Dieter Staacken ist der 31. Hans-Momsen-Preisträger des Kreises Nordfriesland. 1986 wurde der Ehrenpreis für Persönlichkeiten gestiftet, die sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Nordfriesland verdient gemacht haben. Und der wunderbar auf Plattdeutsch „schnackende“ und philosophierende Eiderstedter Dieter Staacken, 1935 in Oldenswort geboren, für den als Lehrer die Kunst zur Berufung und zur Leidenschaft wurde, ist erstaunt, dass er nun mit achtzig Jahren einen Ehrenpreis bekommt.
Aber Kreispräsident Maurus ist sich in seiner Laudatio ganz sicher: Dieter Staacken hat sich um die Kunst- und Kulturszene auf Eiderstedt besondere Verdienste erworben. Als Maler und Autor, als Mitbegründer des Fördervereins für Kunst und Kultur in Garding, als Initiator von Stadterzählschildern, kunsthistorischem Pfad, für das Gedenken an den in Garding geborenen Nobelpreisträger Theodor Mommsen und als Autor des Historienspiels zum 400. Stadtjubiläum. Sein Blick ist dabei immer auf das Besondere Eiderstedts gerichtet.
Jeder der im Rittersaal im Schloss vor Husum sitzenden Zuhörer merkt: Da steht einer, der nicht nur über die plattdeutsche Sprache, sondern auch mit Leib und Seele seiner Heimat verbunden ist. Für seine Kunst fiel ihm nach 40 Jahren Schuldienst in Hamburg nichts mehr ein, er sehnte sich nach Eiderstedt zurück. „Eiderstedt , du himmelweiter Unterschied!“ (Buchtitel, Staacken)
In Anspielung auf den Landvermesser Momsen betont Staacken: „Meine Vermessung der Welt fand in meiner Schulzeit statt“. Ihm sei das Fenster zur Romantik geöffnet worden. Deshalb sei er auch nicht in die Fußstapfen seines Vaters getreten und habe nicht die Arztpraxis übernehmen wollen, aber seine erste Ausstellung fand in den Räumen der elterlichen Praxis statt. Er studierte Kunst in Hannover, Hamburg und München, anschließend noch Sport und wirkte ab 1965 in Hamburg als Lehrer.
Das Leben in der Gegenwart verliert er nicht aus den Augen. Schnell schlägt er den Bogen zum heutigen Tourismus auf Eiderstedt und fragt warum bei den Gästebefragungen „von Kultur keine Spur“ sei. Dabei leben wir doch in einer Kulturlandschaft.
Zum Schluss wünscht er sich mehr Unterstützung für die plattdeutsche Sprache, wirbt für das mögliche künftige Markenzeichen dieser Region: die Entschleunigung. Seine Freunde und Helfer vergisst er nicht, denn eigene Leistungen sind niemals nur eigene Leistungen! Warum er sich für seine Region einsetze? Er empfinde es als seine Schuldigkeit, etwas von dem zurück zu geben, was ihm in der Jugend geschenkt wurde.
Lang anhaltender herzlicher Beifall von vielen Freunden und Weggefährten ehrte ihn genauso wie nun der goldene Ehrenring mit der Widmung „ DE WIND PUUST MI VON WEST TO ..“ einer Zeile aus einem seiner Bilder.
gpan okt. 2016
In Memoriam
* 6. Februar 1939 + 21. Oktober 2016
Von 1970 bis 2001 war Hans Peter Honecker in St. Peter-Ording als Pastor tätig. Die St. Peter-Kirche im Dorf und die kleine Kirche St. Nikolai in Ording waren seine Kirchen. Die Partnerschaft mit der Kirchengemeinde in Steinhagen (Mecklenburg-Vorpommern bei Stralsund) lebte durch ihn. Im Pastorenkonvent des ehemaligen Kirchenkreises Eiderstedt hatte sein Wort Gewicht.
Hans Peter Honecker hat ganz viele Menschen in St. Peter-Ording begleitet, er fühlte sich ihnen verbunden, und sie schlossen ihn in ihr Herz. Nun haben sie in großer Anteilnahme und stiller Trauer mit seiner Familie von ihm Abschied genommen und ihn auf seinem letzten Weg begleitet. Auf dem Friedhof der St. Peter-Kirche ist sein Grab.
Bis zu seinem Tode gehörte Hans Peter Honecker als hoch geschätzter Seelsorger und wirkungsvoller Prediger zur Kirchengemeinde und zum Ort. Sein unaufdringlicher und doch so nachhaltiger Einsatz galt neben seiner pastoralen Tätigkeit mit stetiger Hingabe besonders der Förderung des Gemeindelebens und der Kirchenmusik mit Kantorei und Posaunenchor und den vielen Konzerten sowie der Arbeit und Weiterentwicklung der heutigen Kindertagesstätte für die Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog. Auch nach seiner Dienstzeit hielt er Gottesdienste, brachte sich ein, hörte zu, tröstete, gab Hoffnung und packte zu, wo es angebracht war. Er war Pastor und blieb es bis an sein Lebensende. Seine beiden letzten Predigten hatte er, obwohl gesundheitlich nicht gerade gut davor, am Heiligabend 2015 gehalten. Er wollte das.
Wir waren ihm wichtig. Er war uns wichtig. Wir danken ihm.
Bis nachts um drei Uhr hatte Bernd Michael Lade in Köln noch einen Dreh gehabt und war mit dem Zug mittags in St. Peter-Ording angekommen. Mit ihm waren von „Aries Images“ Verleihchef Josef Wutz und Ute Schneider von „Palms Fiction“ aus Hamburg in das Kino „Nordlicht“ von Marina und Andre Beck in St. Peter-Bad gekommen, um den Film „Das Geständnis“ zu präsentieren. Es ist Michael Lades dritter eigener Film. Er führt Regie und ist zugleich der Hauptdarsteller „Micha“. Der ist ein passionierter und genialer Vernehmer und Ermittler und ganz neues Mitglied in der „Morduntersuchungskommission“ Berlin Alexanderplatz. Sie ist militärisch durchstrukturiert. Alle sind Mitglieder der Partei. Ein Parteisekretär ist immer dabei. Der achtet auf die Einhaltung der Vorgaben. Sie sind Befehlen gleich zu setzen.
Es ist das Jahr vor der Wende. Die Genossen der „MUK“ geraten an ihre Grenzen. Es türmen sich Kriminalfälle, die es im Sozialismus einfach nicht geben darf. Perverse Killer gibt es trotz aller Indizien eben nicht. Die tägliche Entscheidung zwischen Ermitteln und wie bisher gewohnt Vertuschen wird für Erstvernehmer Micha zu einer existentiellen Frage. Denn für die „MUK“ gibt es nur die eine Ermittlungsrichtung: „Es ist doch ganz einfach, sind nur fünf Worte: Ja – ich habe es getan.“ Das zeigt sich schon im ersten Fall, wo eine Mordverdächtige den Vorgesetzten gut ins Konzept passt. Er aber lässt sich nicht verbiegen, ermittelt in eine andere und liegt damit dann auch richtig.
Davon, von den Fällen, von den Dialogen und der ausgezeichneten Besetzung bis in die kleinste Nebenrolle lebt der Film. Ist es ein Krimi, ein Drama oder eine ernste Komödie, vielleicht sogar Satire oder war es tatsächlich absurde Realität? Der Zuschauer erlebt in diesem kammerspielartigen Film auf einen Raum verdichtet mit, wie DDR funktioniert und vor allem pariert hat. Michael Lade formulierte es so: „Der Film zeigt nicht, wie „DDR“ in meiner Erinnerung aussieht, sondern, wie sich „DDR“ in meiner Erinnerung anfühlt.“
Höchst informativ und spannend war das anschließende Gespräch des Publikums mit Josef Wutz und Michael Lade.- Deren Dank galt zunächst Marina und Andre Beck, in ihrem Kino „Nordlicht“ diesen mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ versehenen Film zu zeigen. Der Verleih wird aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Filmförderung Hamburg SH gefördert. Die Welturaufführung war anlässlich der Internationalen Hofer Filmtage 2015.- Die Frage, ob so ein Film „Chancen habe“, beantwortete Wutz eindeutig: „Nicht so viele! Du hast keine Chance, aber nutze sie. Und wenn ich das hier am 22. September in St. Peter-Ording sehe: Das Kino ist voll; das finde ich toll! Ich liebe volle Kinos.“ Überaus sympathisch kam auch Michael Lade rüber. Er erzählte nach dem Film eine zusätzliche Filmgeschichte und sprach deutlich aus, dass dieser Film von ihm „für Leute aus dem Westen“ geschrieben und gemacht worden ist, „um das Spezifische am Osten zu verstehen“. Grundlage dafür war Realität. Den Stoff dafür hat er von einem Freund seiner Mutter, der sich um ihn gekümmert hatte, als sein Vater im Gefängnis gewesen war. Dass es 89 Szenen geworden sind, hat sich „bewusst“ so ergeben. „Es waren an die 80, da passte es super zum Wendejahr.“ Dass Micha davon kommt, ist nur möglich geworden, weil es die Wende gab, berichtete er, und „Micha ist mein Leben, bin ich.“
Das Thema war für Bernd Michael Lade von Anfang an eine „Herzensangelegenheit“. Er ist in der DDR aufgewachsen, war Punk und als Schauspieler später auch lange Jahre neben Peter Sodann als „Bruno Ehrlicher“ Tatort-Kommissar „M. Kain“. Mit seiner Frau, der Schauspielerin Maria Simon (z.B. in „Good bye Lenin“) und einigen Schauspielerkollegen gründeten sie eine Filmproduktionsfirma und ergriffen die Initiative für die Realisierung des Projektes. Dank der großen Unterstützung des filmbegeisterten Teams konnte der Film ohne Filmförderung oder Senderbeteiligung realisiert werden und wurde innerhalb von 14 Tagen gedreht.
Beifall hatte es schon zum Ende des 112-minütigen Films gegeben; den gab es wiederholt zwischendurch und am Ende des über eine halbe Stunde währenden Gespräches. Zu sehen ist der Film noch bis einschließlich Mittwoch in St. Peter-Ording im Bad im Kino Nordlicht. „Das Geständnis“ ist großes Schauspielerkino und besonders empfehlenswert. Wer eine Ahnung davon haben möchte, wie DDR „pariert“ hat, und wer wissen möchte, welche Auswirkungen das vielleicht auch auf die Politik in Deutschland hatte und heute noch hat, für den ist der Film ein „Muss“.
Hans Jörg Rickert, 23. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
Vor einer Woche sind die beiden Hundeauslaufgebiete an den Stränden der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Sie befinden sich im Bad linker Hand von der Seebrücke und der Arche Noah, beginnend mit dem Strandsegelgebiet in Richtung Böhl, und in Ording nördlich der Dünen vom Deichübergang Hungerhamm aus. Die Tourismus-Zentrale hat ihren Flyer für „Urlaub mit Hund“ neu aufgelegt. Er weist die Gebiete aus und gibt viele Hinweise und Tipps. Vorausgegangen ist dem eine lang anhaltende Diskussion. Im Zusammenwirken von Nationalparkverwaltung, Gemeinde und TZ St. Peter-Ording hat man sich dann zur Schaffung der Auslaufgebiete mit zweijähriger Testphase durchgerungen.
Hunde und Urlaub mit ihnen sind im Trend. Die meisten Hundefreunde akzeptierten bisher die Tatsache, dass sie ihre besten Freunde im Nationalparkgebiet, zu dem auch Salzwiesen und Dünen sowie die Strände gehören, an der Leine zu führen hatten. Sie wünschten aber auch die Möglichkeit eines Auslaufes. Hunde müssten einfach auch einmal toben dürfen. Dem hat man nun in positivem Sinne in der Hoffnung Rechnung getragen, dass bisher die Mehrzahl der „ignoranten“ Hundehalter das auch als Chance begreift und sich schließlich alle – die immer existierenden „schwarzen Schafe“ und „Provozierer“ nicht mit gerechnet - an die Regeln halten. Einsammeln der Hinterlassenschaften ihrer Freunde in Kotbeutel und deren verantwortliche Entsorgung sind aber auch hier in den Auslaufzonen wie überall ohne Ausnahme Pflicht. Das sollte für jeden Hundehalter einfach selbstverständlich sein.
Vor der Veranstaltung TZ im Dialog am Mittwoch, 26.Oktober um 17:30 Uhr zum Thema „Auf den Hund gekommen“ im Dünen-Hus wollten wir wissen, wie sich die Situation vor Ort darstellt. Die über zweistündige Recherche von in der Straße im Bad bis über die Seebrücke hin zum Auslaufgebiet und zurück nach dem Motto „Hundehaltern und ihren Freunden auf den Fersen“ gibt ein positives Bild. Eigentlich immer waren der Hund bzw. die Hunde angeleint, Kotbeutel dabei – auch schon befüllte - und man begrüßte die Möglichkeit des Auslaufes. Dass man bis zu dem Gebiet hin eine längere Strecke zurücklegen musste, war den meisten klar oder wurde nach wenigen erläuternden Worten auch vollkommen akzeptiert. Viele hatten den Flyer schon, die anderen nahmen ihn gern entgegen und bedankten sich für die Information. Nur einmal lief ein Kleinhund auf der Badbrücke frei. Sein Berliner Besitzer war auf Ansprache etwas mürrisch, nahm aber den Flyer mit.
Eine deutsch-kanadische Familie aus Wiesbaden, er Flugkapitän und sie Stewardess, waren mit ihren beiden jüngeren Söhnen (16 und 13 Jahre) und Labrador-Hündin „Polly“ in der Straße „Im Bad“ unterwegs. Sie waren am Sonnabend für eine Woche angereist. Es ist ihr zweiter St. Peter-Urlaub. Sie wollten in Richtung Seebrücke und Strand. Den Flyer hatten sie zwar noch nicht, aber das von dem Hundeauslauf wussten sie. „Das ist sehr schön und war für uns mit Hauptgrund, hier Urlaub zu machen.“ Die Kottüte wurde gleich aus der Tasche geholt.- Ein junges Paar aus Schwetzingen macht ebenfalls eine Woche Herbsturlaub. Sie ist Erzieherin und Tierfreundin, er Automobilentwickler. Während sie Shoppen war, passte er ihren Australian Shepherd „Finn“. Den Flyer hatten sie bereits im Hotel erhalten und haben schon an beiden Tagen das Auslaufgebiet im Bad genutzt. „Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, warum das nur zwei Jahre gelten soll. Das kann man doch dauerhaft lassen. Es wäre schade, wenn man das wieder nähme.“ Übrigens hat sie außerdem den Sommer über ihr Pferd hier stehen. Das nehmen sie jetzt wieder mit zurück.- Ein älteres Ehepaar kommentierte die Auslaufmöglichkeit für ihren Dackel kurz so : „Das ist gut. Da freuen wir uns drüber!“ – Eine Familie mit ihren beiden großen Kindern aus Frankfurt hatte ihren Retriever dort schon laufen lassen.- Ein Ehepaar mittleren Alters aus Rethwisch-Dorf/Stormarn, er Landwirt und sie Lehrerin, war mit ihren drei Rüden, einem Labrador und zwei Gordon Settern, gerade erst für vier Tage angereist und hatte das Gebiet bereits genutzt. Sie kamen nun die Seebrücke zurück. „Wir lieben St. Peter. Es ist sehr schön hier!- Ließen wir früher unsere Hunde mal laufen, hatten wir immer ein schlechtes Gewissen. Deswegen sind wir sogar schon mal nach Dänemark ausgewichen.“- Im Auslaufgebiet waren erst nur viele Hundespuren zu sehen, bis dann doch noch eine Mutter und ihre 14jährige Tochter aus Frankenberg/Hessen mit dem kleinen schwarzen Mischling „Juli“ aus Pudel und Bolonko (russischer Kleinhund) kamen. Der flitzte nur so hin und her. „Dieser Auslauf ist klasse. Zum ersten Mal sind wir hier am Strand. Vorher konnte sie nicht frei laufen. Wir lassen nie was liegen. Das ist sonst eine Sauerei.“- Eine Familie aus Kaby/Schwansen, er Maurer, sie Lehrerin, der Junge 11 Jahre mit Mischling „Heinz“ und die Tochter 12 Jahre mit Mischling „Lotta“ hatte ihren Strandspaziergang mit Auslauf schon hinter sich. Mit ihren angeleinten Hunden steuerten sie auf die Seebrücke zu. Für sie ist das ein sehr gutes Angebot. Oft sind sie hier am Strand. Ihr Wohnwagen hat in St. Peter-Ording sein Dauerquartier.
Eine Mutter und Tochter aus Darmstadt ohne Hund, nach ihrer Meinung zu den Auslaufgebieten befragt, hatten sich darüber bisher keine Gedanken gemacht. Sie fanden das „okay“, auf jeden Fall besser als wenn das überall möglich wäre.- Dann gab es doch noch so etwas wie eine Gegenmeinung. Ein älteres Paar aus Garding fand es schon lästig mit den vielen Hunden am Strand, vor allem, wenn „die frei und dann um einen rum laufen.“ Sie hat negative Erfahrungen mit Hunden. Er fand das in Ordnung, aber: „Die Leute müssen sich auch daran halten!“ Da hatte er aber dann doch seine Bedenken.- Ein Ehepaar aus Celle, er CNC-Dreher in der Erdölbranche und sie ehemals bei der Post, sowie eines aus Warburg/NRW, er Vertriebsleiter und sie hier zur Kur, mit der in Ausbildung zur Pferdewirtin befindlichen Tochter hatten sich über ihre Hunde, den Irish Terrier „Lulu“ und den Mehrfachmischling „Lisa“, bei der Arche Noah angefreundet. Wegen Leinenverhedderung durfte „Lulu“ nun mal etwas toben. „Lisa“ an der Leine war ihr „Sparringspartner“. Alles geschah im Rahmen. Aufsicht war gegeben, und dann ging es für beide Hunde angeleint weiter, „Lisa“ auf der Seebrücke und „Lulu“ am Strand. Das kann man doch wirklich auch mal tolerieren.
Hric, 23. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
Mit den 17. Märchentagen vom 17. bis zum 22. Oktober hat sich das Team der Veranstaltungsabteilung der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording mit vielen Partnern im Ort so richtig für Familien mit Kindern „ins Zeug gelegt“. Es gab 16 verschiedene Stationen vom Kinderspielhaus über das Dorf mit dem Museum sowie im Bad mit Dünenhus und Nationalparkhaus bis zum Beach-Motel in Ording. Auf einen Blick konnte man im Übersichtsplan zum Mitnehmen alle Stationen finden und sich über die einzelnen besonderen Veranstaltungen informieren.
Acht Stationen konnten jeden Tag angelaufen werden: Im Dorf „Piratenbillard“ bei „Speel man to“, „Goldtaler schätzen“ im „Kleinen Laden“ oder „Piratensachen raten“ bei „Tendenz“ bzw. „Schatzsuche“ bei „Sport 2000“ im Gewerbegebiet. Unterschiedlichen „Piratenschmaus & Trank“ gab es im „Kiek in“ im Dorf, im „Cafe Köhm“ in Ording und in der „Räucherscheune“ im Bad und auch „Rotkäppchentrunk“ im Beach-Motel in Ording. Schließlich musste man sich auch einmal stärken für die „harten“ Abenteuer im „Piratenlager“ oder das „Ritterturnier“.
Piraten aus Stralsund hatten ihr Lager am Montag hinter der Historischen Insel mit dem Backhaus, Iiskeller und Schipperhus aufgeschlagen. Ihre Kaperfahrt in der Nordsee war erfolgreich gewesen. Manch einer unter den Liikedeelern musste seine Wunden noch pflegen. Den St. Peteranern begegneten sie in friedlicher Absicht. Sie boten ihnen ihre Waren und Künste an. So wurden sie auch freundlich empfangen.
„Exorbitanten“ spielen auf Dudelsack und Cister auf, Ida aus Jade pries ihren Schmuck an, in der Ziegenschmiede fertigte Martinus kunstvolle Haken, beim Lederer gab es Bundschuhe, Riemen und Taschen, mit der scharfen Kante ihrer Äxte schlugen fünf Piraten immer abwechselnd kunstfertig Nägel in den Hauklotz, hier und da loderte ein Feuer, ein Jongleur zeigte seine Kunst, die Kräuterhexe gab Tipps, und im Zelt wurden schaurige Geschichten von blutigen Kaperfahrten und Abenteuern erzählt. Pfaffendödel, Mönchspieße und Linsensüpplin gab es für die Hungrigen.
Während die Piraten im Dorf hausten, veranstaltete Zeremonienmeister Kilian Schödel nicht weit von der „Seeburg“ im Ortsteil Bad für Knappen, Prinzessinnen und Ritter ein anspruchsvolles Turnier auf der Buhne. Der Drache war zu besiegen, der Wasserstand im Brunnen musste höher gebracht werden, mit der Lanze waren hoch zu Ross oder im Lauf Ringe zu stechen und der Roland sollte von seinem Sockel gestürzt werden. Das war schon ganz schön heftig.
Im Kinderspielhaus brauchte man beim Basteln von Märchenhandpuppen oder Backen von Froschkönigmuffins anderes Geschick wie auch als Piratenmaler im „Strandgut Resort“. Kindertheater, Kino, Geschichten, Zauberei und Schattenspiele, Schatzsuche im Westküstenpark oder die Märchenwelt im Museum Landschaft Eiderstedt gehörten genauso zur „Märchenwoche“ wie eine Führung im dunklen Aquarienraum des Nationalparkhauses am letzten Tag. Zum Glück durfte man Taschenlampen anmachen.
In der Folgewoche ist auch wieder viel für Kinder dabei, u.a. geht es am Mittwoch ins Museum. Donnerstag ist dann das schon traditionelle „Laterne laufen“ vom Marktplatz durch das Dorf und wieder zurück. Und im Kinderspielhaus ist jeden Tag Kinderzeit!
Hric, 22. Oktober 2016, www.jb-spo.de
Siehe auch www.jb-spo.de 2015 Oktober: „Märchentage“ und „Herbstzeit ist auch Laternenzeit“
Alles ist vorbereitet, damit sich die Gemeinde und die Tourismuszentrale St. Peter-Ording mit den über 30 Nationalparkpartnern auf Eiderstedt zu dieser inzwischen in Schleswig-Holstein auf über 150 Mitglieder zählenden Gemeinschaft rechnen darf. Eigentlich gehört der Bade- und Tourismusort schon lange dazu. In der DÜNEN-THERME befindet sich das Nationalparkhaus und zig Kooperationen gibt es zwischen der Nationalparkverwaltung (NPV) in Tönning und der touristischen Destination St. Peter-Ording, die sich mitten im inzwischen 31 Jahre alten Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer befindet, das seit 2009 Teil des UNESCO Weltnaturerbes ist. Das wurde in der Sitzung des Umweltausschusses der Gemeindevertretung überaus deutlich, als die stellvertretende Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff den Mitgliedern des Ausschusses und zusätzlich vielen Mitgliedern der Gemeindevertretung den Antrag zur Nationalpark-Partnerschaft SH Wattenmeer mit seinen umfangreichen Bewerbungsunterlagen vorstellte.
Das Projekt Nationalpark-Partner existiert seit 2003 und steht für die Zusammenarbeit zwischen der NPV, Gemeinden, Naturschutzverbänden und touristischen Unternehmen und Einrichtungen der Region. Hauptziel ist dabei, die natürliche Umwelt zu schützen und sie den Gästen der Westküste erlebbar zu machen. Mit welchem Ort wäre das nicht besser möglich als mit St. Peter-Ording mit seinen weiten Stränden inmitten des Nationalparkes Wattenmeer mit Deichen und Salzwiesen, Dünen, Sandbänken und der Nordsee mit ihrem Wattenmeer! Im Veranstaltungskalender findet das schon seit Jahren seinen Niederschlag. Allein im vergangenen Jahr sind viele Dinge miteinander auf den Weg gebracht worden, darunter die Einrichtung des Besucherinformationssystems auf der Badbrücke, die Regelungen für das Kite-Surfen unter Einbeziehung der Wassersportverbände und die vor kurzem für zwei Jahre eingerichteten Auslaufgebiete für Hunde am Strand (wir berichteten).
Das wäre vor 23 Jahren nicht anzudenken gewesen. „Da waren es zwei Parteien, die einander gegenüber saßen“, erinnerte Ausschussvorsitzender Jochen Rother (CDU). So lange ist er das nun. Der stellv. Vorsitzende Reinhard Lucassen (AWG) ergänzte: „Vor fünf Jahren hätte ich noch ‚Nein‘ gesagt. Jetzt ist es ein Miteinander. Wir brauchen uns beide. Ich habe heute ein wesentlich besseres Gefühl, dass dieses von beiden Seiten so wahrgenommen wird.“ Ob es auch Nachteile gäbe, fragte Oliver Grunau (CDU). Ein eindeutiges „Keine“, war die Antwort, „eher vorteilhaft“. Georg W. Jensen (AWG) sah dieses vor allem für künftige Regelungen, wenn 2019 die Strandnutzung zur Verlängerung anstünde. Bürgermeister Rainer Balsmeier fasste alles so zusammen: „Partnerschaft ist das eine. Das wirkt!- Die gesetzliche Grundlage ist etwas anderes.“ –Das Ergebnis der Abstimmung für die Nationalparkpartnerschaft war freudig „einstimmig“. Man sieht der Zustimmung im Tourismus-Ausschuss am 1. Nov. ebenso fröhlich entgegen wie der Möglichkeit, den besiegelten Vertrag in Form der „Nationalpark-Partner-Urkunde“ schon am 17. November während der Fachtagung des LKN SH „Naturerlebnis im touristischen Angebot“ im Dünen-Hus überreicht zu bekommen.
Vorher hatte man bereits einstimmig die Aktualisierung und Erneuerung des Besucherinformationssystems in Böhl beschlossen. Für die neuen Tafeln – mit u.a. auch Einbeziehung von Rinderhaltung und Reiten am Strand – war von Ilse Stiewitt (SPD) die Kooperation mit der AG Ortschronik angeregt worden. Im letzten Punkt ging es um den Grünabfallplatz der Gemeinde. Gemäß der neuen Grünabfallverordnung seien die existierenden kommunalen Plätze nicht mehr legal. Im Verbund mit dem Schl.-Holst. Gemeindetag werde das im Lande diskutiert werden müssen, wie damit nun umzugehen ist. Wenn Gemeinden einen solchen Platz dann nicht mehr vorhalten könnten, sei dies ein Rückschritt, so Lucassen Das werde kein leichtes Thema, war man sich einig.
Bereits im Rahmen der Einwohnerfragestunde war der Auftrag „Dünenmanagementplan“ vom April abgearbeitet worden. Seitens der Gemeinde sind in einer internen Arbeitssitzung des Umweltausschusses die Stellungnahmen erarbeitet, beim Land eingereicht und dort eingearbeitet worden. Der nun verbindliche Dünenmanagementplan liegt der Gemeinde seit kurzem vor. Jährliche Begehungen sind im August/September vorgesehen. Aufgrund derer können dann für bestimmte Maßnahmen Finanzmittel beantragt werden. Die Anlieger werden demnächst informiert. Der Bürgermeister bat besonders, ab jetzt der Verwaltung schon mitzuteilen, wo Handlungsbedarfe bestünden, um diesen dann bei der Begehung zwecks Maßnahmen und Finanzen auch Rechnung tragen zu können.
Hric, 19. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
TZ regte Hotelier-Stammtisch an
Information und Kooperation sind ein großes Anliegen der Tourismus-Zentrale. Nur miteinander geht es voran. Das ist allgemeine Erkenntnis, und sie gilt insbesondere für Touristiker in Zusammenarbeit mit den verschiedensten Partnern. Möchte man Wohlfühltourismus und Erlebnisinhalte für den Gast, ist das Gemeinschaftsaufgabe vieler Beteiligter.- So ist dann auch für St. Peter-Ording auf Initiative der stellv. Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff und ihres Mitarbeiters für die Leitung des Vertriebs Thies Jahn Anfang 2016 ein Hotelier-Stammtisch ins Leben gerufen worden, der nun zum dritten Mal tagte. Seitens der TZ waren außerdem Thies Jahn und seine Assistentin Sonja Piek sowie vom Tourismus-Cluster Schleswig-Holstein Petra Stangenberg anwesend.
Im Aalernhüs hotel und spa – Gastgeberin war Direktions-Assistentin Claudia Kohls - eröffnete Constanze Höfinghoff vor kurzem das dritte Treffen. Es diente vor allem der gegenseitigen Information. Rückblick auf die abgelaufene Saison, Information über aktuelle Handlungsfelder und der Ausblick auf 2017/18 waren die Inhalte. Vertreten waren folgende Hotelbetriebe: Beach-Motel, Das Kubatzki, Hotel Twilling, Kölfhamm, Landhaus an de Dün, Landhaus Ellerbrock, Strandhotel, Strandgut Resort. Einige hatten ihre Teilnahme leider kurzfristig aus betrieblichen Gründen absagen müssen.
Vollkommen einig war man sich bezüglich der Fortsetzung dieses Hotelier-Stammtisches. „Wir profitieren von dieser Einrichtung und bei den vielen gemeinsamen Interessen auch untereinander davon.“ Zweimal im Jahr will man sich fortan mit der TZ treffen, wobei es zeitlich so eingerichtet werden sollte, dass mit „Open End“ anschließende Gespräche in lockerer Runde untereinander möglich werden.
Hric, 17. Oktober 2016, www.jb-spo.de
Noch etwa zehn Tage, dann ist auch die Sommerzeit zu Ende. Die am 27. März um eine Stunde vorgestellten Uhren werden in der Nacht auf den 30. Oktober zurückgestellt. Die verschenkte Stunde bekommen wir zurück. Morgens ist es dann scheinbar heller, abends früher dunkel. Die Natur aber hält sich das ganze Jahr an die Sonnenzeit und hat uns mit ihrem Grün und seinen Blüten erfreut.
Zu Beginn des Sommers der leuchtend rote Mohn im leichten Wind, dann Begonien, Tagetes, Sommerblumen und Rosen, schließlich Malven und Sonnenblumen – die Farbenpracht ihrer Blüten hat uns erfreut. Nun sind sie nicht nur verblüht, auch verwelkt. Die Laubbäume sind es jetzt, die uns mit ihren bunten Blättern noch einmal verwöhnen. Dann kommt die dunkelste Zeit des Jahres, die wir uns dann selbst wieder erhellen.
Abschied vom Sommer ist zugleich Neubeginn. Die Beete werden abgeräumt und neu bestückt und bepflanzt, auf dass es im Frühjahr wieder anfängt zu grünen und blühen. Daran denken liebevoll die Einwohner und die Mitarbeiter der Bauhofgärtnereien von TZ und Gemeinde. Wir bedanken uns bei ihnen allen für die Blüten überall und besonders auch die, die uns auf den Verkehrsinseln entgegen geleuchtet haben. Aber wir danken vor allem der Natur, die uns Jahr für Jahr so erfreut und unser Leben um uns herum so farbenprächtig macht.
Hans Jörg Rickert, 18. Oktober 2016, www.jb-spo.de
Wahl eines neuen Kirchengemeinderates steht an
Für den 20. Sonntag nach Trinitatis hatte die ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating im Anschluss an den Gottesdienst unter der liturgischen Leitung von Pastorin Regine Boysen in der St. Peter-Kirche zu einer Gemeindeversammlung geladen. Im Gottesdienst vorher vollzog sie nach vor 33 Jahren standesamtlicher die christliche Trauung für ein Bielefelder Paar. Thematisch ging es um die beiden Begriffe „Ordnung und Freiheit“, die einander nicht ausschlössen, sondern sich ergänzten. Der Gottesdienst war sehr gut besucht. Zur Gemeindeversammlung blieben dann im Vergleich dazu nur wenige.
Pastorin Boysen eröffnete sie und wies als Anlass für diese Versammlung auf die Kirchengemeinderatswahl am 27. November hin. Die Kandidaten für den KGR würden sich vorstellen, Hans-Jacob Peters aus Tating zur Wahl informieren. Zunächst aber blickte der stellv. Vorsitzende Wolfgang Beushausen auf die lange Legislaturperiode von insgesamt acht Jahren zurück. Dieser Zeitraum war geprägt von Fusionen.
2008 wurden die eigenständigen ev.- luth. Kirchengemeinden St. Peter-Ording und Tating zu einer gemeinsamen. Diese wählte ihren ersten KGR.
2009 wurde der Kirchenkreis Nordfriesland geschaffen.
2012 entstand die Nordkirche.
Den seelsorgerischen Auftrag haben Pastorin Regine Boysen seit 20 Jahren und Pastor Manfred Rosenau ab September dieses Jahres inne. Er hat das Amt von Pastorin Eva Hoefflin übernommen, die in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Zwischenzeitlich war Pastor Wolfgang Lange wieder einmal für die Kirchengemeinde tätig gewesen.
Zwei wichtige Entscheidungen fielen in der Periode:
2009 hat man sich dem Friedhofsverband Eiderstedt angeschlossen.
2011 hat man die Trägerschaft der ev. Kindertagestätte an das Kita-Werk des Kirchenkreises Nordfriesland abgegeben.
In die Zeit ab 2012 fielen folgende Ereignisse:
Der Tatinger Pastoratshaubarg wurde verkauft.- Die Triumpfkreuzgruppe aus der Gefallenentafel 1914-18 an der Nordwand ist restauriert worden und hat jetzt einen neuen Platz zwischen Kirchenschiff und Chor von St. Magnus erhalten (2016). Man geht nun wie üblich unter ihr hindurch aus dem Kirchenraum in den Altarraum.- Die Partnerschaft mit der Kirchengemeinde Steinhagen existiert 40 Jahre (seit 1972).- Die Verantwortung für Aufgaben im Rahmen des Bestattungswesens tragen Kirchengemeinde und politische Gemeinde gemeinsam (seit 2013). In einem Vertrag wird das geregelt.- Das Gemeindehaus beging sein 30jähriges Bestehen als Einrichtung für Kirche und Kommune (2016).- Bei der Kirche Ording gibt es nun auch eine Toilette (2016).
Mit dem Ansgarkreuz wurden ausgezeichnet Waltraud Rüß (2012) aus St. Peter-Ording und Gudrun Fuchs (2015) aus Tating.
„Sämtliche Sitzungen des Kirchengemeinderates waren bei unterschiedlichen Sichtweisen immer geprägt von dem Respekt gegenüber anderen Meinungen“, bilanzierte Wolfgang Beushausen die Arbeit.
Dem Kirchengemeinderat werden in der regulär sechs Jahre währenden künftigen Legislaturperiode 14 Mitglieder angehören. Pastorin Regine Boysen und Pastor Manfred Rosenau sind aufgrund ihres pastoralen Amtes gesetzte Mitglieder. Zwei weitere Personen werden in der konstituierenden Sitzung benannt. Zehn Mitglieder sind also durch die Gemeindeglieder – Wahlrecht ab 14 Jahre – am 27. November von 11:00 bis 17:00 Uhr zu wählen. Dazu gibt es zwei Wahlbezirke: Tating (Turmraum in St. Magnus) und St. Peter-Ording (Gemeindehaus). Briefwahl ist möglich. Laut Fusionsvertrag aus 2008 sind aus dem Gemeindegebiet Tating vier, aus dem von St. Peter-Ording sechs Personen zu wählen. Es gibt insgesamt elf Bewerber/innen.
Um einen Sitz im Kirchengemeinderat der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating bewerben sich: Wolfgang Beushausen, Claudia Boyens, Ulrike Felsch, Gudrun Fuchs, Conrad Klützke, Waltraud Rüß, Bodo Scheffels, Claudia Stranegger, Andrea Streubier, Helmut Walter und Ruth Welk. Die Anwesenden stellten sich vor. Claudia Boyens, Ulrike Felsch und Ruth Welk hatten an der Versammlung leider nicht teilnehmen können.
Im sich anschließenden offenen Gespräch miteinander wurde angeregt, wenn es laut Kirchengemeinderecht zulässig ist, künftig die Sitzungen des KGR mit Tagesordnung vorher bekannt zu machen und die Öffentlichkeit zuhörend zuzulassen. Bisher ist das so nicht üblich.
Hric, 16. Oktober 2016, www.jb-spo.de
Siehe zu Kirchengemeinde u.a. folgende Berichte unter www.jb-spo.de 2016
März Ausdrucksstarke Passionsmusik zur Osterzeit
Seniorennachmittage der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating
Mai 30 Jahre lebendiges Ev. Gemeindehaus in St. Peter-Ording
Juni Orgelmusik zur Marktzeit – das musikalische Mittwochsereignis
September Begrüßung von Pastor Manfred Rosenau in St. Magnus Tating
Offene Kantorei – ein besonderes Konzerterlebnis
Übrigens: Auch in den Jahren zuvor finden Sie viele Berichte.
Ev. Kita in St. Peter-Ording ist auch Nationalpark-Kita
Die größte Kindertagesstätte mit über 200 Kindern in Krippe, Kindergarten und Hort im Kreis Nordfriesland ist auf Eiderstedt. Ihr Träger ist das Kita-Werk des Kirchenkreises Nordfriesland. Es ist die ev. Kita für die Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog. Sie ist nun die erste im Kreis Nordfriesland, die auch Nationalpark-Kita ist, und damit in Schleswig-Holstein die zweite. Die erste ist in Süderdeich/Dithmarschen. Davon bekam die Leiterin Brigitte Ranft-Ziniel der Einrichtung in St. Peter-Ording Kenntnis und wusste sofort: „Wenn dies möglich ist, müssen wir das auch werden und konzeptionell verankern.“
Nun ist sie es, und die Freude darüber ist groß. Spaziergänge, Wanderungen an den Deich, die Nordsee und das Wattenmeer gehörten schon immer mit zum Jahresprogramm, besonders für die Naturgruppe „Dünenkinder“. Das ist ab jetzt nicht mehr nur Kür sondern Pflicht. Aber Pflichten hat auch die Nationalparkverwaltung (NPV) in Tönning, mit der die Kindertagesstätte in St. Peter-Ording eine Kooperationsvereinbarung geschlossen hat.
Christian Kohnke vom Ev. Kita-Werk NF, Brigitte Ranft-Ziniel für das Kita-Team, Evelyn Schollenberger vom Fachbereich Bildung der NPV und Lucia Klein als Nationalparkbeauftragte für St. Peter-Ording freuen sich besonders darüber, dass diese Kooperation geschaffen und über die von beiden Seiten unterschriebene Vereinbarung besiegelt ist.
Erzieherinnen und Erzieher werden fortgebildet, und die Arbeit der Kita wird seitens der NPV unterstützt. Nationalparkbezogene Themen werden in die Bildungsarbeit in Kindergarten und Hort integriert, und es gibt regelmäßig Ausflüge an den Deich und ins Watt. In der Kita wird eine Nationalpark-Ecke eingerichtet.
Ab sofort aber ist die Einbindung des Nationalparkes in die Arbeit mit den Kindern erkennbar und sichtbar an dem großen blauen Schild mit der weißen Druckschrift „Nationalpark-Kita“ und dem runden Emblem mit dem Grünen Rand für „Deich und Salzwiese“, dem gelben Ring für „Dünen und Strand“ und dem blauen großen Kreis für „Wattenmeer“. In den nun ersten zwei Jahren wird man gemeinsam die Kooperation weiter entwickeln und vertiefen.
Hric, 15. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
Der Tourismus- und Badeort St. Peter-Ording ist gewaltig in Bewegung. Das ist offenkundig in Anbetracht der in den vergangenen Jahren vielen Baumaßnahmen, darunter z.B. Baugebiet Wittendün. Den Investitionen der Gemeinde folgen hinsichtlich der touristischen Infrastruktur auch weiterhin investive Maßnahmen und Planungen von Privatpersonen im Hinblick auf Erneuerung und qualitative Verbesserungen. Die Zu- und Überfahrten zum Strand sind bereits im vergangenen Jahr auf Vordermann gebracht. Bövergeest (vom Neuweg aus), Gröner Weg und Ostlandstraße sind ebenfalls einschließlich Versorgungsleitungen – z.B. Kanalisation - saniert worden. Die Bauarbeiten für die Böhler Landstraße sind im Gange.
Dieses und dazu bauliche Maßnahmen am Strand beschäftigen neben anderen Ausschüssen der Gemeinde vor allem den Ausschuss für Bauwesen und Verkehr (ABV). Mit inzwischen 40 Sitzungen in dieser Legislaturperiode ist er uneinholbarer Spitzenreiter. Von den ca. 75 Bebauungsplänen (B-Pläne) für das Gemeindegebiet sind 25 bearbeitet worden bzw. einige von ihnen derzeit noch in Arbeit. In Zusammenarbeit mit dem Amt Eiderstedt beinhaltet das Beratungen, Aufstellung, Auslegung, Einarbeitung von Stellungnahmen, Formulierung der Satzung und letztlich Satzungsbeschluss durch die Gemeindevertretung. Sie kommt bisher auf 21 Sitzungen.
Kanalkataster, Verkehrsgutachten für die geplante Neuansiedluung Edeka/Aldi in Ording, Änderungen der B-Pläne für die Gebiete beidseitig der Straßen „Öwerweg“, „Heckenweg“ und „Am Tümmeldiek“ sowie nördlich der Straße “Am Kurpark“ (Nr. 50 - Fassen des Satzungsbeschlusses) bzw. entlang des „Fasanenweges“ und des „Deichgrafenweges“, nördlich der Straße „Badallee“ (K6) und westlich der Straße „Kirchenleye“ (Nr. 19 - Fassen des Entwurfs- und Auslegungsbeschlusses) sowie Einwohneranträge auf Einrichtung verkehrsberuhigter Bereiche im Wohngebiet des B-Planes Nr. 64 und Einrichtung einer Überquerungshilfe an der L 33 – beides „Wittendüner Allee“ - standen auf der Tagesordnung. Vorsitzender Bodo Laubenstein führte zügig durch die über zweistündige 40. Sitzung des ABV.-
In der Einwohnerfragestunde standen vor allem Böhler Landstraße (Stand der Vorarbeiten für die weiteren Bauabschnitte), Überprüfung des Einhaltens der B-Pläne, Planungen für künftige Baugebiete und voraussichtliche Dauer der Baumaßnahme Edeka/Aldi an. Gemäß Sachlage gab es von Bürgermeister Rainer Balsmeier sowie Thomas Helmke, Carsten Eritt und Sven Jacobsen vom Amt umfassend Auskunft. So kurz gefasst: Zuarbeiten gemacht - Überprüfung soweit möglich - Zu einem neuen Baugebiet gibt es Überlegungen, aber noch nichts Spruchreifes – Das kann jetzt noch nicht abgeschätzt werden.
Klas Schröter von der Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen aus Albersdorf, die mit der Erstellung des Kanalkatasters mit 90 km Hauptkanälen im Gemeindegebiet beauftragt ist, stellte die Zwischenergebnisse für Dorf und Böhl sowie das Ergebnis der Durchflussmessung für die Straße „Im Bad“ vor und erläuterte jeweils.- Im „Heideweg“ könne hinsichtlich der Sanierung im ‚Inlining-Verfahren‘, im „Stillen Dorf“ jedoch nur in ‚offener Bauweise‘ gearbeitet werden. Für „Im Bad“ ist das Kanalnetz gut dimensioniert und insofern Potenzial vorhanden. Bei Neubauten seien Anpassungen möglich, bei größeren Vorhaben aber Überprüfungen der Kapazitäten nötig. 2018 wird das Kanalkataster insgesamt vorliegen.
Nach Abwägung von Argumenten bezüglich einer möglichst schnellen Weitergabe des Verkehrsgutachten „Edeka/Aldi“ wurde auf Vorschlag des Bürgermeisters entschieden, dem Landesbetrieb für Verkehr in Flensburg (LBV) seitens der Gemeinde in einem Begleitwerk dazu Anregungen zu geben. Das sei sinnvoll. Der LBV könne dann bei der Prüfung die besonderen ortstypischen und saisonbedingten Parameter sofort mit berücksichtigen.
Zu beiden Bebauungsplänen lagen umfangreiche Materialien bereit. Den Änderungen lagen in jedem B-Plan acht identische Rechtsnormen zugrunde. Bei den Gebieten handelt es sich um solche von „Gartenstadtcharakter“, der erhalten bleiben soll, Dauerwohnen und Ferienwohnungen miteinander vereinbar macht, dabei aber zu dichte Bebauung vermeidet. Im Fall von B-Plan Nr. 19 ist die Badallee als auch gewerblich genutzte Straße berücksichtigt. Das stellte Stadtplaner Daniel Herrmann ausführlich vor. Hinsichtlich der umfangreichen und detaillierten Anzahl von Festlegungen gab es für diesen Plan auch eine Reihe von Anmerkungen, jedoch keine Änderungen.- Der B-Plan Nr. 50 hat im Aufstellungsverfahren in 2016 zweimal öffentlich ausgelegen. Für die Stellungnahmen lag eine Zusammenstellung mit Abwägungsvorschlagen vor. Der Beschlussvorlage für den Satzungsbeschluss stimmte der ABV einstimmig zu. Gleiches gilt hinsichtlich der Beschlussvorlage für den Entwurfs-und Auslegungsbeschluss des B-Plans Nr. 19, hier jedoch bei einer Enthaltung. Dieser Plan wurde bereits Ende 2013 per Beschluss der Gemeindevertretung aufgestellt.
Bezüglich der beiden Anträge von Einwohnern wurde durch Carsten Eritt mitgeteilt, dass ihnen behördlich zugestimmt werden kann. „Verkehrsberuhigung“ aber hat erhebliche Einschränkungen für den Fahrzeugverkehr zugunsten Fußgänger und spielender Kinder zur Folge: Schrittfahren, erforderliches Halten wegen spielender Kinder, kein Parken außerhalb zugelassener Flächen. Als Überquerungshilfe ist eine „Mittelinsel“ möglich. Es wird voraussichtlich kein Zebrastreifen.- Bei einer Gegenstimme wurde den Umwandlungen in „Spielstraßen“ zugestimmt, der Schaffung einer „Mittelinsel“ als Übergangslösung mit allen Stimmen. Verkehrslenkungs-Maßnahmen für die Wittendüner Allee befinden sich nämlich im Planungsstadium.
Hric, 13. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
Eröffnung der Dauerausstellung im Museum Landschaft Eiderstedt
Das Museum der Landschaft Eiderstedt (MLE) in St. Peter-Ording präsentiert ab sofort die Dauerausstellung „Vom Armenhaus zum Badeparadies“. Der Badeort im westlichen Teil der Halbinsel Eiderstedt ist heute ein touristischer Motor. Wie aber war es vor 200 oder 140 bzw. vor 100 oder 50 Jahren? Sich keine Pfahlbauten am Strand vorzustellen, keine Seebrücke, keine DÜNEN-THERME, vielleicht nur hier und da ein kleines Haus oder ein paar Häuser wie 1877 das Strandhotel, fällt bestimmt jedem schwer. Aber auch das Badeleben hat sich erst allmählich entwickelt. Die Zeit der vielen Kinderheime ist ein Menschenleben her. Strandsegeln als Sportart gibt es in St. Peter-Ording schon lange, aber Reiten am Strand oder Kiten auf dem Wasser und Beachvolleyball gehören in unsere Zeit.
Darüber und über die Entwicklung des Badeortes auf der Halbinsel von damals bis heute direkt am Nationalpark Wattenmeer und UNESCO Weltnaturerbe informiert diese Dauerausstellung in zwölf Themenbereichen nun in einem Raum von 40 Quadratmeter Grundfläche an den Wänden, auf teilzylinderförmigen Inselstelen, über interaktive Portale und anhand von Exponaten, z.B. einem kleinen Strandwagen oder dem Modell der Giftbude. Damit kommt das MLE seinem Auftrag als Langzeitgedächtnis nach, vermittelt historisches Wissen, macht Veränderungen wirtschaftlicher und kultureller Art anschaulich und liefert so auch Beiträge zur Eiderstedter Identität. Das Museum gehört allen Orten auf Eiderstedt und von dem Leben hier „erzählt“ es. Mit „Landschaft“ ist dabei vor allem die ehemalige Verwaltungseinheit gemeint.
Im Jahre 2014 wurde das Museum als eines der ersten mit fünf weiteren in Schleswig-Holstein zertifiziert. Aufforderung und Auftrag zur Erneuerung der „Badausstellung“ waren damit verbunden. Außerdem ist es Nationalparkpartner. Auch dieser Aspekt ist in der neuen Ausstellung berücksichtigt. Dabei hatte die Neugestaltung zusätzlich eine museumspädagogische Sicht im Blick, die spannende Entwicklung der Seebäder St. Peter und Ording auch besonders für Familien mit Kindern erlebbar zu machen. Darüber informierte Hilke Herzberg, Vorsitzende des Vereins KulturTreff e.V.; der Verein betreibt das Museum mit einem großen Team von Ehrenamtlichen und belebt es mit Veranstaltungen. Viele Gäste begrüßte sie aus Anlass der Eröffnung, unter ihnen Nordfrieslands Kreispräsident Heinz Maurus, den Leiter des Nationalpark-Zentrums Multimar Wattforum in Tönning Dr. Gerd Meurs-Scher, Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier, Amtsvorsteher Christian Marwig und zahlreiche mehr. Ihr Dank galt ebenfalls vielen Gästen, darunter Claus-Jürgen Andresen von der Sparkassen-Stiftung und Joschka Weidemann von der AktivRegion südliches Nordfriesland. Die Freude und die Erleichterung, dass man die Ausstellung nach manchen Problemen mit dem alten Gebäude aus dem Jahre 1752 mit viel Unterstützung nun tatsächlich der Öffentlichkeit präsentieren kann, merkte man Hilke Herzberg an. „Ich hoffe sehr, dass sich das Risiko einer solch großen und teuren neuen Ausstellung für das Museum, den Ort St. Peter-Ording und die ganze Halbinsel auszahlt und wir mit unserem kleinen großen Haus einen weiteren Beitrag zum Erleben Eiderstedts leisten können.“
Rainer Balsmeier setzte für die Gemeinde als Träger des MLE den Dank fort und erweiterte ihn anerkennend für diese Gemeinschaftsleistung: „An die 60 Einzelpersonen, darunter neben dem Team des Museums sehr viele Ehrenamtler des KulturTreff, waren insgesamt an der Umsetzung dieser Ausstellung tätig. Aus diesen Kontakten haben sich neue Kooperationsmöglichkeiten entwickelt, an die man jetzt anknüpfen kann.“ Marion Jahnke aus Molfsee, Ortschronist Claus Heitmann und der ehemalige Museumsleiter Peter Bothe hatten die Konzeptidee entwickelt. Die finanziellen Mittel in Höhe von 68.000 € kamen von BINGO! Projektförderung, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER+), Mitteln des Landes SH (Leader+), AktivRegion Südliches NF, Kulturstiftung NOSPA und aus dem Ort von IG Dorf, WFG, TZ und Schäfer Tours, nicht zu vergessen durch Eigenarbeit erwirtschaftete 8.342 €.
Heinz Maurus „zog den Hut“ vor der touristischen Entwicklung des Nordseeheilbades und lobte die Ausstellung mit „Es ist gelungen!“ Mit der Einbeziehung von Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer sei die Attraktivität verstärkt worden. „Damit haben Sie ins Schwarze getroffen!“ Gerd Meurs lenkte den Blick auf Natur, Kultur und Mensch und damit die touristische Entwicklung in der einst armen und eher kärglichen Dünenlandschaft. „In den Dünen ist Weizen schlechter anzubauen als Tourismus. Wenn dann bei seiner Entwicklung auf Nachhaltigkeit geachtet wird, passt das zu Natur. Das beweist die Kooperation zwischen Tourismuspartnern und Nationalparkamt.- Für mich ist die Landschaft im Nationalpark Wattenmeer angekommen.“ Museumsleiterin Sabine Graetke erinnerte voller Dank an ein für sie besonders durch dieses Projekt aufregendes und spannendes erstes Jahr. Diese positiven Erfahrungen mit dem „KulturTreff“ fortzusetzen, erfülle sie mit Freude.
Hric, 14. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
Siehe dazu z.B. auch unter
Mai 10. Kulturhimmel auf der Buhne
Juli Bojenkette am Südstrand für Wassersport und Naturschutz
Breitbandnetzausbau, Beteiligung an der SH Netz AG durch den Erwerb von Aktien und das Bauvorhaben B-Plan 42 für 75 Wohnungen in vier Baublöcken, darunter 30 über den Sozialwohnungsbau vom Bund geförderte, westlich des Neuweges ( K36) und nördlich der Eiderstedter Straße (L33) hinter der Bahnlinie (Ketelskoog) beschäftigten die Gemeindevertretung..
Breitbandnetzausbau, Beteiligung an der SH Netz AG durch den Erwerb von Aktien und das Bauvorhaben B-Plan 42 für 75 Wohnungen in vier Baublöcken, darunter 30 über den Sozialwohnungsbau vom Bund geförderte, westlich des Neuweges ( K36) und nördlich der Eiderstedter Straße (L33) hinter der Bahnlinie (Ketelskoog) beschäftigten die Gemeindevertretung.
Alles war nicht spektakulär, dennoch von Bedeutung, und hätte mehr Interesse seitens der Öffentlichkeit verdient gehabt. Nur zwei Bürger verfolgten die Sitzung! - In der Regel sind Sitzungen der Gemeindevertretung und ihrer Ausschüsse öffentlich, so dass jeder Bürger das politische Geschehen fortlaufend verfolgen kann. - Ob es zusätzliche Möglichkeiten gäbe, das Interesse für die Teilnahme an den Sitzungen zu steigern, wurde in der Einwohnerfragestunde in aller Kürze thematisiert. Beteiligungsverfahren sind geregelt. Dafür gibt es u.a. die Einwohnerfragestunde. Der Bürger kann und sollte sie zu seiner Information aber auch nutzen. Auch Anregungen kann er geben.
Die vorhabenbezogene 3. Änderung des B-Planes Nr. 42 war bereits in der letzten Sitzung des Bauausschusses (ABV – Ausschuss für Bauwesen und Verkehr) mit der Abfassung des Satzungsbeschlusses einstimmig erfolgt und bedurfte nun nur noch der Beschlussfassung durch die Gemeindevertretung. Sie erfolgte wie die vorausgegangene Zustimmung zum Kauf- und Durchführungsvertrag ohne jegliche Gegenstimmen. 42 Stellungnahmen waren vorher eingegangen und seitens des ABV geprüft und nach Abwägung eingearbeitet worden. Sowohl seitens der CDU durch Wolfgang Voutta wie auch der SPD durch Hans Halket Kraus wurden das zügige Verfahren und die mit dem Bauträger kooperativ erreichten Vereinbarungen ausdrücklich anerkannt. Dreißig Sozialwohnungen zu einem günstigen Mietpreis ab ca. 6 € pro Quadratmeter seien überaus begrüßenswert. Außerdem entstehen 35 öffentliche Parkplätze, die vom Bauträger unterhalten und gewartet werden.
Hinsichtlich des Breitbandnetzausbaus besteht grundsätzlich Einmütigkeit. Hinsichtlich des Weges der Beteiligung daran war strittig, ob die Gemeinde ihre Aufgaben dem Amt Eiderstedt als Zwecksverbandsmitglied übertragen oder als eigenständiges Mitglied selbst wahrnehmen sollte, wie Kurt Kahlke (SPD) vorschlug. Aus seiner Sicht bedeute Aufgabenübertragung auch Abgabe des Mitspracherechtes. Zuviel sei außerdem nicht geregelt. Willi Bahrenfuß (AWG) machte deutlich: „Übertragung an das Amt. Sollen die doch die Arbeit machen!“ Bürgermeister Rainer Balsmeier teilte die Meinung von Kurt Kahlke, kam aber zu einer anderen Einschätzung, denn vor zwei Jahren habe es die Bundesförderrichtlinie noch nicht gegeben. Er sehe hier ein gestuftes Verfahren, bei dem eine einzelne Gemeinde aufgrund der Parameter keine Chance auf Fördermittel habe. Bei Übertragung an das Amt, was kein finanzielles Risiko ist, sei die Chance größer. Gegen die Stimmen der SPD-Fraktion entschied sich die Vertretung dann für den Weg über das Amt Eiderstedt.
Nach Einspruch der Kommunalaufsicht gegen den Kauf der Maximalanzahl von Aktien der SH Netz AG hatte man die zugestandene Möglichkeit des Kaufs von Aktien bis zu einer Höhe von 1,5 Mio € in der Sitzung am 19. September vertagt (wir berichteten). Am 30. September lief die Zeichnungsfrist aus. Nächster Termin für den Kauf von Anteilen zu den gleichen Bedingungen ist nun nach der Aktionärsversammlung im April 2017. Nach Einschätzung des Bürgermeisters ist das bei dem, was Gemeinde und TZ „auf dem Zettel haben“ jedoch nicht zu befürworten. Was allerdings auch nicht in seinen Kopf ginge, sei die Tatsache, dass Bedarfsmittelempfängergemeinden der Kauf ermöglicht werde. Seitens der SPD-Fraktion wurde vorgeschlagen, im Frühjahr dennoch Anteile zu zeichnen und die Kreditaufnahme schon in den Haushalt 2017 einzuplanen.- Vor einer Neuentscheidung aber war der Beschluss vom 8. September 2016 zum Zeichnen von Anteilen und damit dann auch in Folge dazu die geänderte Nachtragshaushaltssatzung aufzuheben, was einstimmig geschah.
Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier hatte im Zuge seiner Mitteilungen positive Nachrichten. Hatte der August noch Sorgenfalten bereitet, machte der schöne September das alles wieder wett. Der Planansatz der TZ sei bereits jetzt deutlich überschritten. „Es sieht in diesem Jahr doch wieder sehr gut aus. Aber wir beschließen beim Haushalt ‚normales‘ und nicht ‚gutes Wetter‘.“- Hinsichtlich der Böhler Landstraße sei man soweit, dass die Frostschutzschicht eingebracht werden könne. Wegen des auch damit verbundenen Auskofferns können die Hauszufahrten ab sofort bis zum 20. Oktober nicht angefahren werden. Parkflächen in der Straße „Zum Böhler Strand“ werden deswegen auf Antrag kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Hric, 11. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
„Willkommen im Nationalpark“ heißt eine Informationsveranstaltung der Schutzstation Wattenmeer im Nationalparkhaus (NPH) St. Peter-Ording. Sie ist neu im Veranstaltungsprogramm und findet im Monat Oktober wöchentlich jeden Montag um 18:00 Uhr im Anschluss an die Öffnungszeit statt. Das NPH mit der Ausstellung „Leben mit Sand, Wind und Flut“ und vielen Aquarien – darunter ein Hummer-Becken - ist im Eingangsbereich der DÜNEN-THERME unten links leicht zu finden.
Sabine Gettner, Dipl.-Biologin und Leiterin des NPH, die das Haus mit einem Team von jungen Leuten – Freiwilliges Ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligendienst sowie Praktikanten - und Ehrenamtlichen betreut, konnte zur ersten Veranstaltung interessierte Besucher aus Hannover, Köln und auch St. Peter-Ording begrüßen. Sie informierte anhand von Bildern zunächst über den weltweiten Nationalparkgedanken und danach über die zahlreichen Veranstaltungen, die seitens der Schutzstation Wattenmeer im NPH und in St. Peter-Ording stattfinden. Der Verein Schutzstation Wattenmeer e.V. steht eindeutig für den Nationalpark und setzt sich in ihm für so viel Natur wie möglich ein.
Für Nationalparke (NP) gibt es für die internationale Anerkennung zwei Haupt-Kriterien: 1. mindestens 75 % der Fläche müssen nutzungsfrei sein und 2. muss das Gebiet groß genug sein, um eines oder mehr Ökosysteme zu enthalten. Diese erfüllt der 1985 gegründete NP SH Wattenmeer voll.- Viele touristische Nutzungsinteressen sind im NP SH Wattenmeer durch Zonierung im Sinne des Naturschutzes geregelt. 75 % oder auch nur 50 % nutzungsfreie Zone wären nur erreichbar, wenn mehr fischereifreie Zonen eingerichtet würden. Von der Jungfischproduktion in ihnen würde die Fischerei aber profitieren.
Zone 1 bildet dabei den Kernbereich des Schutzgebiets. Sie ist prinzipiell für die Öffentlichkeit geschlossen. Zone 2 bildet eine so genannte „Pufferzone“ um die Zone 1 herum, in der eine nachhaltige Nutzung ermöglicht wird. Auch Nutzungen wie Baden, Segeln oder traditionelle Krabbenfischerei sind gestattet.
Das Wattenmeer ist ein besonderer Naturraum. Es ist Kinderstube für Muscheln, Krebse, Fische und unzählige Kleinlebewesen und Mikroorganismen. Wind, Wellen, Wolken, Sonne und Regen sowie Sand und Salzwasser und der Gezeitenwechsel prägen diesen Landschaftsraum einschließlich der Sandbänke, Salzwiesen, Dünen und Deiche. Dazu kommt der Vogelreichtum. Im Sommer brüten hier etwa 40 küstentypische Vogelarten. Sie brauchen Ruhezonen für den Bruterfolg und das eigene Überleben. Vielen von ihnen dienen die Wattorganismen als Nahrung.- Ein „Extremsportler“ unter den Zugvögeln ist der Knutt, der sich im Wattenmeer ein Körpergewicht von 240 g anfuttert und nach drei Tagen und Nächten ununterbrochenen Fliegens mit nur noch der Hälfte seiner Körpermasse im nächsten Rastgebiet in Frankreich ankommt. Nach einem weiteren Zwischenstopp in Mauretanien erreicht er seine afrikanischen Überwinterungsgebiete. Das gilt ähnlich für Gänse, die zum Brüten in die Arktis fliegen. Jede Störung und damit verbunden jedes Auffliegen kostet zusätzliche Energie, die wieder angefressen werden muss.
Die Mitarbeiter des Nationalparkhauses sichern Brutgebiete, führen Vogelzählungen durch und machen Aufklärungsarbeit in Form von Veranstaltungen im NPH und Führungen in der Natur. Erkundungen des Watts (Wanderung), des Spülsaums, der Dünen, der Salzwiesen und der Vogelwelt werden angeboten. Im NPH gibt es extra Nachmittage für Kinder und so etwas wie „Raubtierfütterungen“. Das glaubt man wirklich, wenn eine Scholle zur Fütterungszeit auf das Futter „zuschießt“.
Alle Veranstaltungstermine findet man im monatlichen Veranstaltungskalender der TZ , außerdem eine Info-Seite über das NPH. Die Nationalpark-Veranstaltungen für Kinder sind auch im Familienprogrammheft monatlich aufgeführt.
Weitere Informationen auch unter www.nationalparkhaus-spo.de und www.schutzstation-wattenmeer.de
Hric, 07. Oktober 2016, HN
Mit der Veranstaltungsreihe „Gastgeberwerkstatt“ bietet die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording Möglichkeiten zur Information sowie zum Austausch miteinander und sieht sich als Impulsgeber für Vermieter und Hoteliers wie auch Inhaber und Besitzer von Gaststätten und Restaurants. Sie ist ein 2016 durch die stellv. Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff gemeinsam mit Ute Broders, Leiterin des Tourismus-Service-Centers, sowie Thies Jahn, Gruppenleiter des Vertriebsteams, ins Leben gerufenes Projekt der TZ SPO. Es verfolgt unter dem Gesichtspunkt der Orientierung an der Praxis und Machbarkeit das Ziel, die Qualität des touristischen Angebotes in St. Peter-Ording und auf Eiderstedt nachhaltig zu steigern und zu sichern.
Dieses Mal ging es für Anbieter mit Unterkünften mit Tipps für frisches Design und damit größere Gästezufriedenheit um Möglichkeiten der besseren Positionierung am Markt. Thies Jahn, begleitet von Ute Broders, hatte dazu Carina Balow aus dem Kompetenzzentrum Tourismus der IHK Flensburg, Dipl.-Ing. Innenarchitektur Anette Gundlach aus Garding und Elsbe Paulsen vom Landhotel Gasthof Oldenwöhrden in Wöhrden eingeladen. Um die 60 Interessierte waren gekommen.
Carina Balow stellte zunächst das „Designkontor SH“ vor. Es ist ein Projekt der IHK Schleswig-Holstein, das für Wohlfühltourismus steht. Es macht Beherbergungsbetrieben der Tourismuswirtschaft Beratungsangebote, veranstaltet Tage der offenen Tür, hilft mit Informationen, weist auf die Inanspruchnahme von Investitionszuschüssen hin und vermittelt vor allem geeignete Ansprechpartner. „Wohlfühltourismus“ geht nicht ohne ansprechende, an den Bedürfnissen des Gastes orientierten Quartieren, machte sie deutlich. Gäste sind heute „erfahren“, erkundigen sich im Vorwege und lesen Bewertungen im Netz. Sie möchten am Urlaubsort ankommen, sich wohlfühlen in einem „zweiten Zuhause“ und auch wiederkommen mögen. Für den Gast sind seitens des Gastgebers Ursprünglichkeit, Charme und Humor, Abwechslung, Großzügigkeit und das Ansprechen aller Sinne die Wohlfühlparameter. Dabei muss das Gesamtpaket mit „Draußen und Drinnen“ stimmig und die Gestaltung der Quartiere zeitgemäß sein. Man möge als Gastgeber immer wieder auch die „Gästebrille aufsetzen“. - Die Erwartungshaltung an Schleswig-Holstein sei hoch. Das spräche für das Land. „Das Kompetenzzentrum Tourismus der IHK ist für Sie da. Sprechen Sie uns gerne an!“ schloss Carina Balow.
Anette Gundlach, Inhaberein von „Offizine“ in Garding zeigte auf, was möglich ist. Auf die Bedeutung von Einrichtung, Farbe, Tapete, Bilder und mehr ging sie ein, machte aber zugleich deutlich, dass „die reine Kopie eines Wohntrends nicht die perfekte Gestaltung“ ist.- Elsbe Paulsen sorgte mit ihrem Erlebnis- und Erfahrungsbericht über die Neuausrichtung ihres Landhotels in Wöhrden auf Lust zur Modernisierung. Nach der Erkenntnis aufgrund der Anfangsberatung über die IHK „Der hat auch noch Recht“ bis zum Resümee „Das wurde teurer als gedacht, hat mir aber überhaupt nicht leid getan“ nahm sie die Anwesenden begeistert mit. „Wir haben lange nicht alles umgebaut, manches wurde restauriert und viel auch renoviert.“
Natürlich gab es auch kritische Stimmen. „Wie sollen wir das realisieren?“- Eine Neubürgerin aus Hessen berichtete von Erfahrungen ihrer Bekannten und relativierte manche Bedenken: „Alle springen schon an auf kleine Impulse.“ Thies Jahn ergänzte das: „ Es geht nicht um Radikalsanierungen, sondern um Verbesserungen der Qualität für den Gast. Er soll sich wohlfühlen. Schauen Sie bitte mit den Augen des Gastes. Das ist gerade für eine gesteigerte Auslastung in der Nebensaison wichtig, wo auch das Wetter nicht so ist. Sommer kann jeder.“ Einige Bewertungen machten dann deutlich, wie sich „Wohlfühlen“ liest.- Der Mitarbeiter der TZ hält diese Form der Aufklärung für Gastgeber höchst wichtig und machte abschließend deutlich, dass seine Erfahrungen für die LTO St. Peter-Ording/Eiderstedt positiv sind. “Es gibt bei uns in St. Peter-Ording und im Umland von Eiderstedt viele mit großer Liebe und Herzblut gestaltete unheimlich schöne Quartiere."
Hric, 06. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de
Seit dem 11. Mai wird am 1. Bauabschnitt der Böhler Landstraße intensiv gearbeitet. Er reicht vom Ortsausgang Eiderstraße in Süderhöft mit fließendem Übergang in die Böhler Landstraße bis zum Abzweiger „Zum Böhler Strand“. An dessen Ende befindet sich die Strandüberfahrt Böhl. Die Asphaltdecke dieser Straße war bereits im vergangenen Jahr erneuert worden.
Am 27. September ist ein Zwischenziel beim Ausbau der Böhler Landstraße erreicht worden: Die Rohre, Schächte und Grundstückanschlüsse für die Abwasserkanalisation sind verlegt, und der Anschluss an die Kanalisation „Zum Böhler Strand“ ist erfolgt.
War man am 27. Juli bei ca. km 3,100 am Verlegen, war man am 15. August bei km 2,875 angelangt und hatte jetzt das Anschlussziel bei etwa km 2,600 erreicht. (siehe Bericht unter 2016 Juli „Eiderweg und Böhler Landstraße sind richtige Großbaustelle“)
Versorgungsleitungen für Gas, Strom und Wasser sind ebenfalls verlegt, auch die Regenwasserleitungen sind im Boden. Die vorbereitenden Arbeiten für das Gehwegbett laufen. Vom Eiderweg bis gegenüber Anfang Grundstück Bevensen sind die Kantsteine verlegt und die Regenwassersiele eingepasst. Man ist im Zeitplan und es geht weiter voran. Die ersten Asphaltierungsarbeiten rücken in greifbare Nähe.
Siehe auch Bericht zu Böhler Landstraße unter 2016 Juli
Hric, 29. September 2016, HN und www.jb-spo.de
Nachdem der Erlös des Eiderstedter Spezialitätenmarktes schon zu einem Teil an den Ortsverein der DLRG gegangen war, kam jetzt noch ein Batzen obendrauf. Es ist ja nicht nur der geländegängige VW Amarok, der noch anzuschaffen ist. Die ausschließlich ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des Ortsvereins reicht von First Reponder über Wasserrettung und Bereitstellung Erster Hilfe bei Veranstaltungen sowie Schwimmausbildung u.a.m. weit, ist sehr vielfältig und für den Bade- und Tourismusort auf Eiderstedt unverzichtbar. Jede Unterstützung finanzieller Art kommt so letztlich der Allgemeinheit zu Gute.
Neben Einheimischen und Eiderstedtern von Wilhelminenkoog über Tating, Garding und Tönning, waren die meisten Tortenhimmelliebhaber wie immer Gäste von außerhalb Eiderstedts. So war es doch interessant zu ermitteln, woher sie denn kamen, und ob am Tag der Deutschen Einheit vielleicht alle Bundesländer in St. Peter-Ording vertreten wären. Niedersachsen und Hessen stellten neben etlichen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Berlin, NRW, Baden-Württemberg und zwei Sachsen (aus Limbach-Oberfrona) die Mehrheit. Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern waren hier nicht vertreten. Bestimmt aber war aus jedem dieser Bundesländer mindestens ein Urlauber in St. Peter-Ording!
Hric, 03. Oktober 2016, www.jb-spo.de
„Nordverdächtig“ – 4. Nordsee-Krimitage „ohne Leiche“ eröffnet
Bis auf den letzten Platz war das DÜNEN-HUS in St. Peter-Ording anlässlich der Eröffnung der 4. Nordsee-Krimitage 2016 unter dem Titel „Nordverdächtig“ besetzt. Die unter dem Pseudonym Dora Heldt bekannte Autorin sollte aus ihrem ersten Krimi „Böse Leute“ lesen. Dass er auf Sylt spielt, ist wohl kein Wunder, ist die heute in Hamburg lebende Buchhändlerin und für den DTV tätige Verlagsvertreterin doch dort geboren. Unter den Zuhöreren waren viele ihrer Fans.- Krimiatmosphäre schafften gleich zu Beginn Franziska Fuhrmann und Rolf Lindhorst aus Glückstadt als Duo „Coast & Crime“. Als „Und sie tanzen einen Tango, Jacky Brown und Baby Miller“, erklang, wussten alle: “Jetzt ist Krimizeit.“ Eingestimmt darauf hatten Diplom-Bibliothekar Andreas Falkenhagen, der Leiter der Gemeindebücherei und Mediothek sowie Initiator der Nordsee-Krimitage von Tondern bis Brunsbüttel, und Monika Grutzaals stellvertretende Bürgermeisterin. Sie überbrachte die Grüße von Gemeinde und Tourismus-Zentrale und betonte die Bedeutung dieser und anderer kultureller Veranstaltungen für die Tourismusorte. „Ohne Krimi“ geht es in den nächsten zwölf Tagen an der Nordseeküste jedenfalls nicht zu. Falkenhagen wies besonders auf den Regionalbezug hin: „Alle Krimis spielen hier an der Küste.“
Danach führte im wahrsten Sinne Bärbel Schmidt alias Dora Heldt das Wort. Mit ihrer angenehmen, sonoren Stimme zog sie von Anfang an ihre Zuhörerinnen und Zuhörer vor allem erzählend in den Bann, wusste Frauen und Männer gleichermaßen anzusprechen, für Heiterkeit zu sorgen und in ihre „Romanschreiberei“ einzuführen.- Ihr Vater sei ein echter Norddeutscher, „was die Kommunikation betrifft“, und sie selbst neige ein wenig zur „Schlamperei“. Wenn sie dann so eine Idee habe, verändere sich manchmal plötzlich eine Person, weil sie sich bezüglich dieses Einfalls keine Notiz gemacht habe, was eben einfach nicht ginge. „Mit deiner Arbeitsweise wirst du mit einem Krimi grandios scheitern“, hatte ihr Verleger gesagt. Das sei für „Böse Leute“ der Auslöser gewesen.- Warum nun gerade dieser Titel, erfuhr man an diesem Abend nicht, aber man lernte die einzelnen Personen ein wenig näher kennen. Das sind Peter Runge als gerade neuer Polizeichef, der von der Ostsee gekommen ist, und der ehemalige Stationsleiter Karl Sönnigsen. Der fühlt sich mit seinem „Wissen von der Insel“ gefordert und mengt sich ein, als hintereinander mysteriöse Einbrüche „ohne Leiche“ in Häuser alleinstehender älterer Damen stattfinden. Das stört Runge, hindert aber seinen Vorgänger nicht an weiterer Recherche. Schließlich sind „Sangesschwestern“ von ihm Einbruchsopfer.- Dazu schafft er sich ein Team, zu dem die etwa gleichaltrigen Charlotte und Inge sowie der ehemalige Seenotretter Onno gehören, der seit drei Jahren verwitwet ist. Seine Tochter Maren ist Polizistin und hat sich deswegen gerade erst nach Sylt versetzen lassen.
Als Fan von Loriot verstand es die Autorin immer wieder, ihre „Erzählteile“ mit „Abschnittslesungen“ zu verbinden, die einerseits informieren, andererseits alles offen lassen. Das machte sie überaus gekonnt und amüsant. Viele Zuhörer nahmen ein von Dora Heldt signiertes Buch mit.- Es war ein gelungener Auftakt dieser 4. Nordsee-Krimitage mit der „Erzähllesung“ von Bärbel Schmidt und dem Duo „Coast & Crime“, das mit seinen Balladen, darunter auch ein dänisches Lied, begeisterte. Alle Besucher kamen unversehrt auf den Heimweg. Im Krimi jedoch soll es wohl eine Tote geben. „Die aber habe es auch verdient“, so Dora Heldt.
Infos zu den 4. Nordsee-Krimitagen bis 12. Okt. unter: www.nordverdaechtig.de
Hric, 2. Oktober 2016, HN und www.jb-spo.de