2019 FEBRUAR
Bauausschuss bringt Hotelbau an der Strandpromenade auf den Weg
Baufragen sind ein schwieriges Feld. Das wird in den Sitzungen des Ausschusses für Bau und Verkehr (ABV) immer wieder offenbar und gilt besonders für die Situation im Ortsteil Bad. Ein Baustil ist nicht ersichtlich, und richtig augenfällig sind wohl nur einige Häuschen. Aber um sie bewusst wahr zu nehmen, muss der Betrachter schon genau hinschauen. Dann wundert er sich, dass solche wie „Haus Krabbe“ oder das reetgedeckte „C.J.“, das ehemalige Wohnhaus von Cilli Jeve, die Jahrzehnte nahezu unverändert überdauert haben. Diese beiden Kleinode befinden sich an der Strandpromenade zwischen Haus Atlantis und Strand No.1. Sie „rahmen“ gewissermaßen Haus Quisisana und Haus Sonneck ein. Die sich anschließenden drei Häuser Nr. 13, 15 und 17 sind inzwischen abgerissen und an ihrer Stelle soll nun das Hotel „urban nature“ entstehen. Danach folgt Haus Atlantis. Für Haus „C.J.“ bis Atlantis regelt der neue B-Plan 13 C die künftige Bebauung. Der ehemalige B-Plan 13 ist in drei Teilbereiche eingeteilt worden, um den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen besser Rechnung zu tragen. Insgesamt umfassen die Pläne 13 A, B und C das Areal von der Straße „Im Kurbad“ im Westen, dann südlich der Straße „Im Bad“ mit dem Kurwald und an ihm im Osten entlang des Fuß- und Radweges zur Zuwegung Strandpromenade und hinter ihr und der Buhne bis „Fernsicht“ hin.
Anlass für die Neuaufstellung des B-Plans 13 C ist der Bau des Hotels einschließlich der Zuwegung, aber der Plan schließt mit Ausnahme von Strand No.1 sämtliche Grundstücke in diesem Teilgebiet an der Strandpromenade ein. Der B-Plan ist mehrfach Gegenstand der Sitzungen des ABV gewesen. Die frühzeitige öffentliche Beteiligung war am 16. Juli 2018, der Entwurf hatte in der Zeit vom 23.10. bis 23.11. 2017 zu jedermanns Einsicht öffentlich ausgelegen. Parallel dazu wurden die Träger öffentlicher Belange und die sonstigen Behörden zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert. Bestandteil des B-Planes 13 C ist auch die rückwärtige Zuwegung über eine Stichstraße vom Ende der Fritz-Wischer-Straße aus, um den Strandläuferweg nicht zusätzlich mit Verkehr zu belasten.
Der ABV hatte nun bei der Neuaufstellung des B-Planes 13 C den vorbereiteten Satzungsbeschluss zu prüfen und dahingehend zu beraten, dass alles jetzt so auch seine Richtigkeit hat. Zur Beschlussvorlage lagen die Begründung der Satzung, eine Planzeichnung, eine schriftliche Ausfertigung hinsichtlich baulicher Maße und Gestaltung, Umweltbericht, vergleichende Trassenuntersuchung sowie die 34-seitige Zusammenstellung der Stellungnahmen sämtlicher Einwender vor, darunter vier privater, die abzuwägen waren. Die Abwägungsvorschläge waren den betreffenden Einwendungen zugefügt.
Stadtplaner Helmut Reggentin hatte in der Sitzung die Aufgabe, die Stellungsnahmen einschließlich der Abwägungsvorschläge vorzustellen und zu erläutern. Das Verfahren gestaltete sich langwierig und für die Öffentlichkeit schwer nachvollziehbar, denn ihr lagen die Unterlagen nicht vor. Die Mitglieder des Ausschusses stellten Nachfragen und taten ihre Bedenken kund. Dabei ging es u.a. um Zuwegung, Abstand zum Wald, Hochwasserschutz, Garagengeschosse und Anlage von Terrassen.
Wegen der Dünenstruktur sind die aus dem Gelände herausragenden Garagengeschosse anzuwallen und naturbelassen zu bepflanzen. Im Textteil fiel auf, dass abweichend von der allgemein zulässigen Firsthöhe von 15 m im Sondergebiet 1 ein „turmartiger Dachaufbau bis zu 72 m² Grundfläche und max. 18,10 m Firsthöhe zulässig sein sollte. Bodo Laubenstein (CDU) bemängelte das, denn das hätte für alle zukünftigen Gebäude Gültigkeit. Bei einer Enthaltung stimmte der ABV dann auch einstimmig gegen die Zulässigkeit. Die Vorgabe der Erdgeschossfußbodenhöhe von mind. 5,60 m bis maximal 6 m NHN war ebenfalls strittig. Ihr wurde jedoch mehrheitlich mit 4 Ja bei 3 Nein entsprochen.
Wie diffizil und wichtig Bauausschussarbeit ist, war sehr deutlich geworden. Mit solchen Einzelheiten wäre eine Gemeindevertretung überfordert. Mit den eingebrachten Änderungen empfahl der ABV den Satzungsentwurf der Gemeindevertretung am 4. März zur Beschlussfassung. Dann erst kann auch gebaut werden. Bisher waren es nur vorbereitende Maßnahmen. Zu ihnen gehören auch die zwei inzwischen aufgestellten „Fledermaus-Raketen“ im Kurwald.
Hjr, 23. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Feuer fasziniert seit jeher den Menschen. Ohne Feuer hätte es die Menschheitsgeschichte so wohl auch nicht gegeben. Mit dem Flint als Feuerstein und dem Strahlkies als Gegenstück oder dem Feuerbohrer hat sich der Mensch dieses „Naturelement“ zu eigen gemacht. Feuerzeichen an der Küste – ihre Nachfolger sind die heutigen Baken - zeigten den Seefahrern den Weg.
Seit 1989 gibt es in der Geschichte des Nordseebades am Vorabend des Petritages ein Feuer. Nun war es das 31., das trotz nasskalten Wetters bei erträglichem Wind auf Seebrücke, Buhne und Deich lockte, um die Feuerrede von Bürgervorsteher Boy Jöns und das Entzünden und Abbrennen des großen Feuers auf dem in den Jahren angestammten Platz im Vorland am „Hitzlöperweg“ mitzuerleben. Die Jugendwehr und die Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording sorgen für die Sicherheit. Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde haben den Reisighaufen an zwei Tagen aufgeschichtet und entzünden ihn.
Dazu gibt es Budenzauber und Musik auf der Buhne, aber ebenso gehört im Dünen-Hus ein „Biike-Seminar“ dazu. Das ist etwas hochgegriffen, aber es ist eine knappe halbe Stunde Information über die Feuerzeichen an der nordfriesischen Küste, zu der nun seit bald fünfzig Jahren nach verordnetem Zusammenschluss der Kreise Südtondern (Niebüll), Husum und Eiderstedt (Tönning) zum Kreis Nordfriesland mit dem Kreishaus in Husum deswegen auch St. Peter-Ording gehört. Die Menschen nehmen dieses Info-Angebot an. Das Dünen-Hus mit seinen zweihundert Plätzen war voll und lauschte Godber Kraas bei seinem Vortrag als Programmpunkt der Volkshochschule.
Ins Kinderspielhaus hatte die TZ um die Mittagszeit Familien mit Kindern zu einem kleinen Wannenfeuer mit Stockbrotbacken und Würstchen eingeladen. Nicole Henfling hat das aufgrund des Wetters dann schnell umfunktioniert in „Plätzchenbacken“ im Haus. Schön, dass man so flexibel ist. Die Kinder und ihre Eltern nutzten das gerne. Während der Säugling seine Milch bekam, rollte der Vater aus Berlin für seinen Jungen den Teig aus, der aus Viersen hatte seine Kleinste auf dem Arm, die „Größere“ war mit ihrer Mami am Ausrollen und Ausstechen.
Natürlich gehört auch Brot aus dem „Backhaus“ im mit Holz bereits in aller Frühe angeheizten Backofen dazu. Die 14:00 Uhr-Schlange wurde immer wieder ergänzt. Walter Petersen und die Crew des Backhauses hatten alle Hände voll zu tun-Eine seit Mai Neubürgerin aus ehemals Mönchengladbach zog glücklich mit zwei Backhausbroten und einem Zwiebelbrot sowie einem „Verliebt in SPO“-Keks im Mund ab. Ihre Tochter kommt zu Besuch - da muss Backhausbrot auf den Tisch. Auch Heißewecken gab es. Die gehören an diesem Tag historisch verbürgt dazu. Dortmunder, Nürnberger, Kasseler und solche aus anderen Städten, unter ihnen auch eine Ahrensburgerin aus Schleswig -Holstein und selbstverständlich Eiderstedter, bekamen ihren Brotwunsch – Rosinenbrot gibt es auch - erfüllt.
Ein besonderes Erlebnis ist dann zwischen „Seminar“ und „Feuer“ der Fackelzug auf der Promenade und dann auf dem Deich zurück. Janina Domann und Nicole Henfling mit ihrem Sohn Colin statteten die Gäste mit Fackeln aus. Feuer fasziniert eben. Und das Spiegeln der Fackeln in den Fenstern des Ambassador hatte an diesem nebelfeuchten Tag seinen eigenen Reiz.
Hans Jörg Rickert, 22. Februar 2019, www.jb-spo.de
Siehe auch:
www.jb-spo.de der Vorjahre jeweils Monat Februar mit Berichten und Hintergründen
„Tradition und Gegenwart“ in St. Peter-Ording
Der Überlieferung machte man den Apostel Petrus, den Patron der Fischer, im Jahre 42 nach Christi Geburt in Antiochia zum ersten Bischof an dem Ort in der Türkei. Der Petritag am 22. Februar war in früherer Zeit ein wichtiger Tag. Er markierte u.a. den bäuerlichen Frühlingsbeginn und den Wechsel des Dienstpersonals bzw. dessen Verbleib auf dem Hof.
In St. Peter-Ording war der Petritag ebenfalls ein wichtiger Tag, zumal hier auch eine Kirche mit dem Namen ist, welchem der Ort u.a. seinen Namen verdankt, denn man versammelte sich bei „Sunte Petri“, einem bekannten Gerichtsplatz. (siehe auch: Claus Heitmann/Marianne Oppel „Kleine Geschichte von St. Peter-Ording“, Sonderheft 1998/2008 in der Schriftenreihe der AG OrtsChronik).
Im Rahmen der Arbeit der Ortschronisten initiierte Claus Heitmann 1989 am Vorabend zum Petritag gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr ein Petrifeuer am Südstrand mit anschließendem Grünkohlessen im Olsdorfer Krug. Biikefeuer hat es auf Eiderstedt nämlich nachweislich nicht gegeben. Aber dieses Petrifeuer wurde zu einer touristischen Attraktion am Badeort und wird heute mit dem Namen „Biikefeuer“ seitens der Tourismus-Zentrale vermarktet.
Zum zweiten Mal hat man daran in diesem Jahr vom 14. Februar (Valentinstag) bis zum 21. Februar - dem Tag der „Biike“ ( hochdeutsch „Bake“ = Feuerzeichen) auf den Nordfriesischen Inseln – die Romantikwoche „Verliebt in St. Peter-Ording“ vorgeschaltet. Tourismus macht für sich „Tradition“ zum Marketing-Gag. Auf diese Art leben dadurch der „Petritag“ und die „Biike“ zwar weiter, aber sie verändern sich auch und entfremden sich als touristische Attraktion mit allem „Drum und Dran“ immer mehr vom eigentlichen Anlass.
Man mag das bedauern, kann es aber ebenso positiv sehen. Jedes „Ding“ hat bekanntlich zwei Seiten. Man denke an die Jahrmärkte mit Karussel, Schaukeln und Buden im Frühjahr und Herbst zu den Pferde- und Viehmärkten entlang des Alten Ochsenweges. Die Viehmärkte sind passe und inzwischen oft auch die zugehörigen „Jahrmärkte“ mit ihrem Budenzauber und Bespaßungstreiben.-
Vielleicht aber könnte der Name in St. Peter-Ording wieder „Petrifeuer“ sein. Das hätte noch etwas und wiese wieder auf den historisch bedeutsamen Petritag bei „Sunte Petri“ hin. Und verlieben kann man sich doch dann trotzdem auch weiterhin vom 14. bis zum 21. Februar! Oder?
Hans Jörg Rickert, 21. Februar 2019, www.jb-spo.de
Künstler kamen nach St. Peter-Ording, um hier zu malen. Irgendwie haben sie sich wohl alle auch in St. Peter-Ording verliebt, meinen diejenigen zu verspüren, die die Ausstellung im Kunsthaus Wittendün besucht haben.- Es ist eine Kooperation der Galerie Tobien aus Husum und der Gemeinde St. Peter-Ording im Hause von Roger Heim, der dazu den Anstoß gegeben hatte. Seit fast einem Jahr werden in dem einen der beiden großen Räume Bilder aus der Gemeindegalerie ausgestellt. Was lag da näher, als im Rahmen der Romantikwoche „Verliebt in St. Peter-Ording“ auch eine Führung durch die Ausstellung „Dorf, Dünen und Deich“ anzubieten. Kekse, Futjes und Kaffee gab es zusätzlich.
Begeistert waren die 16 Kunstinteressierten einerseits von den Bildern der 20 Malerinnen und Maler, von denen einige hier nicht nur gemalt, sondern auch gelebt haben, wie Friedrich Karl Gotsch, Erich Duggen oder Julia Ehlers. Andererseits faszinierte Georg Panskus mit seinen Informationen zu den Künstlern, den Erläuterungen und den Hintergründen. So wurden die Bilder regelrecht lebendig und beeindruckten noch mehr in ihrer Vielfalt. Abschließend präsentierte der für Kunst begeisterte und selbst malende pensionierte Lehrer eines seiner Bilder. Die dazu ein wenig ironischen und dann auch recht aufheiternden Bemerkungen, die ihm zum Motto „Verliebt in SPO“ zu passen schienen, zauberten erneut ein Lächeln in die Gesichter.
Dass eine Gemeinde eine eigene Galerie besitzt und deren Bilder in dieser Form nun in einer zweiten Ausstellung zeigt, empfanden Gäste aus Aachen, Bocholt oder Eckernförde als „schon sehr ungewöhnlich und einfach toll“. Bis März werden die Bilder gezeigt.
Am 7. April ist dann die Vernissage zur 3. Ausstellung „Strand“. Noch ist die Gelegenheit, sich zu den Öffnungszeiten der Galerie Tobien in der Wittendüner Geest 30 (gegenüber vom Westküstenpark) über „Dorf, Dünen und Deich“ aus Sicht der Maler von St. Peter-Ording zu informieren und zu erfreuen. Es lohnt sich, und der Eintritt ist frei.
Siehe auch im Netz unter www.jb-spo.de Kunst/Kultur – Kunsthaus Wittendün
Hans Jörg Rickert, 19. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Die Jahreshauptversammlung war für die zehn Mädchen und zwölf Jungen wieder ein besonderes Ereignis. Lob gab es auch dieses Mal für den Einsatz in 2018 beim Biikebrennen, beim Osterfeuer, bei der Eröffnungsfeier der Deutschen Jugendfeuerwehrtage in Husum, den Gewinn der Stadtrallye in Tönning bei der Feier des 60-jährigen Bestehens der dortigen Jugendwehr, der Teilnahme an der Jahresabschlussübung in Tating und dem 24-Stunden-Dienst am 16. November. Jugendwart Toni Thurm führte durch die Versammlung, Grußworte sprachen Bürgervorsteher Boy Jöns, stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart Peter Timon und Amtswehrführer Heinz Dieter Hecke. Unter den Gästen waren außerdem der stellvertretende Bürgermeister Richard Flohrs Richardsen und viele Eltern.
Jendrik Vergin erstattete den Jahresbericht. Er wechselt nun zu den Aktiven. Acht Jahre war er bei der Jugendwehr. Lea Ebsen schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, ebenfalls Noa Panagiotou. Jugendgruppenleiterin ist nun Pia Boyens, Gruppenführerinnen sind Charlotte Ehlers und Levke Dircks, Schriftwart ist Timo Dircks, Gerätewart Rafael Ehlers und Kassenwart Ivo Schade.
Hjr, 16. Februar 2019, www.jb-spo.de
Petrus, Venus, Amor – ja, auch die Sonne und der Mond waren sich an diesem Februarwochenende mehr als nur einig: Es war Bilderbuchwetter! – Zum zweiten Mal nach 2018 hatte die Tourismus-Zentrale mit vielen Anbietern eine „Romantikwoche“ für Meerverliebte und auch sonst Verliebte organisiert. Selbst die Geschäfte hatten geöffnet, denn dazu muss auch das Freizeitvergnügen „Shopping“ sein! – Es muss uns doch richtig gut gehen, wenn man bedenkt, wie voll es am Wochenende um diese Jahreszeit in St. Peter-Ording am Strand und im Ort war.
Auf der Seebrücke hat sich die TZ als „Partnerschaftsanimateur“ mit Informationen rund um Liebe und dabei zum Ausschütten von Neurotransmittern, Hinweisen zum Umarmen oder zum Fotografieren sowie Tipps für Paare zum Auffrischen der Beziehung bei Älteren bzw. zum Verlängern der Dauerhaftigkeit bei Jüngeren entpuppt. In der Woche mindestens fünf Stunden miteinander reden – ist das nicht zu wenig? – und auch miteinander lachen und kichern gehören dazu. Bis zur Biike am 21. Februar ist noch Zeit zum Studieren und Beherzigen!
Das hatte ein Paar aus Bremen noch gar nicht gelesen, da hatte es sich schon auf den Weg nach St. Peter-Ording gemacht, um mit Hund seinen Jahrestag auf der Buhne auf der „Sonnenbank“ zu feiern. Die war wie immer bei solchem Wetter bis in den späten Sonnennachmittag besetzt. In der Straße „Im Kurbad“ bewiesen die Abfallbehälter, dass ihr Volumen nicht ausreichte.
Schon am Sonnabendmittag hatte es sich angebahnt, dass der Ort nichts an Zugkraft eingebüßt hat: Das Parkhaus zeigte „Rot“, bei der „Dünen-Therme“ war noch „Grün“, doch man stand im Stau. Ist ja nichts Neues, kennt ja jeder! Ist doch wie ankommen und sich zuhause fühlen, oder? Natürlich war der Marktplatz im Dorf auch voll! Ob es dafür ein Verkehrskonzept gibt, das dem abhilft, mag man bezweifeln. Es sei denn: Wir ändern unser Verhalten. Ach so, und Hunde waren auch wieder viele zu Gast.- Wer sich aufregen will, findet sicher Gelegenheit dazu. Aber man könnte das auch gelassen sehen und sich mit den Menschen freuen, die sich freuen, in St. Peter-Ording zu sein, das Wetter und die Luft bei einer Temperatur von 12 °C und ein Beaufort zu genießen.
Buhne, Deichpromenade, Seebrücke, Dünen, Strand, Salzwiesen und Sonne – wie schön, dass wir das genießen dürfen. Seien wir froh darüber! – Und wir könnten uns ja jeder so nebenbei mal für sich überlegen, was man alles im Sinne der Nachhaltigkeit zum Schutz von Natur und Umwelt anders machen könnte. Setzte davon jeder nur für sich selbst ein Prozent um, wäre das schon ein Riesenschritt!
Hans Jörg Rickert, 17. Februar 2019, www.jb-spo.de
Kurzweilige informative Veranstaltung zu „Tradition trifft Moderne“ im Dünen-Hus mit vielen Gästen
Am Abend vor dem Petritag lodern in Nordfriesland von Sylt bis St. Peter-Ording inzwischen schon seit Jahrzehnten die Biikefeuer jedes Jahr neu in den Himmel. Für die Friesen ist das ein Festtag. Zugleich ist er aber auch eine touristische Attraktion geworden. Ihren Ursprung verdankt die Biike verschiedenen Tatsachen, und darauf begründet sie ihre Tradition. Manches ist dabei mehr Deutung als Wahrheit, aber gerade das macht auch den Reiz aus.
Stolz ist der Frasche Rädj / Friesenrat Sektion Nord, dass das Biikebrennen im Dezember 2014 auf seine Initiative in das nationale Verzeichnis „Immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen wurde. Das spürten die im Dünen-Hus von St. Peter-Ording versammelten Gäste, als die Vorsitzende Ilse Johanna Christiansen in ihrer Begrüßung zum diesjährigen Biike-Empfang darauf verwies und ihrer Freude Ausdruck verlieh, diesen erstmalig im Nordseebad durchzuführen, denn hier „findet mit 5000 Gästen die größte Biike statt.“ Motto des Empfangs war „Tradition trifft Moderne“. So sah man denn einige in Friesischer, aber natürlich auch solche in Eiderstedter Tracht. „Wir Friesen sind hier oben ja schon 1500 Jahre, aber darauf können wir uns nicht ausruhen, wir brauchen auch das Moderne“, leitete die Vorsitzende über in das Programm, in das darauf die Jugendtrachtengruppe Eiderstedt mit einigen Tänzen einstimmte.
Mit der Frage „Was wissen wir über unser Kulturgut?“ und in Erinnerung an „Keen nich will dieken, de mutt wieken“ am Beispiel der Reußenköge begann sie anschließend ihre Moderation und machte dabei deutlich: „Wir wollen nicht ins Heimatmuseum! Wir wollen auf die Bühne und in die Schulen. Wir wollen in die Politik!“ Dass sie das ernst meinte, machte der musikalische Beitrag der Hardrocker „Bruna Skelde“ aus Westfriesland unmissverständlich klar. WOA ließ grüßen.- >
Medienjournalist Sven Bohde übernahm dann und fühlte in der Politikerrunde MdB Astrid Damerow, MdL Birthe Pauls, den Minderheitenbeauftragten MdL Johannes Callsen, den stellvertretenden Landrat Florian Lorenzen sowie Christian Marwig, Vorsteher des Amtes Eiderstedt, auf den Zahn. Dieser fasste das praktisch so zusammen: „Die Biike ist zu uns rübergeschwappt. Wir haben ihre Zugkraft erkannt, und so kann man eine Tradition weitergeben.“ Hinsichtlich der Fragwürdigkeit der Vermarktung meinte Johannes Callsen: „Die Biike ist mehr als dieser Tag, an dem Tradition gelebt wird. Es ist völlig okay, damit zu werben.“ Und Florian Lorenzen ergänzte: „Tradition gehört auf die Straße. Wenn sie durch den Tourismus weitergetragen wird, ist das ein Pluspunkt für uns.“
In seiner zweiten Runde interviewte Bohde Magret Albrecht vom Kreislandfrauenverband Nordfriesland, Jugendfeuerwehrwart Toni Thurm von der örtlichen Wehr, den Vorsitzenden der Eiderstedter Boßler Matthias Johns und Redlef Volquardsen von der Friesischen Schafskäserei in Tetenbüll. Er spricht Friesisch und Plattdeutsch seit Kindesbeinen und ist fasziniert vom Schafskäse: "Der ist typisch Friesisch!"- Dieses Jahr gibt es ihn erst eine Woche nach der Biike, denn die Mutterschafe hätten etwas später gelammt. „Die Schafe sind eben eigensinnig, wie die Friesen“, sagte er. Für Matthias Johns gehört das Boßeln zur gelebten Identität, wie in Nordfriesland die Schafe auf den Deichen.- Dass Tradition etwas Besonderes und Ursprüngliches ist, machten auch die anderen deutlich. Und sie ist erlebnisreich, war man sich einig. Das bestätigten „Bruna Skelde“ mit einer eigenen Version des „Biikesung“, für die es wie für alle Gesprächsteilnehmer großen Beifall gab.
Den bekam später ebenso Prof. Dr. Beate Ratter von der Universität Hamburg, welche die Festrede zum Thema „Heimat und Identität – Risikoraum Wattenmeer im Kontext des Klimawandels“ hielt. Gemeinsam mit Dr. Martin Döhring hat sie dazu trilateral – in Deutschland, Dänemark, Niederlande - geforscht. Heimat beschrieb sie für diesen Raum als ein regionalkulturelles Gefühl mit einer räumlichen, historischen, sozialen und emotionalen Dimension. Die Menschen hier haben Respekt vor den Naturgewalten, wissen um die Natur und leben mit ihr. Sie haben eine mehrschichtige tiefgehende Ortsbindung. Nicht in der Bedrohung durch das Wasser sehen sie die Gefahren, sondern eher von Seiten der Landschafts- und Raumplanung wie auch durch touristische Fehlentwicklungen und durch die Politik.- Der Küstenmensch nimmt den Klimawandel ortsbezogen wahr. Er bezieht ihn in seine Zukunftsüberlegungen mit ein und nimmt die damit verbundenen Herausforderungen wissend um die Folgen an.
„Lätj üs da troole ferdriwe! – Lasst uns die Geister vertreiben!“ heißt es im Biikesung. Der wurde nun gemeinsam mit Thora Kahl, Friesischlehrerin in Risum-Lindholm, gesungen und passte so bestens an das Ende, bevor Ilse Johanna Christiansen den öffentlichen Teil mit einem großen Dank schloss und zu Imbiss und Gesprächen im Restaurant Sandperle einlud.
Hans Jörg Rickert, 16. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Die Zukunft der FFW SPO war das gewichtigste Thema
Gemäß Hauptsatzung der Gemeinde St. Peter-Ording ist alle Vierteljahre eine Sitzung der Gemeindevertretung vorgesehen. Nach der Dezembersitzung folgte nun bereits am 11. Februar eine und die nächste ist bereits für den 4. März terminiert. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Es liegt viel an im Jahr 2019, und es sind Weichen für die Zukunft zu stellen.
Dazu gehörte unter anderem die Beschlussfassung über den Vertrag der Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog mit der DRK-Pflegedienst Nordfriesland gGmbH am Ort. Diese betreibt die DRK Sozialstation im Bad mit den daran angeschlossenen ambulanten Pflegediensten. Da in den vergangenen Jahren ein durch die Gemeinde vorzunehmender Defizitausgleich von maximal 30.000 € p.a. aufgrund der guten Arbeit nicht erforderlich war, soll der Vertrag neu gefasst werden. Dieser sieht die Bildung einer Rücklage vor, für die ein Gewinnvortrag von 70 % des Kostenstellenergebnisses auf die Kostenstelle des ambulanten Pflegedienstes vorzunehmen ist. Entsprechend der Einstimmigkeit dafür im Sozialausschuss entschied die Gemeindevertretung ebenso. Tating und Tümlauer Koog hatten schon dafür gestimmt.
Nicht nur in Sachen zukünftiger Sicherung des Pflegedienstes geht es der Gemeindevertretung einmütig, auch gerade beim Thema Feuerwehr. Das wurde über alle Fraktionen hinweg deutlich. Da allerdings sind die Sorgen größer. Noch ist die Bereitschaftsstärke der Wehr gegeben, aber die Anzahl der Aktiven kann durch Übernahme aus der Jugend und durch Neuaufnahmen nicht mehr ausgeglichen werden. Neue Mitglieder werden dringend für diesen Dienst zum Gemeinwohl benötigt. Jeder sollte für sich überlegen, ob er seine Fähigkeiten und seine Möglichkeiten nicht dafür einbringen könne, so der erneute Appell. Bürgermeister Rainer Balsmeier hatte schon beim Neujahrsempfang ausgesprochen deutlich für die Mitarbeit in der Feuerwehr geworben. Ein Arbeitskreis beschäftigt sich bereits seit längerem damit, welche Anreize geschaffen werden können, um diese Problematik einer Lösung zuzuführen
Das war nur ein Thema im Rahmen der Erörterung des Feuerwehrbedarfsplans für die Gemeinde St. Peter-Ording. Dieser war erstmalig im April 2011 beschlossen worden und ist unbedingt zu aktualisieren. Wehrführer Norbert Bies – das ist er seit 20 Jahren - stellte ihn vor. Gemäß Risikoklassenbestimmung gehört der Ausrückebereich St. Peter-Ording aufgrund der örtlichen Gegebenheiten hinsichtlich Wohnbebauung und der vielfältigen Aufgaben am Ort in die Risikoklasse 4. Das ist die zweithöchste von allen. „Wir machen nichts, was wir nicht machen müssen“, erläuterte Norbert Bies auf Nachfrage. Unter Berücksichtigung der Übernachtungszahlen beträgt die rechnerische Anzahl der Einwohner 6500. In Wirklichkeit sind es ca. 4000. Dazu kommen aber noch 4200 Zweitwohnungsinhaber. Für den Bereich hier sind 309 Fahrzeugpunkte erforderlich, die derzeit aber mit 285 über das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, das Löschfahrzeug LF 8 schwer – es ist aus dem Jahr 1991 und altersbedingt abgängig – sowie das Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20/16 nicht erreicht werden. Eine Drehleiter ist ebenfalls erforderlich. Sie ist vorhanden. Abgängig ist altersbedingt der aus 1987 stammende Schlauchwagen, der jedoch bei der Punkteberechnung nicht herangezogen wird.
Zum Ausgleich der Sicherheitsbilanz und mehr – darunter als gewichtiges Projekt die Erweiterung des Feuerwehrhauses am Heedweg um Umkleidekabinen, Lagerräume und Fahrzeughalle – sind Ersatzbeschaffungen von Fahrzeugen unumgänglich. Aufgrund der Erstellung eines überarbeiteten Fahrzeuggesamtkonzeptes gibt es drei Alternativen, die gegeneinander abzuwägen sind. Eine davon ist der Wegfall des Schlauchwagens und dafür die Beschaffung eines hochgeländegängigen Kleinfahrzeuges für die Strandrettung. Die Schläuche müssten dann auf vorhandenen HLFs zusätzlich mitgeführt werden. Der Ersatz des LF 8 S allerdings ist unumgänglich. Dafür sind allein ca. 350.000 € anzusetzen.
Im Durchschnitt ist die Freiwillige Feuerwehr pro Jahr seit 2013 ca. 100 Einsätze gefahren, deren Anteile zu in etwa gleichen Teilen auf Brandbekämpfung und Fehlalarme mit einem geringen Anteil an sonstigen Einsätzen fallen und zusammen denen für technische Hilfe entsprechen. Das waren einschließlich 2018 etwa 600 Einsätze. Dazu gehören die Strand- und auch die Wasserrettungen, die gemeinsam mit der DLRG wahrzunehmen sind. Bezüglich der Personalstärke der Wehr ist es deswegen und auch hinsichtlich der Strandbeaufsichtigung ein großer Vorteil, dass St. Peter-Ording für viele der Ehrenamtlichen der DLRG aus dem Bundesgebiet ein attraktiver Standort ist und diesen Aufgaben auf diese Art auch noch nachgekommen werden kann. „Die Feuerwehr ist für uns die wichtigste Institution, aber dazu gehört in einem Atemzug die DLRG“, betonte Bürgervorsteher Boy Jöns abschließend zu diesem Tagesordnungspunkt. Die Vertretung stimmte dem Bedarfsplan zu.
Weiterhin beschloss die Vertretung die Einteilung der Wahlkreise für die Europawahl am 26. Mai.- Die vom Bauausschuss vorgeschlagene Aufstellung des B-Planes Nr. 82 für das Gebiet „Klaus-Groth-Weg“ nordwestlich der Straße „Achter de Dünen“ sowie nordöstlich des „Theodor-Mommsen-Weges“ wurde jedoch bei 7 Ja, 7 Nein und 2 Enth. abgelehnt.- Der Bürgermeister teilte mit: Das Eisenbahnbundesamt hat die Schließung des Bahnüberganges Bövergeest verfügt.- Der Termin der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung für das geplante „Hotel de Dün“ ist Dienstag, 2. April um 18 Uhr im Dünen-Hus.- Dem Antrag auf Entlassung von Wehrführer Norbert Bies aus dem öffentlichen Ehrenamt ist entsprochen worden. Auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitag, 1. März im Parkhotel ist somit ein neuer Wehrführer zu wählen.
Hans Jörg Rickert, 13. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Beste Vorleserin der 6. Klassen beim Wettbewerb der Stiftung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ermittelt
Zum sechsten Mal fand der Regionalentscheid Nordfriesland für die besten Vorleserinnen und Vorleser aus den 6. Klassen in seinem 60. Jahr in der Aula des Gymnasiums der Nordseeschule in St. Peter-Ording statt. Lotta Frehse aus St. Peter-Ording war auch dabei, denn für die Fachschaft Deutsch des Gymnasiums der Schule des Schulverbandes Eiderstedt ist die Teilnahme an diesem traditionsreichen Wettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nicht nur ein tolles unterrichtliches Projekt, sondern auch eine Möglichkeit, den jugendlichen Lesern ein besonderes Forum zu bieten, in dem diese ihre Fähigkeiten untereinander testen und sich dadurch weiterentwickeln können. Schön war es zu sehen, wie die zum Teil noch zwölfjährigen acht Mädchen und fünf Jungen miteinander wetteiferten und doch irgendwie zusammenhielten.
So ein Vorlesenachmittag schweißt eben auch zusammen, denn die Aufgabe war zunächst für alle gleich: Nach einer kurzen Einführung in das Buch eigener Wahl drei Minuten aus ihm so vorlesen, dass das Publikum gespannt zuhörte. Im zweiten Teil hatten dann die besten Sechs eine weitere Chance, sich der Jury zu stellen, indem sie aus dem ihnen unbekannten Buch „Schneegestöber“ der Jugendbuchautorin Patricia Schröder hintereinander noch einmal je drei Minuten weiterlasen und die Zuhörerinnen und Zuhörer genau wie sie ein neues Buch kennenlernen konnten. Die Autorin hatte es dazu ebenfalls kurz vorgestellt und angelesen. Alle Anwesenden in der Aula erkannten, worauf es jetzt ankam: Nicht nur lesen, sondern das Publikum mitnehmen auf die Lesereise.
Die Jury war mit Patricia Schröder, dem Literaturwissenschaftler und Autor Dr. Bodo Heimann aus Kiel, der Lyrikerin und Autorin Therese Chromik aus Husum, dem Deutschlehrer Dr. Malte Denkert und dem vorjährigen Landessieger Jona Tophinke von Föhr wahrhaft hochkarätig besetzt. Letztes Jahr hatte er hier den Lesewettbewerb gewonnen und war bis zum Bundesentscheid nach Berlin gekommen. Er berichtete während einer der kurzen Pausen zwischen den Lesevorträgen von seinen spannenden Erlebnissen und ermunterte die 13 gekonnt: „Macht einfach, lest, das wird schon gut!“
Das war nicht einfach nur ein Lesenachmittag, das war eine liebevoll von der Nordseeschule vorbereitete und durchgeführte Schulveranstaltung. Für die Pause zwischen den beiden Teilen hielt der Abiturjahrgang Kuchen, Laugenkringel und Getränke bereit und backte Waffeln. Pia Rabeler aus der Oberstufe hatte in einer der kleinen Pausen auf dem Flügel mit einer „Jig“ überzeugt und wie Jona aufgeheitert. Zugewandt moderierten Levka Thomsen und Torsten Westphal aus der Fachschaft Deutsch während der drei Stunden und schufen so eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre in dem mit einfachen Mitteln anheimelnd gestalteten Raum. Die Tontechniker Anton Petrak und Joshua Bombis mit ihren Helfern Lenn Haubenreißer und Joel Feige aus der Schülerschaft sorgten für die richtige Beschallung.
Die Jury hatte es wahrhaftig nicht leicht, denn in den Schulen von Föhr bis Friedrichstadt wird in Nordfriesland gut gelesen. Die Mädchen und Jungen hatten sich alle bestens vorbereitet, aber die sechs hatten sich die zweite Runde dann auch erlesen. Der Anspruch war schon hoch, der eine oder andere Stolperer war nicht zu vermeiden.
Im Zusammenhang eines Satzes „schissige Sünje“ zu lesen, ist auch ein echter Zungenbrecher, und von denen gab es im Text einige. Und dazu dann die Dialoge. Das waren eben doch Herausforderungen. Erstaunlich, wie sie im Ganzen gemeistert wurden. Die Jury konnte sich nicht entscheiden. Zwei waren einwandfrei die besten: Clara Anna Lewis von der Friedrich-Paulsen-Schule in Niebüll und Lotta Frehse. Die beiden hatten sich an dem Nachmittag schon angefreundet, saßen sie mit den anderen in der ersten Reihe doch direkt nebeneinander.
Gerecht wären zwei erste Plätze gewesen, aber für den Bezirksentscheid am 27. März in Rendsburg war eine zu bestimmen. Es wurde ein spannendes Finale. Beide mussten nun denselben Text lesen. Das Alphabet bestimmte Lotta als erste. Clara Anna wurde vor die Tür geschickt. Ihre Eltern begleiteten sie. Spannung lag in der Luft. Aufregend war es für alle, besonders aber für Lotta. Sie meisterte die Aufgabe. Würde Clara Anna das besser machen können? Sie konnte, war einfach cool. Großen Beifall gab es für beide. Alle erhielten sie je eine Urkunde und als Preis zum eigenen Lesevergnügen das Buch „Das Museum der sprechenden Tiere“ von Helen Cooper.
Hans Jörg Rickert, 12. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Bei Beratungen im Finanzausschuss geht es um richtig viel Geld. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde für das Gemeinwohl schien jedoch gering zu sein. Nur zwei waren nämlich anwesend!
Wirtschaftsplan der Tourismus-Zentrale
Nachdem der Tourismus-Ausschuss den Wirtschaftsplan der Tourismus-Zentrale bereits vor einer Woche beraten hatte, stellte ihn Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff nun auch den Mitgliedern des Finanzausschusses vor.
Er sieht Erträge in Höhe von rund 15,4 Mio € und
Aufwendungen von rund 16 Mio € vor.
Der Verlust wird aus den Gewinnvorträgen der Vorjahre – knapp acht Mio € - ausgeglichen.
Der Vermögensplan einschließlich Investitionen ist mit 10,4 Mio € ausgeglichen.
Als große Projekte - dafür sind die Gewinnvorträge letztlich da - stehen im Bad die Modernisierung des zweiten Abschnittes der Strandpromenade und im Zusammenhang damit die Errichtung des Familientreffs, außerdem beim Dünen-Hus der Bau einer Toilette und in Ording der Neubau des Wassersportcenters (Rückverlegung) an. Aber auch die Anschaffung eines neuen Traktors und eines Kommunalschleppers sind eingeplant. Das zusammen macht allein schon über 7 Mio € aus.
Haushaltsplan der Gemeinde St. Peter-Ording
Wie der Wirtschaftsplan für die TZ, so bildet der Haushaltsplan das Geschehen für die Gemeinde St. Peter-Ording ab. Auch das kann sich sehen lassen: Bedarfsmittelzuweisungen sind wegen eines knappen Überschusses von 93.000 € nicht erforderlich. Dieser allerdings kommt durch den Verkauf von Leerrohren für die Breitbandversorgung zustande, die anlaufen soll. Die Sätze für Grundsteuer A und B sowie die Gewerbesteuer hätten sonst erhöht werden müssen. „Wir sollten uns nicht reich rechnen“, meinte Bürgermeister Rainer Balsmeier mit einem wissenden Lächeln, als Kämmerer Christian Rach vom Amt Eiderstedt
die Erträge in Höhe von 12,877 Mio €
den Aufwendungen in Höhe von 12,783 Mio € gegenüberstellte.
Wenn auch Vorbericht, Satzung und Erläuterungen ausgedruckt noch fehlten, wurde das haushälterische Vorgehen deutlich: Die Zusammenlegung der Bauhöfe von TZ und Gemeinde und damit Veränderungen in den Positionen sind berücksichtigt. Dadurch sinken die Personalkosten um gut 500.000 € auf rund 800.000 €. Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, u.a. Straßenunterhaltung, steigen um mehr als 200.000 €, Bilanzielle Abschreibungen (Straßen, Wege, Plätze, Ausbaumaßnahmen) steigen um mehr als 300.000 € und die Transfer- und sonstigen ordentlichen Aufwendungen um zusammen gut eine Mio €. Die Straßenausbaumaßnahme „Stilles Dorf“, die Erneuerung der Kläranlage, die Sanierung des Radweges am Deich von Südstrand bis Übergang Böhl uam. machen Auszahlungen von über 4 Mio € erforderlich. Ebenfalls eingeplant ist der Ankauf von Anteilen der SH-Netz AG in Höhe der von der Kommunalaufsicht genehmigten Summe von 1,5 Mio €. Die bauliche Unterhaltung des Museums (u.a. Reetdacherneuerung) und der Gemeindebücherei (u.a. Dach und Keller), Erneuerung von Anlageteilen der Seewasserleitung sind ebenso im Haushaltsplan abgebildet als auch der durch kommunales Defizit wie auch höherer Kinderzahl von 665.000 auf 784.000 € gestiegene Kostenanteil an den Tagespflegekosten in der Kindertagesstätte. 20.000 € gehen als Schulkostenbeitrag an Tönning für den dortigen Besuch von Schülerinnen und Schülern aus den Gemeinden des Schulverbandes Eiderstedt. Die Schulverbandsumlage beläuft sich für St. Peter-Ording auf 843.600 €.
Die Finanzausgleichsumlage Anteil Land und Anteil Kreis betragen je 114.000 €,
die Kreisumlage ist knapp 2,1 und die Amtsumlage 1,5 Mio € hoch.
Einnahmen:
Da sind dann u.a. auch die Gewerbesteuern in Höhe von 2,8 Mio € und die Schlüsselzuweisungen für übergemeindliche Ausgaben in Höhe von 410.700 € schnell wieder weg.
So rund 500.000 € sind noch nachzutragen. Das betrifft u.a. Breitband, Anbindung Promenade II, Straßen, Wege und Plätze sowie Infrastrukturmaßnahmen. Das wird dann bei der zweiten Beratung im Finanzausschuss berücksichtigt sein, zu der dann ebenfalls alle anderen Unterlagen vollzählig vorhanden sein werden.
Diese Sitzung diente zunächst der wichtigen Vorinformation für die kommende am 25. Februar, um sich intern ausführlicher mit der Materie auseinandersetzen zu können. Die Gemeindevertretersitzung mit den Beschlussfassungen für den Wirtschaftsplan der TZ und den Haushaltsplan der Gemeinde ist danach am 4. März.
Hjr, 11. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
St. Peter-Ording tut wirklich viel für Hundebesitzer
Seit einigen Tagen gibt es in St. Peter-Ording vier neue für den Ort typische Hinweisschilder in Blau mit weißer Schrift und Richtungspfeil: „Hundeauslaufgebiet“. Sie machen aufmerksam auf das innerörtliche Angebot mit einer Fläche von 3000 Quadratmeter gegenüber dem ehemaligen Schützenhaus in Westmarken neben dem alten Klärwerk. In der Januar-Sitzung des Umweltausschusses wurde extra darauf hingerwiesen. Auch im Flyer der TZ „Urlaub mit Hund“ wird darüber informiert.
Standorte für das Schild sind im Ortsteil Dorf am Neuweg beim Abzweiger Westmarken bei den neuen Wohnblöcken im Ketelskoog und im Ortsteil Bad nicht weit vom Alten Badweg in der Eiderstedter Straße auf der Höhe der besonders gesicherten Fußgänger-Radfahrer-Querung über die Bahnschienen vom Wohngebiet „Achter de Dünen/Klaus-Groth-Weg“ aus. Das ist etwa auf halber Strecke vom Dorf zum Bahnhof in Ording. Das dritte Schild ist bei der Kreuzung „Strandweg/Waldstraße“ über die Straße B 202 Dreilanden in Ording. Sowohl aus Richtung Neuweg als auch von hier aus sind es etwas über 1 km. Dort weist dann das vierte Schild an der Abzweigung von Dreilanden zum alten Klärwerk und Bahnquerung auf das Hundeauslaufgebiet hin. Es liegt in einem geologisch und wasserwirtschaftlich interessanten Teilgebiet von St. Peter-Ording. Autoparkplätze sind vorhanden.
Egal von woher man kommt, ob von der Deichseite mit den Dünengebieten bzw. aus Richtung Strand in Ording oder vom Neuweg her, allein der Spaziergang auf dem Westmarker Deich oder auf den Wald- und Waldrandwegen dahin lohnt sich. Im Winter ist die Vogelwelt zwar rar, aber im Ketelskoogwald findet man auch dort um diese Jahreszeit Amseln, Meisen und Rotkehlchen. Auch Rehwild lebt da. Angeleint ist hier also Pflicht.
Der Graben zwischen Bahnquerung und Schützenhaus am Rande des Waldes zwischen Westmarker Deich und Auslauffläche ist der Beginn des späteren Ordinger Sielzuges (OS), der erst in östlicher Richtung und dann nach einer Kehre als Sielzug in westlicher Richtung weiter verläuft und schließlich nach einem Bogen gerade unter dem Grudeweg (Brücke) entlang zum Koogsweg führt und dort in den Brösum Sielzug einspeist. (Siehe Karte)
Für den Hundehalter sind das höchst geeignete Wegstrecken mit zusätzlich Auslaufgelegenheit im gekennzeichneten Gebiet. Es müssen also nicht immer die Hundeauslaufflächen am Badstrand bzw. in Ording Nord sein. Seit über zwei bzw. einem Jahr gibt es insgesamt diese drei Flächen. Sie sind ein Angebot der Gemeinde und der Tourismuszentrale, um Hunden leinenlos freien Lauf zu ermöglichen und auch mit Artgenossen umhertollen zu können. Ansonsten gilt, wie überall woanders auch, Leinenzwang zum Schutze der Wildtiere und auch der Menschen. Denn nicht alle Zweibeiner sind angstfrei gegenüber Hunden, auch wenn diese noch so „lieb sind und nichts tun“.
Hans Jörg Rickert, 25. Januar 2019, HN und www.jb-spo.de
Vom Strandweg wieder zurück in die Kirchenleye – die Freude ist überaus groß
Noch ist die Anspannung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ev. Kindertagesstätte St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog wohl nicht ganz weg und sicher an Mobiliar, Material, Geräten und Akten auch nicht alles da, wo es hinsoll. Aber die Freude ist riesengroß! Seit gut einer Woche haben die 200 Kinder ein neues Zuhause und was für eines! Und das Team um Brigitte Ranft-Ziniel hat einen neuen, ganz besonderen Arbeitsplatz
Wer den insgesamt ebenerdigen Gebäudebereich in der Kirchenleye sieht – er reicht nun mit dem vollkommen sanierten „Altbau“ von 1965 und seiner zwischenzeitlichen mittleren Erweiterung vor etlichen Jahren vom Fasanenweg bis zur Eiderstedter Straße hin - ist einfach fasziniert von der stimmigen Funktionalität und dem Gesamteindruck. Schon beim Betreten des Gebäudes über den neuen Haupteingang mit dem Empfangstresen spürt der Besucher: Hier herrscht ein besonderer Geist. Da steht nicht nur „Herzlich willkommen“, man ist es. Das ist es, was Kinder sofort spüren und dann wissen: Das ist für uns gemacht. Entsprechend verhalten sie sich. Der Besucher mag es nicht glauben, wenn er in die einzelnen Räume und Räumlichkeiten mit den Kindern und ihren Betreuerinnen und Betreuern blickt. Es scheint so, als ob sie schon immer hier sind. Im Eingangsbereich die Lampen – funktional und schön – ziehen den Blick auf sich, spenden angenehmes Licht, und man hat sofort Durchblick. Hort links, rechts Krippe und im Anschluss daran Kindergarten, dazu Verwaltung und Aktivräume unterschiedlicher Art. Nicht zu vergessen Küche und Spülraum und Flure. Es passt.
Das ehemalige „Kurheim Köhlbrand“ am Strandweg war eine tolle Übergangslösung, und alle werden die Zeit über die eineinhalb Jahre im Strandweg mit einem ganzen Jahreslauf in unmittelbarer Nähe von Strand, Dünen und Sand nicht vergessen. Aber das, was sich jetzt als Ev. Kindertagesstätte präsentiert, ist „topp“ und einfach toll. Jetzt heißt es erst einmal, sich richtig eingewöhnen und einrichten, damit am Sonntag, 24. März mit einem Tag der offenen Tür Einweihung gefeiert werden kann. Dann möge sich jeder Gast selbst überzeugen: Hier ist ein Haus für Kinder geschaffen worden, das seinesgleichen sucht.
Hjr, 03. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Öffentlichkeitsbeteiligung für St. Peter-Ording und Tating im Rahmen der Städtebauförderungsmaßnahme
Das neue Gebäude für die Kita der Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog ist sozusagen fertig, die Kinder sind eingezogen (wir berichteten) und die Außenarbeiten sind im Gange. Für den Erweiterungsbau ist ein Teil des bei der Utholm-Halle gelegenen Sportplatzes zwischen Eiderstedter Straße und Fasanenweg genutzt worden. Schon bei den Planungen für die Kita war berücksichtigt worden, dass bei der danach gewollten möglichen Umgestaltung des verbliebenen immer noch großen Sportplatzgeländes die Anlage eines Spielfeldes möglich sein muss. Eine 400-Meter-Laufbahn gab es seit jeher nicht.
Aufgrund der örtlichen Lage in der historischen Kirchenleye – der Kirche gehörendes Land – vor dem Ketelskoog war hier im Laufe der Jahre auch vermehrt wieder Feuchtigkeit ein Problem geworden. Noch bis in die 80er Jahre existierte das Ende eines Vorlandpriels hinter den Dünen im Dorf am Fasanenweg.
Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Kleinere Städte und Gemeinden“ und dem sich daraus entwickelnden „Zukunftskonzept Daseinsfürsorge“ (wir berichteten) planen die Gemeinden St. Peter-Ording und Tating die Umgestaltung des Sportplatzes. Der Zugang ist im Fasanenweg in direkter Nähe zu der von Schulen und Vereinen genutzten „kleinen“ Turnhalle. Sie ist seit 1965 in Betrieb.
Bürgermeister Rainer Balsmeier eröffnete und begrüßte die aufgrund der Einladung der beiden Gemeinden erschienenen Bürgerinnen und Bürger. Es waren in der Mehrzahl solche, die unmittelbar von der Umgestaltung des Sportplatzes betroffen waren, sich mit den Gegebenheiten auskannten und auch bestimmte Nutzungsinteressen hatten. Insbesondere stellte er unter diesen den Bauausschussvorsitzenden Jürgen Reimers aus Tating vor sowie den Sachbearbeiter Stefan Cornils vom Amt Eiderstedt und Dipl.-Ing. (FH) Klas Schröter von der Ingenieursgemeinschaft Sass & Kollegen in Albersdorf. Diese ist mit der Planung der Umgestaltung beauftragt.
Balsmeier gab zunächst einen Einblick in die Städtebauförderung. Sie ist nun nach 1990 wieder neu aufgelegt worden und ermöglicht kleineren Städten und Gemeinden die Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen mit einem Anteil von einem Drittel der Kosten. Die beiden anderen Drittel übernehmen Bund und Land. Bestimmte Maßnahmen betreffen St. Peter-Ording und Tating gemeinsam. Dazu zählt der Sportplatz. Mit den Stichworten „Rathaus“, „Gemeindezentrum“, „Olsdorfer Krug“, „Museum“, „DLRG-Haus in der Dorfstraße“, „Marktplatz“ und „Straßen“ sowie weitere nannte er mögliche Vorhaben entsprechend der vorbereitenden Untersuchung in 2017 im Zuge der Bewerbung um Aufnahme in das Programm (wir berichteten). Mit Genehmigung des Innenministeriums kann die Umgestaltung des Sportplatzes schon vorzeitig – es sind noch das Konzept für die Daseinsvorsorge und ein Wohnraum-Versorgungskonzept in Zusammenarbeit mit Tating zu erstellen – begonnen werden.
Klas Schröter erläuterte die Planung: Geplant ist ein Spielfeld der Größe 60 m x 90 m. Dazu kommen eine Kurzstreckenbahn (100 m) mit sechs Bahnen auf der Seite parallel zur Eiderstedter Straße und eine Weitsprung/Dreisprung-Kombi-Anlage an der Fasanenweg-Seite. Die erforderliche Einzäunung reicht an der Eiderstedter Straße mit 2 Meter Höhe aus. Das ist mit der Straßenmeisterei abgestimmt. Ballfangzäune hinter den Toren sind 6 m hoch. Für die Umgestaltung ist aber zunächst noch ein Bodengutachten erforderlich. Danach richtet sich dann das Anlegen von Spielfeld hinsichtlich Drainage, Bewässerung, Untergrund und Schichtung sowie Bahnen. Vorgetragene Wünsche hinsichtlich Beach-Volleyballfeld, Unterbringung von Gerätschaften u.a.m. wurden als Arbeitsaufträge aufgenommen und werden auf Möglichkeiten der Umsetzung bezüglich der Lage im Gelände geprüft. Die Kostenschätzung liegt derzeit bei 450.000 €.
Mit der Umgestaltung entstehen auf dem für die Öffentlichkeit nutzbaren Platz ein genormtes Feld und daneben Lauf- und Sprungbahnen für Sportveranstaltungen einschließlich Ligaspielen, das gleichzeitig dem Schulsport zur Verfügung steht. Am Fasanenweg bilden dann Gemeinschaftsschulteil der Nordseeschule, kleine Turnhalle, Sportplatz, Kindertagesstätte, Utholm-Halle (Großsporthalle) und Utholm-Schule (Grundschule mit DaZ-Klassen) ein in sich geschlossenes Ensemble, das einer Vielzahl von Nutzern zur Verfügung stehen wird. Man war sich einig, dass mit den Anlagen beim Gymnasium – Sportplatz mit Spielfeld und Voraussetzungen für sämtliche Leichtathletik-Disziplinen bei Wettkämpfen – sowie mit dem TSV-Platz und den Anlagen beim Internat optimale Bedingungen für sportliche Betätigungen jeglicher Art vorhanden sein werden.
Hjr, 05. Februar 2019, HN und www.jb-spo.de
Siehe auch www.jb-spo.de
Juli 2017 St. Peter-Ording beantragt Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm
April 2018 Bauausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung Zustimmung
Nov. 2018 Die Wohnbevölkerung von St. Peter-Ording und Tating wurde befragt