraltrio „Bis hierher hat mich Gott gebracht“ von Christoph Jensen anschloss. Besonders da konnte man die großen Klangmöglichkeiten der Lobback-Orgel erleben.- Gespielt wird bei einem Choraltrio auf zwei Manualen und Pedal. Drei Stimmen „stehen im Wettstreit“. Das Pedal steht für den Baß (z.B. Cello), das eine Manual steht für die Stimme (z.B. Flöte oder Geige) und das andere für die Melodie (z.B. Oboe). – Auf „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ an der Orgel, Gebet und dem 3. und 4. Satz aus der II. Orgelsonate von Felix Mendelssohn folgte mit dem Segen und Glockengeläut das Hinausgehen auf den Friedhof. Hier endete der Gottesdienst schließlich unter Leitung von Christoph Jensen mit dem Kanon „Ja, ich will singen von der Gnade des Herrn“ und dem Lied „Wie lieblich ist der Maien“.- Sylvia Goltz war aber so begeistert, dass sie mit allen zusätzlich noch eine kleine lustige musikalische Zugabe einstudierte.- Fröhlich ging man in der Gewissheit auseinander, doch einen Kantate-Gottesdienst mit Singen gefeiert zu haben.
Hans Jörg Rickert, 7. Mai 2021, www.jb-spo.de
Vogelbeobachtungen auf Eiderstedt
Die ersten Kiebitze bebrüten bereits ihre Eier. Ab 20. Februar beobachtete ich sie in Brösum. Doch noch immer kommen Vögel an. Auf den Fennen vor dem Norderdeich, auf dem zurzeit achtzehn Schafböcke grasen, fiel mir am 21. April gut verteilt ein großer Vogelschwarm mit schwarzer Kehle auf. Das Schwarz verengt sich zur Brust hin und wird zum dann am Bauch richtig breit. Das mussten von der Größe und vom Flugverhalten her Regenpfeifer sein. Auch am 22. April waren sie noch dort.
Es sind Goldregenpfeifer im Prachtkleid. Sie sind goldbraun auf dem Rücken und haben eine schmalere schwarze Binde. Es ist eine Zwillingsart des Kiebitzregenpfeifers, erfuhr ich von Rainer Schulz (Schutzstation Wattenmeer). - Man sieht sie hier meistens im Binnenland. Kiebitzregenpfeifer selbst mischen sich vor dem Deich unter Knutts und Pfuhlschnepfen.
Das Vorland von Westerhever ist einer der wenigen Plätze, wo Goldregenpfeifer am Weg zum Leuchtturm regelmäßig auch in den Salzwiesen vorkommen.
Nebenbei bemerkt: die Nonnengänse haben noch Zeit mit der Abreise in die Arktis. Ab Mitte Mai aber sind sie weg und hinterlassen auf den Fennen erhebliche Fraßschäden.
Hjr, 23. April 2021, www.jb-spo.de
Mit einem „HERZLICHEN MOIN“ begrüßt St. Peter-Ording seine „mit Abstand besten Gäste der Welt“. Das Team der Tourismus-Zentrale hat einen handlichen Flyer gestaltet und herausgegeben, der dem Gast den Urlaub am Ort und auf der Halbinsel Eiderstedt mit Tönning und Friedrichstadt in dieser von Corona geprägten Zeit so angenehm wie möglich macht. Der QR-Code für die Luca-App wie auch für die SPO WebApp und die mehr als 10 Corona Testzentren kann bequem gescannt werden. Auch sonst sind in ihm alle notwendigen Informationen zu finden.- Und es gibt zum ersten Mal in diesem Jahr auch wieder einen Veranstaltungskalender.
Seit dem 2. November galt das Buchungsverbot. Ab 1. Mai darf St. Peter-Ording und Eiderstedt sich wieder auf Gäste freuen. Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck tat das mit einem strahlenden Lächeln sichtlich. Sie war gerade noch rechtzeitig bei der neu für Radfahrer und natürlich auch Fußgänger eingerichteten Drive-In Corona-Teststation mit zwei Teststrecken im Strandweg auf der Grünfläche beim „Cafe Köm“ zum Pressetermin angekommen, als ein verhältnismäßig kurzer, aber heftiger Schauer einsetzte. Hamburger Abendblatt und Welle Nord Studio Heide wollten für ihre Leser*innen und Hörer*innen auch wissen, wie sich der Start in die „Saison“ angelassen habe.
„Ich freue mich, in St. Peter-Ording endlich Gäste begrüßen zu können, und meine, dass wir alles für einen sicheren Urlaub vorbereitet haben. Das ist jedenfalls unser Anliegen“, sagte Katharina Schirmbeck erst einmal vorne weg. Seit dem 1. März trägt sie die Verantwortung für die Tourismus-Zentrale mit dem Team von 160 Mitarbeiter*innen. Bisher hat sie ihren neuen Arbeits- und Wohnort für einen Tourismus-Hotspot eher schon fast zu ruhig erlebt. „Wir sind erleichtert, dass es jetzt wieder möglich ist, und möchten am Ort für den Gast alles so unkompliziert wie möglich gestalten. Ich bin stolz, dass wir das hinbekommen haben mit jetzt schon mehr als 10 Testzentren, davon zwei mit Drive-In für Autofahrer beim Westküstenpark und bei der Überfahrt in Böhl und jetzt auch noch dieses Drive-In-Testzentrum für Fahrradfahrer in unmittelbarer Nähe zum Übergang Köhlbrand.“ Ein Zusatzlächeln huschte der passionierten Radlerin über das Gesicht: „Diese Idee fand ich einfach gut, und freue mich, dass wir sie mit Sven Harder als Stationsleiter von ‚Küstentest‘ auch so kurzfristig umsetzen konnten.“
Als Segellehrer bringt er sonst in der Strandsegelschule Nordwind, direkt am Yachthafen in den Dünen, Neugierigen den außergewöhnlichen Sport näher. Viele der in den Testzentren Arbeitenden kommen aus der Veranstaltungsbranche. Diese ist aber noch von Einschränkungen betroffen. So ist man froh, über diese Tätigkeit aus der Kurzarbeit herauszukommen.
Die Buchungslage beurteilt die Tourismusdirektorin als sehr gut. Sie gestalte sich dynamisch. Die Resonanz auf die Möglichkeit der Teilnahme unter den Bedingungen der Modellregion bezeichnet sie als positiv. Manche überlegten noch, ob sie sich anschließen können. Die Vorlaufzeit war bisher zu knapp. Das heutige Wetter mit den eher weniger Tagesgästen käme dem Start und der Straßenverkehrslage entgegen.
Bei den Appartementvermietern und auch beim Campingplatz an der B 202 war gut zu tun. Das mobile Testzentrum der DLRG dort hatte am Vormittag geöffnet und würde ab 17 Uhr wieder Tests durchführen. Am Strandübergang Ording war die Lage insgesamt entspannt.
Auf der Website www.st-peter-ording.de sind die Infos immer ganz aktuell. Die Tourismus-Zentrale empfiehlt allen Gästen die Nutzung der SPO WebApp. Dort findet man die aktuellen Öffnungszeiten etc. sowie Hinweise zum aktuellen Besucheraufkommen.
Hjr, 2. Mai 2021, HN und www.jb-spo.de
Siehe auch unter www.jb-spo.de
2020 April Momentaufnahme am Ostersonnabend in St. Peter-Ording im Bad
Bürgermeister Jürgen Ritter baut mit positivem Blick auf ein Miteinander
„Die Zeit des Wartens ist nun für mich vorbei. Endlich.“ Das sagte Jürgen Ritter nach seinem ersten offiziellen Arbeitstag als Bürgermeister für die Gemeinde St. Peter-Ording. Seit 1. Mai ist er in Amt und Würden. Die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter begrüßte er als seine „Kolleginnen und Kollegen“. So „dürfe er ja jetzt sagen“, fügte er hinzu.-
Bürgervorsteher Boy Jöns hatte die 21. Sitzung der Gemeindevertretung schon etwas anders als bisher üblich begonnen. Das ließ irgendwie aufmerken. U.a begrüßte er Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck, Amtsdirektor Matthias Hasse, dessen Mitarbeiter Ralf von Dohlen für das Protokoll und Wirtschafts-Ing. Sarah-Maria Kubik als Referentin von HanseWerk Natur GmbH. Alle unter Corona-Bedingungen möglichen Plätze für Einwohner*innen waren besetzt. Das Interesse war eben nicht nur wegen der Tagesordnung groß. In sie führte Boy Jöns dann erläuternd ein. Vor allem wollte man erleben, wie Jürgen Ritter sich präsentierte. Man war einfach gespannt.
St. Peter-Ordings neuer Bürgermeister begann mit einem Wort des Dankes. Das galt zuallererst seinem seit November 1996 für die Gemeinde tätig gewesenen Vorgänger Rainer Balsmeier, der ihm „weit über das übliche Maß hinaus wertvolle Zeit geschenkt … und mit unzähligen Details der Kommunalpolitik vertraut gemacht“ habe. Als nächstes erwähnte er vor allem die vielen Einzelgespräche mit Mitgliedern der Gemeindevertretung zum Austausch von Positionen und Meinungen. Mitgenommen habe er dabei, „dass die Schnittmengen sehr groß und vielversprechend sind“. Eine Zäsur machend, versprach Jürgen Ritter: “Ich werde mir immer wieder neu vornehmen, zuerst das Verbindende statt das Trennende zu sehen. Dazu lade ich Sie alle herzlich ein.“ Seine Worte in Richtung Offenheit ihm gegenüber seitens Amt Eiderstedt, Tourismus-Zentrale, Schulverband Eiderstedt und die warmherzige Aufnahme in der Gemeinde mit ihren Bürgerinnen und Bürgern ergänzten das.
Für den Rheinländer, der St. Peter-Ording gemeinsam mit seiner Frau aus vollem Herzen zum „gemeinsamen Lebensmittelpunkt“ erkoren hat, sei es eine unerwartete Erfahrung gewesen, dass „rheinisches Lebensgefühl mit Rosenmontagszug, Kölsch und Halvem Hahn (Käsebrötchen) keineswegs in einem dramatischen Widerspruch stehen zu Grünkohl, Boßeln oder Biikebrennen.“ Überhaupt blitzte auch sein Humor immer wieder durch und kam bei allen an. Einladung zum Gespräch und im Gespräch miteinander bleiben, ist sein Anliegen bei Offenheit, Information und Transparenz einander gegenüber. „Mit der Modellregion ist uns schon einmal ein guter Start in Richtung Normalität gelungen“, war sein Fazit zum Beginn seiner Amtszeit.
In seiner Rede widmete Jürgen Ritter aber auch dem zurückliegenden Wahlkampf einige Sätze. Sollte er jemandem wirklich zu nahegetreten sein oder ihn in ein schlechtes Licht gestellt haben, entschuldige er sich „hierfür in aller Form“. Er meine aber, dass Irritationen inzwischen ausgeräumt sind, und versicherte: „Ich werde meine Arbeit ohne jedes Ressentiment aufnehmen: neutral, parteilos, offen, ehrlich und vorbehaltlos.“
Anschließend nutzte Bodo Laubenstein den Tagesordnungspunkt „Mitteilungen und Anfragen“, um noch „drei offene Fragen“ anzusprechen. Sie bezogen sich auf einen Wahlkampfflyer vor der Stichwahl. Dort war von „Politik im Hinterzimmer“, „vorhandenen Seilschaften“ und „Aufräumen offenkundiger Unordnung“ geschrieben worden. Die bis dahin gute Stimmung trübte sich ein, man war befremdet. Ein Raunen ging durch den Raum, und es gab sogar Unmutsbekundungen. Jürgen Ritter nahm jedoch die „ Anfragen“ auf und bot Bodo Laubenstein ein klärendes Gespräch unter vier Augen an. – Die Stichwahl war am 15. November.
Hans Jörg Rickert, 04.05.2021, HN und www.jb-spo.de
Siehe unter www.jb-spo.de
2020 November St. Peter-Ording hat Jürgen Ritter als neuen Bürgermeister gewählt
2021 Februar Ernennung und Vereidigung von Jürgen Ritter zum Bürgermeister