2017 März

Lüch op – achtern Diek in Böhl

Fortuna för de Dithmarscher – un Petrus för all

 

Lüch op ! So grööt wi Boßlers uns,

as´t al de Olen daeden,

wenn hitt an kole Winterdååg

in Masch un Geest se straeden !

 

Felix Schmeißer, 1926

in Europlatt överdrågen

vun Peter Kollund, Rosendåhl 1997

 

Bemööten un begrööten daeden sik düssen letzten Sünnavend Nameddag in März Eiderstedter und Dithmarscher Boßler achtern Diek in St. Peter-Böhl. Dat kunnst al hör’n, wenn’t ok ni to seh’n weer. Man rop op‘ e Diek un kieken, wat sik dor dä. Fahn’s un Lüüd stünnen dor tohoop un trecken ünnen langs Richtung Ehst. Bi de Diekpoort würr ümdreiht un denn güng‘t wedder trüch to‘n Böhler Leuchttoorn.

För de Eiderstedter güng dat üm’e Ehr, för de Dithmarscher üm de güll’n Boßel. Se hebbt 2013 wunnen un de Eiderstedter den Sieg dormols vermasselt. Sünst harr’n se de güll’n Boßel kreegen. Dat dä man so’n beeten weh. 2015 hebbt de Dithmarscher wedder wunnen, un nu harr‘n se düt Johr de Chance, de güll’n Boßel to winnen. Schull dat ‘lücken? Beeter weer, man kunn dat Blatt wenn’n un wurr de Dithmarscher den drütten Sieg achter’n anner vermasseln. Dat kunn hüüt för de Eiderstedter so’n echte Boßler-Vergnögen warr‘n. Wat de Dithmarscher denn wol kieken würr’n!

Op beide Sieden worr’n de 31 Mannslüüd vun de enkelten Boßelvereene rutsoöcht, de am besten smieten kunn‘. Jede een harr twee Würfe. Dat güng nu hen un her. So op de halve Streek weer’n de Eiderstedter fiev Meter vörrut. Dat hölp nix, de Dithmarscher harr’n op eenmol de Näs wedder vöörn. Un toletzt schull dat wol ni klappen. Man harr sik dat jo so wünscht!

Fiede Clausen ut Kolmbüttel, de Vörsitter vun‘n Ünnerverband vun de Eiderstedter Boßler, vertell dat so:

„Dat weer een ganz spannende Kampf bet to de Nummer Letzt. Op beide Sieden harr sik keeneen afsetten kunn’t. Aver denn keemen de Dithmarscher mit tweemol „Trüll“ vöran – dorbi rullt de Boßel na dat Rünnerkamen op faste Eer oder dat Gröön vun Diek wieder – un harr’n 25 Meter Kiek Ut“. Nu müssen wi jo nasetten un stünnen böös ünner Druck. Wi hebbt se aver ni mehr so richti faaten kreegen. Denn kreegen se ok noch Schott. Wi kunn‘ dat nu noch ruttrecken, aver liekers hebbt de Dithmarscher mit 30 Meter wunnen.

Dat weer öwer wiede Streek man richti knapp un jümmers vun beide Sieden fair. Wi sünd stolt op unse junge Eiderstedter Mannschaft, dat kann ik mit Tovertruun segg‘n. In twee Johr war’t de Korten need mischt. Nu müssen wi eben „Gold“ an de Dithmarschers afgeven.

Dat Klima bi dütt feine Weller weer prima un de Moral super. Wi hebbt uns ni ünnerkreegen laaten. Dat kunnst sehn: De Lüüd achter de Fahn‘ weer’n bet toletzt spitze.“

Hric, 26. März 2017, www.jb-spo.de und HN (?)

Helmuth Möller erhielt Auszeichnung für stetige Berichterstattung aus der Arbeit nordfriesischer Feuerwehren

Mit dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes und dem Musikzug Eiderstedt waren um die 200 Feuerwehrleute anlässlich der Jahreshauptversammlung in der Mensa der Nordseeschule St. Peter-Ording zusammengekommen. Kreisbrandmeister Christian Albertsen und sein Stellvertreter Kreisbrandmeister Wolfgang Clasen führten zusammen in Aufgabenteilung durch die Tagesordnung.

Ehrungen bei der Feuerwehr gehören immer dazu, aber dieses Mal gab es eine Auszeichnung für einen „guten Freund mit Herzblut für die Feuerwehr“. So kann man Helmuth Möller wohl zu Recht bezeichnen. Der Mitarbeiter der Husumer Nachrichten, ehemaliger Rettungsdienstler, ist zwar kein Feuerwehrmann, aber er „gehört“ zu ihr.

Für Unfälle, Brände und alles, was mit den Aufgaben der Feuerwehr zu tun hat, ist er der REPORTER. „hem“ findet man dann vor allem im Lokalteil als Bildherkunft oder Textverfasser. Der Bericht im Jahrbuch St. Peter-Ording über die JHV der FFW SPO in diesem Jahr ist auch aus seiner Feder. Wir haben ihn den Husumer Nachrichten mit Genehmigung der Redaktion entnommen.

KBM Wolfgang Clasen nahm die Ehrung vor. Helmuth Möller selbst hatte keine Ahnung. Wie üblich machte er zu der für ihn gehaltenen Laudatio, nicht ahnend, dass sie für ihn gedacht war, eifrig seine Notizen und war „baff“, als sein Name fiel.

„Für seine stetige Berichterstattung

aus der Arbeit der nordfriesischen Feuerwehren wird

Helmuth Möller

ausgezeichnet mit der

‚Deutsche Feuerwehr Ehrenmedaille‘.“

 

Hric, 27. März 2017, www.jb-spo.de

Porzellansprechstunde im Museum Landschaft Eiderstedt

Das war eine echte Marktlücke, die das Museum Landschaft Eiderstedt da aufgetan hatte. Museumsleiterin Sabine Graetke und Hilke Herzberg, Vorsitzende des Vereins KulturTreff, der das Museum betreibt, hatten Maritta Hoffmann MA aus Neumünster und ihre Tochter Dr. Miriam Hoffmann aus Plön als Experten für die allererste Porzellansprechstunde gewinnen können.  Alle Materialien - von Ordnern über Nachschlagewerken und Katalogen bis zum Internet - hatten sie dabei. Für die Expertisen brauchten sie aber vor allem ihren „Kopf“, denn ohne das dort vorhandene Wissen geht es nicht.- Das war von Beginn an um 11 Uhr zu beobachten. Bis 16 Uhr war angesetzt, aber bis 17 Uhr hielten die Gespräche an, nur unterbrochen von einer 20minütigen Pause. Über 40 Termine waren schnell ausgebucht gewesen. Für maximal drei Stücke pro Interessent war die Zeit eingeplant, allerdings hatten einige auch mehr dabei. Auch manch „normaler“ Besucher hörte einige Zeit interessiert zu.

Irmela Brodersen aus Garding konnte als erste ihr Porzellan zeigen, zu dem sie Auskunft wünschte. Kaum hatte sie ausgepackt, konnte man so nebenbei mit hören, was Maritta Hoffmann zu sagen hatte: „Das ist Rosenthal.- Dieses hier ist das Wertvollste, das sehe ich schon jetzt. Tillowitz Prussia Porzellan aus Schlesien - Das ist sehr gesucht.“ – Sie blättert in einem Buch. – „Da müsste ich noch ein anderes Buch zu Rate ziehen. Der Stempel ist in diesem nicht drin.- Dieses Porzellan wurde viel gefälscht, weil es sehr beliebt war. Ich denke mal, das hier ist aber echt. Es ist aus der Zeit von 1904 bis 1938. Aber auch hier finde ich den Stempel nicht.“ Das dritte Stück ist ein blauer Wandteller mit Männerporträt aus der Zeit um 1900. Dazu erzählt Dr. Miriam Hoffmann: „Der steht im Zusammenhang mit der Rembrandt-Begeisterung. Sein Wert liegt so zwischen 50 bis 100 €. Er ist im Ganzen in Ordnung, nur hier ein bisschen rau geworden. Das ist ein altes Stück, so 120 Jahre.“-

Aus Marne nehmen nun Hayo Garrelts und seine Frau Platz. Er ist hier der Porzellanwissbegierige und hält einen Teller von Rosenthal Porzellan Bahnhof Selb bereit. Plötzlich kommt der Schock durch die Expertin: „Den können sie in den Müll werfen, der ist hier stark beschädigt.“ Sein nächstes Stück ist ein Teller eines vollständigen Service mit grün verziertem Rand. Das Gesicht hellt sich wieder auf, als er erfährt: „Das ist ein Familienstück. Wenn Sie das aber nicht benutzen, dann packen Sie es für Ihre Nachkommen weg. Das ist echter Familienschmuck.“ – Dagmar Duggen aus St. Peter-Ording hat zwei besondere Raritäten, wie sich dann herausstellt. Von der „Prunkschale“ – einem Erbstück von der Schwiegermutter - sind die beiden Expertinnen regelrecht begeistert. „Die war gedacht für Trockengebäck. Die Schale stand als Blickfang in der Mitte des Tisches. Das ist Meissener Porzellan aus der Pfeifferzeit, so 1924 oder etwas später. – Sie hat keine Absplitterung.“ Dabei geht Miriam Hoffmann so mit dem Finger rum. Die Tasse mit dem Zwiebelmuster ist wieder etwas für Maritta Hoffmann. Man merkt das an ihrem Blick, ihrer Begeisterung. „Die Nummer bezeichnet nur den Maler. Das ist Meissener Porzellan. Da müssen wir aber genau hinsehen. Es gibt ganz viele Fälschungen. Am Stamm, da unten, sind die Schwerter gemalt.“

Von Nah und Fern, u.a. aus Averlak, Tating, Kating, Lütjenholm, Meldorf, Bordelum, Wesselburen, Husum, Kiel und Weddingstedt, kamen die Interessierten und warteten geduldig, denn die beiden Porzellankennerinnen ließen sich nicht aus ihrer Ruhe bringen. Das lag einfach an ihrer Begeisterung, die sie mit ihren „Kunden“ teilten. Die Jüngere ist Kunsthistorikerin, ihre Mutter studierte Germanistik und ist Sammlerin von Carl Tielsch Porzellan aus der Kaiserzeit (1871-1918) aus Altwasser/Schlesien. Zum dritten Mal - nach Plön und Hohenlockstedt - machten sie eine solche Porzellansprechstunde. Sabine Graetke und Dr. Miriam Hoffmann hatten sich anlässlich einer Museumstagung kennen gelernt. Schon die Kunstsprechstunde vergangenes Jahr im MLE war ein Riesenerfolg gewesen.

Heinke und Reimer Jürgens sowie Elke Witthohn aus Wesselburen waren voll des Lobes: „Das hat Spaß gemacht. Wir haben allerhand gelernt. Die Damen wussten prima Bescheid. Meinen Zucker- und Sahnepott und die Kanne hatte ihnen schon mal ein Kunde gezeigt. Das stammt aus der Zeit vor 1850. Ich habe das von meinen Urgroßeltern. Ich wollte das immer wissen, und nun passte das hier gerade.“ Auch die drei Schwestern Cayen Stollberg, Anne Rohde und Margarete Callsen freuten sich, diese Gelegenheit genutzt zu haben. „Die waren ja ganz begeistert von dem, was wir mitgebracht hatten.“ Darunter war auch Carl Tielsch Porzellan gewesen, bemalt von Christian Sass mit Motiven aus Husum. „Dat Nissenhus harr doran al mol Interesse“, erzählte Margarete Callsen.

Aber auch Maritta und Miriam Hoffmann zeigten sich überaus angetan von dem Ambiente und der Atmosphäre: „Wir waren wirklich überrascht von der hohen Qualität. Es gab altes Meissen, KPM Berlin und Porzellan von Kloster Veilsdorf/Thüringen. Dass so viele Platt sprachen, hat uns überrascht. Und die Leute waren total nett und geduldig. Wir fühlten uns offen empfangen und haben uns richtig wohl gefühlt.“

Hric, 25. März 2017, HN und www.jb-spo.de

KFZ-Innung finanziert Kombigerät für die Verkehrsunfallrettung mit

Neues Kombigerät Schere/Spreizer für die FFW St. Peter-Ording

 

Zu drei Verkehrsunfällen und damit Hilfeleistungseinsätzen musste die Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording (FFW SPO) im vergangenen Jahr ausrücken. Zum Glück konnten sich alle Personen selbst befreien, so dass kein schweres Gerät zum Einsatz kommen musste. Grundsätzlich wird in solchen Fällen aber immer mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) ausgerückt. Es ist dafür u.a. extra mit hydraulisch betriebenem Rettungsgerät ausgestattet. Das aber muss bei jedem Verkehrsunfall doppelt mitgeführt werden. Der große schwere Satz, bestehend aus Schere und Spreizer mit je bis ca. 25 kg Masse (Schlauch max. 700 bar; Spreizkraft 60 t) befindet sich im HLF, der kleinere Satz im Tanklöschfahrzeug (TLF). Hier war Ersatzbeschaffung erforderlich. Man entschied sich für ein handlicheres hydraulisches Kombigerät mit einer Masse von 14 kg, das beides in sich vereint. Das hat den weiteren Vorteil, dass beim Befreien das gleiche Gerät weiterverwendet werden kann, wo sonst erst die Einzelgeräte ausgetauscht werden mussten. Oft zählt jede Sekunde!

 

Wehrführer Norbert Bies und sein Stellvertreter Torsten Thomsen wussten, dass die Betriebe der von Obermeister Peter Kaim (Leck) geführten Kfz-Innung seit 1972 auf die sonst üblichen Geschenke verzichten und dafür Beträge für Aktionen spenden, die letztlich die Verkehrssicherheit in Nordfriesland steigern. Ein entsprechender Antrag auf Bezuschussung hatte Erfolg. Die Innung wählte die FFW SPO aus und unterstützte sie finanziell bei der Beschaffung eines hydraulischen Kombi-Gerätes Schere / Spreizer für die Verkehrsunfallrettung. Sie spendete einen stattlichen Betrag zur Kofinanzierung des 3500 € teuren Werkzeugs und der Hebekissen zu je 600 €, die mit Druckluft befüllt werden, um damit Lasten anheben zu können. Die beiden Hauptbrandmeister nahmen Kombigerät und zwei Hebekissen jetzt im Feuerwehrhaus in St. Peter-Ording aus den Händen des stellv. Obermeisters der Kfz-Innung Nordfriesland Jürgen Bienek (Osterhever) in Empfang. „Das kommt uns gut zu Pass“, waren sich Norbert Bies und sein Stellvertreter Torsten Thomsen mit den Kameraden einig. „Dieses schwere Rettungsgerät brauchen wir, um vor allem auch moderne Fahrzeuge der Oberklasse oder LKW zu öffnen.“-

 

Die Kunden der Autohäuser im Kreisgebiet kennen das. Zu jeder Adventszeit weisen Plakate darauf hin. „Damit ist der Bezug zu den Experten in den Werkstätten unserer Innungsbetriebe hergestellt, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass alle heil an ihre Ziele kommen“, beschrieb Jürgen Bienek den Gedanken, der hinter der Weihnachtsaktion der Kfz-Innung steckt.- Nach Auskunft von Lutz Martensen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Süd, unter deren Dach die Kfz-Innung ihren Sitz hat, tragen seit 1972 die Kunden diesen Verzicht auf Weihnachtsgeschenke mit und erleben, wie die Betriebe durch ihre Spenden Projekte von Hilfsorganisationen, Vereinen und öffentlichen Einrichtungen in mittlerweile sechsstelliger Höhe gefördert haben. Im Vorjahr wurden sogar sämtliche ABC-Schützen im Kreisgebiet mit pink- und hellblauen Mützen beschenkt, ebenfalls mit dem Ziel, dass sie im Straßenverkehr gut sichtbar sind. Allein diese Aktion nahm eine fünfstellige Dimension an.

 

Im Verlauf der Jahre flossen Spenden beispielsweise in einen Krankentransportwagen des DRK in Südtondern, in einen Kleinbus des Kreissportverbandes, in ein Motorboot für das THW Friedrichstadt, an die Kreisverkehrswacht oder auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie an viele Feuerwehren und Kindergärten, um nur ein paar Beispiele aus der inzwischen 45-jährigen Erfolgsgeschichte zu nennen.

 

HRic, 24. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Nordseeschülerin gehört zu den Besten in Latein

Fünfzehn Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums der Nordseeschule St. Peter-Ording stellten sich einer besonderen Herausforderung. Ihre Lateinlehrerin Lena Grützmacher hatte sie zur Teilnahme am Wettbewerb „Certamen Cimbricum“ ermuntert und bei ihnen Erfolg gehabt.- Hinter diesen beiden lateinischen Vokabeln verbirgt sich der „Wettbewerb Alte Sprachen in Schleswig-Holstein“. Zur Teilnahme fordern im Zwei-Jahres-Rhythmus der Deutsche Altphilologenverband, Landesverband Schleswig-Holstein, und die „Freunde der Antike“ e.V. alle Oberstufenschüler mit dem Kurs „Latein“ in den Gymnasien von Flensburg bis zur Elbe auf. Die Römer fürchteten zwar damals die Cimbern der jütischen Halbinsel, aber 250 Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein von heute nicht die geforderte Auseinandersetzung mit deren Sprache. Sie haben damit zugleich gemäß der Fachanforderungen Latein die Möglichkeit für sich in Anspruch genommen, die Teilnahme am „Certamen“ zu einer besonderen Lernleistung auszubauen, die für das Abitur Berücksichtigung finden kann.

Für Alevtyna Zinchenko aus dem 11. Jahrgang hat sich die Teilnahme besonders gelohnt. Die St. Peter-Ordinger Schülerin, die den 3. Platz belegt hat, gehört mit Simon Meyer (Max-Planck-Schule Kiel), Coralie Common (Ernst-Barlach-Gymn. Kiel), Aline Dhel (Gymnasium Kronshagen), Käthe Sophie Kahl (Gymnasium Schloss Plön) und Tilman Clasen (Ludwig-Meyn-Gymn. Uetersen) zu den besten Lateinschülern in Schleswig-Holstein.

Der Wettbewerb hat zwei Runden. Zunächst musste bereits im November ein Text von ca. 200 Wörtern unter abiturähnlichen Bedingungen übersetzt werden. Die Thematik war höchst aktuell: „In tyrannos! Wider die Willkür skrupelloser Machtmenschen.“- Auf solcher Art Texte antiker Autoren haben sich in späteren Zeiten sowohl Machthaber als auch Revolutionäre aller Couleur bezogen. Bei dem zu übersetzenden Text von Cicero ging es um die Problematik des Tyrannenmordes.

Alevtyna empfand es als aufregend, und zugleich machte es ihr Spaß, an die Übersetzung heranzugehen. Latein hatte sie schon immer fasziniert. „Für mich war das als Kind die Sprache der Zaubersprüche und des Mittelalters. Latein stellte für mich eine Art andere mysteriöse Welt dar. In der sechsten Klasse habe ich versucht, mir die Sprache selbst beizubringen, aber das mit den Betonungsregeln klappte nicht so“, sagte sie. Als sie dann vor Weihnachten erfuhr, dass sie zu den 44 besten Übersetzern gehörte – sie teilte sich mit Tilman Clasen den fünften Platz – und für die zweite Runde die Aufforderung erhielt, eine kreative Arbeit zu „Tyrannen in der Antike“ zu fertigen, „war das für mich ein schönes Gefühl von Freude, aber gleichzeitig eine Herausforderung, und ich machte mich gleich an die Aufgabe.“ Von den Kreativmöglichkeiten – Aufsatz, Rede, Gedicht, Hörspiel oder Skulptur bzw. Collage oder Bild o.a. – wählte sie die Art eines Bildes. Erst einmal aber stand historische Quellenrecherche an. Sie beschäftigte sich besonders mit Tacitus (röm. Historiker und Senator, 58 bis um 120 n.Chr.) und Sueton (röm. Historiker, Kaiserbiographien, um 70 bis nach 120 n.Chr.). Dabei stieß sie in der Geschichtsschreibung von Sueton auf den Spruch „usque adeone mori miserum est?“ (Ist Sterben denn so entsetzlich?). Nero hört diesen Satz von einem seiner Wächter, als er selbst fliehen will. Denn niemand von seiner Leibwache mochte ihn auf der Flucht begleiten. Somit war Nero sozusagen dem Tod ausgeliefert, und konnte es nicht fassen, dass er als mächtiger Kaiser plötzlich im Stich gelassen wurde. Diese Kenntnisse aus der römischen Geschichte hat sie bildhaft gestaltet. „Nero war für mich interessanter als die ‚Mustertyrannen‘ Cäsar, Tarquinius Superbus oder Domitian“, erklärte sie ihre Entscheidung.

Insgesamt 18 kreative Arbeiten gingen ein, die alle am 18. März im Rahmen der Preisverleihung in der Kieler Kunsthalle mit einem Preis prämiert wurden. Mit acht anderen Teilnehmern war dort auch Alevtyna zur persönlichen Vorstellung ihrer Kreativarbeit innerhalb von  ca. fünf Minuten aufgefordert. Das gelang ihr „beeindruckend“, wie es die mit Karin Saage für den Wettbewerb Verantwortliche Renate Neeland formulierte.

In der Gesamtplatzierung hat sich die 16-jährige Nordseeschülerin, die im Juni 2014 aus der Ukraine mit verhältnismäßig geringen Deutschkenntnissen an die Nordseeschule kam, im „Certamen Cimbricum“ selbst mit dem dritten Platz „beschenkt“. Die Freude an der mit dieser hervorragenden Leistung verbundenen Arbeit merkt man Alevtyna Zinchenko an. Latein macht ihr einfach viel Spaß. „Herzlichen Glückwunsch“ kann man da nur sagen.- Dies aber auch in Richtung Nordseeschule. Vor zwei Jahren gingen sowohl der erste als auch der dritte Platz an zwei Oberstufenschülerinnen des Gymnasiums in St. Peter-Ording. Es ist gut, dass es nicht nur solche Wettbewerbe gibt, sondern Schule und Lehrkräfte diese Gelegenheiten wiederholt nutzen, Jugendliche dafür zu motivieren und sie so nachhaltig zu fördern.

Hric, 21. März 2017, www.jb-spo.de und HN

Kirchenmusikalischer Auftakt für „Musik in der Kirche“

 

Programm mit 28 Konzerten erwartet die Musikfreunde und solche, die es werden möchten

 

Der 21. März hat in der St. Peter-Kirche in St. Peter-Ording Tradition. An diesem Märztag wurde Johann Sebastian Bach 1685 geboren. Genau dieses Datum ist jährlich Auftakt für „Musik in der Kirche“. Auch dieses Mal hatte Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen für die Eröffnung dieser Konzertreihe mit der „Missa a quatro voci in F“ von Claudio Monteverdi (1567-1643) und den drei „Chorälen für Orgel in E-Dur, h-moll und a-moll“ von César Franck (1822-1890) Kompositionen ausgewählt und miteinander so gekoppelt, dass dieser Konzertabend wieder einmal einfach Lust auf die kommende Konzertsaison gemacht hat. Vierstimmiger A-cappella-Chor der Kantorei St. Peter und Christoph Jensen an der Lobback-Orgel boten Kirchenmusik besonderer Art par excellence. Auch Monteverdi müssten zu seinem 450. Geburtstag die Ohren geklungen haben. Ganz still blieb es zunächst nach dem dritten Choral von Franck. Das Publikum wartete auf den Organisten. Erst als er von der Empore kommend den Kirchenraum betrat, gab es großen Beifall für ein beeindruckendes Auftaktkonzert.

„Kleines Heft – ganz groß“ gilt für das kleine Veranstaltungsheft „Musik in der Kirche – 2017 - St. Peter-Ording“, das ab sofort an vielen Stellen in St. Peter-Ording und in den Kirchen ausliegt. Unter www.preester-gang.de kann das Programm im Internet aufgerufen werden. 28 Termine weist es aus. Gedulden muss man sich noch bis zum Ostermontag. Mit Sabine Szameit, Solo-Sopran, und Christoph Jensen an der Orgel gibt es ein besonders ansprechendes Osterkonzert. Sechs weitere Termine folgen im April und Mai. Die Monate Juni bis August sind danach prall gefüllt, denn jeden Sonntag ist die St. Peter-Kirche in diesen Monaten nicht nur Kirchenraum, sondern zugleich am Abend auch noch Konzertraum für Musik von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, natürlich auch Georg Philipp Telemann, dessen Todestag sich im Juni zum 250. Male jährt, und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Händel, Haydn, Beethoven gehören genauso dazu wie Carl-Maria von Weber und Gershwin. Orgelkonzerte mit und ohne Begleitung sowie Bläser- und Vokalmusik, aber auch Folklore sind zu hören. Orchester- und Kammerkonzert, Chor- und Orchesterkonzerte verzeichnet das Programm außerdem. Für jeden Musikliebhaber und für jeden, der sich vielleicht selbst einmal weltlich von „Musik in der Kirche“ überraschen lassen möchte, hält das Jahresprogramm vieles bereit. Laute, Mandoline, Violino piccolo, Violen da Gamba und auch Saxophon, Flöten und Klarinette werden erklingen. Man darf sich getrost darauf einlassen und wird verwundert sein: Nur für zwölf Konzerte wird ein Kostenbeitrag erhoben, ansonsten freut sich der „Verein zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein St. Peter-Ording e.V. über eine Spende. Nur durch ihn ist dieses reichhaltige und vielfältige Konzertangebot möglich.

Jeden Mittwoch gibt es außerdem vom 12. April bis zum 26. Juli und vom 13. September bis 11. Oktober ab 10 Uhr für eine halbe Stunde Orgelmusik zur Marktzeit mit Christoph Jensen an der Lobback-Orgel. Die Musikstücke sind extra zusammengestellt. Das Programm, das den Besuchern ausgehändigt wird, ist immer wieder anders und neu.- Höchst vielversprechend sind die Veranstaltungen zur Jubiläumswoche „500 Jahre Reformation in Eiderstedt“. Am Mittwoch, 4. Oktober erklingen zur Marktzeit „Norddeutsche Orgelmusik aus fünf Jahrhunderten“ und am 11. Oktober „Choralfantasien über Reformationslieder von Buxtehude bis Reger“. Der Klang der Orgel ist übrigens seit kurzem präsenter. Das konnte man beim Auftaktkonzert schon erleben. Im Pedal ist ein Register erneuert und einige Stimmen sind nachintoniert worden. Weitere Höhepunkte sind am Sonntag, dem 8. Oktober um 16:00 Uhr in der St. Magnus-Kirche in Tating ein Gottesdienst nach dem Oldensworter Missale von 1601 in lateinischer und niederdeutscher Sprache. Am Sonntag, 15. Oktober gibt es dann um 19:30 Uhr in der St. Peter-Kirche ein Chor- und Orchesterkonzert „Martin Luther und J.S. Bach“ - Kantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ (BWV 80) und die „Lutherische Messe F-Dur“ (BWV 233) – mit Solisten, Hamburger Barockorchester und Kantorei St. Peter. Weitere Höhepunkte sind gewiss das Beethoven gewidmete Orchesterkonzert mit der Pianistin Elisabeth Streichert und dem Concerto classico am 9. Juli um 20:00 Uhr, der Kammermusikabend mit den Hamburg Chamber Players und das Kammerkonzert „G. Ph. Telemann: Der getreue Musikmeister“ an den beiden folgenden Sonntagen ebenfalls in der St. Peter-Kirche um 20:00 Uhr.- Mit dem Weihnachtskonzert am 29. und Wiederholung am 30. Dezember wird dann ein aufregendes und wieder höchst interessantes Jahr „Musik in der Kirche“ mit ausnahmslos „highlights“ zu Ende gehen.

Hric, 22. März 2017, HN und www.jb-spo.de

TSV ehrte seine Leichtathletikmeister

 

„Wir machen Meister!“ wirbt der Verein zur Förderung der Jugendleichtathletik in der LG Tönning / St. Peter e.V. und das zu Recht. Der Förderverein hat eine Reihe von Zielsetzungen, eine davon ist das Erkennen und Fördern junger Sporttalente bis in deren Erwachsenenalter.

Erst am Mittwoch, 15. März, waren in Viöl bei der Sportlerehrung des Kreises Marcel Lienstädt (M, 24 Jahre) aus Garding im Weitsprung für seinen Landesmeistertitel in der Halle und seinen Norddeutschen Meistertitel draußen, Boje Dircks (MJ U 20) aus Westerhever  für seine Landes- und Norddeutsche Meisterschaft im Weitsprung draußen sowie seine Schwester Antonia (W 15) für die Nominierung in die Landesauswahl für 80 m Hürden und die 4 x 100 m Staffel für den Vergleichskampf der norddeutschen Verbände in der Jugendklasse im September in Berlin ausgezeichnet worden. Sie gehören seit Kindertagen zur LG Tönning/St. Peter-Ording und sind Mitglied im TSV St. Peter-Ording. Anlässlich der Meisterfeier ihres TSV am Sonnabend im Vereinsheim standen sie mit vielen anderen auch wieder im Mittelpunkt.

Dazu hatten hatte das Trainerteam um Torsten Westphal (A-Trainer), Evelyn Lappert, Marcel Lienstädt und Lena Grützmacher die Sportlerinnen und Sportler und die Eltern eingeladen. Der TSV St. Peter-Ording steht mit 108 Kreismeistertiteln wieder einmal hervorragend da. Die Titel verteilen sich auf 13 Leichtathletinnen und 16 Leichtathleten. Dafür gab es die Medaillen am Bande in den Schleswig-Holstein-Farben. Außerdem wurden die Sportabzeichen in Gold an die anwesenden Teilnehmer ausgegeben. Die Freude war bei allen groß und sie wurde mit allen zusammen geteilt. Immer wieder gab es bei den Ehrungen Beifall. Man gehört eben zusammen.

Karl Scheffels (M13) aus Tating hat 2016 in seiner Altersklasse sämtliche Kreismeistertitel in der Halle und draußen geholt. Das sind 14 an der Zahl. Seit vier Jahren ist Karl jetzt dabei. Sein Rektor Boy Möller von der Utholm-Schule hatte ihm vorgeschlagen, Leichtathletik als Sport zu wählen. Noch hat sich Karl nicht spezialisiert. Stolz war er auf seine damalige Bestleistung im Hochsprung mit 1,66 m in Bredstedt. Mittlerweile liegt seine persönliche Bestleistung bei 1,74m.

Mit Mehrkampf begann auch Marcel Lienstädt vor 12 Jahren. Beim Fußballspielen entdeckte eine Mutter eines Leichtathleten sein Talent. Der Schnupperkurs hat den 12jährigen begeistert. „Mit 15 Jahren bin ich in Zeven 6,98 m weit gesprungen. Damals war ich in Europa der Zweite in meinem Jahrgang“, sagte er mit noch leuchtenden Augen. Das könnte mal die Hauptdisziplin werden, waren sich Trainer und er einig. So kam es dann auch. 2010 startete er in Moskau im Nationaltrikot und 2011 in Tallin. „Das war so geil!“ Und dann erzählte er, wie sie im Flugzeug nach Moskau alle ihr rotes T-Shirt vom Deutschen Leichtathletikverband mit dem Adler auf der Brust anhatten. „Wir sind ja sonst Einzelkämpfer in unseren Disziplinen, aber da verband uns so ein richtiges Zusammengehörigkeitsgefühl!“ Woran er sich auch gerne erinnert, ist das Miteinander der Wettkämpfer: „Das war immer ein tolles Gefühl, die Sportler aus den anderen Nationen kennen zu lernen und mit ihnen an den Start zu gehen.“- 2011/12 war Marcel Lienstädt dann ein Jahr auf dem Sportinternat in Münster. Der Leistungsdruck wurde für ihn zu hoch. Er verlor den Spaß am Sport. Mit dem Realschulabschluss ging er dann nach Bremen. Zweieinhalb Jahre konzentrierte er sich dort auf den Leistungssport. Aber auch hier wurde der Druck dann einfach zu hoch. Nun drückt er wieder die Schulbank und will 2018 sein Abitur machen.

Der Weg dahin ist für Antonia Dircks noch lang. Sie macht seit 2011 Leichtathletik. Mit 10 Jahren hat sie angefangen. Auslöser waren ihre Brüder Boje und Okke, die auch dieses Jahr wieder mehrere Kreismeisterschaften errangen. „Meine Brüder haben das gemacht, da wollte ich das auch“, berichtete sie. Ihr erster persönlicher Erfolg war 2015 die Landesmeisterschaft über 80 m Hürden. „Ein bisschen hat es mich geärgert, dass ich das 2016 nicht wiederholen konnte, aber die anderen waren größer als ich und eben besser. Aber am Ende des Jahres war ich in den Ergebnislisten die Zweitbeste“, freut sie sich noch, „und im 100 m Lauf habe ich sie überholt.“

Dank gab es gerichtet an Wolfgang Beushausen als Kampfrichter und stellvertretend für alle Helfer an Claudia Dircks, die seit Jahren die Cafeteria bei den Wettkämpfen organisiert.

Hric, 20. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Jahreshauptversammlung SPD-Ortsverein St. Peter-Ording 24.02.2017

 

Die gut besuchte Jahreshauptversammlung in den Räumen der DLRG stand zunächst im Zeichen von Wahlen, aus denen Peter Arndt erneut als Vorsitzender und der junge Daniel Andersen als sein Stellvertreter – beide einstimmig – hervorgingen. Als Kassiererin und als Schriftführer wurden Gudrun Arndt und Sönke Sund für weitere zwei Jahre bestätigt.

Die Mitgliederzahl ist konstant geblieben, eine Verjüngung durch den Eintritt weiterer Bürgerinnen und Bürger zeichnet sich ab.

Arndt dankte allen an der Kommunalpolitik aktiv Beteiligten und lobte dabei besonders Peter Hansen und Walter Petersen für ihr langjähriges Wirken zum Wohl der Gemeinde und der Partei.

 

Nach den Rechenschaftsberichten des Vorstandes und der Fraktion sowie der Erledigung weiterer Regularien war genügend Zeit, mit den Gästen, dem Bundestagsabgeordneten Matthias Ilgen und dem Hattstedter Bürgermeister Ralf Heßmann, Bewerber um ein Landtagsmandat, zu diskutieren. Dabei sahen beide wie auch die Mitglieder in ihren Beiträgen das Thema “Soziale Gerechtigkeit“ als eine der zentralen Aufgaben, gestützt auch durch den „Ruck“, den die SPD bundesweit erfährt.   (Eig. Bericht der SPD)

 

Ehrungen lassen Erinnerungen lebendig werden

 

Erika Jörgensen war dieses Jahr bei der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins St. Peter-Ording e.V. die einzige, der die Vorsitzende Marlene Pauly-Burchatzky die Urkunde für 40jährige Mitgliedschaft überreichen durfte. Im nächsten Jahr gäbe es weitaus mehr zu ehren, verriet sie schon einmal. Immerhin 41 der insgesamt 161 Mitglieder waren im ev. Gemeindehaus anwesend. Von ihnen beteiligen sich 18 aktiv an der Vereinsarbeit besonders bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen. Und das ist eine Vielzahl.

Monatliche Treffen, Spielenachmittage, Lotto, Beteiligung am Frühjahrs- und Herbstmarkt in der Utholm-Schule sowie am Winterdorf im ev. Jugenderholungsdorf, dazu außerdem acht verschiedene Veranstaltungen im Pflegeheim „Edelweiss“, Informationsstände beim 30jährigen Bestehen des ev. Gemeindehauses sowie bei den beiden Grillfesten der Feuerwehr sind nur ein Teil der rührigen Vereinsarbeit, die unter dem Motto „Aus Liebe zum Menschen“ steht. Erinnert wurde auch an das Fest zum 65jährigen Jubiläum des DRK in St. Peter-Ording im vergangenen Jahr.

Wenn sich auch manches seit 1951 verändert hat, einiges unter den Aktivitäten hat Bestand: Dazu gehörten vier Blutspendetermine (281 Spender), zwei Erste-Hilfe-Kurse (ausgebucht) und sich Kümmern um und sich Einsetzen für Menschen. Aus den Erlösen bei den Märkten konnte wieder ein Betrag an die Utholm-Schule zugunsten der Aktion „Armut hat junge Gesichter“ gespendet werden, für die sich Konrektorin Frauke Hansen und Rektor Boy Möller herzlich bedankten. Dieses Geld steht für Notfälle schnell zur Verfügung. Seit Oktober 2016 ist mit Tjade Kloth eine Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe im Aufbau. Die gab es früher auf Eiderstedt.

Erika Jörgensen (* 1935) ist 1977 dem Ortsverein gerade wegen der Aktivitäten beigetreten. Viele junge Frauen machten damals mit. Motivation kam besonders von Anneli von Treskow (1921-1996), die durch den Krieg wie auch ihr Mann Heinrich von Treskow (1910-1981) über Umwege nach Eiderstedt gekommen sind. Der hatte im Krieg ein Bein verloren. Im ehemaligen Motorenhaus des Wehrmachtsbarackenlagers Böhl hatten sie eine Notunterkunft gefunden, bis Treskows 1958 ihr neues Wohnhaus beziehen konnten. „Den Erste-Hilfe-Kurs brauchte man ja für den Führerschein“, berichtete die Frau des ehemaligen Hausmeisters im Nordseeinternat Franz Jörgensen. „Alle Kurse fanden damals im „Haus Bevensen“ in Böhl statt. Die leitete Frau von Treskow. Sie war zweite Vorsitzende des DRK. Sie machte auch den Kurs ‚Häusliche Altenpflege‘. An beiden Kursen habe ich teilgenommen.“

Im Zuge der Vereinsregularien verlief alles bestens geordnet. Marlene Pauly-Burchatzky ist weiterhin Vorsitzende. Vorstandsmitglieder mit ihr sind Ulrike Kloth, Waltraut Schreiber, Michael Jacobs und Rolf Burchatzky. Seitens des DRK waren anwesend Carmen Lehmann vom Ortsverein Garding, der Kreisgeschäftsführer Torben Walluks und der Regionalbeauftragte Henri Wetzel. Grußworte sprachen Bürgervorsteher Boy Jöns und Rektor Boy Möller.

Hric, 19. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Mit freundlicher Genehmigung: Bericht der Husumer Nachrichten vom 15.3.2017
 

Dünenbrände halten die Feuerwehr auf Trab

24 Mal rückte die St. Peteraner Wehr 2016 zu Löscheinsätzen aus / Norbert Bies bleibt weiter Spitzenmann der Truppe, obwohl er die Leitung nach 18 Jahren eigentlich abgeben wollte
St. Peter-Ording

Um die wichtigste Meldung gleich vorwegzunehmen: Gemeindewehrführer Norbert Bies macht weiter. Eigentlich wollte er nach 18 Jahren an der Spitze nicht wieder antreten. Vize-Feuerwehrchef Torsten Thomsen, der die Wahl leitete, lobte die hervorragende Arbeit von Bies. Dieser machte allerdings unmissverständlich deutlich: „Ich hatte ganz klar gesagt, dass ich aufhören möchte – und das ist immer noch meine Meinung. Aber ohne Wehrführer würden wir in letzter Konsequenz zu einer Pflichtfeuerwehr werden. Aus dieser Lage heraus stelle ich mich zur Wiederwahl. Die Suche nach einem Nachfolger muss aber weitergehen.“

In geheimer Wahl wurde er bei einer Gegenstimme wiedergewählt.

Neu besetzt wurde die Position Gruppenführer 1, die bislang mit großem Engagement von Peter Timon wahrgenommen wurde. Mit „Flachgeschenk“ und großem Dank wurde er verabschiedet. Einstimmig gewählt rückt Ute Schulz nach.

In seinem Jahresbericht hatte Bies sehr deutlich gemacht: „Mit 102 Einsätzen sind wir wirklich an unserer Leistungsgrenze angekommen. Bei zeitweise drei Einsätzen am Tag kamen wir ja kaum noch aus den Anzügen heraus. Es war zudem wieder ein Jahr der Flächen- und Waldbrände mit viel Lauferei durch Wald und Flur. Regelmäßig nehmen auch die Rettungen am Strand zu. Hinsichtlich der Einsatzzahlen rangieren wir in Nordfriesland nach Westerland, Niebüll, und Husum auf Platz 4.“

24 Mal musste die Feuerwehr zu Bränden ausrücken, die übrige Anzahl betraf sonstige Hilfeleistungen – darunter 37 Mal „Person in Notlage“. Hierunter fallen auch die 13 Einsätze im Strandbereich und in der Nordsee. Drei Einsätze betrafen schwere Verkehrsunfälle. Hinzu kamen Pflichttermine und Brandsicherheitswachen für die Tourismus-Zentrale bei Silvesterfeuerwerk, Biikebrennen, Osterfeuer und das Bundeswehr-Bigband-Konzert. „Außerdem fanden mehrere Lehrgänge für die Eiderstedter Feuerwehren bei uns statt“, so Bies.

Der Wehr gehören 69 Einsatzkräfte an – davon acht zur Zeit beurlaubt. Zur Ehrenabteilung gehören 23 Mitglieder. Zusätzlich gibt es zwölf Musiker. „Sehr deutliche Worte“ sprach Bies hinsichtlich des Mitgliederbestandes: „Die hohe Anzahl von Einsatzkräften täuscht – uns fehlen die mittleren Jahrgänge zwischen 25 und 40 Jahren. Wir fahren bei jedem Einsatz in einer anderen Zusammensetzung raus. Der allgemeine Rückgang der Mitgliederzahlen hält an – das Gefahrenpotenzial wird aber nicht weniger.“

Bürgermeister Rainer Balsmeier betonte in seiner Ansprache: „Wir sehen, wie wichtig die Feuerwehr in jedem Ort ist – und in St. Peter-Ording noch einmal besonders. Zu den 4000 Einwohnern kommt eine sehr große Anzahl von Touristen. Wir können alle nur stolz und froh sein, dass wir diese Feuerwehr haben. Ohne sie gäbe es keine Biike, kein Osterfeuer, kein Silvesterfeuerwerk – und vieles andere auch nicht.“ Amtsvorsteher Christian Marwig unterstrich: „Was hier bei Einsätzen am Strand manchmal aufgefahren wird, das sucht seinesgleichen.“ Amtswehrführer Heinz-Dieter Hecke mahnte: „Wir Feuerwehren müssen uns gegenseitig unterstützen.“ Der neue Polizei-Stationsleiter Frank Brückmann stellte sich vor.

Neu aufgenommen wurden aus der Jugendfeuerwehr Frithjof Siercks, Jasper Hansen sowie Benjamin Nagel, Gonne Voß und Christoph Fehlberg aus einer anderen Feuerwehr. Zum Feuerwehrmann befördert wurden: Frithjof Siercks, Jasper Hansen Benjamin Nagel, Gonne Voß, Marco Dabels; zur Oberfeuerwehrfrau Elisabeth Lorenzen; zum Hauptfeuerwehrmann mit zwei Sternen: Sven Böckler, Nils Groninga, Oliver Karow, Steve Schäfer, Stefan Schmaler, Charlin Schnering, Oguzham Tekbas, zum Hauptlöschmeister mit drei Sternen Jugendfeuerwehrwart Toni Thurm. Ehrungen für zehn Jahre: Bjarne Perleberg, Paul Manthey, Owe Owesen, Stefan Schmaler, Andreas Eisermann; für 20 Jahre: Michael Jacobs; für 30 Jahre: Ole Borchers, Dirk Hansen. Das „Brandschutzehrenzeichen in Silber am Bande“ erhielt Peter Timon.
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Bilder von Hans Jörg Rickert - Jahrbuch SPO

Bauausschuss stellt sich der Verantwortung für den Ort

 

Die Bautätigkeit in St Peter-Ording ist signifikant. Sie wird auch weiterhin anhalten. Das betrifft einerseits die Infrastruktur des Ortes andererseits aber vor allem private Bauten und damit auch diverse Bebauungspläne. Manche stammen aus den 70er Jahren, deren Festsetzungen sowohl in der Art als auch dem Maß der Nutzung nicht mehr den realen Gegebenheiten entsprechen. So besteht weiterhin dringender Bedarf an städtebaulicher Ordnung. Um die Qualität der Ortsteile zu verbessern, sollen Möglichkeiten einer behutsamen Erweiterung eröffnet werden. Berechtigten und förderlichen Wünschen ist dabei nachzukommen, um die vorhandenen Nutzungen zu sichern und dabei die Attraktivität des Tourismusortes insgesamt zu stärken.

 

Wie umfangreich die Herausforderungen an die für den Ort Verantwortlichen sind, machte auch die letzte Sitzung des Ausschusses für Bauwesen und Verkehr wieder mehr als deutlich. Die Ertüchtigung der Kläranlage, Beratung des Vorentwurfs zur Änderung des Flächennutzungsplanes in Ording für das Gebiet der Straße „Drift“ sowie südlich davon und westlich der Straße „Dreilanden“ gelegenen Flächen, Fassen eines erneuten Entwurfs und Auslegungsbeschlusses für den Bebauungsplan 13 B der Straße „Im Bad“ und die Abgabe einer Stellungnahme zur Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung standen an.

Wenn auch das Votum letztlich in jedem Fall einstimmig ausfiel, beeindruckten kritische Nachfragen und die sachliche Auseinandersetzung.

 

Am einfachsten war es hinsichtlich der Beschlussfassung für die Ertüchtigung der Kläranlage aufgrund der informativen und umfassenden Vorstellung in der vorherigen Sitzung durch Dipl.-Ing. Olav Krengel vom Büro Gralle & Partner. Die Maßnahme ist notwendig wegen der 20jährigen Laufzeit der Anlage und gesetzlicher Neugestaltung der Klärschlammentsorgung. Die Kosten belaufen sich auf knapp 2,1 Mio €.

Bei der Ausweisung von Vorranggebieten bezüglich der Windenergienutzung haben die Interessen der Gemeinde St. Peter-Ording volle Berücksichtigung gefunden: Windenergieflächen sind nicht gewollt, es gibt keine Ausweisung von Potenzialflächen im Gemeindegebiet und auch nicht im bestehenden Windpark der Gemeinden Tümlauer Koog und Tating. Trotzdem wurde eine entsprechende Stellungnahme beschlossen, um die Interessen der Gemeinde für den Fall einer Planüberarbeitungn zu wahren.

 

Ins Detail dagegen ging es bei manchen Formulierungen im Vorentwurf der Begründung über die 12. Änderung des Flächennutzungsplanes für das Gelände des ehemaligen „Richardsenhofes“ in Ording. Stadtplaner Helmut Reggentin erläuterte dazu: Für dieses Gebiet, ausgewiesen als Flächen für die Landwirtschaft, existiert kein Bebauungsplan. Das Plangebiet stellt sich als bebaute Enklave dar. Die vorhandenen Ferienwohnungen entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard. Als Art der baulichen Nutzung wird ein sonstiges Sondergebiet gemäß §10 (1) BauNVO mit der Zwecksbestimmung „Ferienhausgebiet“ in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Kleinere Einheiten mit Ferienwohnungen sowie Personal- und Betreiberwohnung sollen hier entstehen. Die durch vorhandene Bebauung bereits versiegelte Fläche werde nur unwesentlich überschritten. Der Bebauungsplan muss sich nach Genehmigung dann aus den durch die Änderung erfolgten Gegebenheiten entwickeln.

Mit ihm ging es danach an den B-Plan Nr. 13B. Der bisherige Entwurf hatte bereits im Herbst 2015 ausgelegen. Zu dem Zeitpunkt aber bestanden Rechtsunsicherheiten im Hinblick auf die Zulässigkeit von Ferienwohnungen in Verbindung mit anderen Nutzungen in Sondergebieten, so dass keine Festlegungen zur Art der baulichen Nutzung gemacht werden konnten. Die wurde nun durch Einrichtung zweier Sondergebiete – SO 1 „Ladengebiet“ gem. § 11 BauNVO und „SO 2 „Ferienwohnungen“ gem. § 10 BauNVO – nachgeholt. Wie vor eineinhalb Jahren waren Einzelheiten der Nutzung sowie der Bauweise und insbesondere der Gebäudehöhe mit der Festsetzung auf maximal 10,50 m mit zwei Ausnahmen im Blanken-Hans-Weg auch Gegenstand der Diskussion. Doch die Klarstellung, „dass im Sondergebiet das dargestellt wird, was dem Zweck dienen soll, und eben nur das zulässig ist, was auch aufgeführt ist“, führten dann zügig zur Genehmigung. Hinsichtlich der Fassadengestaltung, der Dachformen und -neigungen sowie der Art der Bedachung sind Regelungen als örtliche Bauvorschriften aufgenommen worden. Dadurch soll geschehenen Verirrungen kein weiterer Raum geboten werden. Wegen der wohn- und gewerblich identischen Nutzung in einer Straße wurde darauf hingewiesen die Formulierungen in den beiden B-Plänen Nr. 1 und Nr. 13 anzugleichen.

 

St. Peter-Ording gehört zu den insgesamt dreißig Tourismusorten, die zur Teilnahme an der Aktion des Tourismusverbandes SH „Ortsbildqualität als Erfolgsfaktor für Qualitätstourismus in Schleswig-Holstein“ ausgewählt worden sind, berichtete Rainer Balsmeier. Mit dem Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) aus Berlin und der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein führt der TVSH eine Erhebung zum Erscheinungsbild dieser Gemeinden hinsichtlich erforderlichen Handlungsbedarfes durch. Diese soll den untersuchten Kommunen konkrete Tipps an die Hand geben – und zugleich in generelle Ratschläge für alle touristisch geprägten Orte münden.- Vor bereits elf Jahren hat die Gemeinde schon einmal an einer Aktion teilgenommen, die dann zielführende Hinweise für die Planung im Bad und im Dorf ergab. Da die Ortsbildqualität bei den Gästen zu den Schwachpunkten zählte, macht eine Beteiligung an der Aktion Sinn, so der Bürgermeister.

 

Hric, 17. März 2017, HN und www.jb-spo.

Ein seltenes Jubiläum: 50 Jahre Gemeindevertreter – Wilhelm Bahrenfuß

Vor genau 50 Jahren, am 16. März 1967, trat die erste Vertretung der neu zusammengelegten Gemeinde aus St. Peter und Ording zusammen. An dieser ersten Sitzung nahm auch Wilhelm Bahrenfuß – Wählergemeinschaft – teil. Seit dieser Zeit wurde er ununterbrochen von den Bürgern in die darauf folgenden Gemeindevertretungen gewählt. Bürgervorsteher Boy Jöns zollte ihm dafür „allergrößte Hochachtung für das Engagement“. Amtsdirektor Herbert Lorenzen überbrachte die Glückwünsche des Amtsausschusses „zu diesem nicht alltäglichen Jubiläum“, zumal Bahrenfuß fünf Jahre auch stellvertretender Amtsvorsteher war: „Große Anerkennung ihrer Leistung!“

Gestern gab es hier vor Morgengrauen noch eine Eschenallee

…., aber die Baumsägemaschine hat ganze Arbeit geleistet. Bereits am sehr frühen Morgen waren die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Wesselburen am Werk. Der Deich- und Hauptsielverband hat sie dabei mit Spezialmaschinen unterstützt, so dass die Fäll- und Schredderarbeiten schneller als vorgesehen abgeschlossen werden konnten. Schon am frühen Nachmittag war von der Allee nichts mehr übrig. Beim Parkplatz vor der Abzweigung zum Böhler Strand stehen noch ein paar Eschen. Ansonsten ist es ein höchst ungewohntes Bild. Nackt präsentiert sich die einstmalig von Eschen links und rechts gesäumte Straße, die so typisch auf die Ankunft in St. Peter-Ording hinwies.

Auf der linken Straßenseite kann man die Stubben noch sehen, auf der rechten sind auch sie schon fast alle weggefräst. Bestes Wetter war es für diese Arbeiten, wo doch eigentlich der Himmel hätte weinen müssen. Traurig ist es um die Allee, aber es bleibt der Trost, dass im Herbst eine neue Allee gepflanzt werden soll. Ob die resistenten Ulmen dann eines Tages auch wieder so ein markantes Aussehen entwickeln werden, wird sich erst zeigen müssen. Aber die Tränen um die Eschen sind dann sicher getrocknet, und auf die Ulmen darf man sich auch jetzt schon freuen!

Hric, 13. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Festlicher Konzertgottesdienst in St. Laurentius

„Nun freut euch, lieben Christen g’mein“ – dieses Lied von Martin Luther aus dem Jahre 1523 stand als Predigttext im Mittelpunkt des Abendkonzertgottesdienstes am zweiten Sonntag der Fastenzeit „Reminiszere“ in der Kirche St. Laurentius in Tönning zum Abschluss des Kreischortreffens. Dieser Konzertabend der besonderen Art hat auf Eiderstedt Tradition. Diese pflegen die Sängerinnen und Sänger der Eiderstedter Kirchenchöre der Kirchengemeinden St. Peter-Ording und Tating, Garding, Oldenswort-Witzwort und Tönning-Kating-Kotzenbüll von Zeit zu Zeit zusammen mit Bläsern, Streichern und Orgel.

Was lag näher, als dieses Mal im Zeichen von 500 Jahre Reformation auf Lieder von Martin Luther zurückzugreifen. Der Reformator selbst schien die Gottesdienstbesucher zu begrüßen. Sein Abbild stand direkt gegenüber der Eingangstür. Für ihn übernahm das zwar Pastorin Gisela Mester-Römmer, doch Luther selbst kam in den Texten und Melodien klangmächtig zu Wort. Über fünfzig Chormitglieder hatten sich in ihren Kantoreien intensiv auf diesen Musikabend vorbereitet. Auf eine in der Zwischenzeit erste gemeinsame Probe gab es am Sonnabend eine vierstündige und am Sonntag noch die Generalprobe.

Schon nach den ersten Klängen der Choralkantate „Erhalt uns Herr bei deinem Wort“ für vierstimmigen Chor, zwei Violinen und Basso Continuo von Dietrich Buxtehude 1637-1707) spürte man, dass ein festlicher Gottesdienst zu erwarten war, der „gefallen, zu Herzen gehen und jeden zu stärken vermöge“. So formulierte es Gisela Mester-Römmer dann in ihren einführenden Worten. Zugleich aber wurde es auch ein Abend für den Glauben in Luthers Sinn. Für ihn waren Gottes Wort, Predigt und Gemeindegesang untrennbar miteinander verbunden. Gerade Lieder berühren uns auch emotional und regen uns zum Nachdenken an. Sie sind, so die Pastorin, „Schlüssel der Erkenntnis und der Erleuchtung.“

Chor und Gemeinde sangen gemeinsam „Nun bitten wir den Heiligen Geist“ wie auch „Ein feste Burg ist unser Gott“, und die Gemeinde war mit zwei Strophen auch gesanglich in das Predigtlied eingebunden. Hier machte Gisela Mester-Römmer in vier Abschnitten jeweils vor dem Singen die zehn Verse verstehbar, in denen Luther in seiner Sprache die Heilsgeschichte Jesu erzählt und seiner Frage „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott“ nachgeht. Die Predigt wiederholte sich danach beeindruckend im Gesang. Davor hatte nach Orgelvorspiel der Chor mit Instrumentalbegleitung das Glaubensbekenntnis „Wir glauben all an einen Gott“ (Michael Prätorius und Felix Mendelssohn-Bartholdy) gesungen. Mit „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Mendelssohn-Bartholdy stimmte der Chor auf den Segen ein, um dann mit „Ehre und Preis“ von J.S. Bach diesen Abend in St. Laurentius krönend zu schließen.

Unter der Gesamtleitung von Kreiskantor Christian Hoffmann wirkten der Bläserchor St. Peter (Lorenz Jensen i.V. für KMD Christoph Jensen), die Capella St. Laurentii (1. Viol. Usha Stipanits, 2. Viol. Joanna Klug, Viola Astrid Meinardus, Violoncello Asmus Winter, Kontrabass Gabor Kürschner) und an der Orgel Kirchenmusikerin Elisabeth Weisenberger mit. „Schenk uns abendlichen Frieden durch den Glanz der Musik“, war sein Wunsch gewesen. Der ist wahrlich in Erfüllung gegangen.

Hric, 14. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Saisoneröffnung mit Glückserlebnissen in SPO

Was für ein Glück hatte St. Peter-Ording doch wieder bei der jetzt dritten Saisoneröffnung! Schon am Freitag war es schön, auch am Sonnabend. Was würde da erst der Sonntag bringen können? – Er brachte ein kühles Lüftchen, und je später der Nachmittag wurde, desto mehr zeigten sich die Sonne und das Blau des Himmels sein Blau. So recht Gelegenheit zum Sitzen und zum in die Sonne Blinzeln war nur an geschützten Stellen gut möglich oder drinnen im Restaurant oder Cafe.. Die Bänke auf der Buhne – sonst höchst beliebter Aufenthalt für Sonnenanbeter – zeigten Platzfreiheit. Nur vereinzelt hatten sich hier oder dort einige niedergelassen. Aber hinter der geschützten Glasbalustrade ließ man es sich dafür doppelt gut sein.

Da saß auch Florian Janzen mit seiner Frau Svenja und seinen Schwiegereltern Frauke und Hubert Ludwig. Bei einem Glas Glühwein mit oder ohne Amaretto bzw. einem Schneehäschen wärmten sie sich auf und strahlten eine Heiterkeit aus. Sie wohnen in Bremen. Auf die Frage, ob sie heute schon das Glück gefunden hätten, „es müsse ja nicht das große, es könne auch nur ein kleines Glück sein“, kam von der jungen Frau spontan die Antwort: „Meine Eltern haben uns heute hier überrascht. Das hat uns sehr gefreut und glücklich gemacht.“ Sie hatten sich in Ording in der „Zweiten Heimat“ zu einem Kurzurlaub einquartiert und werden dort am Montag gemeinsam den runden Geburtstag von Florian feiern. Das Glück hatten sie an diesem Tag der Saisoneröffnung wirklich gepachtet. Sie wunderten sich, dass um diese Jahreszeit schon so viel in St. Peter-Ording los sei. Das hätten sie nicht für möglich gehalten. Aufgefallen war ihnen, dass unheimlich viel gebaut werde. Das sahen sie auch ein wenig kritisch. Die Tatsache, dass man am Ort aber sehr wohl auch den Einwohner mit seinen Interessen im Blick habe, beurteilten sie positiv.

Begonnen hatte die Saisoneröffnung mit einem Gottesdienst in der sehr gut besetzten St. Peter-Kirche. Pastorin Edelinde Koch-Hein, selbst oft Urlauberin im Badeort, hielt die Predigt. Sie zeigte anhand von Bibeltexten auf, dass Phasen der Entspannung zu unserem Leben gehörten und von Gott für uns gewollt seien. Sie mahnte, sich im Urlaub Zeit und Ruhe zu gönnen, um seine Botschaft auch vernehmen zu können. Die liturgische Leitung hatte Pastorin Regine Boysen.- Die stellvertretende Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff und Bürgervorsteher Boy Jöns stimmten am Ende des Gottesdienstes auf den Beginn der Saison ein. Es ist in St. Peter-Ording guter Brauch, dass Kirche, Kommunalgemeinde und Tourismus-Zentrale diesen Tag gemeinsam gestalten.

Glückserlebnisse gab es dann für alle – Einheimische und Gäste – wirklich mehr als genug. Das Glückscafe im Gemeindehaus lud ein, Nationalparkhaus und Westküstenpark sowie Museum Landschaft Eiderstedt und Gemeindebücherei waren offen, im Kinderspielhaus wurden Glückskekse gebacken, Bäckerei Siercks hatte seine Backstube für Besucher geöffnet, in der Sewing-Kitchen in der Badallee gab es „Stoffkekse“ drauf zu, am Strand ließ sich die Freiheit erspüren, die Weite erfahren und Luft holen. Kulinarische Angebote fehlten genau so wenig wie endlich wieder Shopping. Auf Gewinnspielpostkarten der TZ konnte man sein persönliches Glückserlebnis in St. Peter-Ording mitteilen. Das machten zwei junge Leute gleich im Strandkorb in der TZ-Info im Dorf, andere gaben dort ihre Karte ab. Für Hanna Wege aus Gilserberg in Hessen ist Glück, „hier in SPO zu sein“. Das war es für ganz, ganz viele.

Hric, 12. März 2017, HN und www.jb-spo.de

„Der lange Weg aus der Sucht“

40 Jahre AA und Al-Anon in St. Peter-Ording

 

Die Gruppe der Anonymen Alkoholiker (AA) und die der davon in Mitleidenschaft gezogenen betroffenen Familienangehörigen (AL-Anon) in St. Peter-Ording feierten am 11. März 2017 im Ev. Gemeindehaus ihr 40jähriges Bestehen. AA und Al-Anon sind Selbsthilfeeinrichtungen.

„Anonyme Alkoholiker (AA) (englisch Alcoholics Anonymous) sind eine in den Vereinigten Staaten entstandene, weltweit agierende Selbsthilfeorganisation zur Bekämpfung von Alkoholismus. Alkoholismus ist nach Auffassung der AA eine Krankheit, die der Einzelne nicht aus eigener Kraft, sondern nur mit Hilfe einer spirituellen Erfahrung besiegen könne.- AA sind in einer Vielzahl lokaler Gruppen organisiert, deren Mitglieder sich regelmäßig mit dem Ziel treffen, Unterstützung in der Abstinenz vom Alkoholkonsum zu erfahren. …“ (Wikipedia)

Mit knapp 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Veranstaltung der beiden Gruppen in St. Peter-Ording sehr gut besucht. Außer den St. Peter-Ordingern waren u.a. Mitglieder aus Husum und Flensburg sowie auch Dänemark, Hamburg, Bremen und Winsen/Luhe gekommen, um dieses Ereignis mitzufeiern. Der Ablauf des Tages war von 10:00 bis 16:00 Uhr angemessen getaktet.

Zum Begrüßungsfrühstück im festlich geschmückten Gemeindesaal begrüßte Pastorin Regine Boysen die Gäste im Namen der ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating herzlich. Bis auf das erste Jahr sind AA und Al-Anon gern willkommene Gäste in den Räumlichkeiten der Kirchengemeinde, zunächst noch im alten Pastorat in der Badallee und seit nun 31 Jahren jeden Donnerstagabend um 20 Uhr zum Meeting im Gemeindehaus. Jeden ersten Donnerstag im Monat gibt es ein offenes Meeting, in dem beide Gruppen gemeinsam tagen und auch Gäste willkommen sind. Manchmal sind es dann zusammen mehr als dreißig Anwesende. Ansonsten tagen die AA und die Al-Anon getrennt.- Wichtig zu wissen ist, dass sich AA bei der Wahl des Urlaubsortes daran orientieren, ob in der Nähe die Teilnahme an Meetings möglich ist, das selbst nach dreißig oder mehr Jahren „Trockenheit“. Auch an diesem Jubiläumstag gab es ein offenes Meeting, das unter dem Motto der Veranstaltung „Der lange Weg aus der Sucht“ stand. Geleitet wurde es von zwei zu AA bzw. Al-Anon gehörigen Moderatoren, die über ihre Situation berichteten, ehe dann Beiträge aus dem Plenum kamen. Unter denen waren solche, die erst kurzfristig „trocken“ sind. In den Meetings wird nur der Vorname genannt, sonst werden keine persönlichen Daten mitgeteilt.

Nach der Mittagspause traf man sich zu einer „besinnlichen Stunde“ mit Diakonin Andrea Streubier in der St. Peter-Kirche. Mit „Im Fluss des Lebens“ hatte sie passend zum Motto auf dem Wege zum Altar auf dem Boden eine Dekoration auf einem blauen Tuch mit Steinen und Strauchwerk geschaffen. Mit meditativer Musik, Liedern bei Gitarrenbegleitung und dazu gemeinsamem Singen gestaltete sie mit den Gästen diese Stunde, in der diese dazu aufgefordert wurden, sich eine Kerze zu nehmen und sich etwas zu wünschen. Mehrfach wiederholend wurde dazu gesungen „Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit, sein Schein dringt zu uns in unsrer Zeit, bezwingt Angst und Leid und befreit.“ Angetan von dieser Stunde sagte eine Teilnehmerin im Nachhinein: „Ich habe eine Ruhe und einen Frieden in mir empfunden, so eine Art Gelassenheit.“ Man spürte, dass nicht nur sie beim abschließenden gemeinsamen gemütlichen Kaffeetrinken noch davon zehrte.

Hric, 11. März 2017, www.jb-spo.de und HN ang.

Karsten Johst hatte zum Schlemmermarkt eingeladen

Seinen Edeka-Frischemarkt mit eigener Fleischereiabteilung in St. Peter-Dorf hatte das Team um Karsten Johst mit Anbietern seiner über 13.000 Produkte innerhalb von gerade einmal zwei Stunden in eine festliche Schlemmermeile umgewandelt. Es fehlte an nichts, als sich um 19:00 Uhr die Ladentür wieder öffnete und die Gäste von Karsten bzw. vom Senior Karl-August Johst herzlich empfangen wurden, ebenso freundlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Anbietern an den einzelnen Ständen. Die normal bestückten Warenregale bildeten dazu die passende Kulisse. Jeglicher Platz war genutzt worden für attraktive Stände mit Köstlichkeiten, die schmackhaft dargeboten Augen und Gaumen reizten und beim Schnack mit den Anbietern und miteinander genossen wurden.

Gleich am Eingang gab es Magerquark in kleinen Waffeltörtchen mit Sirupen nach Wahl und Natursäfte. Daneben lockten Ratatouille und Maiskolben mit King Prawns, gegenüber konnte man Ananas, Erdbeeren oder Melonen verschiedener Art selbst mit köstlicher belgischer Schokolade versehen und genießen. An Prosecco, Weinen, Bieren, Kaffee, Kakaos und auch Hochprozentigem mangelte es nicht. Als magenfreundliche Alternative zu Kaffee gab es ‚Koawach‘ – „Wachmacherkakao“ – aus fairem Handel. Wer aber auf seinen ‚Cappuccino‘ bestand, kein Problem, auch den gab es. Köstliche Käse, Fleischsorten mit Pesto oder Würstchen vom Grill – die kleinen Lammbratwürste schmecken am besten pur, wurde verraten - Marmeladen vom „Hexer“ – sogar mit Fliegenpilz! – als Brotaufstrich dürfen nicht vergessen werden. Die Schlemmerabendgäste würdigten das reichhaltige, abwechslungsreiche und hochwertige Angebot immer wieder.- Da konnte es dann auch nicht ausbleiben, auch einmal daran zu denken, wie gut es uns doch geht. Dafür, dass es so ist, darf man dankbar sein, denn selbstverständlich ist das nicht. Die Nachrichten aus aller Welt zeigen uns das täglich.

Noch etwas aber kam dazu: Geselligkeit, Reden miteinander, Verweilen und ein kurzer, manchmal auch ein längerer Schnack hier und da. Das eben, was früher zu einem Hökerladen auf dem Lande gehörte, als es noch keine Selbstbedienung gab, Zucker und Haferflocken in Papiertüten abgewogen wurden, Butter aus dem Fass kam und Köm in Flaschen abgefüllt wurde. Nebenbei erzählte man sich das Neueste und teilte Fröhliches und Trauriges miteinander. Dazu fehlt heute meistens die Zeit, weil wir anders davor sind, und so ist ein solcher Schlemmerabend ein gern genutztes Angebot zur Entschleunigung und eines, an dem vor allem Einheimische miteinander ins Gespräch über Dinge kommen, die sonst draußen vor bleiben. Schön, dass es ab und zu solche Gelegenheiten gibt.

Wie das Mitarbeiterteam an diesem Abend mitwirkte und unermüdlich tätig war, bekamen die Gäste zwar wohl nur so nebenbei mit. Aber das ist es, was Kundenfreundlichkeit ausmacht, und die gibt es täglich im Frischemarkt Johst. Vielen Dank für diesen Schlemmerabend und nicht zuletzt dafür!

Übrigens: Karsten Johst ist Unterstützer der Nationalparkidee „Wattenmeer“. So waren der Verein „Küste gegen Plastik“ und der „Nationalpark Schl.-Holst. Wattenmeer“ mit Info-Ständen auch dabei!

Hric, 12. März 2017, www.jb-spo.de

Geselliges Kirchenfrühstück im ev. Gemeindehaus

Inzwischen ist das Kirchenfrühstück Bestandteil des kirchlichen Gemeindelebens im ev. Gemeindehaus bei der Kirche St. Peter hinter dem Deich über die Deichtreppe vom Marktplatz aus. Auch von der Olsdorfer Straße oder vom Preestergang her kann man hinkommen. Diakonin Andrea Streubier bereitet es mit ihrem Team – Christa Streubier, Henrik Kloth, Merle Böckler, Anke Willecke und Inge Seifert – vor. Viermal passend zu den Jahreszeiten wird es in diesem Jahr stattfinden.

Angekündigt war es für Donnerstag, den 09. März als geselliges Frühstück in gemütlicher Runde mit Impulsen und Gesprächen zum Thema „Frühlingsaufbruch- Aufbruch zu neuem Leben“. Begrüßt wurden die dieses Mal über dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Frühstück um 9:00 Uhr, danach ging es dann inhaltlich weiter.

„Nun ist es wieder so weit, es naht die schöne Frühlingszeit“ – mit Gedichten, Texten und Liedern widmete man sich gemeinsam dem zweiten Teil des Vormittages. Frühling als Zeit des Aufbruchs, der Hoffnung und Zuversicht im Jahreslauf, den damit verbundenen Veränderungen – auch die ungewollten – und auch Wendepunkte waren Impulse für Gespräche in kleineren Gruppen in bewährter „Murmeltechnik“ nach gemeinsamem Singen von „Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder“, begleitet von Henrik Kloth an der Gitarre. Selbst das Singen im Kanon klappte auf Anhieb!

Was kam da in den einzelnen Gruppen nicht alles zusammen: Schneeglöckchen und Lämmer, Leben mit Wachsen und Gedeihen, Tageslänge und Sommerzeit, der Wochenmarkt mit seinem Treiben und den Angeboten, aber auch Ostern oder die Erinnerung an die Bruchstellen im Leben - wie die Flucht aus Ostpreußen mit dem Neuanfang. Plötzlich waren dann die Reformation, Martin Luther und Katharina von Bora oder die Bibelübersetzung Thema. Die insgesamt zwei Stunden waren wie im Fluge vergangen.

Hermann Hesses „Stufen“ leiteten den Schluss zum beflügelten und von Gottes Segen begleiteten Aufbruch in den Frühling ein. Gestärkt an Leib und Seele ging man fröhlich auseinander und entrichtete gerne seinen Beitrag, denn zu Donnerstag, dem 8. Juni war bereits eingeladen worden zum zweiten Kirchenfrühstück 2017. Dann soll auf den Sommer eingestimmt werden.

Hric, 09. März 2017, www.jb-spo.de

Böhler Landstraße: Bauabschnittsweise geht es weiter

Für den im Mai letzten Jahres begonnenen Ausbau wurde die Böhler Landstraße in zehn Bauabschnitte eingeteilt. Begonnen wurde mit dem 10. BA. Das erste Teilstück bis zur Überfahrt Böhler Strand ist inzwischen wieder voll befahrbar; das zweite Teilstück bis Camping Rosencamp mit der Stichstraße „Böhler Heide“ ist in Arbeit. Fußweg und Kantstein rechtsseitig vom Dorfausgang einschließlich Oberflächen-entwässerung sind sozusagen fertig. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite laufen dafür die Vorbereitungsarbeiten. Am Mittwoch war man dabei, die Einmündung zur Stichstraße auszukoffern. Zur gleichen Zeit wurde die neu verlegte Kanalisation gespült und per Monitor überprüft sowie in das Kanalkataster aufgenommen. Wenn dann alles in Ordnung ist und die Kantsteine einschließlich Einmündung in die Böhler Heide liegen und befestigt sind, kann auch dieses Teilstück asphaltiert werden. Nicht ganz ein Drittel der Kreisstraße lassen den Autofahrer dann ein ganz neues Fahrgefühl empfinden. Vielleicht vermisst sogar der eine oder andere in seinem Gläserschrank das ab und zu leise Klirren.

Davon können die Anwohner der anderen Bauabschnitte noch träumen. Begonnen wird ab 8. Mai gleichzeitig mit den BA 1 Kreisel Wittendüner Allee bis Amtmann-Dircks-Straße und BA 5 Hummergrund bis Böhler Weg. Zeit wird es überall, denn der Zustand der Straße hat sich insgesamt weiter verschlechtert. Die Autofahrer sollten die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h im Interesse aller, insbesondere der Anlieger, beherzigen. Es rumpelt dann nicht ganz so stark.

Hric, 08. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Die Jugend ist gefragt

vom 8. März 2017 - Aus der Redaktion der Husumer Nachrichten

Bei der Fusion von Offener Ganztagsschule und Jugendzentrum in St. Peter-Ording ist der Nachwuchs aktiv dabei. Auch künftig soll er stärker mit einbezogen werden.

Es tut sich einiges in der Jugendarbeit in St. Peter-Ording. Ein zentrales Projekt in diesem Jahr ist der Neubau und die Fusion des Jugendzentrums und der Offenen Ganztagsschule (OGTS) an der Nordseeschule. Der Anfang ist gemacht mit dem Abriss des bisherigen Gebäudes der OGTS auf dem Gelände des Nordseegymnasiums (ehemaliges Haus Hoffmann). Am pädagogischen Konzept arbeiten Schulsozialarbeiterin Sandra Philippsen und Jugendzentrumsleiter Daniel Schädler. Er sagte in der Sitzung des Jugend- und Kulturausschusses: „Da sind wir auf einem guten Weg. Es passt ganz viel, auch was die Einbeziehung der Jugendlichen betrifft.“ Zwecks Partizipation wurde eigens ein Schülergremium aus Vertretern des Jugendzentrums und der OGTS zusammengestellt. Sie beteiligen sich unter anderem an der Auswahl von Mobiliar und den Namen der künftigen Einrichtung. Für Mitte des Jahres ist ein Logowettbewerb geplant.

Mit der Fusion sollen mehr Betreuungsangebote ermöglicht werden, es wären zwei Betreuer vor Ort, nämlich Daniel Schädler und Sandra Philippsen von der OGTS, und es würde mehr Platz geschaffen. Gerade der OGTS war es in ihrem alten Domizil zu eng geworden. Ermöglicht wurde das Projekt durch den Gewinn eines Wettbewerbs im vergangenen Jahr. Der Neubau wird veranschlagt mit Kosten in Höhe von mehr als einer Million Euro. Ein Zuschuss von 667  000 Euro ist dank des ersten Platzes gesichert. Bürgermeister Rainer Balsmeier sieht in diesem Projekt einen sehr wichtigen Beitrag zur Sicherung des Schulstandortes. Neben der Gemeinde beteiligt sich auch der Schulverband Eiderstedt, der Träger der Nordseeschule ist.

Aber nicht nur an der Fusion der beiden Einrichtungen beteiligen sich die Kinder und Jugendlichen im Badeort. Sie sollen generell aktiv ins Gemeindeleben einbezogen werden. Denn inzwischen wird eine finanzielle Förderung von Baumaßnahmen und Projekten zunehmend von einer tatsächlichen und auch frühzeitigen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen abhängig gemacht. Hintergrund ist die UN-Kinderrechtskonvention, die in Artikel 12 festgelegt hat, dass Kinder und Jugendliche in allen sie berührenden Angelegenheiten in angemessener Weise zu beteiligen sind. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich verpflichtet, diesem Recht Geltung zu verschaffen. In Paragraph 47 der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein ist das niedergelegt. Bereits vor vielen Jahren hatte sich die Gemeindevertretung in St. Peter-Ording damit befasst und auch einen Anfang gemacht. Die Einrichtung des damaligen Jugendparlamentes hat sich jedoch als dafür nicht sinnvoll erwiesen, so dass dieser Ansatz nicht weiterverfolgt worden ist. Diese Erfahrung haben sehr viele Gemeinden gemacht.

Um dem Rechnung tragen zu können und Kinder und Jugendliche sinnvoll und auch vorbereitet einzubinden, hat das Sozialministerium des Landes nun Langzeitfortbildungsmaßnahmen geschaffen, in denen geeignete Personen zu Fachkräften in Sachen Partizipation von Kindern und Jugendlichen ausgebildet werden. Marion Bernhardi, bei der Amtsverwaltung Eiderstedt zuständig für Schule, Kita, Jugend, Kultur und Soziales, nimmt an einer entsprechenden Langzeitfortbildung teil, die mit einem Zertifikat abschließt. Dafür hat sie ein Projekt zur Kinder- und Jugendbeteiligung selbstständig zu entwickeln, durchzuführen und zu dokumentieren.

Sie möchte gerne ein mögliches Beteiligungsverfahren für St. Peter-Ording auf den Weg bringen, das dann beispielhaft auch für andere Gemeinden Anwendung finden könnte. Insofern war der Jugendausschuss zu informieren, um in dieser Angelegenheit einen Empfehlungsbeschluss für die Gemeindevertretung zu fassen. Der erfolgte einstimmig.

In seinem Rückblick auf die Arbeit des Jugendzentrums hob Daniel Schädler insbesondere die erfolgreiche Kooperation mit der Nordseeschule bei den Musicals hervor. Das Kids-Camp als 14-tägiges Sommerferienangebot für 30 Grundschüler sei seit drei Jahren ausgesprochen gut nachgefragt. Zu den weiteren Angeboten gehört die Beteiligung am Konfirmandenunterricht, die Mitwirkung beim Winterdorf im Jugenderholungsdorf und bei der Veranstaltung „SPO macht Lärm“ des Vereins „Schüler helfen leben“ sowie das gemeinsame Beachvolleyball-Turnier für die Jugendzentren Nordfrieslands in Tönning.

Hric www.jb-spo.de/ieb.shz.de, Husumer Nachrichten Nr. 57 – 8. März 2017, S. 10

Dialog macht eben Sinn!

Tolles Ergebnis: Es gibt eine neue Wittendüner Allee

 

Die Sägen bleiben nicht in der Maschinenkiste, die Eschen der Wittendüner Allee werden doch gefällt. Die Vollsperrung der Straße zwecks Fällen ist vorgesehen für die Zeit vom 13. bis 15. März 2017. Aber es gibt im Zusammenhang damit eine vernünftige Lösung.

 

Die wegen des beabsichtigten Fällens der Eschen am Ortseingang an der L 33 kurzfristig aufgrund eines Schreibens des Bürgermeisters und Tourismusdirektors Rainer Balsmeier anberaumte Sitzung am 03. März im Alten Rathaus in St. Peter-Ording mit Beteiligten vom LBV in Flensburg und Kiel, der Straßenmeisterei Wesselburen, der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Nordfriesland, des Amtes Eiderstedt und Mitgliedern der Gemeindevertretung – Bürgervorsteher Boy Jöns, stellv. Bürgermeister Richard-Flohrs Richardsen, Jochen Rother und Reinhard Lucassen – hat im Dialog zu dieser geführt. Sie wird sicher auch von allen, darunter besonders den Einheimischen und alten Eiderstedtern, akzeptiert werden können.

 

Es wird eine neue Wittendüner Allee geben, also Bäume beidseitig der Straße. Statt Eschen werden resistente Ulmen gepflanzt, die gegen den Wind wachsen. Es ist eine Züchtung aus Wisconsin. Die Straßenbreite bleibt unverändert, die Pflanzungen erfolgen in der jetzigen alleetypischen Linienführung, die Bäume einander gegenüber. Auch die Abstände werden so sein, dass der Alleecharakter erhalten wird. Die Ersatzpflanzungen erfolgen direkt nur hier an der L33 und nicht mehr an anderen Straßen wie zunächst geplant.

Matthias Werner, der „Baumkenner“ vom LBV in Kiel, stellte die Wirkung des Pilzbefalls, der zum Eschentriebsterben führt, anschaulich dar: „Der Pilz dringt von außen über die Triebe in den Baum ein. Dieser schottet sich ab, so dass die Triebspitzen absterben. Der Pilz dringt aber weiter in den Baum ein. Selbst ein harter Rückschnitt bringt hier nichts, so dass ein Erhalt der Allee in der jetzigen Form auszuschließen ist. Der Baum selbst – er muss mit ‚seiner Kraft‘ irgendwohin - wehrt sich gegen diesen Pilzbefall, indem er deswegen am Stamm austreibt. Das ist an den Bäumen deutlich erkennbar.“

 

Aufgrund dieser Erkenntnisse und der Pflanzung einer neuen Allee kann allen Verantwortlichen jetzt nur ein „Hut ab!“ bescheinigt werden.

 

Hric, 06. März 2017, HN und www.jb-spo.de

Noch ist vor Saisonbeginn

Dieses erste Märzwochenende war “nordseeschön“: Am Freitagabend schien der Strandbesuch für manche verpflichtend, am Sonnabend war es zwar weitgehend bedeckt, aber der Strand lockte, und am Sonntag klarte es nach Mittag auf. Blau der Himmel am Ordinger Strand zwischen Strandbar 54° und Silbermöwe, die Dünen im Sonnenlicht und dahinter dann über der „Zweiten Heimat“ dunkler Himmel. Faszinierend das abwechslungsreiche Schauspiel der Natur mit dem Licht, dem Wasser und den zum Teil überraschenden Spiegelungen im entstehenden Priel bzw.  den verbliebenen Wasserflächen. Wer sich auf dem Steg vom Köhlbrand zur Strandbar bewegte, dem sollte die veränderte Form des Steges aufgefallen sein. Kommen dann nicht Erinnerungen an die Form der Seebrücke auf?

Die Strandbar stand schon eine Stunde vor Hochwasser wieder mit ihren Pfählen voll im Wasser. Beim Toilettenpfahlbau konnte man an den Pfählen die Auskolkungen deutlich erkennen. Die Flutkante rückt eben sichtbar näher. Die Sandbank steht häufiger unter Wasser. Da fühlen sich die Möwen dann wohl.

Die Weite des Strandes konnte man wieder einmal ungestört von jeglichem „touristischen“ Treiben erleben. Und das nutzten viele Strandbesucher. Selbst die Bänke auf dem Steg blieben nicht ungenutzt. So ein Blick in Richtung Meer und gegen die Sonne hat doch was.

Nächsten Sonntag, am 12. März wird die Saison eröffnet. Der Frühling lässt grüßen.

Hric, 05. März 2017, www.jb-spo.de

54° Nord wird über höheren Steg erreichbar sein

In den letzten Jahren war es bei Hochwasser immer schwieriger geworden, trockenen Fußes zum Restaurant zu kommen. Die auslaufenden Wellen klatschten von unten gegen den Steg und besprühten die überraschten Besucher zum Teil heftig. Nun soll das ein Ende haben. Der Steg - schon mehr eine Brücke - wird erhöht. Die Arbeiten dazu haben jetzt begonnen.  GPan 10.3.2017

Die Pfahlbauten am Strand stehen tief im Sand

 

Jetzt ragen auf dem FKK-Strand in Ording Nord 72 Pfähle in den bei Sonnenschein blauen, bei trübem Wetter grauen Himmel. Sie sind aus Lärchenholz, stehen vier Meter tief in der Sandbank, einen Meter tiefer als bisher, und bilden das Fundament für zwei neue große Strandkorbpodeste von 240 Quadratmeter Fläche. Da sich die Flutkante dem Deich pro Jahr um etwa 8 Meter nähert, hat man den Standort der Podeste weiter nach hinten verlegen müssen. Sie werden nun etwa 80 Meter näher am Deich stehen, als die Podeste in der vorderen Linie. Dort sollen sie ihre Aufgabe für etwa 20 Jahre erfüllen.

 

In der Vergangenheit wurden die Strandkörbe bei Sommerfluten dorthin verbracht, damit sie durch die Kraft der Wellen und des strömenden Wassers nicht beschädigt bzw. vom Strand weggespült werden. Heute nutzen viele Strandkorbmieter die „Podeste“ mit Vorliebe als Korbstandort. Das hat Vorteile: Kein Durchgang anderer Strandgäste, damit mehr Ruhe, und zusätzlich weiten Blick auf das Wasser oder über den Strand. Das hat die Tourismus-Zentrale in den beiden vergangenen Jahren bereits beim Errichten neuer Podeste berücksichtigt: Statt vier kleinerer von 8 m mal 15 m gibt es jetzt zwei große mit doppelter Fläche. Die vier kleinen sind vor kurzem abgebaut worden. (sh. Jahrbuch Februar 2017)

 

Wer sich am Mittwoch, dem 1. März dem Strand von der Überfahrt Ording näherte und die beiden Stege erreicht hatte, sah vorne auf den Dünen entrindete Lärchenstämme lagern, die meisten zwischen 7 m bis 8 m, die anderen etwa einen Meter kürzer. Je 36 Stämme sind ohne den Aufgang pro Podest gedacht, davon 22 längere für außen. Sie müssen wegen des 1 m hohen Schutzgeländers weiter herausragen. Der Lagerplatz bei den Dünen ist bewusst gewählt, denn auf der Sandbank bei den künftigen Podeststandorten wären sie bei Flut nicht sicher, wenn das Wasser höher als erwartet auflaufen sollte.

Jeder Pfahl wird dort einzeln eingespült. Das Podestfeld ist deswegen vermessen und mit Stahlstäben mit rotweißem Flatterband versehen worden. Im Einsatz sind Lohnunternehmer Reinhard Merkner mit seinem Bagger und vom Bauhof der TZ Bauhofchef Jürgen Reimers mit seinen Mitarbeitern Heinz-Dieter Hecke im Traktor, und Jannick Batzlaff, verantwortlich für den Flaschenzug, Thomas Plähn für den Stammtransport von den Dünen mit Gabelstapler, Reinhard Plähn für die Wasserversorgung über die beiden großen 5000 l bzw. 8000 l fassenden Tanks, die bei Köhlbrand über den Hydranten wieder aufgefüllt werden, sowie Manfred Widderich für die Pumpenmechanik. Das Einspülen besorgt Jürgen Reimers mit Akribie selbst. Mit der langen Wasserlanze wird der stark verdichtete Sandbankboden an dieser Stelle bis etwa 4 m tief aufgeschwemmt. Dann erfolgt das Einführen und das Justieren des Lärchenstammes mit Hilfe des Baggers und manchmal auch Manneinsatz. Schließlich wird das „Schwemmsandringloch“ um den Stamm mit Strandsand verfüllt, damit der Stamm seine Lage behält. Da langt jeder mit zu und schaufelt. Nachher bildet der Stamm scheinbar die Mitte einer kleinen Strandinsel. Etwa 20 Minuten sind es pro Einspülung, kann mal kürzer sein, aber auch mal 40 Minuten dauern. Arbeitsabschnitte müssen in einem Zuge vollendet werden, wenn der Arbeitsplatz mit Fahrzeugen und Maschinen eingerichtet ist. Einfach aufhören und nächsten Tag weitermachen, ist bei diesen Arbeiten am Strand nicht möglich.

 

Vorbereitende Arbeiten für die neuen Strandkorbpodeste sind schon seit Januar auf dem Bauhof gelaufen. 120 Podestplatten sind fertig produziert, damit sie nach Fertigstellung des Gerüstes eingefügt werden können. Im Winter werden sie dann wieder auf dem Bauhof gelagert. Auch sonst sind alle Holzteile soweit zurechtgeschnitten, damit bei den Holzarbeiten am Strand möglichst wenig Zeitaufwand erforderlich ist.

 

Hric, 04. März 2017, HN und www.jb-spo.de

KISPO fordert sich 2017 wieder einmal selbst heraus

 

„De Tiet de löppt“ ist der Titel für die geplante sechste Ausstellung in der Strandkorbhalle Hungerhamm in den Sommermonaten vom 1. Juli bis zum 10. September 2017. Mit dem Untertitel „50 Jahre St. Peter-Ording“ will man den Ort selbst in den Blick nehmen, denn zum 1. Januar 1967 fusionierten St. Peter und Ording zur Gemeinde St. Peter-Ording. Zur Attraktivitätssteigerung der vom Amt St. Peter verwalteten Orte wollten sie gemeinsam ein Wellenbad bauen. Das aber konnten sie nur als eine Gemeinde mit Hilfe des Landes finanzieren. So kam es zum Zusammenschluss und nachfolgend zur weiteren Entwicklung des Badeortes als heute eines wirtschaftlich bedeutenden Teils einer Tourismusdestination mit gesellschaftlichen Veränderungen und Auswirkungen.

 

Dieser Thematik will sich die Sommerausstellung auf besondere Art annehmen. Thomas Bartram, Vorsitzender von KISPO, hat Peter Bothe und Bernd Nielsen als Gastkuratoren gewonnen. Drei Aspekte sollen künstlerisch beleuchtet werden: Gebautes – Gegebenes – Gelebtes. Konkret verbergen sich dahinter Architektur und Ortsplanung, Landschaft und Strände, Menschen mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten und ihren Veränderungen.- Man ist sich bei dem Thema den besonderen Herausforderungen bewusst. Aber die kommunale Einheit von St. Peter und Ording sei Anlass genug, „um 50 Jahre später Rückschau zu halten, einen Blick in die Gegenwart zu werfen und auf die Echos und Resonanzen der Vergangenheit zu lauschen“, so formulierte es Thomas Bartram in der Jahreshauptversammlung des Vereins Kunstinitiative St. Peter-Ording.

Bernd Nielsen – ev. Pastor und Theologe, Künstler, Musiker und Psychohistoriker – sieht die Entwicklung St. Peter-Ordings als keineswegs „glatt“ und meint, der Ort habe seinen „Charme“ verloren.  Sein Anliegen sei, freundliche Retrospektiven mit kritischen Perspektiven für den Ort zu verknüpfen. Peter Bothe – gelernter Dipl. Pädagoge und Kulturmanager sowie von 1998 bis 2015 Leiter des Museums Landschaft Eiderstedt – möchte mit ihm zusammen Werke von mit dem Ort verbundenen Künstlerinnen und Künstlern aus Vergangenheit und Gegenwart ausstellen. Kunst habe ihren eigenen Antrieb und resultierend daraus Motive. Habe sich etwas an der Sichtweise, an den Motiven geändert – und wenn „ja“, was? Wie werden die Veränderungen von ihnen wahrgenommen? Diesen Fragen möchte man mit der Sommerausstellung ebenfalls nachgehen. Zusätzliche Veranstaltungen sollen sie begleiten.- Beide haben Erfahrungen mit der Gestaltung von Ausstellungen. Man möchte versuchen, die Nordseeschule trotz Sommerferienzeit wieder erfolgreich mit Schülerarbeiten einzubinden. Auf einige Werke der Gemeindegalerie möchte man zurückgreifen. Mit deren Kurator Eckard Kloth ist bereits Kontakt aufgenommen, auch mit der TZ sowie mit mehreren Kunstschaffenden. Wie bisher sollen Bilder, Plastiken und Skulpturen zu sehen sein.

 

Die Jahreshauptversammlung, auf der die Sommerausstellung ein sehr wichtiger Punkt war, stimmte diesem Projekt zu, wohl wissend, dass wie in den Vorjahren wieder konzentriert ehrenamtliche Arbeit auf die Mitglieder zukommt. Aufgrund der seit 2012 erfolgreich durchgeführten fünf Ausstellungen mit insgesamt über 17.000 Besuchern an 300 Ausstellungstagen und des erforderlichen Finanzierungsbedarfes weiß der Verein auch, worauf er sich einlässt. So freut man sich auch über jeden Sponsor! Das mache vieles leichter. Die Regularien mit Jahresbericht durch den Vorsitzenden und Andreas Falkenhagen als seinen Vertreter sowie Kassenbericht und Haushaltsplan für 2017 durch Kassenwartin Gesa Löhnert beinhalteten auch die einstimmige Entlastung des Vorstandes.

 

Hric, 25. Februar 2017, HN und www.jb-spo.de

 

 

Bilderhinweise

602 Die Vorstandsmitglieder Thomas Bartram, Gesa Löhnert und Andreas Falkenhagen (von rechts)

603 Bernd Nielsen und Peter Bothe (mittl. Reihe rechts) in der JHV

604 Bernd Nielsen (vorne), Peter Bothe (übernächster in der mittl. Reihe

Franz Schubert „Winterreise“ - Kammermusik vom Feinsten

 

Es war ein Konzertabend außer der Reihe. Es wurde ein Kammermusikabend vom Feinsten. So jedenfalls haben die Konzertgäste die starke Interpretation der „Winterreise“ von Franz Schubert (1797-1828) durch den Tenor Stephan Zelck empfunden. Er wurde von Eberhard Hasenfratz am Steinway-Flügel hervorragend begleitet. Mit anhaltendem großen Beifall dankten die Gäste den beiden renommierten Musikern.

 

Beide kommen sie aus Hamburg. Stephan Zelck ist dem Konzertpublikum in St. Peter-Ording bereits seit vielen Jahren durch seine brillanten Auftritte gegenwärtig, zuletzt im Dezemberkonzert in der St. Peter-Kirche als Evangelist in der Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz und als Solist im Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens. Er feiert weiträumig Erfolge als Opern-, Oratorien- und Konzertsänger. Das SHMF lud ihn als Solist zu diversen Konzerten rund um die Welt ein. Im Oratorium, dem er seine musikalischen Wurzeln verdankt, hat er sich ein umfangreiches Repertoire erarbeitet. Es reicht vom Barock bis zur Moderne.- Der Konzertpianist Eberhard Hasenfratz arbeitet als Korrepetitor an der Universität der Künste Berlin und ist Kirchenmusiker in Blankenese. Neben seiner umfangreichen Konzerttätigkeit als Solist, Kammer- und Ensemblemusiker ist er künstlerischer Leiter des Vereins „Freunde der Kammermusik Quickborn“. Es war das vierte Mal, dass sie zusammen die „Winterreise“ aufführten.

So stand es im Programm:Winterreise- ein Zyklus von Liedern von Wilhelm Müller

für eine Singstimme mit Begleitung am Pianoforte

komponiert von Franz Schubert op. 85

 

Die „Wintereise“, einer der bekanntesten Liederzyklen der Romantik, gliedert sich in zwei Teile von je 12 Liedern, deren erster Wilhelm Müller (1794-1827) im Jahre 1823 veröffentlichte. 1824 fügte er den zweiten Teil hinzu. Schubert schuf die Vertonungen im Frühjahr und Herbst 1827.

 

„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh‘ ich wieder aus“ – so beginnt das erste Lied. Im Verlauf des Zyklus wird der Hörer immer mehr zum Begleiter des Wanderers als zentraler Figur. Dieser zieht nach einem Liebeserlebnis aus eigener Entscheidung ohne Ziel und Hoffnung hinaus in die Winternacht. Erinnerung und Realität stehen einander in den Liedern gegenüber.- Schubert ist mit diesem Zyklus eine nachhaltige Darstellung des existentiellen Schmerzes des Menschen gelungen. Einen durchgehenden Handlungsstrang gibt es nicht. Es sind einzelne Eindrücke des jungen Wanderers.- Auf den 24 Stationen ist dieser zunächst immensen Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Sie reichen von überschwänglicher Freude bis hin zu hoffnungsloser Verzweiflung. Schubert verdeutlicht das durch den häufigen Wechsel des Tongeschlechts. Erst im zweiten Teil setzt sich allmählich eine vielfältig schattierte und eher düstere Stimmung fest.

 

Stephan Zelck ist es in wunderbarer Weise gelungen, diese unterschiedlichen Gefühle in seiner Interpretation zum Ausdruck zu bringen. In seiner klaren Aussprache und dem starken, dann wieder auch ganz leisem Gesang, darin von hohen in tiefere Tonlagen wechselnd, erlebte der Zuhörer ihn hin und her gerissen in der Situation des jeweiligen Erinnerns in der Gestalt des jungen Wanderers. Mal ganz verinnerlicht, die Augen geschlossen - dann wieder gelöst und befreit, sang Stephan Zelck glaubhaft „den Wanderer“. Er behielt seinen Standort konzentriert inne, die Hand mal am Flügel, dann wieder ganz gerade stehend. Das Publikum spürte seine innere Bewegtheit. So verfolgte er mit seinem suchenden Blick fast starr, Düsteres ahnend, den Flug der Krähe, die im dritten Lied des zweiten Teiles mit ihm aus der Stadt zieht.

 

Im letzten Lied trifft der Wanderer auf den Leiermann, der frierend seine Leier dreht und von niemandem gehört wird. Der Teller bleibt leer. Die Melodie erstarrt zur banalen Formel, das musikalische Leben hat sich verflüchtigt, das Gefühl scheint aus einem verloschenen Herzen entwichen zu sein. Schubert ist in dieser Szenerie unendlicher Hoffnungslosigkeit eines seiner am meisten anrührenden und schlichtesten Lieder gelungen. – Auch das haben Stephan Zelck und Eberhard Hasenfratz ihren Zuhörern musikalisch beeindruckend vermittelt.

 

Schon in der Pause nach dem ersten Teil war man sich darin einig, dass dieser Konzertabend in Erinnerung bleiben wird. Christoph Jensen hatte als Ort den Saal des Gemeindehauses gewählt. Er wusste, dass dieser die richtige Akustik für diesen besonderen Liedabend hatte. Zu verdanken hatten die Zuhörer dieses Konzert dem „Förderverein für Kirchenmusik“.

 

Hric, 26. Februar 2017, www.jb-spo.de

(Verfasst unter Verwendung von Teilen des Begleittextes zum Programm)

Letzte Schicht für Polizeihauptkommissar Frank Dittelbach

 

Für den Stationsleiter der Polizeistation St. Peter-Ording Polizeihauptkommissar Frank Dittelbach war Dienstag im wahrsten Sinne des Wortes sein letzter Tag im Dienst. Seit Mitte Dezember hatte er bereits Urlaub vom Polizeialltag und war dann doch mehr als nur so beschäftigt. Er hätte sich das lieber etwas ruhiger vorgestellt. Schließlich waren am Vortage seines Abschiedes von seiner Wirkungsstätte noch einige Dinge zu regeln.- Insgesamt blickt er auf 44,5 interessante Jahre und vielseitige Verwendungen zurück.

 

1972 begann er nach dem Realschulabschluss in Süderlügum seinen Dienst als Polizeiwachtmeister an der Polizeischule in Eutin. Dort war er bis 1977 stationiert, hatte nach seiner Ausbildung eine Kraftfahrerstelle inne und ließ sich u.a. zum Feldkoch ausbilden. Bereits im Januar 1975 war er in Stuttgart beim mehrwöchigen Baader-Meinhof-Einsatz sowie wegen der Demonstrationen gegen Atomkraft in Landshut und 1976/77 in Brokdorf mehrere Monate als Einsatzkoch dabei. Ab 1977 folgten im sog. Einzeldienst Verwendungen in Kiel-Wyk, Flensburg, dann 14 Jahre bei der Polizeistation in Leck im ländlichen Dienst. Nach der Wende Abordnung 1991 von dort für eine zweimonatige Hospitation in Mecklenburg-Vorpommern.

Ab 1993 Erwerb der Fachhochschulreife und 2,5 Jahre Besuch der Fachhochschule Altenholz, 1996 Ernennung zum Polizeikommissar und Dienstgruppenleiter in Husum. In privaten Urlaubsaufenthalten lernte die Familie den Ort Sankt Peter-Ording kennen und schätzen.

 

1997 wurde die Leiterstelle vakant. Nach reiflicher gemeinsamer Familienentscheidung bewarb sich Frank Dittelbach und wurde Leiter der Dienststelle im Badeort und Nachfolger des langjährigen Ortspolizisten und Leiters Egon Zühlke.  

Schnell wurde St Peter Ording für Frank und Margrit Dittelbach und die beiden damals 10 und 7 Jahre alten Söhne Chris und Finn zum richtigen Zuhause und neuer Heimat. Zwei Häuser baute die Familie hier. Seit Anfang 2004 ist Dittelbach Polizeihauptkommissar, weitere Beförderungsmöglichkeiten eröffneten sich nicht und andere Verwendungen wurden nicht zugelassen.

Anlässlich seiner Verabschiedung aus dem Dienst interviewten wir Frank Dittelbach:

 

Herr Dittelbach, Sie waren fast 20 Jahre Polizeistationsleiter in SPO. Woran erinnern Sie sich spontan?

Gerade in der Saison war es mit damals vier Mann eine sehr anstrengende Zeit. Insgesamt aber war es eine sehr verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Arbeit, auch durch die zahlreichen Veranstaltungen und die touristischen Gegebenheiten. Highlights an Stress waren  2003 der Umbau der Dienststelle in der Saison bei laufendem Betrieb, die absoluten Großveranstaltungen der Kite Surf WM bis 2015 mit bis weit über 200000 Besuchern und mit Konzerthighlights „Silbermond“ und „Jan Delay“  in Eigenverantwortung.- Seit 2013 haben wir sieben Stellen und während der Saison sind schon seit vielen Jahren zusätzlich drei neue Mitarbeiter dabei. Sie kommen überwiegend direkt aus der Ausbildung und müssen „selbst noch laufen lernen“. Das war für mich immer spannend.

Was war Ihr schönstes Erlebnis, welches das Sie am meisten verletzende?

Am schönsten war es immer, wenn man helfen konnte. Es gibt viele Anekdoten. Spontan fällt mir eine ein:

Zwei Damen aus Australien auf dreitägigem Kurztrip in Deutschland in Hamburg. Sie wollten die Nordsee sehen und per Taxi fuhren sie von Hamburg nach St. Peter-Ording und beauftragten den Fahrer, sie in Ording bis an die Wasserkante zu fahren. Der fuhr sich aber auf der Sandbank fest und ließ die beiden am Strand zurück, um Hilfe zu holen. Nach nicht ganz zwei Stunden – der Fahrer war immer er noch nicht zurück -  wandten sich die beiden Strandgäste um Hilfe an die Polizei. Wir haben sie dann auf der Dienststelle beherbergt und versorgt, bis das Taxi wieder flott war. Danke gab es später noch per Post aus Australien mit Fotos. – Was die andere weniger schöne Seite betrifft, und es gab natürlich auch zahlreiche unschöne Erlebnisse und Bilder im polizeilichen Alltag, da schätze ich mich glücklich, den Anforderungen vor allem auch psychisch hoffentlich auch langfristig standgehalten zu haben und vor allem nicht körperlich verletzt worden zu sein.

Sie selber waren jahrelang Jugendsachbearbeiter und dies sehr gerne.

Wir hatten ja selber zwei Jungen, so hat mich der Umgang mit Heranwachsenden besonders  motiviert. Viele von ihnen grüßen mich heute noch freundlich. Also muss das schon richtig gewesen sein, wie wir als Polizei mit ihnen umgegangen sind. Die Zusammenarbeit mit den Schulen und anderen Jugendeinrichtungen hat auch sehr gut geklappt.- Überhaupt war die Zusammenarbeit mit allen Einrichtungen, ob TZ, Ordnungsamt, Feuerwehr u.a. immer sehr kooperativ und unproblematisch.

Dadurch, dass wir als Familie hier am Ort lebten und auch ins Vereinsleben (TSV, Boßelverein und DRK) integriert waren, haben die persönlichen Kontakte und die persönliche Identifikation mit dem Ort diese Zusammenarbeit sehr positiv beeinflusst.

Zu ihren 20 Jahren SPO gehört auch die Arbeit des Runden Tisches zur Sucht- und Drogenprävention, den Sie mit aus der Taufe gehoben haben.

Daran erinnere ich mich gerne, vor allem auch an die erste Präventionswoche 2000 und viele folgende Aktionen; dazu die Kooperation bei der Begleitung der ‚School‘s out‘ Partys.- In Sachen Prävention sind wir hier am Ort sehr breit aufgestellt, sie reicht quasi in alle Altersgruppen, vom Kindergarten bis zu den Senioren.

Jetzt sind Sie in Berlin. Was bedeutet das für Sie nach 20 Jahren Eiderstedt und zwei Hausbauten in SPO?

St. Peter-Ording, der Ort in dem wir bislang am längsten gelebt haben, ist für uns auch Heimat geworden, aber beide Söhne haben sich beruflich und familiär nach Berlin orientiert und werden dort auch bleiben. Das, dazu unsere Enkelin und eine schöne neue Wohnung direkt am Spreeufer  sind  uns Anlass genug für den Ortswechsel gewesen. Nach für mich „60 Jahren auf dem Land“ sind das für uns neue und spannende Perspektiven in Köpenick mit der Hauptstadt vor der Nase.

 

Und wie sehen Sie die Entwicklung unseres Ortes?

So positiv und wünschenswert der Zuwachs an Tourismus für die Entwicklung St. Peter-Ordings auch ist, aber hinsichtlich der Infrastruktur, hier insbesondere Verkehrsaufkommen, Parkraum sowie Einkaufmöglichkeiten im Gewerbegebiet erscheint mir dies allerdings insbesondere in der Hauptsaison auch schon häufig grenzwertig in manchen Ortsteilen. Aber es wird in Teilen und im Rahmen der Möglichkeiten daran gearbeitet. Den Verantwortlichen der Gemeinde wünsche ich Weitblick.

 

Vielen Dank und alles Gute!

 

Hric, 27.Februar 2017, HN und www.jb-spo.de