2016 November

Neuer Kirchengemeinderat gewählt am 1. Advent

 

Für die 1764 Wahlberechtigten (ab 14 Jahre) aus St. Peter-Ording und die 558 aus Tating hielt der 1. Advent gleich eine Aufgabe bereit: Nach acht Jahren waren die künftigen Mitglieder des Kirchengemeinderates zu wählen. 12 Kandidaten standen zur Wahl, 10 von ihnen konnten gewählt werden. Somit hatte jeder Wähler 10 Stimmen. Die Wahlperiode dauert sechs Jahre. Dass es nun acht Jahre bis zur Neuwahl gedauert hatte, war auf Umstrukturierungen in der Nordkirche zurückzuführen.

 

In den beiden Orten der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating gab es zum Advent und Beginn des Kirchenjahres Gottesdienste. Pastorin Regine Boysen feierte am Morgen um 10:00 Uhr in der Kirche St. Peter einen Abendmahlsgottesdienst, Pastor Manfred Rosenau hielt am Nachmittag um 14:00 Uhr in St. Magnus einen Predigtgottesdienst. Anschließend gab es dort einen Adventsbasar im Altarraum. In St. Peter-Ording war ab 11:30 Uhr zum Erbsensuppenessen in das Gemeindehaus geladen.

 

Als Wahlvorstände für den Gemeindeteil Tating waren Hans Jacob Peters, Hans-Peter Boyens, Volker Boyens, Marga Ebsen, Helga Nothdurft und Ingeborg Wöhler sowie für den Gemeindeteil St. Peter-Ording Petra Jöns, Marlene Pauly-Burchatzky, Anke Willecke, Merle Böckler, Henrik Kloth und Wolfgang Bury. Gewählt werden konnte von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr im Turmraum von St. Magnus bzw. im Gemeindehaus St. Peter-Ording. 96 übten in Tating, 271 in St. Peter-Ording ihr Wahlrecht aus.

 

Gewählt worden sind für Tating Gudrun Fuchs, Bodo Scheffels, Claudia Boyens und Conrad Klützke, für St. Peter-Ording Wolfgang Beushausen, Andrea Streubier, Ruth Welk, Waltraud Rüß, Gaby Bombis und Helmut Walter. Mitglieder des KGR sind kraft Amtes Pastorin Regine Boysen und Pastor Manfred Rosenau. Zwei weitere Mitglieder sind noch zu benennen. Die Entpflichtung der alten und die Einführung der neuen Kirchengemeinderatsmitglieder wird am Sonntag, 15. Januar 2017 im Rahmen eines Gottesdienstes erfolgen.

 

Pastorin Regine Boysen sprach allen, den Mitgliedern der Wahlvorstände für die Durchführung der Wahl, den anwesenden Gewählten und auch den nun nicht Gewählten ihren Dank für die Bereitschaft zur Übernahme eines Amtes in der Kirchengemeinde aus. Die letzte Sitzung des alten KGR in diesem Jahr ist am 07. Dezember.

 

Hric, 27. November 2016, www.jb-spo.de

 

Siehe dazu auch im Jahrbuch 2016 unter Monat Oktober: Wahl-Kirchengemeinderat

Weihnachtsmarkt auf Schloss Hoyerswort am 1. Advent

 

Adventszeit ist zugleich Weihnachtsmärktezeit. Man hat das Gefühl, sie seien herbeigesehnt, um die dunkle Jahreszeit zu erhellen. Wenn dazu dann noch ein sonniger Spätherbsttag kommt, lebt die Seele auf: Sonnenlicht und Kerzenlicht schaffen Glücksmomente.

 

Weihnachtsereignis in Tönning, Friedrichstädter Grachtenweihnacht und Weihnachtsmarkt auf Schloss Hoyerswort – man muss sich schon entscheiden, sind da doch auch noch die vielen kleinen Adventsmärkte wie z.B. der Julemarket in der Uffe-Skolen in Tönning oder der Gardinger Adventsmarkt um die Kirche St. Christian. Will man sich selbst etwas Gutes tun, heißt es Verweilen und die Sinne verwöhnen.

 

Aufgrund eines kurzfristig vereinbarten Treffens wurde dieses Jahr Hoyerswort für mich am 1. Advent Anlaufpunkt. Im Sonnenlicht präsentierte sich der mächtige Bau. Dabei ist der zurückliegende Haubarg auch nicht gerade klein zu nennen. Es war ein Kommen und Gehen. Die Türglocke läutete immer wieder aufs Neue. Das Cafe zog Menschen an, aber die Ausstellungen ebenso. Gaumen und Augen ließen sich verwöhnen. Den Blick konnte nicht nur ich schweifen und verweilen lassen.

 

Von Barbara Schüßler und Anette Metzger aus Hamburg oben in der Nähe des Treppenaufgangs auf das köstliche Ingwerangebot angesprochen, konnte ich nicht widerstehen. Im Schokoladen- oder Zuckermantel kommt der Ingwergeschmack ja so nach und nach zur Geltung. Das Versprechen der Wirkung von Ingwer-Zitronen-Sirup als Mittel gegen Erkältung – nur ein Teelöffel in heißes Wasser! – überzeugte mich. Oder waren es nur die beiden Damen, die sich eine Woche lang in der Küche ausschließlich diesem Ingwerangebot gewidmet haben wollten? Aber da waren auch noch farbige Paletten als Pflanzenständer oder stählerne Kerzenhalter, die vor dem Treppenabgang ins Auge fielen.- Im Saal erblickte ich neben vielen anderen schönen Dingen eine aus Eschenholz gedrechselte herrlich gemaserte Schale. Ich nahm sie in die Hand, fühlte das Holz und stellte sie zurück. Ich drehte meine Runde an den anderen Ständen vorbei. Die Schale aber befand sich nun bereits in den Händen zweier Damen. Was ich befürchtete, trat ein. Sie gefiel ihnen nicht nur, sie erwarben sie. Irene Maikath aus Weddigstedt konnte mich für den Kauf einer kleineren Schale aus Birkenholz aber nicht gewinnen.

 

Als ich das Herrenhaus verließ, war es inzwischen dunkel geworden. Dem hinteren Flügel stattete ich meinen Besuch ab, erfreute mich an dem Ausgestellten dort und in der ehemaligen Gesindeküche und hatte noch ein überaus freundliches Gespräch am Stand von Stephanie Entrich, Grafik Design & Illustrationen, aus Köln.- Der Haubarg ist dann einfach ein Muss. Der Weg hinein schon heimelig beleuchtet, ist es das Gebäude allein mit der Balustrade und dem Gebälk, das immer wieder fasziniert. Die liebevoll arrangierten „Antikwaren“ verschiedenster Art belebten den Raum, zauberten hier und da ein Lächeln oder riefen Erinnerungen wach.- Das ist Advent und Weihnachten. Ich wusste noch, was mich im Jahr zuvor beeindruckt hatte: Die Katze auf dem Stuhl, der Geigenkasten und der Kinderwagen sowie ein großer „Adventskranz“.

 

Noch ein Foto vom Herrenhaus Hoyerswort mit dem Tannenbaum davor und den erleuchteten Fenstern musste sein, ehe ich die kopfsteinerne Auffahrt hinunterging und heimfuhr.- Am 3. Adventssonntag ist ein zweites Mal Gelegenheit zum Besuch des Weihnachtsmarktes auf Hoyerswort.

 

Hans Jörg Rickert, 28. November 2016, www.jb-spo.de

 

Bilder vom 3. Advent sind in der obigen Bildergalerie am Ende zu sehen.  GPan

An der Ordinger Kirche erstrahlt nun auch ein Tannenbaum

 

„Alle Jahre wieder .... “ heißt es in dem bekannten Weihnachtslied, und doch ist es in diesem Jahr noch besser. Warum ? – Einen Baum mehr gibt es an besonderer Stelle zum ersten Mal.

Alle Jahre vorher war es fast keinem aufgefallen, jedenfalls hatte niemand darüber ein Wort verloren. Nun leuchtet auch dort ein Weihnachtsbaum im Lichterglanz. Der Standort hat es aber auch wirklich verdient.  Nun leuchtet er in einiger Entfernung vom Deich bei der Kirche St. Nikolai in Ording und erfreut bestimmt nicht nur all diejenigen, die ihn bisher dort vermisst haben sollten. Danke derjenigen, die das gesagt, und Christian Heldt mit seinen Gärtnern, der das dann auch umgesetzt hat.

 

Hric, 26. November 2016, www.jb-spo.de

Jugendausschuss entschied einmütig und war ausgabefreudig

 

Dass man schnell einmal einige Millionen ausgeben kann, ist bekannt. Wenn dieses dann auch noch für äußerst sinnvolle Maßnahmen geschieht, ist es richtig. Wenn es vor allem Kindern und Jugendlichen, Kunst, Bildung und Sport zu Gute kommt, ist es wunderbar. So ähnlich muss Bürgermeister Rainer Balsmeier wohl gedacht haben als er sich zu der Bemerkung veranlasst sah, der kleine Ausschuss sei „teuer“ geworden. Weitaus mehr als 5 Millionen insgesamt werden für die vier einstimmig beschlossenen bzw. empfohlenen Vorhaben nötig sein, die Folgekosten nicht eingerechnet. Der Ausschuss für Jugend, Kultur, Bildung und Sport jedenfalls ist dabei seinem Namen voll gerecht geworden.

 

Schon mit der Einwohnerfragestunde leitete Maike Christiansen aus der Bövergeest in die spätere Tagesordnung ein. Sie fragte an, ob Bürgerwünsche aus der Anhörung für die Gestaltung des künftigen Spielplatzes im Baugebiet Wittendün (B-Plan 64) berücksichtigt worden seien. Darauf konnte der für die Spielplätze sachkundigste Mitarbeiter des Amtes Eiderstedt Wilhelm Schmitz gleich mitteilen: „Soweit machbar und sicherheitstechnisch möglich haben wir das gut ergänzt.“ Seit 15 Jahren ist er für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften an diesen Orten zuständig. Zusätzlich wies er sich bei der Vorstellung der Planung und Bestückung mit Spielgeräten und Möglichkeiten als umsichtiger Gestalter aus.- Das Gelände befindet sich zwischen der Straße „Op de Geest“ 45 und 47 und dem rückseitigen Graben sowie dem zu ihm gehörigen Regenrückhaltebecken. Ein Naturstreifen befindet sich oberhalb des Grabens vor dem dann notwendigen 1,25 m hohen Doppelstabmassenzaun zum Spielgelände. Ansonsten wird der Spielplatz mit zwei horizontalen Brettern an Kunststoffpfosten abgesichert. Ein Hügel mit Hangrutsche, durch den außerdem ein kurzer Kriechtunnel führt, teilt den Bereich für die Kleineren mit Spielschiff, Federspiel und Viererwippe von dem für die Größeren mit Nest- und Doppelschaukel, Raumnetz, HipHop „Surfer“ und weiter in Richtung Zugangsstraße Boule Bahn und Slackline ab. Mit den Bänken sind es zwölf Spielgerätepositionen in einem Kostenumfang von 32.000 €. Das Gesamtbudget ist mit 45.000 € bereits in den Haushalt eingestellt. Der Ausschuss beschloss den Gestaltungsvorschlag sowie die Beauftragung des Amtes Eiderstedt mit der Ausschreibung. Die jetzt 71 Kinder und ihre Eltern dürfen sich schon freuen.

 

Weiter für Kinder ging es dann mit der Beratung und Empfehlungsbeschlussfassung über die Erweiterung der ev. Kita in St. Peter-Ording. Bereits 2015 hatte man über einen Anbau von zwei Krippenräumen beraten, aber nun werden seitens der Gemeinschaftsschule wieder einige der vom Hort genutzten Klassenräume benötigt. Anlässlich der bereits beschlossenen Maßnahme war nun eine Neubewertung unter Berücksichtigung aller Bildungsfelder in der Kita von Krippe bis Hort und Familienzentrum erforderlich geworden. Verwaltungsräume, Inklusionsarbeit, Sprachförderung, Elternarbeit, Personalräume, Küche sind jetzt einbezogen worden. Zu einer Krippengruppe gehören immer ein Schlaf- und ein Waschraum, für den Hort sind zusätzlich Kreativräume erforderlich, die Küche ist bei dieser größten Kita im Kreis mit 200 Kindern mit 165 Mittagessen zu klein. So hat man einen neuen Lösungsansatz entwickelt. Dazu gehört dann auch der Sportplatz am Fasanenweg, der zu einem Teil für die Bebauung zur Verfügung gestellt werden soll. Gleichzeitig soll er bei eigener Verkleinerung mit Anlage von Weitsprunggruben sowie 100-Meterbahn saniert werden.

 

Betreiber der ev. Kita ist das ev. Kitawerk Nordfriesland, Träger sind die Gemeinden, der Schulverband und die Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating. Geschäftsführer Christian Kohnke vom Kitawerk machte anhand Zahlen und Präsentation die Notwendigkeit deutlich: „Wenn wir Kita-Arbeit so machen wollen, wie sie vom Gesetzgeber gefordert wird, ist das unumgänglich. Vier Krippengruppen wären auf Schlag voll.“- Die räumliche Trennung von Gymnasium und Gemeinschaftsschulteil sei pädagogisch gewünscht. Die Zahlen sind über viele Jahre relativ stabil. „Um dieses Konstrukt Kita und Schule ist mir deswegen nicht bange“, folgerte Balsmeier auch im Hinblick auf Wohnungsbaumaßnahmen am Ort.- Auf die Frage von Ilse Stiewitt (SPD), welche Kosten auf die Gemeinde zukämen, war seine Antwort klar: „Die Folgekosten.“ Die Grobkostenschätzung für den Anbau und die notwendigen räumlichen Veränderungen im Stammgebäude beläuft sich auf etwa 4,2 Mio €. Weitere Kosten kommen für den Erwerb der zu bebauenden Fläche, einen zusätzlichen Gruppenraum, die Trockenlegung und Neugestaltung des Sportplatzes hinzu, natürlich auch solche für die Nutzung von Alternativmöglichkeiten während der Bauphase. Der Empfehlungsbeschluss fiel einstimmig dafür. „Wenn wir eine so tolle Einrichtung bekommen, ist es eine sinnvolle Entscheidung“, zog Wiltrud Kraas (FDP) als Vorsitzende das Fazit.

 

 

Für die Jugendarbeit von TSV, TC Blau-Weiß und Boßelverein St. Peter-Ording wurde der Gemeindevertretung die Bewilligung eines Zuschusses von insgesamt 5000 € statt bisher 1500 € empfohlen. Auslöser dafür war der Tennisclub mit einem Antrag auf Bezuschussung für eine Maßnahme gewesen. Schon in der letzten Sitzung war darüber beraten worden. Eine Aufstellung mit von Bürgermeister Balsmeier ausgewerteten Daten mit Punktebewertungen dazu lag vor.

 

Der Punkt „Beratung und Empfehlungsbeschlussfassung über die Möglichkeit einer Anmietung von Räumlichkeiten für Kunst und Kulturangebote“ war vor Eintritt in die Tagesordnung aus aktuellem Anlass aufgenommen worden. Duplizität der Ereignisse: Das war in der Einwohnerfragestunde als Auftrag an den Ausschuss gegeben worden, wurde zu dem Zeitpunkt aber nach kurzer Erläuterung nicht weiter erörtert. Seitens eines Investors, der in der Wittendüner Geest 30 den Neubau einer Galerie mit Gewerbe und Ferienwohnung plant, ist das Angebot an die Gemeinde gegangen, dort entsprechende Räumlichkeiten auf akzeptabler Mietbasis nutzen zu können. Die Galerie Tobien aus Husum will sich dort ebenfalls niederlassen. In Kooperation könnten dann gemeinsam mit dieser kurzfristig auch Präsentationsmöglichkeiten in ansprechender Form für Kunstwerke aus dem Besitz der Gemeinde genutzt werden. Hier stünden nun weitere Gespräche von Bürgermeister Balsmeier mit allen Beteiligten an. Dafür mache ein solcher Empfehlungsbeschluss Sinn. Der Ausschuss folgte dem einstimmig.

 

Informationen gab es danach zur Fortführung des Langzeitprojektes JiMs Bar, der erfolgten Einrichtung einer „Musikmobilstelle“ – besetzt für drei Jahre mit Henrik Kloth - im Rahmen der Urlauberseelsorge durch den „Verein Andere Zeiten“ und die Zusammenlegung von OGTS und Jugendarbeit. Dafür sind die Vorarbeiten gemacht. Die Ausschreibungsphase läuft, so dass im Frühjahr 2017 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Nachgefragt wurde seitens Jörn Tiedemann (SPD) bezüglich des „Trampelpfades“ über den deutlich sichtbar gesperrten Bahnübergang Bövergeest und einer diesbezüglichen Absicherung. Wer da gehe, handele vorsätzlich, so Bürgermeister Balsmeier. Der Bürger habe auch selbst Verantwortung zu übernehmen.

 

Hric, 25. November 2016, HN und www.jb-spo.de

Polizeiarbeit und E-Mobilität

TZ im Dialog - Polizeiarbeit und E-Mobilität

 

Über die Polizeiarbeit am Ort informiert zu werden, war aufgrund einer gestiegenen Anzahl von Einbrüchen Wunsch und Auftrag zugleich geworden, und E-Mobilität ist Thema in St. Peter-Ording. So bat Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier um Verständnis, dass man dieses Mal aus zeitlichen Gründen wohl kaum zu den Fragen unter dem Motto „Was Sie bewegt?“ kommen werde. Diesen Sachfragen würde dann am nächsten Abend dieser Veranstaltungsreihe am 14. Dezember Raum gegeben werden. Er freue sich, dass das Interesse anhalte. Das war bei zwar weniger Teilnehmern als im Durchschnitt weiterhin groß.

 

Der Leiter der Polizeistation St. Peter-Ording Frank Dittelbach informierte über die Polizeiarbeit. Sieben Kräfte arbeiten in der Dienststelle Deichgrafenweg 4. Während der Saison kommen zusätzlich drei meistens fertig ausgebildete jüngere zur Verstärkung. Zur Tagespräsenz von 7 bis 19 Uhr  gehören zwei Streifen – jeweils zu Zweit – sowie eine vom Polizeirevier Husum, zu dem Eiderstedt gehört. So waren denn auch Dirk Benzmann, Leiter des Polizeireviers Husum, und Sven Knies, Leiter der Kriminalpolizeistelle Husum, anwesend. Die Nachtpräsenz wird gemeinsam mit Garding und Tönning von einer Streife ab 19 Uhr abends bis zum nächsten Morgen übernommen. Die Einsatzfahrzeit ist dann notwendigerweise abhängig vom jeweiligen Standort des Fahrzeugs.- Seit zwei Jahren gibt es für die Öffentlichkeit zweistündige Sprechzeiten am Mittwochvormittag und am Donnerstagnachmittag. Gefahren wird wegen der Strandtauglichkeit mit Allradantriebfahrzeugen.- Im ländlichen Dienst passiere alles, nur nicht so oft wie in einer Stadt, und dann kämen hier noch Besonderheiten dazu. So sei der Kite-Surf World Cup bei allen Anstrengungen bezüglich Ordnung und Sicherheit in der Regel eine kaum mehr zu leistende Herausforderung gewesen. Wenn dessen Fehlen auch von manchen bedauert werde, für den Polizeidienst bedeute das Erleichterung. „Für alle anderen Veranstaltungen am Strand sind Konzepte entwickelt worden, die die Sicherheit der Bürger und die Aufrechterhaltung der Ordnung in St. Peter-Ording gewährleisten“, so Frank Dittelbach.

 

Nun kam es mit dem Flug von Drohnen doch zu von „Was Sie bewegt ?“. Geschildert wurde sowohl Drohnenflug im Garten als auch auf der Seebrücke in unangemessener Höhe über den Köpfen. Mit „dieses Thema beschäftigt uns sehr“ schaltete sich die stellvertretende Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff ein. Für den Einsatz von Drohnen ist bei der Nationalparkverwaltung eine Aufstiegsgenehmigung einzuholen. Die gilt immer nur für einen fest geschriebenen Zeitraum. Außerdem ist ein Führerschein dafür erforderlich. Beim Problem mit kleineren Drohnen solle man die Polizei informieren. Mit ihr arbeiteten Ordnungsamt, TZ und NPV zusammen.

 

Zweiter Punkt war die Sicherheit vor Einbrüchen. Martin Schmidt, Leiter des Bezirksdienstes beim Polizeirevier Husum und zugleich Präventionsbeauftragter, gab dazu eine Vielzahl von Hinweisen. Ziel aller Maßnahmen muss immer die Verhinderung von Einbrüchen sein. Wie wichtig das ist, wurde deutlich, als er von Erlebnissen mit Einbruchsgeschädigten berichtete. „Die Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls als Folge eines Einbruchs hinterlässt Spuren“, machte er deutlich. Die seien nicht zu unterschätzen. Sie reichten von Schlaflosigkeit, Übernachten bei Freunden bis zum Verkauf des Hauses. Er monierte u.a., dass beim Neubau eines Hauses zu wenig auf Einbruchsicherheit geachtet würde. „Die Haustür ist gesichert, aber dann?“ An vielen Beispielen zeigte er auf, worauf man achten solle und was man schon mit eigenem Verhalten ohne alle Kosten tun könne, z.B. Fenster schließen, Schlüssel nicht von innen in der Tür stecken lassen, Handtasche mit Inhalt nicht sichtbar abstellen etc. Einbruchsdiebe seien schnell. Je länger sie arbeiten müssten, desto höher sei das Entdeckungsrisiko. Diese Zeit zu verlängern, sei wichtig. Zu lange sei für Einbrecher gefährlich. Bei Abwesenheit sind die Nachbarn eine Hilfe. Bei Einbruchsverdacht sei umgehend 110 zu rufen. Bei Verlust von Brieftasche oder Geldbörse mit Karten gilt die Nummer 116116 zwecks schnellstmöglicher Sperrung des Kontos. Für Wertsachen ist ein Tresor bei der Bank der richtige Ort. Auf die Problematik der Entfernung der Streifen vom Tatort angesprochen, wurde auf die im Einsatz befindlichen Zusatzstreifen im Revier hingewiesen, von denen Kriminal- und Schutzpolizei Kenntnis haben. Deswegen müsse man auch immer die Leitstelle 110 anrufen.

 

Den Themenwechsel zu E-Mobilität meisterte Stephan Wiese gekonnt mit einem Plädoyer für Elektrofahrzeuge. Er ist Projektmanager von eE4mobile eG. auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande bei Leck. Dort können E-Mobile getestet werden. 12 km Straßen gibt es auf dem 127 Hektar-Gelände.- „Die E-Mobilität ist angekommen. 2017 wird das Jahr der Schnellladestationen“, so Wiese während seines Vortrages. Strom gibt es genug. 54 Zwei-Megawatt-Windkraftanlagen reichten für alle 94.000 PKW im Kreis NF für je ca. 45 km Fahrtstrecke am Tag. Mehr fährt ein Auto bei uns nicht. Je nach Fahrzeug können 200 km und mehr mit einer Akkuladung gefahren werden. Die Fahrzeuge sind komfortabel, leise und stoßen keine Abgase aus. Statt 33% liegt der Wirkungsgrad bei 90%. Als Lademöglichkeit reicht eine Steckdose. Es dauert dann nur länger. 100 km kosten mit dem E-Mobil um 5,40 €. Elektromobilität bedarf der  Umstellung des Fuhrparks. Für Gäste seien neue Mobilitätsangebote zu schaffen mit z.B. Bahnanreise und E-Mobilvermietung, das dann aber auch Online.

 

Rainer Balsmeier verwies abschließend auf bald zwei weitere Schnellladestationen beim Alten Rathaus zu den zwei bereits bei der Dünen-Therme vorhandenen. Auch bei einigen Beherbergungsbetrieben gibt es schon Möglichkeiten. „Wir können Strom anbieten und gehen davon aus, dass es mehr wird. Die bisherige Nutzung weist in diese Richtung.- Gemeinde und TZ wollen sich diesem Thema kurzfristig und möglichst auch gemeinsam mit Husum, Tönning und Büsum verstärkt widmen, um E-Mobilität auf die Straße zu bringen.“ Die Frage aus dem Publikum nach der Möglichkeit von E-Mobilität für den Ortsbus musste Balsmeier auf die mit 500.000 € hohen Anschaffungskosten derzeit verneinen.

 

Hric, 24. November 2016, HN und www.jb-spo.de

Finanzausschuss erledigte seine "Hausaufgaben" einstimmig

Alle Angelegenheiten, die in einer Kommunalgemeinde irgendwie mit Geld zu tun haben und im Haushaltsplan ihren Niederschlag finden, landen auch auf dem Tisch des Finanzausschusses , selbst wenn sie vorher schon in anderen Ausschüssen beraten worden sind. So war es auch dieses Mal, wo sich bereits Hauptausschuss bzw. Tourismusausschuss mit den Angelegenheiten befasst hatten. Für den zuhörenden Einwohner ist dann manches nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen, denn die Ausschussmitglieder sind meistens „eingeweiht“. So war es dann tröstlich zu wissen, dass selbst der Ausschuss bei der Satzung für das Sondervermögen der Kameradschaftskasse der Feuerwehr hinsichtlich des formalen Aktes bzw. beim Wirtschaftsplan des Friedhofsverbandes bezüglich der Ermittlung der Unterhaltungskosten für die Friedhöfe seine Fragen hatte. Alle anderen wesentlichen Tagesordnungspunkte waren echte „Selbstgänger“ ohne jegliche weitere Bemerkungen und Diskussionen.- Dazu gehörten die Behandlung des Halbjahresberichtes der Tourismus-Zentrale zum 30. Juni 2016, der Jahresabschluss der TZ 2015 sowie die unvermutete Kassenprüfung durch das Gemeindeprüfungsamt des Kreises Nordfriesland im Jahr 2014. Die Gemeindevertretung wird in der Dezember-Sitzung diese sowie die anderen Punkte abschließend behandeln.

 

Es sei erinnert: Der Halbjahresbericht der TZ 2016 war konform zum Wirtschaftsplan. Den witterungsbedingten Einbruch im August hat der überaus gute September mehr als nur wett gemacht, so dass auch das Wirtschaftsjahr 2016 nach den beiden guten Jahren 2014 und 2015 positiv abschließen wird. Der überaus gute Jahresabschluss 2015 von 996.000 € ist auch bedingt durch Auflösung von Rücklagen aus 2014, aber pro Jahr dann einen Überschuss von 450.000 bis 500.000 € erwirtschaftet zu haben, bezeichnete Bürgermeister und Tourismusdirektor Rainer Balsmeier als „ein riesentolles Ergebnis“. Er wies außerdem darauf hin, dass sich bezüglich der Pfahlbauten durch Verkürzung der Abschreibungsdauer auf fünf Jahre höhere Beträge ergeben.

 

Für die Strandkorbmiete genehmigte der Ausschuss einstimmig ein neues Preisgefüge. Das bisherige war in sich für den Gast vor allem bei Verlängerung von Wochenkörben nicht schlüssig. Es ist auch deswegen erforderlich, weil an der Einführung eines Systems für die Online-Buchbarkeit für Strandkörbe gearbeitet wird. Es ist beabsichtigt, das IStrand Buchungs- und Verwaltungssystem der Firma Cap3 in 2017 einzuführen. Dieses ist bereits in Binz und in Westerland im Einsatz.

 

Durch den Erlass des Gesetzes zur Kameradschaftskasse für Freiwillige Feuerwehren ist eine Satzung für Sondervermögen, z.B. durch Spenden, erforderlich. Ein solcher Entwurf lag vor. Die FFW St. Peter-Ording hat bisher schon nach dem jetzt gesetzlich formalisierten vorgeschriebenen Verfahren gearbeitet. Dieses beinhaltet allerdings zusätzliche Aufgaben wie die Aufstellung eines Haushaltsplanes und weitere Regelungen. Nach einigen wenigen Randbemerkungen zu diesem Formalvorgang wurde einstimmig beschlossen „es so zu machen, wie beschrieben“. Im Klartext: Mehr Schreibarbeit, sonst alles wie gehabt.

 

Dann war noch der Wirtschaftsplan 2017 des Friedhofverbandes Eiderstedt, St. Peter Ording mit seinen drei Friedhöfen in Ording, auf der Bövergeest und im Dorf betreffend, zu behandeln. Da bezüglich des Bestattungsgesetzes geregelt ist, dass jede Gemeinde als staatliches Organ für eine ordnungsgemäße Bestattung der Verbliebenen Sorge zu tragen hat, ergeben sich für sogenannte „Simultanfriedhöfe“ wie in St. Peter-Ording Kosten. Die von den Hinterbliebenen aufzubringenden Bestattungskosten sind weit entfernt von den tatsächlichen Kosten für die Friedhofsunterhaltung, die der Friedhofsverband gemäß Vertrag mit der Gemeinde für diese übernimmt. Die Grabpflege ist davon selbstverständlich ausgenommen. Zusätzliche Kosten verursachen außerdem die Unterhaltung der Wege, der Überhangflächen – das sind nicht von Gräbern belegte Flächen - und anderes. Bei errechneten Einnahmen in Höhe von 22.110 € und Ausgaben von 103.190 € verbleibt beim Friedhofsverband ein Defizit von 81.080 €, das von der Gemeinde auszugleichen ist und deshalb im Haushaltsplan 2017 der Gemeinde berücksichtigt werden muss. Trotz der im Hauptausschuss auch mit Erläuterungen nur „schwer verständlichen“ Ermittlung der Beträge blieb den Mitgliedern des Ausschusses nichts übrig, als der Einstellung in den Haushalt 2017 zuzustimmen.

 

In seinem Bericht zum Wirtschaftsplan der TZ prognostizierte Rainer Balsmeier für 2016 eine „Punktlandung“ mit dem positiven Ergebnis einer „Schwarzen Null“. Wie groß sie sein werde, wüsste er noch nicht. Die im Haushaltsplan 2016 der Gemeinde eingeplanten Mittel in Höhe von 633.000 € für den Ausgleich des Verlustes der TZ würden deswegen nicht gebraucht.- Die Gewerbesteuereinnahmen würden wieder erfreulich höher ausfallen, aber „wir werden deswegen auch immer mehr zahlen müssen“, was die Umlagen beträfe. Bei ehemals 600.000 € gegenüber nun für 2016 mehr als der angesetzten 1,95 Mio €, sei das sehr gut, aber der Gemeinde blieben davon letztlich nur 25 bis 27 Prozent.- Ohne einen Blick auf die Baumaßnahmen konnte der öffentliche Teil nicht zu Ende gehen. Überall im Ort wird von bzw. für die Telecom in Gehwegbereichen gearbeitet. Wo sinnvoll – nicht in der Böhler Landstraße ! – werden die Gehwege gleich saniert. Das ist so mit den beteiligten Firmen kostenmäßig geregelt. Ob die Kosten noch aus dem laufenden Haushalt bezahlt werden, hängt vom Eingang der Rechnungen ab.

 

Hric, 15. November 2016, www.jb-spo.de

 

An der Wende des Kirchenjahres vor dem ersten Advent

 

Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr und die Adventszeit beginnt. Dem Gedenken an die im Jahr verstorbenen Gemeindeglieder folgt die Wartezeit auf das Fest der Geburt Christi.-

 

Dunkel war es am späten Sonnabendnachmittag in der Olsdorfer Straße wie auf dem Friedhof um die St. Peter-Kirche. Nur aus dem Chor- und Altarraum drang ein wenig Licht nach außen. Dunkelheit empfing den Besucher der Kirche, und es waren etliche, die dort still für sich inne hielten oder auch eine Kerze entzündeten. Das Triumphkreuz war vollkommen dunkel, nur die Silhouette von Maria und Johannes erkennbar. Der Altar mit dem siegreichen Christus im Licht.-

 

In den verschiedenen Ortsteilen weisen die von der Gemeindegärtnerei bereits aufgestellten großen Tannenbäume untrüglich auf die Adventszeit hin. Von Böhl bis zur Nikolai-Kirche in Ording wird uns ihr Licht erfreuen und die dunkelste Zeit des Jahres erhellen. Wie in den Vorjahren hatten im Dorf Bäckerei Siercks und Floristik Crantz zum Wochenende zu sich eingeladen. Weihnachtsplätzchen und Stollen konnten probiert und Adventsschmuck bewundert werden. Manch einer suchte bei dem weniger freundlichen Sonntagswetter die warmen Räumlichkeiten besonders gerne auf. Da waren von den beiden Buden bei „Täglich“ auch Glühwein und Brat- oder Currywurst nicht verkehrt.

 

Dennoch waren auch viele am Strand unterwegs. In Ording wehte der Wind von den Dünen her heftig Richtung Wasserkante. Ab und zu küselte er. Das Wasser konnte hier wegen des Südwest mit Stärke 7 und Böen um 85 km/h nicht hoch auflaufen. Ein vereinsamter arktischer Sanderling suchte am Steg im vom Wasser angespülten Allerlei nach Futter. Konnte er nicht fliegen oder wollte er nicht? Der Wind hätte ihn sonst wohl weggepustet.

 

Am Sonntagabend gab es dann ein Orgelkonzert mit Werken von Nikolaus Bruns (1665-1697), Georg Böhm (1661-1733), Johann Sebastian Bach (1685- 1750) und Max Reger (1873-1916). Dessen Fantasie op. 52,2 über den Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ führt uns musikalisch von Totenstille zum Halleluja. Das Lied selbst gehört zum Ende des Kirchenjahres. An der Lobback-Orgel in der St. Peter-Kirche spielte Christoph Jensen.

 

Das von Papst Franziskus ausgerufene „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ ist ebenfalls zu Ende gegangen. Die „Heilige Pforte“ wurde geschlossen und wird wieder zugemauert.

 

Nächsten Sonntag ist 1. Advent. Freuen wir uns auf die kommende „Lichterzeit“!

 

Hans Jörg Rickert, 20. November 2016, www.jb-spo.de

St. Peter-Ording ist offiziell einer von sieben neuen Nationalparkpartnern

Fachtagung für Naturschutz und Tourismus und Vorstellung neuer Nationalparkpartner

 

Das Dünen-Hus St. Peter-Ording war dieses Jahr Veranstaltungsort für die Fachtagung „Naturerlebnis im touristischen Angebot“. Zum 14. Mal seit 2003 kamen Interessierte aus Naturschutz und Tourismus zusammen, um dieses Mal das Schwerpunktthema „Nachhaltige Mobilität in der Nationalpark-Region“ zu beleuchten. Veranstalter war - in Kooperation mit der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording (TZ) - die Nationalparkverwaltung (NPV) gemeinsam mit der Nordsee-Tourismus-Service GmbH (NTS), Dithmarschen Tourismus, dem WWF und der Fachhochschule Westküste. - Mit „St. Peter-Ording – aktiv und nachhaltig“ widmete sich das Programm im Dünen-Hus erstmals auch einem regionalen Fokus. Sieben neue Eiderstedter Nationalpark-Partner stellten sich vor. Es gab Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion mit der Fragestellung „Nachhaltig mobil im Nordseeurlaub – wie geht das?“.

 

In Sachen Nachhaltigkeit ist Eiderstedt ein Vorreiter. Das dokumentiert sich besonders in der touristischen Entwicklung im Nordseeheilbad St. Peter-Ording und ebenso in der wachsenden Zahl von Nationalpark-Partnern auf der Halbinsel. Die Vorsitzende des Vergaberates Anja Szczesinski vom WWF Wattenmeerbüro  und Matthias Kundy von der NPV überreichten bei der Fachtagung an die Neu-Nationalpark-Partner die entsprechenden Urkunden:

Es sind die DB Regio, die die Strecken Kiel – Husum – St. Peter-Ording und demnächst auch Hamburg-Westerland bedient, der Kiebitzhof (Ferienwohnungen St. Peter-Ording), der landwirtschaftliche Biobetrieb von Jürgen Reck (Witzwort), der Förderverein Kunst und Kultur Eiderstedt mit der Künstlergruppe KunstKlima, das Hotel Strandgut Resort St. Peter-Ording, die Kultursaison Eiderstedt e.V. sowie die Gemeinde St. Peter-Ording.

Mit ihnen gibt es jetzt 161 Nationalparkpartner. Gemeinsam ist ihnen das eindeutige Bekenntnis zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Sie tragen als Hauptziel aktiv dazu bei, die natürliche Umwelt zu schützen und sie den Gästen der Westküste erlebbar zu machen. Diese Betriebe und Verbände verpflichten sich, nach strengen Umweltkriterien zu arbeiten und auch damit ihren Beitrag zum Erhalt des Wattenmeeres zu leisten. Anja Szczesinski betonte und ermunterte: „Wir freuen uns, Sie mit an Bord zu haben. Nutzen Sie die Chancen, seien Sie kreativ!“

 

Nationalparkpartner kommen aus ganz unterschiedlichen Geschäftsfeldern. Es sind Verbände und Vereine, Beherbergungsbetriebe, Verkehrsunternehmen, Kulturschaffende, Gästeführer und Gemeinden. Die drei neuen St. Peter-Ordinger Nationalparkpartner gesellen sich zu Süderdün-Appartementvermittlung GmbH, Schäfer-Tours, Museum Landschaft Eiderstedt, Kunstinitiative (Kispo), Deichgalerie und Ferienwohnung Sibille Rehder, Marsch & Meer und vielen anderen am Ort. Matthias Kundy ergänzte dazu mit dem Hinweis, dass aufgrund der Partnerschafts-Voraussetzungen nicht jeder Partner werden, sich aber jeder für den Nationalpark Wattenmeer einsetzen kann. Das tue in St. Peter-Ording beispielhaft Karsten Johst vom Edeka-Markt im Dorf. Mit aus Flaschenpfandbons gespendeten Geldern – die Pfandbelege werden nicht eingelöst, sondern wandern in eine Box - hat er Strandmüllboxen finanziert, die an den Stränden in St. Peter-Ording zur Aufnahme von aus dem Meer angetriebenen und von Strandgästen gesammeltem Müll dienen. Weitere Maßnahmen unterstützt er wie „Küste gegen PLastik“ und anstelle Plastik die Verwendung von Papier. Die Nordseeschule und die ev. Kita St. Peter-Ording kooperieren ebenfalls mit der NPV. Auch sie können aufgrund der Statuten keine Nationalparkpartner werden.

 

„Unsere Gäste kommen aufgrund des sensationellen Strandes und des Naturerlebens zu uns. Da ist es nur logisch, dass wir uns als Gemeinde/Tourismus-Zentrale und Nationalparkverwaltung gemeinsam auf den Weg machen, dieses Erlebnis für die Zukunft zu sichern“, brachte es Constanze Höfinghoff auf den Punkt. Und Rainer Balsmeier fasste abschließend zusammen: „Die Nationalpark-Partnerschaft dokumentiert nun auch ganz offiziell die langjährige kooperative Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Nationalparkverwaltung“.- Das Tandem in der Leitung der TZ hatte in seiner Vorstellung des Ortes unter dem Veranstaltungs-Block „St. Peter-Ording – aktiv und nachhaltig“ die Entwicklung seit den 90iger Jahren mit den getätigten Infrastrukturmaßnahmen aufgezeigt. In der intensiven Diskussion um Nationalpark und Strandparken seien Prozesse in Gang gebracht worden, die am Strand und im Tourismus-Betrieb zu Investitionen führten, die den Kur- und Badeort qualitativ attraktiver gemacht haben. Bezüglich der verschiedenen Regelungen für die Nutzung des Strandes habe man sich nach anfangs auch streitbaren Auseinandersetzungen immer besser verständigt. Nachhaltiges Wirtschaften erfolgt durch Denken in Kreisläufen sowie bei Energieeinsparungen durch Optimierung und Umstellungen.

 

Gemeinde und TZ haben bei allen Aktionen und Events die Umwelt und den Schutz der Natur im Blick. Strandreinigung mit einer Reinigungsmaschine erfolgt in der Saison täglich. Ideell und praktisch wird das im Frühjahr und im Herbst durch die Veranstaltung „SPO klart auf“ unterstützt. Alles Handeln ist geleitet von den Aspekten „sozial, ökologisch, ökonomisch“. Ziel ist dabei ein weiterhin lebenswertes St. Peter-Ording. Bei Sicherung des Wirtschaftsfaktors Tourismus soll der Ort mit seinem 12 km langen und bis zu 2 km breitem Strand sowie mit den Salzwiesen, Strandseen und Dünen als Teil des Nationalparks und seit 2009 des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer für seine 4000 Einwohner und 4200 Zweitwohnungsbesitzer, für etwa 360.000 Gäste (2,3 Mio Übernachtungen) und 500.000 Tagesurlauber liebenswert bleiben.

 

Kirsten Boley-Fleet von der NPV hatte zudem erläutert, wie touristisches Angebot und Naturschutz zusammengebracht werden. 90 Prozent der Gäste fühlten sich durch Naturschutzregelungen nicht eingeschränkt. Sie betonte: „Der Mensch ist im Nationalpark ein willkommener Gast, wenn die zwischen Gemeinde und NPV abgestimmten ‚Spielregeln‘ eingehalten werden.“

Nach der Begrüßung durch die Moderatoren Anja Szczesinski (WWF) und Frank Ketter (NTS) und Einstimmung auf das Thema hatte Tourismusreferentin Kerstin Ehlers im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie die Bedeutung des Naturerlebens für den Tourismus in den Fokus ihres Grußwortes gestellt. 24 % bezeichneten sich selbst als Natururlauber. Die Westküste sei dafür schon ganz schön weit aufgestellt und die Belebung der Nebensaison hier bereits gut möglich. Nachhaltigkeit sei ein Schwerpunkt im Tourismus-Cluster.-

 

Diesem widmete sich die Fachtagung besonders im Nachmittagsblock über „Nachhaltige Mobilität“ mit zunächst Kurzstatements von Olaf Raffel (Tourismus Marketing Service Büsum) zu „E-Mobilität in Büsum“, Rainer Balsmeier zum „Ortsbus St. Peter-Ording“, Christoph Ening und Bendix Thomsen zum Projekt E-Mobilität der Stadtwerke Husum, Gunnar Thöle (Kreis NF) zum Schnell-Ladenetz für Elektromobile und Stephan Wiese zum Netzwerk E-Mobilität am Green-TEC-Campus und danach dem Vortrag von Maike Berndt (dwif-Consulting)  zum „Projekt ‚Fahrscheinloser Nahverkehr für Touristen‘ und was läuft woanders“. Eine Podiumsdiskussion mit Hans-Ulrich Rösner (WWF), Dennis Fiedel (NAH SH), Olaf Raffel, Heiko Hecht (Nahverkehr-SH GmbH) und Maike Berndt zu „Nachhaltig mobil im Nordsee-Urlaub“ beschloss die Veranstaltung. Sie riet zum Probieren, was es mit einem Aufpreis von ca. 0,50 € pro Nacht auf der Gästekarte bewirke. Man solle zeigen, was geht, nicht nur Hindernisse sehen. Es wurde kIar: Hier ist noch viel Nachdenken und Arbeit erforderlich.

 

Siehe dazu auch folgende Berichte im Jahrbuch 2016:

 

Juli                   Bojenkette am Südstrand für Wassersport und Naturschutz

September        Aktionstag „SPO klart auf“

Oktober Hundehaltern und ihren besten Freunden auf den Fersen

                        St. Peter-Ording will Nationalparkpartnerschaft besiegeln

                        Kita jetzt auch Nationalparkkita

Nationalparkhaus St. Peter-Ording informiert

November         Eindeutiges „Ja“ zur Nationalparkpartnerschaft

 

Hric, 19. November 2016, www.jb-spo.de

Museum ermuntert zum Besuch seiner neuen Dauerausstellung "Vom Armenhaus zum Badeparadies"

 

Vor etwas mehr als einem Monat war die neue Dauerausstellung „Vom Armenhaus zum Badeparadies“ im Museum Landschaft Eiderstedt eröffnet worden. Nun lud das Museum bei freiem Eintritt zu einem Besuch ein. Museumsleiterin Sabine Graetke und die Vorsitzende des Vereins KulturTreff e.V. Hilke Herzberg – seit 1998 ist der Verein mit seinen Ehrenamtlern Betreiber des MLE – freuten sich, wie gut dieses Angebot sowohl von Einheimischen als auch Gästen angenommen wurde. Über 120 Interessierte waren gekommen. „Die Stimmung war gut, es war mehr los als bei der Saisoneröffnung, und wir haben spontan ganz viele positive Rückmeldungen bekommen - nicht nur zur neuen Dauerausstellung, auch zum Haus selbst mit seinen anderen Abteilungen“, bilanzierten die beiden den Museumssonnabend.

 

Christel und Johannes Otto Hamkens wollten gerade das Museum verlassen. Auf ihren Eindruck zur neuen Ausstellung angesprochen, kam als erstes eine Replik auf den Titel: „Vom Armenhaus zu ‚zuviel Gästen‘.“ Dann aber hieß es gleich: „Sehr informativ; der Sprung von damals zu heute ist wunderbar gelungen.“- Rita Vanheiden aus Hamburg, kurz vor der Heimreise nach der Reha in der Strandklinik, war mit Anton Fath aus Munderkingen/Baden-Württemberg ganz bewusst ins Museum gegangen. „Wir haben das gehört und einen Hinweis bekommen. Ich bin begeistert. Es ist viel zu lesen und zu sehen.“ Er fand es gut gestaltet. Wenn man die darin enthaltene Sorgfalt, Mühe und Arbeit wertschätzen wolle, müsse man bei den vielen Informationen Geduld und Zeit mitbringen. „Bewundernswert das Engagement der Ehrenamtlichen“, betonte er abschließend.- Familie Helmut Walter einschließlich Enkel Bendiks „eroberte“ den Raum. „Einmal im Jahr besuchen wir immer das Museum. Diese Ausstellung ist sehr informativ mit vielen Handlungsmöglichkeiten“, sagte Torsten Walter. Das bewies Bendiks gleich, indem er ein Auto erfühlte. Mit ihnen waren in den Raum Karin und Rainer Wilde aus St. Peter gekommen wie auch Beate Müller mit Wolfgang Bestermann aus Norderstedt. Sie ist seit Ewigkeiten mit dem Ort verbunden und hat im Heideweg ein Haus. Die Ausstellung interessierte beide.- Über den Zeitungshinweis waren Dieter und Rita Hagelstein neugierig gemacht worden. Nun standen sie vor dem „Häuserkino“ mit dem Bild von der Schmiede. Das erinnerte sie an „Opa in Westerhever“. „Spitzenmäßig fanden sie es. Wir kommen mal wieder.“- Vor der Tafel ‚Im Märchenland – als Kind in St. Peter‘ standen Binnenschiffer Carsten Küster und seine Frau Stefanie aus Kalkriese aus einem ganz einfachen Grunde: Ihre Kinder Eric und Emilie sind im Internat, und die Tochter war hier auf Knopfdruck mit einem Beitrag zu hören. Cornelia und Klaus Jung aus Netphen in der Nähe von Siegen kommen seit 35 Jahren nach St. Peter-Ording. Inzwischen haben sie eine Ferienwohnung. „Wir kommen vorwiegend in der Nebensaison.“ Sie wollten schon immer mal ins Museum und hatten sich heute nur einen Überblick verschafft.- Christoph und Lilian Breitkopf aus Hannover waren zum allerersten Mal für fünf Tage im Badeort. „Museum Landschaft Eiderstedt hörte sich für uns interessant an. Vor allem von den Haubargen wollte ich etwas wissen. Wir konnten heute nur flüchtig durch die Ausstellung gehen, aber ich habe mir gleich drei Rezeptkarten mitgenommen“, sagte sie, und ihr Mann ergänzte: „Die Fotos von den Bademoden habe ich noch im Kopf.“ Sie wollten wiederkommen.

Zwölf verschiedene Themenbereiche deckt die Ausstellung ab. Dazu gehört auch eine Information über den Nationalpark Wattenmeer, seinen Artenreichtum und die Einzigartigkeit. Schließlich ist das seit 2014 zertifizierte Museum auch Nationalparkpartner und die Entwicklung zum „Badeparadies“ hat ihre Ursache im Nordseeklima und den besonderen natürlichen Gegebenheiten, wie dem langen und breiten Strand mit seiner Weite. ‚Statistisches‘ heißt eine Tafel. Wie haben sich Dorf und Bad entwickelt? Wie kam es zum Zusammenschluss von St. Peter und Ording zu einer Gemeinde?- Wie war es früher im Vergleich zu heute? Bilder, Hör- und Aktivstationen laden ein. Man muss nicht alles auf einmal. Bis auf Montag hat das Museum jetzt von November bis März täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der angemessene Eintrittspreis dient nicht zuletzt auch der Unterhaltung dieses Museums, zu dessen Erhalt und Weiterentwicklung sich viele Ehrenamtliche mit hohem Engagement einbringen.

 

Hric, 19. November 2016, HN und www.jb-spo.de

Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer ist „schönste Wildnis“

 

Deutschlands Naturwunderwahl ist eine Kooperation der Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. Der Online-Aufruf 2016 dazu lautete:

Wählen Sie das schönste Naturwunder Deutschlands zum Thema "Wildnis". Folgender Text war den 13 zur Wahl stehenden Naturwunder vorangestellt:

 

„Windzerzauste Steilufer, schroffe Felsenformationen, skelettierte Buchen, dunkle Moore, wilde Unterwasserwelten – quer durch die Republik lässt sich die Dynamik und Kraft der Natur erleben. Vor allem in den Nationalparks, Biosphärenreservaten und Naturparks – den Nationalen Naturlandschaften - gibt es viele dieser wilden Wunder. Durch ihre Ursprünglichkeit und die natürlich ablaufenden Prozesse ohne menschliche Nutzung finden hier spezialisierte Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.“

 

Dazu war per Online Voting vom 01. Juli bis zum 18. September eingeladen. 5661 Stimmen sind eingegangen. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurde mit 30,92 der Stimmen auf Platz 1 gewählt vor den Nationalpark Harz „Bergwildnis Harz“ mit 25,75 % und den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft „Darßer Weststrand“ mit 20,77 %.

 

Mit dem folgenden Kurztext und Luftbild war die Naturwildnis Wattenmeer vorgestellt worden:

Das Wattenmeer ist eine der wenigen urwüchsigen, vom Menschen weitgehend unveränderten Naturlandschaften Europas und die vogelreichste Region unseres Kontinents. Das schleswig-holsteinische Wattenmeer ist Teil dieses Weltnaturerbes und der größte Nationalpark zwischen dem Nordkap und Sizilien. Echte Wildnis ist dort an vielen Orten zu erleben. Die Salzwiesen, Priele und Nehrungen bei St. Peter-Ording sind ein Beispiel.

Zur Entgegennahme der Urkunde an Silke Schneider, Staatssekretärin des Umweltministeriums in Kiel, und an Detlef Hansen, Leiter der Nationalparkverwaltung des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein LKN-SH als Exekutivorgan des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) des Landes Schleswig-Holstein hatten sich diese gemeinsam mit Michael Beier, Vorstand der  Heinz Sielmann Stiftung, und Elke Baranek, Geschäftsführerin von Europarc Deutschland für Mittwoch, den 16. November verabredet. Als Treffpunkt hatte Detlef Hansen den wohl schönsten Standort für Naturwildnis und Landschaftserlebnis Wattenmeer in St. Peter-Ording gewählt: Die Seeseite des Deiches vor dem Katastrophenschutzweg beim Zusammentreffen von Grudeweg und Norderdeich in Ording mit dem Blick über die Tümlauer Bucht in Richtung Leuchtturm Westerheversand.

 

Dieses Areal hat sich in den inzwischen mehr als 31 Jahren Existieren des Nationalparkes naturwildnishaft weiterentwickelt. Es ist Rast- und Brutgebiet für eine Vielzahl von Vogelarten. Dünen- und Schilfgürtel, Salzwiesen, Priel und Watt sind hier mit ihrer Pflanzenwelt und dem für das Wattenmeer typischen Vogelreichtum erlebbar. Wenn an diesem Tage auch mehr grau als farbenprächtig, waren bei all den Grautönen Formen und Farben und Veränderungen unmittelbar erlebbar, da man fast unmerklich nicht mehr nur auf dem Wattboden, sondern auch im auflaufenden Wasser stand. Das Grau des Nebels konnte nur ein wenig die Strahlkraft der Schönheit dieser Natur trüben, der Reiz der Wildnis war dadurch vielleicht noch unmittelbarer. Das Rufen der Nonnengänse in der Luft trug zusätzlich dazu bei wie auch ein Schwarm von vielen Vögeln draußen über dem Watt.

 

 

Einige O-Töne anlässlich der Übergabe der Urkunde auf der Berme:

 

Dr. Detlef Hansen anl. der Begrüßung:

„... Ich finde es toll, dass Sie hier sind. Es ist ein Stück Wertschätzung für unsere Arbeit.  ....  Diese Auszeichnung ist etwas Besonderes und eine Freude und Ehre für uns.“

 

Dr. Silke Schneider:

„Für mich war das keine Frage, heute hier dabei zu sein. Anlass ist für mich dabei nicht, dass wir ausgezeichnet worden sind, sondern wofür. Der Nationalpark Schleswig Holsteinisches Wattenmeer vereint Schönheit und Wildnis. Ich freue mich jetzt darauf, hier ins Watt rauszulaufen.“

 

Michael Beier:

„Ich bin sehr stolz darauf, Ihnen die Urkunde für diese Auszeichnung zu überreichen.

Für mich ist das Interessanteste die Weite mit der Naturverbundenheit, die man hier erlebt.

Der Nutzen dieser Auszeichnung liegt in den naturtouristischen Effekten und dem damit verbundenen Auftrag, sich der Aufgabe des Erhaltes dieser Naturwildnis bewusst zu sein.

Wir sind sehr weit entfernt von Wildnis und Artenschutz. Tier- und Pflanzenarten verschwinden. Die Diskussionen in Marakesch zeigen, dass wir noch lange nicht so weit sind, für die Natur etwas zu tun.“

 

Elke Baranek: „Wenn wir Natur als Wildnis erkennen und wertschätzen, dann sind wir in der Gesellschaft ein Stück weiter.“

 

Hric, 16. November 2016, www.jb-spo.de

Volkstrauertag 2016 – Mahnung für den Frieden

 

Repräsentanten der Verfassungsorgane gedenken am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. An der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik, der Neuen Wache in Berlin, haben Bundespräsident Joachim Gauck, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Präsident des Bundesrats Stanislaw Tillich Kränze niedergelegt und innegehalten.

 

In St. Peter-Ording ist dieses seit Jahren gemeinsam Tradition für die Vertretungen der Kommunalgemeinde und von Vereinen sowie der Kirchengemeinde. Es gibt zwei Gedenkstätten, eine in Ording und eine auf dem Friedhof Bövergeest in St. Peter-Dorf. Auf beiden wird mit Kränzen der Gefallenen gedacht.

 

In diesem Jahr war zur kurzen Gedenkveranstaltung auf der Bövergeest eingeladen. Erster stellvertretender Bürgermeister Richard Flohrs Richardsen erinnerte an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sowie an die Millionen Flüchtlinge auf dem Wege nach Europa im vergangenen Jahr und wies auf die Bedeutung dieses Gedenkens als stetige Mahnung für den Frieden hin. Mit „Heilig, heilig“ aus der Deutschen Messe (Sanctus) von Franz Schubert und dem Lied „Ich hatt einen Kameraden“ (Ludwig Uhland 1809/Friedrich Silcher 1825) umrahmten Mitglieder des Musikzuges Eiderstedt die Kranzniederlegungen.

 

Im anschließenden Gottesdienst in der Kirche St. Peter-Dorf nahm Pastorin Regine Boysen in ihrer Predigt über den Brief des Paulus an die Römer im 8. Kapitel mit der „Hoffnung für die Schöpfung und die Gewissheit des Heils“ Bezug auf das durch Kriege und Gewalt bis heute hervorgerufene Leiden. Dessen Sinnhaftigkeit entziehe sich dem Verstehen. Die Frage nach dem „Warum“ sei nicht befriedigend zu beantworten. Deshalb müsse alles für den Frieden und zur Vermeidung von Kriegen und Gewalt getan werden.

 

Bürgervorsteher Boy Jöns sprach danach in der Kirche die Gedenkformel. Vorher hatte er als 20 Jahre nach dem Krieg Geborener an die Berichte seines Großvaters von der Schlacht um Verdun und seines Vaters von der Zerstörung Dresdens erinnert, der dort als 17jähriger Soldat mit „aufräumen“ musste . Über seinen 81jährigenSchwiegervater sei ihm erst kürzlich bei einer gemeinsamen Fahrt nach Hinterpommern der Begriff „Zuhause sein“ bewusst geworden und was dieses für jenen bedeutete. Krieg und Gewalt standen so wieder einmal plötzlich ganz nah vor Augen.

 

Inzwischen 71 Jahre in Frieden leben zu können – welch ein Glück!

 

Hans Jörg Rickert, 13. November 2016, www.jb-spo.de

 

Siehe auch www.jb-spo.de

2015     November        „Volkstrauertag 2015 – Tag der Mahnung“

Bücher  2013    Nov.     „Volkstrauertag“

Bücher 2012     Nov.     „Volkstrauertag“ und Vortrag „Wofür starben sie?“

 

Totengedenken

von Bundespräsident Joachim Gauck
bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag
im Plenarsaal des Deutschen Bundestages
am 13. November 2016

Wir denken heute
an die Opfer von Gewalt und Krieg,
an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

 

Wir gedenken
der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,
der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder
danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und
Flüchtlinge ihr Leben verloren.

 

Wir gedenken derer,
die verfolgt und getötet wurden,
weil sie einem anderen Volk angehörten,
einer anderen Rasse zugerechnet wurden,
Teil einer Minderheit waren oder deren Leben
wegen einer Krankheit oder Behinderung
als lebensunwert bezeichnet wurde.

 

Wir gedenken derer,
die ums Leben kamen, weil sie Widerstand
gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,
und derer, die den Tod fanden, weil sie an
ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

 

Wir trauern
um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
um die Opfer von Terrorismus und
politischer Verfolgung,
um die Bundeswehrsoldaten und
anderen Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

 

Wir gedenken heute auch derer,
die bei uns durch Hass und Gewalt gegen
Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

 

Wir trauern mit allen,
die Leid tragen um die Toten und
teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der
Hoffnung auf Versöhnung unter den
Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem
Frieden unter den Menschen zu Hause
und in der ganzen Welt.

Ave Maria – Konzert mit Vertonungen aus mehreren Jahrhunderten

Vocalensemble des Gesangsstudios Bad Bramstedt zu Gast in der katholischen Kirche St. Ulrich in St. Peter-Ording

 

Seit einigen Jahren kommt das Gesangsstudio Bad Bramstedt von Barbara Nagel – sie ist ausgebildete Sängerin und Kirchenmusikerin – im Herbst zu Singwochenenden bzw. Gesangsprojekten nach St. Peter-Ording. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben zum größten Teil ihr Quartier im Gästehaus Campus Nordsee. Gesungen, einstudiert und geprobt wird in der Regel im Theatersaal des Internates. Die Aufführungen finden dann in der katholischen Kirche St. Ulrich statt. Vorher war man auf Hooge, Amrum und auch Föhr gewesen. Man hatte „schöne Orte an der Nordsee aufgesucht“ und ist nun in St. Peter-Ording fast heimisch geworden. Das „Rundherum“ ist einfach stimmig: Anfahrt, Unterbringung, Übungsraum und Möglichkeiten für Aufführungen.

 

An diesem zweiten Novemberwochenende waren 8 Sängerinnen und 1 Sänger – alle Laien und Schüler des Gesangsstudios in Bad Bramstedt - sowie am Cello Sebastian Pfleiderer und Leiterin Barbara Nagel am Klavier zu einem besonderen Projekt zusammen gekommen. Einstudiert wurden von Donnerstagnachmittag bis Sonntag Vertonungen des „Ave Maria“, die dann am frühen Abend in einem Konzert zur Aufführung kamen. Wer unter den vierzig Konzertgästen hätte schon gedacht, dass es eine solche Bandbreite von Vertonungen dieses nach dem Vaterunser häufigsten Grundgebetes der katholischen Kirche gibt, das der Anrufung der Mutter Maria dient.

 

 

 

Nahezu allen wichtigen Komponisten der verschiedenen Epochen lag es am Herzen, den Text zu vertonen. Eine der berühmtesten Versionen stammt von Charles Gounod, der auf geniale Weise eine Melodie über Johann Sebastian Bachs Präludium C-Dur aus dem Wohltemperierten Klavier legte, weshalb das Werk als Ave Maria von Bach-Gounod in die Geschichte einging. Das 1825 von Franz Schubert komponierte Lied „Ellens dritter Gesang“ beginnt zwar mit den Worten „Ave Maria“, hat aber - aus dem Liederzyklus Das Fräulein vom See stammend - nichts mit dem lateinischen Gebetstext zu tun.  Es ging dennoch als „Schubert-Ave Maria“ in die Geschichte ein. Diese beiden wohl bekanntesten Stücke sowie weitere Vertonungen von Jacobus Arcadelt, Anton Bruckner, César Franck, Camille Saint-Saens, Giuseppe Verdi waren im Konzert zu hören. Gewollte Abwechslung brachten die Vertonung von Robert Stolz oder „O salutaris, hostia“ von Leo Delibes und z.B. die Meditation aus „The Peacemakers“ von Karl Jenkins. Ein- und Mehrstimmigkeit im Chor, Kanon, Gesang als Solo und im Duo sowie in Gruppen mit und ohne Begleitung durch die anderen Mitglieder des Vocalensembles machten deutlich hörbar, dass dieses verlängerte Gesangswochenende Freude gemacht und die Gesangskunst vorangebracht hat. Die erstaunlich guten künstlerischen Darbietungen ernteten jeweils Applaus. Der war am Ende des Konzertes dann groß.

 

Bei dem von Lorenz Maierhofer arrangierten und zum Schluss vorgetragenen South African Traditional „Salamu Mama Maria” (African Ave Maria) spürte man beim Ensemble einschließlich der Leiterin Barbara Nagel die Erleichterung, dass es trotz allen Lampenfiebers so schön gelaufen war.

 

Hric, 13. November 2016, www.jb-spo.de

Bilderserie - November

 

9.11.2016  Ein Traumtag! Morgens noch 5° minus, Sonne pur - Mittags so um die -1°, ganz leichter Ostwind  herrlich diese Weite!

Weitere Bilder zu: November in St. Peter-Ording

 

Eindeutiges „Ja“ zur Nationalparkpartnerschaft

 

Die Diskussion im Tourismus-Ausschuss war nur kurz. Die stellvertretende Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff hatte den Antrag zur Nationalpark-Partnerschaft Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wie bereits vor zwei Wochen im Umweltausschuss (wir berichteten) vorgestellt und erläutert: St. Peter-Ording lebt die Kooperation bereits, bekennt sich zum Nationalpark und seiner Philosophie. Naturschutz und Tourismus sind miteinander vereinbar. Urlauber legen zunehmend mehr Wert auf Nachhaltigkeit.- Gemeindevertreter G. Werner Jensen (AWG) bezeichnete die Überprüfung der Partnerschaft nach drei Jahren als eine Art „Zwangsprüfung“. Sinnvoller wäre es nach vier oder fünf Jahren. Wolfgang Voutta (CDU) legte Wert darauf, dass wie im Umweltausschuss nur ein Empfehlungsbeschluss gefasst werden kann. Ausschussvorsitzender Tim Schäfer (AWG) beurteilte den Zeitpunkt für die  Nationalparkpartnerschaft als „jetzt genau richtig“. Wiltrud Kraas (FDP) bestätigte das mit „sie steht uns gut an“. Das Votum war dann einstimmig.

 

Die Unterlagen der Gemeinde St. Peter-Ording auf Nationalpark-Partnerschaft liegen dem Nationalparkamt bereits vor. Am Donnerstag wird der Vergaberat über die Aufnahme entscheiden. Er setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Insel- und Halligkonferenz, der Nordsee-Tourismus-Service GmbH, Naturschutzverbänden, Nationalpark-Partnern und Nationalparkverwaltung. Stimmt dieser zu, sieht Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier kein Hindernis, die Partnerschaftsurkunde schon am 17. November im Dünen-Hus im Rahmen der Fachtagung „Naturerlebnis im touristischen Angebot“ entgegen zu nehmen. Unisono begrüßten das alle Mitglieder des Ausschusses wie auch anwesende Gemeindevertreter.

 

Ohne Aussprache hatte man vorher schon der Umsetzung der Überarbeitung und Erneuerung der Nationalparktafeln in Böhl für das Besucher-Informations-System zugestimmt. Die Kosten in Höhe von 3000 € werden aus den Einnahmen aus den Parkplatzentgelten bestritten.- Neu aufgenommen in die Tagesordnung war der Punkt „Strandkorbpreise“. Der Bestand an Strandkörben ist in 2016 erhöht und die Qualität verbessert worden. So erfolgreich wie in diesem Jahr war man bei der Vermietung bisher nie gewesen. Hier bat Rainer Balsmeier um Zustimmung für die Erstellung eines neuen Preisgefüges für Tages und Wochenkarten mit Verlängerung, das auch „Online-Buchung“ für Strandkörbe ermöglicht und insgesamt in sich schlüssig ist. Der Ausschuss stimmte auch hier zu.

 

Constanze Höfinghoff berichtete von dem mit dem „Piratenlager“ sehr gut angenommenen „Märchentagen“, der ersten zwar kontrovers aber überaus konstruktiv verlaufenen „TZ im Dialog“-Runde mit über 100 Teilnehmern zum Thema „Hunde am Strand und im Ort“ (wir berichteten) sowie das in einer Auflage von 50.000 Stück herausgegebene Gastgeberverzeichnis. Für dieses wird es künftig ein neues Konzept im Sinne eines „Magazins“ geben, bei dem die Gastgeber in einem als „Einlieger“ beigefügten Verzeichnis gesondert aufgeführt sind. Im nächsten „TZ im Dialog“ am 23. November zum Thema „Was Sie bewegt“ geht es außerdem um die „Polizeiarbeit“ und die „E-Mobilität“ am Ort.

 

Rainer Balsmeier aber konnte nach den „Sorgenfalten“ im August schon jetzt ein sehr positives Resümee bezüglich der Saison ziehen. „Einen solchen September wie in diesem Jahr hat es in meinen zwanzig Jahren hier noch nie gegeben. Aber es zeigt auch, wie es sich bei den witterungsbedingten Positionen innerhalb von sechs, sieben Wochen ändern kann.“ WLAN ist bereits verfügbar im Dünen-Hus und an den Stränden Bad und Ording. Für 2017 soll es auch am Südstrand, am Böhler Strand und in der Dünen-Therme sowie der Tourismus-Information im Dorf – hier aber aus technischen Gründen nur mit Vorbehalt - möglich sein.

 

Hric, 02. November 2016, HN und www.jb-spo.de

Ausbau Böhler Landstraße – Anwohner können aufatmen

 

Die Anwohner auf den letzten 600 m der Böhler Landstraße und des Eiderweges können aufatmen. Die Vorarbeiten für die 7,50 m breite Fahrbahn einschließlich der beidseitig 1,50 m breiten Schutzstreifen sind geschafft. Die Bordsteine zum Gehweg sind gelegt und die Siele eingepasst. Die Kiesschicht ist plan.

 

Nun haben am Mittwochmorgen endlich die Asphaltierungsarbeiten begonnen. Die Laster rollten. Rückwärts ging es dann für die Fahrer bis an die Asphaltfertiger. Die ca. 16 cm starke Tragschicht wird im Versatz beidseitig kontinuierlich aufgebracht. Bei einer Temperatur um 150°C bleibt bei diesem Vorgehen mit zwei LKW mit jeweils ca. 30 m³ Asphalt, zwei Asphaltierungsmaschinen und zwei Walzen zwecks Verdichten und Glattebnen der Schicht keine Naht. Per Ultraschall wird jedes Mal die Schichtstärke überprüft. Eine LKW-Ladung reicht für mehr als 20 m Fahrbahnhälfte. In der Regel viermal wird der Fertiger versorgt. Die Kanalschächte erfordern wegen des Einpassens der Kanaldeckel noch besondere Tätigkeiten. Das ist dann echte Straßenbauhandarbeit wie auch das Vorbereiten der Fläche für den nächsten LKW.

 

Bereits am Donnerstagnachmittag war die Kleberschicht aufgebracht. Am Freitag folgte die Deckschicht. Sie muss aushärten. Ab Montag sind die Grundstücke wohl wieder zugänglich. Die Straßenbauarbeiten dauern weiter an. Die Lage der Kanalschächte ist erkennbar an kleinen Vertiefungen in der Fahrbahn. Die Deckel werden ab Dienstag freigelegt, angehoben und mittels Mörtel der Fahrbahnhöhe angepasst. Nun geht es an die Gehwege und weitere Arbeiten.

 

Noch am Freitagnachmittag wurden derzeit nicht benötigte Baumaschinenfahrzeuge per Tieflader abtransportiert, um ab Montag an anderen Baustellen ihren Dienst zu leisten. Was für ein „Ungetüm“ so ein Asphaltfertiger ist, wurde bewusst, als er auf den Tieflader hinaufgefahren wurde, den Balancepunkt erreichte, sanft landete und das letzte Stück auf der Ladefläche weiterfuhr.

 

Am Dienstag, 01. November, hat ein dafür spezialisiertes Unternehmen begonnen, auf dem neuen Straßenabschnitt die Schachtdeckel freizulegen und anzuheben. Ab morgens acht Uhr wurde bereits mit dem Abfräsen erst der Asphaltschicht des Stückes der Böhler Landstraße von der Straße „Zum Böhler Strand“ an der Sackgasse „Böhler Heide“ vorbei bis Einfahrt „Camping Kniese“ – das sind etwa 150 m, die noch zu diesem Bauabschnitt gehören – begonnen. Am Abend war das Straßenstück dann so weit vorbereitet, dass mit dem Verlegen von Versorgungsleitungen begonnen werden kann. Nun wiederholt sich das Verfahren. Es ist davon auszugehen, dass bis Weihnachten dieser Restabschnitt von BA 10 auch so weit sein wird, wie jetzt das Stück vom Eiderweg her. Der Ablauf vom Juli bis jetzt wiederholt sich.

 

Hric, 26./28. Oktober und 01. November 2016, www.jb-spo.de

 

 

Alle Berichte zum „Ausbau Böhler Landstraße“ im Jahrbuch St. Peter-Ording 2016

 

Juli                   Ausbau der Böhler Landstraße hat begonnen

                        Eiderweg und Böhler Landstraße sind richtige Großbaustelle

Oktober            Der erste Kanalabschnitt ist geschafft

November        Anwohner können aufatmen