2015 Dezember

Silvestercrosslauf mit fast 250 Startern

Sich sportlich auf den Start ins neue Jahr einstimmen macht der Silvestercrosslauf der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording möglich. Mit fast 250 Startern von Jung bis „Älter“ konnte die Marke des vergangenen Jahres fast verdoppelt werden. Der Lauf erfreut sich steigender Beliebtheit. Zum ersten Mal startete man auf der Buhne. Von einer bis drei Runden von jeweils 2,2 km zunächst auf dem Hitzlöperweg in Richtung Strandseglerhafen, dann durch den Ordinger Wald und die Dünen schließlich zurück auf dem Deich vor der Dünen-Therme verlief die Route.

 

Roul Vierke aus Sehnde bei Hannover lief drei Runden, seine beiden Jungs eine. Familie Karl und Tina Oldhafer aus Hamburg mit Feriendomizil in Tating starteten mit Tochter Pia aus Köln und Sohn Clemens aus Düsseldorf in Begleitung von Anton Behrens und Tessa Schubert auf einen Zwei-Runden-Lauf. Ihr Lauffazit: „Viel Freude und Spaß, gesunde Luft und frischer Wind, gute Stimmung, bestens organisiert und paradiesische Natur! Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“ Anja Stamp vom Organisationsteam war wie die Teilnehmer ebenfalls begeistert:“Es ist super gelaufen. Wir hatten viel mehr Teilnehmer als erwartet!“ Weder am Start/Ziel als auch auf halber Strecke im Ordinger Wald war Erste-Hilfe durch das Team der DLRG erforderlich. Besser kann es dann einfach nicht sein, weil auch das Wetter mitspielte. Selbst die Sonne zeigte sich noch hinter dem Wolkenschleier.

 

Hric, 31. Dezember 2015

Die Strandräuber“ – Botschafter maritimen Liedgutes

 

Die Zeiten des Strandraubes sind von gestern, doch „de Strandräuber ut St. Peter-Ording“ von heute. Sie sind mit ihren bis zu 50 Konzerten im Jahr nicht nur Botschafter für den Badeort, sondern auch Bewahrer und Erhalter maritimen Liedgutes und mehr.

 

Gesang steht für Frohsinn und Geselligkeit. So waren nicht nur alle Stühle an den Tischen im erweiterten Saal des Olsdorfer Kruges, sondern auch die an den Seiten zusätzlich bereit gestellten Plätze besetzt. Das schon traditionelle Jahresabschlusskonzert wollten sich die „Fans“ – dazu gehören besonders auch die „Strandbräute“ – und alle Freunde eben nicht entgehen lassen.

 

Seemannslieder wie „Rolling Sea“, „Hamburger Jung“, „Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins“ oder „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt gehen“ weckten nicht nur Seefahrerromantik. Sie animierten zum Mitsingen!- Es hat eben etwas, „hoch vom Mast auf die See hinaus zu sehen“ oder sich von Dirk Meister mit „Komm doch, liebe Kleine“ betören zu lassen und von Eckard Kloth erklärt zu bekommen, was ein „Schraubendampfer“ ist. Chorleiter Wolfgang Klein gab bei Mehrstimmigkeit den Takt an und Ove Ketels moderierte „gewitzt“ locker durch den Abend.

 

Hric, 29. Dezember 2015

Gudrun Fuchs mit dem Ansgarkreuz ausgezeichnet

 

Hric, 21. Dezember 2015

Festlicher und schöner hätte es für Gudrun Fuchs aus Tating nicht sein können, als ihr im Rahmen eines musikalischen Gottesdienstes am 4. Adventssonntag in der St. Magnus-Kirche durch Propst Jürgen Jessen-Thiesen das Ansgarkreuz verliehen wurde. Es ist die Auszeichnung der Nordkirche für Gemeindemitglieder, die sich in besonderer Weise durch persönlichen Einsatz für die Verbreitung des Glaubens einsetzen. Zu diesem Festakt hatten der Kirchenkreis Nordfriesland und die Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating Gemeindeglieder und Gäste herzlich nach Tating eingeladen.

Seit Kindertagen ist Gudrun Fuchs ihrer Kirchengemeinde in vielfältiger Form verbunden. Als Vierjährige mit ihren Eltern nach Tating gekommen, besuchte sie gleich den Kindergottesdienst und gestaltete ihn später. Sie wurde Mitglied im Jugendchor und war der Organistin behilflich. Auch Jahre der Abwesenheit vom Ort konnten die Verbindung zu ihrer St. Magnus-Kirche, in der sie von Pastor Nils Dahl konfirmiert worden war, nicht lösen. Ihr Konfirmationsspruch „Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.“ (Psalm 143, Vers 10) ist Leitlinie ihres Handelns. Engagiert bringt sie sich auf vielen Feldern bis heute ein. Sechzig Jahre Treue zur Kirche in Tating sind für sie von großem Wert. Sie übernahm die Leitung des Kindergottesdienstes, war Mitglied im Kirchenchor, versah Lektorendienste, organisierte Gemeindefeste, vertrat den Küster und leitet immer noch den Frauenkreis. Seit 1990 im Kirchengemeinderat (KGR) hat sie als dessen Vorsitzende Korrespondenz erledigt und die Tatinger Kirchenbücher mehr als nur geführt. Auch nach dem Zusammenschluss zur Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating ist sie weiterhin Mitglied im KGR, ist Ansprechpartnerin für und in Tating und hält den Kontakt zum Gemeindebüro lebendig. Kaum jemand kennt die St. Magnus-Kirche so wie sie. Besuchern schließt sie nicht nur die Tür auf, sondern erschließt ihnen die Kirche mit ihrem Wissen und ihrem Glauben. Ein Segenswort zum Abschied gehört für sie dazu. Glaube und Engagement sind für Gudrun Fuchs eine Herzensangelegenheit.

 

Erst kürzlich war Gudrun Fuchs mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Daran knüpfte Propst Jürgen Jessen-Thiesen bei der Verleihung des Ansgarkreuzes an, das für sie einen noch höheren Wert hat, wie er sagte. Seine Laudatio beendete er so:“Sie erhalten es nicht nur für das, was sie getan haben. Es steht für Ihren Glauben, Ihre Einstellung und Ihren Halt im Leben.“ Beim anschließenden Empfang im Eiderstedter Krog bedankte sich Gudrun Fuchs für die Auszeichnung und den besonders schönen Gottesdienst. In ihm war auch das Friedenslicht von Bethlehem weiter gegeben worden. Mit Bezug darauf wertete sie dieses Licht als Zeichen für Frieden, Hoffnung, Zuversicht, Freude und Mitfühlen. Umsetzen könnten nur wir Menschen das. Und wörtlich sagte sie am Ende ihrer Dankesrede: „Mache dich auf und werde Licht. Es ist ein Geist, der da wirkt.“ Glückwünsche hatte es schon in der Kirche für Gudrun Fuchs gegeben. Gratulationen und würdigende Grußworte gab es nach der Begrüßung durch Regine Boysen beim Empfang von Hans Jakob Peters für die Gemeinde Tating, von Andrea Streubier für den Kirchengemeinderat und die Gemeindearbeit, von Heinrich Bahnsen für den NordfriesischenVerein und von Ilse Johanna Christiansen für den Nordfriesischen Rat.

 

Ein Geist muss es auch gewesen sein, der im Gottesdienst gewirkt hat. Der Posaunenchor unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen schuf mit seinen Instrumentalstücken Festatmosphäre und stimmte mit den Choralvorspielen zu Liedern in Hoch- und Plattdeutsch zum Singen ein. Glaubensbotschaft vermittele Pastorin Regine Boysen in ihrem Wortbeitrag zu dem alten Marienlied „Es kommt ein Schiff geladen“. Das passte statt einer Predigt so recht in diesen mit der Verleihung des Ansgarkreuzes und der Verteilung des Friedenslichtes doppelt festlichen Adventsgottesdienst in St. Magnus zu Tating.

Adventsidee der Husumer Nachrichten 2015

Türen zum Advent: Die SpinnWebKate auf Nickelswarft

13./18. Dezember 2015, Hric

Urig ist es in der SpinnWebKate auf Nickelswarft. Unabhängig davon, wie sich das Wetter gebärdet, wird das Herz eines jeden erwärmt, der die Kate betritt. Im Türfenster hängt links oben eine Milchleistungstafel für Kühe. Darauf findet sich der Name der Handweberei von Angelika Rölke. Schon am kunstgeschmiedeten Spinnennetz erkennt der Besucher, dass er den richtigen Weg gegangen ist.

 

Gern öffnet die gelernte Handweberin die Tür und empfängt ihre Gäste. Den Augen bietet sich ein so vielfältiges Bild, das auf den ersten Blick in seiner Gesamtheit gar nicht erfasst werden kann. Eine Treppe führt nach oben. Aber selbst unten bleibt man beim ersten Mal staunend stehen und ist innerlich berührt. Es sind die ausgestellten Werkstücke und auch die Webstühle, es ist der Geruch und es ist zugleich der freundliche Ton im Klang der Stimme, der zum Eintreten einlädt und Herzenswärme vermittelt.

 

Spät erst hat die 1947 geborene zur Grundschullehrerin ausgebildete, dann aber „gern und lange“, wie sie sagt, hauptberufliche Hausfrau und Mutter von vier Kindern, ihre Ausbildung zur Handweberin begonnen. Nach ihrer Gesellenprüfung 1998 schloss sich 1999 eine Fortbildung im  „Drehergewebe“ und 2001/02  in der „Hand-Jacquardweberei“ an. Seit 1995 wohnt sie mit ihrem Mann Rolf – er war Biologie- und Chemielehrer am Nordseegymnasium in St. Peter-Ording – auf Nickelswarft. Die Einrichtung der Werkstatt erfolgte 1998. Inzwischen stehen dort  mehr als ein Dutzend Webstühle. Das Prachtstück, ein Hand-Webstuhl mit Jacquard-Aufsatz, steht oben. Meist ist so ein Exemplar nur noch unbenutzt in Museen zu finden. Ihrer ist fertig eingerichtet, denn an ihm arbeitet sie zurzeit. Sie fertigt Tücher, Decken, Teppiche und mehr aus Leinen und Wolle. Jedes Stück ist ein Unikat. Ihre Spezialität ist die Hand-Jacquardweberei nach eigenen Entwürfen, bei der sie z.B. Tücher und Tischdecken aus Leinen webt.

 

Die Musterentwürfe für ihre Tuchwaren fertigt Angelika Rölke auf Millimeterpapier. Das Grundmuster wird als Rapport bezeichnet. Ihr „Sternenhimmel“ besteht aus 14 Rapporten von je 12,5 cm Breite. Das ergibt eine Gesamtbreite des Tuches vor der Wäsche von ca. 177 cm auf dem Webstuhl. Bei der Herstellung der erforderlichen Lochkarten wird das Muster gespiegelt. Für einen Rapport werden die Fäden zunächst von 1 bis 200 und von da wieder bis 1eingezogen, das bei 14 Rapporten 7 Male. Pro Zentimeter beträgt die Kettdichte 16 Fäden. Das sind insgesamt 2.800. Für den Sternenhimmel benötigt sie 136, für den Köperrand 4 Lochkarten. Diese stellt sie auf ihrer Lochkartenschlagmaschine her, die unten rechts direkt neben dem Treppenaufgang steht.- Mit Hilfe von Druckluft bringt das Schiffchen die Schussfäden zwischen die Kettfäden. Der Jacquard-Aufsatz sorgt dabei mechanisch für das Anheben der Fäden. Durch die an ihnen befindlichen Gewichtsnadeln fallen sie danach alleine wieder zurück.

 

Kinder und Erwachsene – auch ganz individuell – können in der SpinnWebKate Weben und Filzen lernen. Auch Aktionstage zu Themen wie „Vom Schaf zum Teppich“ oder „Vom Flachs zum Leintuch“ werden angeboten. Man kann zuschauen, aber auch mitmachen oder selber weben. Angelika Rölke richtet den Webstuhl ein. Unter ihrer Anleitung kann es dann losgehen.

 

Einfachste Webstühle gab es schon in der Frühzeit der Menschen. Den ersten mechanischen Webstuhl erfand der Engländer Edmund Cartwright 1785. Eine erhebliche Verbesserung brachte die von dem französischen Seidenweber Joseph-Marie Jacquard (1752 – 1834) weiterentwickelte Webmaschine. Sein Vater besaß in Lyon eine Werkstatt mit mehreren Webstühlen. Seine Mutter arbeitete als Mustereinleserin in einer Seidenmanufaktur. Schon als Kind hatte er Musterfäden einziehen müssen. Diese Arbeit wollte er vermeiden helfen. Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen der Weiterentwicklung gelang es ihm, die Nockenwalze österreichischer Webstühle durch eine Lochkartensteuerung zu ersetzen. Der Lochkarte wurden die Informationen über das zu webende Muster entnommen. Welcher Faden oben und welcher unten sein soll, wird so gesteuert, dass eine Nadel die Karte abtastet. Loch bedeutet dabei Fadenhebung und kein Loch Fadensenkung. Mit Hilfe der Lochkartensteuerung konnten nun Tücher mit Mustern beliebiger Komplexität mechanisch hergestellt werden.

 

13./18. Dezember 2015, Hric

Auf Eiderstedt zur Adventszeit

 

Eiderstedt lädt jedes Jahr zur Adventszeit ein und Gäste kommen von überall her. Großer Anziehungspunkt ist das Packhaus in Tönning mit seinem überdimensionalen Fenster-Advents-Kalender. Jedes Adventswochenende präsentieren sich in seinem Inneren andere Stände. In den Kirchen wird zu Musikabenden und Konzerten eingeladen. In den einzelnen Orten und dort an ganz bestimmten Stellen gibt es Adventsmärkte. Zum Besuch bestimmter Orte, z.B. ins Herrenhaus Hoyerswort mit Haubarg und Werkstatt oder in die „Neue Schule Wasserkoog“ wird extra eingeladen. Das Angebot ist reichhaltig und vielfältig und auch hochwertig.

 

Berichte zu Veranstaltungen verschiedenster Art sind hier im Jahrbuch auf der Dezemberseite zu finden.

 

Hier besondere Impressionen von Tönning, Hoyerswort und Wasserkoog und...  weiter unten von St. Peter.

Austeilung des Friedenslichtes

Ökumenischer Gottesdienst am 4. Advent in der St. Peter-Kirche

 

Der vierte Sonntag im Advent stand in der Kirche St. Peter im Zeichen der Ökumene und diente der Austeilung des Friedenslichtes aus Bethlehem an Christen aller Konfessionen. Das Licht von Bethlehem soll Hoffnung schenken und uns Menschen Frieden finden lassen.

Es ist guter christlicher Brauch geworden, das Licht von Bethlehem zum Advent nach Deutschland zu bringen und dort an möglichst viele Orte weiter zu geben. Ankunft der Bethlehem-Kerze war am 3. Dezember in Deutschland. 500 Orte beteiligen sich in diesem Jahr an der Friedenslichtaktion. Von Rödemis hatte es Michael Wrage nach St. Peter-Ording gebracht. Das Licht ist Bote des Friedens. Es überwindet kulturelle und nationale Grenzen und setzt so Zeichen.

 

Den ökumenischen Gottesdienst gestalteten gemeinsam Pastoralreferent Michael Wrage von der kath. Kirchengemeinde St. Ulrich und Prädikantin Regina Halbritter aus Garding für die ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating. Gemeinsam betraten sie die Kirche mit dem Licht von Bethlehem, mit dem dann die Osterkerze entzündet wurde. Sie gilt als die Kerze für kirchliche Festtage, die auch aus besonderen Anlässen schon zu Beginn des Gottesdienstes leuchtet. Advent, Weihnachten und Ostern zusammen mag verwundern. Aber das Christuskind in der Krippe, Kreuzigung und Auferstehung sind in der Altarbebilderung oft gemeinsam zu finden. In der St. Peter-Kirche steht ganz oben auf dem Altar die Figur des siegreichen Christus. Er hat den Tod überwunden. Ihn sehen wir auch oben auf dem Taufdeckel.

 

In ihrer Predigt nahm Regina Halbritter Bezug auf die Verse 4 bis 7 im vierten Kapitel des Paulusbriefes an die Philipper. Sie spannte von Advent, Ankunft und Angekommensein den Bogen mit einem Exkurs über die Freude auf Weihnachten und damit auf die Ankunft des Gottessohnes. Wie am Schluss einer Predigt üblich, sprach sie von der Kanzel den den vielen Gottesdienstbesuchern geläufigen Segenswunsch: „Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“ Er steht so als Vers 7 im 4. Kapitel. Die Bibelüberschrift dazu lautet: Mahnung zur Einigkeit und zur Freude im Herrn.

 

Das Lied „O Heiland reiß die Himmel auf“ leitete die Austeilung des Friedenslichtes an die Gottesdienstbesucher ein. Von der Osterkerze ausgehend gaben Regina Halbritter und Michael Wrage, unterstützt von Küster Lorenz Clausen und Josephine Übel, das Licht weiter. Die Gemeinde sang während der Handlung das Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht“. Dazu passte es sehr gut, dass eine junge Frau aus New York über Plön, wo ihre Eltern leben, nach St. Peter-Ording gekommen war. Die Teilnahme an diesem Gottesdienst war der katholischen Christin sehr wichtig. Sie schreibt derzeit eine Examensarbeit. Ganz hinten sitzend, hatte sie sich als eine der letzten das Friedenslicht geholt.

 

Hric, 21. Dezember 2015

'Marlene' Reimers feierte ihren 100. Geburtstag

 

Hric, 17. Dezember 2015

Marie Magdalene Reimers kann ihren hundertsten Geburtstag feiern! Am 21. Dezember 1915 kam sie in Ostenfeld als jüngstes Kind von Eduard und Catrine Reimers auf die Welt. Dort hatten ihre Eltern, die noch heute für sie eine besondere Bedeutung haben, eine landwirtschaftliche Stelle. Mit ihren Brüdern Hans-Walter und Tim-Herbert sowie ihrer Schwester Anna-Irma wuchs sie auf und war später die Stütze ihrer Mutter, die die Familie zusammengehalten hat. Unerwartet früh verstarb der Vater bereits 1940. Die Mutter lebte bis 1977 und war 95 Jahre alt geworden. Die beiden waren ein unzertrennliches Team.

 

Von 1934 an bis 1980 leitete sie in St. Peter-Ording das Kinderheim Reimers „HAUS MARIENHÖHE“ Im Bad 79. Kinderheime erlebten zu der Zeit einen Boom. Wer ein Heim einrichten wollte, brauchte keine besonderen Bedingungen zu erfüllen. Kinderbetreuung war eine natürliche Sache, die jede Frau vollbringen konnte. Die Heime hatten fast ausschließlich Privatkinder, die hauptsächlich im Sommer kamen. So pachtete Frau Reimers schon sehr jung das Heim und entwickelte sich zu einer überaus geschickten Geschäftsfrau mit Herz für Kinder, denen sie viel Güte entgegen brachte. Unverheiratet und kinderlos geblieben, war der Beruf für sie Hobby und Berufung zugleich.

 

War das Haus von Mai 1945 bis Dezember 1946 auch von Soldaten und Flüchtlingen belegt, konnte sie ab 1947 den Betrieb als Kinderheim wieder aufnehmen. Marlene Reimers erwarb das Haus 1956 und erweiterte es 1958 und 1961. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es noch recht schwierig. Ab Anfang der 50er kamen dann über die Landesversicherungsanstalt Hessen wieder vermehrt Kinder nach St. Peter-Ording. Auch Haus Marienhöhe profitierte davon. Immer 30 Erholungskinder erlebten für sechs Wochen eine unbeschwerte Zeit an der Nordsee, bis sie von einer neuen Gruppe abgelöst wurden. Für deren Wohl hatte Tante Marlene – so wurde sie von den Kindern genannt - die volle Verantwortung. Die Zeiten aber wurden in den 70ern wieder schlechter. 1980 wurde „Haus Marienhöhe“ verkauft und zu Hotel „Christiana“.

 

Bis vor drei Jahren wohnte Magdalene Reimers dann selbstbestimmt in einer Eigentumswohnung im Bad 51. Genau eine Woche vor ihrem 97. Geburtstag war sie aber auf vollstationäre Pflege angewiesen und zog ins Senioren- & Pflegedomizil Edelweiss im Heedweg.

Auch heute geht noch etwas Besonderes aus von der kleinen fraulichen Persönlichkeit, die dem Besucher, gut frisiert und sehr adrett in von ihr bevorzugten dunklen Farben gekleidet, mit einem leichten langen Schal um den Hals begegnet. Ihre blauen Augen leuchten, und sie ist gut zu verstehen, aber leider ist es mit ihrem Sehen und Hören nicht mehr gut bestellt. Ihre Kontaktfreude spürt man im Umgang mit vertrauten Personen. Zu Clive Mahnsen aus Oldenswort hat sie ein überaus inniges Verhältnis. Sie scherzen miteinander, und sie legt ihren Kopf gern einmal an seine Schulter. Große Freude empfindet sie dabei, ihn auf ihrem Rollator sitzend schieben zu dürfen oder bei der monatlichen Seniorendisco mit ihm zu tanzen.

 

Einige Geburtstagspost ist schon angekommen. Die Tochter Silke von ihrer Nichte Ingrid Uebelstädt wird mit ihrer 10jährigen Helena aus Bonn zum Geburtstag kommen. Da gibt es dann ihr Wunschessen: Nackenbraten mit Salzkartoffeln und Leipziger Allerlei und Zitronencreme als Nachtisch. Strand No.1 als Nachfolger von Cafe Rasmus schenkt ihr eine Marzipantorte. Dort hat sie es sich bei einer Tasse schwarzen Kaffee und einem Stück Eierlikörtorte gerne gütlich sein lassen. Im Domizil wird ihr Geburtstag ein Ereignis werden. Bürgervorsteher Boy Jöns und Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier kommen mit Pastorin Regine Boysen zum Gratulieren und der Posaunenchor wird ihr zu Ehren spielen. Zu Weihnachten kommt dann ihr Neffe Dr. Knud Reimers aus Kiel.

 

"Herzlich willkommen auf der Brücke in den Nationalpark!"

Hric, 18. Dezember 2015

Nasskalt präsentierte sich der frühe Dezembermorgen am Freitag vor dem vierten Advent auf der Buhne. Nebel lag in der Luft, doch die Gesichter von Dr. Detlef Hansen, Leiter der Nationalparkverwaltung, und seinen beiden Mitarbeitern Armin Jeß als Sachbearbeiter für St. Peter-Ording sowie Herta Lorenz, Rangerin vom Nationalparkdienst sowie von Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier, der stellvertretenden Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff und des technischen Leiters Nils Koch von der Tourismus-Zentrale und Sabine Gettner, der Leiterin des Nationalparkhauses St. Peter-Ording, strahlten. Sie hatten allen Grund. Am Anfang der Badbrücke hatte man sich zum Ortstermin zusammen gefunden, um das gerade ganz neu fertig gestellte Besucher-Informations-System (BIS) in Augenschein zu nehmen.

 

Mit „Herzlich willkommen auf der Brücke in den Nationalpark!“ begrüßt eine große Informationstafel die Besucher. Zugleich können über Bilder, Karten und Texte Informationen entnommen werden. Piktogramme geben Hinweise zum Verhalten im Nationalpark Wattenmeer. Die weiteren Elemente in Form von zwei Infokarten auf der Mittelplattform und einer am Ende der Brücke sowie den zwölf Objekttafeln über die Salzwiesen, den Priel, die sich neu bildenden Dünen und den Sandstrand sind überwiegend am Brückengeländer montiert.

Dr. Detlef Hansen ließ in einem Rückblick die sich bis heute entwickelte Form des BIS Revue passieren. Die Anfänge in St. Peter-Ording stammen aus den Jahren 1997/98 und verfolgen seitdem das Ziel der Information und Lenkung der Gäste. Leitlinien des BIS sind „Angebote statt Verbote“ und eine ansprechende Information zur verständnisvollen  und selbstbestimmten Rücksichtnahme im Sinne des Natur- und Landschaftsschutzes unter der Fragestellung: „Was kann der Besucher zum Schutz leisten?“ Inhalte der Objekttafeln sind u.a. lokale Besonderheiten und geschichtliche Aspekte. Die Regionalkarten ermöglichen die Orientierung vor Ort und informieren über Schutzzone 1-Gebiete. In St. Peter-Ording ist der Start damals mit 19 BIS-Elementen erfolgt. Der Ausbau bis heute zu insgesamt 60 Elementen an 39 Standorten gestaltete sich kontinuierlich. Darunter befinden sich drei Hinweisschilder zum Nationalpark-Haus sowie sechs Zugänge zu „Watt & Wasser“. Dr. Hansen schloss mit einem Dank für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Partnern an diesem Hot-Spot-Ort für Tourismus. Sein Fazit: „St. Peter-Ording hat ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges BIS im einzigartigen Nationalpark-Design.“

 

Rainer Balsmeier erinnerte an heiße Diskussionen in der Anfangszeit und machte deutlich, wie wichtig dieses BIS ist. Fragen der Besucher würden mit diesen Informationen aktiv beantwortet. „Ich finde es wichtig, dass informiert wird, und freue mich sehr darüber, dass es heute fertig ist.“

Als nächstes Projekt steht die Einrichtung eines Naturlehrpfades auf dem Deichabschnitt zwischen Strandübergang Böhl und dem Böhler Leuchtturm an. Im September hat es dazu bereits einen Ortstermin gegeben. Der Naturlehrpfad wird für die Spaziergänger am Böhler Deich eine schöne Bereicherung darstellen, ist er sich sicher.

 

Entlang der gesamten Westküste gibt es heute 743 Tafeln an ca. 250 Standorten. Das sind fast alle Küsten-Kilometer drei BIS-Elemente. Dr. Detlef Hansen: „Tourismus und Nationalpark gehen mit Infrastruktur, BIS, Naturerlebnis und Betreuung gut zusammen.“

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Anmerkung (gpan): Vor 22 Jahren stiftete die Mok-Mit-Ideenschmiede schon einmal ein großes Schild für die damalige Brücke, um die Besucher über das Vorland und das, was man nach Norden hin sehen kann - Dünen, Wald - zu informieren. Leider gab es damals noch nicht eine so gute Schildertechnik wie heute. Ein Ölbild auf dickem Holz wurde für viele DM gemalt. Ein zweites Schild sollte auf der anderen Seite der Brücke über die Sicht nach Süden - Süd und Böhl - und über die Vogelwelt aufklären. Leider wurde das Schild nicht fertig. Das Interesse an solchen Informationen war nicht sehr ausgeprägt - die Zeit war wohl noch nicht reif dafür. Ein Teil des Geldes für das zweite Schild wurde für den Weihnachtsmarkt (Beleuchtung) 1994 und "Jan und Gret" ausgegeben, immerhin 2000 DM.

Weihnachtsstimmung in der Aula der Nordseeschule

Hric, 17. Dezember 2015

Eigentlich war es wie immer. Die Aula der Nordseeschule war sehr gut besetzt und die Stimmung erwartungsvoll. Schließlich waren Schülerinnen und Schüler, Eltern mit ihren Kindern, Großeltern, Freunde der Schule und Gäste zum seit Jahren alljährlichen Weihnachtskonzert in die Schule gekommen. Und doch war es anders. Lag es vielleicht an der Harfe, die mit dem Flügel die noch leeren Chorpodeste einrahmte?- Wie auf ein Zeichen wurde es von selber still.

 

Ein Blick ins Programm mit insgesamt fünf Abschnitten, beginnend mit den Chören, dann die Musical-AG, gefolgt von den Vilou-Kids, dem Musikteil mit Chören und Solistinnen und schließlich dem „Schluss“ mit dem für die Schule traditionellen „Julen ar Här“, danach „Stille Nacht“ sowie „O du fröhliche“ ließen eine „schöne Handschrift“ erkennen. So wurde es mit der Begrüßung durch Schulleiter Nils-Ole Hokamp, der Moderation von Leonie Trapp und Mirja Perleberg aus dem 13. Jahrgang, der musikalischen Leitung von Ingmar Schulze, unterstützt von Alina Krügel – sie war die Harfenspielerin – und den Dankesworten von Schulelternbeiratsvorsitzender Iris Feyser ein stimmungsvolles, abwechslungsreiches und höchst freudiges Weihnachtskonzert. Ob Solistin, Chöre, Instrumentalisten oder Musikgruppen – alle zusammen haben sie Weihnachtsstimmung gezaubert. Großes Lob!

20 Jahre "Eine-Welt-Laden" im evangelischen Gemeindezentrum St. Peter-Ording

Vom Bauchladen zum tragfähigen Kooperationsmodell

 

09. Dezember 2015, Hric

„Veranstaltungsformat“ hat das Marktcafé am Mittwochvormittag im ev. Gemeindezentrum bei der St. Peter-Kirche. Was für ein Format der „Eine-Welt-Laden“ heute hat, lässt sich nur als „Großformat“ bezeichnen. Ihn hat Diakonin Andrea Streubier im Dezember 1995 in

St. Peter-Ording inzwischen bis heute nicht nur eröffnet und eingerichtet, sondern auch erweitert und etabliert.

 

Hoch motiviert war sie frisch aus dem Studium aus Hamburg gekommen und wollte bildungspolitische Arbeit machen. Sie informierte im ebenfalls 1995 aus einer „kreativen Idee“ entstandenen Marktcafé (Siehe JB- Oktober) über den globalen Handel und das Weltmarktgeschehen. Das erzählte sie vor kurzem im Rahmen einer „großformatigen Feier“ mit über 40 Gästen, zurzeit vorwiegend Einheimischen. Diese waren nacheinander pünktlich zum Festtermin um 11:00 Uhr im Marktcafé erschienen. Angefangen hatte sie vor 20 Jahren mit einem kleinen Bauchladen. Aus ihm wurden die Produkte entnommen, zum Verkauf aufgebaut und nach dem Marktcafé wieder komplett eingepackt. Offen stehen lassen - das gab es nicht. Für dieses „globale Weltangebot“ seien die Gruppen im Hause nicht gerade aufgeschlossen gewesen. Wenn es um den Gebrauch des fair gehandelten Kaffees ging, war der erstens „zu stark gebrannt“ und dann auch noch „brandteuer“. So hatte es ständiger Marktcafégast Hansi Traulsen damals formuliert. Bei den Urlaubern aber kam dieses Angebot an. Deswegen konnte das Sortiment schnell erweitert werden. Schon 1997 hatte es die umtriebige Diakonin auf einen Jahresumsatz von 15.222 DM gebracht. Im Jahr darauf waren es sogar über 20.000 DM. Mehrere Jahre lag dann das Sortiment des Weltladens zum Verkauf auf langen Tischen im Saal des Gemeindezentrums, bevor es Einzug fand in einen historischen Bauernschank aus einem alten Haubarg.

Die anfängliche Zurückhaltung ist inzwischen seit Jahren einer großen Akzeptanz gewichen. „Wir trinken Kaffee aus fairem Handel“ steht auf dem an der Wand neben der Tür zur Küche angebrachten Schild. Sämtliche Gruppen im Hause, vom „Marktcafé“ über die Kantorei

bis zum „Seniorenkreis“, halten sich an diese Ansage. Auch das Backhausteam bezieht seinen Kaffee ausschließlich aus dem Eine-Welt-Laden in St. Peter-Ording. Etliche kommen extra, um sich „transfair“ mit dem im Gemeindezentrum vorhandenen Warenangebot einzudecken.

Der Eine-Welt-Laden wird heute vom Marktcafé-Team um Andrea Streubier mit Anke Willecke sowie Christa und Kurt Streubier und über 60 ehrenamtlichen Mitarbeitern der Urlauberseelsorge St. Peter-Ording mitgetragen. Der Überschuss aus dem Verkauf geht seit 20 Jahren nach Papua-Neuguinea zu Gunsten der kirchlichen Kinder- und Frauenarbeit dort.

 

Vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert. „Transfair“ gehandelte Waren gibt es auch in Supermärkten und Bio-Läden. Aufgeben aber wollte die Diakonin den „Eine-Welt-Laden“ nicht, wirft er heute auch nicht mehr so viel ab wie damals, aber bei 3000,- bis 4000 Euro Umsatz im Jahr ist das immer noch eine beachtliche Summe. Andrea Streubier suchte und fand in Karsten Johst vom EDEKA Zentralmarkt im Dorf den Kooperationspartner. Bei ihm gibt es seit längerem eine „Transfair“-Abteilung. Frei nach dem Motto „gemeinsam unterwegs in St. Peter-Ording“ arbeitet man nun bei der Beschaffung der Waren zusammen. Diese übernimmt der Zentralmarkt. Der aus dem Verkauf im Gemeindezentrum erwirtschaftete Überschuss geht weiter in das bisherige Projekt. Für Karsten Johst ist das keine Mehrarbeit, sondern sinnvolle Zusammenarbeit am Ort im Dienst einer guten Sache. Für Andrea Streubier ist es ein wunderbares Beispiel ortsbezogener Kooperation und das auch noch kostengünstig und klimafreundlich. Beiden wurde dafür „großformatig“ und herzlich applaudiert.

Adventsidee der Husumer Nachrichten 2015

Türen zum Advent:

Was sich in St. Magnus so alles hinter Türen verbirgt

04. Dezember 2015, Hric

Den Namen St. Magnus tragen viele Kirchen. Nach welchem die Tatinger Kirche benannt ist, weiß man nicht. Es könnte der heilige Magnus von Füssen sein. Dieser lebte (vermutlich) im 8. Jahrhundert und war Gründer und erster Abt des Klosters Sankt Mang in Füssen. Oder aber vielleicht der 1115 verstorbene Magnus Erlendson, der erste Earl of Orkney.

 

Eines aber ist sicher: St. Magnus wurde im Jahre 1103 zunächst als hölzerne Kapelle erbaut. Ältester Teil ist der quadratische Zwischenchor. Es ist ein gewölbter Kastenchor. Dieser stammt aus der Zeit der ersten Steinkirche und ist wie das einschiffige flachgewölbte Hauptschiff im romanischen Stil gebaut. Zunächst schloss der Chor wohl gerade ab. In der Zeit der Gotik wurde dann ein gewölbtes Chorpolygon (Vieleck) angefügt.

 

Um das richtig sehen zu können, muss man einige Türen durchschreiten. Die erste führt vom die Kirche umgebenden Friedhof vom Aufgang von Osten oder von Süden in den Vorraum zum Chor, die zweite in den Chor, die dritte hinten in den Turmraum, die vierte öffnet den Weg über eine Treppe zur Orgelempore. Man quert den Orgelpodest und gelangt auf der anderen Seite zur fünften Tür, die den Weg hinter der Orgel entlang zu einer Stiege gestattet, die auf den Holzboden über dem Hauptschiff führt. Darunter befindet sich das Flachgewölbe, das von unten ebenfalls abgedeckt ist. Dabei kommt man unweigerlich an dem Uhrwerk der Kirchenuhr vorbei. Dieses befindet sich in einem etwa mannshohen Extraschrank hinter einer zweiflügeligen Tür, die im oberen Teil Fenster hat, so dass man gut hineinsehen kann. Eine Bretterwand trennt das Hallenschiff vom Chor. Die sechste Tür gestattet dann zunächst den Blick auf das Chorgewölbe. Daran vorbei gelangt man an der Südseite auf dem Seitenbalken (Vorsicht!) entlang zum niedrigeren östlicher befindlichen Gewölbeteil des Chorpolygons.

 

Auch hier fällt wieder etwas auf, was man schon vielleicht vorher beachtet hätte, hätte man davon gewusst. Ein eigenartig aus drei zusammengesetzten Teilen bestehender im ganzen gerader Balken führt von einem Gewölbeteil des Polygons – darauf lagert das Ende des zweiten Teilstücks - schräg nach oben wie bei einem Schöpfbrunnen. Es sieht so aus, als ob man den oberen Teil des unteren Endes noch so umklappen könnte, dass sich der Balken verlängern ließe. Sollte das ein Hebel sein? Es ist einer! An seinem oberen Ende ist eine senkrecht nach unten führende Stahlstange angehängt. Sie mündet in eine Bohrung des seitlichen Chorgewölbes. Direkt unterhalb dieser Stelle steht im Chorraum das Taufbecken. Über diesem hängt der Taufbeckendeckel, der so von oben mittels dieses Balkenhebels abgesenkt und wieder angehoben werden kann. Das war früher so üblich, dass das Taufbecken, wenn es nicht seinem Zweck dienen sollte, mittels des Deckels abgedeckt wurde.

 

St. Magnus birgt weitere kulturelle Schätze:

Der spätgotische Flügelaltar zeigt eine figurenreiche Kreuzigungsszene, die ihr gesamtes Mittelfeld einnimmt. In ihren Flügeln sind die zwölf Apostel abgebildet, je drei in einem Feld. Die Kanzel von 1601, eine Triumphkreuzgruppe aus der Zeit nach 1500, die nördliche Empore von 1591 bis 1601 als Rest der früher umfänglicheren Emporen sowie die reichhaltige Bebilderung verdienen Beachtung. Christi Himmelfahrt vom Heuhaufen hat dabei einen echten Seltenheitswert und lädt zum Schmunzeln ein. Vorstellungen muss man eben entwickeln können.

 

 

Nordseeschule St. Peter-Ording nimmt teil am NDR-Projekt "Hörspiel in der Schule"

Lena Grützmacher 12/2015

Am vergangenen Dienstag stand für die Klasse 10a der Nordseeschule St. Peter eine besondere Aktion auf dem Stundenplan. Sie nahm teil am Projekt des Norddeutschen Rundfunks „Hörspiel in der Schule“. Klassenlehrerin Lena Grützmacher hatte sich bereits im Juni für ihre Klasse beworben, im September stand schließlich fest: Die Nordseeschule St. Peter zählte zu den 100 Schulen im norddeutschen Raum, die unter den über 700 Bewerbern ausgelost worden waren.

 

Als Vorbereitung wurde im Unterricht das Hörspiel „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf durchgenommen. Am Dienstag durften die 17 Schülerinnen und Schüler dann selbst ein kurzes Hörspiel produzieren. Nach einigen Aufwärmübungen wurde es ernst: Die Schüler durften an die Mikros und stellten fest, dass selbst eine kurze Szene oft mehrfach aufgezeichnet werden musste, bis alle Versprecher und Störgeräusche ausgemerzt, die richtige Betonung und Stimmlage gefunden worden waren. Für das Mini-Hörspiel „Watchdog“, das am Ende gerade einmal vier Minuten dauert, standen die Schüler über eine Stunde an den Mikrophonen.

 

Während der Producer Jürgen Kopp in den Nebenraum verschwand, um die Schüleraufnahmen zu schneiden und als Hörspiel zusammen zu fügen, arbeitete die Klasse 10a mit NDR-Reporter Claudio Campagna weiter. Zunächst lernte sie Details zur Hörspielproduktion wie z.B. die Unterschiede zwischen Hörbuch und Hörspiel. Beim Geräuscheraten erfuhren die Jugendlichen, dass bei modernen Hörspielproduktionen Geräusche nur noch selten selbst produziert, sondern zumeist aus einer Geräusche-Datenbank heruntergeladen werden. Anschließend ging es in Gruppenarbeit weiter. Während eine Gruppe dem Producer bei der Arbeit zuschauen durfte und auf diese Weise miterlebte, wie ihr eigenes Hörspiel am Computer geschnitten, mit Hintergrundgeräuschen belegt und die einzelnen Cuts wieder aneinander angeglichen wurden, hörten die übrigen Schülerinnen und Schüler einzelne Szenen des bereits bekannten Stückes „Tschick“, um diese mit dem neu erworbenen Wissen zu analysieren.

 

Zum Abschluss wurden doch noch einige alte Geräte wie die Windmaschine vorgeführt, die früher zur Geräuschproduktion dienten. Der Höhepunkt des Tages war das Anhören des selbst produzierten Hörspiels „Watchdog“, bei dem viel gelacht wurde. Ein Vergleich mit der professionellen Aufnahme ließ keinen Zweifel daran, dass die Eigenproduktion bei den Schülern gewonnen hatte.

Winterdorf zum dritten Advent im Jugenddorf

2. Dezember 2015, Hric

Einen überaus guten Zulauf hatte das Winterdorf am dritten Adventssonnabend im ev. Jugenderholungsdorf. Es hatte nach dem noch zur Mittagszeit unwirtlichem Wetter aufgeklart und blieb bis zum Abend hin trocken. So konnte es wieder ein fröhliches Treffen von Einheimischen und auch Gästen werden. Zum vierten Mal hatten Anika und Sascha Augustin mit Oliver Grunau und Daniel Schädler als Team des Winterdorfvereins alles organisiert und mit Unterstützung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Jugenderholungsdorfes wie auch des Bauhofes der Gemeinde alles vorbereitet. Im Rund des Rasenplatzes mit dem riesigen beleuchteten Tannenbaum in der Mitte vermittelten die adventlich geschmückten Hütten weihnachtliches Flair. In der Aula waren wie in den drei Jahren zuvor die Cafe-Tische vom Haus Windschur in Ording festlich gedeckt, und es gab an den über 30 Ständen ein reichhaltiges Angebot an Gebasteltem, Handwerklichem und Künstlerischem.

 

Zu vielen bekannten Gesichtern in den Hütten und an den Ständen hatten sich auch neue gesellt. Darüber freute sich Anika Augustin sehr. „Das Winterdorf hat sich etabliert. Wir müssen nicht mehr so viel Werbung machen. Traditionelle und neue Aussteller ergänzen sich und machen den Markt lebendig. Trotzdem ist die Spannung groß, wie es denn dieses Mal werden wird“, war ihr kurzes Statement. Lob gab es von Peter Bogense: „Die bringen sich immer ganz schwer ein.“ Laubsägearbeiten bzw. an der Drechselbank Gefertigtes hatte er an seinem Stand in der Aula im Angebot. Zum dritten Mal hintereinander waren draußen in einer Hütte das Lübecker Studentenpaar Sabrina und Dennis mit ihrem leckeren Bratapfelpunsch und Crepes erneut vertreten. Sie freuen sich schon vorher richtig auf diesen kleinen Markt in St. Peter-Ording und sind ganz begeistert von der Organisation und der Freundlichkeit aller. So viel Hilfsbereitschaft und Unterstützung wie hier gäbe es sonst nicht.

 

Waffeln und Glühwein bot wie üblich der Rotary-Club Eiderstedt und St. Peter-Ording zu Gunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder an. Der Erlös aus Glöck mit Mandeln und Rosinen sowie Kinderpunsch des Tennis-Clubs Blau-Weiß fließt in die Abteilung für Kinder. Der Abi-Jahrgang der Nordseeschule legte mit Glücksraddrehen und Bratwurstverkauf einen finanziellen Grundstock für die Abifeier im Sommer. Abdulasin und Wali, beide 16 Jahre, gehören zur Gruppe der 14 derzeit bis zunächst März im Jugenddorf untergebrachten unbegleiteten jugendlichen Afghanen und betreuten im stetigen Wechsel mit den anderen ebenfalls einen Verkaufsstand. Die Husumer Volksbank war mit Pfeilwurf aktiv. Der Erlös kommt der KiTa St. Peter-Ording zu Gute. Diese war wieder mit dem Sofa-Theater anwesend. Mit dem spannenden Märchen „Hänsel und Gretel“ fesselten sie Kinderaugen. Das JuZe hatte seinen Treffpunkt bei dem Holzfeuer zum Stockbrotbacken.

Geschenkideen fürs Fahrrad gab es bei Cruiser King aus St. Peter-Ording, Omas Eiergrog bei Olaf Stender, Dänische Accessoires aus dem Laden „Segenswunsch“ in Garding, bei „Sünnschien“ aus Heide Schönes aus Stoff und mehr, Unikatschmuck bei Doris und Frank Beckmann aus Olversum. Rita Tetens aus Ehst hatte eine Tombola, Mamo garantierte für Super-Fotos. Bei Bettina Petersen aus Kating gab es Flammkuchen, vom Nordsee-Catering in Tönning wurden Glühwein und Apfelpunsch (auch alkoholfrei) ausgeschenkt. Nahrhaftes in Form hausgemachter Erbensensuppe verkaufte Renate Bohn. In der Aula waren vertreten das DRK St. Peter-Ording mit Marlene Pauly-Burchatzky und Wilma Gross, Ulrike Kloth mit Wollsachen, Birgit Wagner aus Fedderingen (Dithm.) u.a. mit Körnerkissen. Bastelsachen gab es bei Karin Janek, Socken und Glasgravur bei Jutta Steenbock, Seife von der „Seifenfee“ Katja Windzio, Goldgeschmiedetes und Filziges bei Peter Heckmann. Gabriela Glüsing aus Tating war mit Weizenkörnerkissen und mehr, Ulrike Feige mit Gefertigtem aus ihrer „Werkstatt von Herzen“ da. Der Förderverein der Tetenbüller Schule hatte an seinem Stand auch Schönes aus Kinderhand zum Verkauf und Ingrid Brill informierte an ihrem Stand über den Pflege-Selbsthilfe-Verband.

 

Vilou-Kids mit zwölf Kindern des fünften Jahrgangs der Nordseeschule, der Posauenchor der Kirchengemeinde und der Musikzug Eiderstedt brachten mit ihren vielfältigen Beiträgen den dritten Advent musikalisch zum Klingen. Immer dann füllte sich zusehends die Aula. Am Sonntag kam dann auch noch der Weihnachtsmann.- Und am Montag beim letzten Aufräumen wieder dabei: Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde und des ev. Jugenderholungsdorfes !

Museum Landschaft Eiderstedt verabschiedete Peter Bothe JB-2015

11. Dezember 2015, Hric

„Das Museum hätte nicht laufen können, wenn wir das nicht alle zusammen gemacht hätten“ waren die an die über 30 Ehrenamtlichen, Unterstützer und Helfer gerichteten Worte des Dankes von Peter Bothe. Das wäre „ein ordentlicher Happen gewesen“, den man da mit anerkennenden Worten anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand an ihn herangetragen hatte, meinte er so etwas hintersinnig. Er werde in Zukunft gerne Projekte begleiten und sei auch für das Museum Landschaft Eiderstedt nicht weg. Aber aus dem Museumsalltag werde er sich heraushalten. Für den war er in zunehmender Weise von 1998 als zunächst „geringfügig Beschäftigter“ erst als Hausmeister, danach Mischtätigkeit und seit dem 1. Januar 2001 bis jetzt als von der Gemeinde St. Peter-Ording angestellter Museumsleiter in seiner Gesamtheit tätig gewesen. Am 11. Dezember hatte er nun seinen letzten Arbeitstag.

 

Das war zugleich der Tag der alljährlichen Weihnachtsfeier im Olsdorfer Krug für alle im Museum Landschaft Eiderstedt Tätigen. Einen würdigeren Rahmen hätte der Vorstand des Vereins KulturTreff e.V. für diesen Anlass nicht wählen können. Seit 1998 betreibt der Verein im Auftrag der Gemeinde die Einrichtung, die seit 2014 in Schleswig-Holstein zu den ersten mit einer Zertifizierung ausgezeichneten Museen gehört. Vorsitzende Hilke Herzberg begrüßte unter den zahlreichen Gästen besonders Stefan Brauer, seit 1. Dezember stundenweise Hausmeister, Bürgermeister Rainer Balsmeier und Dr. Dieter Undeutsch. Diesen hatte sie gebeten, Peter Bothes Wirken „während 17 Jahren für den Verein im Museum Landschaft Eiderstedt in einem würdigenden Licht leuchten zu lassen“. Mit diesen Worten leitete der von 1998 bis 2010 allererste Vorsitzende des Vereins seinen Rückblick dann auch ein, den er anhand von Bildern mit kleinen Geschichten launig anreicherte.

 

In deren Fokus stand oft auch Peter Bothe. Dessen handwerkliche Fähigkeiten sind manches Mal auf die Probe gestellt worden, wenn z.B. durch das Herausziehen von Nägeln neu verputzt und geglättet oder vor allem gestrichen werden musste. Als „hohen Gast“ transportierte er einst „Theodor Mommsen“ in die Gemeindebücherei. Den Pfenningmeister hat er mit umquartiert und neue Ausstellungen geschaffen. Die Restaurierung der Eichentruhe erlebte er mit wie auch das Hereinbugsieren einer Vitrine mit Hilfe des gemeindlichen Bauhofes und vieles mehr. Ebenfalls lebendig wurde auch die Geschichte dieses Museums, verbunden mit vielen Namen, darunter u.a. der des ehemaligen Bürgervorstehers Dr. Lothar Wischhusen. Dabei erinnerte er u.a. an die Vereinsgründung, die durch Georg Panskus nicht nur ideell, sondern über ihn durch die Auflösung des Vereins „Mok mit Ideenschmiede“ uneigennützig finanziell mit 17.000 DM Startkapital unterstützt worden ist. Dr. Undeutsch dankte Peter Bothe im Namen aller für sein Wirken im Museum Landschaft Eiderstedt, indem er sich anlässlich einer Veranstaltung aus 2002 bediente: Für den Einsatz von Peter Bothe kann ich mit den hierfür nötigen Worten nicht angemessen danken. Lassen Sie es mich so sagen: Ohne seinen Einsatz, welcher zunehmend aus Freude über den Fortgang der Arbeit gespeist wurde, hätte – auch wenn so viele andere mit dazu beigetragen haben – das Ganze das Ziel so nicht erreicht wie letztlich es geschehen ist. Ich drücke Peter Bothe hier - über den Raum hinweg -  dafür noch einmal kräftig die Hand!“

 

Dem großen Applaus folgten herzliche Dankesworte von Hilke Herzberg. Unter den mitgebrachten Geschenken gab es von ihr für seine Frau Cornelia und ihn unter anderem einen Gutschein für den Besuch sämtlicher Veranstaltungen in 2016. Rainer Balsmeier schloss ebenso herzlich an, indem er nicht nur auf die unregelmäßigen Arbeitszeiten, sondern auch auf die Nutzung von Küche und privaten Geräten bei Hochzeiten und Veranstaltungen sowie das Anschlagen der im Museum installierten Alarmanlage Bezug nahm. Er machte auch deutlich, dass mit der Übernahme des Museums von Anfang an klar gewesen sei, dass dessen Betreiben ohne die große Unterstützung durch Ehrenamtliche nicht möglich ist. So verband er seinen Dank an Peter Bothe zugleich mit dem Dank an alle ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer.

Sneewulken

 

Weiht un regen’t hett dat as dull,

Grabens un Fennen sünd vun Water vull.

Un is de eerste Störm ok aftrocken,

mehr war‘t över’t Land noch rocken.

Doch ok de dullsten ni mehr weiht,

wenn ierst Wiehnachten in Klenner steiht.

 

 

Dor kummt een Lüchen in dien Hart,

wo dat Advent nu wart.

Is dat ok noch düüster buten,

bruukst ni mehr in din Stuuv di verkrupen.

In de Straaten lüchen Dannenbööm,

Överall kannst Steerns un Lichter du seehn.

Wenn denn in’e Wulken Snee noch sitt,

war’t to Wiehnacht viellicht ok witt

 

 

Un steiht de Christnacht vör de Döör,

schenk‘ du de Engels eer Stimm Gehör!

Ni blots bi Ochs un Esel in den Stall,

hell war‘t dat op‘e Eerd nu överall.

Dat Jesuskind dor keem jüst vun Heben.

Sien Hilligen Geist lüch‘ ok in din Leeven.

 

 

                                        HJR, 10. Dezember 2015

Adventsidee der Husumer Nachrichten 2015: Türen zum Advent:

Das Leuchtfeuer des Böhler Leuchtturms

 

02. Dezember 2015, Hric

Videoüberwacht ist das Objekt auf dem Böhler Deich. Die schwere Stahltür zum Inneren des Leuchtturms, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag feiern konnte, ist mit zwei Schlössern verriegelt. Die Feuerhöhe liegt 23,40 m über dem mittleren Tidehochwasser. Der gemauerte Turm aus dunkelroten Hartbandklinkern hat eine Bauwerkshöhe von 18,40 m über Gelände.

 

Leuchtfeuer werden auch heute trotz Satellitenortung und elektronischer Seekarte an den Seeschifffahrtstraßen benötigt. Sie sind sehr präzise Navigationsmittel. Das Leuchtfeuer in St. Peter-Böhl ist ein Quermarkenfeuer – darunter versteht man „Sektorenfeuer, die quer zum Kurs leuchten“ - für die Einfahrt in das Fahrwasser „Mittelhever“ (nordwestlich der Halbinsel Eiderstedt, Richtung Hafen Husum) und für die stark veränderliche Einfahrt in das Fahrwasser „Eider“ (südwestlich der Halbinsel, Richtung Hafen Tönning) bis zum Eider-Sperrwerk. Je drei weiße und drei rote Sektoren wechseln sich ungleichmäßig ab.

Die Kennung ist Blk. (2) w.r. 15 s : Ein Blink von zwei Sekunden, drei Sekunden dunkel, dann ein Blink von zwei Sekunden und danach acht Sekunden dunkel. Ob Weiß bzw. Rot gesehen wird, liegt immer im Auge des Betrachters und ist abhängig vom jeweiligen Ort auf See, da die

Sektoren wechseln. Zusammen sind das dann 15 Sekunden. Im weißen Sektor wird eine Tragweite von 16,5 Seemeilen (sm) und im roten eine von 13,3 sm erreicht. Die Optik besteht aus einer geschliffenen Gürtellinse mit der Brennweite 400 mm. Die Gesamthöhe beträgt 118,5 cm. Die Lichttechnik besteht aus einer Haupt- und drei Reservelampen mit einer Vierfach-Wechseleinrichtung. Als Lichtquelle sind Halogen-Stecksockel-Lampen mit 600 Watt Leistung eingesetzt. 1978 wurde das Leuchtfeuer automatisiert. Gesteuert und gewartet wird es vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Tönning.

Für die Wasserschifffahrtsverwaltung des Bundes ist Wolfgang Stöck der Leiter für die Außenbezirke Amrum und Tönning. Er hat auch für den Böhler Leuchtturm die Schlüsselgewalt und war zu diesem „Adventstür-Termin“ extra nach St. Peter-Böhl gekommen. Eine Wendeltreppe führt in vier Abschnitten nach oben. Danach geht es hinter einer weißen schmalen Tür über eine ganz steile und schmale Stahlstiege weiter. Die Laternenhaus-Konstruktion ist aus Gusseisen mit einer Verkleidung aus Stahlblech und einem Kupferdach. Die runde Außenplattform macht eine hervorragende Sicht weit über das Pfahlbaurestaurant „Seekiste“ auf die See hinaus erlebbar.*

 

Bereits seit 1745 gab es zur besseren Orientierung der Schiffer wegen der schwierigen Anfahrts-verhältnisse zum Hafen Tönning zur besseren Orientierung hölzerne Peilbaken auf der Höhe von St. Peter-Böhl. Es war eine wichtige Landmarke. Sie wurde 1892 durch den Turm als massive Peilbake als Tagessichtzeichen ersetzt. Die Schifffahrt forderte aber eine Orientierung auch nach Einbruch der Dämmerung. So kam es an den Küsten auf der Grundlage des Generalküstenplanes von 1904 zur Errichtung weiterer Leuchtfeuer, darunter auch das in Böhl. Am 29. September 1913 war zwischen dem „Königlichen Wasserbauamt Tönning“ und der „Aktiengesellschaft Isselburger Hütte“ am Niederrhein der Vertrag zum Bau eines Laternenhauses auf der Böhler Peilbake geschlossen worden. Julius Pintsch hatte den Lampenbau ausgeführt. Jens Wilhelm Thoms wurde der erste Feuerwärter. 42 Jahre später löste ihn Martha Peters ab.

 

* Dafür aber muss man nicht nur bereit sein, fünf DIN-A4-Seiten zu lesen und danach für „Leib und Leben“ zu unterschreiben, sondern zunächst überhaupt erst einmal zu den Auserwählten gehören, denen das erlaubt werden kann. Es ist schließlich Hoheitsgebiet.

 

Siehe auch JAHRBUCH 2014      Button Bücher 2014, Monat Mai (Kulturhimmel/Leuchtturm)

40 Jahre Posaunenchor Sankt Peter-Ording

06. Dezember 2015, Hric

Auf wahrhaftig vierzig Jahre musikalische Mitgestaltung der Arbeit in der Kirchengemeinde kann der Posaunenchor St. Peter-Ording zurückblicken. Das ist zugleich aktive Gemeindearbeit seit vier Jahrzehnten mit Strahlwirkung in alle Richtungen, denn keine Gemeindegruppe „kommt wohl mehr rum“ und damit auch öfter so beständig zusammen. Manchmal sind es in der Woche tatsächlich bis zu fünf Auftritte: Proben, Konzerte, hohe Geburtstage, Jubiläen, Gottesdienst und besondere kirchliche Festtage. Ostern, Pfingsten, Adventszeit und Weihnachten – diese Feste sind doch ohne Mitwirkung des Posaunenchores gar nicht mehr denkbar!

 

So war die festliche Bläsermusik am Vorabend des zweiten Advent in der St. Peter-Kirche hervorragend geeignet, dieses Jubiläum mit der Gemeinde und Gästen in der gut gefüllten St. Peter-Kirche gemeinsam zu feiern. Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen hatte mit Bläsermusik vom 16. Jahrhundert bis heute wieder einmal ein abwechslungsreiches Programm zusammen gestellt, in das die adventlich gestimmte Festgemeinde mit Advents- und Weihnachtsliedern von „Macht hoch die Tür“ bis „Tochter Zion, freue dich“ mitsingend eingebunden war. Choralvorspiele leiteten jeweils den Gesang ein. „Mary’s boy child” von Traugott Fünfgeld (* 1971) und „Go, tell it on the mountains“ sowie „The way forward“ von Richard Roblee (*1943) ließen innerlich mitsingen. Mit der „Sonata“ von Adriano Banchieri (1568-1634) hatte es einen klangvollen Einstieg gegeben. Die „Sonate“ von Johann Perzelius (1639-1694) wies schon auf Weihnachten hin, die „Partita“ von Pierre Phalése und die „Sinfonia“ von Georg-Friedrich Händel (1685-1789) beeindruckten zusätzlich mit ihrer Stimmenvielfalt und den an die Bläser (5 Sopran-, 4 Alt-, 3 Tenor- und 3 Bass-Stimmen) gestellten Ansprüche. Zwischendurch gab es Orgelmusik zum Lauschen und zum Genießen der Klangvielfalt der Königin der Instrumente. Mit dem „Praeludium in g“ und der „Choralfantasie“ über „Nun komm der Heiden Heiland“ von Nikolaus Bruhns (1665-1697) verband Christoph Jensen zugleich eine Hommage an diesen vor genau 350 Jahren in Schwabstedt geborenen Komponisten, der wie Bach ein Schüler von Dietrich Buxtehude (1637- 1707) war. Diesen ehrte er mit der Aufführung des „Praeludiums in a“ an der Lobback-Orgel. Überaus großen Beifall gab es seitens des Publikums, das ebenfalls ein großes Lob für sein den Posaunenchor beflügelndes Mitsingen erhielt.

Man mag es gar nicht glauben, dass diese Adventsmusik ebenfalls ununterbrochen seit 40 Jahren stattfindet. Mit 40 Bläser-Anwärtern verschiedenen Alters, damals vor allem Familien mit Kindern, hatte man 1975 auf Anregung von Hans-Peter Honecker begonnen. Von 1970 bis zu seiner Pensionierung 2001 war er Gemeindepastor am Ort. "Mit Mundstück" saßen sie da, weil es so viele Trompeten, Posaunen und Hörner zuerst gar nicht gab. Diakon Klaus Baumann aus Welt war „Bezirksposaunenwart“ im damaligen Kirchenkreis Eiderstedt. Er leitete im ersten Jahr den Chor und übernahm die Anfangsausbildung. Unterstützt wurde er vom Landesposaunenwart Johannes Oldsen aus Plön. Dieser reiste oft von dort an, auch noch, als Gisela Honecker im zweiten Jahr des Bestehens die Leitung übernommen hatte. Sie konnte sich auf die weitere Unterstützung beider verlassen. Seit 1983 dann ist Christoph Jensen, begeisternder Kirchenmusiker und selbst begeisterter Bläser seit Jugendzeiten „Taktgeber“. Weit über 130 Bläser sind in St. Peter-Ording ausgebildet worden und haben sich mit ihrem musikalischen Talent in die Gemeindearbeit eingebracht. Von Anfang an sind dabei Gisela und Hans Peter Honecker sowie Ute von Oldenburg. Sie hat in St. Peter-Ording Trompete blasen gelernt und ist selbst erstaunt, dass das nun schon vierzig Jahre her ist. Die jüngsten unter den heute 18 Bläserinnen und Bläsern sind Paul Balsmeier (18), Malte Peters (16) und Joshua Bombis (13 Jahre). Manche sind bereits über siebzig Jahre. Der älteste unter ihnen ist Ehrenfried Ewert, seit 1976 dabei. Karen Kolb und Edda Schütze halten dem Posaunenchor bereits seit 1976 bzw. 1983 die Treue. Ute Balsmeier, Helge Beck, Wolfgang Beushausen, Martina Groß-Lohmann, Myriam Jensen und Brigitte Streichert sind seit vielen Jahren Mitglieder des Ensembles. Andrea Streubier und Carsten Brinkmann pausieren derzeit.

 

Am 10. Dezember ist der Posaunenchor zum Kurrendeblasen in St. Peter-Ording in der Nordfriesland- und in der BG-Klinik sowie im Seniorenheim Edelweiß und im Ort um 18:00 Uhr am Tannenbaum in Böhl unterwegs, am 17. Dezember dann in der Strandklinik und in der DRK-Klinik „Goldene Schlüssel“. Zum Vierten Advent gibt es schließlich vor den Weihnachtsgottesdiensten in der Kirche St. Magnus in Tating mit ihm einen musikalischen Gottesdienst um 17:00 Uhr. Das Friedenslicht von Bethlehem wird hineingetragen und Gudrun Fuchs wird von Propst Jürgen Jessen-Thiessen das Ansgar-Kreuz verliehen. Da darf Bläserklang von Trompeten und Posaunen nicht fehlen!

 

Zur Geschichte des Posaunenchores

Kurrendeblasen - ein schöner Brauch in der Adventszeit

 

10. Dezember 2015, Hric

Seit Jahren ist es ein guter Brauch des Posaunenchores der ev. Kirchengemeinde, in der Adventszeit zum Kurrendeblasen in St. Peter-Ording unterwegs zu sein. Kurrende stammt von dem Lateinischen „currere“ (laufen) und bezeichnet einen Laufchor. Ursprünglich waren es aus bedürftigen Schülern bestehende Chöre, die bei Festen und zu anderen Anlässen von Haus zu Haus zogen und für Geld sangen. In der Reformationszeit erfolgte die Bindung an die evangelische Kirche.

 

In St. Peter-Ording ist es die Adventszeit, in der der Posaunenchor in den Kliniken und vor allem auch die Bewohner im Seniorenheim Edelweiß mit Weihnachtsliedern erfreut. Ein besonderer Anlaufpunkt ist aber der Tannenbaum in Böhl bei der Straße „Zum Leuchtturm“ geworden. Hier fanden sich wie in den vergangenen Jahren nicht nur Bürgerinnen und Bürger zum Mitsingen der Weihnachtslieder ein. Anke und Walter Petersen sowie Gerda und Rudi Schuppich hatten wieder Kekse und Weihnachtskuchen gebacken und Punsch (auch alkoholfrei!) zubereitet. So wurde es wie in den vergangenen Jahren erneut ein fröhliches Treffen für Jung und Alt, so recht in diese Jahreszeit passend. Statt „Leise rieselt der Schnee“ war es zwar ein wenig windig, und ein paar nieselige Tropfen kamen auch schon wie angekündigt von oben. Mit „Macht hoch die Tür“ wurde das Tor zu Weihnachten einen Spalt weiter geöffnet“ und wie in der Kirche erklang zum Schluss des Liederreigens auch „O du fröhliche“. Trompetend und posaunend wurde das dritte Adventswochenende herbeigerufen. Weihnachten rückt wirklich näher!

Adventstreffen im Nationalparkhaus

 

03. Dezember 2015, Hric

Auch in diesem Jahr hatte das Nationalpark-Haus-Team um Sabine Gettner den Kreis seiner Unterstützer, Helfer, Partner und Freunde mit einem großen Dank zum Adventstreffen eingeladen. Zum Team gehören seit August 2015 Leo Grösch (FÖJ, Bad Neustadt/Unterfranken), Alex Struck (FÖJ, Oberursel/Hessen), Laura Neulitz (BFD, Siemen/Wendland), Lea Koneberg (BFD, Teningen b. Freiburg) und Dennis Günther (BFD, Rothenburg/Fulda) sowie als Ehrenamtliche Heide Sprenger und Cornelia Gärtner. Auch Moritz Adam (FÖJ, Nottuln-Appelhülsen b. Münster) und Lucia Römer (FÖJ, Regensburg) vom Team der Schutzstation beim Leuchtturm Westerhever hatten sich eingefunden. Rainer Schulz und Werner Burck als Ehrenamtlicher waren auch da. Vom Multimar-Wattforum waren Nicole Pekruhl und Birger Kreutz gekommen, als Verantwortlicher für den FÖJ-Träger Wattenmeer Ralf Gerhard. Der Einladung gefolgt waren auch Anja Stamp (VA-Abt.) und Jan Möller (Kassierer) von der Tourismus-Zentrale, Georg Werner Jensen (Wattführer), Göran Rust, Christian Vlasak und Gert Wagner sowie Familie Andrea Simon/Ove Hiller mit ihren Kindern als Helfer und Unterstützer bei der Arbeit.

Sabine Gettner, Leiterin des NPH, gab anhand von Bildern einen Überblick über die vielen Tätigkeiten des Teams. Im Winter wird bei eingeschränkten Öffnungszeiten viel repariert, renoviert und an Winterprojekten gearbeitet. Wichtige ganzjährige Arbeit des Teams ist die Betreuung des weitläufigen Schutzgebiets vor St. Peter-Ording. Dazu gehört das Einrichten von flexiblen Schutzzonen für Brutvögel, das Beobachten und Dokumentieren sowie Fertigen von Berichten für die Nationalpark-Verwaltung.

Einen großen Raum nimmt die Öffentlichkeitsarbeit ein, darunter die Betreuung der Ausstellung im Haus und draußen mit Führungen im Watt, durch die Dünen, am Spülsaum sowie zur Vogelkunde. Regelmäßig beteiligt sich das Team mit Infoständen am Dorffest und anderen Events sowie z. B. an Strandmüllaktionen wie „SPO klart auf“.

 

Vom Team gebackene Plätzchen und Getränke schufen die adventliche Stimmung beim Austausch miteinander. Als abschließende Krönung des Treffens demonstrierte Naura Neulitz mit ihrem höchst interessanten Bericht die sog. „Raubtierfütterung“. Schollen, Seesterne, Krabben und der Hummer und andere in den Aquarien gehaltene Lebewesen müssen mit Nahrung versorgt werden. 

 

 

Siehe auch www.jb-spo.de  Button Bücher, 2014, Dezember „Nationalparkhaus sagt DANKE!“

Dat is wedder so wiet: "Schölers leest Platt"

30. November 2015, Hric

De Nordseeschool ut St. Peter-Ording is wedder dorbi: De Wettbewerb “Schölers leest Platt” is in de nächste Runn gahn. 2015/2016 löppt he ünner dat Motto „Ik bün dorbi“. Dat hett sik ok Schoolmeestersch Lena Grützmacher seggt un dat för eer School weer op‘e Weg bröcht. Dat is ok man goot so, dat se dat mokt. Dat Leesen in‘e Klassen fiev bet teihn is vörher över de Bühn gahn. De Besten hebbt sik för de Schoolrunn qualifizeert. Nu schull’n in twee Törns de Schoolsiegers för de Johrgänge fiev bet söben und acht bet teihn rutfunnen warrn.

 

Antreden weern Ragna Bielfeldt (9c), Neele Jacobs (6a), Lea Mutschall (5a), Anna Jacobs (10c), Lea Ebsen (7a), Pia Rabeler (8b), Johanna Sass (6b), Eric Küster (7b), Antonia Dircks (8a) un Mika Dundalski (5b). In düsse Reeg harr‘n se eer utwählte Geschicht vör to leesen. Dat harr dat Los so wiest.

 

Dat gifft extra so Leeshefte mit Geschichten. Fördert war’t de Wettbewerb vun de Sporkassen un eere Stiftung in Schleswig-Holsteen, un dat al 37 Johr! Veranstalter is de Heimatbund. Wat dat al lopen deit, dorvör sorgt de Böökerievereen. Der Schirmherrschaft hett Britta Ernst, de Ministerin för Bildung. De Leitung vun de Redaktion hett Marianne Ehlers. Se is Referentin för Nedderdüütsch in uns Land. So seggt man vörnehm för „Platt“.

 

Leesfertigkeit, Utspraak un Mimik harr een Jury to bewerten. De hett sik tosamen funnen mit Lena Grützmacher as Vörsitterin, Gudrun Fuchs ut Tat’n – se is Vörsitterin vun den Nordfriesischen Vereen - un de beiden Schoolmeester Gonne Witt un Gunnar Bodewaldt vun’e Nordseeschool. Se harr‘n dat wiss ni licht, hebbt dat aver super mokt. Veel Möög geven hebbt sik al teihn Leesers. Markst aver doch, wo noch so richti Platt snackt warrt. Doch weer dat man liekers knapp mit de richtige Bewertung vun dat Leesen, vunwegen de beiden Besten to finnen. .

 

För de Klassen 7 bet 10 geev dat dree tweete Plätze. As Beste hett Anna Jacobs afsneden. Bi de Lütteren geev dat veer drütte Plätze, een tweeten un een ersten. Tweete wurr Lea Ebsen, un an de Spitz keem Neele Jacobs. De beiden Süsters ut Wilhelminenkoog warr’t nu de Nordseeschool bi’n Landschops-Entsched vertreden. De warr’t in Februar/März 2016 in de Bökerien utricht.

 

Bet dorhen hebbt Neele un Anna noch Tied, eer Leeskunst to verbeetern. Goode Chancen hebbt se sachts. Eer Geschichten weer‘n „De pädagoogsche Opgaav“ vun Bolko Bullerdiek un „Kostas“vun Sophia Walden, düsse överdragen in’t Plattdüütsche. Mol sehn, welk Geschicht se sik nu utwähln dot und wat för een de tweete war’t. De war’t extra utsöcht.

 

Een hartlichen Glückwunsch geev dat för al teihn Leesers! Un ok een för de Jury!

Musical-AG der Nordseeschule präsentierte:

 "Kleiner Tag" - ganz groß!

29. November 2015, Hric

Was die Musical-AG der Nordseeschule am ersten Adventswochenende in zwei Aufführungen präsentierte, war einfach „Großes Theater“! Mit welcher Begeisterung die 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 8 das Musical „Der kleine Tag“ von Rolf Zuckowski aufführten, wie sie spielten und sangen, war für die kleinen und großen Zuschauer einfach eine Freude. Eine zauberhafte Geschichte wurde da erzählt. Man wurde ins Lichtreich der Tage entführt, erlebte die irdische Welt aus einer anderen Perspektive und ließ sich märchenhaft gefangen nehmen. Im Lichtreich leben alle Tage Lichtwesen. Sie dürfen nur ein einziges Mal zur Erde reisen. Am Abend kehren sie für immer zurück. Jeder Tag ist einmalig, doch keiner von ihnen hat Einfluss darauf, was während seiner Erdenzeit geschieht.

 

Die Geschichte des „kleinen Tages“ ist einfach und doch so anrührend:

Lange hatte er warten müssen. Endlich ist er nun an der Reihe, Licht auf die Erde zu bringen. „Er“ ist der „23. April“, und das wird auf der Erde am Ende ein besonderer Alltag. Es passiert aber nichts Besonderes. Es gibt keine neue Entdeckung. Es gibt keinen Krieg. Es gibt kein großes Unglück. Es gibt kein Erdbeben.

Vom Morgen über den Vormittag bis zum Nachmittag und Abend ist alles einfach ganz normal:

Eine Familie zieht um, bei Straßenbauarbeiten gibt es Lärm, an der Bushaltestelle wird gewartet, ein kleiner Hund sorgt bei der Lehrerin in der Schule für Verwirrung, die Schulkinder spielen Tiere, zwei Alte erinnern sich an früher, ein Junge überzeugt seinen Vater von seinem Spiel auf der Gitarre, ein Mädchen und ein Junge verlieben sich, in der neuen Wohnung darf Klavier gespielt werden, eine Familie macht einfach nur so Picknick bei einem kleinen Lagerfeuer.

Der Tag beginnt und vergeht. Für den „kleinen Tag“ ist das alles etwas ganz Tolles. Er freut sich schon auf das Berichten im Lichtreich. Als er dann dort von seinen Erlebnissen  erzählt, wird er schließlich ausgelacht, weil nichts Außergewöhnliches passiert war. Schon morgen würde man ihn auf der Erde vergessen haben. Ganz traurig wird der „kleine Tag“, bis dann eines Tages ein „anderer Tag“ die Botschaft von der Erde mitbringt, die Menschen hätten den 23. April zum „Weltfesttag“ erklärt und überall groß gefeiert.

Auf der Bühne gab es richtig „Action“: In Form von Bobby-Cars fährt der Bus vorbei. „Da ba dap, da dap dam“ rappen die Tiere. Aber es gibt auch „Romantik“ und „Stille“. Der Erzähler Joshua Bombis weiß die Zuschauer mit zu nehmen und von Szene zu Szene zu führen. Die 15 Akteure  - Antonia Dircks, Pia Rabeler, Clara Rother, Lennart Rother, Jorge Jarasinski, Bente Kleinert, Morgane Freise, Johanna Sass, Eric Küster, Levke Diedrichsen, Amelie Herrmann, Claas Rabeler, Lina Georgi, Katharina Speer, Levke Wieben - spielen, tanzen und singen in ihren von der Klasse 10c unter Anleitung von Iris Kleinert geschneiderten hübschen Kostümen und schaffen besondere Stimmungen. Man durfte lachen, konnte sich mit freuen und wurde auch mal nachdenklich. Daniel Schädler und sein Assistent Pascal Fuß sorgten für die gut funktionierende Tontechnik und für faszinierende Lichteffekte. Das von Leonie Trapp und Mirja Perleberg gestaltete Bühnenbild ist einfach bezaubernd und vermittelte Atmosphäre. Die beiden Schülerinnen aus der Oberstufe haben gemeinsam mit Lehrerin Alina Krügel das Stück einstudiert und geprobt.

 

Der Beifall war riesig. Man hätte das Musical gleich noch einmal erleben mögen! – Leonie Trapp hatte bei der Begrüßung des Publikums in der Aula des Nordseegymnasiums gesagt „Wou! Sind das viele!“ und zur Arbeit mit den Kindern berichtet. Jetzt bedankte sie sich bei allen, die irgendwie mitgewirkt hatten, von den Eltern über die Hausmeister, das Kollegium und die Schulleitung sowie bei Schulsekretärin Birgit Sell, aber besonders bei den Kindern: “Wir – (Alina Krügel, Mirja Perleberg und Leonie Trapp) sind megastolz auf euch. Es war ein wundervolles Jahr mit euch!“ Das gab noch einmal Riesenapplaus. Alle miteinander waren glücklich! – Der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten und Spenden kommt der DLRG St. Peter-Ording für ihre Arbeit zugute. Johann Stauch hatte mit Gabriele Frauen-Berens, Edda und Wolfgang Bury während der Veranstaltung und in der Pause über die Vielfalt der von der DLRG wahrgenommenen Aufgaben informiert.

 

 

Siehe November 2015:

Bericht von Leonie Trapp „Musical ‚Der kleine Tag‘ in der Nordseeschule“

Macht hoch die Tür - 1. Sonntag im Advent

29. November 2015, Hric

Zum ersten Sonntag im Advent traf man sich im Anschluss an den Gottesdienst in der St. Peter-Kirche zum Erbsensuppenessen im Gemeindehaus. Mit einem Reigen von bekannten Weihnachtsliedern erfreute der Posaunenchor unter Leitung von Christoph Jensen die überaus große Zahl der Besucher. Festlich war die Stimmung an den liebevoll adventlich geschmückten Tischen.

Pastorin Regine Boysen dankte allen, die zur Gestaltung beigetragen haben: Irene Hems, Waltraud Rüß und Lorenz Clausen für die Vorbereitungen, dem Posaunenchor für die festliche Einstimmung, der Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording für die Bewirtung, der Klinik Nordfriesland für seit über 10 Jahren köstliche Erbsensuppe und Bäckerei Siercks für das leckere Brot dazu, und das wie selbstverständlich kostenfrei. Wie jedes Jahr kommt der Erlös des Beisammenseins „Brot für die Welt“ zu Gute. Gefördert werden damit Projekte für den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen gegen Mangelernährung.

 

In ihrer kurzen Ansprache erinnerte sie an die Bedeutung von Liedern und Gedichten in der Adventszeit. Jene riefen in uns Bilder hervor, wie der Morgenstern, der das Dunkel der Nacht vertreibt, oder die Tür, die sich öffnet. Damit machten wir uns auf den Weg durch die Adventszeit zum Fest der Geburt Christi. Ohne Christus aber würde Weihnachten den Sinn dieses Festes verfehlen.

Adventsidee der Husumer Nachrichten 2015

Türen zum Advent:

Der Glockenturm neben der St. Peter-Kirche

 

01. Dezember 2015, Hric

Auf dem Friedhof in St. Peter-Dorf steht seit 1999 wieder ein Glockenturm oder auch „Klockenstapel“, eben ein Platz für die Kirchenglocken. Die blaue Hinweistafel der AG Ortschronik gibt Auskunft: Schon früher hatte es bei der St. Peter-Kirche wie bei allen kleineren Kirchen der Landschaft Eiderstedt einen hölzernen Klockenstapel gegeben. Nach einem Blitzeinschlag in die Kirche war ein Dachreiter errichtet worden. In ihm hatten von da an die Kirchenglocken ihren Platz. Der alte Glockenturm wurde abgerissen. Anlass für den Bau des jetzigen war die Erneuerung der Orgel. Die alte hatte unter den Schwingungen der Glocken beim Geläut gelitten.

 

Öffnet man die an der Westseite befindliche große Holztür, sieht man zunächst nichts Besonderes, eher Gerümpel, dazu Zementsäcke und Strohballen. Eine Treppe führt nach oben. Um weiter hoch sehen zu können, muss erst eine Bodentür hochgeklappt werden. Steigt man dann hinauf, sieht man in dem recht hohen, aber seitlich recht beengten Raum vier Glocken hängen, links und rechts vom Mittelgebälk jeweils zwei über- bzw. nebeneinander. Die älteste und größte Glocke hängt auf der rechten Seite unten. Sie ist aus dem Jahre 1606 und für die Kirche St. Petri von Männern dieser Zeit gestiftet worden. Einer der Namen ist Marten von Horsten. Ein Relief des Apostels Petrus ist mittig auf dem Glockenmantel ganz deutlich erkennbar. Links von ihr hängt eine schlichtere Glocke mit der Aufschrift „Aus Spenden der Gemeindeglieder Sankt Peter 1956“. Sie ist nicht viel kleiner. Darüber hängen dann die beiden weiteren nur etwas kleineren Glocken. Ihr Geläut hört man jeden Sonntag, wie zu allen anderen kirchlichen Anlässen, freudigen und traurigen, Festen und Feiertagen. Wir sehen sie nicht, aber wir hören sie, und ihr Klang ist uns vertraut.

Errichtet haben den Glockenturm in freiwilliger Arbeit die „Holzbearbeitungsrentner“ Friedrich Fock (1931-2000), Karl Wiese (1933-2015), Karl-Heinz Hansen (*1932) und Karl-Heinz Peters(*1928). Geplant und konstruiert hat ihn der Zimmerermeister Uve Renfranz aus Witzwort. Das Fundament schuf Joachim Korupp. Er leitete auch den Transport der von den Tischlern und Zimmerern auf dem Bauhof der Gemeinde gebauten Klockenstapels.

 

 

 

Mehr Informationen in Heft 21 aus dem Jahr 2000

der Arbeitsgemeinschaft Orts-Chronik St. Peter-Ording e.V.

 

Von dort stammen auch diese Informationen:

 

Die große Glocke von 1606 ist die älteste und heißt "Melchior-Lukas-Glocke". Sie hat einen Durchmesser von 103 cm und eine Höhe von 100 cm. Sie ist nach dem Husumer Glockengießer Melchior Lucas Brand benannt.

 

Die zweizeilige Inschrift lautet:

AUDIAT UT CHRISTUM CAMPANA: EGO CONVOCO CAETUS IN LAUDEM: TURBAE SERVIO TOTA DIE: + M. MELCHIOR LUCAS ME FECIT. H. HERMEN HOYER STALLER. H.JACOB BORNHOLT. H. DIRICK BECKER. BEIDE PREDIGERS. UN MARTEN VON HORSTEN. K. VN SCHOLMEISTER.. ANO 1606 +

 

Außer dem kleinen Petrus Relief befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite ein Feld mit Stifterinschriften:

BUNDI SCHWEINS. RADT UND LENSMANN. PETER JACOBS LENSMAN. PETER FOCKENS. MEIN MOMMEMS. PETER MEINS. JUNGE IVER. PETER DETLEVS. BOYE LAVERENS. OVE FOLVES. JACOB ERPS. FOCKE PETERS. BACKE FOLVES. IEBE MICHELS. HARLL PETERS. DER KERKEN THO S. PETER IN EIDERSTEDT TWOLFE UN DINGHORING.

 

Die zweite Glocke mit dem Durchmesser 0,884 m und 400 kg Gewicht heißt "Veni creator spiritus". Sie ist von 1956 wie auch die dritte Glocke "Petrus" mit 80 cm Durchmesser und 300 kg. Die vierte Glocke "Paulus" mit 72 cm und 230 kg wurde 1959 in der Kirche aufgehängt. Alle drei wurden von Rincker gegossen. Die Glocken haben die Töne fis', a', h' und cis''. Es gibt eine Läuteordnung.

 

Weitere Informationen hier im Jahrbuch unter Extras in

Kirche St. Peter - der neue (alte) Glockenturm und Orgelbau in St. Peter

 St. Peter-Ording Geschichte und mehr ...