2019 August
Am Sonntagabend (25.August) nach Sonnenuntergang noch Temperaturen um 22°C, tagsüber wie schon am Sonnabend mit über 27°C eher in Richtung 30°C als kühler, für die Kite-Surf-Masters am Finaltag einfach zu wenig Wind, ein Sommerwochenende in diesem Jahr. Trocken, Sonne satt, blauer Himmel, Wolken, die sich wieder auflösten und wie zu erwarten Autos und Menschen am Ordinger Strand. Hochwasser erst am Abend machte das Ganze noch spannender.
Es lässt sich einfach gut bleiben am Strand, und man genießt es. Und wer sich das Leben und Treiben anschaut, der sollte es den Menschen, die extra deswegen nach St. Peter-Ording kommen, gönnen und sich mit ihnen freuen, dass wir in einer solchen Zeit des Friedens leben und das so genießen dürfen.
Hans Jörg Rickert, 25. August 2019, www.jb-spo.de
Landes-Feldklootboßeln - Landesmeisterin ist Saskia Block vom BV „Nordbund“ Norddeich – Silber ging an Regina Schmidt vom BV Simonsberg
Bild 1 – Landes-Feldklootboßeln: Regina Schmidt, Saskia Block, Gina Haubold, Anabel Wiese, Dörte Christiansen, Inge von Possel, Maren Jessen-Witt (von links)
Für die Männer ist im Winter Boßelsaison. Für die Frauen allerdings ist der Sommer am spannendsten, wenn es darum geht, die besten Fruunsboßlerinnen im „Friesischen Dreikampf“ in den drei Disziplinen Stand-, Straßen- und Feldklootboßeln sowie damit gekoppelt auch die Landesmeisterin im Feldkloot zu küren. Auf dem Stand hat jede Werferin drei Würfe nach internationalen Bedingungen. Auf der Straße ist mit der 800 Gramm schweren Stahlkugel und auf dem Feld mit dem 300 Gramm schweren Hollandkloot jeweils fünfmal zu werfen. Für das Feldklootboßeln kommen noch einmal fünf Würfe dazu, so dass dafür die nach zehn Würfen ermittelte Weite zählt.
Aus 13 Vereinen gab es 52 Anmeldungen für den entscheidenden Wettkampf am vorletzten Sonntag im August am Böhler Außendeich in St. Peter-Ording seitens der Unterverbände (UV) der Fruunsboßlerinnen aus den Kreisen Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland. Geboßelt wird in den Altersklassen 12 bis 19 Jahre, 20 bis 44 Jahre sowie 45 Jahre und älter. Ausrichter war dieses Jahr der UV Nordfriesland. Die Organisation lag in Händen von Regina Schmidt vom BV Simonsberg. Sie und ihr Aufbauteam waren schon ab 9 Uhr vor Ort, um alles vorzubereiten. Da war es noch richtig feucht, aber zum Wettkampfbeginn ab 11 Uhr verzog sich der Regen. Erst zum Ende der Siegerehrung gegen17 Uhr kündigte sich ein kräftiger Schauer an. Aber da waren die Wettkampfstätten vor dem Böhler Deich - links von der Strandüberfahrt Standkampf und rechts in Richtung Leuchtturm Feldkloot und hinter dem Deich auf dem Katastrophenschutzweg vor dem Golfplatz Straßenkampf – bereits wieder abgeräumt. Dass die Frauen in Sachen Ehrgeiz den Männern in nichts nachstehen, machte die Tatsache deutlich, „dat eenmol nasmeeten warrn müss“. Aber genauso wurde sichtbar, dass die Männer „ehre „Boßelfruuns ni alleen laat“. Sie halfen mit und unterstützten bzw. begleiteten die Wettkämpfe.
Vor Ort waren der 1. Vorsitzende vom Verband Schleswig-Holsteinischer Boßler e.V. (VSHB) Ernst Reimers aus Nindorf/Dithm. sowie die 1. Vorsitzende der SH Fruunsboßlerinnnen (VSHF) Maren Reigardt, zugleich im Landesverband Standwartin. Der amtierende Vizepräsident der International Bowl-Playing Association und zugleich Organisationschef für die Europameisterschaft 2020 Reimer Diercks aus Wilster war auch da. Anwesend waren ebenso die Feldklootwartin Marion Möhring und die Straßenboßelwartin Inge von Possel, beide vom VSHF und BV Mielebund, sowie vom UV der Nordfriesischen Fruunsboßlerinnen deren Vorsitzende Heinke Ottto (BV Uelvesbüll Norderfriedrichskoog). Übrigens nahmen die Frauen auch alle an den Wettkämpfen teil. Eine konnte auch nicht fehlen: Susanne Dirks, die Ehrenvorsitzende des Unterverbands NF und des Landesverbandes. Sie half beim Feldkloot.
Die Ehrungen und die Aushändigung der Urkunden und Pokale übernahmen Marion Möhring und Regina Schmidt. Dat güng jedet Mol ni af ahn dreemol luud: „Lüch op – Lüch op – Lüch Op!“
ERGEBNISSE
Friesischer Dreikampf
Jahrgänge 2000 und jünger: 1. Gina Haubold (Mielebund, 8 Punkte), 2. Anabel Wiese (Vereinigte Geestdörfer, 9), 3. Lene Meggers (Eiderbund, 10)
Jahrgänge1999 bis 1975: 1. Saskia Block („Nordbund“-Norddeich, 3), 2. Hannah Otto (Uelvesbüll-Norderfiedrichskoog, 8), Regina Schmidt (Simonsberg, 13)
Jahrgänge 1974 und älter: 1. Inge von Possel (Mielebund, 4), 2. Maren Jessen-Witt (Uelvesbüll-Norderfriedrichskoog, 9), Dörte Christiansen (Oldenswort, 10)
Mannschaftswertung: 1. Mielebund (33 Punkte), 2. BV Mielebund II, 59), 3. BV Tetenbüll I (63) mit Lucy Jöhnk, Nadja Jacobs und Maren Reigardt
Landesfeldklootboßeln
Jugend Jahrgänge bis 2001: Gina Haubold (773 m), Anabel Wiese (649), Lucy Jöhnk (625)
Damen Jahrgänge 2000 und älter: Saskia Block (748), Regina Schmidt (739), Hannah Otto (710)
Damen Mannschaft: 1. Mielebund (1932), 2. Uelvesbüll-Norderfriedrichskoog (1883) mit Hannah Otto, Maren Jessen-Witt und Melina Witt, 3. „Nordbund“ Norddeich (1871)
Hjr, 19. August 2019, HN und www.jb-spo.de
Zum 20. Mal Tag des offenen Ateliers in Eiderstedt
Von Husum über Friedrichstadt, Tönning, Garding bis in den Westen der Halbinsel Eiderstedt mit Poppenbüll und St. Peter-Ording reicht die Strahlkraft des Fördervereins für Kunst und Kultur Eiderstedt mit Sitz in Garding. Man darf es ruhig so formulieren: Die kleine Stadt Garding ist Eiderstedts Kunsthauptstadt geworden. Zurzeit ist das besonders ersichtlich, weil nicht nur im „Alten Rathaus“ im Schauraum der Künstlervereinigung „KunstKlima“ die Ausstellung „Uthlande“ mit Werken von Raimund Behrend (Oldenswort) und Kai Quedens (Amrum) noch bis zum 12. September läuft, sondern anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Vereins im Gebäude des Amtes Eiderstedt in der Welter Straße 30 Werke von 30 Künstler*innen von KunstKlima ausgestellt sind.
Aber auch der Tourismusort St. Peter-Ording hat sich in Sachen Kunst gemausert. Im Kunsthaus in der Wittendüner Geest – Eröffnung gemeinsam mit der Galerie Tobien im April vergangenen Jahres - läuft derzeit bis Ende September die dritte Ausstellung zum Thema „Strand“ mit Bildern aus der Gemeindegalerie. In sie integriert ist seit kurzem das Künstlerporträt von Gisela Schmidt aus St. Peter-Ording, und in der Strandkorbhalle läuft noch bis zum 8. September die Sommerausstellung des Vereins „Kunstinitiative“ zum Thema „Alles was ist – Feuer, Wasser, Erde, Luft“ mit Werken verschiedener Genres von 13 Künstler*innen. Mit Hans Ruprecht Leiß und Christoph Fischer werden da nicht nur die Grenzen Eiderstedts weit überschritten.- Übrigens gibt es in Westerhever mit „Sandiek“ auch noch eine Sandskulpturenwerkstatt.
Aber man braucht auch Inspiration und Horizonterweiterung. Das ermöglicht seit Frühjahr 2009 der „Tag des Offenen Ateliers in Eiderstedt“ zweimal im Jahr. Zwanzig Künstler*innen hatten dieses Jahr am 25. August ihre Ateliers geöffnet. Was vor zehn Jahren begonnen hat, ist inzwischen weit über Schleswig-Holstein hinaus bekannt. Dabei waren dieses Mal Marianne Vocke (Garding), Angelika Rölke (Poppenbüll/Nickelswarft), Ursula Schultz-Spenner (Wasserkoog), Frido Röhrs (Oldenswort/Gunsbüttel), Geraldine Liedtke (Oldenswort), Birgit Bock (Husum), Karen Seggelke (Witzwort/Westerdeich), Quetsche (Witzwort/Riesbülldeich), Anke Richter.Teubler (Friedrichstadt), Thomas Freund (Friedrichstadt), Linda Hamkens (Reimersbude/Witzwort), Eduardo Pampinella, Helga Hoppe, Urte Westphal-Kolb (alle Tönning), Karin Dreyer (Vollerwiek), Wolfgang Groß-Freytag (Welt/Atelier Rungholt), Thomas Böhme, Heidegrit Gröning, Sibille Rehder und Frauke Petersen (alle St. Peter-Ording).
Im Koogsweg hat Frauke Petersen nicht weit vor dem Deich zum Tümlauer Koog ihr Atelier in ihrem Elternhaus, einer ehemaligen Bauernstelle. „Ein Bein“ hat sie auch in Hamburg, aber hier ist sie „bodenständig“. Um die Mittagszeit war es bereits ein Kommen und Gehen. Aus Hamburg waren extra vier Damen gekommen, aus Seestermühe ein Ehepaar – durch den Tag des Offenen Ateliers hat man zueinander gefunden – und ein Architekt, auch er extra angereist. Dazu trafen nach und nach auch Hiesige ein. Ihre „Bilder“ aus Fotografien und Sand faszinieren immer wieder neu. „Frauke Petersen arbeitet ja mit dem Raum“, sagte eine der Besucherinnen. „Einfach schön, diese Vielfalt und das ‚Licht‘! Nichts Alltägliches! Man entdeckt immer wieder Überraschendes“, meinte der an Kunst interessierte Roger Heim. Und für Eckehard Voss aus Hamburg war klar, warum er gekommen war. Er wollte Bilder für einen seiner Räume. „Den Tag des offenen Ateliers kennt man doch!“
Das hat dieser Tag im Frühjahr und im Herbst im engeren Sinne Frauke Petersen zu verdanken. Sie ist die „treibende Kraft“ geworden. Das macht sie für „KunstKlima“, aber sie erweckt den Tag auch immer wieder neu, indem sie ihre Mitkünstler*innen zur Teilnahme motiviert und neue gewinnt, wie seit einigen Jahren Heidegrit Gröning. Mal pausiert der eine oder die andere, z.B. Sibille Rehder oder Thomas Böhme, aber sie machen weiter mit. Für Kunstschaffende ist dies eine außerordentlich große Chance, sich öffentlich zu präsentieren. Für die Besucher ist es ein Angebot, sich Kunst zu nähern und sie im Gespräch mit den Künstlern sogar zu erleben. So fragte Anke Willeke aus St. Peter-Ording bei der Betrachtung eines Bildes: „Wie kriegt man das mit dem Schatten hin?“ Schalkhaft die Antwort von Frauke Petersen: „Man fährt nach Portugal und fotografiert da.“ Aber sie erläuterte dann gleich: „Es muss hartes Licht sein. Im Winter kriegt man das auch hier hin.“
Auf die Frage, was für sie dieser 20. Tag bedeute und ob sie nicht auch ein wenig stolz sei, bekannte sie das, aber unterfütterte ihr Bekenntnis gleich: „Ja, vielleicht kann ich das sein. Die Idee wurde ja an uns herangetragen. Das Tolle dabei ist, dass sich das so etabliert hat und immer mehr, sogar viele von außerhalb kommen. Der Tag hat sich inzwischen für uns als eine Marke entwickelt. Das ist sehr schön, und besonders erfreulich auch, dass es weitergeht. Die Termine für 2020 stehen schon fest!“
Zurzeit läuft übrigens noch bis zum 1. September die „Eiderstedter Kultursaison“. Dieses Angebot gibt es zum achten Mal. Zum fünften Mal schließt sie ab mit „Kunst im Packhaus“ in Tönning. Eiderstedt hat eben außer Sand und Meer mit Himmel, Wolken und Sonne und Freizeitsport viel mehr zu bieten und macht so verstärkt auch auf sich als Kulturlandschaft aufmerksam.
Hans Jörg Rickert, 26. August 2019, www.jb-spo.de
Siehe auch auf diesem Portal weitere Berichte zum Tag des offenen Ateliers mit Vorstellung von Künstlern und Orten
2015 Sept. Dreimal Kunst auf Eiderstedt lockte Besucher
2016 Sept. Tag des offenen Ateliers und dritte Kunstreise 2016
2017 Mai 1 Zweimal im Jahr laden Kunstschaffende auf Eiderstedt ein
2018 April Tag der offenen Ateliers in Eiderstedt
2019 April 2 Offene Ateliers in Eiderstedt bringen Kunst ins Auge des Betrachters
St. Peter-Ording - Beste Bedingungen herrschten beim viertägigen Finale der Multivan Kitesurf Masters mit dem weltgrößten Testival für Kiter-Ausrüstung in St. Peter-Ording. Die Sonne schien, die Temperaturen waren hochsommerlich, und es wehte ein stetiger Wind, so dass die Wettbewerbe an den ersten drei Tagen ausgetragen werden konnten. Nur gestern – ausgerechnet zum Finale – herrschte Flaute, so dass keine Wettfahrten mehr stattfanden. Doch die Meistertitel konnten vergeben werden, sogar an einen Nordfriesen: Im Racing wurde Kent Faßbender aus Mildstedt Vize-Juniorenmeister. Insgesamt waren alle höchst zufrieden – von den Sportlern über die Besucher, die Beschicker des Testivals auf dem Ordinger Eventgelände bis zum Veranstalter Choppy Water, wie Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff berichtet. „Die Stimmung war sensationell. Wir hatten zwei tolle Partyabende, keine Ausschreitungen und keine Probleme mit wilden Partys. Ein großes Kompliment an Choppy Water für die gelungene Veranstaltung“, so Höfinghoff. „Wir freuen uns aufs nächste Jahr, dann findet das Finale der Kitesurf Masters vom 26. bis 30. August in St. Peter-Ording statt. Laut Angaben von Choppy Water besuchten 100.000 Menschen die Veranstaltung in diesem Jahr.
Ilse Buchwald (ieb), HN 26.08.2019
Der 16. Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde St. Peter-Ording wohnten wieder viele Einwohner bei. Wie komplex Sachverhalte sein können, erfuhren nicht nur diese, in Teilen auch die ehrenamtlich tätigen Politiker der Gemeinde. Schon in der Einwohnerfragestunde wurden die Vielfalt und damit zusammenhängende Vorschriften offenbar. Beim „Zukunftskonzept Daseinsvorsorge“ waren die Bandbreite und die Vorgehensweise noch diffiziler.
Einwohnerfragestunde
Die erste Einwohnerfrage beschäftigte sich mit einer evtl. falsch platzierten Straßenlaterne und dazu Verkehrszeichen bei der Einmündung von „Zum Leuchtturm“ in den neu gestalteten Einmündungsbereich „Pestalozzistraße/Böhler Landstraße“. Das werde geprüft.- Danach wurde nach dem Beginn des 2. Bauabschnittes „Straßenausbau und Kanalisation im Stillen Dorf“ nachgefragt: Anfang September.
Anschließend galt eine Frage dem B-Plan 1 im Bad in Sachen Waldgesetz. Bürgermeister Rainer Balsmeier berichtete dazu von der nichtöffentlichen Informationsveranstaltung für Verwaltung und Gemeindepolitiker mit Fachkräften: „Das ist erhellend gewesen, aber an der Thematik hat sich nichts geändert. Das Gesetz steht über dem B-Plan. Damit werden wir umgehen müssen. Artikuliert worden ist, dass seitens der Verwaltung richtig vorgegangen worden ist.“ Seine Ausführungen betrafen zusätzlich den erweiterten Bestandsschutz und Risikofragen. Der Bürgermeister empfahl, sich gerade deswegen persönlich doch den einzelnen Versicherungspolicen zu widmen.
Beim geplanten „Hotel de Dün“ in Ording stand die Frage nach der Anzahl der Geschosse im Vergleich zu denen im Köhlbrand und in anderen Häusern im Strandweg sowie die nach der Anzahl der Zimmer mit Meerblick an. Im Zusammenhang damit waren auch die in den Internetauftritten des Investors und der Bürgerinitiatve „waterkant-Liebe“ angegebenen unterschiedlichen Höhenlinien Punkt. In der Bauausschuss-Sitzung im Oktober werde dieses Projekt Tagesordnung sein. Der B-Plan 1 komme schon in der nächsten Sitzung dran.
In den Berichtspunkten ging es mit Informationen weiter. Diese bezogen sich u.a. auf die Überquerung der „Wittendüner Allee“ von der Wittendüner Geest zum Westküstenpark bzw. Kliniken. Im Zuge der demnächst anlaufenden Straßenbaumaßnahmen wird dort eine Baustellenampel eingerichtet, die später durch eine Dauerampel ersetzt wird. Auf den einst angedachten Kreisverkehr kann deswegen verzichtet werden.- Im Bereich Tating sind landschaftliche Flächen für Ausgleichsflächen gekauft worden. In Brösum war das nicht gelungen, so dass man ausweichen musste.
Städtebauförderung im Sinne der Daseinsvorsorge
Beschluss über das „Zukunftskonzept Daseinsvorsorge für die Gemeinden St. Peter-Ording und Tating“ war der Haupttagesordnungspunkt betitelt. Es handelt sich dabei im engeren Sinne um eine schriftlich fixierte detailgerechte Darstellung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen auf der Grundlage ermittelter Daten für die Wohnbevölkerung von St. Peter-Ording und Tating. Beauftragt worden damit waren das GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH in Hamburg und die BIG Städtebau GmbH in Kronshagen. Darin werden Ausführungen gemacht zu den Bereichen „Kinderbetreuung und Bildung“, „Gesundheit und Pflege“, Verkehr und Mobilität“, „Einzelhandel und Nahversorgung“, „Gemeinschaft, Freizeit und Kultur“ und „Feuerwehr und Rettungswesen“
Dieses Zukunftskonzept ist Voraussetzung, um im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Kleine Städte und Gemeinden“ Mittel zu beantragen. Gefördert werden können Maßnahmen zur Infrastruktur und Daseinsvorsorge im Bereich des erweiterten historischen Dorfkerns. Für die Gemeinden bleibt ein Drittel der Kosten, die anderen beiden Drittel übernehmen Bund und Land zu gleichen Teilen. Das gilt kostenmäßig auch für das „Wohnraumkonzept“. Dieses wird mit Genehmigung des Innenministeriums aber gesondert erstellt. Deswegen ist der Teil „Wohnen“ als Teilbereich in der Daseinsvorsorge nicht mit aufgeführt.
Der Öffentlichkeit wurde das Zukunftskonzept Daseinsvorsorge am 26. Juni im Rahmen einer Extra-Veranstaltung vorgestellt.- Vor zwei Jahren hatte die Gemeindevertretung die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm beantragt, dem das Innenministerium mit Erlass vom 25. Okt. 2017 entsprochen hat. Daraufhin hatte es im November 2018 eine erste öffentliche Veranstaltung gegeben, um Anregungen aus der Bevölkerung mit aufnehmen zu können. Diese sind dann vor der zweiten Veranstaltung in das Zukunftskonzept eingearbeitet worden. Wesentliche Veränderungen waren aufgrund der zweiten Veranstaltung nicht mehr erforderlich.
Aufgabe des Bauausschusses war in dieser Sitzung, der Gemeindevertretung zu empfehlen, dem vorliegenden 84-seitigen Konzept zuzustimmen. Bodo Laubenstein (CDU) wies in der Sitzung auf wesentliche Inhalte hin. Auf Bitte des Ausschussvorsitzenden Kurt Kahlke (SPD) nannte Bürgermeister Balsmeier einige der in Frage kommenden Örtlichkeiten. Potentielle Maßnahmen sind u.a. Neugestaltung des Sportplatzes am Fasanenweg (soll als Maßnahme vorzeitig laufen), Sanierung von Gemeindezentrum, Olsdorfer Krug und Museum, An- und Ausbau Feuerwehr. Auch die Aufwertung von Straßen wie der Dorfstraße, Am Wäldchen, Op de Diek, Heideweg u.a. gehört dazu. Das Konzept gibt ebenfalls Auskunft über Maßnahmen für Tating, z.B. Ortsumgehung, Etablierung alternativer Mobilitätsformen, Barrierefreiheit. Der Empfehlungsbeschluss fiel einstimmig.
Grundvoraussetzung für eine Förderung ist nun Beschlussfassung dieses „Zukunftskonzeptes Daseinsvorsorge“ durch die Gemeindevertretung St. Peter-Ording. Die Gemeinde Tating muss es dann zustimmend zur Kenntnis nehmen, am besten ebenfalls beschließen. Anschließend bedarf es der formalen Anerkennung des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein, ehe überhaupt mit einer weitergehenden Planung begonnen werden kann.
Hinweis
Das Zukunftskonzept wird zu gegebener Zeit im Netz veröffentlicht. Außerdem kann es im Amt Eiderstedt eingesehen werden. Die neun Kapitel reichen von „Hintergrund der Aufgabenstellung“ bis zu „Empfehlungen zur Umsetzung von Maßnahmen“. Es beinhaltet zudem 36 Abbildungen und 8 Tabellen.
Wer Gemeindepolitik verstehen möchte, sollte sich das Studium dieses Papieres antun. Der Stil ist gewöhnungsbedürftig, die Inhalte sind nachvollziehbar und die Tabellen erhellend.
Hans Jörg Rickert, 20. August 2019, HN und www.jb-spo.de
Zurzeit läuft die dritte Themenausstellung „Strand“ der Kunstsammlung der Gemeinde St. Peter-Ording im Kunsthaus Wittendün. Darin wurden nun die neu erworbenen Bilder von Gisela Schmidt in einer besonderen Künstlerporträt-Ausstellung vorgestellt. Seit 1997 wohnt die Hamburgerin in der Buschkoppel in St. Peter-Böhl.
Im Rahmen einer „kleinen“ Vernissage mit vielen künstlerischen Weggefährten Gisela Schmidts brachte Bürgermeister Rainer Balsmeier in der Begrüßung seine Freude über dieses neue kulturelle Angebot der Kunstsammlung zum Ausdruck. Für die Realisierung dieser Extra-Ausstellung dankte er Eckhard Kloth und Georg Panskus. Beide Ausstellungen sind noch bis Ende September anzuschauen.
Eckhard Kloth berichtete von dem doch langen Weg vom Kennenlernen der Künstlerin bis zum Erwerb der Bilder. Immerhin habe es drei Jahre gedauert, aber: „Wir haben, wie ich finde, von Gisela Schmidt erstaunlich wunderbare Bilder übernommen.“ - Gisela Schmidt brachte ihre Freude hinsichtlich der Aufnahme ihrer Bilder in die Sammlung so zum Ausdruck: „Eiderstedt ist für mich Heimat geworden.“
„Seit ich am Meer lebe, beschäftige ich mich künstlerisch mit dem Thema Wasser und speziell mit dem Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. In dem Bruchteil einer Sekunde, in der der Wellenkamm ‚abbricht‘, gehen konkave Formen in konvexe über und es ergeben sich facettenreiche Farbspiele. Das eben noch von hinten durch die hochstehende Welle scheinende Licht spiegelt sich im nächsten Moment in der Wölbung der rollenden Woge und zerbricht dann in tausend leuchtende Funken der sprühenden Gischt.“ So beschreibt die St. Peter-Ordinger Malerin Gisela Schmidt ihre Eindrücke und hält sie dann in Bildern fest. Dieses Wechselspiel kommt in den zwei großen, kreisförmigen Wellenbildern eindrucksvoll zur Geltung.
Eckard Kloth betonte weiter, dass er gerne noch weitere Bilder besonders der Eiderstedter Künstler in die Kunstsammlung aufnehmen möchte. Arbeiten von Karin Dreyer seien inzwischen erworben und sollen im nächsten Jahr im Kunsthaus gezeigt werden.
Zunächst aber kann man sich in St. Peter-Ording schon auf eine besondere Ausstellung vom 6. Oktober an mit Werken von Karl-Friedrich Gotsch, der nach dem Krieg in St. Peter-Ording lebte, freuen. Sie erfolgt in Kooperation mit den Gottorfer Landesmuseen.
hjr, 22. August 2019, HN und www.jb-spo.de
„Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert – eine musikalische Kostbarkeit
Wie wunderbar ein Liederabend sein und wie beeindruckend er in Erinnerung bleiben kann, dafür standen in der St. Peter-Kirche der ausdrucksstarke Tenor Patrick Grahl und die ihn am Flügel einfühlsam und souverän mitgestaltende Pianistin Klara Hornig als seine Liedbegleiterin. Schöner kann Liedgut einem Publikum wohl kaum dargeboten werden, als an diesem Sonntagabend „Die Schöne Müllerin“ von Franz Schubert.
Melodisch auf dem Klavier von den ersten Klängen eindeutig klar eingestimmt, erklingt „Das Wandern ist des Müllers Lust“, und die Zuhörer werden mitgenommen auf die Wanderung. Für die meisten ist es wohl eine vertraute Weise. Dieses Eingangslied war einmal so bekanntes Liedgut, dass es ohne jegliche Noten im Liederbuch stand und man es für ein Volkslied hielt und singen lernte. Aber das ist es nicht. Der Österreicher Franz Schubert hat 1823 einen eindrucksvollen Liederzyklus nach Gedichten von Wilhelm Müller geschaffen.
In ihm wird diese Geschichte erzählt: Ein junger Müllergeselle folgt auf seiner Wanderschaft dem Lauf eines Baches, der zu einer Mühle führt. Er verliebt sich in die Tochter seines neuen Meisters, die ihm gegenüber zwar nicht abgeneigt ist, sich dann aber doch einem Jäger zuwendet. In seiner Verzweiflung ertränkt er sich in dem Bach. Dieser nimmt in dem Liederzyklus die Figur eines ihn ständig Begleitenden ein, der ihm sowohl Freude als auch den Tod bringt. Das wird besonders deutlich in den beiden letzten Liedern, in denen der Müller und der Bach Zwiesprache halten und der Bach ihm schließlich sein Todeswiegenlied singt.
Das wie alle anderen Ereignisse werden in dem Liedvortrag von Patrick Grahl und Klara Hornig so dargeboten, dass der Zuhörer sich in das Geschehen eingebunden fühlt, sozusagen wie der Bach eine beteiligte Funktion wahrnimmt. Da wird es leicht, dann dramatisch, danach wieder zart und liebevoll, besinnlich, sogar traurig und zwischen den einzelnen Liedern ist es ganz, ganz still. Man möchte meinen: Im Kirchenraum gehen alle den Weg des Baches und des Müllergesellen mit. Das gelingt den beiden Interpreten in einer unvergleichlichen Weise. Klavierspiel und Gesang, Mimik und Gestik – unaufdringlich wirkungsvoll das Geschehen unterstreichend - sind einfach in sich stimmig, auch da, wo ein „Tonpunkt“ wie im Lied „Mein!“ gesetzt wird. Die Diagonale zwischen Klara Hornig und Patrick Grahl trennt nicht, sondern verbindet und lässt sie einander Pendant sein. Hier gibt keiner bzw. keine den Ton allein an! Das ist Liedkunst auf höchstem Niveau.
Das war zu spüren, als es den überaus herzlichen und großen Applaus seitens des Publikums gab. Patrick Grahl bedankte sich mit ebenso herzlichen Worten für die so wertschätzende Zuwendung. Beide setzten die „Schubertiade“ dieses Abends als Zugabe mit dem Lied „Am See“ aus dem Nachlass des Komponisten fort. Höchst angetan nahm wohl jeder „Die schöne Müllerin“ mit nach Hause.
Dem „Verein zur Förderung und Pflege von Musik in der Kirche“ sei an dieser Stelle ein großer Dank gewidmet für ein solches Konzert in St. Peter-Ording. Da kommt das Netzwerk vieler Beteiligter zum Tragen. Dieses Mal war es Elisabeth Streichert, über die der Kontakt zu Klara Hornig und Patrick Grahl zustande gekommen ist. Sie sind mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnete Musiker. Das kann man der jeweiligen Vita im Netz entnehmen. Auch sie scheinen sich in der St. Peter-Kirche wohlgefühlt zu haben. Man sah sie noch länger freudig im Gespräch mit Konzertbesuchern.
Hans Jörg Rickert, 20. August 2019, www.jb-spo.de
Für den Normalbürger halten Sitzungen des Finanzausschusses immer wieder auch „Besonderes“ bereit. Dieses Mal ging es u.a. um das Friedhofswesen.
Seitens der Gemeinde St. Peter-Ording sind an das Ev.-Luth. Nordfriesische Friedhofswerk (NFW) Beiträge zur Unterhaltung zu leisten. Der Beitrag für 2017 beläuft sich auf gerundet 81.000 € und wird für 2018 auf 83.000 € und 2019 auf 85.000 € geschätzt. Von einer weiteren Zunahme ist auch noch für die Folgejahre auszugehen. Die gesetzliche Grundlage dafür gibt das Bestattungsgesetz Schleswig-Holstein. In ihm finden sich alle rechtlichen Vorschriften hinsichtlich des Umgangs mit Verstorbenen, darunter auch Bestattungs- und Friedhofswesen. Es handelt sich dabei um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Friedhofswesen gehört nämlich zu den sog. "gemeinsamen Angelegenheiten" von Staat und Religionsgemeinschaften
Für die Kommunen auf Eiderstedt und auch in Friedrichstadt tragen traditionell die Kirchen die Verantwortung für das Friedhofswesen. Das gilt im Gemeindegebiet St. Peter-Ording für die Friedhöfe im Dorf um die Kirche St. Peter, in der Bövergeest und in Ording um die Kirche St. Nikolai. Gemeinden sind aber verpflichtet, Friedhöfe vorzuhalten. Deswegen kooperiert St. Peter-Ording mit dem Ev.-Luth. Nordfriesische Friedhofswerk. Die meisten Friedhöfe auf Eiderstedt und in Friedrichstadt gehören zum Revier IV mit Sitz in Garding. Das NFW ist eine unselbständige Anstalt des öffentlichen Rechts, hat seinen Hauptsitz in Breklum und muss sich in erster Linie über Gebühreneinnahmen finanzieren. Wirtschaftlichkeit ist dabei nicht mit Gewinnorientierung gleichzusetzen. Ziel ist vielmehr, die Friedhöfe möglichst kostendeckend zu betreiben. Unter anderem deswegen hat die Gemeinde die Ausgleichszahlungen zu leisten.
Seitens der Gemeindevertretung fungieren Bodo Laubenstein (CDU) und Peter Arndt (SPD) als Friedhofsbeiräte. Zu ihnen stößt dann noch Helmut Walter vom Kirchengemeinderat St. Peter-Ording. Zusammen vertreten sie die Interessen von Kommunal- und Kirchengemeinde und sind seitens des NFW durch dessen Geschäftsführer Roger Bodin und kaufmännischen Leiter Andree Gronau zu informieren und anzuhören. Sie transportieren die entsprechenden Themen in ihre Gremien. Das waren in dieser Sitzung neben den Ausgleichszahlungen auch die künftige Gestaltung der Friedhöfe unter Berücksichtigung von Natur und Pflege sowie gleichzeitig Beachtung der Wirtschaftlichkeit. Das betrifft zurzeit vor allem die Flächen, die übermäßig vorhanden sind. Das liegt an den veränderten Bestattungsarten und -orten: Erdbestattungen sind seltener geworden, Urnenbestattungen haben zugenommen, Seebestattungen und Ruheforste verzeichnen Zuwächse. So wird auch St. Peter-Ording nicht umhinkommen, Teile der Friedhofsflächen langfristig zu entwidmen.
In Ording sind aufgrund der Bodenverhältnisse nur Urnen zugelassen. Dieses wird beschränkt auf die Flächen seitlich und vor St. Nikolai. Auf dem Friedhof Bövergeest sind beide Bestattungsarten auf dem Gelände seitlich von Hauptweg und Gedenkstätte und oberhalb um den „Fisch“ (Urnen) weiterhin möglich. Alle anderen Flächenbereiche in Ording und in der Bövergeest sollen bis auf rechtlich unvermeidbare Fälle, z.B. zeitlich begrenzte Verlängerungen, nicht mehr für neue Bestattungszwecke genutzt werden. Aufgrund der Vorgaben zur Totenruhe wird die Umwandlung in Rasenflächen nur allmählich erfolgen können. Der St. Peter-Friedhof allerdings ist davon nicht betroffen. Auf ihm sind weiterhin Urnen- und Erdbestattungen möglich.
Der Finanzausschuss hat für die Sitzung der Gemeindevertretung am 26. August Zustimmung empfohlen.
Hintergrund
Im Jahr 2017 gründete der Kirchenkreis Nordfriesland das Ev.-Luth. Nordfriesische Friedhofswerk (NFW) als zeitgemäße Antwort auf die wirtschaftlichen Herausforderungen im Bestattungswesen. Das NFW möchte als Dienstleistungsunternehmen über die vier Reviere die Einbindung in der Region gewährleisten, die Wirtschaftlichkeit stärken und die Struktur der Friedhöfe verbessern.
Kundenorientierung und Wirtschaftlichkeit auf der einen Seite und christliche Werteorientierung sind dabei miteinander zu vereinbaren. Die Friedhöfe beheimaten eine reiche Flora und Fauna. Durch behutsame Gestaltung und Weiterentwicklung soll die Totenruhe gewährleistet und die vorhandene Artenvielfalt bewahrt und weiterentwickelt werden.
Hans Jörg Rickert, 16. August 2019, HN und www.jb-spo.de
Start in einen neuen Lebensabschnitt – Einschulung an der Utholm-Schule
Für die Kinder der beiden ersten Klassen der Utholm-Schule St. Peter-Ording war es ein spannender Tag: Für sie begann mit der Einschulungsfeier in der Utholm-Halle ein neuer Lebensabschnitt. Ihre Klassenlehrerinnen sind Susanne Potten und Sarah Bauer. Die erste Reihe war für sie reserviert. Zum Empfang hatten ihre größeren Mitschülerinnen und Mitschüler vor der Halle Spalier gestanden.
Einschulung ist an der Utholm-Schule seit Jahren ein Familienereignis. Wer von den Familienmitgliedern kann, der kommt auch. Die Kinder werden auf ihrem Weg in die Schule begleitet, und die Schule hat sich auf diesen Tag besonders vorbereitet. Das hat Tradition und wird durch den Förderverein unterstützt. Mit der stellvertretenden Bürgervorsteherin Monika Grutza bekundete die Gemeinde St. Peter-Ording ihr Interesse an diesem besonderen Tag. Aber auch die Kita war vertreten durch ihre Leiterin Brigitte Ranft-Ziniel und die Mitarbeiter*innen im Hort.
Mit dem neuen Schullied „Schule ist mehr“ begrüßten die Kinder aller Klassen ihre „Neuen“. Sie hatten sich dazu vor der Bühne aufgestellt und sangen kräftig zur Gitarrenbegleitung von Susanne Potten. Danach kamen die Dritt- und Viertklässler auf die Tribüne, beide zweiten Klassen hockten sich links und rechts von der Bühne hin. Sie mussten sich mit ihrem Auftritt noch gedulden, denn etwas war dieses Mal anders: Auf der Bühne standen ein Rednerpult und außerdem weiter vorn noch ein Mikrofon.- Rektorin Nina Rother hatte nämlich ihren ersten öffentlichen Auftritt. Sie ist die neue Schulleiterin und begrüßte unter den vielen Gästen auch ihren Vorgänger Rektor a.D. Boy Möller. Zusammenhalt gehört an der Utholm-Schule nämlich dazu. Und Ioana aus der vierten Klasse begrüßte danach alle Erstklässler und alle Gäste mit ihrem Solo-Lied „Singt mit“ und forderte zum gemeinsamen Tun auf.
Nina Rother bekannte in ihrer Antrittsrede, dass sie wie die „ABC-Starter“ ein wenig „Kribbeln im Bauch“ verspüre. So machte sie wohl mit ihrer Rede „Du schaffst das!“ nicht nur den Erstklässlern Mut, sondern auch sich selbst. Aber es gibt ja auch die Lehrkräfte, die Eltern und viele andere, die beim Lernen mithelfen können, wenn es mal nicht so leicht ist. Das gehöre zur Schule dazu. Die Eltern ermunterte sie zum Loslassenkönnen und zu Gelassenheit. Gerichtet an alle zusammen sagte sie dann am Ende: „Wir schaffen das!“ Zur Bekräftigung kam es von allen zurück: „Wir schaffen das!“
Nun endlich waren die ABC-Kobolde mit ihrem Auftritt dran. „Wir sind die Buchstabenkobolde. Wir zeigen euch das ABC. Das Lesen ist nicht schwer, wir Kinder mögens sehr“, schallte es von der Bühne, nachdem in einem kleinen Rahmenspiel die 26 Buchstaben in der fast richtigen Reihenfolge präsentiert worden waren, denn einer tanzte aus der Reihe: Das „Y“ hatte sich vor das „X“. gedrängelt.
Schulelternbeiratsvorsitzende Jessica Friederici begrüßte Nina Rother im Namen der Elternschaft und des Fördervereins der Schule herzlich als neue Rektorin. Mit guten Wünschen für den Start gab es eine kleine Schultüte und ein Schul-T-Shirt. Ein solches bekamen später auch alle 36 Kinder der beiden ersten Klassen. Sie wurden namentlich aufgerufen und gingen mit ihren Klassenlehrerinnen in die allererste Schulstunde.
Eltern und Gäste waren wie üblich in das erweiterte Foyer der Schule eingeladen zu Getränken und Kuchen. Manche gingen bei dem Sonnenschein auch auf den Schulhof. Die Gelegenheiten zum Gespräch und zum Teilen der Freude über den gelungenen Start wurden genutzt. Und dann war natürlich die Freude groß, sein „Schulkind“ wieder mit nach Hause nehmen zu können. Manchmal ist das Loslassen nämlich für Eltern ganz schön schwer.
Offene Kantorei, Solisten, Lobback-Orgel und Concerto Classico gestalteten ein in sich außerordentlich stimmiges Konzert
Die Lobback-Orgel in der St. Peter-Kirche hatte es wirklich verdient, dass sie zu ihrem zwanzigjährigen Jubiläum auch im Rahmen des Konzertes mit der „Offenen Kantorei“ in diesem Jahr jetzt noch einmal eine besondere Würdigung erfuhr. Denn das waren die beiden Orgelkonzerte F-Dur op.4, Nr. 4 und g-moll op.4., Nr. 1 von Georg Friedrich Händel, die von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen und dem Concerto Classico jeweils vor den Kantaten „Wo Gott, der Herr, nicht bei uns hält“ (BWV 178) und „Erschallet, ihr Lieder“ (BWV 172) von Johann Sebastian Bach mit der Offenen Kantorei und den Solisten Sarah Weinberg (Sopran), Melanie Frenzel (Alt), Florian Sievers (Tenor) und Julian Redlin (Bass) am letzten Sommerferiensonntag aufgeführt wurden.
Man kann es nur so formulieren: Es ist immer wieder große Musik, die im Rahmen des Jahresprogramms „Musik in der Kirche“ in unserer kleinen St. Peter-Kirche erklingt. Mag sein, dass von ihr auch besonderer Zauber ausgeht, der sowohl Mitwirkende beflügelt als auch Zuhörerinnen und Zuhörer gefangen nimmt. Es fließt von allen Mitwirkenden nicht nur viel „Herzblut“ hinein. Für die Solisten ist „St. Peter“ auch ihre Kirche, für die Mitglieder der „Offenen Kantorei“ sowieso, für das Ensemble „Concerto Classico“ ebenfalls und erst recht für Christoph Jensen. Die Lobback-Orgel ist „seine Orgel“. Das war in diesem Jahr anlässlich des Jubiläums bereits mehrfach zu erleben und nun wieder, auch wenn im Programm „nur“ zu lesen war: „Leitung und Orgel – Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen“. So ist er bei solchen Konzerten ebenfalls verantwortlich für das Programm. Und das war wieder einzigartig und in sich stimmig.
Große Anerkennung kommt auch immer von Gästen. Marianne Skrezde und Robert Sprenger aus Zürich waren an diesem Sonntag für zehn Tage Urlaub angereist. Als sie das Programm gesehen hatten, war der Konzertbesuch für sie keine Frage mehr. Sie sind häufig Gäste am Ort und besuchen, wenn möglich, die Konzerte in der St. Peter-Kirche. „Wir hatten es auch dieses Mal gehofft und Glück gehabt. Das Konzert war außerordentlich schön und gelungen. Phantastisch!“
Angemerkt sei noch: Konzerte mit der „Offenen Kantorei“ sind seit wohl 30 Jahren ein fester Termin im Jahresprogramm von „Musik in der Kirche“. Manche Mitsängerinnen und Mitsänger richten ihren Urlaub danach. Erfreulicherweise hat das gemeinsame Singen auch für Jüngere wieder an Reiz gewonnen. Musik als Erlebnis hat eben etwas. Das ist es, was professionelle Musiker und von Musik Begeisterte als Mitwirkende und Zuhörer eint.
Hans Jörg Rickert, 19. August 2019, www.jb-spo.de
Seit 2016 können auch bei der Gilde Tönning Reiterinnen Mitglied sein. Zum ersten Mal gab es nun 2019 mit Julia Jandt eine Königin. Sie gehörte zu den 29 Reiterinnen und Reitern, die nach dem Reglement um den Titel „König der Könige“ mitreiten dürfen. Von jedem Verein sind es die ersten Drei. Dazu kommen der letztjährige „König der Könige“ Marco Hansen von Tetenbüll und die diesjährige Landschaftskönigin Jane Petersen von Witzwort.
Auf Eiderstedt ist die Begeisterung für das Ringreiten erhalten geblieben. Etwa 200 aktive Reiter*innen gibt es, die an den Wettkämpfen in ihren Vereinen teilnehmen. Das Landschaftsringreiten zählte dieses Jahr insgesamt 130 Teilnehmer. In Oldenswort, Koldenbüttel und Tönning sind es die Gilden, in Witzwort der Reiterverein und in den Orten Tetenbüll, Welt-Vollerwiek-Grothusenkoog, Osterhever und Tating die Ringreitervereine. Tönning hat mit „Jung-Tönning“ einen zweiten Verein. Dieser hatte sich gegründet, weil bei der Gilde keine Reiterinnen mitmachen durften. So hat alles seine Geschichte.
Diese wird immer wieder beim morgendlichen Kommers im Olsdorfer Krug bemüht und geht ins 19. Jahrhundert zurück. Deswegen wird am Ende auch die erste Strophe des Schleswig-Holstein-Liedes gesungen. So berichtete Kreisehrenpräsident Albert Pahl aus Westerhever dieses Mal in seinem Grußwort über den Ordonanzpokal des Prinzen von Noer. Dieser hatte den Pokal aus Silber anfertigen und mit den Namen der 26 Ordonanzreiter versehen lassen, die zur Unterstützung der Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848 als Meldereiter aus Eiderstedt gekommen waren. Bei den Jahreshauptversammlungen der Ringreiter später hatte dieser Pokal auf dem Tisch gestanden, und es durfte sogar aus ihm getrunken werden. Heute ist er im Besitz des Museums Landschaft Eiderstedt. Landrat Dieter Harrsen hatte bereits vorher in seinem Grußwort die Tradition des Ringreitens auf Eiderstedt gewürdigt und Christian Hinrichs und Matthias Kiepke – Vorsitz des Ringreiterbundes Eiderstedt bzw. des Reitervereins St. Peter-Ording – für diese nun 49-malige Kooperation bei der Nordseepferdeschau je eine Krawattennadel mit Kreiswappen als Anerkennung überreicht. Auch Bürgervorsteher Boy Jöns griff die Historie auf und wies darauf hin, dass Eiderstedt nie einen König gehabt habe. – Der dänische König war ja in Personalunion gleichzeitig der Herzog von Schleswig, der auf Eiderstedt als eigenständige Landschaft durch den Staller vertreten wurde. - Aber er freue sich, dass hier so viele „Könige und Königinnen“ zusammensäßen. Reimer Hennings aus Tating war dieses Mal ebenfalls Ehrengast und versprach, ab nun die „Goldene Lanze“ finanziell mit zu unterstützen, die jedes Jahr erneut dem „König der Könige“ überreicht wird. Er hatte das Amt des Vorsitzenden des Ringreiterbundes neun Jahre ausgeübt und übergab die Ringe für das Königsreiten an seinen Nachfolger.
Für den gastgebenden Verein hatte Matthias Kiepke nach der Begrüßung durch Christian Hinrichs den Reigen der Worte eröffnet und auch auf manche Widrigkeiten hingewiesen. Er sagte u.a.: „Wenn man heute auch um die Tradition kämpfen muss, um sie zu erhalten, wird das bestimmt wieder eine gute Veranstaltung.“ Nach allgemeinen Hinweisen und Vorstellung von Geschäftsführerin Katja Greve aus Oldenswort als Feldführerin machte Kassenwartin Kirsten Agge mit den Regularien vertraut. In zwanzig Durchritten werden die sechs Besten ermittelt. Diese reiten im kleinen Finale mit je drei Ritten die drei Besten aus. Die Ringe aus der Vorrunde zählen mit. Wer dann im Finale als Erster drei Ringe gestochen hat, ist „König der Könige“. Überaus viele Gäste der Nordseepferdeschau wollten das auf dem Hauptplatz miterleben und bildeten so in unmittelbarer Nähe zur Bahn eine große Publikumsfront.
Qualifiziert hatten sich Marco Hansen (18 Ringe, Tetenbüll), Jan Sievers (16), Jane Petersen (19), Anne Feddersen (16, alle drei Witzwort), Daniela Thießen (17, Oldenswort) und Sonja Gröhn (18, Jung Tönning). - Das Finale erreichten Marco Hansen (20), Jane Petersen (21) und Sonja Gröhn (21). Sie hatte dreimal hintereinander gestochen! – Nun ging es beim fünfmaligen Stechen des kleineres Ringes mit 11 Millimetern Durchmesser statt bisher 18 um den Titel. Marco Hansen stach dreimal, Jane Petersen zweimal, Sonja Gröhn einmal. Damit war klar: Marco Hansen hatte seinen Titel verteidigt. „Dat leep sik je fein torecht, ni veel mit Utrieden“, meinte Christian Hinrichs. Die Freude aller über den alten und neuen „König der Könige“ war einhellig. Beste Mannschaft wurde Osterhever mit 43, Zweite wurde Oldenswort mit 41 und den dritten Platz nehmen Tetenbüll und Witzwort mit je 40 Ringen gemeinsam ein.
Vor dem Turnier aber fand wie üblich auch dieses Jahr der traditionelle Aufmarsch der Ringreitervereine auf dem Marktplatz statt. Der gastgebende Reiterverein macht den Anfang. Alle Teilnehmer*innen am Ringreiten werden vorgestellt. Unter Anführung des Spielmannszuges Wesselburen und verkehrliche Absicherung durch die Polizei führte der Umzug vom Marktplatz über die Eiderstedter Straße und den Heedweg durchs Dorf und weiter zur Reitanlage Dreililien. Das ist für alle immer wieder ein großes Ereignis und gibt der Nordseepferdeschau ein ganz besonderes Flair.
Hjr, 5. August 2019, HN und www.jb-spo.de
Vom Ponyreiten bis zum König der Könige war zum 49. Mal alles dabei
Die Einladung des Reitervereins St. Peter-Ording e.V. zur 49. Nordseepferdeschau muss dieses Jahr besondere Anziehungskraft ausgeübt haben. Die Ponyverlosung kann es nicht gewesen sein. Sie gibt es seit vielen Jahren als Hauptgewinn der Verlosung. Dieses Mal wartete die siebenjährige Shetland-Ponystute „Blümchen“ auf einen neuen Stall. Sie war der Hauptgewinn. So manches Kinderherz hoffte auf das Losglück.- Auch das Ausreiten des „Königs der Könige“ unter den neun Gilden bzw. Ringreitervereinen war es wohl kaum. Das gibt es seit 49 Jahren und ist ein wichtiger Teil der Veranstaltung. Es findet traditionell am ersten Sonntag im Monat August auf der Reitanlage Dreililien stattfindet und ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem „I“ dieser Pferdesportveranstaltung. Die Vereine haben ihre Könige ausgeritten, auch der Landschaftskönig ist ermittelt, und nun geht es darum, wer „König der Könige“ wird. Ringreiten gehört auf Eiderstedt zum Brauchtum. Das war Anlass gewesen, es in die Nordseepferdeschau zu integrieren.
So waren es sicher eine Reihe anderer glücklicher Umstände, die an diesem Nordseesommertag sehr viele Besucher auf die Reitanlage „Zum Südstrand“ kommen ließen. Während die Ringreiter im hinteren Teil der großräumigen Anlage die sechs besten Finalteilnehmer ausritten, wurde den Besuchern ein weites Spektrum an Pferdesport geboten. Es begann dramatisch mit einem Ponyrennen. Eine junge Reiterin stürzte unglücklich von ihrem Pony, hatte sich dabei auch verletzt, aber zum Glück nur leicht. Die Besucher litten mit.
Mit der Dressurvorführung des Reiters Tjark Mohr aus Bullenkuhlen bei Elmshorn trat deswegen auch sofort wieder Ruhe ein. Es war schon spannend, einmal eine Präsentation der Gangarten vom Schritt über Trab bis hin zum Galopp so vorgeführt zu bekommen und Pferd und Reiter als Einheit zu erleben. Das wurde danach bei der Pony-Quadrille mit 16 Reiterinnen und Reitern von Dreililien fortgesetzt. Hier galt es, den Anweisungen von Sportwart Olaf Lilienthal hinsichtlich der Figuren und Gangarten zu folgen. Gleichzeitig war aber darauf zu achten, bei diesem Reiten in einer großen Gruppe den richtigen Abstand einzuhalten. Eine junge Reiterin schied bald aus der Gruppe aus. Ihr Pony hatte keinen guten Tag. Auch das gehört dazu, das Gefühl für das Pferd zu haben und es in einer solchen Situation nicht zu überfordern. Schließlich dürfen andere nicht gefährdet werden.
Ein Höhepunkt war die Präsentation mit dem achtjährigen Hannoveraner Wallach „Fürst D“ im Voltigieren mit Anne und Mia Pauls (10 und 13 Jahre) aus Mildstedt und Jella Hermann (20) und Carolin Kowsky (26) vom Landeskader Schleswig-Holstein unter Anleitung von Adda Boe vom Pferdesportverein „Dreikronen“ in Kiel. Sie ist Husumerin. „Fürst D“ hat ein Stockmaß von 1,90 m. Vater ist „Fürst Nymphenburg“. Für ihn ist es die erste Voltigiersaison seit seiner Ausbildung. Sie begann für ihn mit fünf Jahren. Die beiden jungen Frauen haben sich für den deutschlandweiten Vergleichswettkampf in Zweibrücken qualifiziert. Auch die beiden jüngsten Voltigiererinnen gehören mit zu den besten in Schleswig-Holstein. Allein die Einturnrunde war schon sehenswert. Sie beginnt immer mit der Kontaktaufnahme zum Pferd, die durch Mitlaufen und Berührung erfolgt. „Einfache“ Übungen folgten. Danach gab es Voltigiersport vom Feinsten: Allein und zu Zweit auf dem Pferd mit eleganten Präsentationen. Das war Pferdesportturnkunst, die man sonst kaum zu sehen bekommt und die begeisterte.
Zwischen dem E-Springen mit Siegerin Emily Karow von Dreililien bei 13 Teilnehmern und dem A-Springen mit Sieger Leon Braun – Urlauber aus Hessen – bei 20 Teilnehmern zeigten drei Damen der Compagnero-Show-Gruppe aus Welmbüttel spanische Reitkunst. Das war ein Hingucker. Sie zeigten einen Teil ihrer Show. Etwa zwanzig Damen haben sich zu dieser Gruppe zusammengefunden. Sie vereint die Liebe zu Pferden aller Rassen. Vorwiegend reiten sie auf Spaniern, Lusitano und Friesen. Zurzeit sind sie auf Reitsportveranstaltungen sehr gefragt.
Glücklich war am Ende dieses Reitsporttages besonders Anna-Leonie Mede (10 Jahre) aus Ketelsbüttel. Sie gewann „Blümchen“, und die beiden freundeten sich gleich an. Stall und Weide sind vorhanden. Shetland-Wallach „Paul“ hat nun einen Genossen. Olaf Lilienthal freute sich mit: „Das war ein Treffer! Und „Blümchen“ bleibt in der Region.-Noch einer hatte großen Grund zur Freude: Marco Hansen verteidigte seinen Königstitel vor Jane Petersen und Sonja Gröhn. Der Vierte in der „Kleeblattrunde“ war Matthias Kiepke, der Vorsitzende des Reitervereins: „Das war eine Super-Veranstaltung für den Reitsport und unseren Verein!“
Hjr, 5. August 2019, HN und www.jb-spo.de
Die Sommertour von NDR 1 Welle Nord und dem Schleswig-Holstein Magazin feiert in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag – unter anderem am Sonnabend, 3. August, auf der Erlebnispromenade beim Dünen-Hus in St. Peter-Ording. Aber auch einen weiteren Geburtstag gilt es dann zu feiern: Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist 10 Jahre alt! Und die Stadtwette, die auf die St. Peteraner zukam, stand ganz in diesem Zeichen.
NDR 1 Welle Nord und das Schleswig-Holstein Magazin wetteten, dass es die St. Peteraner und ihre Gäste nicht schaffen, innerhalb von 20 Minuten den Schriftzug „10 Jahre Weltnaturerbe Wattenmeer“ zu bilden und auf der Bühne an einer Traverse zu befestigen. Dazu mussten sie zunächst Buchstaben aus einem mit Sand befüllten Container ausgraben, sie dann anhand einer Menschenkette zur Bühne transportieren und sie schließlich per Seil in die Traverse in vier Metern Höhe einklinken.
Samstag, 3.8.2019
Vernissage mit 30 Bildern und Skulpturen als Auftakt der Feierlichkeiten
„Eiderstedt gilt nicht nur als Region mit einmaliger Landschaft, sondern wird zu Recht als ein wunderbarer Ort für Kultur wahrgenommen. Museen, historische Denkmäler und Veranstaltungsorte, Galerien und Kunsthandwerksbetriebe hiesiger Künstler halten für Einheimische und Gäste ein vielfältiges Angebot bereit.“ – Mit diesen Worten beglückwünschen der Amtsvorsteher Christian Marwig und der Amtsdirektor des Amtes Eiderstedt Herbert Lorenzen den Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt e.V. zu seinem 30-jährigen Jubiläum. Diese Zeilen finden sich als Teil des Grußwortes in der Broschüre des Vereins „Kurzporträts Eiderstedter Künstler“.
Dort sind 57 Namen von Kunstschaffenden aufgelistet, die heute dem Verein angehören. Aber viel mehr Namen - wie die von Tom Kosbab, Dieter Kressel, Maria Linde, Fred Bandekow - könnte man nennen, auch Otto Beckmann, der heute in Hamburg lebt. Eiderstedt ist schon lange eine „Kunstlandschaft“. Es ist ja nicht nur „Dat Reit dat steiht“, wie Dieter Staacken es als ehemaliger langjähriger Vorsitzender in einem Gedicht beschrieben hat. Das Reet hatte ihn als Menschen beindruckt und als Künstler herausgefordert. Es ist der vom ihm formulierte „himmelweite Unterschied“, es sind die Wolken und die Brandungswellen, die Gräben, Deiche und Dünen, die Schafe und Rinder, die Katen und die Haubarge mit ihrer Windschur und viel, viel mehr. Wir können es auch meist nicht so richtig beschreiben. Aber es wird über den FKE durch Bilder, Skulpturen und Geschichten erlebbar - und fasziniert uns.
Das tun nun die 30 Exponate im Gebäude des Amtes Eiderstedt. Beim Betreten fällt vielleicht schon die aus Labradorit von Friedrich Leonhard Vossel mit ihren glatten, rauen, kristallinen Strukturen wunderbar gestaltete Skulptur „Dynamik“ in den Blick. Spätestens beim Verlassen des Gebäudes sollte der Besucher des Hauses hier verweilen. So vielfältig wie sie sich unserem Auge darbietet, so vielseitig ist auch der Aufgabenbereich des Amtes für die zugehörigen Gemeinden und darüber hinaus. Aber noch mehr kann hineingedacht werden oder einem beim Betrachten einfallen. Vossel selbst hat dazu formuliert: „Statik, Kraft, Bewegung vereint“. - Geht man dann am Eingangstresen vorbei in Richtung unterer Flur, erwarten einen mit „Der Mann und das Kind“ von Lucia Figueroa eine ganz besondere Plastik, ehe man sich den Bildern an den Wänden widmen sollte. Nur einige seien genannt: „Vitamin T“ von Max Höppner, „Die Pforte“ von Karen Seggelke, „Yachthafen“ von Karin Dreyer, „Schimpanse“ von Tanja Simson.
Dirk-Uwe Becker, der Vorsitzende des FKE, hatte den Begrüßungsreigen eröffnet. Er bedankte sich beim Amt Eiderstedt und vor allem bei der Stadt Garding für die stetige Unterstützung im Kulturbereich. Sein Dank ging danach weiter an Karen Seggelke. Sie hat die gesamte Ausstellung vom ersten Aufruf an die Künstler bis zur Hängung organisiert. Lilo Cordts-Sanzenbacher dankte er für das jeweilige Ambiente mit Getränken und Beigaben bei Veranstaltungen. Für dieses Zusammenwirken aller Beteiligten fand er würdigende Worte. Herbert Lorenzen griff das für seinen Part auf und schlug den Bogen vom Atelier des Künstlers zum Ausstellungsort: „Die Aktion des Künstlers ist das eine, beim Betrachter entfaltet sich dann eine andere Wahrnehmung.“ Seine Freude über den Ausstellungsort hatte er so kundgetan: „Wir haben ganz tolle Exponate an den Wänden hängen.“
Andrea Kummerscheidt sagte danach deutlich hörbar für alle: “Ich bin bekennender Fan des FKE.“ Für die Gardinger Bürgermeisterin sind das „Alte Rathaus“ und die darin stattfindenden Ausstellungen eine tolle Idee, der Öffentlichkeit so „Kunstwerke erlebbar machen zu können.“ Sie wünschte sich weniger „innere Hemmschwellen“ in der Öffentlichkeit, denn „es ist nicht nötig, Kenntnisse über bestimmte Malstile und Kunstrichtungen zu haben“. Man müsse sich nur Zeit nehmen. „Bilder bringen das Innere zum Klingen, wenn man bereit ist, sich auf sie einzulassen.“
Das wollte man nun auch, aber da kam nach dem Dank von Karen Seggelke an das Amt für die Bereitschaft und das „total einfache“ Miteinander, auch gefördert durch die Mitarbeiterin Heidi Hargens, noch Susanne Wendt mit ihrem „Kunstbekenntnis“ „dazwischen“. Mit einer begeisternden Rede erinnerte sie an die Anfänge vor der Vereinsgründung. Da wurde allen Anwesenden noch einmal ganz bewusst, mit wieviel Herzblut Künstlerinnen und Künstler nicht nur ihrem Schaffensdrang nachgehen und kulturelles Leben fördern, sondern vor allem auch anderen „Dimensionen“ Raum zu geben wissen und unseren Blick zu weiten vermögen.
So beflügelt genossen alle die Ausstellung, den Austausch mit „Kunst“, die Gespräche und die große Bereicherung, die jeder für sich mitnehmen konnte. Bis auf Käte Hinrichsen (+ 2014) waren übrigens sämtliche ehemalige Vorsitzende anwesend: Dieter Staacken, Klaus Dreyer, Sibille Rehder, Heinz-Peter Schultz und Karen Seggelke.
Hans Jörg Rickert, 2. August 2019, www.jb-spo.de
Tourismusausschuss spricht Empfehlung für den Finanzausschuss aus
Parkmöglichkeiten sind eine Notwendigkeit. Das spürt vor allem jeder, der jetzt in der Hochsaison in St. Peter-Ording „urlaubt“. Der Einheimische kennt „seine Ecken“ oder weiß aus Erfahrung, wo eine Chance besteht. Oder er richtet sich das zeitlich so ein, dass die Wahrscheinlichkeit für Parken günstig ist.
Für den Strandbesucher gibt es in Ording und in Böhl gegen eine Gebühr reichlich Parkgelegenheiten. Das ist durch den öffentlich-rechtlichen Vertrag zur Befahrung der Strände vereinbart und schon im Dezember 2018 für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dez. 2039 wieder verlängert worden. Das Einziehen der Parkgelder übernimmt die TZ an den jeweiligen Strandüberfahrten.
Ein Teil dieses Parkgeldes fließt zugunsten des Nationalparkes an die zugehörige Verwaltung im LKN, dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz. Die Strandunterhaltung obliegt der Tourismus-Zentrale mit ihrem weiten Aufgabenfeld z.B. von Unterhaltung der Zuwegungen und Pfahlbauten sowie Gewährung der Sicherheit einschließlich Leistung der Strandaufsicht. Seitens der Nationalparkverwaltung werden Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen für Fauna und Flora des Wattenmeeres und seiner Randbereiche durchgeführt. Auch die Besucherinformationssysteme mit z.B. Bildtafeln und die Unterhaltung der Nationalparkhäuser und mehr gehören dazu.
Die TZ betreibt die Bermenparkplätze – Parken in Deichnähe oder am Deich – in Ording, am Südstrand und in Böhl jeweils bei den Strandüberfahrten und die Parkpalette im Ortsteil Bad und den Parkplatz bei der Dünen-Therme (Maleens Knoll) sowie den großen „Ausweichparkplatz“ an der Utholmer Straße auf der linken Seite hinter der Abzweigung von der B 202 zum Ordinger Strand.- Die Gemeinde St. Peter-Ording betreibt insgesamt vier Parkplätze: „Strandweg“ (auf dem Wege zum Übergang „Köhlbrand“), die bei „Luv und Lee“ (Maleens Knoll), den am „Möwensteg“ und am „Strandläuferweg“. Hier herrscht überall sog. „Parkdruck“, so dass auch Gebühren erhoben werden dürfen. Ansonsten ist Parken frei bzw. über Parkscheibe geregelt. Die letztmalige Anpassung der Parkgebühren zur Einführung der geltenden Tarife erfolgte zum 1. Januar 2009. Bei den Strandparkplätzen gehen von den derzeit 6 Euro jeweils 1,33 € an das LKN. Es gelten weitere Einzelregelungen z.B. für Plaketten.
Der Tourismusausschuss war das erste Gremium, das sich mit der Anpassung der Parkgebühren zu befassen hatte. Am 12. August wird die Thematik im Finanzausschuss beraten und ein Empfehlungsbeschluss gefasst. Über ihn stimmt die Gemeindevertretung am 26. August ab. Der Amtsdirektor als örtliche Ordnungsbehörde erhält damit dann den Auftrag, die Amtsverordnung über die Erhebung von Parkgebühren in der Gemeinde St. Peter-Ording – darin eingeschlossen sind auch die Strände – zum 15. März 2020 anzupassen und zu veröffentlichen. Vorgesehen ist z.B. für die Utholmer Straße eine Erhöhung von 3 auf 5 € und für das Strandparken von 6 auf 8 € sowie für den Strandweg von 4 auf 6 €, jeweils für die Tageskarte in der Saison. Vom 1. Nov. bis 14. März kostet die Tageskarte dann 2 €. Bisher kostete es dort 1 €.
Bürgermeister Rainer Balsmeier informierte die Mitglieder des Ausschusses über den von der Verwaltung ausgearbeiteten Anpassungsvorschlag, der außerdem eine moderate Anpassung der Zeiten an den vorhandenen Bedarf vornimmt. Er bezeichnete es als sehr gut, mit den Vorbereitungen schon zu diesem Zeitpunkt soweit zu sein. Einstimmig wurde dem Finanzausschuss die Vorlage zur Beschlussfassung empfohlen.
Bei den Mitteilungen wurde bekannt, dass ab Juli das Verwarnungsgeld wegen verbotswidriger Übernachtungen in Fahrzeugen von 30 auf 50 € angehoben worden ist. So soll dem zunehmenden Übernachten auf Parkplätzen und am Strand begegnet werden.- In seinem Kurzbericht über Nah.sh erläuterte Balsmeier u.a. Hintergründe bezüglich der Zuverlässigkeit beim Einhalten des Fahrplanes. Gegenüber 2018 sei die Pünktlichkeit besser geworden, aber es sind vor allem Personalprobleme, die zu Ausfällen führten. Aber auch besondere Veranstaltungen wie die „Kieler Woche“ machten den Einsatz von Fahrzeugen an anderen Orten erforderlich.- Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff informierte über Veranstaltungen, die Button-Aktion „Ich freue mich über ihr Lächeln“ – die Nachfrage nach den Buttons aus vielen Bereichen sei groß – und u.a. auch die Tatsache, dass die Veranstaltungsreihe der LTO „Erzähl mir was auf Eiderstedt“ für den ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein nominiert worden ist.
hjr, 2. Augst 2019, HN und www.jb-spo.de