Strandkorbhalle Hungerhamm in Ording

Kunst in SPO - KISPO

Träume für Kunst 

KISPO – 10. Sommerausstellung auf Hungerhamm in Ording

Die Besucher dürfen sich auf eine beeindruckende Vielfalt freuen

„Hungerhamm“ wäre vielleicht auch heute noch ein entlegener Ort in Ording. Die Strandkorbhalle dort steht hinter dem Norderdeich. Er ist ein Landesschutzdeich.

Ording war arm. Das Stück Land Hungerhamm war einst mehr Sandfläche als Grünland. Es war nicht einmal zum Weiden von Schafen geeignet. Die Strandkorbhalle steht dort schon lange. Und nachdem ein Teil des Strandes hier zu einem Hundeauslaufgebiet erklärt worden ist, ist der Parkplatz um die Halle vor allem für Hundehalter ein Anlaufpunkt. 

Das war im Februar 2012 noch nicht so, als sich der Verein Kunstinitiative St. Peter-Ording e.V. gründete und sich fragte: 

Könnte sich die im Sommer leere Strandkorbhalle nicht in eine „Kunsthalle“ umwandeln lassen?

So kam es 2012 mit „Watt’n Meer“ zur 1. Sommerkunstausstellung an einer der landschaftlich besonderen Stellen in Ording.

Der Rundumblick vom Deich über die Schilfgürtel zwischen dem Katastrophenschutzweg und den Dünen über die Tümlauer Bucht bis auch hin zum Leuchtturm Westerheversand bzw. in Gegenrichtung zur kleinen Ordinger Kirche St. Nikolai – sie wurde im Jahr 1724 geweiht, ist also in diesem Jahr 300 Jahre alt – oder östlich bis zur Tatinger Kirche St. Magnus sind bei jeglichem Wetter beeindruckend. Die Natur vor und hinter dem Deich – nicht zuletzt wegen der Vogelwelt - zeigt sich in all ihren Facetten.

 

Ording ist also nicht nur einen Ausflug wert, sondern in diesem Sommer wieder einmal einen mehr.

Der Verein Kispo e.V. lädt seit dem 6. Juli bis zum 8. September dieses Jahres erneut zum Besuch einer Kunstausstellung in die Strandkorbhalle Hungerhamm ein.

Ihr Titel „(T)Räume für KUNST“.

Es ist beeindruckend vielfältig, was da zusammengekommen ist, all unsere Sinne anspricht und zu einem Denken anregt, das wohl auch Träume wahr werden lassen kann und uns doch gleichzeitig wieder zu erden vermag.




Einerseits begegnen wir einem Scherbenhaufen, aber in unmittelbarer Nähe dazu fängt unser Blick an der Wand zwei besondere Bilder ein von Dahlien und eines zum „erstaunend Fragen“ ehe sich unsere Augen vielleicht über drei Sandbilder freuen, die zugleich in der Harmonie ihrer Farben anregend und ausgleichend wirken.

 

 


 

Es kommt eben auch auf die Hängung bzw. die Platzierung an. Das ist dem Verein Kunstinitiative St. Peter-Ording wunderbar gelungen.

Und das geschieht alles ehrenamtlich der Kunst wegen.

Wie gut, dass es auch das in dieser unserer Welt gibt und sich vor allem erhalten hat.

 

Die 14 ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind:

Editha „Aster“ von Delgado, Selma Goebel, Sönke Knickrehm, Solvej Krüger, Isgard Meeder, Elke Meier, Michael Pasdzior, Frauke Petersen, Arne Prohn, Susanne Schäffler-Dierks, Dieter Staacken, Heiko K. Voss, Dietmar Wagner und Holger Zientek-Dreißig.

Ihren „Träumen“ hat die Kunstinitiative „Räume“ gegeben.

Thomas Kuhn, Vorsitzender von Kispo e.V., begrüßte die über einhundert Kunstinteressierten der Vernissage an einem vom Wetter her abwechslungsreichen Tag. Diese merkten ihm die Freude an über die gelungene Ausstellung. 

In den Jahren von 2012 bis 2019 war immer ein „Leitthema“ vorgegeben, wie dann auch 2023, als in der ersten Ausstellung nach Corona und anderer Widrigkeiten dem sommerlichen Geschehen in St. Peter-Ording mit „Mensch Natur!“ ein künstlerischer Kontrapunkt gesetzt worden war.

Dieses Mal hat Kispo e.V. eben „Räume für Kunst“ geschaffen – und ist belohnt worden! – Die Sommerausstellungen der vorangegangenen Jahre sprachen für sich. „Man muss niemand mehr überzeugen, hier ausstellen zu wollen“, so Thomas Kuhn.

Dass er die ehrenamtliche Tätigkeit – fünf Mitglieder haben ab Donnerstag gehängt und andere haben für den freundlichen Rahmen mit Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken gesorgt – war selbstverständlich und erntete mehrfach Beifall und Anerkennung. Es war eben wie gewohnt „ein Ereignis“.

Wer von den Künstlerinnen und Künstlern anwesend sein konnte, war auch da und selbstverständlich ansprechbar. Die unmittelbare Begegnung mit Kunst und ihren Kunstschaffenden lässt Geschichten hörbar werden und macht Gespräche „lebendig abwechslungsreich“. 

Manchmal wird ein „Kunstwerk“ erst dadurch zu einem solchen. Und sei die „Idee“ dazu noch so verrückt! - Oder es tun sich erstaunliche Sichtweisen auf.

Für die Tourismuszentrale überbrachte Carolin Kühn – sie ist seit Januar die Leiterin für den Bereich „Touristik“ – in Vertretung für Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck die Grüße und beglückwünschte: „Träume bzw. Räume für Kunst“ sei ein fabelhafter Name für diese Ausstellung.

Andreas Falkenhagen, Leiter der Gemeindebücherei St. Peter-Ording und zweiter Vorsitzender von Kispo e.V., machte schon einmal aufmerksam auf zwei Veranstaltungen in der Strandkorbhalle mit der Kulisse der diesjährigen Ausstellung:

Mittwoch, 31. Juli 2014 um 19:00 Uhr

„Geiht nich, gifft dat nich“ 

Plattdeutsche Frauenpower in Text und Musik

Bärbel Wolfmeier und Inge-Sophie Lorenzen

Eintritt 7,50 €

und

Mittwoch, 28. August 2024 um 19:00 Uhr

„Ein Krabbencocktail für eine Leiche“

Küsten-Crime-Lesung mit Sylvia Bergmann

Eintritt 6,00 €

 

Es sind Veranstaltungen der Gemeindebücherei in Kooperation mit Kispo e.V.

Der Besuch der Kunstausstellung in der Strandkorbhalle ist kostenfrei. Spenden sind willkommen.

 

Siehe dazu im Netz

www.kunstinspo.de
 

und Berichte zu Ausstellungen und Veranstaltungen unter 

www.jb-spo.de
 

jeweils in den Jahren 2012 bis 2019 und 2023 in den Monaten Juli bis September

 

Hans Jörg Rickert, 07. Juli 2024, jb-spo/OrtsArchiv