2017 August

 

Samstag, 12. August 2017: Ein "Sommertag" in Tetenbüll

 

 

Eines jedenfalls lässt sich sagen: Die Einladung zum „Sommertag in Tetenbüll“ war ein „Treffer“. Nur: Petrus hätte den Wunsch der Veranstalter auch erhören sollen! Aber er ließ es auf Eiderstedt regnen. So schaute man zunächst nicht gerade fröhlich aus der „Wäsche“. Selbst die Schafe auf den Fennen sahen am Vormittag echt „belämmert“ aus, wie sie da zum Teil von ihrer Wolle befreit den Kopf nach unten mit dem Rücken gegen den Regen standen.

Der Ortskulturring Tetenbüll hatte mit seiner Vorsitzenden Hila Küpper im Zusammenwirken mit allen für den Sonnabend erstmalig zu einem „Sommertag in Tetenbüll“ eingeladen. Im Haus Peters läuft die Ausstellung „Häuser, Hütten, Scheunen, Ställe“ von Uwe Thomas Guschl, und im Bauerngarten fand der traditionelle Kunsthandwerkermarkt statt. Historische Spinnräder waren dort in Aktion zu sehen und das LandFrauenTrio sorgte statt draußen nun im Laden mit seinen Liedern wieder mit für Unterhaltung. Abends wurde das neue Mannschaftstransportfahrzeug an die Feuerwehr übergeben, an das sich ein Grillfest anschloss. Dazu gab es tagsüber einen „Dorfflohmarkt“, und Jacob Claußen machte am frühen Nachmittag eben nur einen verkürzten Dorfspaziergang mit Schwerpunkt Kirchenführung.

Schon um elf Uhr morgens war das Dorf voll. Es war richtig was los. Statt allerdings Flohmarktstände sah der Ankommende in der Dorfstraße und an jeder möglichen Stelle parkende Autos. Ein paar Stände waren dem Regen an der Ecke zum Spielplatz ausgesetzt. Aber die meisten waren im Dorfgemeinschaftshaus, andere entdeckte man später an den Hauseingängen oder so eben mal um die Ecke. Im Haus Peters war es etwas mehr beengt als sonst, aber wen störte das schon. Und im Bauerngarten nutzte ein jeder die Möglichkeiten des Unterstellens bei den Ständen. Miesepetrigkeit konnte da gar nicht aufkommen. Außerdem regnete es nicht immer gleichmäßig, mal schien es fast nur wie Sprühregen oder sogar kurz scheinbar trocken. Wer sich aber – und das waren sehr viele - dafür entschlossen hatte, dieses „Herzstück“ von Eiderstedt aufzusuchen, der hatte schon „Sonne im Herzen“ mitgebracht bzw. nahm später Fröhlichkeit mit nach Hause oder mit ins Ferienquartier.

Andrea Freund war aus Hamburg war mit Gabi und Paul Hunold aus Köln gekommen, um ihren Freunden die wunderschöne Kirche St. Anna mit dem „traumhaften Deckengewölbe, der Empore mit den Bildern und auch die Beichtstühle für Männer und Frauen“. So kamen sie zufällig auch an den Flohmarktständen im Regen vorbei und warfen einen Blick auf Hufeisen, alte Flaschen und auch verschiedene Waagen, darunter eine Babywaage, mit der die Hebamme früher das Gewicht des neuen Erdenbürgers bestimmt hatte. An einer Apothekerwaage waren die Markierungen vom Eichen – die Punzen - deutlich sichtbar zu erkennen. Im Dorfgemeinschaftshaus war dagegen ein Kommen und Gehen.

Eine Familie aus Werdohl/Sauerland war aus St. Peter-Ording gekommen. Sie hatten das Plakat gesehen. Für ihre Kinder – acht und vier Jahre – ist ein Flohmarkt immer interessant. Kein Wunder, versuchte doch wie andere Marion Cornils aus Garding etwas loszuwerden: “Mein Haus ist voll. Da ist ein Flohmarkt die beste Gelegenheit!“ An weiteren Ständen gab es alles für Kleinkinder und Spielzeug, das eine inzwischen 15jährige bisher begleitet hatte. Kuscheltiere in Mengen gehörten dazu! Oder woanders waren Weckgläser im Angebot, wunderbar sauber mit selbst gefärbter Wolle gefüllt und Verschlussklammer versehen. Was Nora Herber für ihr Pharmaziestudium an Büchern gebraucht hatte, war neben englischer Literatur und vielem anderen zu erwerben, was sich ansammelt und zu viel ist, wenn Haushalte zusammengeführt werden. Nicht nur da stöberte das Ehepaar Grempel aus Bayreuth mit seinen Augen herum: „Wir sind auf Schnäppchenjagd!“ Kunsthandwerk, Dorfladen und Flohmarkt hatten sie von Husum nach Tetenbüll gelockt. Mit acht Jahren Tönning und inzwischen 16 Jahren Husum wiesen sie sich als echte Nordseeurlauber aus.

Zur Mittagszeit gab es im Kirchspielskrug „Mehlbüddel mit Kirschsoße und Kassler“. Mit einigen wenigen machte sich Jakob Claußen, der alte Wirt des Kruges, auf Dorf-und Kirchentour. Schade nur, dass es von oben zu feucht war, gerne hätte man ihm noch länger zugehört. Er hat einfach was zu erzählen!

HRic, 13. August 2017, HN und www.jb-spo.de

„Im Sonderzug nach Bad St. Peter-Ording“

 

Modelleisenbahnwochenende in der BG Nordsee Klinik

Bereits zum vierten Male war der Förderverein zur Erhaltung technischen

Kulturgutes e. V. Rendsburg mit seiner Modelleisenbahnanlage in der BG Nordsee-Klinik im Wohldweg in St. Peter-Ording ein Wochenende zu Gast. Am Freitag reist man mit allem Zubehör an und dann wird aufgebaut. Sonnabend und Sonntag geht es im wahrsten Sinne „rund“, denn es ist ein großes Rund, in dem Dampfloks aus den 1920er und 1930er Jahren mit Personen- oder Güterwagen ihre „Gleise“ ziehen. Klassische Eisenbahnen aus bedrucktem Blech im Maßstab 1 : 32 (Klassische Spur I), die von vier Stellwerken aus gesteuert werden, sind auf den Gleisen unterwegs.

 

Dass das möglich ist, dafür sorgen die Mitglieder des Rendsburger Vereins. Aber die kommen nicht nur aus Rendsburg. Der Senior unter den Senioren ist Wilhelm Seehase aus Fockbek. Zum Stationspersonal St. Peter-Ording gehört inzwischen Ulrich Reuter aus dem Badeort. Er ist vor einigen Jahren von Berlin aus hierhergezogen und von den Eisenbahnfreunden Jürgen Glienicke, Heinrich Möller und Cay-Roland Klein (alle aus Rendsburg), Peter Muhss aus Hamburg, Otto Bohnert aus Stuttgart und Jürgen Hönig aus Vöhrenbach/Baden zum „Stationsvorsteher h.c.“ vor Ort ernannt worden. Mit Jutta Christoph aus Rendsburg ist sogar die „Bahnhofs-Mission“ vertreten. Die Liebe zum Objekt ist es, die sie zusammen während der drei Tage in St. Peter-Ording in ihre Spielzeugwelt zurückkehren lässt. Sie sind allzumal Modelleisenbahner.

Das Interesse der Patienten des Hauses sowie der Öffentlichkeit ist groß. Schon am Sonntagmorgen zwischen zehn und elf Uhr war nicht nur auf den Gleisen Betrieb, auch im Seminarraum der Klinik, wo die Anlage aufgebaut war. Das Besondere ist, die Gäste können und sollen am liebsten mitspielen. Dazu werden sie von den „Eisenbahnsenioren“ – den Fahrdienstleitern – für die Handhabung an den Stellwerken ausgebildet. Zwecks Einweisung saß Solaman Alias aus Düsseldorf bei Heinrich Möller.- Seit über 30 Jahren lebt der Inder in Deutschland. Der ausgebildete Krankenpfleger wohnt mit seiner Familie in Düsseldorf. In der BG Klinik ist er wegen einer Reha-Maßnahme. „Ich bin an Technik interessiert“, berichtete er. „Mit meinem Sohn habe ich immer etwas gebaut. Der studiert in Aachen Maschinenbau.“- An einer anderen Stelle war ein junges Ehepaar. Bei ihren beiden kleinen Mädchen – Zwillinge – merkte man die Begeisterung. Ihre Augen leuchteten, und sie gestikulierten. Gegenüber dem Eingang erklärte ein Großvater seinem Enkel das Geschehen und vom Eingang selbst schauten Patienten gestützt auf Gehhilfen interessiert hinein. Im Raum hätte es für sie zu wenig Bewegungsfreiheit gegeben.

 

Für Jürgen Hönig, Prof. (em.) Dr. Ing. für Elektrotechnik an der Hochschule Furtwangen, sind solche Veranstaltungen wie diese hier ungeheuer wichtig. Für Schwerverletzte in der Reha, z.B. solche, die Arme und/oder Beine verloren haben, erfolge gerade so Kontaktaufnahme mit anderen und sie könnten so wieder Teilhabe erfahren. Er selber ist zudem Eisenbahnfachmann, hatte seine Doktorarbeit doch die Bahnstromversorgung zum Thema. So erfuhr man dann nebenbei, dass die Bahnversorgung noch heute mit Wechselstrom der Frequenz 16 Hz erfolgt, weil 1910 die Motorentechnik noch nicht so ausgefeilt wie heute und für die damaligen Motoren schonender war.

 

Er war es dann, der dem ärztlichen Leiter, Chefarzt Jörg C.-M. Schmidt, Facharzt für Orthopädie, im Beisein der anwesenden Gäste und seitens der Geschäftsführung Rainer Ehlers – er ist seit Jahren die Assistenz – als Dank für die Gastfreundschaft im Hause eine Schwarz-Weiß-Kopie eines Siebdruckes einer Dampflok von „Tomfor“ – einem Eisenbahnfan – überreichte. Schmidt sprach bereits von „Tradition“. In Köln, woher er komme, sei das bereits nach dem zweiten Mal der Fall. „Ich freue mich sehr darüber und bin immer wieder überrascht, wie viele Leute den Weg hierher finden.“

 

HRic, 14. August 2017, www.jb-spo.de

Luthers Choral – Konzert für Panflöte und Orgel

 

Mit unterschiedlichen Konzerttiteln ist der Berliner Helmut Hauskeller mit seinen Panflöten unterwegs. Er konzertierte in diesem Sommer u.a. in Berlin-Lichtenberg in der Erlöserkirche mit „Der Atem der Welt“, in Meiningen in der Stadtkirche hieß es “Thüringer Orgelsommer“, in der Slowakei heißt der Titel „ANIMA MUNDI“ und jetzt in St. Peter-Ording in der St. Peter-Kirche war es „Luthers Choral“, wie vorher schon in Binz, Prerow oder Wolgast und im Anschluss in Konzerten in Meldorf, Schleswig und Waren. Begleitet wird er dabei von renommierten Konzertorganisten. Dieses Mal war es Stanislav Surin aus der Slowakei.

 

Helmut Hauskeller gehört zu den bekanntesten Panflötisten in Deutschland. Seit 25 Jahren ist er mit seinen Instrumenten aus vielen nationalen und internationalen Konzertreihen nicht mehr wegzudenken. Bevor er sich aber ganz der Panflöte verschrieb, erhielt er eine solide Instrumental- und Vokalausbildung.- Stanislav Surin studierte Orgel am Staatlichen Konservatorium in Bratislava, am Diözesankonservatorium in Wien, an der Musikhochschule Bratislava (Prof. Ivan Sokol) sowie privat bei Prof. Johann Trummer in Graz. Er unterrichtet Orgel an der Katholischen Universität in Ruzomberok und ist Gründer und Organisator mehrerer Internationaler Orgelfestivals. Im Jahr 2016 erhielt er den Preis „Fra Angelico“ der Bischofskonferenz der Slowakei.

 

„Die eine hat diese heisere Weite, die andere eine fesselnde Tongewalt, und es ist beinahe unvorstellbar, dass sie zusammen harmonieren – Panflöte und Orgel“, heißt es im Programm. Das aber konnten die Besucher in der Kirche des Nordseebades erleben und zugleich auch, wie unterschiedlich die Panflöte zu klingen vermag - im Chorraum mit seinem Steingewölbe oder im Kirchenschiff mit seiner Holzdecke.

Unvermittelt – fast wie wohl damals Luthers Thesenanschlag – versetzten die beiden Musiker das Publikum zum Konzertbeginn mit dem „Tourdion“ von Pierre Attaignant (1494-1552) mitten in die Lutherzeit hinein. Von der Empore erklang dabei erst leise die Lobback-Orgel, unter deren Begleitung Helmut Hauskeller auf einer seiner vier Panflöten dieses Abends spielend den Kirchenraum betrat. Die anderen lagen auf der Schwelle zum Chor in der Nähe zur Kanzel. Von Giulio Caccini (1546-1618) schloss sich ein „Ave Maria“ der katholischen Lutherzeit an. Das „Aliud (Praeambulum) et Fuga 6. Thoni“ des Samuel Markfeiner (1621-1674) ließ dann zum ersten Mal die Orgelkunst Stanislav Surin’s bewusst richtig hören. Weltliche und geistliche Musik erklang in der Folge dann von der kleinen Orgel-Empore im Zusammenspiel beider Instrumente, dazu Orgel-Soli. Man hörte Musik aus der Renaisance, der Barockzeit und schließlich der Moderne sowie unterschiedliche Volksweisen auf der Panflöte aus Chile, Irland, Kuba, der Ukraine und Rumänien und staunte ob der Vielfalt der beiden Instrumente.

 

Beeindruckend der von Vera Stanislav (*1955) für Helmut Hauskeller 2016 komponierte „Luthers Choral“, dem dieser Musikabend seinen Titel verdankte. Es ist eine Choralsuite über das altkirchliche „Da pacem Domine“ in der bekannten Übersetzung Luthers „Verleih uns Frieden gnädiglich“ aus dem Jahre 1531.- Bei dem von ihm komponierten „Fanfares“ ließ Stanislav Surin scheinbar ein ganzes Orchester aufspielen, und es war, als sollte die Welt untergehen.- Nicht unerwähnt soll die „Aufrichtige Anbetung“ aus „Selectes harmoniae …“ – Wittenberg 1538 von Simon Hauskeller „Cellarius“ (1488-1551), eines Vorfahren des Panflötisten sein, der Kantor in Zwickau war und später evangelischer Pfarrer der 1. Generation wurde.

 

Helmut Hauskeller selbst ist nicht nur seit seiner Jugendzeit ein Freund der Panflöte. Er baut sie selber und spielt sie leidenschaftlich. Und wenn er sie spielt, wird sie ein Teil von ihm. Er beseelt sie mit seinem Atem.- Wie heißt es doch dazu im Programmtext: „Seit über sechs Jahrtausenden kennt man die Panflöte, dieses einfache und doch so vollständige Instrument, gebrochene Röhren, in die der Wind bläst. … Sie ist eine Orgel, die mit dem Mund geblasen wird und die ihre Kraft aus dem Inneren des Menschen nimmt, dem Atem …“

 

HRic, 14. August 2017, www.jb-spo.de

Tourismus- und Umweltausschuss tagten

Aus der Redaktion der Husumer Nachrichten: Konzept für geordnetes Strandleben

 

St. Peter-Ording: Der Tourismus- und der Umweltausschuss sprechen sich für das Papier zur Strandentwicklung aus, das bis 2030 gilt.

Der Strand von St. Peter-Ording ist die Goldgrube des Ortes und der Region. Denn ohne ihn würden wohl kaum so viele Gäste jedes Jahr in den Badeort kommen, knapp 385.000 Urlauber wurden im vergangenen Jahr gezählt. Dazu kommen noch hunderttausende Tagesgäste jedes Jahr. Allein aus diesem Grund müssen sich die Verantwortlichen im Ort Gedanken über seine weitere Entwicklung machen. Doch der Strand mit seinen Dünen und Salzwiesen ist nicht nur die größte Sandkiste der gesamten Festlands-Nordseeküste, sondern auch Teil des Nationalparks Wattenmeer und des Weltnaturerbes. Er ist ein besonderes und spezielles Ökosystem, das des besonderen Schutzes bedarf. Die Bedürfnisse von Tourismus und Natur gilt es miteinander in Einklang zu bringen. Wie dieses und was auf dem gut 24 Quadratkilometer Areal bis 2030 geschehen darf, wird in einem Strandentwicklungskonzept festgeschrieben.

Daran arbeitet die Gemeinde seit rund zwei Jahren im Dialog mit Behörden und Verbänden, allen voran die Nationalparkverwaltung in Tönning. Bis Ende des Jahres soll es fertig und abgesegnet sein, so die Hoffnung von Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier. Ein weiterer Schritt auf diesem Weg ist getan: In einer gemeinsamen Sitzung haben Umwelt- und Tourismusausschuss von St. Peter-Ording dem inzwischen 49 Seiten starken Papier zugestimmt. Es soll nun abschließend mit der Nationalparkverwaltung (NPV), dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), dem Kreis Nordfriesland, den zuständigen Landesbehörden sowie den zu beteiligenden Naturschutzverbänden abgestimmt werden. Das letzte Wort hat die Gemeindevertretung. Das Konzept war im April 2016 in den beiden Ausschüssen erstmals öffentlich besprochen worden. Damals waren einige Änderungen gewünscht worden, unter anderem ging es um einen Hundeauslauf und das Kiten am Südstrand. Zwei Themen für die bereits Lösungen gefunden worden sind.

„Man muss ja nicht mit allen Punkten 100-prozentig übereinstimmen, aber mit diesem Konzept kann man leben“, erklärte der Umweltausschuss-Vorsitzende Jochen Rother (CDU). Es sei auch wegen der kommenden Verhandlungen für das Strandparken wichtig. Der Vertrag läuft 2019 aus. Neben den übergeordneten Handlungsempfehlungen aus naturschutzfachlicher und touristischer Sicht beschreibt das Konzept auch detailliert, was an den einzelnen Strandabschnitten geschehen soll und darf. Ferner gibt es einen Anhang mit Übersichtskarten zu Nutzungen und Vorrangflächen für den Naturschutz.

Bevor er das Konzept im Schnelldurchlauf durchging, betonte Bürgermeister Balsmeier: „Die Messlatte für uns ist der Nationalpark und das Weltnaturerbe.“ Die anschließende Diskussion war recht kurz, die Sitzung nach gerade mal einer Stunde beendet. Zur Frage von Rainer Lucassen (AWG) erklärte NPV-Chef Dr. Detlef Hansen, dass eine Erweiterung des Betriebs am Strand nur noch in bestimmten Grenzen erfolgen dürfe. Ferner plädierte Lucassen dafür, englischsprachige Schilder nur an geeigneter Stelle anzubringen. Ein weiteres Thema waren die Trampelpfade in den Salzwiesen, den einen lenkende Wirkung zugesprochen wurde. Dr. Detlef Hansen erklärte abschließend, dass die Nationalpark-Partnerschaft mit diesem Konzept gelebt werde.

                                                             von Ilse Buchwald, erstellt am 12.Aug.2017 | 10:00 Uhr

                                                         Quelle: https://www.shz.de/17546536 ©2017

                                                               ..... mit freundlicher Genehmigung

Kammerphilharmonie Köln macht Lust auf klassische Musik

 

Menschen auf der ganzen Welt für klassische Musik zu begeistern, das ist die Herausforderung, der sich die Kammerphilharmonie Köln stellt. Mit einem Programm unter dem Titel „Concertino famoso“ war sie in diesem Jahr in der katholischen Kirche St. Ulrich zu Gast. Das Ensemble - Violine (3), Viola, Violoncello, Kontrabass und Flöte – ist mit den Herkunftsländern Russland, Bulgarien, Deutschland, Venezuela, Frankreich und Aserbaidschan international besetzt.

Den interessierten Konzertbesuchern präsentierten die sieben Musiker Kompositionen von Antonio Vivaldi (1678-1741) – das Konzert g-moll für Violine, Streicher und b.c. „Sommer“ und das Konzert D-Dur für Flöte, Streicher und b.c. RV 428 „Il Gardellino“ – mit den Solisten Alexander Yutz bzw. Andreas Haas. Die Streichersinfonie Nr.2 in D-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1849-1847) leitete in eine kurze Pause über. Dach erklangen „Elegie“ in Gedenken an I.W. Samarin (1888) von Peter Tschaikowsky (1840-1893) und von Johann Pachelbel (1653-1706) „Kanon“ für drei Violinen und Generalbass, gespielt von Viola, Cello und Kontrabass. Für diese Interpretation gab es großen Beifall. Das Flötenkonzert G-Dur KV 313 von Wolfgang Amadeus Mozart mit Andreas Haas als Solist beendete das Programm.

Der Applaus forderte Zugaben. Dem 1. Satz aus dem Flötenkonzert D-Dur von Georg Philipp Telemann folgte ein lebhafter Tango von Carlos Gardel.

HRic, 12. August 2017, www.jb-spo.de

KiTa zieht für etwa anderthalb Jahre in die tolle "Übergangslösung"  Köhlbrand

 

Kindergarten- und Krippengruppen haben es dort richtig gut

„Eine Interimslösung, die ihresgleichen sucht“

 

Die Evangelische Kindertagesstätte mit Familienzentrum St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog hat sich seit Juli mit den Kindergarten- und Krippengruppen im ehemaligen „Mutter und Kind Kurheim Köhlbrand“ im Strandweg in Ording einquartiert.

Grund: Die Räumlichkeiten in der Kirchenleye reichen nicht mehr aus. Das ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team von Brigitte Ranft-Ziniel nichts Neues. Vor einigen Jahren fand der Hort Unterkunft in der benachbarten Realschule und hatte mit seinen inzwischen 75 Plätzen einen ganzen Klassentrakt in Besitz genommen. Der Gemeinschaftsschulteil der Nordseeschule braucht seine Räumlichkeiten aber nun auch wieder. Außerdem ist eine vierte Krippengruppe erforderlich. So hat man sich seitens des Ev. Kita-Werkes Nordfriesland (Träger) mit den Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog entschlossen, die Einrichtung auf dem bisherigen Gelände herzurichten und dabei baulich so zu erweitern, dass sie ihren Aufgaben in einem zukunftsorientierten Gebäudekomplex nachkommen kann. Die Ev. Kita St. Peter-Ording betreut seit 1. August 2017 vierzig Kinder im Alter bis zu drei Jahren in vier Krippengruppen. Für die 98 Kindergartenkinder gibt es insgesamt fünf Gruppen, eine davon ist die Naturgruppe. Dazu kommen noch die 75 Kinder des Hortes. Allein unter den Krippenkindern werden 30 ganztags betreut.

Die Einrichtung ist anerkannte Sprach- und Nationalpark Kita und bietet seit 2011 im Rahmen des Modellprojektes „Inklusive Kindertagesstätte“ Kindern mit und ohne Behinderungen sowie Familien mit Migrationshintergrund einen Ort der Teilhabe.

Mitte Juli haben sich Gemeindevertreter und Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Kultur, Bildung und Sport von dem geglückten Umzug in das Ausweichsquartier überzeugen können. Der Hort hat zum Sommerferienbeginn das Schulgebäude verlassen. Zum Schuljahresbeginn wird er im ehemaligen Kindergartenteil der Kita seinen regulären Betrieb aufnehmen.

Das Gelände am Köhlbrand hat eine Größe von 1,8 ha. Das gesamte Objekt ist angepachtet worden. Genutzt wird der bessere Teil der Räumlichkeiten. Hier waren außer 160.000 € Investition in die Wasserleitungen fast keine weiteren Reparaturen erforderlich. „Das ist zwar ein Batzen Geld, aber welche Möglichkeit hätten wir statt einer Containerlandschaft sonst gehabt?“ befand Bürgermeister Rainer Balsmeier.  Genutzt wird eine Raumflächengröße von 1800 m². Der Pflegeaufwand insgesamt erfolgt über den Hausmeister. Alle Schwerpunkte des pädagogischen Konzeptes der Kita – z.B. Differenzierungsräume, Heilpädagogik, Lernwerkstatt und alltagsintegrierte Sprachförderung, Elterncafe, Bewegungsraum -  können aufgrund der Raumnutzungsmöglichkeiten intensiviert und die vierte notwendig gewordene Krippengruppe konnte bereits jetzt verwirklicht werden.

Für Kinder und Eltern ist diese Ausweichslösung optimal. Auch mit den Anwohnern haben sich keine Probleme ergeben. „Es ist eine Interimslösung, die ihresgleichen sucht“, brachte es Rainer Balsmeier auf den Punkt. Brigitte Ranft-Ziniel, die Leiterin der Kita, ergänzte das mit folgendem Zitat einer Urlauberin: „O, wir müssen nach St. Peter-Ording ziehen; da gibt es eine Kita am Strand.“- Sie freut sich gemeinsam mit ihrem Team und den Kindern besonders auf die Projektwoche im Herbst, die ganz im Zeichen von Wind & Meer & Strand stehen wird, den die Kinder schon jetzt täglich auf ihren Ausflügen entdecken und erleben können. Das ist ein großer Gewinn und bietet der Einrichtung als anerkannte Nationalpark–Kita die Chance, ihr Konzept weiterzuentwickeln und zu leben. Sand und Wasser sind dabei die Elemente, mit denen Kinder vielfältige Sinneserfahrungen machen und die sie gleichzeitig die Bedeutung der Natur bewusst werden lässt.

In etwa eineinhalb Jahren wird man in die erweiterte und auf die Bedürfnisse einer modernen Kita zugeschnittenen Räumlichkeiten in der Kirchenleye – insgesamt 1500 m² - einziehen können. Alle Teilbereiche sind dann unter einem Dach vereinigt. Das erleichtert die Arbeit und verkürzt auch die Wege. Und die Nachbarschaft mit Sportplatz, Sporthallen und Schulgebäuden hat sich bisher ausgesprochen bewährt. Jetzt kommt der Sport zwar aufgrund eines dafür vorgesehenen intakten Raumes im Heim Köhlbrand nicht zu kurz, aber dann kann auch wieder mit den Schülerinnen und Schülern der Utholm-Schule gemeinsam Sport gemacht werden.

Vorerst ist nun im Strandweg wieder viel Kinderlachen angesagt. Das gab es seit 2012 im Mutter und Kind Kurheim Köhlbrand nicht mehr. 1911 war hier das erste Kinderkurheim in St. Peter-Ording eröffnet worden. In den Weltkriegen diente es als Lazarett und von 1946 bis 1951 als Teil des Tönninger Krankenhauses. Seit 1973 war das Heim von der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie betrieben worden. Der Betreiber hatte sich angeblich aus wirtschaftlichen Gründen entschlossen, das Heim zu schließen. Damit gingen im Ort 30 Arbeitsplätze verloren. Ursache der Schließung sei der starke Rückgang von Mutter-Kind-Kuren gewesen, die von Krankenkassen genehmigt würden. Die künftige Nutzung des Geländes stand bisher noch aus bzw. ist seitens des Erwerbers von den Planungen her bisher nicht abgeschlossen. Das ermöglichte nun im Zusammenwirken mit der Eigentümerfamilie diese optimale Lösung für den Kindergarten- und Krippenbereich.

Im Hause befindet sich noch heute aus dem Jahr 1931 eine Gedenktafel mit folgendem Inhalt:

Zur 25jährigen Gründungsfeier

des Vereins Kinderspielplatz a.

Köhlbrand in Hamburg und 20jähr.

Bestehen des Kinderheims

Köhlbrand i. Ording

in Dankbarkeit den Gründern

 

Theod. Hintze

1. Vorsitzender seit 1906

Theod. Reimers

2. Vorsitz. u. Bauleiter

Heinrich Wulf

Kassenverwalter

und dem Förderer

Deichgraf Peters

Tetenbüll

gewidmet vom Verein

Kinderheim-Köhlbrand

 

Auf dass in Ording erbauet werde ein

Haus zur Gesundung der Kinder

u. würdig zu gelten als Denkmal treu

erfüllter Hamburger Bürgerpflicht

 

 

Information

  1. Die Ev. Kita mit Familienzentrum der Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog ist im Kreis Nordfriesland die größte Kindertagestätte in der Trägerschaft des Ev. Kita-Werkes NF. Der Betrieb läuft ganzjährig. Nur in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist sie in Anlehnung an die Weihnachtsferien der Schulen geschlossen. Auch in den Sommerferien werden die Hortkinder – dazu gehören auch schon die künftigen Schulanfänger – von 7 bis 17 Uhr betreut. Unter den fünf Kindergartengruppen befindet sich eine Naturgruppe.
  2. Zum Haus „Köhlbrand“ finden sich Beiträge in den Heften „Aus der Ortsgeschichte“ des Vereins „AG Orts-Chronik“
  1. Heft 17, S. 40ff „Vorsorge und Rehabilitationseinrichtung „Köhlbrand“
  2. Heft 24, S.113 „Kinderheim ‚Köhlbrand‘ “

 

Hans Jörg Rickert, 3. August 2017, www.jb-spo

Donnerstage im Dorf gehören im Sommer dazu

 

Impressionen vom 13. und 20. Juli sowie vom 10. August 2017

Sommer in St. Peter-Ording bedeutet auch: „Donnerstag gehen wir ins Dorf.“ Das hat inzwischen Tradition und gehört zum Sommerurlaub dazu. Hier treffen sich Urlauber, Einheimische und Gäste. Und es ist mehr als „Eeten un Drinken, Kieken un Kööpen“ – ok Bummeln, Schnacken, Fotografeern un sik fotografeern laaten un ok een beeten lustig ween un sik Freien höört dorto.

Das Backhaus hat diesen Tag Backtag. Mittags ab ca. Halbzwei bildet sich die Schlange, und die Brotfans und Kuchenesser treffen sich dort. Aber der Verkauf beginnt erst um 14 Uhr. Innerhalb einer Stunde ist fast immer alles verkauft. Bei schönem Wetter ist an diesem Standort ab 18 Uhr die „Gute-Nacht-Geschichte“. Richtig gemütlich ist es dann und alle – Kleine wie Große – sehen und hören gespannt zu, was das Team der Urlauberseelsorge zu präsentieren und zu erzählen hat.

Inzwischen haben sich auch seit 17 Uhr die Parkplätze gefüllt und vor allem Fahrräder sieht man überall stehen, wo sie nicht direkt stören. Besonders viele stehen zwischen Marktplatz und Tourist-Information. In der Dorfstraße und in der Olsdorfer Straße bis zum Heedweg ist es „menschenvoll“, ab und zu nicht ganz so doll, weil man sich besonnen hat und hier und da Standlücken lässt. Seifenblasen, Zauberei, Musik hier und dort und was sonst das Herz erfreut, für Kinder Bernsteinsuchen, Ponyreiten und Karussell oder Zopfflechten und Flohmarkt. Für jeden ist etwas dabei und im Notfall ist die DLRG vor Ort mit ihrem „First Reponder“.

Hans Jörg Rickert, 11. August 2017, www.jb-spo.de

Siehe auch 2017 – Juli:

Donnerstag im Dorf – das Straßenfest im Juli und August sowie Berichte in den Vorjahren

Kitesurf-Masters Erste Bildeindrücke vom Mittwoch - 9.8.2017

 

Sonnenschein, Wolken, starker Wind - was will man mehr zum Auftakt des Kitesurf Masters?

 

Vom 09. bis 13. August werden die besten deutschen Kitesurfer ihre Meister beim großen DM-Finale in St. Peter-Ording küren. Dabei werden die Deutschen Meistertitel in den Disziplinen Racing, Slalom und Freestyle vergeben.

Es wurde an allen fünf Tagen spektakulärer Sport geboten und die Fahrer konnten in allen drei Disziplinen – Racing, Slalom und Freestyle – Wettbewerbe durchführen

 

Bildeindrücke vom Donnerstag, 10. August 2017

Bildeindrücke vom Sonntag, 13. August 2017

Sieger im Racing von Sankt Peter-Ording: Adrian Geislinger 

Der Österreicher spielte seine internationale Erfahrung aus und konnte fast alle Wettfahrten für sich entscheiden. So sicherte er sich den Veranstaltungssieg in dieser Disziplin vor Jannis Maus und Elias Ouahmid aus Kempten.

 

Freestyle  Herren: Linus Erdmann  Damen: Sabrina Lutz

Aufgrund der hervorragenden Windbedingungen konnte bei den Multivan Kitesurf Masters Sankt Peter Ording eine komplette Freestyle-Double-Elimination gefahren werden. Hier setzten sich bei den Herren Linus Erdmann vor Janis Rummer und Ben Hoffmann durch. Bei den Damen dominierte die amtierende Deutsche Meisterin Sabrina Lutz vor Leonie Finke und Semira Bernnat. Bei den Junioren siegte Jonas Ouahmid vor Elias Ouahmid und Jasper Lund.

 

Slalom

Mit dieser Disziplin ist das Kitesurfen auch bei den Youth Olympic Games vertreten. Der Blick fokussierte sich vor allem auf die Youth Division, da hier noch fünf Fahrer eine Chance auf den Deutschen Meistertitel hatten. Auf der Nordsee vor Sankt Peter-Ording konnte sich Elias Ouahmid vor Julian Hein aus Dorsten und dem Plöner Jan-Philipp Ehm durchsetzen.

Durch seinen Sieg beim Finale schaffte Elias Ouahmid auch den Sprung an die Spitze der Meisterschaftsrangliste. Der Youngster sichert sich damit den Meistertitel im Slalom

Platz zwei geht an Jan-Philipp Ehm. Xaver Kiebler aus Thanning komplettiert das Podium. Bester Junior ist Jendric Burkhardt aus Barßel. Beste Dame im Slalom wird Luisa Bodem aus Münster.

Text aus www.kitesurf-masters.de

 

Müllsammel-Aktion im Böhler Brutgebiet

 

 

Von 1. April bis 31. Juli hatte die Schutzstation wie jedes Jahr einige Brutgebiete von Strandbrütern abgesperrt, vor allem zum Schutz von See- und Sand-Regenpfeifern.

In den vier Monaten bis Ende der Brutsaison hatte sich dort allerhand Müll angesammelt, weswegen die Schutzstation zu einer Sammelaktion aufgerufen hatte.

15 Helfer hatten sich am Sonntag (6.8.) Nachmittag eingefunden, darunter 11 Gäste und 5 Mitarbeiter/-innen der Schutzstation. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung wurden Handschuhe und Müllbeutel verteilt und die vorgelagerte Düneninsel südlich der Seekiste vom Müll befreit.

 

Besonders häufig fanden die Sammler - wieder mal - Plastik-Verpackungen und Fischerei-Abfälle wie Plastikleinen und -Netzreste. Aber auch eine Neonröhre (Sondermüll) wurde gefunden – man fragt sich, wie die wohl ins Meer kam. „Problematisch sind aber z. B. auch Luftballons mit festen Schnüren dran, in denen sich Seevögel verfangen und dann verenden können. Davon haben wir in 1,5 Stunden schon 13 Stück gefunden“ informierte Stationsleiterin Sabine Gettner die Teilnehmer.

 

Auch wenn an den Stränden natürlich nur einen sehr kleinen Teil des Meeresmülls abgesammelt werden kann, waren doch alle Sammler zufrieden im Bewusstsein, dass sie dem Meer einiges Plastik erspart haben, was sonst wohl sehr, sehr langsam zu Mikroplastik zerfallen wäre und in die Nahrungskette gelangt wäre.

 

Vielen Dank an alle fleißigen Helfer/-innen und an die Tourismuszentrale SPO, die die Nationalpark-Betreuer mit Müllsäcken und der Entsorgung unterstützt hat!

 

Text:

Schutzstation Wattenmeer, NPH St. Peter-Ording, 10. August 2017

 

Bild 4

Marie Riegler, die zurzeit bei der Schutzstation ein Praktikum macht, protokollierte mit, welche Müllteile besonders häufig gefunden wurden.

„Einfach mal anders“ – 12. JuniorAkademie St. Peter-Ording

 

In der JuniorAkademie finden sich seit nun 12 Jahren um die hundert begabte Jugendliche der 8. bis 10. Klassen aus Schulen in Schleswig-Holstein und Hamburg nach einem vorgegebenen Bewerbungs- und Auswahlverfahren in den ersten beiden Wochen der Sommerferien im Nordsee-Internat auf dem Campus Nordsee in St. Peter-Ording zusammen. Unter einem Leitthema werden in Kursen mit jeweils zwei Leitern aktuelle Themen verschiedener Wissenschaftsbereiche projektmäßig angegangen und ergebnisoffen bearbeitet. Daneben gibt es kursübergreifende Projekte, ein Freizeitprogramm und weitere Aktivitäten. Exkursionen gehören wegen der gemeinsamen originalen Information vor Ort ebenfalls dazu.- Zum Abschluss erfolgt am Sonnabend der zweiten Woche eine öffentliche Präsentation aus allen Bereichen der in den zwei Wochen behandelten Themen bzw. Projekte. Vor allem die Familienmitglieder der teilnehmenden Schüler, aber auch weitere Personen, u.a. auch extra geladene Gäste, nehmen an dieser Veranstaltung teil. Sie findet inzwischen in der Utholm-Halle statt. Zwei Drittel dieser Großsporthalle stehen entsprechend hergerichtet zur Verfügung.

Die JuniorAkademie (JuAk) hat außer den jeweiligen Kurs- und Projektleitern ein Leitungs- und Organisationsteam. Dazu kommt ein Team aus Betreuern für die Jugendlichen. Veranstalter ist die Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) Regionalverein Schleswig-Holstein e.V. in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, der Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg und der Deutschen JuniorAkademien Bildung & Begabung gGmbH. Gefördert und unterstützt wird die JuAk von der Investitionsbank Schleswig-Holstein, der A und O Stiftung, der Possehl-Stiftung und der Nordakademie. Aus St. Peter-Ording unterstützen das Nordsee-Internat und die Nordseeschule mit ihren Räumlichkeiten und der Mensa sowie die Gemeinde und die Tourismus-Zentrale die Durchführung der JuAk.

Wenn auch das Leitthema „Einfach mal anders“ lautete, hatte sich an diesen Sachverhalten aus gutem Grund nichts geändert, denn diese Voraussetzungen haben sich bei positiver Weiterentwicklung ausnahmslos bewährt. Das brachte Silke Thon in ihrem Dank „für die wundervolleZusammenarbeit, Gastfreundschaft und Unterstützung“ an den pädagogischen Leiter des Internates Rüdiger Hoff, den Schulleiter der Nordseeschule Nils-Ole Hokamp und den stellv. Bürgervorsteher Georg Werner Jensen anlässlich der Begrüßung bei der Präsentationsveranstaltung zum Ausdruck. Großen Applaus ernteten die Jugendbetreuer Liv Heiser, Christina Krey, Fabian Kröger, Leve Freiwald und Bjarne Grunenberg wie auch Akademieleiter Dr. Peter Wenners und der „Mann für alle Fälle“ Marius Hoffmann. Der Dank aber richtete sich insgesamt an alle, von Sponsoren und Unterstützern bis hin zu den Jugendlichen, deren Tun sie so würdigte: „Danke für die motivierte, engagierte Arbeit und die angenehme erfrischende Art mit Euch!“- Annette Schwarz von der Hamburger Bildungsbehörde toppte das. Sie kennzeichnete die Jugendakademie als eines der zentralen Dinge in der Begabtenförderung und bezeichnete sie anerkennend als „das Flaggschiff“. „Bestärkt uns hinsichtlich der Ergebnisse in den unterschiedlichen Projekten, dass ihr das weitertragt. Vielleicht kann von dieser Art des Arbeitens dann auch mehr in der Schule passieren“, richtete sie ihren Appell an die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die organisatorische Akademieleiterin Anette Köger hatte in Vertretung für den leider am letzten Akademietag aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Peter Wenners den Reigen nach der Darbietung der „Impro-Band“ eröffnet. Sie griff den Gedanken des Leitthemas auf, nannte in diesem Zusammenhang die Aufforderung zum Perspektivenwechsel, um so Anderes, auch Ungewohntes zu entdecken.- „Veränderung beginnt bei sich selbst.“ Mit dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse macht sie das allen noch einmal bewusst.

Musik, Wissen, neue Ideen zur Veränderung – auch der Schulwirklichkeit, Forschungsbremsen, Genderthematik, Containerschifffahrt in der Krise, Mikroplastik, Leben in Kreisläufen, Architektur, Zufall und Wahrscheinlichkeit sowie Relativitätstheorie präsentiert anhand von Filmsequenzen und Trickfilmen sowie in Kombination mit Theater, Musik, Chorgesang, Tanz und Rezitation machten mehr als deutlich, wie Jugendliche mit ihren Ideen und nicht zuletzt auch Fertigkeiten aufgeschlossen und bereit für gesellschaftliche Veränderungen sind, ja, sie zu Recht fordern. Unvereinbares kann miteinander vereinbar werden, wie an der Vorführung der „Parteien“ Orchester, Tanz und Stimme offenbar wurde. Angekündigt durch die Moderatoren der Veranstaltung Felix Martin und Saskia Beck aus dem Kreis der Akademieteilnehmer mit „Es kam zum Duell zwischen den Parteien, und die Lage spitzte sich bis zum Unerträglichen zu“ hoben sich Gegensätze auf, und Harmonie konnte empfunden werden.

Jörg Martens, stellv. Vorsitzender der DGhK, fasste diese Art der Präsentation mit der Überschrift „Von der Quantenphysik zum Theater“ zusammen und forderte zu Veränderungen und „Zulassen von Anderssein“ auf, eben „einfach mal anders“. Das müsse auch in Schule heute möglich sein. Dank an die verantwortlichen Kursleitungen, darunter die Würdigung der einzelnen und unter ihnen Ralf Kröger für nun zehnmal Orchesterleiter, leiteten die Verabschiedung untereinander ein. Die Jugendlichen verewigten sich namentlich per Filzstift auf den Shirts ihrer neu gewonnenen Freundinnen und Freunde. Auch das war nicht anders, als die Male zuvor. Welch ein Glück! „Einfach mal anders“ muss ja nicht „Alles immer anders“ sein.

Hans Jörg Rickert, 09. August 2017, www.jb-spo.de

 

Siehe auch:

www.jb-spo.de

2016 Juli (ab 16. Juli)                      „Brücken bauen – Weichen stellen“ – JuAk in SPO

2016 August                                      Abschlussveranstaltung der JuAk SPO

Nordseepferdeschau ganz im Zeichen der Ringreiter

 

Der erste Augustsonntag eines Jahres ist in St. Peter-Ording seit 1971 der Tag der Ringreiter. „Fiete Lilienthal un Friedrich Johannsen hebbt dat in Gang bröcht. Hüüt is Ringrieden een Gestaltungsmerkmal in uns Landschop Eiderstedt.“ So fasste es der ehemalige Kreispräsident Albert Pahl im Reigen der Grußworte beim Kommers der Ringreiter im Olsdorfer Krug zusammen. Verhandlungssprache ist seit jeher Platt, und fast alle können es. Jörg Friedrich von Sobbe als stellv. Landrat, Boy Jöns als Bürgervorsteher, Hilke Herzberg für das Museum Landschaft Eiderstedt, Hans Meeder für den Heimatbund, Conrad Hamkens als ehemals Oberdeichgraf für den DHSV hatten schon vor ihm die passenden Worte für diesen Traditionssport gefunden. Zum 47. Mal sollte der „König der Könige“ ausgeritten werden. In den Händen von Reimer Hennings aus Tating lag die Verhandlungsführung. „Öwer düsse Wöör frei ik mi bannig“, sagte er dann auch bei einhelligem Beifall.

Begrüßt hatte Matthias Kiepke, der Vorsitzende vom gastgebenden Reiterverein St. Peter-Ording. Er gab ebenfalls seiner Freude darüber Ausdruck, machte aber auch deutlich, dass die Ansprüche an diesen Tag des Pferdesports eine echte Herausforderung geworden sind. Die vielen Besucher – es wurde dann wirklich eine überaus gut besuchte Veranstaltung – stellten schon Anforderungen an Gastgeber und Reiter. Reimer Hennings hatte ein großes Dankeschön für ihn und seinen Verein sowie Olaf Lilienthal als Betreiber der Anlage Dreililien wie auch den DHSV bereit. Das Reitgelände befindet sich nämlich in dessen Besitz. Sein Dank galt ebenso Gemeinde und Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording.

Oben: Kommers, Markt und Umritt

Oben: NORDSEEPFERDESCHAU

Senioren-Cup-Springen der Klasse E und A, buntes Programm mit den Voltigierern der Husumer Bucht, Parcoursspringen bis 1,20 m der Klasse L mit Stechen (17 Teilnehmer) sowie ein großes Barrierespringen und ....   Siegesfeier

 

Im Mittelpunkt des Kommers stand dann erst einmal Vorjahreskönig Jan Sievers. Auch das ist Tradition, ihn noch einmal zu würdigen. Das tat Reimer Hennings schlicht mit Dank und „Du makst ni veel Tamtam dorüm“. Für Lara Martens aus Tetenbüll und Robin Hargens aus Tönning, die nun das erste Mal bei den Erwachsenen mitgeritten haben und erfolgreich waren, gab es von ihm Anerkennung und danach besonderen Dank an Matthias Kiepke, der sich als Feldführer hatte finden lassen. Den hatte er auch für die Tetenbüller, die dieses Jahr – „met dörteihn Mann, een schööne Teeken“ den Aufbau bewerkstelligt hatten. Geritten werden sollte auf der Weide gegenüber dem Turnierplatz, da der Sandplatz zu „schlubberig“ war. Die Regularien verkündete Kirsten Agge. Während die Reiter bereits auf dem Weg zu ihren Pferden waren, regelten sie, Katja Greve und Reimer Hennings den Rest.

Das Dorfereignis ist danach die Aufstellung und Begrüßung der Reitabteilungen auf dem Marktplatz, die Ansprache des bisherigen Königs und der Umzug mit dem Musikzug Wesselburen durchs Dorf zum Turniergelände. Nils-Broder Greve von der Gilde Oldenswort heißt der neue „König der Könige“ (wir berichteten). Im „Zum Landauer“ traf man sich abschließend zur Siegerehrung und Feier. Reimer Hennings lobte den Verlauf und die Unterstützung von allen Seiten und das Mitwirken der vielen Helfer. Er würdigte Nils-Broder Greve: „Bi dat Steeken heff ik dacht: Nu stick he vörbi! - Nee! – Du büst unse verdeente König!“ – Der Mannschaftspokal ging an die Tatinger mit Schirin Boyens, Nanke Schreiber und Frank Broders. 40 Ringe hatten sie gestochen.

Die Nordseepferdeschau hatte bereits am Morgen um neun Uhr auf dem Turnierplatz mit dem Senioren-Cup-Springen der Klasse E und A begonnen. Ab 14 Uhr gab es dann ein buntes Programm mit den Voltigierern der Husumer Bucht, einem Parcoursspringen bis 1,20 m der Klasse L mit Stechen (17 Teilnehmer) sowie einem großen Barrierespringen und mehr.

Das Zuschauerecho war höchst positiv. Gerd Richter mit Ehefrau, Tochter und Enkelin Mia aus Kiel sind öfter in St. Peter-Ording und waren jetzt zum zweiten Mal bei der Nordseepferdeschau dabei. „Schön, dass diese Tradition weitergeführt wird“, war ihr Kommentar. Mia ergänzte spontan: „Ich mag Pferde gern und auch zuschauen. Ich möchte bald selber reiten!“ Dabei ging ihr Blick zur Mutter.

HRic, 07. August 2017, HN und www.jb-spo.de

Nils-Broder Greve ist neuer König der Könige

 

Ringreiter der Landschaft Eiderstedt ritten zum 47. Mal ihren König aus

 

Nils-Broder Greve von der Gilde Oldenswort war bei diesem Königsringreiten einfach der Beste unter den Königen der Ringreitervereine der Landschaft Eiderstedt. Schon beim Stechen des Ringes von 18 mm Durchmesser in den zwanzig Umläufen für jeden Reiter von den neun Vereinen auf Eiderstedt – Witzwort, Osterhever, Tetenbüll, Tating, Koldenbüttel, Gilde Tönning, Welt-Vollerwiek-Grothusenkoog, Jung Tönning und Gilde Oldenswort – führte er die Rangfolge mit zwanzig Ringen unter den insgesamt 27 angetretenen besten Ringreiterinnen und Ringreitern einschließlich des vorjährigen Königs der Könige Jan Sievers vom Reiterverein Witzwort an. Jedes Mal hatte er den Ring erfolgreich mit der 1,40 m langen Lanze gestochen. Das hatte keiner der anderen geschafft.

Gemäß Regel kommen die sechs besten in das kleine Finale. Da aber drei den sechsten Platz mit je 14 Ringen belegten, entschieden die Verantwortlichen unter Vorsitz von Reimer Hennings, auch diese daran teilnehmen zu lassen. Jörg Jessen (18 Ringe, Koldenbüttel), Matthias Thiesen (17, Tetenbüll), Jan Sievers (15, Witzwort) und Robin Hargens (15, Gilde Tönning) sowie Schirin Boyens (Tating), Nanke Schreiber (Tating) und Heiko Hargens (Gilde Tönning) traten nun gegen den Führenden an.- Je dreimal wird geritten. Die gestochenen Ringe werden zu den bisherigen addiert

Unten: Finale und Siegerehrung

Spannend wurde es dann aber doch in diesem kleinen Finale, denn Jan Sievers überflügelte mit drei zusätzlich gestochenen Ringen Matthias Thiesen. Ebenfalls dreimal gestochen hatte Jörg Jessen, aber Nils-Broder Greve immerhin einmal verfehlt. Ins Finale kamen also Jan Sievers (18), Jörg Jessen (21) und Nils-Broder Greve (22).

 

Fünfmal wird da geritten. Jeder fängt bei Null an. Der Ring hat jetzt nur noch einen Durchmesser von 11 mm. Wer zuerst mindestens drei Ringe gestochen hat, ist dann König der Könige. Sonst geht es im k.o.-System weiter.- Nach drei Ritten schien das Stechen gelaufen. Jan Sievers und Jörg Jessen hatten nur je einmal gestochen, aber Nils-Broder Greve jedesmal. Jan Sievers aber stach nun, Jörg Jessen verfehlte, aber nun auch der vermeintlich Unschlagbare. Das war die Chance für den Vorjahreskönig, doch er verfehlte den Ring, während Nils-Broder Greve zum vierten Mal stach. Da stand er als neuer König der Könige fest. Alle freuten sich für ihn über seinen glorreichen Tag, und die Gratulationsritte führten prompt zu ihm.

 

Traditionell geleitet der Vorjahreskönig den neuen König der Könige zur Siegerehrung, während sich alle anderen aufstellen. Jan Sievers übergab ihm Federhut, Schärpen und Königskette. Jacqueline Karow vom gastgebenden Reiterverein St. Peter-Ording überreichte die von Mineralöl Eggers aus Husum gesponserte Abschwitzdecke. Das Pferd erhielt seinen Eichenlaubkranz und Nils-Broder Greve aus den Händen des stellv Landrats Jörg Friedrich von Sobbe die „Goldene Lanze“. Ausgestattet mit der „vollen Lotte“ erfolgte der Vorbeiritt und Abritt vom Turnierplatz der Reitanlage Dreililien. Die Siegerehrung und Siegesfeier sollte anschließend im „Zum Landauer“ erfolgen.

 

HRic, 06. August 2017, HN und www.jb-spo.de

Mit „meinem mobilen Küstenlabor“ auf Küstenentdeckungstour

 

„Mein mobiles Küstenlabor“ ist eine Sommertour-Aktion im Rahmen der Initiative Wissenschaftsjahr 2016*17 „Meere und Ozeane“ * des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Gemäß Pressemitteilung tragen sie Forschung als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation in die Öffentlichkeit und unterstützen den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlichem Partner begleitet.

* Die Meeresforchung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Meere und Ozeane bedecken zu rund 70 Prozent unseren Planeten. Sie sind Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit langem; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 geht es um die Entdeckung der Meere und Ozeane, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung.

 

Das „Mobile Küstenlabor“ – Stoffbeutel für den Rücken mit Becherlupe und Kescher und einer Forschungsanleitung mit spannenden Anregungen für die Stranderkundung und mehr, z.B. ein Quartett für das Spielen im Ferienquartier und zuhause – ist gedacht für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Mit ihm können sie die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt an den Nord- und Ostseeküsten entdecken. Vier Tage Ostsee in Zingst, Kühlungsborn, Timmendorfer Strand und Laboe (25. – 28. Juli) und vier Tage Nordsee in Schillig, Dangast, Cuxhaven und St. Peter-Ording (01.-04. August) war das Team um Iris Möbius vom Redaktionsbüro des Wissenschaftsjahres unterwegs.

In St. Peter-Ording aber zeigte sich die Nordsee von ihrer rauen Seite: Am Morgen grauer und bedeckter Himmel mit starkem Schauerregen und Sturm aus Südwest der Stärke 6 und Böen. Als Standort – er war eigentlich super dafür - hatte man in Ording den Strandbereich beim Kirchenschiff auf dem Eventgelände gewählt. Aber schon das Hinkommen war auf dem aufgeweichten Strand mit Schwierigkeiten verbunden, und dann ließ der starke Wind mit zum Teil über 70 km/h die Inbetriebnahme des Küstenlabors und die Durchführung des Forschungsprojektes mit Kindern dort nicht zu. Man musste umdisponieren.

Als neuen Standort suchte das Team im Ortsteil Bad den Bereich vor der DÜNEN-THERME beim Nationalparkhaus auf. Die ersten 250 Forschungsbeutel waren im Nu vergriffen, und als endlich Nachschub von Ording kam, konnten sich weitere Kinder auf ihre eigenen Forschungstouren machen. Das Wetter besserte sich – aber der starke Wind hielt an: Beste Chancen, am Strand und der Wasserkante Forschungsobjekte zu sammeln oder zu keschern und mit der Becherlupe zu betrachten.

Weitere Informationen unter www.wissenschaftsjahr.de/kuestenlabor

Hans Jörg Rickert, 04. August 2017, www.jb-spo.de

 

Verdiente Würdigung für Frauke Petersen

 

Rotary Club Eiderstedt – St. Peter-Ording verleiht Frauke Petersen den Kunst- und Kulturpreis in der Sommerkirche Welt

 

Präsident Hans-Adolf Gabriel und Rotarier Thomas Meeder haben Frauke Petersen aus St. Peter-Ording den Kunst- und Kulturpreis des Rotary Club Eiderstedt – St. Peter-Ording am 2. August 2017 in der Sommerkirche Welt im Rahmen einer Feierstunde verliehen. – Tobias Bernhardt eröffnete den Abend an der Orgel mit dem Ricercar in c-moll von Johann Pachelbel. Pastor Thomas Knippenberg begrüßte und der seit kurzem amtierende Präsident des RC Eiderstedt-St. Peter-Ording berichtete über die Arbeit der Rotarier weltweit und auf Eiderstedt.

Aus 1994/95 stammt die Gründungsurkunde des RC Eiderstedt-St. Peter-Ording zur Verleihung eines Kunst- und Kulturpreises. Bisher sind z.B. ausgezeichnet worden der Künstler Manuel Knortz, die Kirchenmusiker Elisabeth Weisenberger aus Garding, Christian Hoffmann aus Tönning und Christoph Jensen aus St. Peter-Ording, der Förderverein für Kunst und Kultur sowie die Kinderbuchautorin Patrizia Schröder von Nickelswarft.

„Originell – bekannt – heimatverbunden – aus der Herkunft schöpfend – individueller Stil“ – mit diesen Worten würdigte Henning Röhl in seiner Laudatio die von ihm als „moderne Künstlerin“ bezeichnete Preisträgerin. Er hatte sowohl kunstgeschichtlich mit Bezügen zu Motiven, Picasso und Bauhaus als auch sonst einen weiten Bogen geschlagen, in dem er auch die Stationen der Eiderstedterin von der Garten- und Landschaftsarchitektin zur Künstlerin aufzeichnete und ihren Schaffensprozess bis zu ihren heutigen „Sandbildern“ Revue passieren ließ. Sie sei keine Malerin, sie schaffe Bilder - ohne mit Farbe und Pinsel zu malen. Aus vielen Fotografien treffe sie eine Auswahl und kombiniere sie auf MDF-Platten* mit Sand zu eindrucksvollen Bildern. Die Materialien hatte sie seit jeher vor ihrer Haustür. Die Formenvielfalt des Wattbodens gab Inspirationen. Heute sind es vor allem ihre Fensterbilder mit Licht und Schatten mit dem Blick von außen nach innen bzw. umgekehrt. „Kunst ist das Ergebnis eines kreativen Prozesses“, so Henning Röhl. Das spüre man bei Frauke Petersen.

Die große Freude über die Verleihung dieses Kunstpreises konnte man an der so Geehrten unmittelbar miterleben. „Ich freue mich sehr über diese Würdigung meiner Arbeit“, waren ihre Dankesworte, in die sie ihren Lehrer Martin Conrad mit einbezog. Sie sei erst spät zur Kunst gekommen. Das war für sie der Aufhänger, den ihr zugewandten Freunden und Gästen ein wenig von sich selbst zu erzählen unter dem Thema: „Wie kommt eine Eiderstedter Bauerntochter zur Kunst?“ Mitten hineingestellt auch in die Pflichten auf einer Bauernstelle habe sie als ein auch „verträumtes Kind“ die kleinen Dinge entdeckt und sich mit ihnen beschäftigt. Ihre Rückzugsorte habe sie gefunden. Von den Strukturen im Watt im Zusammenwirken mit Ebbe und Flut und den Prielen und dem Licht sei sie schon immer beeindruckt gewesen. Plastisches, Klares und Lineares sei immer wieder neu wahrzunehmen.

1950 in St. Peter-Ording geboren ist Frauke Petersen vor 10 Jahren wieder in ihr Elternhaus zurückgekehrt. Aber auch Hamburg ist noch ein Zuhause. Bis 1995 war sie nach zunächst einer Gärtnerlehre in Husum als Garten- und Landschaftsarchitektin tätig. In Hamburg schloss sich dann eine Kunstausbildung an, u. a. Studiencolleg Martin Conrad. Das war ein von ihr langersehnter Wunsch. Seit 1998 ist sie freischaffend mit Atelier in St. Peter-Ording tätig. Sie ist Mitglied im BBK Schleswig-Holstein und im KunstKlima Eiderstedt. Ausstellungen mit ihren Werken gab es über Eiderstedt und Schleswig-Holstein hinaus u.a. in Dortmund und Apenrade. Die Vernissage zu ihrer nächsten Ausstellung im Torhaus am Probstendamm des Kunstvereins Elmshorn ist am Sonntag, 12. November.

Mit der Orgelimprovisation zu „Der Mond ist aufgegangen“ und dazu Gesang von Magdalena Voigt mündete die Feierstunde nach Gebet und Segen in einen Empfang mit kleinem Imbiss ebenfalls in der Welter Kirche.

Hans Jörg Rickert, 03. August 2017, www.jb-spo.de

Das Infomobil des Deutschen Bundestages in St. Peter-Ording

 

Nicht nur weil am 24. September Bundestagswahl ist, sondern überhaupt tourt das Infomobil des Deutschen Bundestages jedes Jahr vom 1. März bis zum 31. Oktober durch die Republik, um in den 299 Wahlkreisen über die Arbeit des Deutschen Bundestages zu informieren. Jeder Wahlkreis hat um die 250.000 Wahlberechtigte.

Zurzeit befindet es sich mit Holger Jansen, Monika Scheele-Knight, Regina Sellmer, Klaus Deuker und Sylvia Bachmann auf dem Marktplatz in St. Peter-Ording. Sie informieren interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Sommerferientour zwischen Nord- und Ostsee. Von Lübeck ging es über Kiel nach St. Peter-Ording. - Der Tourismusort gehört zum Wahlkreis 2 „Nordfriesland / Dithmarschen-Nord“ von 11 Wahlkreisen in Schleswig-Holstein. - Nach sechs Tagen Aufenthalt hier – vom 31. Juli bis 5. August - geht es über Flensburg und Eckernförde dann weiter nach Cuxhaven. Geöffnet hat das Infomobil wochentags von 10 bis 20 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr.

Im Infomobil werden alle Fragen zum Bundestag beantwortet. Informationsmaterialien zum Mitnehmen gibt es reichlich, dazu Erklärfilme, Info-Mappen für Lehrkräfte. Auch Schulklassen können sich in ihm informieren. Stühle sind genug vorhanden. Für Erwachsene wie auch für Kinder gibt es jeweils ein Quiz mit zehn Fragen, wobei die Erwachsenen für sich verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen können. Für Kinder gibt es extra ein „Bundestagsmemory“.

Sehr zufrieden mit dem Besuch zeigten sich Holger Jansen und Monika Scheele-Knight. Den Standort auf dem Marktplatz – gut sichtbar auch direkt von der Eiderstedter Straße aus – bezeichneten sie als sehr günstig gelegen, da das Infomobil so von allen Seiten aus in den Blick falle.

HRic, 02. August 2017, www.jb-spo.de

Spielplatz „Op de Geest“ bereits erobert

 

Kinder fackeln nicht lange. Sie nehmen ihre Welt in Besitz. Der Spielplatz „Op de Geest“ im Neubaugebiet Wittendün ist zwar noch nicht ganz fertig. Das aber ist für Kinder kein Hinderungsgrund, ihn für sich zu erobern. Das Spielschiff „Arche Noah“, die Hangrutsche und der Kriechtunnel haben eben ihren eigenen Reiz. Das haben Anne, Annika, Ilja, Karolin, Kiara, Kjell, Marcel, Pia und Rasmus sofort erkannt. „Staurutsche“ spielten sie gerade. „Die ‚Arche Noah‘ ist cool. Auch wenn noch nicht alles da ist, wir finden das gut.“ Sie freuen sich schon auf den „Wipphai“, die Schaukeln und alles andere, und sie sind gut informiert, was noch kommen soll, z.B. die Slackline und das Raumnetz.

So in etwa zehn Tagen wird der Spielplatz zur Freude der Kinder dann ganz hergerichtet sein. Rutsche, Kriechtunnel und Spielschiff bergen keine besonderen Gefahren. Bei allem Eifer und aller Spielfreude wissen Kinder, was sie tun. Gönnen wir ihnen schon jetzt ihre Freude am neuen Spielplatz!

HRic, 02. August 2017, HN und www.jb-spo.de

Zum 4. Mal Schüler helfen leben: „SPO macht Lärm“

 

In St. Peter-Ording gab es 2014 im August die erste Veranstaltung „SPO macht Lärm“. Inzwischen hat sich daraus eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel entwickelt: „Deine Stadt macht Lärm“. Außer in St. Peter-Ording – jetzt zum 4. Mal – hat es ähnliche Veranstaltungen gegeben in Hamburg und Kiel (je 2mal) sowie in Vechta und in Berlin. Jugendliche und junge Erwachsene schweigen nicht, sie sprechen unhaltbare Zustände an und versuchen zu helfen. Der Focus ist gerichtet auf Hilfe für Jugendliche auf dem Balkan und in Jordanien. Dieses Mal ist es ein Projekt der serbischen Nichtregierungsorganisation (NGO) "Pomoc Deci". Es unterstützt jugendliche Geflüchtete bei der Integration in Serbien und hilft ihnen, die Sprache zu lernen und Anschluss in der Schule zu finden.

Mit dem provozierenden Veranstaltungstitel „St. Peter-Ording macht Lärm!“ hatten Leonie Trapp aus Garding und Najadi Litche aus Welt 2014 ein Benefizkonzert mit Beiprogramm in Zusammenarbeit mit „SCHÜLER HELFEN LEBEN“ (SHL) und mit Unterstützung der Tourismus-Zentrale auf die Beine gestellt. Das Konzept hat gestimmt und sich auch bewährt: Solisten und Bands treten auf, dazwischen gibt es Informationen zu Projekten von SHL und Beiträge zum Nachdenken zu Problemfeldern bei uns und in der Welt. Ein Beiprogramm mit Schminkstand und Hüpfburg für Kinder, Würstchen-, Kuchen- und Getränkeverkauf, auch Zuckerwatte und Waffelbäckerei u.a.m. sowie eine Tombola sorgen für Einnahmen. Organisiert wird das alles von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums der Nordseeschule.

Söre Loof (17 Jahre) gehörte schon im vergangenen Jahr zum Organisationsteam. Mit ihr haben Lisann Simon (18) und Lisa Elischer (18) in diesem Jahr – alle aus dem 11. Oberstufenjahrgang – für die Vorbereitungen und den Ablauf gesorgt. Unterstützt wurden sie dabei von Mitschülerinnen und Mitschülern ihrer Schule. Wer will und Lust hat, kann mithelfen. Hände werden immer gebraucht. So waren auch schon jüngere Mitschüler ab 11 Jahre aktiv mit dabei. So an die 20 Jugendliche und junge Erwachsene der Nordseeschule und 16 Aktive aus und über das Freiwilligen-Büro von SHL in Neumünster – sie kamen z.B. auch aus Niebüll, Eckernförde und Kiel - waren gekommen und hatten Aufgaben übernommen.

Das Konzertevent begann an diesem 1. August um 15 Uhr auf der Außenbühne des DÜNEN-HUS – Veranstaltungshaus der TZ, kostenfrei zur Verfügung gestellt - vor der Tribüne auf der Erlebnispromenade. Es endete nach 20 Uhr. Das Wetter spielte mit – nicht zu sonnig, aber warm genug und vor allem kein Regen und auch kein starker Wind. Für viele Gäste und Urlauber war es auch nicht unbedingt ein Strandtag. - Der Eintritt ist für alle Besucher frei. Alle Einnahmen und Spenden gehen zu Gunsten des Projektes an die Jugendhilfsorganisation „Schüler Helfen Leben“, die auch den Sozialen Tag organisiert. Die Hauptkoordinatoren des Events sind selbst Aktive der Organisation und stehen hinter den Projekten, die in Süd-Ost-Europa sowie Syrien und Jordanien unterstützt werden. Fokus bei diesen ist der Kampf gegen Diskriminierung und Perspektivlosigkeit von Jugendlichen. Dabei wird auch Menschen geholfen, die sich auf der Flucht befinden. Sämtliche Vorabkosten werden niedrig gehalten, damit der Erlös aus Einnahmen und Spenden möglichst hoch ausfallen kann.

Der Besuch der Veranstaltung war gut, und es gab viel Anerkennung. Eine Familie aus Oststeinbek bei Hamburg war gekommen, weil ihr sechsjähriger Sohn zu dieser Veranstaltung wollte. Sie hatten gerade einen Konzertteil miterlebt und von der Bühne aus Informationen über die Arbeit von SHL aus erster Hand von Amna (19) und Katarina (20), beide kommen sie aus Bosnien-Herzegowina, sowie Meret (18) aus Essen erhalten. „Es passiert hier in St. Peter-Ording etwas am Ort, das finden wir gut. Klasse ist das Engagement der Jugend“, war ihr Kommentar. Meret und Katarina sowie Melina (19) aus Kiel und Rasmus (18) aus Moorrege sind im nächsten Jahr neue Freiwilligendienstler bei SHL. Sie sparten auch nicht mit Anerkennung für das Aktiventeam aus St. Peter-Ording: „Die haben das super organisiert!“ – Das galt auch für die schöne Atmosphäre, das friedliche Miteinander, das Interesse der Besucher, für die Bands und das Beiprogramm.

HRic, 2. August 2017, www.jb-spo.de