2018 Dezember

 

Bläsermusik zum Advent

 

…. und dazu dann der Untertitel „Alte und neue Bläsermusik, Orgelmusik, Advents- und Weihnachtslieder zum Mitsingen“ ist das Programm für den Abend vor dem zweiten Advent seit Jahren überschrieben. Sie hat in der St. Peter-Kirche Tradition. Seit 1975 gibt es den Posaunenchor. Pastor Hans Peter Honecker und seine Frau Gisela haben ihn ins Leben gerufen. Sie war vom zweiten Jahr an Leiterin. 1983 löste Christoph Jensen sie in der Leitung ab. Mit Ute von Oldenburg und Ehrenfried Ewert gehört sie zu den am längsten mitblasenden Akteuren.

Von Anfang an gibt es in der St. Peter-Kirche ununterbrochen zum zweiten Advent eine Adventsmusik. Sie ist ein vorweihnachtliches Geschenk mit musikalischem Reichtum, der so recht auf Weihnachten und seine Botschaft einzustimmen vermag. Auch dieses Jahr waren wieder ganz viele Musikfreunde in die St. Peter-Kirche gekommen, unter ihnen auch ehemalige Mitglieder des Posaunenchores, die entweder aus Altersgründen oder aus beruflichen Gründen ausgeschieden sind und so ihre Treue zu ihren ehemaligen Mitbläserinnen und Mitbläsern bekunden.

Verschiedene Musikstücke stimmten auf die Weihnachtszeit ein. Eigentlich sei sie eine stille Zeit, meinte Kirchenmusikdirektor Jensen, aber auch wieder fröhlich. Es werde eine Mischung aus „Alt“ und „Neu“. Das wurde dann zunächst auch erlebbar mit dem Eingangsstück „Hosianna dem Sohne Davids“ von Thomas Selle (1599-1663), der beschwingten „Suite F-Dur“ von Georg Philipp Telemann für Bläser und danach aus dem Husumer Orgelbuch von 1758 das „Concerto B-Dur“ von Marx Philipp Zeyhold auf der Lobback-Orgel mit Christoph Jensen. Aber auch hier zu Beginn wie ebenfalls später war die Musikgemeinde eingebunden mit „Macht hoch die Tür“ und „Wie soll ich dich empfangen“, jeweils mit Bläservorspielen und Begleitung beim Singen.

Den mittleren Musikteil des Abends leitete die Partita über „O Heiland, reiß die Himmel auf“ von Volker Gwinner (1912-2004) ein, dessen ungewöhnliche Vertonung des Liedes von Friedrich von Spee aus dem 30jährigen Krieg von Christoph Jensen Strophe für Strophe interessant erläutert wurde und zum bewussten Hören aufforderte. Jetzt gab es modernere Stücke: „Brass Song“ von Martin Scholz (*1971), „Lobet den Herrn (Rondo)“ von Markus Leidenberger (*1958) und „Romanze in Swing Dur“ von Matthias Nagel (*1958). Die Spirituals „Go, tell it on the mountains“ und „Mary’s boy child“ waren eingerahmt durch den Gemeindegesang mit Bläsern von „Seht die gute Zeit ist nah“ und „Stern über Bethlehem“. Von Felix Mendelssohn (1809-1847) folgten zuerst „Praeludium und Fuge G-Dur für Orgel“ und dann sein Weihnachtslied „Hark! The herald angels sing“.

Mit „Once in Royal David’s City“ von Henry John Gauntlett (1805 -1876) ging es danach in besonderer Weise weiter. Hier geschah etwas „Wunderbares“: Die Musikgemeinde sang das Lied vom Zettel in der plattdeutschen Übersetzung, beginnend mit diesen Worten „Över’t Feld an’n hogen Heben singt de Engel Gott to Ehr“.- Dat klung fein; de Gemeen kreeg dat uk hen! Dat harr doch mol wat, hett sachts de een or annere Plattdüütsche wohl dacht.-

Die Bläsermusik zum 2. Advent klang mit „Tollite hostias“ aus. Es ist das Schlusslied des Weihnachtsoratoriums von Camille Saint-Saens. Man erinnere sich: Dessen „Oratorio de Noel“ war im Weihnachtskonzert 2016 aufgeführt worden. Vor zwei Jahren hatte es dafür ergriffenen und großen Beifall gegeben. Den gab es dieses Mal auch. Die weihnachtliche Zeit war festlich eingestimmt worden. Ein großes DANKE an die Bläserinnen und Bläser und den musikalischen „Motor“ Christoph Jensen.

Hans Jörg Rickert, 12. Dezember 2018, www.jb-spo.de

Alle Jahre wieder – Advent in St. Peter-Dorf

 

Schon vor dem ersten Adventsonntag herrscht in St. Peter-Ording eifriges Treiben. Die Mitarbeiter des Bauhofes stellen in allen Ortsteilen und an verschiedenen Stellen, z.B. auf der Insel im Kreisel am Ende des Alten Badweges, bei der kleinen Ordinger St. Nikolai-Kirche oder im Wohngebiet Westerleye-Stackacker-Osterleye die großen Tannenbäume auf. Aber auch kleinere findet man nicht nur hier und dort. Der Ort schmückt sich in der Adventszeit in der Freude auf die kommenden Festtage. Weihnachtsstimmung kommt auf.

Das Dorf hat sich dieses Jahr – so scheint es jedenfalls - besonders schön geschmückt. Es ist schon eine Freude bei Helligkeit, aber gerade in der Dämmerungszeit entfaltet sich der herrliche Lichterglanz. In der Dunkelheit wird einem dann auch ein wenig heimgeleuchtet. Wir dürfen uns schon auf Weihnachten freuen.

All denen, die dazu in welcher Weise auch immer beigetragen haben, ein großes

DANKE !

To’n Advent – en beten wat op Platt

Seniorenadvent in de Utholm-Hall – meist as jedet Johr

 

Dat is nu al siet Johr’n Usus, de Adventsfier vun de Gemeen St. Peter-Ording för ehre Senioren in’e Utholm-Hall. De weer utputzt as jümmers, liekers, so dücht mi, seh se noch smucker ut as sünst. Vull weer dat un fröhlich weern uk de meisten vun de Senioren. Mancheen weer al en Stünn vörher dor. Dat muttst di man mol vörstellen: De en un de annere is je uk opgeregt vun wegen de Tombola un wieldes he den een or annern uk mol wedder süht un mit em snacken kann.

Monika Grutza harr uk düt Johr wedder dat Leit. Se is Vörsitter vun den Sozialausschuss vun de Gemeen und harr en Barg Hölpers. Mit de Husmeister Patrick Jensen un Lüüd vun Buhoff is de Hall herricht wurrn för den Füerwehrball an‘ Sünnavend, un de Senioren un Seniorinnen profiteert denn achterna an Mandag dorvun. De Priese för de Tombola sünd utstellt, de Dischen sünd deckt un dat is al kommodig. Dütmol harrn sik de Hölpers wat Needed utdacht: De Dischen heeten wiehnachtlich „Dannenboom“, „Sleeden“, „Wichtel“, „Sneemann“ usw. Dat weer för dat Verdeelen vun de Priese. Dat güng na’t Kaffeedrinken dischwies vöör, wat dat keen Kuddelmuddel geev un man an de annern Dische wieder snacken kunn.

Na dat Begrööten geev dat en echte Överraschung: De Lütten vun de Utholm-School sungen op Platt. So wat harr dat lang ni geven. Mit ehr Schoolmeister Fru Susanne Potten an’e Gitarr sungen se „All de Kinner sünd vergnöögt, wenn in’n Wald de Wiehnachtsmann sik röögt“, later denn „Wiehnachtsmann, büst du al dor mit dien groten Packen“ und denn uk noch „Rudolf Rodenäs“ op Platt. Dor kunn man sik richti höögen. Gedichten geev dat un en lüttje Jung speel de Vigelin. To schöön weer dat. uk för de, de ni mit Platt opwussen sünd.

Dat Wort kreeg dorna Fru Paster Regine Boysen. Se kann keen Platt. Fein snacken kann se liekers. Se harr dat mit de Freud op tokamen Wiehnachten und les denn de Geschicht vun den „Engel Heinrich“. De weer ut Holt, kunn liekers lesen und snacken un wünsch Tiet to’n Tohören un Freun. Denn güng dat mit Kaffeedrinken un Snacken los. Börgervöörsteher Boy Jöns harr denn uk noch en poor Wöör un Gröten vun de Gemeen un vun Börgermeister Rainer Balsmeier. Uk dat is man vun em wennt: He harr wedder en Gechicht vun sien Oma mitbröcht. Dat is Erna Jöns west, un de hett Geschichten vun St. Peter op Platt schreeven.

He harr dütmol keen Wiehnachtsgeschicht. Dor wiest he op hen. Dat weer en Geschicht ut’n Krieg un de hannel vun ehren Mann, Boy Jöns sien Opa. De weer in’e Krieg Wachföhrer in St. Peter an‘n Strand un ok bi de Seebrügg ween. In de Neegde vun de Brügg weern twee Engländer mit ehre Fallschirme vun Heben fullen. Afschaaten! Een vun de beiden harr Glück hatt, blots he kunn ni kieken, harr en Ogenverletzung afkreegen. De ole Jöns un sien Kamerod snapp em sik un bröchten em över de Brügg gau to’n Dokter.- Na’n Krieg stünn denn op eenmol en ingelsch Auto bi Jöns‘ vör de Döör. Keen Wunner, de Tommy harr hier je dat Seggen. Aver dor weer mit den Offizier en staatschen Kerl darbi. De bedank sik nu bi Jöns för sien Hölp in’e Krieg. He harr em je dat Leven rett. Un de anner harr in Tönn sien Graff kreegen. - Jöns weer eenfach Mensch west un hett holpen. Mensch schulln wi man in al Tiden uk jümmers ween, meen Boy Jöns, un Dankborkeit höör to’t Menschsien to. Süh, nu weer dat doch en feine Geschicht, de uk to Advent un Wiehnachen passen dä.

Hans Jörg Rickert, 03. Dezember 2018, HN und www.jb-spo.de „En beten wat op Platt“

Der Altar in der St. Peter-Kirche ist wieder „vollständig“

 

Zwei neue prachtvolle Leuchter erfüllen ihren wichtigen Dienst

„Ein Jahr war unser schöner Altar etwas unvollständig“, sagte Pastorin Regine Boysen in ihrer Predigt zum Beginn des Kirchenjahres am 1. Advent in der St. Peter-Kirche in St. Peter-Ording. Da hatte sie die beiden neuen größeren goldfarbenen Leuchter schon ihrem Dienst geweiht. Diese hatten ihren Platz zwischen den zwei kleineren gefunden und spendeten ihr Licht. Aber dass dahinter weitaus mehr Symbolik steckt, erfuhr die Gemeinde auch noch in diesem Gottesdienst.

Zunächst aber standen die Freude und die Dankbarkeit im Vordergrund, denn vor genau einem Jahr war der Schrecken groß gewesen: Die beiden großen gegossenen Leuchter waren gestohlen worden und nicht auffindbar. Die Hoffnung, dass sie wieder zurück an ihren angestammten Platz kämen, erfüllte sich nicht. So entschied man sich im Kirchengemeinderat für die Anfertigung von zwei neuen Altarleuchtern.

Mit Peter Baxen Gosch Möller - so sein vollständiger Name - von der Domgoldschmiede in Meldorf fand man einen Meister der alten Handwerkskunst des Silberschmiedens, dessen Familienvergangenheit bis ins 14. Jahrhundert nach Eiderstedt weist. Er hatte vor einiger Zeit schon die Taufkanne der St. Peter-Kirche kunstvoll gerichtet. Aus eineinhalb Millimeter starkem Messingblech hat er die einzelnen Teile mit verschiedenen Hämmern geschmiedet, dann miteinander verlötet und so poliert, dass jeder Leuchter wie aus einem Stück gefertigt wirkt. Zigtausende Hammerschläge auf rund 300 Stunden waren u.a. dazu notwendig. „Jede Dag in’e Warksteed is mi en Höög; dat is meist as Urlaub“, war dazu sein Kommentar. - Ein Goldschmied aber ist kein Mystiker. Er ist Handwerker und schätzt die Eigenschaften des Metalls aus praktischer Sicht. So wie Gold und Silber lässt sich auch Messing hervorragend verarbeiten und mit anderen Metallen legieren. Kunstfertigkeit, Zeit und Ausdauer sind allerdings vonnöten.- Wer nun vor dem Altar steht, kann den neuen Glanz bestaunen, den die beiden Altarleuchter in die Kirche bringen, und wie sich ganz viel drumherum mehrfach in ihnen spiegelt, vor allem das Kerzenlicht. Allerdings ist das nur noch zu Gottesdienstzeiten möglich. Danach müssen die Leuchter leider verschlossen werden.

Die Freude über die neuen Leuchter spiegelte sich dabei außer in den Dankesworten von Peter Möller über den Auftrag auch in der Erläuterung der Bedeutung durch Regine Boysen. Nun ist der „Altar wieder vollständig“, denn mit den kleineren Leuchtern links und rechts auf dem Altartisch bilden die neuen vor der Predella ein Dreieck – Dreieinigkeit von Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist – , dessen Spitze auf Jesus Christus als den Gekreuzigten im Altarbild und als Siegreichen darüber „als Mitte des Lebens eines Christenmenschen“ weist.

Regine Boysen zeigte sich im Namen aller „tief berührt, emotional angesprochen und erfüllt von großer Dankbarkeit“ über das Miteinander von Kirchengemeinderat, Gemeindegliedern und Gästen in den Kollekten und drei Großspendern für die Anschaffung der beiden neuen, nun auch leichter handhabbaren Altarleuchter. Die achttausend Euro dafür sind allein aus Kollekten und Spenden zusammengekommen. Kein Kirchensteuercent musste ausgegeben werden.

Hans Jörg Rickert, 03. Dezember 2018, HN und www.jb-spo.de

Erbsensuppe beim 60. Mal für „Brot für die Welt“ und ein Jubiläum

Im Anschluss an den Gottesdienst war eingeladen in das Ev. Gemeindehaus zum Erbsensuppenessen. Hatte im Jahr davor die Klinik Nordfriesland das Mittagsmahl gespendet, war es in diesem Jahr die BG-Klinik. Bereits zum 14. Male wurde die Erbsensuppe bzw. „ersatzweise“ Milchreis gespendet. Die dafür von jedem „Esser“ zu entrichtenden 5 € gehen direkt an „Brot für die Welt“. Die Eiderstedter Trachtentänzer waren mit Irene Hems wieder die guten Geister bei der Versorgung der Gäste an den Tischen.

Am 12. Dezember 1959 eröffneten die evangelischen Kirchen in der Berliner Deutschlandhalle vor 12.000 Besuchern die erste Aktion Brot für die Welt. Anlass für diese erste Spendenaktion war eine Hungersnot in Indien gewesen, von der etwa 12 Millionen Menschen betroffen waren.

Der Posaunenchor der Kirchengemeinde hatte unter der Leitung von Christoph Jensen den Gottesdienst wunderbar mit der „Suite in drei Sätzen“ von Georg Philipp Telemann beendet und eröffnete nun das Zusammensein mit Adventsliedern. Pastorin Boysen knüpfte an den Gottesdienst in der St. Peter-Kirche an und hatte dann noch eine Überraschung parat: Sie gratulierte Diakonin Andrea Streubier mit einer Adventskerze zu ihrem 25jährigen Arbeitsjubiläum in St. Peter-Ording.

Am 1. Dezember 1993 hatte Andrea Streubier hier ihren Dienst für die Ev. Urlauberseelsorge angetreten, Leben in die Gemeinde gebracht, erhalten und bis heute immer wieder neue Lichtpunkte gesetzt. Die Gemeinde applaudierte von Herzen.

Hjr, 04. Dez. 2018, www.jb-spo.de

VR Bank Westküste, ReiseHus und NordseeSteuerberater luden ein

 

Nun ist in die Räumlichkeiten des neuen städtisch anmutenden Gebäudes zwischen TZ-Info und der ärztlichen Gemeinschaftspraxis Nokodian/Schacht richtig Leben eingezogen. Nachdem ReiseHus und NordseeSteuerberater schon seit 1. Juli dort arbeiteten, ist nun auch die VR Bank Westküste seit 15. November in der Schulstraße 3 beheimatet. Das wurde am Sonnabend, 01. Dezember 2018 mit einem „Tag der offenen Tür“ im wahrsten Sinne des Wortes von 11 bis 15 Uhr gefeiert.

Die drei Partner hatten es an nichts fehlen lassen: „Eeten un Drinken“ weer frie!- Die Gäste waren gebeten, zugunsten von Freiwilliger Feuerwehr und DLRG St. Peter-Ording einen Obolus zu spenden.

Die Damen des Landfrauenvereins Eiderstedt um ihre Vorsitzende Sigrid von Dohlen sorgten für Waffeln, Futjes, Pharisäer und Kaffee. Carsten Staack und Bettina Petersen von der Fa. Nordseecatering mit ihren Teams hatten Bratwurst, Suppe und Getränke aller Art im Angebot. Torte, Kuchen, Snacks und Fingerfood, natürlich auch Plätzchen, gab es im ganzen Hause.

Die Adventskalender beim NordseeSteuerberater allerdings waren unantastbar. Die gehörten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort. Aber zählen durfte man sie, denn das war eine der Fragen im Quiz. So wurde man auch überall hingeführt, zählte Stufen und Räume, die Anzahl der Teile der beleuchteten Welt und ging multimedial auf Kreuzfahrt. Zwei Gläser mit Münzen von zwei Euro bis zu einem Cent forderten auf zum Schätzen des Gesamtbetrages. Als Preise winkten u.a. ein Reisegutschein im Wert von 300 €, ein Strandkorb sowie ein Rundflug über die Westküste. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Uscha Stipanits mit Geigenschülerin Lea Sältz der Kreismusikschule Husum, der Shantychor „Die Strandräuber“ aus St. Peter-Ording und „Onkel Ballonkel“ aus Flensburg.

Reges Treiben, Kommen und Gehen kennzeichneten den Tag der offenen Tür. Veranstalter und Gäste zeichneten sich gleichermaßen erfreut. „Eigentlich müsste es das jedes Jahr hier geben“, meinten der eine und andere Besucher.

Hjr, 04. Dezember 2018, www.jb-spo.de

Siehe auch:

www.jb-spo.de 2018 November – VR Bank Westküste hat ihr neues Domizil bezogen

Literatur-AG der Nordseeschule besucht Schriftstellerin in Husum

 

 

Als Chiara, Iwanka, Johanna, Hanna, Mia und Morgane vor Jacqueline`s Café standen, waren sie etwas aufgeregt. Denn die Schülerinnen der Nordseeschule hatten sich aus St. Peter-Ording auf den Weg nach Husum gemacht, um einer „echten“ Schriftstellerin zu begegnen. Im Rahmen einer kreativen Auseinandersetzung mit eher unbekannten Texten Theodor Storms war in der Literatur-AG auch über Benedikta zu Stolbergs Buch „Im Licht der Nebensonnen“ gesprochen. Doch als die Schülerinnen aus der neunten und der elften Klasse mit ihrem Lehrer Dr. Malte Denkert der Schriftstellerin gegenübersaßen, war alle Aufregung verflogen. Benedikta zu Stolberg hatte sofort den richtigen Ton getroffen.

 

Bei Tee und Kuchen konnten die schreib- und lesebegeisterten Teilnehmerinnen die Autorin über ihr Buch und allgemein über ihr Leben befragen. Die schon seit ihrer Kindheit literarisch tätige Schriftstellerin berichtete von ihrem ersten Buch „Nach der Schafskälte“. Danach erläuterte sie, welchen Einfluss Theodor Storm bei ihr auf den Roman „Im Licht der Nebensonnen“ gehabt hat. In ihm wird auf Storms Novelle „Aquis submersus“ Bezug genommen, in der es auch um eine verbotene Liebe und den Tod eines Kindes geht.

Namen auf dem Foto

(von links nach rechts):

Hannah Lil Schmidt,

Benedikta zu Stolberg,

Johanna Sass,

Morgane Freise,

Dr. Malte Denkert,

Iwanka Stöhrmann,

Chiara Donker,

Mia Stankoviç

Viele hilfreiche Tipps hatte Benedikta zu Stolberg zum Schreiben. Dabei ging es u.a. um die Wahl des richtigen Schreibprogramms, um Onlineveröffentlichungen und um die Suche nach einem Verlag. Hier würden allerdings lediglich „Beziehungen helfen, die man als junger Mensch meistens nicht hat.“ Das hatte die Autorin früher selber erlebt. Bei Schreibblockaden helfe nur „Disziplin und eiserner Wille“, sei ihre Erfahrung.- Besonders begeistert waren die Nordseeschülerinnen von der Offenheit der Autorin gegenüber der Jugend und von ihrem Engagement in der Flüchtlingshilfe sowie im Tierschutz – Themen, die die sechs Schülerinnen selber sehr interessieren.

 

Dr. Malte Denkert will die Treffen mit Autorinnen und Autoren der Region im Rahmen der Literatur-AG an der Nordseeschule fortführen. Zum Programm der AG sollen auch kreative Projekte wie das Herstellen von Hörspielen und das Schreiben eigener Texte gehören. „Beziehungen“ haben die sechs Schülerinnen jetzt auch. Benedikta zu Stolberg bot an, die selbstgeschriebenen Geschichten zu lesen, so dass die AG-Teilnehmerinnen nun in Zukunft die Rückmeldung einer „echten“ Schriftstellerin erhalten können.

NOS-MD, überarbeitet HJR, 02. Dezember 2018, HN und www.jb-spo.de

 

Förderverein Kita St. Peter-Ording, Tating, Tümlauer Koog lädt ein

 

Für die Ev. Kindertagesstätte St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog hat sich im Juni ein Förderverein konstituiert. Bisher hat er 15 Mitglieder. Vorsitzende ist Christina Wienen aus Tating. Ihre Stellvertreterin ist Luise Carstens, ebenfalls aus Tating. Den Posten der Kassenwartin hat Sabrina Kruse aus St. Peter-Ording übernommen. Der Verein ist noch nicht eingetragen, aber daran arbeitet man. Ziel ist die Realisation von Vorhaben und damit Unterstützung der Arbeit der Kita. Vorbild ist in gewissem Sinne der Förderverein der Utholm-Schule. Auslöser für die Gründung des Kita-Fördervereins war die Tatsache, dass ein solcher auch hier sehr sinnvoll ist.

 

Als erste Aktion zum Bekanntwerden hat der Vorstand ein Charity-Dinner geplant. Er lädt deshalb zur Teilnahme am Donnerstag, 6. Dezember um 18:00 Uhr in das Restaurant „Die Fliegerei“ am Flugplatz St. Peter-Ording, Feldhausweg 14 ein. Es gibt ein 3-Gänge-Menü einschließlich Getränken. Der Kostenbeitrag ist 40 €. Die Unternehmen FEWO-Vermittlung Infocentrum aus St. Peter-Ording und Getränke LOOF aus Garding sponsern das Vorhaben. Der Reinerlös geht zugunsten des Fördervereins in dessen Kasse. Damit möchte man die Anschaffung von weiteren Elementen für die Bewegungserziehung unterstützen. Demnächst steht der Einzug in den Um- und Erweiterungsbau der Kita am Ursprungsstandort Kirchenleye an. Auch darauf möchte man sich vorbereiten.

 

Mit dem Ev. Familienzentrum im Gemeindehaus – es ist an die Kita angedockt - ist mit der Leiterin Maike Christiansen bereits ein „Eltern-Kind-Senioren-Cafe“ ins Leben gerufen. Es soll ein Kooperationsprojekt mit dem Seniorenheim werden. Das zweite Cafe-Treffen dazu findet am 3. Januar von 15 bis 17 Uhr im Familienzentrum im Ev. Gemeindehaus, Olsdorfer Straße 19 statt. Sine Heitmann bringt sich dazu unterstützend ein. In gemütlicher Atmosphäre möchte man weiterhin monatlich einmal informative und faszinierende Gespräche führen, Kuchenrezepte austauschen, einen Kaffee trinken und dabei die Kinder unbesorgt spielen lassen.

 

Die Vorstandsfrauen hoffen auf gute Unterstützung ihrer Vorhaben und werben um weitere Mitglieder. Auch „Manpower“ ist ausdrücklich erwünscht.

Anmeldungen können unter Tel 0162 6324451 oder unter niri444@hotmail.com erfolgen.

Hjr, 04. Dezember 2018, HN und www.jb-spo.de

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Klima, Dünen und Artenschutz im Fokus des Umweltausschusses

 

Große Einmütigkeit kennzeichnete die Sitzung des Umweltausschusses. Erhaltung von Arten, Pflegearbeiten zum Schutz der Natur und der Umwelt und abgestimmtes Handeln bei beabsichtigten Maßnahmen, machen deutlich, dass sich ein Bewusstseinswandel auch hinsichtlich der Maßnahmen im FFH-Gebiet „Dünen St. Peter“ vollzogen hat. War man 2013 beim Start der Arbeiten für die Entkusselung im Rahmen der Dünenpflegearbeiten noch unterschiedlich in der Bewertung des Nutzens für die Natur, ist das heute kein Diskussionsthema mehr. Seit 2016 liegt ein Dünenmanagementplan vor. Er macht jährlich eine Begehung des FFH-Gebietes zur Aufgabe. Dazu berichteten Bürgermeister Rainer Balsmeier und Umweltausschussvorsitzender Reinhard Lucassen (AWG).-

Die Runde der mit ihnen am Dünenmanagement Beteiligten - Bürgervorsteher Boy Jöns CDU), Gemeindevertreter und Mitglied des Umweltausschusses Hans Burmeister (FDP) von der Gemeinde, Sven Jacobsen und Christoph Thimm vom Amt Eiderstedt, Sabine Gettner und Katharina Stephan von der Schutzstation Wattenmeer und dem Nationalparkhaus, Armin Jeß von der Nationalparkverwaltung, Jannes Fröhlich vom WWF Husum, Dennis Kielinski und Sönke Diercks vom DHSV Eiderstedt, Anna Backes und Janina Schrader von BioConsult SH in Husum sowie Inke Rabe vom LLUR in Flintbek, Franz Brambrink und Franziska von Rymon-Lipinski von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Nordfriesland - hat die Untersuchungsergebnisse bewertet und am 20. November dazu entsprechende Umsetzungsmaßnahmen geplant. Der Bürgermeister beurteilte die Breite der in diesem Gremium versammelten Einrichtungen positiv: „Wir wissen, was wir wollen und ziehen in dieselbe Richtung.“

Aus dem sich über den Ort von Ording bis Böhl/Süderhöft erstreckenden Dünengebiet sind drei Teilbereiche näher betrachtet worden. Die hydrologischen Gutachten von BioConsult weisen seitens der Verbesserung des Wassermanagements bezüglich der Vernässung der Dünentäler unterschiedliche Voraussetzungen auf. Im Bereich des Gebietes von kath. Kirche St. Ulrich bis Promenadendeich sind allein durch Entkusselung bereits erhebliche Verbesserungen eingetreten. „Was sich an Pflanzen wieder angesiedelt hat, ist einmalig!“ Über den LLUR sind für das dort beabsichtigte BIS (Besucherinformationssystem) sieben große und dreizehn kleine Tafeln beantragt und Textvorschläge dafür sind in Arbeit. „Wir sind im Ort ziemlich weit vorne, was Erläutern und Erklären betrifft“, so Balsmeier

Die Pflegemaßnahmen „Entkusselung“ sollen verstärkt fortgesetzt werden. Seitens des DHSV werden S&E Mittel (Schutz und Entwicklung) für das in den Monaten Januar und Februar 2019 vorgesehene Entfernen von eingewanderten Arten wie Kiefern und Traubenkirsche eingeworben und seitens der UNB für die im Zusammenhang damit stehende Entsorgung des Materials. Der Ortstermin dafür ist am 8. Januar. Geprüft werden soll auch, ob durch Entfernen der Vegetationsdecke mit Gewinn von Rohbodenanteilen („Weiße Düne“) eine Aufwertung des Lebensraumes erfolgen kann. Lucassen bilanzierte diesen umfassenden Punkt der Tagesordnung so: „Es macht Spaß, das mit zu entwickeln.“

Einstimmigkeit gab es ohne jeden Zweifel für den Beitritt zum Klimabündnis Nordfriesland. Im März des Jahres ist es seitens des Kreises NF ins Leben gerufen worden. Hauptziel sind Vernetzung, Unterstützung, Mobilisierung und Beratung von regionalen Bündnispartnern. Es ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft sowie Städten und Gemeinden im Kreis. Tenor des Ausschusses dazu war, dass statt Reden auch einmal Taten angebracht wären. Annabell Lehne ist beim Kreis Ansprechpartnerin unter Tel. 04841-67 540 und Email annabell.lehne@nordfriesland.de und werde auch dafür Netzwerke knüpfen.

Unter Mitteilungen nahm Lucassen auch die in der Einwohnerfragestunde gestellte Anfrage von Klaus Peters nach einer Auflistung von im Gemeindegebiet vorkommenden Wildtierarten auf. Eine solche gäbe es nicht, aber im Rahmen der Landschaftsplanung sei der Bestand für die Ortsteile ermittelt. Rund 1800 ha des Gemeindegebietes von 2832 ha werden bejagt. In Flächennutzungs- und Bebauungsplänen werde besonders auf Biotope eingegangen.- Im Jahresbericht zur biologischen Vielfalt (Artenschutzbericht) des Landes wird zusammenfassend und in bestimmten Bereichen detailliert über Entwicklungen informiert. Beim LLUR in Flintbek könne man Informationen einholen.- Die Umsetzung des Naturerlebnisraumes zwischen Buhne und Promenadendeich gestalte sich „sperrig“. Das sei ein „zähes Thema“, vor 2020 sei wohl nicht davon auszugehen, so der Bürgermeister.

Hans Jörg Rickert, 06. Dezember 2018, HN und www.jb-spo.de 

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de im Netz - 2012 bis 2014 über Button „Bücher“

2012 Febr            Artenschutz durch Gehölzarbeiten

2014 Mai             Landschaftspflegerische Arbeiten zur Erhaltung von Heide und Moor

2014 Juli               Eiderstedter Forum informiert sich über Dünengelände

2015 Febr[HR1]    Landschaftspflegerische Arbeiten fortgesetzt

2015 Okt              Neue Aussichtsplattform auf Maleens Knoll

2016 Febr            Landschaftspflegerische Arbeiten in den Binnendünen

2016 April            Die Dünen von St. Peter – Ein einzigartiger Lebensraum

2017 April            FFH Gebiet Dünen St. Peter – Ehrenamtliche Betreuung

2017 Febr.          Gehölzarbeiten in den Dünen um „Maleens Knoll“

2017 Okt              Sagenhafte Dünentour ins FFH-Gebiet um Maleens Knoll

2017 Nov             Naturerlebnis vor dem Deich wird stärker in den Blickpunkt gerückt

2018 Febr            Schüler helfen bei Dünenpflegearbeiten am Südstrand

2018 Juli              Neuer Naturlehrpfad in St. Peter-Böhl eröffnet


 


 [HR1]

Das Ortsbild von St. Peter-Ording aus touristischer Sicht

 

“Ortsbildanalyse - Wie bewerten Gäste und Gutachter die Ortsbilder in St. Peter-Bad und St. Peter-Dorf?“ war der Titel der zweiten Veranstaltung der 5. Runde von TZ im Dialog. Bürgermeister Rainer Balsmeier und Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff begrüßten im Dünen-Hus rund 70 interessierte Besucher. Markus Seibold vom Beratungsunternehmen dwif Consulting GmbH stellte die Ergebnisse vor.

Bereits 2006 hatte St. Peter-Ording eine Ortsbildanalyse durch das dwif vornehmen lassen. „Ortsbilder gehören noch immer zu den aus touristischer Sicht schlechter bewerteten Faktoren in Gästebefragungen“, leitete Rainer Balsmeier in die Veranstaltung ein. Warum das so ist, liegt an ganz vielen Faktoren, u.a. einerseits an den „Sünden der Vergangenheit“ und andererseits daran, dass der Blick von außen verloren geht. Aus gewohnten Verhaltensmustern herauszukommen, Perspektivenwechsel vorzunehmen, fällt eben immer wieder schwer. So hat sich z.B. an der Präsentation für Mode – oder Souvenirartikel im Ortsteil Bad im Außenbereich bisher kaum etwas verändert. Das sei im Dorf anders, vermittelte Seibold unterstützt von Bildern in seinem höchst interessanten Vortrag. „Bis zum Ende sind Sie mir gefolgt“, bilanzierte er am Ende erfreut. Festgestellt hatte er aber auch: Hier hat sich viel getan! Auf Nachfrage aus dem Publikum, wo St. Peter-Ording denn im Vergleich der in der Analyse der 30 schleswig-holsteinischen begutachteten Tourismusorte stehe, antwortete er: „Es ist kein Ranking erstellt worden. Aber geschätzt im guten oberen Drittel.“

Der Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH) setzt sich seit vielen Jahren mit seinen Mitgliedsorten für die Verbesserung der Ortsbildqualität in Schleswig-Holstein ein. Deswegen hat er dieses Projekt initiiert. Dank der finanziellen Unterstützung des Landes konnte die dwif-Consulting GmbH mit der Konzeption und Durchführung der Studie beauftragt werden. Im Frühjahr 2017 wurden u.a. im Norden neben Büsum, List (Sylt), Husum, Gelting, Kappeln, Eckernförde auch St. Peter-Ording exemplarisch für das nördlichste Bundesland Deutschlands in ihrer Gestaltungsqualität von den Experten bewertet. Der TVSH hat daraus einen Leitfaden für Kommunen entwickeln lassen und veröffentlicht. Dieser steht als Download unter https://dwif.de/images/news/PDF_2018/Ortsbildgestaltung_Schleswig_Holstein_Leitfaden_dwif.pdf  bereit. Der Titel „Attraktive Ortsbilder als Erfolgsfaktor des Qualitätstourismus in Schleswig-Holstein“ sagt schon ganz viel aus.

„Stichtag“ für St. Peter-Ording – ohne Ankündigung – war der 10. Mai 2017. Es war wettermäßig kein Prachttag. In den Blick genommen wurden die touristischen Ortskerne „Bad“ und „Dorf“. Anhand eines Kriterienkataloges wurden sie sowohl vom fachlichen Gutachter als auch - wie im Falle St. Peter-Ordings - darüber hinaus von einem Gästepaar - Mitte/Ende 40, verheiratet, zwei große Kinder - begutachtet. Die Urlauber aus dem Kölner Raum waren zum ersten Mal für eine Woche vor Ort. Schleswig-Holstein war ihnen über Scharbeutz durchaus bekannt. Zweieinhalb Stunden wurden sie begleitet und die geschilderten Eindrücke protokolliert. Seibold: „Wissen muss man dazu: An den Urlaubsort werden höhere Ansprüche gestellt. Sie liegen über der Alltagsrealität.“ Einige Statements der Kölner: „In Bad hält einen nichts. Man hat das Gefühl, hier darf alles sein.“ Die Promenade allerdings überraschte ausdrücklich positiv. „Gosch“ fand er „toll“, sie „furchtbar“. Die Pfahlbauten sind unvergleichbar. Zum Dorf: „Hohes Niveau des Einzelhandels, authentischer Ort, Reetdach bedeutet für uns Urlaubsfeeling.“

Seibold hatte aus seiner Sicht passende Kommentare: „Man bemerkt das Alter des Ortes durchaus an der einen oder anderen Stelle: Der zu erneuernde Teil der Promenade (2. Bauabschnitt) zeigt sich aktuell nicht mehr in dem Niveau, das man an diesem Ort vermuten möchte“, „Nicht gerade beeindruckend, wie der Einzelhandel seine Möglichkeiten nutzt (Präsentation vor den Läden)“, „Positiv die Gestaltung des Parkhauses, nicht so auffällig“, „Bahnhof wie an anderen Orten“, „Tourist-Informationen laden zum Aufenthalt ein“, „Der Dorfdeich ist und bleibt sicher eine Herausforderung.“

Sein Urteil insgesamt aber hörte sich so an: „Es hat sich vieles zum Positiven verändert. Die touristischen Kernzonen haben sich verbessert, Erlebnisbereiche haben eine Aufwertung erfahren.“

Seibold empfiehlt mit seinen Kollegen im Leitfaden einen langfristigen Handlungsrahmen und für dessen Umsetzung die Nutzung vorhandener Gestaltungs- und Steuerungsmerkmale. Auf Augenhöhe seien dazu in einem konstruktiven Dialog Investoren/Betreiber, Architekten, Lokales Gewerbe, Bevölkerung, Lokalpolitik, Planer und Touristiker zusammenzuführen. Gegenseitiges Verständnis der Partner am Ort ist Voraussetzung. Man sei in St. Peter-Ording sichtbar auf dem richtigen Wege.

In der Aussprache standen u.a. Einbeziehung der Randbereiche des Ortes, historische Bebauung sowie Erhalt von auch nicht denkmalgeschützten Gebäuden, Potential der Umgebung und Verkehr an. Auch bestimmte Teile des Ortes wie die „Historische Insel“ und das „Stille Dorf“ wurden in den Blick gerückt. Constanze Höfinghoff schloss die Dialogrunde mit dem Hinweis auf den im Tourismusentwicklungskonzept (TEK) verankerten „lebens- und liebenswerten Ort“, den dazugehörigen Infrastrukturplan und die Impulse aus dem Einzelhandelsgutachten. „In öffentlichen Sitzungen und Veranstaltungen sowie Workshops bieten Gemeinde und Tourismus-Zentrale immer wieder die Möglichkeit der Information und des Dialogs zu vielen Themen, die hier heute angesprochen wurden. Dabei gebe ich gern noch einmal mit auf den Weg, dass nicht für alle Fragen und Möglichkeiten die Gemeinde das Sagen hat. Auch viele von Ihnen, können vor der eigenen Haustür einen persönlichen Beitrag zum attraktiven Ortsbild leisten.“

Hjr, 30. November 2018, HN und www.jb-spo.de

„Wie reagiert die Wasserwirtschaft Eiderstedt auf den Klimawandel?“

 

Der Eiderstedter weiß: Hochwasserschutz geht nicht ohne Gewässerpflege. So hatte Geschäftsführer Armin Jeß vom Heimatbund Landschaft Eiderstedt im Rahmen der Wintervortragsreihe Oberdeichgraf Jan Rabeler vom Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt ins Stallerhus in Garding eingeladen, um über die Zukunft der Wasserwirtschaft zu informieren. Einerseits hatte man ab Juli 2017 bis in den Januar 2018 ein überaus niederschlagsreiches Jahr erlebt, dem dann 2018 bis in den Oktober hinein ein sehr trockener Sommer folgte. Gräben und Tränkekuhlen trockneten aus.- In vielen Zuggräben konnten dennoch durch Siele die Wasserstände hoch gehalten werden.- Im Jahr zuvor hatten weite Teile von Eiderstedt unter Wasser gestanden. Die Ernte bereitete nicht nur Schwierigkeiten, die Maisernte hatte zum Teil nicht eingebracht werden können.

Das alles hat mit dem Klimawandel zu tun. Der Wasserspiegel der Meere steigt, aber auch die Niederschläge nehmen zu. Zum Hochwasserschutz durch Klimadeiche kommt deswegen zusätzlich die Verbesserung der Entwässerung auf Eiderstedt.“. Dazu dienen die Siele im Deich, z.B. Everschopsiel in den Heverstrom oder Ehstensiel in das Gebiet der Eidermündung. Zu ihnen kommt das Wasser über Sielzüge. Diese erhalten ihr Wasser von den Zuggräben, die ihres aus den Parzellengräben erhalten.

1 Verbandsgebiet des DHSV – Höhenschichten

Darüber informierte Jan Rabeler u.a. anhand von Zahlen: Die vom DHSV Eiderstedt mit 17 zugehörigen Verbänden zu schützende und zu entwässernde Verbandsfläche ist 37.000 Hektar groß. Kleinster Verband ist mit 573 ha der Sielverband Simonsberger Koog, größter mit 5.086 ha der Sielverband Tetenbüllspieker.

Angeschlossen an den DHSV sind der Deich- und Sielverband Husum-Nord, der Wasser- und Bodenverband Mildstedt-Rantrum und der Wasser- und Bodenverband Husumer-Mühlenau mit zusammen 13.000 ha. Die Gesamtfläche ist damit 50.000 ha. Das sind 500 Quadratkilometer (Rechteck von 25 km Länge und 20 km Breite oder ca. 70.000 Fußballfelder).

Der DHSV unterhält 900 km Verbandsgewässer (Zuggräben und Sielzüge). Die zugehörigen Parzellengräben zur Entwässerung der Fläche haben eine Gesamtlänge von 4500 km. Sie sind von den Bodenbesitzern zu pflegen. Durch freien Ablauf über Siele werden 21.000 ha entwässert, 16.000 ha über Schöpfwerke. Pro Tag können die Verbandsgewässer 10 mm Niederschlag in die Nordsee entwässern. Das sind pro Quadratkilometer 250 Liter in einer Sekunde. Bei Starkregen reicht das nicht aus. Unter anderem deshalb gibt es zwei große Speicherbecken in Tetenbüll (40 ha) und Simonsberg (32 ha). In beiden Becken haben sich seit Bau ca. 1,4 Mio Kubikmeter Boden abgelagert. Die Verbandsgewässer können zusätzlich 4,3 mm Niederschlag speichern.

Was aber ist, wenn wie vor einigen Jahren sechs Tage lang Westwind herrscht und nicht entwässert werden kann? Deswegen ist es wichtig, dass auch die Parzellengräben unterhalten werden. Sie haben ein Speichervolumen von ca. 17,4 mm. Wegen des Klimawandels muss man sich aber insgesamt und auf längere Sicht auf größere und stärkere Mengen Niederschlag und Ausnahmesituationen einstellen.

Diesen Herausforderungen stellen sich die Sielverbände. Rabeler stellte u.a. die Schaffung eines neuen Speicherbeckens im Sielverband Norderwasserlösung (3741 ha) vor. Es ist das Einzugsgebiet des Mitteldeichsiels Tönning. Es umfasst Flächen im Gemeindegebiet Kating, Kspl. Garding, Katharinenheerd, Kotzenbüll, Oldenswort sowie den Stadtbereich Garding und Tönning und entwässert über den Torfhafen in die Tideeider. Die westliche Verbandsgrenze beginnt an der B 202, dem Kirchkoogweg.

2 BEISPIEL FÜR EINE MÖGLICHE GRABENERWEITERUNG   

Bei dieser Art der Grabenerweiterung erlangen wir bei 1 m beidseitiger Erweiterung ca. 15 % mehr Stauraum und ca. 15 % mehr Abflussleistung.

 

Dazu erläuterte er Möglichkeiten der Herrichtung von Gräben für eine Kapazitätserweiterung. „Es wird davon ausgegangen, dass die Atmosphäre das Dreifache an Niederschlag speichern kann und dann auch dies abgeben könnte. Deswegen ist der Speicherraum so wichtig“, sagte Rabeler. Dazu käme die hydraulische Leistung der Gräben, damit das Wasser schnell genug zu den Pumpen laufen kann. Auch die müssen leistungsfähiger werden.- Der Bodenaushub wie auch der aus den Speicherbecken könnte für Deichbaumaßnahmen verwendet werden. Das ist ebenfalls einer der Eckpunkte, mit denen sich der DHSV beschäftigt.

Kurze, sachliche Beiträge ergänzten den Vortrag, denn die meisten der überaus vielen Gäste kannten sich in der Materie aus. Sie wollten wissen, was Sache ist. Dass der Abend in Platt ablief, war auch eine Selbstverständlichkeit. Dat is bi den Heimatbund Landschop Eiderstedt so. Armin Jeß bedank sik denn uk mit en lütte Präsent bi Jan Rabeler. Dat harr de sachts verdeent.

1 und 2 - Entnommen der Präsentation – DHSV EIDERSTEDT – Jan Rabeler

Hans Jörg Rickert, 22. November 2018, HN und www.jb-spo.de

Violoncello und Orgel – ein Konzert zum Erinnern

 

Manch einer der vielen Musikfreunde kam am Ende dieses Konzertabends in der St. Peter-Kirche nach vorn, um sich bei Niklas und Christoph Jensen mit herzlichen Worten für ein tolles Konzert mit einem ungewöhnlichen Programm zu bedanken. Anmutig, elegisch, romantisch, ja mehr noch sei es gewesen, was man an diesem Abend mit nach Hause nehme. Der Klang des Cellos habe beeindruckt, vor allem von der Orgelempore her.

Der Förderverein für Kirchenmusik hatte am letzten Sonntag des Kirchenjahres einmal wieder zu einem „Kollektenkonzert“ eingeladen. Christoph Jensen an der Orgel und sein Sohn Niklas Jensen am Violoncello boten in einem exzellenten Programm Musik zum Erinnern. Es war Musik in ihrem vielfältigen Reichtum mit Wirkung auf Körper, Geist und Seele.

Die Spannbreite reichte vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Zum Auftakt bezauberte Antonio Vivaldis (1678-1741) „Sonate B-Dur für Violoncello und Basso continuo“. Für die Truhenorgel hatte Christoph Jensen dann „Vier Versetten“ und „Canzona in g“ von Domenico Zipoli (1688-1721) zusammengestellt und ließ mit dieser barocken Musik aufhorchen. In „Prélude, Sarabande und Gigue“ aus der „Suite d-moll BWV 1008 für Violoncello solo“ widmete sich Niklas Jensen ganz seinem Instrument. Das war einfach Cellomusik zum Genießen. Bei den drei Stücken für Orgel von Jehan Alain (1911-1940) zog nach dem „Wiegenlied über zwei Orgeltasten, die hängenbleiben“, und der „Ballade en mode phrygien“ beim „Grave“ wirklich von der Lobback-Orgel her Schwere durch den Raum. Dann waren die beiden Musiker von der Empore mit drei Stücken für Violoncello und Orgel – Légende, Cantiléne, Berceuse enfantine – von Marcel Dupré (1886-1971) zu erleben. Besonders die tiefen Töne ließen sicher bei vielen den ganzen Körper mitklingen. Wie schön konzertante Orgel ist, verdeutlichte Christoph Jensen mit „Con moto, Andante tranquillo und Poco agitatio“ aus den „Monologen op. 162 für Orgel“ von Joseph Rheinberger (1839-1901). Und mit dessen drei Stücken „Abendlied, Elegie, Pastorale“ für Violoncello und Orgel op. 150 schloss sich der Kreis dieses Konzertgeschenkes.

Mancher mag vielleicht bei dem langen Beifall gedacht haben, es könnte noch eine Zugabe sein. Diese aber hätte den so wunderbar geschlossenen Kreis nur wieder aufbrechen können. Das wussten Christoph und Niklas Jensen und verabschiedeten sich, ebenfalls dankbar, von ihrem Publikum.

Niklas Jensen

 

erhielt im Alter von sieben Jahren seinen ersten Cellounterricht an der Kreismusikschule Nordfriesland in Husum. Nach seinem Bachelor an der Musikhochschule Lübeck studierte er bei Prof. Maria-Luise Leihenseder-Ewald an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar einen künstlerischen-pädagogischen Master.

Er ist Preisträger beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert und Träger des Kunstpreises des Rotary Club Eiderstedt. In der Spielzeit 2015/16 war Niklas Jensen Praktikant des MDR Sinfonieorchesters in Leipzig. Nach seinem Engagement an der Oper Magdeburg in der Spielzeit 2016/17 ist er seit diesem Jahr hauptamtlich als Cellolehrer an der Kreismusikschule Diepholz tätig. (Entnommen aus dem Programm)

 

Hans Jörg Rickert, 26. November 2018, www.jb-spo.de

Sitzung des Tourismusausschusses - Informationen und Beschlüsse

 

Die Zielgerade für das Markenkonzept ist endlich erreicht

In dieser Sitzung des Tourismusausschusses stand das Markenkonzept erneut auf der Tagesordnung. Seit 2015 beschäftigt das Thema der Nutzung der „Marke SPO“ und der Kosten dafür nicht nur die Gemeindevertreter und die Tourismus-Zentrale, sondern auch die Gewerbetreibenden in St. Peter-Ording.

 

WORT- und BILDMARKE  ST. PETER-ORDING

ZUM HINTERGRUND

Die Anmeldung und Eintragung der Wortmarke SPO beim DPMA erfolgte durch eine Privatperson im Jahr 2012 für verschiedene Waren und Dienstleistungen in sogenannten Nizzaklassen. 2015 stand diese Marke zum Verkauf. Die Gemeinde/Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording wurde von der Politik beauftragt, die Marke zu erwerben, zu schützen, zu verteidigen und ein Nutzungskonzept zu erarbeiten. Letzteres ist 2016/17 für drei eingetragene Marken der Gemeinde entwickelt worden (Pfahlbau, SPO Wortmarke und SPO Wort-Bildmarke).

Der Tourismus-Ausschuss beschloss im September 2017 das erarbeitete Marken-Manual und stimmte den Lizenzregelungen – unter Vorbehalt der weiteren noch vorzulegenden Konkretisierung der Höhe der Lizenzgebühren mit 7 Ja Stimmen und 1 Gegenstimme zu.

Im November 2017 stellte die Verwaltung die Ergänzung/Überarbeitung zum Marken-Manual vor, die erneut ausgiebig beraten wurde. Der Tourismus-Ausschuss stimmte dem vorliegenden Lizenzmodell inkl. der Festlegung der Gebühren als Ergänzung zum bereits verabschiedeten Marken-Manual mit 5 „Ja“ bei 4 „Nein“ zu.- In der Gemeindevertretung im Dezember 2017 wurde der Punkt von der Tagesordnung gestrichen, da doch noch weiterer Diskussionsbedarf bestand. Insbesondere eine Begünstigung der ortsansässigen Unternehmen, die bereits Tourismusabgabe zahlen, sollte berücksichtigt werden. Entstandene und entstehende Kosten sollten zum Teil durch Einnahmen kompensiert werden.

In anschließenden diversen Gesprächen im Jahr 2018, u.a. zwischen Verwaltung und den Fraktions- und Ausschussvorsitzenden, der Kommunalaufsicht und Rechtsberatungen sind Lösungen entwickelt worden, die zunächst in der Tourismus-Ausschuss Sitzung im September 2018 beraten wurden (wir berichteten).

VOM AUSSCHUSS VEREINBART UND BESCHLOSSEN

Alle sind sich einig, dass ein gemeinsames Auftreten von St. Peter-Ording für das Image des Tourismusortes hoch anzusetzen ist. Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff betonte zum Verständnis für alle: „Marke bedeutet nicht ’Logo‘ – Marke ist und schafft Identität. Wir wollen schon seit langem gern weiter in das Thema der Markenidentität einsteigen. Eine rechtlich saubere Nutzungsgrundlage für uns als Rechteinhaber und die potenziellen Nutzer gibt uns jetzt die Möglichkeit, damit zu beginnen.“

Die Zielgerade wurde jetzt endlich beschritten. Zum „Marken-Manual“ gibt es eine Preisliste für die Prüfung und Freigabe der markenrechtlichen Nutzung der Wortmarke und Wort-Bildmarke SPO. Untergrenzen markieren die Preise für die jeweiligen Artikel, die in Produktgruppen nach Nizzaklassen aufgeführt sind. Einheimische Gewerbetreibende zahlen für ihre Produkte den niedrigsten Betrag, außerhalb von St. Peter-Ording angesiedelte Unternehmen sollen rund ein Drittel mehr für die Markennutzung zahlen. Auf diese Art soll dem Wettbewerbsnachteil wegen Zahlung der Tourismusabgabe Rechnung getragen werden. Zur Nutzung gibt es jeweils eine standardisierte Vereinbarung, um sowohl dem Markeninhaber (Gemeinde St. Peter-Ording, vertreten durch die Tourismus-Zentrale) als auch dem Anwender Sicherheit im Umgang mit der Marke zu gewähren. Die Einräumung der Nutzung wird dem jeweiligen Anwender nicht exklusiv, nicht unterlizensierbar und nicht übertragbar gewährt. Die Mindestlaufzeit beträgt 24 Monate. Die Art und Weise der Nutzung wird kontrolliert.

Die Vorbehalte mancher Mitglieder des Ausschusses waren damit aber nicht ganz vom Tisch. Torsten Malorny (CDU) verhehlte nicht, dass ihm für hiesige Unternehmen hinsichtlich der Nutzung gar keine Kosten gerechtfertigt erschienen. Was jetzt vorliege, sei allerdings deutlich besser als bisher. Zähneknirschend wolle er zustimmen. Er nahm den Vorschlag der AWG noch einmal auf, zunächst einen Probelauf für zwei Jahre zu vereinbaren um dann zu schauen, ob sich das Konzept bewährt. Constanze Höfinghoff betonte in der Diskussion noch einmal, die Chancen für den Ort und die mit der Markennutzung verbundene Verantwortung zu sehen anstatt die Hürden wegen einer Markenkontrolle.

Im Ergebnis stimmte dann der Ausschuss dem Beschlussvorschlag einstimmig bei einer Enthaltung mit der Ergänzung der Überprüfung des Konzepts nach zwei Jahren durch den Tourismusausschuss zu. Im Dezember wird die Gemeindevertretung entscheiden.

JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNG TZ 2017

Für den Eigenbetrieb Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording wurde die Jahres-abschlussprüfung durchgeführt. Darüber berichtete Bürgermeister Rainer Balsmeier. Seitens der Gemeindevertretung ist der Jahresabschluss festzustellen. Der Empfehlungsbeschluss dafür war einstimmig. Balsmeier erläuterte zum Überschuss in Höhe von 1.827.686, 74 €. Damit sei der Eigenbetrieb TZ in der glücklichen Lage, Infrastrukturmaßnahmen zur Zeit ohne Kreditaufnahme tätigen zu können und zudem auch für schlechte Jahre einen Puffer zur Verfügung zu haben. Und hinsichtlich Verbesserung der Infrastruktur sind derzeit etliche Projekte am Laufen, u.a. Mehrzweckpfahlbauten am Strand und erste Arbeiten an Strandpromenade II.- Werner Bruhn (SPD, bürgerl. Mitglied im Ausschuss) lenkte mit seiner Anerkennung für die Arbeit der TZ den Blick auf die Tätigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dieses Ergebnis erst möglich gemacht haben. Die Tourismus-Direktorin nahm das Lob gerne entgegen und berichtete, dass 130 von 170 Mitgliedern des Teams der TZ im Rahmen der Weihnachtsfeier das Saisonende fröhlich miteinander begangen haben und sie allen für ihre Leistung die Anerkennung seitens des Leitungsteams ausgesprochen hat.

 

MITTEILUNGEN

Vorwiegend positive Nachrichten gab es unter Mitteilungen, z.B. diese: Die Anzahl der Tagesgäste wurde 2018 bis Ende Oktober mit 574.014 beziffert. Die Pfahlbauten am Strand liegen im Plan, sodass die Eröffnung im Frühjahr 2019 erfolgen könne. Für St. Peter-Ording ist die Zertifizierung als Nordseeheilbad weiter bis 2028 sichergestellt. Gesundheits- und Wellnesszentrum sowie Sauna sind bis Mai 2021 zertifiziert worden.

Hjr, 30.November 2018, HN und www.jb-spo.de

MITARBEITERIN DER NATIONALPARKVERWALTUNG STELLTE SICH VOR

Zu Beginn der Sitzung hatte sich Levke Brauer beeindruckend vorgestellt. Sie ist seit Mai die Nachfolgerin von Lucia Klein und damit die neue Mitarbeiterin in der Nationalparkverwaltung auf der gemeinsam mit der Gemeinde St. Peter-Ording eingerichteten Projektstelle zum Ausbau von Naturerlebnisangeboten in dem Nordseeheilbad. Sie ist überall mitgestaltend und mitverantwortlich dabei, wo es um Tourismus und Naturerlebnis geht. Das reicht vom Erstellen der Besucherinformationssysteme bis zur Information über den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer im mobilen Infostand bei Veranstaltungen. 26 Einsätze stehen da auf ihrer Liste.

LEVKE  BRAUER

 

„Mein Name ist Levke Brauer, ich bin in Husum geboren und wohne zurzeit in der Hattstedtermarsch. Ich bin 25 Jahre alt und als Junior-Rangerin (genauer gesagt, als Mitglied des Vorläufers, der Nationalpark-Jugend) auf Nordstrand mit dem Nationalpark groß geworden. In der Nationalparkverwaltung bin ich für Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Naturerlebnis in St. Peter-Ording zuständig.

Im vergangenen Jahr habe ich ein Masterstudium an der Hochschule Bremen im Studiengang International Leisure and Tourism absolviert. Dabei stand insbesondere die Entwicklung des nachhaltigen Tourismus im Vordergrund. Projekte wie eine Nachhaltigkeitsbilanzierung für Dubrovnik gehörten ebenso zu den Aufgaben wie die Analyse von Tourismusstrukturen in Schutzgebieten. Erfahrungen konnte ich auch in Hamburg bei der Tourismusberatung inspektour sammeln, wo ich im Sommer 2017 im Umsetzungsmanagement für Friedrichskoog und bei den Nationalpark-Partnerschaften mitwirken durfte.

Meine Ausbildung habe ich im Benen-Diken-Hof auf Sylt im Rahmen eines dualen Studiums begonnen. Den Bachelor in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Tourismus und Hotellerie an der DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg) Ravensburg absolviert. Anschließend war ich in der Hotellerie in München tätig, wo ich mich unter anderem mit dem Umweltmanagement von Hotelbetrieben und Umweltzertifizierungen beschäftigt habe.

Die Sehnsucht nach der Heimat hat mich nun zurück in die Nationalparkregion geführt. Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben, darauf, neue Menschen kennen zu lernen und alte Bekannte wiederzusehen - und natürlich, den einen oder anderen Termin „op Platt“ wahrzunehmen.“

Hjr, 30. Nov. 2018, www.jb-spo

Reiterverein St. Peter-Ording feierte 50-jähriges Jubiläum

 

Kurzer Rückblick und viele Grußworte leiteten den Festabend ein

Pferde und Reiten gehören bis heute einfach zu Eiderstedt. Den Reiterverein St. Peter-Ording mit seiner Reitanlage Dreililien und Reithalle gibt es am Südstrand nun seit 50 Jahren. Viele Mitglieder und Gäste waren zur Jubiläumsfeier in den Olsdorfer Krug gekommen. Alle waren sie irgendwie glücklich und auch ein bisschen stolz. Wohl auch kein Wunder, denn wenn Pferd und Reiter eine Einheit sind, geht von beiden eine faszinierende Wirkung aus. Die Pferde fehlten an diesem Abend zwar, waren aber durch die Bilderpräsentation über 50 Jahre Vereinsgeschichte und die vielen Grußworte immer präsent. Diese verdeutlichten eines: Wir Reiter und Pferdefreunde auf Eiderstedt gehören zusammen.

 

Matthias Kiepke, Vorsitzender seit 2015, eröffnete den Festabend launig mit eingestreuten kurzen Geschichten, in denen er sich selbst „als kleinen Rotschopf“ bezeichnete, der die Geschichte des Vereins von Beginn an miterlebt hat. Mit Stolz beleuchtete er das Werden und Bestehen des Reitervereins St. Peter-Ording.

 

Gegründet wurde dieser am 12. März 1968. Erster Vorsitzender und ab 1975 Ehrenvorsitzender war Hauptlehrer Friedrich Lilienthal. Dieser war ein „Pferdenarr“ und treibende Kraft.

Im allerersten Verwaltungsbericht der Gemeinde St. Peter-Ording für die Zeit vom 1. Januar 1967 (St. Peter und Ording sind seitdem eine Gemeinde) bis zum 31. Dezember 1972 sind mehrere Seiten der Gründung des Vereins, dem Bau der Reithalle und Hobbyferien mit Pferden gewidmet. Der damalige erste hauptamtliche Bürgermeister Paul Schlüter formuliert die Überreichung an „Fiede“ Lilienthal so: „Ich hoffe, Ihnen damit eine Freude zu bereiten.“ In all den Jahren hat die Freude am Pferdesport für ein Miteinander gesorgt. Die Vorsitzenden von 1975 bis 2015 waren Hans-Werner Schwarz, Rudolf Pahnke, Hans-Peter Petersen und Ilse Pahnke-Igl. Pächter der Reithalle ist seit 2000 Olaf Lilienthal. Für ihn gab es großen Beifall, als Kiepke formulierte: Er ist der längste Pächter, den wir durchgehend hatten. Das ist schon eine Nummer, wenn man solche festen Bausteine hat.“ Ein Grundstein ist dazu aber besonders der Vertrag mit dem Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt, auf dessen Gelände in den Dünen hinter dem Deich am Südstrand Reitanlage und Bau der Reithalle (1969) verwirklicht werden konnten. „Wir sind glücklich, dass wir da so schön am Deich zuhause sind“, so der Vorsitzende.

Den Reigen der Grußworte eröffnete Dirk Weimar als stellvertretender Vorsitzender des Kreisportverbandes und auch für den Landessportverband Schleswig-Holstein. Die Aufnahme erfolgte ebenfalls 1968. Vorrangiges Ziel des Vereins ist seitdem die „Förderung und Pflege des Reitsports“. Von Anfang an gehört dazu die Nordseepferdeschau mit Turnier und seit 1970 das Ausreiten des „Königs der Könige“ der Ringreitervereine auf Eiderstedt. Der Reiterverein ist Gastgeber, denn St. Peter-Ording hat keine Ringreiter. Seit vielen Jahren gibt es auch das „Friedrich-Lilienthal-Gedächtnisturnier.“

Weimar betonte die Bedeutung des Pferdesportes in seiner ganzen Breite von Freizeit bis hin zu Turnieren und überreichte außer Ehrenurkunden den Ehrenschild des Landessportverbandes. Für die Gemeinde sprach die stellvertretende Bürgervorsteherin Monika Grutza, für das Amt Eiderstedt Kurt Eichert, Amin Jeß für den Heimatbund Landschaft Eiderstedt, Reimer Hennings für den Ringreiterbund, Albert Pahl als dem Pferdesport verbundener „Ur-Eiderstedter“, Astrid Hechmann für die Turnier- und Reitsportgemeinschaft Martinshof und Cindja Kruse für den Reit- und Fahrverein Eiderstedt.

Albert Pahl hatte es in seiner Ansprache sozusagen für alle zusammengefasst: „Alle Achtung und Anerkennung! Mit euren Aktivitäten, besonders auch dem Reitunterricht, habt ihr mit dafür gesorgt, dass die Flamme der Begeisterung für den Reitsport nicht erlischt.“- In seinen herzlichen Dankesworten schloss Matthias Kiepke den Vorstand ein. Dessen Mitglieder sind außer ihm Jörn Schäfer (stellv. Vors.), Matthias Horstmann (Kassenwart), Thomas Bünte (Schriftführer) sowie die Beisitzer Jacqueline Karow, Olaf Lilienthal, Aribert Karow und Andrea Baur.

Hans Jörg Rickert, 25. November 2018, HN und www.jb-spo.de