2021 J u l i

 

Von emotional bis rational – aber die Beschlüsse der 24.Sitzung der Gemeindevertretung fielen dann einstimmig

 

 

B-Pläne 1 und 36 und auch das VU/ISEK für die Städtebauförderung in trockenen Tüchern

Bürgervorsteher Boy Jöns war vor Eintritt in die Tagesordnung der extra anberaumten 24. Sitzung der Gemeindevertretung St. Peter-Ording dann doch erst einmal erleichtert. Neun von siebzehn Mitgliedern der Vertretung waren anwesend. Damit sei Beschlussfähigkeit gegeben. Die anderen Acht haben sich alle mit triftigen Gründen abgemeldet, sagte er. Anwesend waren von der CDU außer ihm Harry Bresemann, Bodo Laubenstein, Karl-Uwe Kirchner und Roger Heim, von der SPD Monika Grutza, von der AWG Reinhard Lucassen sowie von der FDP Hans Burmeister und Christiane Schallich. Bürgermeister Jürgen Ritter war da, ebenfalls Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck sowie seitens des Amtes Eiderstedt Jacqueline Petersen, Thomas Helmke und Amtsdirektor Matthias Hasse. Bauausschussvorsitzender Kurt Kahlke (SPD) war auch anwesend.

 

Schließlich waren die Satzungsbeschlüsse für die B-Pläne Nr.1 und Nr.36 – es betrifft die Gebiete linkerhand entlang der Straße „Im Bad“ von Haus Meeresbrise bis zum Kreisel „Alter Badweg“ zu fassen und außerdem der Bericht über die „Vorbereitenden Untersuchungen einschließlich des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ (VU/ISEK) im Rahmen der Städtebauförderung zur Kenntnis zu nehmen und in der vorliegenden Fassung zu genehmigen.

 

Die beiden Tagesordnungspunkte für den B-Plan 32 in Ording – den Erweiterungsbau für das Hotel Zweite Heimat betreffend – wurde wie bereits im Bauausschuss von der TO abgesetzt.

B-Plan 36 hatte in der Sitzung des Bauausschusses nicht beschlossen werden können. Die Möglichkeit, dieses auch ohne Empfehlungsbeschluss durch die Gemeindevertretung vorzunehmen, war gegeben. Das führte zum zweiten „erleichterten Seufzer“ des Bürgervorstehers. Denn wenn man sich mit dem B-Plan 1 bereits 11 Jahre beschäftigt hat, kommt der B-Plan 36 auch schon auf eine beträchtliche Anzahl von Jahren. Hier ginge es bei der Neufassung auch um „Existenzen“, so Boy Jöns.

 

Die Anzahl interessierter Bürgerinnen und Bürger war sehr groß. Von ihnen wollten einige einfach aus erster Hand wissen, ob die beiden B-Pläne endlich „vom Eis kämen“. Die Satzungsbeschlüsse kamen durch, und das wider Erwarten sogar einstimmig. Die vorangehende Debatte zum B-Plan 1 war lang. Bodo Laubenstein erläuterte noch einmal seine ablehnende Haltung wegen der Übertragung der Verantwortung in Sachen Hochwasserschutz auf die Eigentümer. Aber dann kam er selber auf den Gedanken, eine Ergänzung zum Beschluss zu fassen, dass man den B-Plan 1 wieder aufgreifen werde, wenn man in Sachen Regionaldeich wegen des derzeit wohl nicht hinreichenden Hochwasserschutzes zu einer Lösung gekommen wäre.

 

In der Debatte war noch einmal alles von u.a. „Dünenbake als abgängig erklären“ und „Zwangsenteignung“ bis „nicht ausreichende Abwasserkanäle“ und „Verantwortung auf die Anlieger abschieben“ zu hören gewesen. In Sachen Hochwasserschutz äußerte sich Boy Jöns so: „Heute rächt sich, dass vor 50 Jahren der Regionaldeich beschlossen worden ist. Der gehört uns, aber keiner will ihn haben.“ Man wollte damals eben über den Deich auf die Nordsee blicken können. Sein Seufzer dazu war trotz allen Humors eher schwer.

 

Zügig war vorher der Bericht „VU/ISEK“ genehmigt worden. Auch der B-Plan 36 ging dann rasch durch.- Die Bandbreite der Themen dieser Sitzung der Gemeindevertretung war überaus weit. Schon in der Einwohnerfragestunde ging es fast um alles, was St. Peter-Ording irgendwie bewegt: Von „den Verkehr und Fußgänger gefährdenden“ Radfahrern bis zum Klimaschutz.

 

Wie im Bauausschuss wird das Sitzungsgeld den Hochwasseropfern gespendet, und auch sonst arbeitet man in einer Gruppe an Hilfen für die durch das Hochwasser Geschädigten, so Bürgermeister Jürgen Ritter. Demnächst gibt es nähere Informationen. Von Kurt Kahlke erhielt er bereits vorab eine im Nordsee Golfclub spontan zustande gekommene Summe von 700 €.

Hans Jörg Rickert, 27. Juli 2021, HN und www.jb-spo.de

St. Peter-Ording sorgt für verbesserte Sportbedingungen am Ort

 

Am Fasanenweg wird der Sportplatz aus dem Jahre 1967 erneuert

 

Der Sportplatz ist das erste Projekt, das im Rahmen der Städtebauförderung umgesetzt wird. Bis auf die Tore und die Ballfangzäune zur Eiderstedter Straße war der ehemalige Sportplatz von 1967 für damals die Realschule und die Volksschule in den letzten Jahren nicht mehr als solcher zu erkennen. Jetzt sind auch sie weg. Bei den derzeitigen Erdarbeiten kam die alte Drainage zum Vorschein. Sie war mehr als nur „hin“. Die stahldrahtverstärkten Kunststoffrohre waren schon lange marode. Als sie zwecks Entwässerung gelegt worden waren, galten sie als langlebig. Das ist aber mehr als 50 Jahre her.

 

Zurzeit sind die Arbeiten voll im Gange. Zur Eiderstedter Straße steht inzwischen ein neuer Zaun. Ein Subunternehmen aus Handewitt ist damit beauftragt. Dieser erste Abschnitt sichert auch die Baustelle ab. Die Materialien für die weiteren Zaunarbeiten einschließlich Ballfangvorrichtungen an den beiden Spielfeldenden liegen bereits vor Ort. 

Je nach Art verteilen sich die Arbeiten auf die beiden Firmen für Garten- und Landschaftsbau Rumpf aus Nortorf/Mittelholstein und Hans Claußen aus Weddingstedt/Dithmarschen.

 

 

Nach verschiedenen Vorarbeiten wurden zunächst Erdabräumarbeiten einschließlich Sortierung vorgenommen. Die verschiedenen Erdarten von Humus, Sand und Klei kamen nach dem Abräumen des Gras- und Binsenbewuchses genauso zutage wie die alte Drainage.

Insgesamt 6 Schächte für die Drainage, zwei entlang der Linie an der Turnhalle, zwei in der Mitte und zwei entlang der Linie am Wall zur KiTa, sollen die Kontrolle der Entwässerung des Sportplatzgeländes gewährleisten. Nach Fertigstellung stehen dann ein Spielfeld 60 m mal 90 m, eine 100 m-Laufbahn und eine Sprunganlage in unmittelbarer Nachbarschaft von Utholm-Schule, Gemeinschaftsschulteil der Nordseeschule und Ev. Kindertagesstätte und für öffentliche Sportveranstaltungen zur Verfügung.

 

 

Die Investitionssumme für die Sanierung beläuft sich einschließlich Kosten für die Ausschreibung und den Bericht im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen für das integriertes Städtebauliches Entwicklungs-Konzept (VU/ISEK) auf insgesamt 1,013 Mio €. Sie sind im Haushaltsplan 2021 der Gemeinde St. Peter-Ording sowohl im Vorbericht als auch auf S. III.287 dargestellt. Ein Drittel der Kosten sind seitens der Gemeinde aufzubringen, die beiden anderen Drittel übernehmen zu gleichen Teilen Land und Bund. Zusätzlich zur Sanierung des Platzes wird im Rahmen dieser Summe die Anlage eines Spielplatzes verwirklicht. Dieser wird vor allem der Ev. Kindertagesstätte für Aktivitäten dienen.

Der Sportplatz liegt in der sogenannten „Kirchenleye“, einem Dünengebiet, das seit den 1950er Jahren zu einem Baugebiet links und rechts des Fasanenweges mit den Straßen Kirchenleye, Feldstraße und Deichgrafenweg geworden ist. Die Eiderstedter Straße war wie der Fasanenweg noch ein unbefestigter Weg vor den Bahngeleisen bis Ording. Dahinter schließt sich der Ketelskoog an. Der Westmarker Deich war bis nach 1900 der Seedeich. Die Entwässerung dieses Gebietes von der Badallee bis Deichgrafenweg erfolgt über den Ordinger Sielzug. Der Graben zwischen KiTa und Utholm-Halle führt ihm das Oberflächenwasser zu.

Der Sportplatz war bereits seit Jahren eher eine Feuchtwiese als bespielbar. Zu ihm gehörte auch eine Sprunggrube. Kugelstoßen, evtl. auch Diskus und Speerwurf wurden hier seit 1967 ebenfalls bis etwa 2000 geübt.

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ERGÄNZUNG: Sportanlagen in St. Peter-Ording

Sogar eine Laufbahn für Kurzstrecke und Langstrecke gab es. Sie war aber nicht wettkampfgeeignet. Doch gemessen an den damaligen Verhältnissen war St. Peter-Ording stolz auf seine Sportanlage am Fasanenweg. Die Sanierung des Platzes sollte dann ab 1995 gemäß der Schulbauplanungen als letzte Maßnahme der Sanierungsarbeiten für die Schulgebäude der Gemeinde dienen.

Das Gymnasium war zu der Zeit noch in der Trägerschaft des Kreises Nordfriesland. Die Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog waren zuständig für die Realschule, die Grund- und Hauptschule und die Förderschule.- Es besitzt ebenfalls eine Turnhalle mit Gymnastikraum. Dazu gehört eine für Leichtathletilk-Wettkämpfe geeignete Sportanlage mit Trainingsbereichen.

Für den Sport und alle Schulen am Ort – also auch das Nordseegymnasium - hat man die Utholm-Halle in der Kirchenleye errichtet und 1985 eingeweiht. Die Turnhalle am Fasanenweg wird vorwiegend seitens der Utholm-Schule und des Gemeinschaftsschulteils sowie vom TSV und weiteren Vereinen genutzt.

Möglichkeiten für die Ausübung von Sportarten sind also in St. Peter-Ording vielfältig vorhanden. Dafür steht außerdem auch der gemeindeeigene Sportplatz in der Straße „Am Sportplatz“ zur Verfügung. Dort hat der TSV St. Peter-Ording sein Sportheim. Ein großes für Sport geeignetes Gelände sowie eine Sporthalle gehören außerdem zum „Campushus“ des Nordsee-Internates in Böhl.

Hans Jörg Rickert, 30. Juli 2021, www.jb-spo.de

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2019     Febr.    Sportplatz bei der Utholm-Halle soll umgestaltet werden

2021     Juli       Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack auf Sommertour in St. Peter-Ording

Gekonnter Wahlkampfauftritt der FDP in St. Peter-Ording auf der Buhne

 

Das Mikrofon wanderte von Dennys Bornhöft über Gyde Jensen zu Christian Lindner

Das war Wahlkampf wie man ihn kennt, aber das war auch gekonnt und ging nach der Eröffnung wie am Schnürchen. Die Anzahl der Interessierten auf der Buhne nahm ab 15 Uhr stetig zu. Etwa 300 mögen es gewesen sein, die vor allem bei Christian Lindner nicht mit Beifall sparten, darunter viele junge Leute. Es war bestes Wahlkampfwetter: Sonne, Wolken und ein leichter Wind bei zunehmender Wärme. Am Vormittag war er auf Sylt gewesen. Da habe der Wind stärker gepustet als hier in St. Peter-Ording, sagte er.

 

Mit der Windenergie startete Dennys Bornhöft, Mitglied des Landtages, den Wahlkampfauftritt seiner Partei, aber er sparte auch die Themen Klimaschutz und die unwürdige Situation von HartzIV-Empfängern nicht aus. Gyde Jensen, Mitglied des Bundestages, sah auf die politische Situation in Berlin und der Welt, indem sie die derzeitigen Aufgaben der FDP als Opposition im Bundestag verdeutlichte, aber vor allem auch die eingeschränkten Freiheitsrechte in Belarus anprangerte. 

Parteivorsitzender Christian Lindner schloss dann nahtlos in einem über dreiviertelstündigen Vortrag an. Er nahm von Gyde Jensen den Ball der wiedergewonnenen Freiheit nach den mit Corona verbundenen Einschränkungen auf, mahnte zur Annahme des Impfangebotes, versagte einem staatlichen Impfzwang aber die Zustimmung. „Ihre Freiheit ist nicht Verfügungsraum der Politik“, war sein Plädoyer. Er vergaß kein Feld der Politik, brachte alles, auch das Unglück und Leid durch die Hochwasser als zweiter Katastrophe in angemessenen Worten zum Ausdruck. Er sparte aber auch nicht mit Kritik an Versäumnissen im Bereich der Digitalisierung, sprach sich bei Länderhoheit für mehr Bildungsgemeinsamkeit aus und unterstützte die Forderungen für einen effektiven Klimaschutz, aber nicht durch staatlichen Dirigismus. Für den Ausstieg aus der Kohleverstromung brauche die Wirtschaft kein Geld, Das habe sie. Sie brauche grünes Licht, um das Klima verbessernde Projekte verwirklichen zu können.

 

Lindner redete Klartext, machte kein Hehl aus seiner freiheitlichen Grundüberzeugung. Und er machte Wahlkampf. Einige Prognosen traute er sich zu: Weder Annalena Baerbock noch Olaf Scholz würden den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Den würde die CDU/CSU bekommen. Der „Kampf“ zwischen „Schwarz“ und „Grün“ sei entschieden, aber ob es eine Regierung mit der FDP werde – und einen Finanzminister Lindner – haben die Wählerinnen und Wähler am 26. September in der Hand. „Natürlich wollen wir Macht, aber unter der Prämisse von Glaubwürdigkeit und Einhaltung von Prinzipien.“ Er versicherte: „An das, was ich ihnen hier gesagt habe, werde ich mich halten.“

Hans Jörg Rickert, 30. Juli 2021, HN und www.jb-spo.de

Ording Nord – ein außergewöhnlicher Strandbereich

 

Hier geben sich Kiter, Hundebesitzer und Strandurlauber ein Stelldichein

Vor fünf Jahren waren Hunde am Strand ein heißes Thema. Vor allem das Leinengebot wurde nicht beachtet. Es gilt jedoch allgemein für den Spaziergang mit Hund, besonders in der freien Natur, also auch an den Deichen und am Strand.- In St. Peter-Ording wurde und wird an den Strandabschnitten und den Zugängen zu ihnen deutlich auf die Einhaltung der Leinenpflicht aufmerksam gemacht. Dennoch gab es viele Ignoranten; manche gibt es leider immer noch.

Die TZ St. Peter-Ording entschied sich 2015, diesem Problem mit zwei Hundeauslaufgebieten am Strand im Bad und in Ording Nord sowie einem innerörtlich beim alten Klärwerk in Westmarken zu begegnen. Die Erprobung wurde ab 2019 in eine genehmigte Möglichkeit für die beiden gekennzeichneten Gebiete am Strand umgewandelt. Das ist jetzt sogar Bestandteil der Strandnutzung im Vertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und der Gemeinde St. Peter Ording. Die Genehmigung für die Hundeauslaufgebiete aber könnte auch ausgesetzt bzw. aufgehoben werden. 

Hundekotbeutel stehen hinreichend zur Verfügung, auch Behälter für die Entsorgung. Die Hundehalter müssen eben nur die Pflicht des Einsammelns nach erfolgtem „Geschäft“ ihres bzw. ihrer Hunde wahrnehmen. Das hat sich entscheidend verbessert. In den Anfangszeiten meinten manche Hundebesitzer noch, sie müssten „gegen die Beschneidung ihrer Freiheiten demonstrieren“ und hängten den gefüllten Kotbeutel an den Pfählen auf. Aber auch das hat nachgelassen. Überhaupt kann man sich hinsichtlich der Hinterlassenschaften von Hunden in St. Peter-Ording in der Regel nicht beklagen. Der Ort ist auch sonst sauber.

Das Hundeauslaufgebiet in Ording ist direkt vom Strandübergang „Hungerhamm“ bei der Strandkorbhalle am Norderdeich zu erreichen. Auch von der Autoüberfahrt in Ording muss man nur ein Stück Weg zurücklegen, um es anzusteuern. Der Bereich vom Toilettenpfahlbau bis hin zum Ende des Gebietes hat sich inzwischen zu einem „neuen“ Strandaufenthaltsgebiet für alle entwickelt. 

 

Kiter hatten es schon lange für sich entdeckt. Für Hundehalter ist es ein von ihnen angenommenes Gebiet geworden, aber auch sonst findet sich hier eine Vielzahl von Strandbesuchern. Vor allem sind es Tagesgäste. Wer das Geschehen dort dann mit offenen Augen durchwandert, wird feststellen: Hier hat sich eine Normalität des Umgangs miteinander eingestellt. Die Anleinpflicht wird in der Regel beachtet. Vor allem aber wird der Aufenthalt am Strand hier im Miteinander der verschiedenen Gruppen gelebt. Nirgendwo in St. Peter-Ording wird eben die Weite des Strandes so gut erlebbar wie hier: Keine Podeste und keine Strandkörbe, eher eine Art „Naturstrand“ ohne dieses „Dicht an Dicht“ wie z.B. beim Mehrzweckpfahlbau am Ordinger Hauptstrand.

Und auch an Wintertagen ist hier Platz genug für alle. 

 

Hans Jörg Rickert, 16. Juli 2021, www.jb-spo.de

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2018      Aug.      Beispielhaft mit Hund am Strand

2019      Febr.     Seit über einem Jahr ein innerörtliches Hundeauslaufgebiet im Angebot

2020      Nov.      Interessensausgleich zwischen Naturschutz und Tourismus

Hindernisparcours für die Bauausschuss-Sitzung 38 in St. Peter-Ording

 

Satzungsbeschlüsse für die B-Pläne Nr.1 und Nr.36 in St. Peter-Bad standen an

 

Für die Mitglieder des Bauausschusses St. Peter-Ording war die Messlatte hoch. Die Satzungsbeschlüsse der B-Pläne Nr. 1 und Nr. 36 sollten für die Sitzung der Gemeindevertretung am kommenden Montag so vorbereitet werden, dass für sie das „Go“ gegeben werden kann.

 

Das war auch berechtigter Wunsch der Anlieger, die endlich ihre Planungen hinsichtlich eines zeitgemäßen Erscheinungsbildes ihrer Liegenschaften verwirklichen wollen. Das wussten Verwaltung und Gemeindepolitiker. Aber es gab eben bis zuletzt immer wieder neue Hürden. Diese waren u.a. auch verursacht worden durch Eigeninteressen des einen oder anderen Immobilienbesitzers. Besondere aber scheiterten schließlich am mehrheitlich ablehnenden Votum des Ausschusses.

 

Es handelt sich bei den beiden B-Plänen um das landseitig der Straße „Im Bad“ ab einschließlich Cafe und Restaurant „Meeresbrise“ bis hin zum „Alten Badweg“ gelegene Areal. Die Straße „Kieferneck“ teilt die beiden Baugebiete. Hinter ihnen schließt sich ein ausgedehnter Dünenwald an. Seeseitig wird der Landstreifen vor der Promenade – sie reicht von der Buhne bis zur DRK Reha-Klinik Goldene Schlüssel - durch den Regionaldeich geschützt. Für beide B-Pläne war aus baurechtlichen Fragen, z.B. Brandschutz, eine Neuaufstellung erforderlich geworden. Daran arbeitete man seit Jahren. Als neue Probleme kamen dann zusätzlich erst der Waldabstand und danach noch der Hochwasserschutz hinzu.

B-Plan Nr. 1 stand als erster Punkt an. Für ihn war alles soweit geregelt, dass sowohl Anmerkungen und Hinweise des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) als auch anderer Träger öffentlicher Belange Berücksichtigung gefunden haben. Ein privater Einwender hatte die Festsetzung der Baugrenzen in Sachen Waldabstand als „unbrauchbar“ bemängelt. Dem könne durch Lageänderung des Baufensters abgeholfen werden, erläuterte Stadtplaner Helmut Reggentin.

 

Aber schon zu Beginn hatte Bodo Laubenstein mitgeteilt, dass er zur Sitzung keine Unterlagen erhalten habe. Er äußerte darüber seinen Unmut. Er werde deswegen mit „Nein“ stimmen.

Das hatte dann zu einer längeren Debatte geführt, denn auch andere Mitglieder – unter ihnen Vorsitzender Kurt Kahlke - hatten die Unterlagen zu spät erhalten. Die Zeit für die Durchsicht des Stapels sei einfach zu knapp. Das führte seitens Jacqueline Peters vom Amt Eiderstedt zu der Aussage: „Wenn die Unterlagen bis zur Aufstellung der Tagesordnung nicht vorliegen, können die entsprechenden Punkte in Zukunft auch nicht behandelt werden.“ Bisher war das Amt hier im Interesse aller zu Kompromissen bereit gewesen. Die Tagesordnung wies auch dieses Mal an mehreren Stellen „Anlage folgt“ aus. Zwei Bebauungspläne mussten jedoch wegen nicht vollständiger Anlagen gestrichen werden.

 

Der B-Plan 1 ging dann mit den 4 Ja-Stimmen von Kurt Kahlke, Hans Burmeister, Frank Boller und Wolfgang Rohde bei einmal Nein und zwei Enthaltungen durch. Richard Flohrs Richardsen begründete seine mit der im April erfolgten Ablehnung der Dreigeschossigkeit für ein Objekt in diesem Gebiet (wir berichteten). Auch Harry Bresemann enthielt sich. Auf der Seite der Anlieger war Erleichterung bemerkbar.

 

Als es danach an die Erörterung von B-Plan 36 ging, stellte sich heraus, dass hier die Abwägungstabelle für den B-Plan 1 beigefügt worden war. Die Wellen schlugen erneut hoch. Kurt Kahlke beruhigte die Situation, indem er betonte: „Wir hatten versucht, die B-Pläne Nr. 1 und Nr. 36 heute beide auf den Weg zu bringen. Aber für Nr. 36 können wir jetzt keinen Beschluss fassen.“ In der Aussprache einigte man sich derart, dass der Bürgermeister prüfen möge, ob die Gemeindevertretung auch ohne einen Empfehlungsbeschluss des Ausschusses eine Behandlung des B-Planes Nr. 36 vornehmen und den Satzungsbeschluss fassen könne. Das sicherte Jürgen Ritter zu.

 

Hans Jörg Rickert, 20. Juli 2021, HN und www.jb-spo.de

Siehe dazu auch unter www,jb-spo.de

2021     April     Sind die B-Pläne Nr.1 und Nr. 36 in St. Peter-Ording wirklich vom Eis?

2020     Nov.     Die Hochwasserproblematik fordert viel von St. Peter-Ording

Jan.      Am Landeswald- und Landeswassergesetz kommt niemand vorbei

2019     Mai       Schwierige Entscheidungsfindungen für den Bauausschuss

2017     April     Bauausschuss hat das Erscheinungsbild im Bad im Visier

2015     Okt.      Immer wieder umfangreiche und schwierige Beratungen im Bauausschuss

2015     April     Über die Arbeit im Bauausschuss

„Salt & Silver“ HH sind neue Pächter des Pfahlbaurestaurants in Böhl

 

Für „Die Seekiste“ am Böhler Strand beginnt eine neue Zeitrechnung

Die Nachricht ist nicht mehr ganz neu, aber sie ist eine besondere Meldung wert: „Salt & Silver“ aus Hamburg, das sind Johannes „Jo“ Riffelmacher und Thomas „Cozy“ Kosikowski gemeinsam mit Tobias Beck, Florian Kleinschmidt, Küchenchef Simon Lindow und Barchef Özgür Gezer, werden das beliebte Pfahlbaurestaurant mit neuem Konzept und Namen ab 1. Januar 2022 übernehmen. Für Maike und Dirk Haupt endet damit im Oktober eine „Ära“ ihres Lebens: 15 Jahre haben sie jeden Sommer zwischen Land und Meer Gäste bewirtet und verwöhnt und sich selbst dabei einer ganz besonderen Herausforderung gestellt. Damals war es ein fast gleitender Übergang, denn sie übernahmen „Die Seekiste“ von Ute und Ludwig Hansen. Die Eltern von Maike Haupt hatten das Pfahlbaurestaurant in Böhl in den 29 Jahren ihrer Leitung bereits zu einem besonderen Ziel gemacht.

Nun aber beginnt am Böhler Strand eine neue Zeitrechnung: „Sechs echte Jungs“ im Alter von über Dreißig, aber noch nicht Vierzig, „übernehmen“. Und das kam so: „Jo“ Riffelmacher erhielt von einem Freund aus Portugal auf Instagram ein screenshot: „TZ SPO sucht für die Seekiste neuen Pächter“. Spontaner Gedanke war: “Das will ich machen!“ Am 13. Januar ging von Salt & Silver ein account an die TZ: „wir machens!“- Dass das als Bewerbung nicht ausreichen würde, war klar, und so bewarb sich das Team offiziell mit seinem 14seitigen Auftritt für „DAS HAUS AM MEER – Ein Gastronomiekonzept von Salt & Silver für Sankt Peter-Ording“. Und „genau sechs Monate später war alles in trockenen Tüchern“, berichtete „Jo“ anlässlich des Fototermins am 21. Juli auf der Seekiste.

Der Vertrag war bereits unterschrieben, aber das Wetter hatte nicht mitgespielt. So kamen „Jo“ und „Cozy“ mit Tobias und Florian noch einmal extra auf den Böhler Strand. Sie haben den Termin – für die Seekiste war Ruhetag - gleich mit genutzt, um sich dem Team vorzustellen. Eins ist klar: Es wird ein Restaurant, das den ganzen Charme der Region in sich vereint und in ein einzigartiges Geschmackserlebnis verwandelt.- Beabsichtigt ist, das bestehende Personal in das Team von Salt & Silver zu integrieren. „Die Augen unseres Teams haben geleuchtet“, berichtete Dirk Haupt am Abend des 21. Juli.

„Salt & Silver konnten mit ihrem kreativen und nachhaltigen Konzept überzeugen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, sagte Katharina Schirmbeck, Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording. In ihren Augen war an diesem Juliabend zusätzlich wie auch bei Bürgermeister Jürgen Ritter die große Freude über die von Tourismus-Ausschuss und Gemeindevertretung getroffene Entscheidung zu erkennen. Außer ihnen waren von der TZ auch Simone Weilandt und Nils Stauch anwesend.

Die „Vier“ von Salt & Silver sind nicht nur Weltreisende mit einem Faible für „Reisen, Surfen und Kochen“. Sie bringen auch handfeste Berufserfahrungen als Designer, Art-Director, Diplom-Betriebswirt und Elektro-Ingenieur mit. Als Sechser-Team mit Küchenchef und Barkeeper betreiben sie im Herzen von Sankt Pauli die Salt & Silver Zentrale - zwei Restaurants nebeneinander – und möchten nun nach vielen Jahren in der Großstadt einen neuen Lebensabschnitt in St. Peter-Ording beginnen. Ihr Ziel ist es, nicht nur ein Restaurant zu eröffnen, sondern ebenfalls ein Haus oder einen Hof in der Nähe zu finden, um dort zu leben, sich niederzulassen und Personalunterkünfte zu schaffen.

Riffelmacher ergänzt: „Wir möchten zukünftig hauptsächlich mit Bio-Erzeugern aus der Region zusammenarbeiten und Frisches aus dem Norden modern und kreativ zubereiten.“ Bereits seit drei Jahren bauen die Gastronomen in Hamburg besondere Kräuter- und Gemüsesorten selbst an, die sie auf ihren Reisen kennengelernt haben und in ihre Gerichte einfließen lassen.- Übrigens wird aus „Die Seekiste“ nun „Salt & Silver am Meer“.

Hans Jörg Rickert, 25. Juli 2021, www.jb-spo.de

DRK-Ortsverein St. Peter-Ording e.V. hatte Jahreshauptversammlung

 

Marlene Pauly-Burchatzky macht doch als Vorsitzende weiter

In gewohnter Manier führte Marlene Pauly-Burchatzky die Mitglieder des DRK-Ortsvereins St. Peter-Ording im Ev. Gemeindehaus durch die Jahreshauptversammlung. Sie hatte zwar gehofft, dass man ihr das Amt der Vorsitzenden nicht mehr antragen wolle, ab da hatte sich niemand gefunden. Allein schon deswegen galt ihr ein großer Beifall. Zweite Vorsitzende bleibt Frauke Hansen. Als Kassenprüferin wurde Traute Karnikowski erneut für zwei Jahre gewählt.

Bei allen Hemmnissen und damit verbundenen Einschränkungen hat das Vereinsleben trotz Corona funktioniert: Drei Blutspendetermine haben stattgefunden, es gab ebenfalls noch Spieletreffen, und auch der Frauenkreis „Kleine Auszeit“ mit Traute Karnikowski hat seine verminderten Möglichkeiten genutzt. Wichtiges Anliegen des Vorstandes ist vor allem weiterhin die Wahrnehmung von Terminen anlässlich von Geburtstagsglückwünschen für die älteren Mitglieder. Beim DRK Ortsverein ist niemand außen vor. Auch im Seniorenheim Dünengarten haben einige Veranstaltungen stattfinden können.

Die Mitgliederzahl am 31. Dezember 2020 belief sich auf 156. Die Anzahl der Verstorbenen hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Wie immer gedachte man ihrer würdevoll. Seitens des Amtsgerichtes Flensburg ist die Satzung genehmigt. Damit gilt weiterhin die Gemeinnützigkeit. Darüber informierte Michael Jacobs im Rahmen der Verlesung des Protokolls. Finanziell steht der Verein ordentlich da. Das wiesen der Kassenbericht durch Susanne Will und der Prüfungsbericht durch Traute Karnikowski aus

Mit großem Beifall der über 40 Anwesenden wurde Marion Dittmer für 40-jährige Mitgliedschaft im DRK-Ortsverein St. Peter-Ording ausgezeichnet. Dies bedeutet ihr persönlich viel. Sie sagte: „Zuerst habe ich nicht viel darüber nachgedacht. Durch meine Tätigkeit im ‚Goldenen Schlüssel‘ gehörte das einfach dazu. Ich bin da so reingerutscht und mir wurde das auch vorgelebt. Für mich ist absolut wichtig, dass es das DRK als Ortsverein in St. Peter-Ording gibt. Allgemein ist es ja durch Politik und Einsätze bekannt, aber was über Veranstaltungen und außerdem mitmenschlich vor Ort geschieht, ist nicht wegzudenken und wirkt jeglicher Vereinsamung entgegen.“

Das hoben auch Bürgervorsteher Boy Jöns für Gemeinde und Tourismus-Zentrale wie auch Frank Millack als DRK-Präsident des Kreisvorstandes hervor. Pastor Michael Goltz als Hausherr würdigte die Arbeit so: „Ihr habt großen Anteil daran, dass im Gemeindehaus als Ort der Begegnung Leben herrscht. Einander begegnen und sich im Gespräch austauschen zu können, sind mitentscheidend für ein erfülltes Leben.“

Hans Jörg Rickert, 13. Juli 2021, HN und www.jb-spo.de

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2016      Juni        „Aus Liebe zum Menschen“ - DRK-Ortsverein feiert sein 65jähriges Jubiläum

2018      Jan.        DRK-Ortsverein - Zweimal gemeinsam Stricken im Monat

2020      März    DRK-Ortsverein hielt seine Jahreshauptversammlung ab

2021      Jan.        Impfung gegen Covid-19 für fast alle Bewohner im Dünengarten

Fairtrade-Town St. Peter Ording – Bildung einer Steuerungsgruppe

 

 

Die Gemeinde Sankt Peter-Ording hat sich auf den Weg gemacht, Fairtrade-Town zu werden. Der Antrag dazu kam aus der Bevölkerung. Umwelt- und Tourismus-Ausschuss unterstützten das, und die Gemeindevertretung fasste dazu den erforderlichen Beschluss. Das entsprach dem vorgegebenen Procedere.

 

Seit dem 10. Mai hat St. Peter-Ording jetzt offiziell den Bewerber-Status (https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/stpeterording). Der nächste Schritt ist deswegen die Bildung einer Steuerungsgruppe. Sie wird sich etwa alle 2-3 Monate zu einem in erster Linie offenen Austausch treffen.

 

Zu Montag, 19. Juli um 16 Uhr sind alle Interessierten zur Information über Fairtrade-Town SPO und Bildung einer Steuerungsgruppe in die Utholm-Halle eingeladen. Die Veranstaltung ist öffentlich. Es ist der einzige Tagesordnungspunkt und auch die erste Möglichkeit, dieses Projekt auf eine breitere Basis zu stellen. Nur mit einer solchen lässt sich das Vorhaben erfolgversprechend umsetzen. Ansprechpartner für diesen Termin ist Sebastian Rischen. Er ist seit kurzem in der Tourismus-Zentrale für Nachhaltigkeit und Naturerlebnis zuständig.

 

Aus Zivilgesellschaft (Verein, Kirche, Schule, …), Wirtschaft (Einzelhandel, Gastronomie, …) Politik bzw. mit welchem Hintergrund auch immer sind alle von Jung bis Alt herzlich willkommen. Gerade junge Leute hätten hier die Chance, sich für eine nachhaltige und faire Zukunft einzubringen. Eine Anmeldung ist aufgrund der aktuellen Corona-Richtlinien nicht erforderlich.

Hjr, 13. Juli 2021, HN und www.jb-spo.de

Die Ev. Urlauberseelsorge hatte zum „Regenbogenfest“ eingeladen

 

Von 11 bis 16 Uhr waren Gäste und Einheimische zu einem bunten Familienfest am und im Gemeindehaus hinter dem Dorfdeich am Marktplatz eingeladen. Die Ev. Urlauberseelsorge mit Andrea Streubier und Nina Lorenzen und dem Helferteam Jochen und Steffi Ohnewald aus Frankfurt und dem 17jährigen Abiturienten Malte hatte mit Spielinseln und Kirchenhüpfburg auf der Wiese und weiteren Spielmöglichkeiten im Familienzentrum alles vorbereitet.

Malte kommt aus Ratingen bei Düsseldorf und hat gerade sein Abitur abgelegt. Vor ihm liegt in Essen ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Fußballverein, bei dem auch journalistische Arbeit gefragt ist. Journalismus und/oder Management sind für ihn ein möglicher Studiengang. Die Ev. Urlauberseelsorge in St. Peter-Ording kennt er seit seinen Kindertagen mit „Gute-Nacht-Geschichte“ und anderen Veranstaltungen im Gemeindehaus oder auch am Strand beim Kirchenschiff. Nun wollte er einmal mitarbeiten. Seine Freude daran war deutlich zu erkennen.

An die hundert Besucher - auch Einheimische - kamen auf die Gemeindewiese und trafen dort u.a. zu Kaffee und Kuchen wieder ein. Fast alle hatten wie Malte eine Beziehung zur Ev. Urlauberseelsorge in St. Peter-Ording oder hatten es im Veranstaltungsverzeichnis der TZ gelesen.

 

Aus Viersen war eine Mutter mit ihrer erwachsenen Tochter da. Anlass dazu war „Erinnerung“ an frühere Zeiten. In Tating haben sie seit 1984 ein Ferienquartier. Sommerzeit ist für sie auch Nordseezeit.

Seit zehn Jahren kommt eine Familie aus Hamm hierher. Die „Gute-Nacht-Geschichte“ gehört einfach immer noch dazu.

 

Das große Regenbogenbanner und die Hüpfburg waren sichtbarer Anreiz zum Kommen. Auf die Einhaltung der Hygienevorschriften achtete Jochen Ohnewald. Das Testzentrum war im Fall des Falles ja gleich nebenan. „Das war ein super Fest heute! Alle großen und kleinen Gäste haben das MITEINANDER mit Freuden genossen“, war sich das Team einig.

Hans Jörg Rickert, 10. Juli 2021, HN und www.jb-spo.de

Auftakt zum Bundestagswahlkampf mit Robert Habeck auf der Buhne

 

„Wer wollen wir als Gesellschaft in den nächsten zwanzig Jahren sein?“

Robert Habeck versteht sein Geschäft. Er hat gelernt in seiner aktiven Zeit als Minister in Schleswig-Holstein, und er weiß, was er will. Vor allem aber nimmt man ihm ab, was er sagt. Scheint es doch auch Hand und Fuß zu haben. Dabei wissen er und alle, die ihm zuhören, dass die Sachverhalte komplexer sind, als sie auf einer solchen Wahlkampfveranstaltung dargestellt werden können. Aber er weiß seine Zuhörerschaft mitzunehmen und seine Gedanken mit zu verfolgen. Das war Wahlkampf mit Niveau, den Bündnis 90 / Die Grünen auf der Buhne in St. Peter-Ording vor großem Publikum veranstalteten.

Beifall gab es gleichermaßen für Kerstin Mock-Hofeditz und Robert Habeck, die sich beide als Bundestagskandidaten ihrer Partei Bündnis 90 / Die Grünen vorstellten. Viele Mitglieder des vor etwa einem Jahr gegründeten Ortsverbandes in St. Peter-Ording hatten ohne viel Aufhebens alles vorbereitet und räumten später auch zügig alles wieder weg. Hagen Goetz begrüßte für den Ortsverband und dankte Gemeinde und Tourismus-Zentrale für die Unterstützung. Polizei war auch vor Ort. Mit ihr wechselte Robert Habeck die ersten Worte. Er hatte Zeit mitgebracht. Auch mit Bürgervorsteher Boy Jöns tauschte er sich vor Beginn aus.

 

Besser hätte sich die Situation nicht stellen können. Nach den Regengüssen der Nacht und des Morgens klarte das Wetter auf: Es zeigte sich die malerische Kulisse mit Blick auf die Dünen und den Nationalpark Wattenmeer. Dazu passte dann der Redebeitrag von Kerstin Mock-Hofeditz, die diese grandiose Landschaft noch einmal in Worten vorstellte, um danach mit dem Durchbruch der Hever und dem Untergang von Rungholt Geschichte aufleben zulassen und sich schließlich den Themen Küstenschutz, Artensterben und Biodiversität widmete. Ihr Beitrag endete mit den Kampfläufern, die in Schleswig-Holstein heute kaum noch anzutreffen seien.

 

Humorvoll daran anknüpfend, dass wir demnächst – im Rahmen des Wahlkampfes - die „Arbeit der Kampfläufer“ erleben würden, begann Robert Habeck seine Darstellung von einer Vision der Gesellschaft, die sich für die eigentliche Frage „Wollen wird die Probleme lösen?“ einbringen will. Er wagte den Exkurs von Küstenschutz und Meeresspiegelanstieg zu Energie und dem Meer als Energiespeicher hin zu der Aussage: „Die Meereserwärmung wird nicht mehr zu stoppen sein.“ Wir stünden deswegen in Europa für die nächsten 20 Jahre vor einer titanischen Aufgabe. „Wollen wir mit der „Welt untergehen?“ oder wollen wir sagen: „Wir haben es geschafft!“ – Geopolitik – Abhängig von und leben ähnlich wie in China oder den USA – und das Urteil des BVG in Sachen Klimaschutz für das Erreichen der Klimaziele band er auch in seinen Redebeitrag ein. Dieser forderte ein menschenwürdiges Leben in Freiheit, an dem sich unser Denken und Tun auszurichten habe. Ohne Regeln ginge es dabei nicht. Er fasste es so zusammen: „Wie ändern wir die Regeln, um unsere Freiheit zu maximieren?“

In den Fragen aus dem Publikum ging es danach um Ökonomie, Asylpolitik, Zuwanderung, Mangel an Pflegekräften und Nachhaltigkeit. Geschickt vermied er vermeintliche Möglichkeiten zu Lösungen, und als die Frage kam: „Wie lässt sich eine nachhaltige Landwirtschaft unter den gegebenen ökonomischen Bedingungen realisieren?“, war seine kurze Antwort: „Gar nicht!“ - Aber er führte dann doch noch etwas weiter aus.

Immer wieder hatte es Beifall für ihn gegeben. Am Ende war er groß. Verständlich! Er hat sich als Politiker präsentiert, der Probleme bearbeiten und sich dafür einbringen will. Er stellt für sich selbst durchaus in Frage, jeweils die bessere Antwort zu haben. Das macht ihn sympathisch.

Als es an die Beantwortung der Fragen ging, setzten sich immer wieder einige ab, die meisten aber blieben. Nach etwas über einer Stunde endete dieser besondere Wahlkampfauftritt mit einem Politiker, der Vertrauen in seine politische Sicht zu wecken verstand.- Fünf 17-Jährige aus Darmstadt hatten auch ab und zu zugehört. „Wir dürfen ja noch nicht wählen, aber die Grünen finde ich gut“, sagte einer von ihnen.

Hans Jörg Rickert, 15. Juli 2021, www.jb-spo.de

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2020 Juli          St. Peter-Ording hat nun einen Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen

Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack auf Sommertour in St. Peter-Ording

 

Projekte im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes standen obenan

Der Besuch von St. Peter-Ording am 7. Juli durch Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack markiert nur einen Termin ihrer diesjährigen Sommertour zum Thema „Bauen und Wohnen zwischen den Meeren“. Hier wollte sie dann auch gleich Bürgermeister Jürgen Ritter persönlich kennenlernen.

„Die Ortszentren unserer Städte und Gemeinden unterliegen derzeit einem erheblichen Strukturwandel. Dies wird durch die Corona-Pandemie beschleunigt, und die Schaffung bezahlbaren Wohnraumes ist für die Menschen seit jeher ein Top-Thema. Wir unterstützen die Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der hiermit verbundenen Herausforderungen“, sagte die Ministerin. Mit der Städtebauförderung stünde seit 50 Jahren ein bewährtes Fördersystem für die zukunftsfähige Weiterentwicklung zur Verfügung. Zur Würdigung dieses Jubiläums werden der Ministerin an acht Orten der Sommerreise gegenwärtige und zukünftige Projekte von Städtebauförderungsgemeinden vorgestellt.

Mit dem Sportplatz Fasanenweg ist in St. Peter-Ording das erste Projekt bereits in Angriff genommen. Die Erdarbeiten zum Entstehen eines neuen Sportplatzes mit Hundertmeterbahn, Spielfeld für Liga-Spiele im Fußball und Weitsprunganlage laufen. Auch ein Spielplatz wird hier mit eingerichtet. Die Anlage dient der Wohnbevölkerung, den Schulen, Vereinen und auch Gästen. Rund 1 Million Euro sind im Haushaltsplan veranschlagt, von denen die Gemeinde ein Drittel zu übernehmen hat. Die anderen beiden Drittel der Finanzierung übernehmen jeweils zu gleichen Teilen das Land Schleswig-Holstein und der Bund.- Dieses Projekt ist im Vorweg seitens des Innenministeriums genehmigt worden, so dass die Maßnahme bereits läuft. Wegen defekter Drainage war der Sportplatz von 1967 seit Jahren schon nicht mehr im ursprünglichen Sinne nutzbar. Ein Teilgebiet hat dabei 2017 auch der umfassenden Erweiterung der Kita (seit 2019 in Betrieb) gedient. Das erläuterten der Ministerin Stadtplaner Daniel Herrmann und Jacqueline Peters vom Fachbereich Bauen und Entwicklung des Amtes Eiderstedt.

Auf dem Gelände des ehemaligen Schulsportplatzes steht jetzt der neue Teil der KiTa (im Bild rechts). Es ist immer noch Platz genug für ein Fußballfeld , Laufbahnen und Sprunggruben.

Treffpunkt mit der Ministerin war der Marktplatz gewesen. Dass Bürgermeister Jürgen Ritter kein Hiesiger war, erkannte sie sofort, aber dass er sich an seinem neuen Ort auskannte, wurde ihr dann auch schnell klar. Wenn er den beiden Mitarbeitern des Amtes Eiderstedt auch meistens das Wort überließ und Bürgervorsteher Boy Jöns Informationen über den Ort in Form von Geschichten beitrug, nutzte er immer wieder seine Spielräume zur Ergänzung und Vertiefung der jeweiligen Sachlagen.

Von Boy Jöns auf den „Marktplatz des Ortes als den einzigen, der in einem Ort vor dem Deich liege“, locker eingestimmt, ging es auf ihren Wunsch entspannt auf Tour direkt über den stattfindenden Wochenmarkt. Am Ende traf sie dort den Bäckermeister ihres Heimatortes Schuby an seinem Marktstand. Wie bodenständig und menschenverbunden sie ist, wurde dann ein weiteres Mal in einem kurzen Wortwechsel mit Gästen in St. Peter-Ording deutlich. Auch sie kamen aus der Nähe von Schleswig.

St. Peter-Dorf in seiner Gemütlichkeit beim Gang durch die Olsdorfer Straße und später Dorfstraße nahm sie dann zum ersten Mal ganz bewusst wahr. Diesen Teil von St. Peter-Ording hatte sie bei ihren privaten Besuchen bisher nicht kennengelernt. 

 

Immer wieder gab es auf dem Rundgang Erläuterungen:

Marktplatz – Umsetzung von Ideen, darunter „Markthalle“, zu einem Platz der Begegnung,

Olsdorfer Krug – eine im Besitz der Gemeinde befindliche Gaststätte mit Räumen für Sitzungen, Feste und Aufführungen u.a. der Speeldeel - gerade erst mit finanziellem Aufwand umfassend renoviert,

Museum Landschaft Eiderstedt – u.a. Neugestaltung des Einganges,

Dorfstraße – Maßnahmen zu weiterer Verkehrsberuhigung und damit Beseitigung von neuralgischen Verkehrsknotenpunkten,

Verlegung des Bauhofes - mögliche Nutzung des Platzes für notwendige Einrichtungen (Mehrgenerationenwohnen ?, Gesundheitszentrum? oder …) in unmittelbarer Nähe des „Alten Rathauses“ mit Bürgerbüro und TZ.

Dauerwohnen war zwischendurch immer wieder Thema. Bürgermeister Jürgen Ritter sieht dies als größtes Problem für den Ort. „Wir dürfen als Gemeinde keinen Quadratmeter veräußern. Sonst blutet uns das Dorf aus. Wir haben dann schließlich niemand mehr für die Feuerwehr und für die Arbeit in den Vereinen. Nur wer hier arbeiten und leben kann, ist auch bereit, sich für den Ort zu engagieren.“ Die Möglichkeiten auf den Gebieten an der Wittendüner Allee (vor dem Westküstenpark gelegen) und auch beim Nordsee-Internat wurden angesprochen.

Ministerin Sabine Sütterlin-Waack war sehr angetan: „Ich habe hier engagierte Leute getroffen, die im Rahmen der Städtebauförderung gute Ideen haben und wichtige Vorhaben umsetzen möchten. Das ist gut angelegtes Geld.- Vielen Dank! Der Rundgang war echt toll und hat mir viel Spaß gemacht.“- Jürgen Ritter dankte seinerseits für das konstruktive offene Gespräch und die große Aufmerksamkeit, die sie St. Peter-Ording mit ihrem Besuch schenke.

Die Maßnahmen und Projekte, deren Finanzierungen im Rahmen der Städtebauförderung wie beim Sportplatz langfristig über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren gefördert werden, dienen vor allem der Daseinsvorsorge und beziehen sich auf das Gebiet um den historischen Ortskern und dessen Nahbereiche. Insgesamt stehen Investitionen in einer Größenordnung von 35 Mio € an.

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2017    Juli      St. Peter-Ording beantragt Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm

2018    April     Verwaltung hat gearbeitet – Letzte Gemeindevertretung bringt es auf den Weg

2018    Nov     Die Wohnbevölkerung von St. Peter-Ording und Tating wurde befragt

2019    Aug.    Städtebauförderung ist ausgerichtet auf die Daseinsvorsorge für SPO und Tating  

2020    Mai      Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack besuchte St. Peter-Ording

2020    Aug.    „Sagt uns, was ihr dazu meint!“ – Bürgerbeteiligung in Corona-Zeiten

Hans Jörg Rickert, 07. Juli 2021, www.jb-spo.de

 

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Sommertour 2021 –Aus der Pressemitteilung des Ministeriums

„Viele Umgestaltungen stadtbildprägender Plätze, Parks und Straßen, und zahlreiche Sanierungen von Gebäuden wären ohne die Städtebauförderung nicht möglich gewesen“, sagte die Ministerin. „Etwa eine Milliarde Euro Fördermittel des Bundes, des Landes und der Kommunen sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen 50 Jahren geflossen, um über 100 Städte und Gemeinden lebenswerter zu machen.“

Die öffentliche Förderung bezahlbaren Wohnraums sei dabei noch nicht eingerechnet. In der Regel teilen sich bei der Städtebauförderung der Bund, das Land und die geförderte Kommune die Kosten der momentan rund 120 städtebaulichen Gesamtmaßnahmen zu jeweils einem Drittel. Mit einer städtebaulichen Gesamtmaßnahme werden Bauprojekte, Straßen, Plätze und Grünanlagen in einem räumlich abgegrenzten Gebiet in rund 15 Jahren realisiert und vom Bund, Land und der Kommune finanziert.

Die Städtebauförderung habe über fünf Jahrzehnte als anpassungsfähiges, „lernendes“ Programm die Städte und Gemeinden dabei unterstützt, Antworten auf immer neue Fragen der Ortsentwicklung zu finden. Das Erfolgsgeheimnis der Städtebauförderung liege in der Mehrebenen-Kooperation zwischen Bund, Ländern und Gemeinden und in dem integrierten Planungsansatz.

Sütterlin-Waack: „Und diese Fähigkeit ist nun besonders gefragt. Wir erleben seit einigen Jahren, dass in vielen großen und kleinen Städten und Gemeinden die Zentren, die Ortsmittelpunkte, Treffpunkte der Bürgerinnen und Bürger veröden und von Leerstand betroffen sind. Die Städtebauförderung hat Erfahrung in der Umnutzung von innerstädtischen Räumen. Sie kann die Kommunen dabei unterstützen, sich an neue Entwicklungen anzupassen.“ - Wichtig sei ihr außerdem die Verknüpfung der Städtebauförderung mit Themen des Wohnens und der Wohnquartiersentwicklung. Ein zentraler Punkt ist dabei die „Neue Perspektive Wohnen“. Das Programm soll an bislang rund 50 Standorten in Schleswig-Holstein bei der Schaffung von innovativen und hochwertigen gemischten Siedlungen mit Mietwohnungsbau und Eigentum unterstützen.

dien-Information - 02. Juli 2021 - Bauen und Wohnen zwischen den Meeren –

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack informiert sich auf ihrer Sommertour über erfolgreiche Projekte aus fünf Jahrzehnten Städtebauförderung

Ölbild - Südstrand - Georg Panskus

 

NATURTIPP und mehr - Der Südstrand von St. Peter-Dorf gewinnt immer mehr Nordsee-Fans

 

Spazierengehen und Naturerleben kann man hier sogar mit Kulinarik verbinden

Kiter kennen den Südstrand von St. Peter-Dorf. Nicht umsonst wurde hier aus Gründen des Naturschutzes gemeinsam mit dem Verein Boardsport e.V. eine Bojenkette gelegt. Wer eine Wattwanderung erleben möchte, wird von der Schutzstation Wattenmeer hierhin bestellt. Freunde der Kulinarilk suchen „Die Strandhütte“ auf. Eine Berliner Familie hatte diesen Strandabschnitt im letzten Jahr aus einem anderen Grund für sich entdeckt: „Er ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen, und wir können mit unseren beiden Jungs hier viel unternehmen.“

Für den Naturfreund hat er sich besonders positiv entwickelt. Es hat sich inzwischen eine Salzwiesenvegetation entwickelt, die wohl ihresgleichen sucht. In den Herbst- und Wintermonaten bis hin zum Frühjahr wird der Abschnitt von Zeit zu Zeit überflutet. Manchmal ist davon auch das Vorland bis hin zum Deich betroffen.

 

Jetzt ist wieder „Strandfliederblühzeit“. Löffelkraut, Strandnelken und Dreizack blühten bereits im Frühjahr. Da war der Strandflieder noch ganz klein. Man konnte ihn zwar schon erkennen, aber nun wird er die Flächen vor dem Priel bald mit seinem „Blau“ verschönern. Auch die Portulak Keilmelde hat sich mit ihren Horsten wieder richtig ausgebreitet und zeigt sich an den Spitzen rötlich. Vor allem auf den Flächen vor dem Priel ist sie mit Strandwermut und auch Strandwegerich anzutreffen. An den Abbruchkanten scheint sie sich besonders wohlzufühlen. Um den Priel herum scheint ein Rotschenkelpaar seine Jungen aufzuziehen. Aufgeregt steigen sie auf und stoßen ihre Warnrufe aus.

Am Weg zwischen Vorlandfenne und Fahrradparkplatz sind die kolkartigen Vertiefungen trocken. Auch hier sind Salzwiesenpflanzen wie Strandwermut, Strandflieder und Strandastern zu finden. Die Strandastern sind noch nicht soweit, aber der Strandflieder zeigt alle Stadien seiner Blüten: von gerade man zu erkennen bis in voller Blüte stehend. Auch Queller wächst hier.

Zwischen „Strandhütte“ und Bootsschuppen finden sich auf der Düne Strandhafer, Strandroggen und Stranddiestel. Auch eine Junglerche trieb sich da herum und suchte nach Nahrung. Andere Junglerchen genossen das „Sandbaden“ auf dem Lass-Weg hinter dem Steg über den Priel in Richtung Seedeich. Beim Schlendern von Bushalte bis Prielbrücke sollte man sich Zeit nehmen und einfach schauen. Auch den Schwalben unter dem Pfahlbau kann ein Besuch abgestattet werden. Es ist Gelegenheit, „die Seele mit Hin und Her aktiv baumeln zu lassen“.

Wer möchte, kann sein Fahrzeug auf dem Parkplatz bei der „Historischen Insel“ kostenfrei abstellen und dem Südstrand von dort einen Besuch abstatten. Auf dem Rundweg auf dem Fußweg neben der Busspur zum Strandabschnitt und später über den Lassweg zurück zum Parkplatz hat man „Nordseenatur pur“: Deich, Vorland, Salzwiese mit Priel sowie Strand und Dünen, die Pflanzen- und Vogelwelt eingeschlossen. Wenn man den Weg dann weiter über den Deich und durch die Dünen nimmt, weiß man bestimmt, was ein nächstes Ziel sein könnte.

Hans Jörg Rickert, 09. Juli 2021, www.jb-spo.de

Reinhard Lucassen bezog Einwohner aktiv in den Umwelt-Ausschuss ein

 

Wie kann St. Peter-Ording zum Erreichen des Pariser 1,5 Grad-Ziels beitragen?

 

Nach der Tagesordnung für die 10. Sitzung des Umweltausschusses hätte man denken können: „Will St. Peter-Ording es Paris nachmachen?“ Aber Vorsitzender Reinhard Lucassen brachte den einzigen Punkt gleich auf den Punkt: „Mir geht es darum, ganz konkret Möglichkeiten aufzuzeigen, wo wir vor Ort den Hebel ansetzen können. Und das möchte ich in der Breite der Öffentlichkeit behandeln.“ Damit lud er die anwesenden Einwohner – und das waren nicht wenige - zur Beteiligung ein. Das wurde als sehr positiv beurteilt.

 

Nachhaltigkeit und Tourismus sind bereits seit längerem Thema (2017) in St. Peter-Ording und sollen im Rahmen von „TZ im Dialog“ oder ähnlich weiter erörtert werden. Der Antrag, „fairtrade-town“ zu werden, ist seitens der Gemeindevertretung im September 2020 einstimmig befürwortet und gestellt worden. Ein Gremium arbeitet jetzt daran, dass sich verschiedene Akteure für „fairen Handel“ einsetzen und die entsprechenden Bedingungen erfüllen. Über umweltverträgliche Beleuchtung am Strand, wo denn unbedingt eine erforderlich ist, hat man sich zuletzt informiert und verständigt. Im Dezember wurde das Projekt „Sandküste SPO“ (bis 2026) – Biodiversität und Küstenschutz auch im Zusammenhang mit dem FFH-Gebiet Dünen St. Peter (läuft seit 2012) – vorgestellt.

 

So war das Thema dieser Sitzung eine Fortsetzung von machbarer Umsetzung von Maßnahmen zugunsten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Da kam von „verpflichtender Wärmeenergieerzeugung im Sinne der CO2-Einsparung, über Freiflächenphotovoltaik-Anlagen, Aufhebung der Beschränkung der Anzahl von Holzhäusern, Einsatz von Wasserstofffahrzeugen im Ortsverkehr, Parkplatzreduzierung zugunsten von Anwohnerparken im Rahmen der Städtebaufinanzierung, Erhalt und Förderung von Feuchtgebieten (Moorflächen) bis zu Fragen der Zulässigkeit von Versiegelung unterschiedlichster Art“ einiges zusammen. Damit sind der Gemeindevertretung schon einmal Ansätze gegeben, denen hinsichtlich weiterer Verfolgung nachgegangen werden sollte. Aufmerksam hatten Bürgermeister Jürgen Ritter und Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck diesen Teil der Sitzung verfolgt.

Das tat ebenso Sebastian RischenDieser ist 37 Jahre alt und hatte sich zu Beginn im Rahmen der Sitzungseröffnung als Projektleiter für die Themen „Nachhaltiger Tourismus“ und „Naturerlebnis“ vorgestellt. Das ist die Stelle in der Tourismuszentrale, die hälftig mit der Nationalparkverwaltung kooperiert und mit der anderen Hälfte „nachhaltigen Tourismus“ befördern soll. Sie ist dafür bereits vor längerer Zeit extra neu eingerichtet und jetzt besetzt worden.

 

Rischen bringt eine Reihe von Erfahrungen mit: Die letzten fünf Jahre hat er „Tourismus“ mit dem Schwerpunkt „Destinationsentwicklung“ studiert. Zugleich war er Mitarbeiter im Destinationsmarketing der Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler und hat dort u.a. bereits Konzepte im Tourismusmarketing entwickelt und umgesetzt sowie Nachhaltigkeitskonzepte zum Thema Eco Tourism erarbeitet. In 12 Jahren Soldat bei der Marine der Bundeswehr ist er Mitglied der Lage- und Einsatzführung international (NATO) gewesen.

Sein Aufgabenfeld jetzt wird sein: Konzeption und Öffentlichkeitsarbeit zu Naturerlebnisangeboten im Nationalpark SH Wattenmeer (Kooperation insb. mit Nationalpark-Partnern und der Schutzstation Wattenmeer); Koordination Nachhaltigkeit im Tourismus in St. Peter-Ording (intern/extern, Einbindung aller relevanten Akteure: Bevölkerung, Unternehmen, Touristen, Umwelt).

 

Hans Jörg Rickert, 25. Juni 2021, HN und www.jb-spo.de

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2020     

  • Febr.     Nachhaltigkeit im Fokus von Tourismus- und Umwelt-A., u.a, Fair-Trade City
  • Aug.      Umweltausschuss befasste sich mit Fragen der Beleuchtung am Strand, FTC
  • Okt.    Tourismusakzeptanz, Gemeinwohl-Gemeinde
  • Über Einwohnerversammlungen können Bürger effektiv mitwirken
  • Einwohnerversammlung in St. Peter-Ording mit offenen Fragen zum Tourismus
  • Hans Jörg Rickert: Zum Miteinander von Bürger*innen und Kommunalverwaltungen

2021     

  • Jan.        Sandküste – Biologische Vielfalt

NATURTIPP – Ording und Eiderstedt

 

Naturbeobachtungen - sich Zeit lassen, schauen und entschleunigen

 

In diesem Jahr ist alles etwas später. Das Schilf begann richtig erst im Juni zu wachsen, und auch die Säbelschnäbler waren mit Nestbau und Eiablage später dran. Aber das passt schon. Schilf gibt Sichtschutz. Auf den sind die Säbelschnäbler sehr bedacht. Gegen Diesteln haben sie auch nichts, übrigens die Kiebitze auch nicht, und wenn das Andelgras blüht, ist bei den Rotschenkeln die Welt in Ordnung. Nur wenn der Mensch dazwischenkommt, sind sie aufgeregt. Dann warnen sie ihre Küken und versuchen den Menschen durch bestimmte Manöver abzulenken.

Aber es ist nicht nur die Vogelwelt, die sich eher im Geheimen vollzieht, wenn man nicht mit geübtem Blick und gutem Ohr unterwegs ist. Nirgendwann als in dieser Zeit riecht man die Natur, z.B die Kamille, die in der Kurve des Grudeweges am rostigen Hecktor auf der Fenne vor der Tonentnahmestelle blüht. Ihr Duft steigt einfach in die Nase. In der Tränkekuhle ist der Wasserstand niedrig. Auch dort wächst und blüht es.

Und wer sehen möchte, wie viele Arten von Gräsern es gibt, ist am Fußweg von der B 202 in Richtung Wohngebiet Helgoländer Straße bzw. Drift in Richtung Strand genau richtig. Man plane eine Radtour oder besser sogar eine Tour zu Fuß. Dann kann man sich immer umschauen und mit allen Sinnen Natur erleben.

Hans Jörg Rickert, 24.06.2021, www.jb-spo.de

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2018 - Juli        In Ording gibt es noch eine Idylle

2019 – April      Tipp - Es ist wieder Vogelzeit am Grudeweg

Mai       Auf Kiebitzküken lauern viele Gefahren, aber die Eltern sind wachsam

Juni      Naturbeobachtung am Grudeweg - Bei den Säbelschnäblern ist Kükenzeit