Das JAHRBUCH interviewt:

In diesem Jahr befragen wir unterschiedliche Leute und fragen sie, warum sie hergekommen sind, ob sie sich hier wohlfühlen und welches ihr Lieblingsplatz in St. Peter-Ording ist. Lesen Sie selbst:

Kurzurlaub im Winter – eine kleine Auszeit in St. Peter-Ording

 

Im Winter sind in St. Peter-Ording bei Zufallsbegegnungen am Strand immer überraschende Gespräche möglich. Es bedarf nur eines Anstoßes. Die meisten Urlauber sind aufgeschlossen. Das bewirkt unweigerlich auch das Nordseeklima mit seinem Mix aus Sonne, Wolken, Wind und Luft, ab und zu auch mal Hagel-, Schnee- oder Regenschauer eingeschlossen.

 

Beim Strandübergang Köhlbrand waren es erst ein Paar aus Gütersloh, dann drei Berliner und wenig später eine Gruppe junger Frauen. Diese hatten sich in Tönning im Hotel Miramar zu einer Fastenwoche mit Unternehmungen einquartiert. St. Peter-Ording stand zweimal auf ihrem Plan, „weil es hier gerade im Winter so schön ist“.

 

Schon beim seeseitigen Parkplatz vor der Berme bei der Ordinger Überfahrt hatte es tags zuvor einen lockeren kurzen Begrüßungs-Wortwechsel gegeben. Wenig später kam es am Strandbeginn zu einer neuen Begegnung mit Nadine Köhler aus Bremen. Sie hatte bei Ebay für 70 € einen Fallschirm ersteigert. Den wollte sie bei dem Wind jedenfalls einmal aufspannen. Die in Hamburg geborene und gelernte Segel- und Takelmacherin im Alter von fast 33 ist in Kolding aufgewachsen. In Bremen stellt sie heute Hanftauwerk auf mittelalterlicher Basis her. Kein Wunder also, dass sie die Halteseile schnell enttüdelte und sich der Schirm zu seiner vollen Größe entfalten konnte. Gerne kommt sie im Winter nach St. Peter-Ording. Sie liebt das raue Klima, die Dünen, den Wind, das Wasser und den Strand. Im Sommer ist es ihr einfach zu voll, und „jetzt muss ich hier auch nicht bezahlen“. Außerdem gehöre der Strand doch allen, meinte sie.

Auf der Buhne und auf der Seebrücke waren ebenfalls Urlauber unterwegs. Zwei junge Frauen aus Achim bei Bremen bekannten, sie fänden es hier im Winter einfach schön. Sie hatten sich gerade eben erst im Beach-Motel für ein Wochenende einquartiert und ihre Auszeit mit einem Spaziergang im Bad begonnen. Eine der beiden war zum ersten Mal hier. Im Bernsteinladen schauten sie sich kurz um. Dort schaltete sich eine Seesenerin in das Gespräch ein und schwärmte vom „In St. Peter-Ording-Sein“. Zehn Jahre käme sie schon und meinte: „Das wird bei Ihnen bestimmt nicht bei dem einen Mal bleiben.“- Ist am Wochenende dann besonders schönes Wetter, zieht der Strand die Besucher nur so an. Geöffnete Cafes und Restaurants sind dann meistens mehr als nur gut besucht.

 

Hric, 18. Januar 2017, HN

In Ording bei der „Silbermöwe“

 

Kein „Trara“ oder „Täteretä“ an diesem 11. November 2016 um 11:11 Uhr am Ordinger Strand bei dem Pfahlbaurestaurant „Silbermöwe“, der fast vereinsamt scheint, wären nicht doch etliche Strandbesucher an diesem Sonnentag unterwegs. Das ältere Paar aus Bocholt wäre dort schon gern eingekehrt. Sie sind auch in den Vorjahren hier im Herbst am Strand gewesen und finden es einfach wunderschön in dieser Jahreszeit. Das Wasser läuft ab und ist mehr als drei Stunden nach Hochwasser weit weg vom Pfahlbau. Der leichte Wind aus östlicher Richtung hat das Seine dazu beigetragen.

 

Zwei junge Paare kommen hinter der „Silbermöwe“ hervor. Eine Zwergdackeldame ist dabei. Sie kommen aus Worms bzw. Frankfurt und waren zu einem „Punkrock-Konzert“ einer britischen Band in Hamburg. Da sie noch Resturlaub hatten und schon im Norden waren, schauten sie im Netz, wo sie den verbringen wollten. „St. Peter im Sommer kann jeder“, meinten sie fröhlich gestimmt. Gegen den Herbstblues lockte sie die Strandatmosphäre. Die beiden Wormser, Maurice Fischer und Carolin Rieger von „PIC FABRIK“, sind Fotografen. Mit dem Frankfurter Paar, sie Lehrerein und er Techniker, sind sie befreundet. Fotostudien am Strand wollten sie heute und morgen mit ihnen machen. Einquartiert haben sie sich für eine Woche beziehungsweise zwei Tage.

 

Hinter der Silbermöwe steht ein Kite am Himmel. Wenig später landet er auf dem Boden. Keiner der beiden anderen geht hin, um ihn anzuheben. Stattdessen bringt der Kitelenker ihn selbst wieder hoch. Es ist Steffen Born von der Firma Born Kite aus Jena. Seine Frau Kerstin und Jens Baxmeier aus Sandwehle/Kirchspiel Garding begleiten ihn. Sie testen gemeinsam den Kite. Dass das ganze Unternehmen kein Spiel gewesen ist, wurde klar. Steffen Born entwickelt Kites weiter, z.B. NASA STAR, und zum Testen ist der Strand in St. Peter-Ording dann bestens geeignet.

 

Drei Paare jeweils mit Hund begegnen sich auf dem Steg. Eine Toberunde wird den Hunden gestattet, dann geht es weiter. Die Hohenwestedter beenden ihren Strandspaziergang und sind auf dem Weg zum Bermenparkplatz. Für ein paar Tage haben sie auf dem Platz „Olsdorf“ mit ihrem Wohnmobil Quartier. Immer wieder gerne sind sie in St. Peter-Ording. So ein wenig haben sie den Kite Surf World Cup in diesem Jahr vermisst.

 

Hans Jörg Rickert, 11. November 2016, www.jb-spo.de

Traumwetter für Kiter

Traumwetter für Kite-Surfer

Erster Herbststurm mit Gewitter und Sonne

 

Der Sommer hat sich verabschiedet, der Herbst sich angemeldet. Nun ist er wirklich da. War es bis Mittwoch, 28. September, bei Abkühlung und bedecktem Himmel noch weitgehend trocken, schauerte es bereits am Donnerstag. Freitagmorgen (30. September) ab 10 bis etwa 13 Uhr Gewitter mit Blitz und Donner in Böhl, abziehend und wiederkehrend. Hochwasser war für 13:18 Uhr im Gezeitenkalender vermerkt. Wetter online meldete: „In den nächsten Tagen gibt es beim Wetter in der Region Sankt Peter-Ording einen Mix aus Wolken und Sonne. Dabei treten am Freitag und Sonntag Gewitter auf. Die Temperaturen erreichen in der Region Sankt Peter-Ording Werte um 16 Grad. Vor allem am Freitag weht ein in Böen schwere Sturmstärke erreichender Wind aus westlicher Richtung. Die Wassertemperatur beträgt 17°C.“

 

Die Windstärken waren für Freitagvormittag mit 5 bis 6 (10Bft) und Böen bis 100 km/h, für den Nachmittag mit 5 (9 Bft) und Böen bis 85 km/h vorausgesagt. Das traf zu. Für Sonntagnachmittag war nach leichter Abnahme am Sonnabend wieder leicht zunehmender Wind auf 4 bis 5, dann aber bis Montagabend (03. Oktober) auf 2 abnehmend angegeben.

 

Zu Hochwasser war die Sandbank in Böhl samt Steg bis zum Pfahlbau „Seekiste“ überflutet. Die Busspur bis einschließlich „Haltestellenrunde“ war voll befahrbar. Der Bus lieferte wenige neue Flutbeobachter, so ein Dutzend holte er ab. Hundebesitzer und andere „Flutbesucher“ waren bereits da, ebenfalls die ersten Kite-Surfer. Sie trafen nun vermehrt ein. Ein Hildesheimer Paar hatte seinen Ausflug gerade beendet und freute sich auf den Becher Kaffee. „Es war ganz schön anstrengend“, so sein Kommentar.

 

Jessica und Andreas Röttmer aus Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) waren auf ihrer SH-Fünf-Tage-Tour über Langballig, Nordstrand und Tönning mit Mischlungshündin „Aska“ zum Spielen und Flutgucken in Böhl, wie auch ein Berliner Ehepaar und Karin Ditzhaus aus Iserlohn mit dem Cairn-Terrrier „Nano“ ihrer Freundin. Diese fotografierte an anderer Stelle.

 

Einige Kiter standen beisammen. Sebastian (30), Maschinenbauer, und Sebastian (41) Kaufmann, beide aus Schwarzenbek, sollten um 15 Uhr gemeinsam ihren ersten Kite-Kurs erleben. Romy (35) aus München war bereits zum Kiten fertig in ihren Neopren-Anzug geschlüpft. Es ging im Gespräch darum, welchen Schirm sie nehmen sollte. Nikolas Scheller (35) von „brettsport.de“ aus Hildesheim und Christopher aus dem „Ruhrpott“ wollten sich jetzt fertig machen. So in einer halben Stunde seien sie dann soweit.- Etwas früher waren sie schon zum Aufblasen ihrer Schirme im Vorland. Nikolas brachte die Pumpe zurück und startete als Erster mit seinem weißen Schirm. Romy und Christopher warteten noch ab. Es waren die dunkle Wolke zwischen den beiden helleren Himmelsabschnitten und der böige Wind, die sie noch warten ließen. Ein Kiter mit rotem Schirm war bereits unterwegs.

 

Bei ihrem Fahrzeug standen noch Oliver Krause, Sozialmanager beim Malteser Hilfsdienst in Hamburg, und Kauffrau Franziska Reebschläger, ebenfalls aus Hamburg, aber in St. Peter-Ording aufgewachsen. Sie kitet meistens am Südstrand. „Das Revier hier in Böhl ist windsicher“, meinte er, und sie ergänzte: „Hier kann man auch noch ein gutes Stück stehen.- Heute ist das ein Traum, weil das Wasser so weit vorne ist.“ Die dunkle Wolke ließ sie ebenfalls noch mit dem Start zögern.

 

Ein roter und ein weißer Schirm kreuzten bereits auf der überfluteten Sandbank. Weitere würden bald zu sehen sein. Für Kiter eben „Traumwetter“!

 

Hric, 30. September 2016, www.jb-spo.de - SPO 50 Jahre

Im Sattel auf die Sandbank

 

Das ist ein Gefühl von Freiheit: Im Sattel auf die Sandbank oder Surfen auf dem Board. Seit elf Jahren sind Nicola und Kai Osternack aus Rellingen St. Peter-Fans. Auf dem Peternhof haben sie für ihren 22jährigen Wallach Dino eine Box. Sie reitet, er surft.

 

Dino war gerade fertig zum Ausritt. Der Pferdeanhänger stand neben anderen, die hier am Böhler Strand parkten, weil man zum Reiten auf der Sandbank war. Niedrigwasser (17:20 Uhr) war gerade erst gewesen. Warme Luft, nur ein leises Lüftchen – alles bestens. Das Pferd wollte los, nicht noch lange stehen und wurde unruhig. So gab es auf die Frage, warum man nach St. Peter-Ording gekommen sei und dann hier nach Böhl nur schnell ein paar Antworten: „Weil es hier geil ist – Reiten und Surfen! Die Nähe zu Hamburg - eins, zwei drei sind wir hier im Urlaub. Wir lieben die Weite und das Spazierengehen und dazu die wunderbaren Möglichkeiten zum Reiten und Windsurfen.“

 

Inzwischen war sie aufgestiegen, und es ging zusammen Richtung Wasser, sie auf dem Pferd, er zu Fuß daneben. Ein Gruß noch – nun war für Dino die Welt endlich in Ordnung.

 

Hans Jörg Rickert, 15. August 2016

Gute-Nacht-Geschichte

eine Freude für Kinder und Erwachsene

 

Für Katrin Falk aus Nürtingen bei Stuttgart ist die Gute-Nacht-Geschichte der Urlauberseelsorge in St. Peter-Ording seit fünf Jahren ein fester Termin. So alt ist ihre Tochter Julie jetzt. Schon über 15 Jahre kommt sie mit ihrem Mann Frank und ihrer Schwester Kristine nach St. Peter-Ording. Ihnen gefallen der Strand, das immer irgendwann einmal schöne Wetter, die Weite hier und das Radfahren. Das Auto lassen sie fast immer stehen, wenn es irgendwie geht. Anlaufpunkt ist für sie jedes Mal auch besonders die Gemeindebücherei wegen der tollen Auswahl an Büchern und Spielen.

 

„Wenn wir hier sind, gehen wir immer zur Gute-Nacht-Geschichte. Heute ist es beim Backhaus wegen des schönen Platzes und des Superwetters natürlich wunderbar schön. Ob hier oder im Gemeindehaus, die Geschichten aus dem Koffer mit den Handpuppen sind auch für Erwachsene immer ein Erlebnis. Die Kinder lieben das, aber besonders schön sind für sie die Lieder und die Fingerspiele. Dazu kommt die so nette Atmosphäre mit all den anderen zusammen.“ Nicht anders sah es eine Familie mit ihren zwei Kindern auf dem Deich, die das Treiben vor dem Backhaus von da aus miterlebten: „Schön ist es vor allem, weil alle so mitmachen können. Es ist eine gute Mischung aus Liedern, Geschichten und Theater, dabei so abwechslungsreich.“ Übrigens erhalten alle Kinder eine Plakette, auf die der Name geschrieben wird, wenn man es will. Das ist wie eine Eintrittskarte.

 

Grundschullehrer Björn Braun aus Moosburg, Realschullehrer Christoph Ehlert aus Krefeld, Schüler John Tilsner und Abiturientin Viveka Ahrens aus Tangstedt – sie will Religionspädagogik und soziale Arbeit studieren – sowie Erzieher Henrik Kloth aus St. Peter-Ording von der Urlauberseelsorge vor Ort bildeten diese Woche das Team für die Gute-Nacht-Geschichte. – Es gibt jedes Jahr Freiwillige, die dafür nach St. Peter-Ording kommen. - Sie nannten bei ihrer Vorstellung gleich ihre Lieblingsorte mit. Das ist für den einen die Bank auf dem Deich, für den anderen der Bereich beim Pfahlbaurestaurant „Die Strandhütte“. Der Böhler Leuchtturm vor allem bei Sonnenuntergang oder die kleine Ordinger Kirche St. Nikolai gehören dazu. Viveka Ahrens war schon einmal diesen Sommer für zwei Wochen dabei, jetzt wieder für eine Woche. „Es macht mir große Freude, hier beim Team der Urlauberseelsorge mit zu machen“, brachte sie es für alle auf den Punkt. Björn Braun und Christoph Ehlert hat es die Atmosphäre ebenfalls angetan. Sie kommen immer gerne wieder. Und Henrik Kloth ist hier zu Hause und von dieser Tätigkeit einfach begeistert. Die spürt man bei allen. Es überträgt sich unmittelbar auf die Kinder.

 

Von St. Petri schlug die Kirchenuhr. „Die Uhr hat sechs geschlagen; wir fangen an“, gab Björn Braun das Signal zum Beginn. Los ging es mit dem „Zwei kleine Vögel“-Lied. Danach wurden die Handpuppen lebendig. Die eine hatte eine Schallplatte um den Hals. Sie machte nämlich eine „Retro-Reise“. Mit einer herbeigezauberten Zeitmaschine ging es zurück in die Schallplattenzeit. Das war selbst für die Erwachsenen toll. Manch einer der Vorübergehenden blieb stehen, lauschte von der Straßenseite aus und hätte wohl wieder Kind sein mögen. Kurz danach ging es zum „schnellen Jaguar“, dem „ach so stolzen Pfau“ und dem „Tanzbären“ mit Gebärden in den Zoo. Die Zuschauer fanden das „wunderbar, wunderbar phänomenal“! Als die „kleine Eule“ dann herbeiflog, wusste man: Jetzt kommen wir zum letzten Teil. Da ging es mit einem Bewegungsspiel noch um Gegensatzpaare wie „klein-groß, gerade-schief, heiß-kühl, hoch-tief, dunkel-hell, langsam-schnell“. Kinder mögen Reime und solche Spiele dazu. Mit dem Lied „Geht die Sonne schlafen, dann kommt der Sternenanzündemann“ wurde es immer leiser beim Singen, bis nur noch die Gebärden zu sehen waren. Eine halbe Stunde war für alle, Kinder und Eltern, größere und kleinere Geschwister, Erwachsene und Gäste „Kinderzeit“ gewesen, eine Welt, die immer wieder neu die Herzen anrührt und so Freude bereitet.

 

Hans Jörg Rickert, 18. August 2016

Nordseewetter und 10. Drachenfest – das passte und lockte

 

Es schien, als ob sich die Drachen über Nacht in der Luft vermehrt hatten nach dem Motto: Kommt nach St. Peter-Ording – hier weht ein frischer Wind und die Sonne scheint auch! Waren es am Freitag immerhin schon recht viele, am Sonnabend noch viel mehr! Vor allem Großdrachen gab es zu sehen und sogar Krabbeltiere wie Marienkäfer, Schildkröten und auch „Monsterwesen“.

 

Das 10. Drachenfest an diesem Wochenende (12.-14.August 2016) zog Besucher an. Hatte sich der Regen im Laufe des frühen Freitagnachmittags schon verzogen, war das am Sonnabend ähnlich, zwar etwas später aber noch schöner mit dem Spektakel am Himmel und auf dem Boden der Sandbank. Attraktionen für alle gab es zusätzlich mit Tandem-Fallschirmspringen - wer wollte nicht schon einmal hoch hinaus? – und für die Kinder außer den „Bungee-Trampolins“ für die sportlich Begeisterten viele Gelegenheiten zum Mitmachen und sich Beschäftigen. Eltern und Kinder waren gleichermaßen angetan: „Überwältigend, super“, meinte eine mittelfränkische Familie. – „Hier wird unheimlich viel gemacht. Toll vor allem das mit den Drachen. Viele neue gegenüber den beiden Vorjahren“, meinten Berliner. „Die Aktivitäten für die Kinder sind super. Die Drachen begeistern, selber welche steigen zu lassen“, meinte ein Vater; seine Tochter fand trotz aller Attraktionen für Kinder die vielen Drachen am Himmel am besten. Auch Eiderstedter, z.B. aus Norderfriedrichskoog, waren gekommen: „Wir haben das doch vor der Haustür. Das darf man sich bei solchem Wetter nicht entgehen lassen.“ Ein buntes Treiben herrschte im Drachenfestzeltdorf mit seinen Ständen und um das „Karkenschipp“ herum. Von ihm hatte man einen echten Überblick auf das Geschehen auf der weiten Sandfläche und über ihr, so recht „mit dem Himmel verbunden“.- „Ewigkite“ war als Partner der Urlauberseelsorge auch vertreten.

 

Für die Drachenbesitzer, die mit ihren Flugkörpern in Form von Kraken, Fischen, Tieren, Drehkörpern, Luftschlangen und Ensembles jedes Jahr wieder dabei sind, ist das Drachenfest auf der Ordinger Sandbank ein fester Termin: „Der Flair ist einfach schön hier!“ Sie reisen an die Küsten Europas in Frankreich, den Niederlanden und Dänemark und auch weltweit, aber in St. Peter-Ording treffen sie sich immer wieder besonders gerne. Rainer und Renate Grafmanns aus Hamburg sind zum 8. Mal dabei, Richard und Jutta Gaede aus Nüchel bei Malente zum 5. Mal, Jutta und Robert Diers aus Otterndorf zum 9. sowie Meike und Uwe Herrmann aus Bremen zum 2. Mal. Für sie ist wegen ihres Equipments auch zweckmäßig, dass sie mit dem Auto an den Strand können. Am wichtigsten ist ihnen aber immer das Treffen mit den Drachenkameraden und die Superluft mit dem weiten Strand und dem Meer, dazu die Kulisse der Dünen. Zum Drachenfest haben sie sich alle bei der Tourismus-Zentrale angemeldet. Die Strandkontrollen des Ordnungsamtes im vergangenen Jahr, ob sie auch etwas verkauften, fanden sie überzogen: „Wir kommen doch aus Freude hierher und wollen Freude bereiten! Das ist unser Hobby. Wir geben dafür Geld aus!“- Ein Stück weiter in Richtung „Stranddorf“ hatte Christian Laskowski aus Delmenhorst mit seinen Drachenfreunden Edgar Hagedorn und Andreas Henke aus Münster bzw. Elmshorn „Summ-Summ“ in die Luft gebracht. „Das war schon grenzwertig mit dem Wind, so dass wir mit drei Mann arbeiten mussten.“

 

Vom Lautsprecher ertönte dann auch etwas später die Ansage, man möge doch zur eigenen Sicherheit die Begrenzungen beachten und die für die Flugkörper vorgesehenen Bereiche nicht betreten. An den Seilen herrschten zum Teil Zugkräfte von 100 bis 200 kg. Das war bei der „Summ-Summ-Biene“ zu fühlen. Ein Seiltänzer hätte zu ihr balancieren können. Das Seil hätte nicht nachgegeben.

 

Hric, 13. August 2016

2015 – August: Drachenfestival 2015 - noch größer, noch wirkungsvoller!

2014 – September : Drachenfestival – zum 8. Mal am Ordinger Strand

2013 – Juli: Drachenfestival

 

„Ich mag so etwas“ – Anlaufpunkt Strandkorbhalle Hungerhamm

Es war ein Schlechtwettertag und nicht wirklich Sommer. Kaum Autos auf dem Parkplatz bei der Strandkorbhalle Hungerhamm, die sich in diesem Sommer vom 3. Juli bis zum 11. September zum 5. Mal als Kunsthalle präsentiert. „Märchenhaft – Fabelhaft – Sagenhaft“ ist das Thema. So ist es an der Firstwand groß zu lesen.

 

Im Schleswig-Holstein Magazin hatte es am vergangenen Montag, 08. August ein Kurzvideo über diese besondere Ausstellung gegeben. Flyer liegen bei der TZ, bei den Rezeptionen bzw. in Ferienwohnungen und Plakate hängen an den Informationsschaukästen der TZ und an anderen Orten aus. Im Veranstaltungskalender wird immer wieder darauf hingewiesen; es gibt auch eine Extra-Anzeige unter „Kunst am Norderdeich“ darin. Gut 1800 Interessierte oder eben auch nur Vorbeikommende haben sich schon faszinieren lassen. Manche sind „Wiederholungskommer“ aus den Vorjahren, die von den Themen, dem Ambiente und den Werken einfach begeistert waren.

 

Aus Hamburg zu einem Kurzurlaub in St. Peter-Ording und im Bad in einer Ferienwohnung für fünf Tage zu Hause, hatten Gabriele Wunderlich und Margit Allardt-Scholz die Ausstellung bewusst besucht. Sie hatten den Bericht im Fernsehen so nebenbei verfolgt. Statt „Hamburg Journal“ war es ja nur das „Schleswig-Holstein Magazin“ gewesen. Das war jedoch nicht nur der Anstoß gewesen. Sie sind auch sonst an Kunst interessiert. Bei schönem Wetter wären sie allerdings wohl noch am Strand spazieren gewesen, meinten sie. „Ich war bisher noch nie in der Ausstellung hier. Mich interessiert Kunst an besonderen Orten, so draußen und in Scheunen. Deswegen wollte ich diese hier in der Strandkorbhalle unbedingt sehen“, sagte Gabriele Wunderlich. Vor den einzelnen Werken blieben die beiden Frauen stehen, diskutierten und tauschten sich aus. „Schön, ich mag das gern“ und „Das haben Sie toll gemacht“, waren ihre Kommentare gegenüber Thomas Bartram, der auch in diesem Jahr wieder Initiator der Ausstellung ist und an diesem Tag Aufsicht hatte.-

 

Zur gleichen Zeit waren Eberhard und Regina Reese aus Hannover in der Strandkorbhalle. Sie faszinierten zunächst die Strandgut-Plastiken von Solveig Krüger aus Wittbek. „Ich find das klasse. Auf diese Ideen mit den Namen musst Du erst einmal kommen. Da spielt auch der Zufall eine Rolle“, diskutierte der ehemalige Leiter des Schulbiologiezentrums in Hannover mit seiner Frau. Sie ist erst Mutter und Hausfrau, später dann Hauswirtschaftsmeisterin gewesen und hat ehrenamtlich Ausbildung geleitet. Seit 1982 haben sie eine Beziehung zu St. Peter-Ording und sind immer hier gewesen, zuerst wegen des Sohnes, als der Keuchhusten hatte. Seit zwanzig Jahren haben sie bei Camping Kniese einen Halbjahresplatz. Zwischendurch geht es ab und zu auch nach Hause. Über seine Tätigkeit hatte Eberhard Reese Kontakt zur Schutzstation Wattenmeer, zur Arbeitsgemeinschaft Deutsches Schleswig über die Schullandheimarbeit und mit Walter Fiedler, dem ehemaligen Leiter des Naturzentrums in Bredstedt. Kein Wunder, dass sie so zuerst auf die Plastiken aus Strandgut aufmerksam geworden sind. Dann aber betrachteten sie sehr intensiv die Fotos von Thomas Bartram und kamen in ein anregendes Gespräch mit ihm. Wie er das machte, ob die Bilder bearbeitet seien, welche Bedeutung der Blickwinkel habe und die Tatsache, dass der Fotograf sicher doch eine andere Beziehung zu seinem Bild habe als der Nur-Betrachter, das alles beschäftigte und interessierte sie. Sie nahmen sich Zeit für die gesamte Ausstellung. Regina Reese hat großes Interesse an Märchen und Geschichten. Als sie die Flyer gesehen hatte, war für sie klar: „Da müssen wir hin. Im Nachhinein bereue ich, dass wir die vorangegangenen Ausstellungen nicht besucht haben.“ Für Reeses gehört in jedem Urlaub ein bestimmtes Programm irgendwie dazu. Gezielt suchen wir uns immer etwas Kulturelles aus. Das muss man mit einbeziehen. Letztes Jahr waren es die Eiderstedter Kirchen, die sie besucht haben.

 

Ein im Verhältnis zu den beiden anderen Paaren jüngeres aus Hamburg hatte sich ebenfalls noch eingefunden. Sie waren trotz des schlechten Wetters auf dem Fahrrad gekommen. In Ording haben sie sich einquartiert. Auch sie waren das erste Mal in dieser „Kunsthalle“. Über den Flyer waren sie aufmerksam geworden, hatten das gelesen und waren aus Interesse gekommen. Besonders faszinierten sie die Arbeiten von Gisela Mott-Dreizler. Er, Kaufmann, war auch am Überlegen, ob er nicht einen ihrer Drucke von den „lebenslustigen Hexern“ kaufen sollte. Das wollte er aber noch reifen lassen. Auf die Wächter von Linda Hamkens hatte er auch ein Auge geworfen, aber die wären eine Nummer zu „groß“.

 

Hans Jörg Rickert, 11. August 2016, www.jb-spo.de 1967-2017 St. Peter-Ording 50 Jahre

DoiDo – Treffpunkt für Urlauber und Einheimische

 

Jessica M. aus Rothenburg/Wümme kennt die Nordsee, aber so wie heute hatte sie den Wind noch nie empfunden. Zum ersten Mal sind sie als Familie in St. Peter-Ording. Sie seien sozusagen vom Strand ins Dorf „geflüchtet“ und waren nun beim Informationswagen des Nationalparkamtes. Der kleine Seehund dort hatte die Vier angezogen. Gerade erklärte Mitarbeiterin Laura von der Schutzstation Wattenmeer die Umwelt- und Lebensbedingungen für Seehunde und den Umgang mit allein gelassenen Heulern. Für die 9-jährige Tochter war das schon interessant, der 14-Jährige Sohn hielt sich da eher bedeckt. Den „DoiDo“ aber fanden sie alle gut: „Bei dem nicht gerade so schönen Wetter war das mal eine Abwechslung.“-

 

Viele waren in der Dorfstraße unterwegs. Auch Osnabrücker Eltern mit ihrem 14-Jährigen begrüßten die Dorfmeile. „Es gibt viele unterschiedliche Stände, es ist was los, gibt Musik und ist ein schöner Treffpunkt.“ Für den Jugendlichen waren die unterschiedlichen Essangebote wichtig.- Aus Mönchengladbach war ein Elternpaar mit ihrer inzwischen 24-jährigen Tochter unterwegs. Sie kennt St. Peter-Ording seit 22 Jahren. Ihre etwas jüngere Schwester wird in der nächsten Woche auch kommen. „Wir sind immer wieder gerne hier, laufen oder fahren Rad. Für uns ist das hier eine zweite Heimat. Wir kommen übers Jahr zu jeder Jahreszeit, kennen das Wetter von heiß bis stürmisch. Auch die Eisküste vor einigen Jahren haben wir gesehen. Der DoiDo gehört für uns dazu: Bummeln und Flanieren. Man gibt sich hier echt Mühe.“- Aus Vlotho an der Weser bzw. Hilbersdorf bei Freiberg in Sachsen hatten sich zwei Frauen über ihren Reha-Aufenthalt in der Strandklinik angefreundet. „Tolles Angebot, viele Stände zum Essen und Trinken, nette Atmosphäre und freundliche Menschen“, war ihr Kommentar. Sie wanderten jeden Tag 10 bis 12 km und empfanden ihren inzwischen zweiwöchigen Aufenthalt hier als sehr gut.- För de Ehelüüd Reimers ut Tat‘n un Reimer ut Kat’n weer den Antwurt kloor: „As jümmers, goot!“ und denn keem dat mit’n Grientjer: „Bemöttst veel Lüüd. Wenn de Gäst ni weer’n, harrst hier richti Platz!“-

 

Beim Schminkstand für Kinder war Hochbetrieb. Die Familien kamen aus Hamburg, Schotten und Mülheim. Die Eltern lobten den Nationalparkhaus-Stand, die auch für Kinder möglichen Essensangebote und vor allem die Arbeit der ev. Urlauberseelsorge mit der Gute-Nacht-Geschichte im ev. Gemeindehaus. Der 4-jährige Fabio hatte seine eigene Meinung: „Mir gefällt der Spielplatz mit dem Wasser – die Wasserwelten an der Promenade – und das Meer und der Strand – und die Wohnung!“- Eine Vermieter-Urlauber-Gruppe hatte sich vorm Olsdorfer Krug beim Bierstand und Jochen Rothers Gulaschkanone versammelt. Die gleichlautende von ihm geschöpfte mit reichem Inhalt versehene Suppe schmeckte hervorragend. Fröhlich war man miteinander, das Paar aus Fockbek, die Vermieterin mit Partner aus St. Peter-Ording und die alleinerziehende Mutter aus Jonen in der Schweiz mit ihren beiden Jungs, 13 und 15 Jahre alt. Die Söhne waren nur deswegen mitgekommen: „ Das Wlan war kaputt – wirklich! Und zuhause gab es nichts zu essen.“ Letztlich aber hieß es: „Alles super, gut und nett.“ – Der Nachsatz der Vermieterin sagte dann alles: „Ich hätte sonst gebügelt. Da ist dies doch eine schöne Abwechslung!“

 

So ist es eben in der Saison: Man bummelt, flaniert, trinkt, isst und schnackt. DoiDo – Donnerstag im Dorf, Treffpunkt für Urlauber und Einheimische – aber bei allem Zuspruch: Reicht das? Muss man nicht doch über Möglichkeiten zur Optimierung nachdenken. Das Museum Landschaft Eiderstedt hat schon länger einen Anfang gemacht mit besonderen Ständen, aber wird das auch genügend gewürdigt? Mehr Mitmachstände für Kinder sind notwendig und vor allem Aktionsmöglichkeiten für Jugendliche. Da ist die IG-Dorf als Veranstalter schon gefordert.

 

Hric, 14. Juli 2016

„Liebeserklärungen“ an St. Peter-Ording und Eiderstedt

 

Vor fünfzig Jahren war Doris Schmidt zum allerersten Mal in St. Peter. Zwei Jahre war sie damals alt und „hatte es mit den Bronchien“. Deshalb waren ihre Eltern Gerhard und Helga Schmidt aus Lichtenfels in Oberfranken mit ihr nach St. Peter an die Nordsee gefahren. Seitdem war sie jedes Jahr in St. Peter-Ording, denn hier ging es ihr gut. Anlässlich der Gästeehrung der Tourismus-Zentrale am Mittwoch, 03. August im DÜNEN-HUS bekannte sie: „Mir gefällt es hier immer gut, und es geht mir hier immer besser. Inzwischen kommt unsere Familie in der dritten Generation.“

 

Ute Broders und Thies Jahn, Leitung und Stellvertretung des Tourismus-Service-Centers der TZ, konnten bei dieser Gästeehrung insgesamt 24 Personen begrüßen. Unterstützt wurden sie von Claudia Nißen und Hannah Erichsen aus der Marketing-Abteilung gemeinsam mit Damaris Krebs, der Assistenz für die Lokale Tourismus-Organisation St. Peter-Ording und Eiderstedt. So viele Langzeitehrungen auf einmal waren es bisher noch nie gewesen. Zwölf Familien, Ehepaare oder Einzelurlauber mit insgesamt 375 Urlaubsjahren hatten sich dazu angemeldet.- Hatte man in den Jahren zuvor schon immer wieder Gästeehrungen vorgenommen, sowohl in Räumen der TZ als auch bei den Vermietern oder zu besonderen Anlässen, hat sich dieses Verfahren, langjährige Gäste gemeinsam im DÜNEN-HUS zu begrüßen und für ihre Treue zu St. Peter-Ording zu ehren, als besonders positiv herausgestellt. Jeder erfährt so ganz zwanglos etwas von den anderen, man entdeckt Gemeinsamkeiten und kommt miteinander ins Gespräch. Es gibt ja so viel zu erzählen!-

 

Claudia Decker-Grupp aus Leverkusen war vor 50Jahren ebenfalls wegen der Bronchien hier gewesen. Sie hatte dann später auch im Hotel Ordinger Hof bei Volker von Dorczewsky als Sommerferienkraft gearbeitet. „Sechs Tage haben wir gearbeitet. Wurzeln schneiden, Kartoffeln schälen – das nahm kein Ende. Hut ab vor den Saisonkräften. Für mich war diese Arbeit hinter den Kulissen eine tolle Erfahrung.“ Einen Tag Pause habe es pro Woche gegeben. Die Empfehlung habe sie von ihrer Schwägerin erhalten. Die ersten Aufenthalte seien im Haus Utholm gewesen. Es habe damals in Ording für die Jugendlichen ein großes Angebot gegeben.- Für 50 Jahre St. Peter-Ferien konnten ebenfalls geehrt werden Meta Decker und Jutta Matjcek. Diese erzählte so lebendig, dass es spontanen Beifall aller gab.

 

Auf 40 Jahre bringen es Burkhardt und Magret Rocke aus Hannover und sind dabei auch ihren Vermietern treu geblieben. Waren sie erst bei Elke und Wolfgang Oldag, nehmen sie nun bei deren Tochter Andrea Davenport Quartier.- Zu 35 Jahre Liebe zum Badeort bekennen sich Alfred und Gisela Küpper aus Bad Rastatt. 1965 war sie über eine Klassenkameradin nach Brösum gekommen. Die heute 68-jährige war Lehrerin. Sie hat auch eine Gesangsausbildung. Zweimal hat sie an der „Offenen Kantorei“ teilnehmen können. „Das hat mir sehr gefallen. Ich bin nämlich aus Noten zusammengesetzt. Das ist mein Leben.“- 30 Jahre sind es bei Ralf Schleif aus Münster. Er war mit Paul (11 J.) und Greta (8 J.) gekommen. Eigentlich hätten sie zu Siebent da sein müssen, aber die älteren Geschwister gehen eigene Wege und die Mutter konnte nicht kommen. Das kleinste Geschwisterchen hat erst kürzlich das Licht der Welt erblickt. „Am Sportplatz bei Familie Laubenstein fing es an. Wir haben alle Ortsteile durch. Jetzt sind wir bei Camping und Appartements Klugmann.“- Auf 20 Jahre blicken Claudia Weiß und ihre Tochter zurück, ebenfalls Olaf und Dorothea Kortum aus München. Die Fernsehserie „Gegen den Wind war für sie Anlass: „Da müssen wir hin!“ Sie wohnen im Strandweg. Zum Strand ist es da nicht weit, denn: „Wir brauchen Sand ohne Ende zum Laufen und Joggen.“- Auf jeweils 15 Jahre bringen es die Geschwister Michael und Ann-Kathrin Rohe, das Ehepaar Klaus und Mechthilde Rohe sowie Roland und Elfriede Bogner. Die beiden kommen aus Freiberg am Neckar. Sie war über eine Kur nach St. Peter-Ording gekommen und hat ihren Mann überzeugt. „Wir lieben die ausgedehnten Spaziergänge am Spülsaum und im Watt. Baden müssen wir nicht. Wir wandern vom Südstrand bis nach Westerhever. 12 km oder 18 km sind für uns kein Problem. Die Umgebung ist für uns das Besondere. Ein Erlebnis ist immer wieder neu der Gezeitenwechsel!“ Gibt es eine schönere Liebeserklärung an St. Peter-Ording, Eiderstedt und die Nordsee?

 

Alle erhielten sie anlässlich der Gästeehrung eine Urkunde und eine Nordsee-Stofftasche mit Inhalt. Gespräche untereinander und mit den TZ-Mitarbeitern schlossen sich an. Ute Broders war richtig erfreut über diese große und so lebhafte Runde mit den Gästen und ihrem Team und vielen positiven Rückmeldungen. In ihren Schlussworten blickte sie nach vorne, u.a. hinsichtlich der Strandentwicklung mit einem Mehrzweckpfahlbau sowie dem Ausbau der Freizeitpromenade mit Kuschelecken, einem erweiterten Freizeitangebot und einem Mehrgenerationen-Treffpunkt. Sie bekannte: „Der Gesundheitsfaktor hat für uns immer noch einen hohen Stellenwert.“ Die Ehrengäste dankten mit herzlichem Beifall.

 

So allmählich löste sich die Versammlung dann auf. Draußen war es feuchtwarm und wurde auch windiger. Eineinhalb Stunden waren vergangen, ohne dass man es gemerkt hatte. So ein wenig von sich zu erzählen und von anderen etwas zu erfahren, das hat eben auch etwas mit Urlaubsqualität zu tun.

 

Hric, 03. August 2016

Parkplatz Hungerhamm bei der Strandkorbhalle

 

Ihr Lieblingsplatz ist mit Gewissheit auf dem Wasser über den Sandbänken in Ording-Nord. Dabei ist die Jahreszeit eigentlich egal. Hauptsache, es ist Wetter zum Kiten mit dem richtigen Wasserstand und vor allem dem richtigen Wind. Wenn es geht, sind sie jedes Wochenende hier.

 

Carsten Dujesiefken kommt von Jesteburg, Desiree Günther von Fleestedt und David Jürs von Hamburg-Eimsbüttel. Es war der letzte Sonntagmorgen im Juli 2016 so um 10 Uhr morgens. Sie fanden sich bei Hartwig Kröger an seiner Hütte ein. Ein Becher Kaffee am frühen Morgen dort muss einfach sein. Den Klöhnschmack gibt es drauf zu. Aufgekratzt waren sie. Ohne Zaudern antwortete David Jürs auf die Frage, was sie ausgerechnet hier nach Hungerhamm ziehe. „Wir kommen zum Angeln, nee, zum Surfen und Sandbuddeln!!!“ – Dass es dann ums Kiten ging, wurde im nachfolgenden Gespräch schnell klar. Seit zig Jahren kämen sie, etwa so seit 1998.

 

Gut, dass die Vereinbarkeit von Nationalpark und Wassersport geklärt ist. Angeln wäre für diese fröhlichen Menschen in Hungerhamm wohl keine Alternative gewesen. Bernstein suchen eher, aber das machen sie sowieso.

 

Hans Jörg Rickert, 01. August 2016

„Das Kirchenschiff am Strand ist eine tolle Einrichtung“

 

„Hallo, hier bin ich.“ Das sagte der kleine Spielstern an diesem Aktionstag am, um und auf dem „Karkenschipp“ der Urlauberseelsorge am Ordinger Strand zu Kindern und Erwachsenen. Familie Berger aus dem Taunus hatte im Veranstaltungskalender davon gelesen und am frühen Nachmittag mit ihren drei und sechs Jahre alten Jungen diesen Ort ganz gezielt aufgesucht, ebenfalls auch Annegret Hedtke aus Esslingen, die hier zur Zeit bei ihrer Mutter zu Besuch ist.

 

Vater Berger war mit seinem Ältesten am Spielen im Sand, seine Frau saß auf dem Oberdeck im Kirchenschiff, den Kleineren im Schoß, neben ihr Annegret Hedtke. „Zwei kleine Vögel im Nest schlafen ganz fest, dann flattern alle beide über Tönning nach Heide und voller Glück kehren sie in ihr Nest zurück“, sangen sie zusammen mit Diakonin Andrea Streubier und ihrem Karkenschipp-Team, bestehend aus Anja Schröder und den beiden Jugendlichen Anina Hoppe und Klara Manthe, alle erkennbar an ihren roten Mützen. Dann wurde gesungen von Sonnenblumen, Fledermäusen und Schafen sowie von Sonne, Regen und Wind. Und schon regnete es.

 

Die Wetterbedingungen an diesem Tag waren ganz schön hart, aber man hatte ja ein regenbogenfarbenes Zelt dabei, das man ganz schnell auf dem Unterdeck über sich stülpen und dann darunter verkriechen konnte. Das war alles lustig und toll. Jetzt trat der Spielstern in Aktion und flog von einem zum anderen. Man konnte ihn sogar seinem Nachbarn wegfangen! So wurde es unter dem Zeltregenbogen gar nicht langweilig. Als der Wind den Regen weggepustet hatte, schien die Sonne wieder. Alle krochen unter dem „Regenbogen“ hervor und packten ihn wieder ein. Im Stehen machten alle jetzt Atemübungen. „Fest ist der Boden, auf dem wir stehen.“ Dabei achtete jeder auf seine „eigene Mitte“. Man streckte, reckte und drehte sich.

 

Familie Berger war ganz angetan von diesem „bewegenden“ Angebot. „Das Kirchenschiff am Strand ist eine ganz tolle Einrichtung.“ Als die Familie weiterzog, kamen schon die nächsten Gäste und freuten sich auf Aktionen im Kirchenschiff. Immer nur Buddeln im Sand ist eben auch nichts. Abends gibt es dann während der Saison zusätzlich zu den anderen Angeboten noch die „Gute-Nacht-Geschichte“ mit Liedern, Bewegungsspielen und einer frei erzählten Geschichte für Kinder und Erwachsene im ev. Gemeindehaus in der Olsdorfer Straße bei der St. Peter-Kirche bzw. donnerstags bei gutem Wetter am Backhaus der “Historischen Insel“. Es ist dann auch „Donnerstag im Dorf“.

 

Hans Jörg Rickert, 09. August 2016, www.jb-spo.de - SPO 50 Jahre

Das Kinderspielhaus – da ist immer richtig was los!

 

Tag des Schafes hieß es im Kinderspielhaus (KSH) der Tourismus-Zentrale. Als eine Rallye „Rund ums Schaf“ war es angekündigt. Schon von draußen war erkennbar: Im KSH musste richtig was los sein: So viele Autos am Straßenrand der Dorfstraße! Ganz viele kleine und auch große Schuhe waren im Eingangsbereich abgestellt, und die Jacken hingen an der Garderobe. Alle Kinder und ihre Eltern gehen dort auf Strumpfsocken. Das ist fast wie zu Hause, denn die Eltern sollen hier bei ihren Kindern bleiben und mit ihnen etwas tun. Dieses Konzept hat sich bewährt.

 

Nicole Henfling, Stefanie Cornils, Malina Sobolowsky, Stefanie Straubel und Anja Stamp vom KSH-Team hatten alles vorbereitet, unterstützten und waren aufmerksam. Teig zum Keksebacken gab es genug und Bastelmaterial lag bereit, die Schaf-Rallye-Stationen waren ausgeschildert. Aber das Beste war, dass draußen sogar zwei richtige Schafe standen. Es waren Handlämmer, von der Größe her schon so richtig passend für Kinder, ein männliches Braunes und ein weibliches Weißes. Sie ließen sich streicheln. Man konnte sogar manchmal mit ihnen ein wenig kuscheln, wenn man wollte. Dann legte man den Kopf leicht auf die Rückenwolle. Schäfer Hauke Reimers aus Tating hatte sie extra gebracht. Er war auch dabei und half gern mit Informationen zu den zehn Quiz-Fragen auf dem Rallye–Bogen. Natürlich wollten die Kinder wissen, wie die beiden Schafe hießen: Kurzerhand erhielten sie die Namen „Bruno“ und „Berta“. Es waren Kreuzungen von Suffolk und Bentheimer mit Einschlag vom weißköpfigen Fleischschaf. Siebentausend Jahre hält der Mensch schon Schafe und in Deutschland gibt es von ihnen 1,6 Millionen. Jedes zehnte Schaf lebt auf einem Deich, einer Fenne oder einer Wiese in Nordfriesland. Manche Eltern unterhielten sich mit dem Schäfer über Schafhaltung und auch Milchschafe. Einige waren nämlich mit ihren Kindern schon bei Redlef Volquardsen in Tetenbüll gewesen. Seine Frau und er machen aus Schafmilch Käse.

 

An den Stationen konnte man aus Teig Schafe ausstechen, sie zu Schafkeksen ausbacken lassen und verzieren, ein buntes Schaf malen oder Schafe aus Papier ausschneiden und verzieren, ein Schaf-Memory machen, das Quiz lösen und den Bogen mit Hilfe der Eltern bearbeiten und vieles mehr.

 

Nicole Kuhnke und ihr Mann Stefan aus Hamburg waren zum ersten Mal mit ihrem fünfjährigen Henry und seiner KiTa-Freundin Mimi im Kinderspielhaus. Deren Eltern hatten heute „kinderfrei“. Die beiden Familien machen zur Zeit Urlaubstreff in St. Peter-Ording. Sie sind öfter zusammen hier, weil sie Gelegenheit haben, ab und zu eine Ferienwohnung nutzen zu dürfen. „Wir kommen immer mal her. Das machen wir sehr gerne. Dass wir bisher nicht im Kinderspielhaus gewesen sind, tut mir fast leid. Das ist ja eine super Einrichtung, sagte Nicole Kuhnke. „Als wir im Veranstaltungskalender das von der Schafrallye gelesen haben, war sofort klar, dass wir da hin wollten, und sind ganz begeistert von diesem Aktionstag. Für Kinder ist das in St. Peter sehr schön: Kinderspielplatz und Wasserwelten an der Promenade im Bad, hier das KSH, dann das Dorffest mit dem Karussell und am Wochenende jetzt das Drachenfest“ setzte sie fort. Aber dann kamen auch ein paar kritische Worte im Hinblick auf die örtliche Entwicklung: „In St. Peter verändert sich zur Zeit sehr viel. Die Entwicklung geht eben weiter, aber man muss aufpassen. Jetzt ist ein idealer Punkt, das hier zu genießen!“ Sie ist in Hamburg Sachbearbeiterin für Instandhaltung von Gebäuden und wünscht sich für St. Peter-Ording den Erhalt des auch familiären Flairs. Sie möchte keine Entwicklung wie auf Sylt.

 

Am Tresen war ein Heidelberger gerade damit beschäftigt, den Gästebefragungsbogen auszufüllen. Mit seiner Frau und dem fünfeinhalbjährigen Sohn sind sie öfter mal im Badeort. Das KSH nutzten sie bei jedem Aufenthalt.- Vor zwölf Jahren ist es an seinen jetzigen Standort am Ende der Dorfstraße im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus vor dem Kreisel Wittendün verlegt worden. Es ist entsprechend umgebaut, eingerichtet und auch außen angelegt und in der Zwischenzeit um Spielgelegenheiten, u.a. einen Sandspielplatz, erweitert worden. Die Nutzung ist kostenfrei. Bei bestimmten Anlässen wird um einen Materialkostenbeitrag gebeten. Auch für Sicherheit ist gesorgt. Kinder können nicht alleine auf die Straße laufen. Wo man reingeht, muss man auch wieder raus. Schließlich sind da auch noch die Schuhe und Jacken. Kinder kennen das übrigens von ihren KiTAs.

 

Weitere Informationen über das KSH und Aktionen im TZ-Familienprogramm 2016

 

Hans Jörg Rickert, 09. August 2016, www.jb-spo.de und SPO50Projekt

Zum ersten Mal in St. Peter-Ording

 

Es gibt sie, Menschen, die zum ersten Mal in St. Peter-Ording sind. Manchmal sogar trifft man sie an einem Ort. Es war am Donnerstag, 21. Juli nachmittags am Südstrand im Restaurant „Die Strandhütte“: 7 Meter über dem Alltag. So der Slogan.

 

Er stimmte perfekt. An diesem Tag war herrlichstes Sommerwetter. Mitarbeiter der TZ, des Nationalparkamtes und Mitglieder des Vereins BoardSPOrt e.V. hatten morgens früh die Bojenkette ausgelegt, die anzeigt bis wohin Wassersportler ihrem Sport nachgehen dürfen, ohne die Natur zu stören. In der Salzwiese wird man durch gelbe Schildchen „Brut- und Rastgebiet – Bitte nicht betreten!“ darauf aufmerksam gemacht. Fast zur gleichen Zeit war Sicherheitspersonal eingetroffen, denn in Kürze würde der US-Botschafter in Berlin John B. Emerson zusammen mit seiner Frau Kimberley kommen, um die einzigartige Natur des Wattenmeeres kennen zu lernen. „Überall auf der Welt knüpfen wir Kontakte zu regionalen Institutionen“, hatte er schon beim Besuch des Multimar-Wattforums in Tönning am Vortag erklärt. Er strebe eine Partnerschaft eines US-Schutzgebietes mit dem Nationalpark an. Sein Interesse gelte dabei besonders dem Kampf gegen die Meeresverschmutzung durch Müll. An diesem Morgen wollte er die Begegnung mit dem Wattenmeer in Form einer Wattwanderung real erleben. Mitarbeiterrinnen des Nationalparkhauses würden ihn begleiten und informieren. Dieser Besuch stand für den Botschafter im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten einer internationalen Meeresschutzkonferenz im September in Washington.

 

Das war nicht das Anliegen von Bernd Schauberger aus Schlüchtern in Hessen, auch nicht das von Heike Schröder aus Hamburg und Gabriele Wäsch aus Berlin oder der Familie von Anita Dreher mit ihrem Mann Suhail el Obeid und den beiden Töchtern Ella und Liv aus Tegerwilen bei Kreuzlingen in der Schweiz, fünf Autominuten von Konstanz entfernt. Zufällig waren sie alle zur gleichen Zeit im Pfahlbaurestaurant am Südstrand und bis auf Heike Schröder, die hier einen Zweitwohnsitz hat, zum ersten Mal in St. Peter-Ording. Ihre Freundin betonte: „Jetzt komme ich immer wieder!“ In Ording sei es gestern sehr schön gewesen, aber zu voll und wuselig. Wenn es auch vom Strand und vom Baden in Ording viel schöner ist, genossen sie jetzt hier die Ruhe und den herrlichen Blick.

 

Bernd Schauberger machte von Mittwoch an einen Kurzurlaub für vier Tage. Er hatte sich in Husum einquartiert und war per Bahn nach St. Peter-Ording gefahren. So war er dann vom Bahnhof einfach direkt den Weg Richtung Bad und Buhne und dann auf dem Deich zum Südstrand gegangen. Jetzt machte er bei einem kleinen Bierchen Pause in der Strandhütte. „Es ist hier für mich sehr interessant und so erfrischend. Es geht immer so ein Lüftchen. Meine ersten Eindrücke sind so positiv, dass ich bestimmt wiederkomme.“- Die Schweizer Familie war über die Eltern und Schwester von Anita Dreher neugierig auf St. Peter-Ording geworden. Die lange Anfahrt hatte sie gescheut. Nun hatten sie den Zug nach Hamburg gewählt, dort ein Auto gemietet und sich in Groß-Olversum ein Quartier besorgt. „Es ist wunderschön hier“, waren sie sich einig. Die beiden Kinder fanden das Meer schön – und Lachsbrötchen. Für Sonntag haben sie den Besuch des Westküstenparkes in Erwägung gezogen. Sie erkundigten sich, was der „Schaftag“ sei. Sie waren nach erfolgter Information nicht abgeneigt.

 

Hric, 23. Juli 2016,  www.jb-spo.de

"Weil es hier traumhaft schön ist“

 

Das war die „Liebeserklärung“ von Janin Schimmelfennig aus Reinsbüttel in Dithmarschen an Hungerhamm und Ording Nord. Mit ihren Feriengästen Katja und Fabienne Bieber aus Leipzig und Claudia Hellbach aus Meldorf, vor drei Monaten von Berlin dorthin gezogen, kam sie die Deichtreppe zum Parkplatz der Strandkorbhalle hinunter. Zehn Hunde begleiteten die Vier. „Zwei sind noch mit Celine B. am Strand“, wurde kurz ob der Vielzahl der Vierbeiner erläutert. Zwei Mischlinge waren darunter, die anderen waren „Spanische Windhunde“. Deshalb fiel diese „Hundemeute“ einfach auf. Sie waren allesamt aus Tierheimen oder Tötungsstationen in Spanien bzw. Griechenland gerettet worden.

 

Alle Hunde waren angeleint. „Das ist für uns auch am Strand selbstverständlich!- Und Kottüten ohne Ende haben wir immer dabei.“ Zum Beweis zogen sie diese sofort aus den Taschen. Neben den schwarzen hatten sie auch rote „aus Büsum“. Die seien besser sichtbar und könne man deswegen ablegen, um sie dann auf dem Rückweg wieder einzusammeln und mitzunehmen. Die Reinsbüttlerin ist ausgewiesene Hundefreundin. Deswegen vermietet sie ihre Ferienwohnung eben an Gäste mit Hunden. Dass in Ording Nord ein erkennbares Hundefreilaufgebiet geschaffen wird, finden sie höchst anerkennenswert. Alle Hunde hörten aufs Wort und hätten sicher am liebsten freudig gebellt. Aber sie wussten: Das war jetzt nicht „angebellt“.

 

Zwei Stunden später: Wieder ein Menschentrupp mit Hunden. Dieses Mal waren es fünf „Golden Retriever“ oben auf dem Deich an der Treppe. Auch sie kamen vom Strand. In Hamburg sind sie Zuhause. Sie gehören dort zum „Retriever-Treff Flughunde“ mit insgesamt fünfzehn Vierbeinern. Auch hier war alles vorbildlich: Leinen, Kotbeutel und Hunde mit „Benimm“!

 

Hans Jörg Rickert, 02. August 2016

Lieblingsplatz: Deich im Dorf bei „Jan un Gret“

Sommerferienfreizeit mit der Sportjugend Berlin in St. Peter-Ording

 

Die ersten Gruppen starteten am 21. Juli von Berlin mit der Sportjugend in bewegte Ferien an Ost- und Nordsee. 130 Kinder sind mit drei Bussen in den Jugendferienpark Ahlbeck auf der Insel Usedom an der Ostsee bzw. nach St. Peter Ording auf der Halbinsel Eiderstedt gefahren. 47 Jungen und Mädchen sind derzeit für zwei Wochen im Ev. Jugenderholungsdorf. Es liegt in der Pestalozzistraße. Sport, Spiel und Ausflüge sind angesagt. Zum Deich ist es auf dem Weg durch Wald und Dünen nicht weit. Dann hat man den Blick auf Salzwiesen und in der Ferne den Priel mit Sandbank und ihrer Dünenkette. Hinter dieser liefern sich die Strandsegler Europas zu verschiedenen Zeiten spannende Wettkämpfe.

 

Eine fröhliche Gruppe Berliner saß im Dorf auf dem kleinen Deichstück zwischen den beiden Stöpen vor der Olsdorfer Straße bzw. der Dorfstraße bei der Skulptur „Jan un Gret“. Dieser Ort war als Treffpunkt für die 12 bis 15 Jahre alten Jugendlichen ausgemacht.“ Eine Woche Superwetter hatten sie nun schon gehabt.

 

Bereitwillig erzählten sie, und als ich dann fragte, ob sie mir einige Fragen beantworten könnten für einen kleinen Bericht, und mein Notizbüchlein zog, meinte Amira (13): „Wir können auch alle selber was in Ihr Buch schreiben.“ Wissen wollte ich, was ihnen an St. Peter-Ording und besonders an diesem Platz auf dem Deich gefiel.

 

Amira (13): Wir sitzen hier, weil wir hier entspannen können und den Überblick haben.“

 

Marvin (15): Natur, grün, angenehm.

 

Aimee (14): An St. Peter-Ording gefällt mir der Strand und dass man sich erholen kann.

 

Tommy (14): Mir gefällt die Aussicht. Man kann sich entspannen und man kann sich mit Freunden treffen.

 

Ivy (14): Mir gefällt die Umgebung, die Luft und das saubere Dorf.

 

Sean (12): Ich finde die Nordsee cool. Es gibt verschiedene Tiere und das war’s – und Ebbe und Flut!

 

Arsim (13): Nette Leute, schöne Natur, und Ebbe und Flut sind cool.

 

Miriam (13): Mir gefällt die Ruhe und das Feeling hier in St. Peter-Ording. Man kommt an und entspannt einfach nur.

 

Wirklich aufgeschlossen und sehr freundlich waren sie alle!

 

Hric, 28. Juli 2016

Lieblingsplatz Strand mit der Weite, den Dünenketten und den Salzwiesen

 

2016 zum ersten Mal in St. Peter-Ording

 

Aus Havixbeck im Kreis Coesfeld „am Fuße der Baumberge“, 16 km von Münster entfernt, hat es Henrike und Johannes Lügering, beide Sozialarbeiter, für eine Juliwoche per Zufall nach St. Peter-Ording geführt. Sie waren noch nie hier gewesen. Geplant hatten sie ihren Urlaub wie zuvor auch für Schillig, einem Badeort in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland. Aber ihre Ferienwohnung war bereits belegt.

 

Da stellte sich für sie die Frage: „Was gibt es noch am Meer?“ – Bei der Suche im Netz sind sie auf St. Peter-Ording gestoßen. Eine Ferienwohnung im Bad war frei. Man buchte.- Nun saßen sie am fünften Tag ihres Aufenthaltes auf der letzten Bank des Fußgängersteges vom Übergang Köhlbrand in Richtung Strandbar. Sie sind aktive Geocacher. 15 Punkte haben sie so schon in den letzten Tagen angesteuert, darunter Maleens Knoll, die Webcam beim Aufsichtspfahlbau in Ording, die Aussichtsplattform hinter dem Deich und natürlich auch die Strandbar. In Ording Nord sind sie auch schon gewesen. Der Ortsteil Dorf ist noch in Planung. Fahrräder haben sie mit.

 

In Erstaunen hat sie der „Riesenstrand“ versetzt. „Diese Dimensionen haben wir nicht erwartet! Unglaublich, diese Weite. Dass man trotz so vieler Menschen keine Enge empfindet, verwundert uns nun nicht mehr.“ Die Dünenkette und die Salzwiesen haben es ihnen angetan. Warum aber der Deich eine Asphaltschicht hat, verwunderte sie.

 

Hric, 13. Juli 2016

 

Lieblingsplatz "Backhaus"

auf der Historischen Insel

 

 

„Allein der Duft!“ – Dem konnte Elke Mohr aus Hamburg nicht widerstehen. Gemeinsam war sie einmal wieder mit ihrem Mann Manfred und ihren Freunden Edna und Bernd Baumann nach St. Peter-Ording gekommen. Das gute Wetter hatte sie zum morgigen Himmelfahrtstag gelockt. Von Hamburg ist es ja nicht weit.

 

„Wir sind sehr häufig hier, und im Dorf ist es sehr beschaulich. Der Besuch des Backhauses gehört für uns einfach dazu. Meistens war es zu, aber heute hatten wir mal wieder Glück.- Und wenn man hier jetzt so etwas länger sitzt, bekommt man bei dem Duft nach frischem Brot gleich Hunger.“

 

Sie kommen gerne. Für sie ist es in St. Peter-Ording mit den Dünen, den Kiefernwäldchen und dem weiten Strand so abwechslungsreich. „Am Tag genießen wir die Weite des Strandes. Zum Essen gehen wir abends aber auch oft ins Dorf.“

 

 

Nicht viel anders ist es bei Henry Kampen und seiner Frau. „Wir sind hier Stammgäste, kommen seit zig Jahren. Sonst wären wir auch nicht hier“, sagt er und freut sich auf das Bild. Sie kommen aus Taunusstein. Ihre Urlaubsfreunde, die sie zum Backhaus mit gebracht haben, sind aus Wuppertal bzw. Frankfurt.

 

HRic, 04. Mai 2016

 

Lieblingsplatz "Backhaus"

erlebt seine 10. Saison

 

 

Um kurz nach vier Uhr morgens sind Walter Petersen bzw. Franz Schön in der Saison jetzt donnerstags bereits auf den Beinen. Einer von den beiden ist der erste, der andere kommt etwa eine Stunde später. Das Backhaus auf der „Historischen Insel“ muss angeheizt werden. Dritter Heizer ist Claus Heitmann. Der aber hatte sich für diesen Tag mal frei genommen. Franz Jörgensen gesellt sich später noch dazu. Drumherum soll es ja auch ordentlich sein, denn es ist Backhaustag. Ab 14:00 Uhr ist dann Brot-, Kuchen und Schmalzbrotverkauf. So um neun Uhr ist auch Bäckermeister Hans Siercks zur Stelle. Alle gehören sie nicht mehr zu den gerade Jüngsten.-

 

Wenig später geht es ans Ausräumen der Glut und danach das Ausfegen des Backofens. Im Anschluss daran wird mit einem triefnassen Sack ausgeschleudert. Das macht Hans Siercks. Die Gewölbetemperatur liegt bei etwa 400° und die des Bodens so knapp unter 300° Celsius. Ein Pott Wasser zum Verdampfen wird hineingestellt, damit beim Einbringen der Brotlaibe auf diese nicht sofort die volle Hitze kommt. Der Dampf mildert das. „Hest Du noch mal na baben keeken“, fragt Hans Siercks seinen Helfer. „Is in Ordnung, 360°!“ sagt der. „Lat man noch een Ogenblick stahn, denn hett he noch mehr“, kommt als Antwort. Da bringen dann auch schon Heiko Siercks und Franz Jörgensen aus dem Lieferfahrzeug auf Blechen insgesamt 205 Brotlaibe zum Ausbacken. Aufgrund der Hygienevorschriften dürfen diese nicht im Backhaus hergestellt werden. Das geschieht deswegen in der Sierckschen Dorfbäckerei.

 

Das Einschneiden besorgen die beiden, bevor die erste Folge von Laiben ausgebacken wird. Eingebracht werden sie vom Bäckermeister. Nach etwa 20 bis 30 Minuten sind sie fertig und werden mit dem Brotschieber herausgeholt. Es duftet nach frischem Brot. Walter Petersen – mit Wärmeschutzhandschuhen - bringt die Laibe auf den Brotregalböden unter. Ursula Schön kommt mit dem ersten Kuchenblech, denn mit den schon im Kuchenblechregal befindlichen Kuchenteigen kann nach der zweiten Brotfolge eigener Teig ausgebacken werden. Das Ausbacken dauert nun etwa 40 Minuten. Dann kommen die Kuchenbleche hinein. Das Ergebnis kann sich später sehen lassen:

Butter-, Johannisbeer-, Stachelbeer- und Käsekuchen sind am Nachmittag im Backhauscafe im Angebot. Da stehen Waltraut Schreiber und Ursula Schön. Franz Jörgensen wuselt dort auch herum. Schmalzbrote gibt es ebenfalls. Sie sind während der zweiten Backfolge von Karl-Heinz Peters geschmiert worden. Er ist am Morgen inzwischen ebenfalls zu der Crew gestoßen. Und im Backhaustürladen gibt es ab 13:59 Uhr Rosinen-, Kümmel-, Zwiebel und einfaches Mischbrot. Walter Petersen besorgt die Kasse.

 

Schon lange vorher finden sich vor allem Urlauber und Gäste beim Backhaus ein. Schlangen bauen sich vor der Kuchentheke und dem Türladen auf. Schließlich möchte man nicht leer ausgehen. Innerhalb einer Stunde ist fast immer alles verkauft. An diesem ersten Saisonverkaufstag haben auch später Kommende noch Glück gehabt, aber die restlichen Brote sind an einer Hand abzuzählen gewesen.

 

Immer wieder haben am Morgen Besucher ins Backhaus hinein geschaut und sich erkundigt. Die ersten beiden waren Eduard Duschek und Claudia Friebe aus Schrecksbach in Hessen, Gebiet Schwalm. Er berichtete gleich davon, dass dort diese Tradition auch noch hoch gehalten werde. Die Brote hätten aber Käselaibgröße. Einige Zeit später standen Ursula und Holger Reiter aus Saarbrücken in der Tür. Zu ihnen gesellten sich Gaby und Peter Lochner aus Würzburg. Man erkundigte sich und war mitteilsam. Reiters, gerade eben in St. Peter-Ording angekommen, waren bei der Tourismus-Zentrale gewesen und auf Erkundigung, „was es hier so gibt“. Da hatten sie das Backhaus gesehen. Vier Tage wollten sie bleiben. Nachmittags waren sie wieder da: Brot kaufen! Das machte dann auch Großfamilie Albrecht aus Rodenberg bei Hannover. Sie aber genossen zusätzlich den herrlichen Kuchen. Das hat für sie Kult. „Wir kommen schon seit 1989 hierher. Seit es das Backhaus gibt, ist das für uns aus Lust und Leidenschaft ein Anlaufpunkt“, berichtete Sandra Albrecht. Tochter Merle und Sohn Kilian waren schon vor einer Woche mit den Schwiegereltern gekommen. Nun waren sie auch für eine Woche hier. Das sei nun seit 11 Jahren so.

 

Die meisten Anwesenden sind Urlauber. Die Atmosphäre gefällt ihnen einfach.

Sie alle loben „Das Backhaus und seine Crew“. Neugierig und mitteilsam sind sie. Gespräche an den Tischen untereinander und miteinander finden statt. So erfährt man, woher denn andere noch kommen, z.B. aus Rüdesheim oder aus der Pfalz. Ein älterer Herr kam aus Schülp bei Wesselburen. „Ik mak mit min Auto min Rundtour. Dünnerstags bin ik jümmers hier in St. Peter bi’t Backhus“, sagte er und lachte.

 

So ab 15 Uhr leert sich der Backhausbereich. Der Cafestand wird abgeräumt und es wird abgewaschen. Das machten an diesem Donnerstag, 7. Juli 2016, Helga Claußen, Edith Hansen und Anni Moss. Wie alle im Backhaus-Team sind auch sie nicht mehr jung, aber mit Herz dabei. Für weitere sieben Wochen ist jeden Donnerstag auch Backhaustag, passend zum Donnerstag im Dorf. Und wenn schönes Wetter ist, treffen sich um 18:00 Uhr zur „Gute-Nacht-Geschichte“ der Urlauberseelsorge Kinder, Eltern und Großeltern. „Backhaus“ – eben für Leib und Seele, und das bereits in der 10. Saison. Im Dezember 2006 ist es zum ersten Mal angeheizt worden.

 

Hans Jörg Rickert, 08. Juli 2016, www.jb-spo.de

 

 

Lieblingsplatz "Museum" und "Maleens Knoll"

 

 

Wie in den Vorjahren beteiligte sich das Museum Landschaft Eiderstedt (MLE) auch in diesem Jahr am 22. Mai am Internationalen Museumstag. Museen sind jährlich einmal aufgefordert, sich der Öffentlichkeit bei freiem Eintritt zu präsentieren. Das Museum ist im Haus Jensen untergebracht. Für das Haus steht die Gemeinde St. Peter-Ording und für die Sammlung das Amt Eiderstedt. Betrieben wird das Museum seit 1998 mit Ehrenamtlichen vom Verein KulturTreff e.V. Vorsitzende ist Hilke Herzberg. Die Museumsleiterin ist Sabine Graetke. Sie ist dafür von der Gemeinde eingestellt worden.

 

Manch ein Besucher des Museums in der Olsdorfer Straße in St. Peter-Ording nutzte die Gelegenheit, sich vor Ort zu informieren, so auch Kai und Petra Friedrich (54 bzw. 53 Jahre) aus Itzehoe. Seit dem Jahre 2000 haben sie eine Ferienwohnung im Fasanenweg, und da sie an diesem Sonntag wegen Übergabe der Wohnung an Gäste sowieso vor Ort waren, nutzten sie die Gelegenheit, sich das Museum auch einmal von innen anzusehen. Unbekannt war es ihnen nicht, hatten sie dort doch schon Veranstaltungen der Reihe „Musik und Literatur unter Reet“ besucht. Aber einen echten Museumseinblick hatten sie noch nicht gemacht. So kam ihnen dieser Tag recht, um sich u.a. bei dem angebotenen Kaffee und Kuchen zu informieren und mit Sigrid Haeder sowie Gudrun Fuchs ein wenig zu plaudern. Besonders interessiert zeigten sie sich an der Eiderstedter Tracht.

 

Manchmal „verplaudert“ man sich aber auch. So kam dann heraus, dass Kai Friedrich schon seit Anfang der 70er Jahre eine Beziehung zu St. Peter-Ording hat. Im Alter von fünf Jahren stellte der Arzt bei ihm eine Bronchitis fest und empfahl den Aufenthalt an der Nordsee. So war er mit seinen Eltern und seinen beiden Schwestern zunächst auf Amrum, bis man dann dauerhaft eine „Liebe“ zu St. Peter aufbaute. Bei Camping Sass hatte man Quartier. Selbstständiger werdend gab es dann eine Pause bei den Aufenthalten, bis dann nach Ausbildung und Heirat sowie später mit den beiden eigenen Jungs (heute 26 und 21 Jahre) St. Peter-Ording seit Ende der 80iger wieder Urlaubsziel und schließlich mit der eigenen Wohnung hier zeitweiser Aufenthaltsort wurde. Nun sind sie immer mal wieder hier. Nach Itzehoe ist es nicht weit. Aber es ist eben auch schön, einfach hierbleiben zu können und Nordsee-Flair zu genießen. Beide haben sie Steuerfach gelernt. Sie arbeitet als Steuerberaterin in Itzehoe und er ist bei einem Felle- und Häutehändler im Kreis Pinneberg als Leiter für das Rechnungswesen tätig.

 

Petra und Kai Friedrich sind sich einig: „Wenn wir in St. Peter angekommen sind, fühlen wir uns sofort wohl.- Wir kommen hier an, der Himmel reißt auf, wir laufen oder fahren Rad und genießen die Natur und die Weite. Wir freuen uns über die Farbenspiele des Himmels.- Bei Maleens Knoll sind wir immer wieder. Der Weg durch die Dünenlandschaft und der Ausblick von der Aussichtsplattform ist einfach zu schön. Es ist einer unserer Lieblingsplätze.“ Und die Geschichte von Maleen, die auf ihren zur See fahrenden Bräutigam wartet, ist ihnen natürlich auch bekannt.

 

HRic, 23. Mai 2016

Lieblingsplatz „Am Strand, wenn ich aufs Meer schauen kann"

Kultur Himmel auf der Buhne an Himmelfahrt 2016

 

Anziehungspunkt beim Kultur Himmel 2016 war u.a. die Sandskulpturenwerkstatt „Alte Schule“ Westerhever.

 

Gerda Seipold aus Hamburg war mit ihrem Mann und den Enkelkindern Sonja, Antonia und Mia wieder einmal in St. Peter. „Wir kommen schon viele, viele Jahre und verbringen hier jetzt gerne Enkeltage. Wir lieben die Nordsee. Uns ist es wichtig, den Kindern auch Kulturelles, wie Kerzenziehen und Bernsteinmuseum anzubieten.- Ein Bekannter von uns vermietet hier Ferienwohnungen. So kommen wir oft mal für eine Woche, wegen unserer Berufstätigkeit bisher immer in den Ferien. Für uns heißt es vor allem ‚Entschleunigen‘ – für uns vom Berufsalltag, für die Kinder von der Schule.

Wenn wir allein hier sind, genießen wir die Zweisamkeit. Gerne sind wir im Restaurant „Am Kamin“ im Dorf. Das Wetter ist uns egal – von Badelatschen bis Gummistiefeln haben wir immer alles dabei.“

 

Die Mädchen fanden es höchst interessant, dass man aus dem Sand - wie aus Holz - Skulpuren machen kann. Eine 14jährige Lüneburgerin war zur gleichen Zeit dabei, einen Krebs zu modellieren. Die beiden Kleineren aus Hamburg, Luic und Maia Koch, saßen auf dem Tisch und formten einen Kuchen. Und dann hieß es: „Lass uns ein bisschen Kuchen schneiden.“

 

Ihre Eltern saßen dabei und freuten sich über die Aktivitäten ihrer beiden Kinder. Sie verbrachten mit ihnen zurzeit ein verlängertes Wochenende mit dem Wohnmobil. „Hier ist es schön. Früher habe ich hier jedes Wochenende gesurft“, erzählte der Vater. „Zum Kultur Himmel sind wir per Zufall gekommen und haben heute schon ganz tolle Sachen erlebt, z.B. die Klangwellen beim ‚Mars-Skipper-Hof‘ “, ergänzte die Mutter. „Am schönsten ist es aber hier für mich am Strand, wenn ich aufs Meer schauen kann. Das ist einfach nicht zu toppen!“

 

HRic, 05. Mai 2016, 50 Jahre SPO

Lieblingsplatz "Strand" und "Wochenmarkt"

Der Strand ist einfach perfekt – Highlight ist der Wochenmarkt

 

Diana und Olaf Loll aus Lüneburg kommen schon viele Jahre nach St. Peter-Ording. An diesem Maiabend hatten sie sich einen Strandkorbplatz auf der Terrasse bei Gosch auf der Buhne ausgesucht. Alle Strandkörbe dort waren besetzt. Kein Wunder! Herrliches Sonnenwetter, blauer Himmel und angenehme Temperaturen – so recht geeignet für einen Abend zu Zweit mit Blick übers Vorland in Richtung Dünen und Strand. Es war noch vor halbsieben. Erst in etwa zweieinhalb Stunden würde die Sonne untergehen. Das wollte das Ehepaar einfach genießen. Für ein Viertelstundengespräch mit mir nahmen sie sich Zeit.

 

Sie, 47 und Industriekauffrau, und er, 50 und als Techniker Qualitätsprüfer bei Airbus,

kommen schon viele Jahre nach St. Peter. Jetzt war es mal wieder ein Fünftagesurlaub von Sonntag bis Freitag. „Früher waren wir mit unseren Kindern hier, jetzt kommen wir gerne allein.“- Ihre beiden Töchter sind inzwischen 15 und 20 Jahre alt. Die ältere studiert und die jüngere war gerade auf Klassenfahrt nach Paris. Da haben sie sich kurzfristig entschlossen, schnell mal an die Nordsee nach St. Peter-Ording zu fahren. „In zwei Stunden sind wir ja hier. Wir kommen gern immer wieder, weil der Strand einfach perfekt ist! Ganz viel fahren wir Rad, liegen am Strand und sitzen auch gern in der Sonne. Das Schöne ist, dass es immer weitläufig ist. Selbst in der Hauptsaison verlaufen sich die vielen Menschen ja in der Weite des breiten Strandes zwischen den Dünen und der Flutsaumkante.“ Auch das Zuschauen beim Kite-Surf World-Cup war für sie bisher immer ein tolles Stranderlebnis.

 

Gern fahren sie auch einmal nach Husum oder Heide und schauen sich auf Eiderstedt um. Selbstverständlich waren sie im Multimar in Tönning. Aber wenn auch heute Abend eine Veranstaltung ist, die werden sie nicht besuchen: „Das Wetter ist einfach zu schön!“- Restaurantbesuche gehören für sie dazu. Sie loben den Service und die Qualität. „Für uns stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis!“ Und beim weiteren Plaudern platzt es aus Diana Loll heraus: „Und ein Highlight ist für uns mittwochs der Wochenmarkt!“

 

Hans Jörg Rickert, 09. Mai 2016

Lieblingsplatz am Mittwochvormittag in St. Peter-Dorf:

Wochenmarkt, Orgelmusik zur Marktzeit, Marktcafé

Es war Mittwoch, der 6. Juli 2016. So wie an diesem Tag ist es fast immer durch das Jahr, jedoch abhängig von den Jahreszeiten: Im Sommer überwiegt auf dem Markt die Anzahl der Gäste und Urlauber, im Winter sind es fast nur Einheimische. Dann ist die Standdichte auch zeitweise sehr lückenhaft, und an Parkplätzen herrscht keine Not.

 

Wochenmarkt

 

Ab 10:00 Uhr herrscht mittwochs auf dem Marktplatz in St. Peter-Dorf in der Haupt saison – und nicht nur dann, aber jetzt merkt man es richtig – Hochkonjunktur. Die Vielfalt des Wochenmarktes vom „Letzten Sockenstand vor Helgoland“ bis zu leckeren Kirschen und auch noch Erdbeeren und schon Blaubeeren, dazu Sommerblumen von Geranien bis Rosen und selbstverständlich Gemüse aller Art von Radieschen bis Kartoffeln, ob Annabelle oder Linda, das Angebot ist reichhaltig. Brot, Milch, Käse, Fisch, Fleisch- und Wurstwaren, Eier und Honig – es fehlt an nichts. Außerdem weitere Stände mit Kleidung, Fellen, Gürteln und Lederwaren, Bildern, Haushaltsgeräten, Figuren und, und, und. Es ist einfach ein buntes Bild, und es herrscht ein buntes Treiben. Für manche Gäste am Ort ist es ein Highlight, der zum Urlaub in St. Peter-Ording dazu gehört. Man hat ja Zeit, und einen Bratwurststand gibt es auch, ebenfalls einen mit Fassgurken.

 

Blickt man von oben, meint man, nur Wagenstand an Wagenstand zu sehen. Manchmal ist es eng, an einer anderen Stelle wieder ist Raum. Nur Parkplätze sind fast immer knapp. Die beim Alten Rathaus sind voll, der hinter der „Historischen Insel“ auch. Selbst auf dem zur Verfügung stehenden Schulparkplatz fehlt es meistens an einer Lücke. Auch der beim Preestergang weist meistens keine mehr auf. Das aber wird „so wie es ist“ hingenommen. Bei „Jan un Gret“ vor der Stöpe oder auf der Treppe über den Deich bzw. auf ihm verspeist man sein Fischbrötchen und genießt die Atmosphäre.

Orgelmusik zur Marktzeit

 

Nach dem 21. März – das ist genau der Geburtstag von Johann Sebastian Bach - bis in den Juli und nach einer Sommerferienpause bis etwa Erntedank ist dann zugleich auch ein Tag für eine halbe Stunde Orgelmusik zur Marktzeit von 10:00 bis 10.30 Uhr mit Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen an der Lobback-Orgel in der St. Peter-Kirche (seit 1988). Für jeden Mittwoch stellt er ein auf das Kirchenjahr abgestimmtes Programm zusammen, das jeder Besucher des Konzertes ausgehändigt bekommt. Für viele Einheimische und auch Gäste ist die St. Peter-Kirche zu dieser Zeit höchst willkommener Aufenthaltsort.

 

Heide Sprenger aus St. Peter-Ording und Eva Korilla aus Eching am Ammersee im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech saßen ganz vorne in der ersten Reihe, hinter ihnen Regina und Rita Stüwe aus Bönningstedt bzw. Hasloh (Kreis Pinneberg). Eine Beziehung zu Musik haben alle Vier. Die St. Peteranerin ist schon lange Mitglied der Kantorei. Ihre Freundin singt ebenfalls gern. Mutter und Tochter hören gerne Musik und gerade auch Orgelmusik. „ Das wird in dieser Form ja nicht oft so geboten“, meinten die beiden, die das ganze Jahr über immer wieder in St. Peter sind.

Marktcafe der Urlauberseelsorge

 

Kurz darauf sah man die beiden Frauenpaare dann auch im Marktcafe – 10:00 bis 12:00 Uhr - der „Urlauberseelsorge“. Dieses findet im Saal des Ev. Gemeindehauses statt und ist vor 21 Jahren – das gilt übrigens auch für den „Eine-Welt-Laden“ dort - von Diakonin Andrea Streubier ins Leben gerufen worden. Ihr zur Seite steht Henrik Kloth. Unterstützt werden sie bei der Vorbereitung und Durchführung von Irene Hems und Anke Willeke sowie von Christa und Kurt Streubier. Sie sind jetzt erst einmal für Juli und August von ihrer „Pflicht“ befreit, denn ihre Aufgaben übernimmt nun ein freiwilliges Team von Urlaubsgästen. Darunter sind auch immer Jugendliche.

 

Das Marktcafe ist Anlaufpunkt für Einheimische und Gäste. Es gibt Gruppen, die finden sich jede Woche ein. Angelika Schröder aus Berlin – sie arbeitet dort ehrenamtlich in der Betreuung für alte Leute und Demenzkranke – hatte sich in der Hoffnung einen leeren Tisch ausgesucht, hier Kaffee zu trinken und Leute  kennen zu lernen. Sie wusste nicht, dass dieses ein „Einheimischentisch“ war. So saß sie dann wenig später mit Martha Bartz, Gisela Teegen, Helga und Carsten-Dieter Claußen, Kurt Streubier, Franz Jörgensen und Uwe Ebsen zusammen und kam auch mit ihnen ins Gespräch.

 

Bei seiner Gründung ist das Marktcafe genau als solch ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste gedacht gewesen. Die St. Peteraner nutzen es aber besonders auch für sich selbst zum regelmäßigen Klönschnack. „Wir lieben die Geselligkeit und pflegen hier die Gemeinschaft. Außerdem befriedigen wir unsere Neugier, was es denn Neues in St. Peter gibt.“ Gern und eifrig wird dann Platt gesprochen. Später saßen an genau diesem Tisch Wolfgang und Edda Bury, Hans Siercks, Frauke Kühl und Ursula Schön.

Am Tisch nebenan studierte ein allein Sitzender die Zeitung. Am Maltisch hatten bei Henrik Kloth die fast achtjährige Lina mit ihrer Mutter Steffi aus Maschen und Oma Christine Pfohlmann, bei der sie Sommerferien machten, Platz genommen. Und vorne beim Eingang in den Saal tauschten sich Neu-, Alt- und Teilzeitbürgerinnen miteinander aus. In der Stadt Essen oder im Hunsrück leben sie die anderen Tage.

 

Hric, 06. Juli 2016, www.jb-spo.de