2020 FEBRUAR

 

Verein KulturTreff e.V. wählt Claus Heitmann zum Vorsitzenden

Bereits im 22. Jahr betreibt der Verein das Museum Landschaft Eiderstedt

„Wisst ihr eigentlich, dass ihr euch den Ältesten ausgeguckt habt?“ hatte Claus Heitmann schalkhaft mahnend vor seiner Wahl zum Vorsitzenden noch gesagt. Doch der Kelch ging nicht an ihm vorüber. Die in der Loo des Museums Landschaft Eiderstedt anlässlich der Jahreshauptversammlung des Vereins KulturTreff e.V. versammelten Mitglieder wollten es so. Einstimmig wählten sie ihn wie auch alle anderen Mitglieder des Vorstandes. Kein anderer als er steht wohl auch so beispielhaft für die Historie von St. Peter-Ording und Eiderstedt.

1982 hat er die AG Ortschronik aus der Taufe gehoben und erst vor einem Jahr schließlich die Fusion mit dem KulturTreff vollzogen. Seitdem regelt eine Vereinsordnung - sie musste aus satzungsrechtlichen Gründen geschaffen werden – das Zusammenwirken der Abteilungen Museum, Archiv und Historische Insel zur Verfolgung der Zwecke und Ziele des Vereins, der sich das Betreiben des Museums Landschaft Eiderstedt seit 1998 auf die Fahne geschrieben hat.

Mit Archiv und Historischer Insel wird vor allem durch Ehrenamtliche in Sachen Kultur weit mehr auf die Beine gestellt, als allgemein bewusst ist. Das ist außer literarisch-musikalischen Veranstaltungen die vielfältige akribische Kleinarbeit in Archiv und Museum. Dazu kommt öffentlich besonders wirksam die Arbeit im Backhaus durch die dortige Mann- und Frauschaft. Die Leitung des Museums hat Sabine Graetke. Sie wird unterstützt von Elke Egge, Ilknur Tekbas und Stefan Brauer. Alle sind teilzeitbeschäftigt. Zu ihnen gesellt sich derzeit Flora Trojan, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr Kultur mit einer halben Stelle im Museum und der gleichen Anzahl von Stunden in der Gemeindebücherei ableistet. Rund dreißig Ehrenamtler bringen sich in die Arbeitsabläufe ein, ob im Eingangsbereich, im Archiv, beim Inventarisieren oder was sonst getan werden muss.

Darauf verwiesen in ihren Gruß- und Dankesworten Bürgervorsteher Boy Jöns für die Gemeinde St. Peter-Ording – sie ist Träger des Museums – und Amtsvorsteher Christian Marwig für das Amt Eiderstedt. Dieser dankte ausdrücklich Walter Petersen für die Übernahme des Vorsitzes in schwieriger Zeit.- „Das haben Sie souverän gemacht“, sagte er, begleitet vom großen Beifall aus der Versammlung. Er versicherte: „Das Amt Eiderstedt zollt ihrer aller Arbeit hohe Anerkennung und steht voll dahinter.“

Walter Petersen blickte auf seinen turbulenten Anfang, bedingt durch den Rücktritt von Hilke Herzberg, zurück und nannte vor allem auch die gelungene Rezertifizierung des Museums. Maßgeblichen Anteil daran hatten Jürgen Timman, Anja Bethge und Wolfgang Meyer, die aus dem Kriterienkatalog insbesondere die Auflagen für die Inventarsarbeit erfolgreich umgesetzt haben. Ihm selbst aber lagen die Uhren in der Loo, in der Döns und im Porzellanzimmer am Herzen. Nun ticken sie wieder! Sein Dank galt neben Gemeinde, Amt, Tourismus-Zentrale, Presse besonders den Aktiven, aber auch den Hotels für die Unterbringung von Gästen aus den Reihen der im Museum Vortragenden. Sabine Graetke schloss sich ihm an. Die Besucherzahlen sehen gut aus. 2019 zählte man 7610 Museumsbesucher und dazu 1357 bei Veranstaltungen und standesamtlichen Hochzeiten. Deren Zahl stand für 2015 mit 1320 Gästen zu Buche gegenüber damals „nur“ 3820 Besuchern. Sie gab eine Übersicht über die Veranstaltungen für 2020, die bereits mit Beteiligung an der Romantikwoche gestartet sind. Im März gibt es erstmals eine „archäologische Sprechstunde“

Den Kassenbericht erstattete Ove Ohls. Über 8000 € flossen der Kasse in 2019 zu. „Das ist ein erfreuliches Ergebnis – aber der Verein benötigt eben auch Geld für die Aufgaben, die er sich auf die Fahne geschrieben hat“, war sein Resumee. Den Prüfungsbericht gab Wolfgang Bury. Die Entlastung des Vorstandes war ein Selbstgänger. Claus Heitmann schloss die Versammlung aber erst, nachdem er die große Bedeutung von Ording für das heutige St. Peter-Ording ins „richtige Licht“ gerückt hatte.

Der Vorstand des Vereins bilden nun mit Claus Heitmann alle bisherigen – Petra Jänsch (1. stellv. Vors.), Walter Petersen (2. Stellv.), Wolfgang Meyer (Schriftf.), Ove Ohls (Schatzmeister) und als Beisitzer Christian Marwig (Amt Eid.), Richard-Flohrs Richardsen (Gem. SPO), Hans-Georg Hostrup (Heimatbund LE) und als neues Mitglied Büchereileiter Andreas Falkenhagen. Das macht Sinn, denn über das Archiv, das sich in der Gemeindebücherei und Mediothek befindet und bei Veranstaltungen sowie Kooperation beim Freiwilligendienst gäbe es Schnittmengen, die sich ausbauen ließen, wie er in seiner Vorstellung andeutete.

Hans Jörg Rickert, 29. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

 

Siehe auch unter www.jb-spo.de

Sept. 2019          Verein KulturTreff – Was wäre St. Peter-Ording ohne seine Ehrenamtler?

Jan. 2020             Das „Museum Landschaft Eiderstedt“ ist weiterhin zertifiziert

Informationstafeln im „FFH-Gebiet Dünen St. Peter“ klären auf

Für das „Entkusseln“ gibt es neben festen Standorten auch zwei mobile Tafeln

 

„Ach so, wenn wir das gewusst hätten“, war oftmals die Antwort der Dünenwanderer. Sie waren darüber empört gewesen, dass Mitarbeiter des Deich- und Hauptsielverbandes Eiderstedt (DHSV) mit schwerem Gerät wie Raupenbagger und Schleppern in den Dünen des FFH-Gebietes dem Baumbestand zu Leibe rückten. Vor allem einzeln oder locker stehenden Kiefern, Birken, der Spätblühenden Traubenkirsche und anderen wie der Kamtschatkarose nicht in den Küstendünen beheimateten Pflanzen, geht es dabei an die Wurzeln. Der besondere Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten mit seinen Trockenflächen und Feuchtigkeitszonen soll erhalten werden. Diese mit der Bezeichnung „Entkusseln“ durchgeführten Pflegemaßnahmen (wir berichteten) dient der Förderung der Artenvielfalt. Gerade in dem 153 Hektar großen Dünengebiet von St. Peter, das sich über einige Kilometer von Ording bis nach Böhl in unterschiedlichen Ausprägungen durch den Ort zieht, siedeln schützenswerte Pflanzen und Tiere bis hin zu Kleinstlebewesen.

Bereits Ende Januar waren die ersten Tafeln des Besucher-Informations-Systems (BIS) „FFH-Gebiet Dünen St. Peter“ aufgestellt. Insgesamt sind es 12 verschiedene Tafeln in drei Formaten und auch unterschiedlichen Mustern, jeweils auf die Fauna und Flora des Standortes ausgerichtet. Es gibt kleinere Objekttafeln wie bei der Aussichtsplattform „Maleens Knoll“ in Ording – „Lebensraum für Spezialisten“, „Kaktusmoos“, „Moose und Flechten“ – wenige Meter voneinander entfernt. Sie klären auf. Der Dünenwanderer lernt verstehen. Auf der anderen Seite von der Plattform findet sich die größere Tafel „Entkusselung“. Sie informiert über die Pflegemaßnahmen und schafft so Verständnis. An vier Standorten findet man sie. In den drei verschiedenen Dünenbereichen stehen jeweils auf diese abgestimmte große Gebietstafeln. Der Wanderer bzw. Spaziergänger erhält Informationen über Geologie, Hydrologie und Biologie. Zusammen sind es zwanzig Tafeln. Vier Flyerboxen gibt es zusätzlich. Die Flyer informieren zusammenfassend. Sie liegen auch im Nationalparkhaus aus. Außerdem werden zwecks Information bei laufenden Pflegearbeiten in den Dünen im Einsatzgebiet zwei mobile Tafeln aufgestellt.

Ihren Wert betonte besonders Bürgermeister Rainer Balsmeier anlässlich des Pressetermins zur Einweihung des „BIS“. Gerichtet an alle Anwesenden sagte er: „Vielen Dank für die von Anfang an vertrauensvolle, höchst konstruktive Zusammenarbeit, die schlanke Abstimmung untereinander, das zügige und qualitativ hochwertige Anfertigen sowie dann auch das schnelle Aufstellen.“ Die Tafel „Entkusselung“ sei für ihn das Paradebeispiel, um Einheimischen und Gästen diese Pflegemaßnahme zu erklären.

Vom Auftraggeber LLUR waren Inke Rabe und Jens Röschmann gekommen, vom ausführenden Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider aus Nortorf - in Kooperation mit der Zimmerei Christian Krause aus Dellstedt - Dr. Susanne von Stamm und Peter Lau, vom UNB beim Kreis Lars Hansen, vom DHSV Sönke Dircks, von der Nationalparkverwaltung Armin Jeß, vom Umweltausschuss der Gemeinde Vorsitzender Reinhard Lucassen und seitens der Gebietsbetreuung Sabine Gettner von der Schutzstation Wattenmeer. Sie ist seit 2011 unermüdlich „als gute Fee des Gebietes“ mit den freiwillig Dienstleistenden in Kooperation mit anderen, darunter auch der Nordseeschule, im FFH-Gebiet parallel zu den Arbeiten des DHSV und nachfolgend pflegerisch tätig. Was mit den Maschinen nicht gemacht werden kann, geschieht in Handarbeit, u.a. Absammeln von Holz, Beseitigen von Kleinstkiefern und Restwurzelwerk mit Spaten, Säge und Astscheren (wir berichteten).

Bei allen Beteiligten war die Freude groß. Ein langwieriger Prozess - von der FFH Richtlinie 1992, Ausweisung des Gebietes 2006 und Erarbeiten eines Dünenmanagementplanes 2016 - hat jetzt mit dem „BIS“ sein „Branding“ erhalten. Die Umsetzung des Beschlusses des Umweltausschusses hat keine drei Monate gedauert. Dafür dankte Jens Röschmann besonders auch dem Nortorfer Büro. Seit 15 Jahren arbeite man mit ihm in Schleswig-Holstein zusammen. Gerichtet an Dr. Susanne von Stamm und Peter Lau betonte er: „Ihr Büro hat uns für etliche Gebiete in Schleswig auch Entwicklungen geologischer, hydrologischer und biologischer Natur aufgezeigt, die so noch nicht bekannt waren.“

In Schleswig-Holstein gibt es als einzigem Bundesland für alle Naturschutz- und Vogelschutzgebiete ein BIS mit Tafeln in einheitlichem Design. Insgesamt sind es jetzt in 205 Gebieten an die 1500 Tafeln. Die Verpflichtung zur Information ist durch das Bundesnaturschutzgesetz gegeben. In den bisher 20 Jahren hat die Landesregierung ca. 3 Mio € in diese Aufklärungsmaßnahme investiert. Diplom-Biologin Sabine Gettner ergänzte: „Ich freue mich, dass wir das jetzt haben, das hilft sehr bei der Betreuung.“ Armin Jeß wies auf die Bedeutung für die Besucherlenkung hin und anerkannte in Richtung Sönke Dircks: „Zum Glück kann dies alles auch ohne Probleme mit dem Eigentümer durchgeführt werden.“ Im September jeden Jahres wird nach einer Bestandsaufnahme durch Begehung besprochen, welche Maßnahmen im Folgejahr laufen sollen.

 

Hans Jörg Rickert, 27. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

Unter www.jb-spo.de  können die vorangegangenen Berichte in dieser Sache aufgerufen werden

Nov. 2019           FFH-Gebiet Dünen St. Peter im Fokus des Umweltausschusses

Jan. 2020             Dünenpflegeaktionen starteten dieses Jahr südlich der Reithalle

HLE steht seit 1913 für die Bewahrung des kulturellen Erbes

Heimatbund Landschaft Eiderstedt höll sin Johrsversammeln in Kombüttel af

 

„Heimat ist, wo Menschen einander gut sind.“ – Mit diesem Papst Johannes Paul II. zugeschriebenen Zitat beendete der stellvertretende Kreispräsident Siegfried Puschmann sein Grußwort. Begonnen hatte er mit: „Eiderstedt hat viel zu bieten.“- Vor fünfzig Jahren schlossen sich Eiderstedt, Südtondern und Husum zum Kreis Nordfriesland zusammen. Den Tendenzen auf Eiderstedt in Richtung Dithmarschen war eine Absage erteilt worden. Das hätte auch landschaftstypisch wohl kaum gepasst, wo die Eider auch heute noch eine natürliche Grenze zur ehemaligen „Bauernrepublik“ darstellt. An diesen Zusammenschluss erinnerte er.- Amtsdirektor Herbert Lorenzen rückte anschließend mit der Frage nach dem, was Heimat beinhalte, vor allem die Besonderheiten dieser Kulturlandschaft mit den Deichen, den Warften und ihren Haubargen, der Windschur und den Graften sowie den vielen protestantischen Kirchen in den Blick. Die im vergangenen Jahr aufgrund einer Idee von Dieter Staacken vom Heimatbund aufgestellten Landschaftsfenster zeigten, was es hier zu bewahren gilt. Das ist durchaus auch in die Zukunft gerichtet zu verstehen. Gudrun Fuchs vom Nordfriesischen Verein und Hans-Georg Hostrup für das Nordfriisk-Institut und die IG Baupflege fehlten nicht in diesem Eröffnungsreigen für die Jahreshauptversammlung des HLE in Reimer‘s Gasthof in Koldenbüttel.

 

Guter Brauch ist es, sich dem Tagungsort und der umgebenden Historie zu widmen. Christiane Thomsen, die Leiterin von Stadtarchiv und Museum Friedrichstadt, vermittelte den Anwesenden in ihrem Vortrag „Friedrichstadt – 399 Jahre Geschichte einen lebendigen und höchst interessanten Eindruck der 1621 von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein und Gottorf gegründeten Stadt, die Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden eine neue Heimat bot. Sie verknüpfte geschickt Vergangenheit und Zukunft und ließ Schleswig-Holsteinische Geschichte an dem verheerenden Brand 1850 anschaulich erlebbar werden. Im Zuge der Erhebung hatten die Schleswig-Holsteiner die Stadt angegriffen, weil sich in ihr dänische Truppen aufhielten. Unsinnig war das, denn die Entscheidung war bereits in der Schlacht von Idstedt gefallen. Fünf Glaubensgemeinschaften – Remonstranten (1621), Mennoniten (1623), Dänische Kirche, Lutheraner und Katholiken – feiern heute noch in der Stadt Gottesdienste. Sie ging auf Handel und Wandel mit der Schifffahrt auf Eider und Treene, Eisenbahn- (1887) und Autobrücke (1916) ein, erinnerte an Eidermühle, Knochenmühle, Säurefabrik, Seifenherstellung und Brauerei. Das Bild vom Pferdemarkt (1890) verschaffte einen besonderen Eindruck von der Stadt, die heute durch den Tourismus zu einer Kulturstadt geworden ist und wesentlich von diesem lebt.

 

Bürgermeister Detlef Honnens stellte danach seine Gemeinde Koldenbüttel vor. Sie ist das Eingangstor für Eiderstedt. Mit ihren ca. 1000 „Kombüttlern“ und 2300 Hektar Marschenland gehört sie zum Amt Nordsee-Treene. „Aber wir fühlen uns als Eiderstedter“, war sein eindeutiges Bekenntnis. Zusammenarbeit mit Friedrichstadt ist Gebot. Von den 50 Warften stehen 25 unter Denkmalschutz. Beeindruckend ist der historische Ortskern mit der St. Leonhard-Kirche und dem Diakonat. Die Gemeinde hat einen besonderen Naturerlebnisraum, und es gibt einen 3,7 km langen Baumpfad. Koldenbüttel ist vor allem Wohnort; es gibt kaum Gewerbe und faktisch keine Gewerbesteuereinnahmen. Ob allerdings zur Generierung von Finanzmitteln eine Photovoltaikanlage von 36 ha Fläche für den Ort die Zukunft sei, stellte Honnens in Frage. Das bewegt derzeit die Gemüter im Ort.

 

 

Danach ging es mit den Regularien weiter. Vorsitzender Hans Meeder hatte die Versammlung eröffnet und nach der Ehrung der verstorbenen Mitglieder zu den Vorträgen übergeleitet. Er dankte zunächst Pastorin Inke Thomsen-Krüger für die in der St. Leonhard-Kirche gehaltene eindrucksvolle plattdeutsche Andacht. Sein Jahresbericht blickte auf vier Vorstandssitzungen zurück. Man hatte u.a. außer in Garding im Museum Landschaft Eiderstedt in St. Peter-Ording und im Nordfriisk Institut In Bredstedt getagt. In den Vortragsveranstaltungen ging es um „Nischennutzung“ als Chance für die Landwirtschaft, um Trinkwasserversorgung und 10 Jahre Weltnaturerbe Wattenmeer. Man blickte hinter die „Klostermauern von Husum“ und hörte „Geschichten op Platt vun em un ehr“. Zuletzt gab es „Zahlen, Daten und Fakten zu St. Peter-Ording“. Zwei Vorträge gibt es noch vor der Sommerpause. Im Gemeindezentrum Uelvesbüll hatte es zusätzlich einen Vortrag über die Entstehung dort gegeben. Präsentiert hat sich der HLE bei vielen unterschiedlichen Veranstaltungen von Nordstrand mit der Vorstellung des Romans „Der Inseldoktor“ von Thusnelda Kühl durch die Professoren Arno Bamme und Thomas Steensen bis hin zur Jahreshauptversammlung von Haus Peters in Tetenbüll. Der Bericht zeigte die gute Vernetzung des HLE auf.

Mit der Jugendtrachtentanzgruppe geht es weiter. Kooperiert wird mit der Nordseeschule St. Peter-Ording. Sandra Philippsen – sie ist in den Vorstand des Landestrachtenverbandes gewählt worden - hat die Leitung der Gruppe mit derzeit zwölf Mitgliedern. Hermann Jebe ist Ortsvertrauensmann für Osterhever. Für Garding ist das jetzt Matthias Knutzen. Er hat den Posten von Gila Claußen übernommen. Das Faltblatt des HLE liegt in einer neuen Auflage vor sowie der lesens- und sehenswerte Band 8 der Reihe „Blick über Eiderstedt“ mit Landschaftsfotografien um 1900 von Gustav Wieding in einem Nachdruck. Heike Hansen und Willy Unger leiten „De Plattdüütsche Spraakkurs“ im Stallerhus in Garding. Christiane Sass als Trachtenobfrau ist behilflich beim Einkleiden von Kindern und Interessierten. Hauke Koopmann – er hilft in der Geschäftsstelle aus – erhielt mit den Vorstandsmitgliedern und Ortsvertrauensleuten einen besonderen Dank für die gute Zusammenarbeit.

 

Der Heimatbund Landschaft Eiderstedt hat derzeit 485 Mitglieder. Hans Meeder bat um aktive Werbung für den Beitritt zum Verein: “Wir brauchen Mitglieder!“ Die Anzahl ist stetig rückläufig.- Gabriele Hinrichs erstattete für die Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording mit 29 Aktiven den Bericht. Geprobt wird am Dienstagabend. Mit ihren vielen Tanz-Auftritten in der Eiderstedter Tracht sind sie Markenzeichen für die Landschaft und begeistern immer wieder neu.

 

Den Kassenbericht erstattete Eike Gertz. Ausgaben in Höhe von 17.584,88 € standen 2019 Einnahmen von 19.790,94 € gegenüber. Die erfolgte Beitragsanpassung hat die Liquidität des Vereins gesichert. Etwas mehr als 5000 € sichern nun die Arbeit. Hilke Herzberg hatte mit Dietmar Gawellek die Kassenprüfung vorgenommen. Sie lobte die hervorragende Arbeit und beantragte Entlastung. Diese geschah einstimmig mit anschließend großem Beifall.

Aus dem Vorstand schied Ove Andresen (Welt) nach achtjähriger Tätigkeit auf eigenen Wunsch aus. Herzlichen Dank gab es für ihn, der bisher den hervorragenden Netzauftritt betreut hatte. Als 2. Vorsitzenden bestätigte die Versammlung Hans Joachim Radtke (Witzwort). Das erfolgte ebenso für Armin Jeß (St. Peter-Ording) als Schriftführer, Renate Poggensee (Welt) und Sandra Philippsen (Garding) als Beisitzer. Marga Martens (Katharinenheerd) übernimmt den Kassenprüferposten von Hilke Herzberg.-

 

Wie üblich schloss die Versammlung mit dem Dank des Vorsitzenden und der ersten Strophe des Schleswig-Holstein-Liedes. Un ni to vergeeten: Meisttieds wurr Platt schnackt!

 

Hans Jörg Rickert, 25. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

 

Siehe dazu u.a. auch folgende Beiträge unter www.jb-spo.de  2019

März     Viel Lob für die Arbeit des Heimatbundes Landschaft Eiderstedt

Mai 2    13. Kulturhimmel

Juli 2      Noch eine andere Welt – Eiderstedt auf Fotos von 1906 bis 1913

Sept.2   Erzähl mir was auf Eiderstedt – Kirchenlandschaft

Okt.       Erzähl mir was auf Eiderstedt - Tümlauer Koog

Dez.       Uelvesbüll, Nordereider und Lundenbergharde

 

Plattdeutsch 1, 2, 3, …

1             Eiderstedter Festdracht hett nu ’n Platz in’t Museum kreegen

Geschichten op Platt in’t Ole Raathuus in Gaarn

2             „Klaus Groth“ sorgte för en Barg Lüüd in’t Stallerhuus in Garrn

Düt un dat – mol wedder wat op Platt: Vertell doch mol

– Landwirtschop vöör fofti Johrn bet hüüt

3             Rüffel – Gruvel - Rüddel – Grüppel – Riffel - Klei ünner de Fööt

Achter de Klostermuuern vun St. Jürgen in Husum

„Dat Leven is en Sommerdroom“ – Marianne Ehlers les un vertell

Kulturhimmel mit „Rund üm Schaap“

Rainer Balsmeier referierte in der Wintervortragsreihe des HLE

 

„Zahlen, Daten und Fakten zu St. Peter-Ording“

So lautete es in der Pressemitteilung des Geschäftsführers Armin Jeß des Heimatbundes Landschaft Eiderstedt:

„Es gibt momentan keine Ausgabe der Lokalpresse, in der nicht über St. Peter-Ording berichtet wird. Sei es über die Entstehung der neuen Erlebnispromenade oder die neuesten Besucherzahlen des Ortes. Selbst über den Abriss eines Pfahlbaus wird, nicht nur in den lokalen Medien, ausführlich berichtet. SPO, wie es heute heißt, ist ‚hipp‘ und immer eine Nachricht wert. Was verbirgt sich hinter dieser Entwicklung, wann hat sie begonnen, und wo wird es hingehen? Der Heimatbund der Landschaft Eiderstedt konnte Bürgermeister Rainer Balsmeier gewinnen, die Entwicklung der letzten Jahre in seinem Vortrag ‚Zahlen, Daten, Fakten zu St. Peter-Ording‘ zu durchleuchten und Hintergründe zu liefern.“

Fünfundzwanzig Eiderstedter hatten sich am 20. Februar im Stallerhaus in Garding eingefunden und hörten dem Bürgermeister des Badeortes und Tourismus-Hotspots höchst aufmerksam zu.

Rainer Balsmeier nahm die Zuhörer zunächst auf eine Zeitreise mit. Seinen Vortrag leitete er aussagekräftig so ein: „St. Peter-Ording und die Landschaft Eiderstedt gehören für mich zusammen.“ Der Zeitrahmen reichte bis nach 1996 zurück. In dem Jahr hatte er sein Amt als Bürgermeister am 1. November angetreten.

Damals beherrschte das „Strandparken“ die Debatte. St. Peter-Ording fürchtete die Abschaffung der Parkmöglichkeiten auf dem Strand. Es kam zu Kompromissen, die bis heute gehalten haben: Die Parkflächen am Strand wurden reduziert. Es entstanden die Busspuren zum Südstrand und nach Böhl. Vor allem aber wurden die Strandstege geschaffen. Zusätzlich investierte St. Peter-Ording in die Infrastruktur des Ortes. Tourismus ist dessen und zu einem sehr großen Teil auch „Lebensgrundlage“ und der Landschaft Eiderstedt. Ohne Tourismus gäbe es in St. Peter-Ording keine Wertschöpfung. Diese hat positive Auswirkungen auf Eiderstedt, reicht bis nach Husum und Dithmarschen hinein.

 

Im Jahre 2005 betrug die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze 1962, im Jahre 2019 waren es 2681. Die Anzahl der Einpendler belief sich 2005 auf 1168 und 2019 auf 1805. Zahlen, Daten und Fakten sind zu finden im Netz unter www.st-peter-ording.de/duet-un-dat/business-portal

 

 

In der anschließenden Aussprache ging es sowohl um die Fragen von Friedhelm Koss „Wohin soll die Reise gehen?“ und „Was verträgt der Ort?“ als auch um eindeutige Anerkennung seitens Dieter Staacken im Hinblick auf die seit 2005 „erfolgte Runderneuerung“ von St. Peter-Ording. „Die finde ich wunderbar.“ Aber es wäre nicht Dieter Staacken, wenn dieser nicht auch Anderes anzusprechen gehabt hätte. Er lenkte den Blick auf die dritte „Klimazone“, neben dem Strand und dem Ort, nämlich die Dünenwälder mit den herrlichen Wanderwegen, die seines Erachtens zu wenig Beachtung seitens der Urlauber und Gäste fänden.- Die Themen Wohnraum, Trinkwasserversorgung, Fachkräftemangel, Naherholung, Urlaubsgebiet, Ärzteversorgung wurden ebenfalls angesprochen.

 

Albert Pahl anerkannte die beachtliche Entwicklung. Aber es sei zu voll. „Man tritt sich ja auf die Füße.“ Das nahm Rainer Balsmeier gelassen, indem er das durchaus für eine Anzahl an Tagen in der Hochsaison auch so sah, aber er betrachtete das dann differenzierter. Insgesamt seien das nur 15 bis 20 Tage. „An diesen Stellschrauben müssen wir drehen!“ weiß er.- Hans Meeder dankte für den informativen und eleganten Vortrag. Rainer Balsmeier bekannte: „Es hat mir Spaß gemacht.“

 

Hans Jörg Rickert, 22. Februar 2020, www.jb-spo.de

Weiterhin großes Interesse an Sitzungen des Bauausschusses

Jeder B-Plan hat seine Eigenheiten und bestimmt das Ortsbild mit

 

Es war nicht so voll wie zuletzt im Olsdorfer Krug, aber Bauausschuss-Sitzungen sind immer von Interesse. Den Vorsitz hatte Andreas Mietz (AWG). Natürlich blieben Fragen und Einlassungen hinsichtlich B-Plan 1 im Bad und Hotelbau am Strandweg nicht aus, aber im Vergleich zu sonst wurde es eine „ruhige“ Sitzung.- Die durch Wald- und Wassergesetz bedingten Gegebenheiten müssen erst noch abgeklärt werden. Das führt vor allem im Ortsteil Bad zu Verzögerungen, über die niemand glücklich ist. Besonders für durch den B-Plan 1 betroffene Anlieger ist das höchst ärgerlich. Peter Hartwig und Gudrun Bendig artikulierten das erneut. Sie hatten gehofft, man hätte endlich die vorhandenen Probleme abgearbeitet, aber nun setzt sich die Warterei wegen weiterer Themen ins nächste Jahrzehnt fort.

Vollkommen neu auf der Tagesordnung stand der B-Plan Nr. 85, für den der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss einstimmig gefasst wurde. Es handelt sich um das Eckgrundstück im Einmündungsbereich der Pestalozzistraße in die Böhler Landstraße im Anschluss an die Grundstücke Nr. 143 bzw. Nr. 137. Es sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Unterbringen einer Arztpraxis und weiterer Angebote im Gesundheitsbereich mit Dauerwohnen für Personal geschaffen werden. Das ist bisher auf dem vorhandenen Grundstück nicht möglich. Stellplätze sind im hinteren Bereich vorzusehen. Zugleich wird für die Art der baulichen späteren Nachnutzung auch die Möglichkeit für nicht störende Gewerbe- und Handwerksbetriebe geschaffen. Vermieden werden soll insgesamt das Entstehen weiterer Zweitwohnungen. Das überdurchschnittlich hohe Angebot in St. Peter-Ording ließe einen weiteren Zuwachs nicht mehr zu. Es handelt sich um einen sog. Angebotsplan. Solche Pläne schreiben bestimmte Nutzungen und Gestaltungen eines Geländes vor, lassen dem Vorhabenträger aber Ermessensspielräume.

Für die B-Pläne Nr. 74 – Ording, Drift, ehemals „Landhaus Richardsen“ – und B-Plan Nr. 25, dritte Änderung – Dorf, um das Wäldchen zwischen Heideweg, Dorfstraße und beidseitig der Böhler Landstraße - wurden die Satzungsbeschlüsse einstimmig bzw. mit einer Gegenstimme mehrheitlich gefasst. Beide B-Pläne standen bereits mehrfach auf der Tagesordnung (wir berichteten).

 

Auf der Fläche in Ording sollen sechs Feriendoppelhäuser in Holzbauweise errichtet werden. Hier ließ die Tatsache, dass das Gelände innerhalb eines Hochwassergefährdungsgebietes läge, aufhorchen. Bis auf ein Gebäude sind inzwischen alle anderen Altgebäude des ehemals landwirtschaftlichen und später Kinderheim/Ferienwohnungs-Betriebes abgerissen.

 

In dem Plan, der den dörflichen Bereich in Richtung Böhl betrifft, war die Abstandsregelung gemäß Waldgesetz der Auslöser für die Behandlung gewesen. Beim Grundstück zwischen Kinderspielhaus und Wäldchen ist im Falle des Totalverlustes ein Neubau überhaupt nicht möglich. Die Anlieger selbst waren in der Sitzung anwesend. Hilfestellung seitens des Amtes Eiderstedt in Sachen des möglichen weiteren Verfahrens zur Absicherung bzw. Einleitung von Vorsorgemaßnahen wurde signalisiert

 

Bürgermeister Balsmeier hatte u.a. folgende Mitteilungen: Man bemühe sich um eine schnellstmögliche Durchführung für die „Markierungen der L 33“ (Wittendün); bisher waren die Witterungsbedingungen dafür hinderlich. Seitens des Ministeriums werden die angedachten Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung „Historischer Ortskern“ gebilligt. Damit können die ersten Maßnahmen für eine Förderung zu je einem Drittel von Land und Bund jetzt auch in die Planung gehen. Für Sonnabend, 21. März ist dafür ein Dorfrundgang terminiert.

Hjr, 22. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

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Orkantief „Sabine“ leitete stürmische Februartage ein

 

„Sturmflut“ lockt Urlauber und Einheimische an die Deiche und Strände

Was „Xaver“ im Dezember 2013 konnte (siehe unter Button Bücher 2013 Dezember oder www.jahrbuch-st-peter-ording.de 2013 Dezember „Xaver“ geht), konnte das Orkantief „Sabine“ auch. Seit Sonntag stürmt es. Jetzt ist später Mittwochabend, und immer noch prasseln in Abständen Regentropfen aus südwestlicher Richtung gegen die Fensterscheiben. Am Nachmittag hatte sich sogar die Sonne sehen lassen. Nach Abflauen sollen dann die nächsten vier Sturmtage folgen. Das Wasser lief vergleichbar zu 2013 hoch auf, vielleicht sogar etwas mehr.

Die Temperaturen liegen über Null Grad Celsius. Wenn aber so ein Schauer von See kommt, wird einem lausig kalt. An Graupel fehlt es ab und zu auch nicht. Doch Schnee und Eis sind diesen Winter bisher ausgeblieben. Regen gibt es immer noch reichlich. Gräben und Sielzüge sind zum Teil randvoll.

Urlauber und Gäste, aber auch Einheimische sind immer wieder neu fasziniert von den Naturschauspielen. Doch mit dem „Blanken Hans“ muss immer gerechnet werden! - Welche Gefahr er für die Küste bringen kann, hat die Februarsturmflut 1962 gezeigt. Die seitdem eingeleiteten Küstenschutzmaßnahmen mit Erhöhung von Landesschutzdeichen und seit neuestem mit Klimadeichen haben sich bewährt.

Seit eh und je gilt an der Nordsee und ganz bestimmt auf Eiderstedt: “Wer nicht will dieken, mutt wieken“. Dat is so - un blifft so!

Hjr, 12. Februar 2020, www.jb-spo.de

Klara Volquardsen von der Uffe-Skolen Tönning ist Vorlesebeste

Zum Regionalentscheid beim 61. Vorlesewettbewerb traten 14 Sechstklässler an

 

„Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie.“ Mit diesem Zitat begrüßte Dr. Malte Denkert von der Fachschaft Deutsch der Nordseeschule in St. Peter-Ording die von den Schulen in Nordfriesland von Sylt bis Friedrichstadt mit ihren Begleitungen angereisten vierzehn Schulsieger. Mit seiner Kollegin Svenja Lübker moderierte er die unterhaltsame Leseveranstaltung für den Regionalentscheid für die Stiftung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Zum 61. Mal wird der Vorlesewettbewerb für Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen an den weiterführenden Schulen durchgeführt.- Um die Lesekultur bei Kindern und Jugendlichen macht man sich keine Sorgen mehr, wenn man als Gast bei dieser Veranstaltung dabei gewesen ist.

 

Vorlesebeste wurde Klara Volquardsen von der Uffe-Skolen in Tönning. Aber auch das, was die zwei Jungen und anderen elf Mädchen mit ihren Lesevorträgen boten, konnte sich hören lassen. Zweite wurde Emma Friedel von der Gemeinschaftsschule Leck und dritte Darlyn Paul von der Gemeinschaftsschule Husum-Nord. Die Jury, bestehend aus  Jugendbuchautorin Patricia Schröder aus Poppenbüll, Lyrikerin Dr. Therese Chromik und Literaturwissenschaftler Dr. Bodo Heimann aus Kiel sowie Geschäftsfrau mit Buchhandel Marion Dittmer und Büchereileiterin Christine Koch aus Tönning - hatte es nicht leicht!

Nach der ersten Runde der Lesevorträge waren die besten acht herauszufinden. Alle hatten sie aus einem Buch ihrer Wahl vorgelesen. Die Augen der beiden Jungen leuchteten dann aber! Sie hatten cool gelesen und waren mit dabei. In der zweiten Runde hatten nun alle aus einem ihnen unbekannten Buch vorzulesen. Das hat Patricia Schröder geschrieben. Es sei eigentlich – so könnte man meinen – mehr was für Mädchen, erzählte die Autorin vorweg, auch wegen des „rosa“ Outfits, aber das läge am Verlag. Es wäre durchaus auch ein Buch für Jungen. Das Buch hat den Titel „Philippas verkehrte Welt“ und ist aus der Perspektive einer „Ich-Erzählerin“ geschrieben. Daraus las sie vor und nach ausgeloster Reihenfolge mussten die Kandidaten hinterher jeweils abschnittsweise weiterlesen. Dabei stellte sich dann heraus, dass es sogar ein interessantes und spannendes Buch für Eltern sein könnte.

 

Stolz konnten alle auf ihre Leseleistungen sein, aber unbestritten war Klara als Beste gekürt worden. Das war nach der ersten Runde nicht so eindeutig zu beurteilen gewesen.- Die 12jährigen fanden das insgesamt super in St. Peter-Ording. Malte aus Mildstedt meinte, dass es in der Nordseeschule „chic gemacht“ sei, und Johanna aus Friedrichstadt würdigte die gute Organisation und die einladende Atmosphäre.- Joshua Bombis (11. Jahrgang) war für die Beschallung zuständig. Pia Rabeler (12. Jahrgang) und er sorgten gemeinsam über den Gesangsbeitrag – „Lucky“ von Jason Mraz und dann später Solo-Klaviervortrag von ihr – „Kanon D Major“ von Johann Pachelbel – für Atempausen. Eine Gruppe aus dem Abi-Jahrgang hatte den Beköstigungsservice übernommen. Bei etwa drei Stunden Veranstaltung und Anreisen war das wichtig.

 

Dieser Vorlesewettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch in diesem Jahr unterstützen ihn wieder vier Sparda-Regionalbanken. Die Etappen führen über Stadt-/Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale am 22. Juni 2020 in Berlin. Es sind über 600 Regionalwettbewerbe. Alle Teilnehmenden erhalten eine Urkunde und einen Buchpreis. Sieger und Siegerinnen der Regionalentscheide fahren zum nachfolgenden Bezirksentscheid.- Alles Gute wünschten Svenja Lübker und Dr. Malte Denkert den Jungen und Mädchen und besonders eben Klara Volquardsen für die nächste Runde.

 

Hans Jörg Rickert, 14. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

Haushaltsplan 2020 weist einen Verlust von 917.600 € aus

 

Zum Bedarfsmittelempfänger wird es nach heutigem Ermessen nicht kommen

 

Als eine der wenigen Gemeinden auf Eiderstedt ist St. Peter-Ording kein Bedarfsmittelempfänger. Davon ist auch für die nächsten Jahre auszugehen. Das war nicht nur die einzige positive Botschaft in der Sitzung des Finanzausschusses, in der der Haushaltsplan für 2020 von Kämmerer Christian Rach in Kooperation mit Bürgermeister Rainer Balsmeier vorgestellt wurde. Auch weiterhin wird in die Infrastruktur des Ortes investiert. Kanal- und Straßensanierungen müssen einfach sein.

Für Investitionstätigkeiten sind im Haushalt maximal 5.576.900 € vorgesehen. Nur sie dürfen haushaltsrechtlich über Kredite finanziert werden.

Für Transferaufwendungen wie Amts- und Kreisumlage (1.669.900 € bzw. 2.239.900 €), Zahlungen für die Kita (1.131.300 €) und den Schulverband (640.700 €) sowie Personalaufwendungen (841.300 €) - insgesamt alle allgemein von einer Gemeinde zu erfüllenden Aufgaben - ist das nicht gestattet. Auch die Finanzausgleichsumlage an Kreis und Land in Höhe von jeweils 167.800 € zählt dazu. Nur beim Schulverband handelt es sich für dieses Jahr um einen niedrigeren Ansatz, ansonsten sind alle Beträge erheblich höher. Allein in den angeführten Positionen steigen die erwarteten Auszahlungen um insgesamt mehr als 600.000 €.

Bürgermeister Balsmeier machte kein Hehl aus seiner Einschätzung, „für die Zukunft eine Erhöhung der Grundsteuer B und der Zweitwohnungssteuer nicht auszuschließen.“ Die Überarbeitung des Finanzausgleichsgesetzes lasse erwarten, dass man daran nicht mehr vorbeikomme.

Bei Erträgen in Höhe von 12.585.100 € und Aufwendungen von 13.502.700 € bleibt 2020 ein Minus von 917.600 €. Dies wird über die erst kürzlich festgestellte Ergebnisrücklage für das Jahr ausgeglichen. Sie hat mit 9 Mio € die Höchstmarke erreicht und muss haushaltsrechtlich zum Ausgleich verwendet werden.

4,5 Mio € Haushaltsmittel aus den Jahren 2018/19 für investive Maßnahmen im Bereich von Bau und Unterhaltung werden nach 2020 übertragen, da die Arbeiten noch nicht erledigt sind, werden im Haushalt 2020 daher nicht mehr mit abgebildet. Das ist der Situation auf dem Arbeitsmarkt geschuldet: Arbeit gibt es genug, Arbeitskräfte fehlen.

St. Peter-Ording ist trotz des Minus im Haushalt gut aufgestellt - Ergebnisrücklage von 9 Mill. Euro

 

Unten: Bilder - Was im Haushalt alles bedacht werden muss

Exklusiv für unsere Leserinnen und Leser

 

 „GANZ NATÜRLICH – DAS DÜNENHOTEL FÜR ST. PETER-ORDING“

 

 

Die Bürgerversammlung am 5. Februar offenbarte weiterhin unterschiedliche Sichtweisen – verstärkt meldeten sich aber auch Befürworter des Projektes

 

Das geplante Hotel auf dem Köhlbrand-Gelände am Strandweg in Ording erhitzt weiterhin die Gemüter. Ob es nun „Hotel de Dün“, „Dünenhaus“ bzw. „Dünenhotel“ heißen wird, die geplante Art der Nachnutzung des ehemaligen Kinder-Kurheims ist umstritten. Im Oktober war der Vorhabenträger, die dritte Hotel Seeburg GmbH aus Ennepetal (NRW), im Bauausschuss gescheitert. Die drei Vertreter der CDU und die eine Vertreterin der FDP hatten auf der Grundlage ihres Positionspapiers – u.a. eine maximale Höhe von 12 Metern wie im  geltenden Bebauungsplan 40 - gegen die beiden Stimmen der SPD und der einen der AWG das Fassen des Entwurfs- und Auslegungsbeschlusses für den Bebauungsplan 79 (vorhabenbezogen) zwecks Errichtung eines Hotels abgelehnt. Bemängelt worden waren insbesondere die Ausmaße mit u.a. einer Höhe der Düne von 16 Metern und 120 Zimmern, dazu eine entsprechend hohe Anzahl von Restaurantplätzen sowie die verkehrliche Anbindung im Hinblick auf Zulieferer und Hotelgäste über den für Fußgänger und Radfahrer touristisch bestens geeigneten Zugang zum Ordinger Strand am Ende des Strandweges. Dort befindet sich auch der Strandseglerhafen.

 

Insbesondere die Anlieger zeigten bisher fast keine Akzeptanz für den geplanten Hotelbau. Aber auch im Ort sind viele dagegen. Das neue geplante Hotel „Urban Nature“ an der Strandpromenade trägt ebenfalls nicht zur „Hotelakzeptanz“ bei, auch wenn über das Tourismusentwicklungskonzept von 2017 mehr Hotels als notwendig erachtet werden. Das Ambassador erweitert gerade mit einem Anbau. Aber die existierenden Hotelbauten an der Strandpromenade und auch der Anbau sowie der Neubau sind architektonisch eher zweckmäßig als ansprechend. Die Düne als Hotel in Ording hätte da schon etwas. „Aber warum muss das immer so überdimensioniert sein?“ fragen sich viele. Wo bleibt der Charme von St. Peter-Ording? Und warum werden die Einwohner nicht von Anfang an in ihrer Gesamtheit mitgenommen, wie Politik immer zu versuchen betont?

 

Die Art und Weise des Auftretens des Investors ließ bisher emotionale Intelligenz vermissen. Was bringt es, wenn in Bauausschuss-Sitzungen bei Anwesenheit vieler Bürger*innen in nur einer Sitzung wiederholt betont wird, was „ganz wichtig zu wissen“ sei (Originalton von Stadtplaner Rilke vom Investor)? Damit wird immanent eigentlich rübergebracht, dass man ja gar keine Ahnung habe, was für ein tolles und großartiges Unterfangen dieses Vorhaben für St. Peter-Ording ist. Folgeeindruck ist vielmehr: Es kommen noch mehr Touristen, wo die Besucherzahlen doch in den vergangenen Jahren gestiegen sind und der Ort mit den vielen Baustellen einen „Boom-Town“-Eindruck erweckt statt entspannter Küsten- und Urlaubsatmosphäre.

Etwas mehr als 4000 Einwohner hat der Ort. Dazu kommen über 4000 Zweitwohnungsbesitzer und

                                                              2019                       2018

 

Gästeankünfte                                    422.300                  (408.700)

Übernachtungen                              2.609 Mio                  (2.542 Mio)

Tagesgäste                                          550.000                  (590.000)

 

Das ergibt eine durchschnittliche Tagesanwesenheit in den Monaten der Hauptsaison von ca. 18.000.

Nimmt man die Kläranlage, die auf 33.000 Einwohnergleichwerte ausgerichtet ist, unter die Lupe, dann muss man auch Tating und Garding dazu zählen.

Übrigens sind die „Anwesenheitszahlen“ auch für Rettungsdienst und Feuerwehr von Belang. Das ist nur ein Bereich innerhalb der Infrastruktur, für die die Gemeinde St. Peter-Ording als Kommune zu sorgen hat. Hätte der Tourismus nicht seine positiven Effekte (– das ist unbestreitbar und Wohlstandsgrundlage sowohl für den Ort als auch Eiderstedt und weiterreichend -), wäre das für die Kommune gar nicht leistbar. Man bedenke: Derzeit weisen sowohl der Haushaltsplan der 4000-Einwohner-Gemeinde als auch der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Tourismus-Zentrale jeweils Aufwendungen von weit über 10 Mio € pro Jahr aus. Die Kreditaufnahmen für Investitionen der Gemeinde sind auf 5,576 Mio € gedeckelt.

 

Bisheriger Zeitplan für „Nachnutzung Kurheim Köhlbrand“

März 2012                  Norddeutsche Diakonie schließt das Kurheim Köhlbrand

2017                           Planungen für ein Hotel laufen nichtöffentlich; Kita hat dort zum Teil seit Sommer bis Ende 2018 ein Ausweichquartier gefunden

30. Nov. 2017            Masterplan wird vor Vertretern der Gemeinde vorgestellt

23. April 2018            Bauausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung Zustimmung

4. Okt. 2018               Informationsveranstaltung für Anlieger

8. Okt. 2018               Gemeindevertretung fasst Aufstellungsbeschluss

9. Okt. 2018               Pressemitteilung des Investors: „Das nordfriesische Seebad St. Peter-Ording bekommt ein neues hochwertiges Komforthotel.“

7. Jan. 2019               Bauausschuss – Planung wird konkreter

2. April 2019              Frühzeitige öffentliche Beteiligung

28. Okt. 2019             Bauausschuss – Aufstellung abgelehnt (3 Ja/ 4 Nein)

25. Nov. 2019             Bauausschuss – Nachfragen von Einwohner – Sache „ruht“

17. Jan. 2020             Gespräch mit Minister Bernd Buchholz in Sachen Hotel mit Vertretungen von Investor und Gemeinde

5. Febr. 2020              Bürgerinformation zu einer veränderten Planung

 

Mit Spannung hatte man in St. Peter-Ording das Gespräch mit Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) erwartet. Die Husumer Nachrichten berichteten unter der Überschrift „Neuer Anlauf für das Dünen-Hotel – Einvernehmen gestern Abend: Die Planer greifen Kritik auf und legen neues Konzept vor, das in Kürze öffentlich gemacht wird“. Buchholz hatte klargestellt, dass der Bauausschuss das entscheidende Gremium ist und wurde zitiert mit „Ihr werdet eine weise Entscheidung treffen“. Der neue Vorschlag war präsentiert worden und würde demnächst in einer öffentlichen Veranstaltung der Bevölkerung vorgestellt werden, ohne dass es Festlegungen durch die Politik gäbe.- Das geschah dann am 5. Februar im Dünen-Hus im vollbesetzten Saal. Aber auch hier war bereits am Sonnabend, 1. Februar die Presse nicht nur bei den Husumer Nachrichten aktiv: Großformatiger Artikel und halbseitige Anzeige mit Bildern und mit diesem so aufgemachten Text:

 

G A N Z   N A T Ü R L I C H

DAS DÜNENHOTEL FÜR SANKT PETER-ORDING

 

Kommen Sie am Mittwoch, den 5. Februar um 18 Uhr zur Bürgerversammlung ins Dünen-Hus!

Was Sie erwartet:

Wir stellen das angepasste Projekt vor

Wir wollen unverändert Neugier und Begeisterung wecken

Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen.

Seien Sie dabei, wenn es um Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Bevölkerungszuwachs geht,

und was das mit dem Dünenhotel zu tun hat. Wir freuen uns, mit Ihnen zu diskutieren!

 

Dritte Hotel Seeburg GmbH – Am Kaiser 7 . 58256 Ennepetal . info@dünenhaus-spo.com . www.duenenhaus-spo.com

                                                                                                                                                                 !!! Strg KLICKEN !!!

 

Informationstafeln und andere Formen der Visualisierung waren aufgestellt. Ab 17 Uhr bereits konnte man sie anschauen und sich informieren. Benedikt Vormberg, er ist Vertreter der Dritte Hotel Seeburg GmbH, und Robert Jopp, Hotelmanager auf Sylt für die Mankel Gruppe, und weitere Personen seitens des Investors standen für Auskünfte zur Verfügung.

Es herrschte eine andere Atmosphäre als bisher. In den Bauausschuss-Sitzungen hatte man Modelle und ähnliches vermisst. Auch bei der frühzeitigen Beteiligung hatte es so etwas nicht gegeben. Ein Entgegenkommen, gepaart mit einer gewissen Aufgeschlossenheit, war jetzt erkennbar. Trotzdem: Es gab auch „No go“. Das galt für die Düne. Deshalb könne die Höhe auch nur um1,15 m verringert werden, so Vormberg. Zwei Drittel des Gebäudes werden nicht höher als 12 m sein. Damit rückt die Höhe insgesamt vom Strandweg weg und es sollen nun nur 14,85 m statt der ursprünglichen 16 m über Straßenniveau werden. Die Zimmerzahl soll von 120 auf 98 reduziert werden, die Anzahl der Stellplätze von 145 auf 112. Für mögliche andere Parkarten, z.B. einer Extra Parkpalette im Nahbereich, zeigte man sich offen. Vorgesehen sind drei Vollgeschosse. Statt bisher 34 % sollen jetzt 27 % von 14.375 Quadratmeter Fläche mit dem Gebäude bedeckt sein. Die Grundflächenzahl II (Haupt- und Nebengebäude sowie Terrassen) sieht 0,59 statt 0,73 vor. Der Ist-Zustand betrage 0,5.

Damit sei man zwar vom Positionspapier der CDU/FDP-Fraktion entfernt, aber in sehr vielen Belangen deren Vorstellungen entgegengekommen. Bis Ende März etwa wollen sich die vier Fraktionen der Gemeindevertretung nun Zeit zur Begutachtung lassen. Dann soll entschieden werden, ob die Gemeinde wieder in das Planungsverfahren einsteigt.

Bürgermeister Rainer Balsmeier hatte den Informationsabend mit Aussprache moderiert. In seiner Begrüßung hatte er unmissverständlich klar gemacht, dass diese Veranstaltung dazu diene, den Bürgern Gelegenheit zu geben, ihre Meinungen zu äußern, damit die Fraktionen diese in ihre Entscheidungen einbeziehen können.

Eine verhältnismäßig große Anzahl von Gemeindevertretern und bürgerlichen Mitgliedern in den Ausschüssen war anwesend, vor allem von CDU und FDP. Die Mitglieder der Fraktionen von SPD und AWG im Bauausschuss sind deutliche Befürworter des Projektes.- Auf jeden Fall aber werde es dort eine wirtschaftliche Nutzung geben, sagte Vormberg auf Nachfrage. „Wir haben dort einen Bestand und eine genehmigte Nutzung.“

Übrigens: Heute ein ganzseitiger Artikel in den Husumer Nachrichten – aber die Medien müssen für solche Kunden ja besonders aufgeschlossen sein. Großformatige Anzeigen bringen eben was in die Kasse. Und natürlich waren auch N 3 und Welle Nord bei der Bürgerinformation vor Ort.

Hans Jörg Rickert, 17. Februar 2020, www.jb-spo.de

Kirchengemeinderat von St. Peter-Ording und Tating steht vor schwerer Entscheidung

 

 

Der Vorschlag für die Besetzung der vakanten Seelsorgerstellen in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating liegt in der Hand des Kirchengemeinderates. Es ist ein höchst schwieriges Amt, das jetzt jedes Mitglied im Kirchengemeinderat wahrzunehmen hat. Seit dem Weggang von Pastorin Regine Boysen zum 1. Dezember 2019 nach Flensburg kam zu der schon länger vakanten halben Pastorenstelle noch die Vollzeitstelle hinzu. Eine Aspirantin auf die halbe Stelle zog ihre Bewerbung zurück, nachdem sie erfahren hatte, dass im Nachhinein auch noch die Vollzeitstelle frei geworden war.

 

Der Aufgabenbereich für die Pastoren/innen in St. Peter-Ording und Tating mit den drei Kirchen St. Petrus, St. Nicolai und St. Magnus, dazu die Urlauberseelsorge und das durch den Tourismus bedingte vielfältige kulturelle Gemeindeleben ist äußerst reizvoll, stellt aber auch hohe Ansprüche an die Inhaber dieser Stellen.

Die Gottesdienste sind immer gut besucht! Die Orgelmusiken am Mittwoch mit Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen sind ein Besuchermagnet. Die Veranstaltungen der Urlauberseelsorge beim „Karkenschipp“ am Ordinger Strand, dazu die „Gute-Nacht-Geschichte“ für die Kleinen, die Vorträge, das Marktcafé am Mittwoch mit Diakonin Andrea Streubier und Veranstaltungen mit Nina Lorenzen sowie dem Freiwilligenteam, das Angebot von dreißig Konzerten unterschiedlichster Art des Fördervereines für die Kirchenmusik sowie die Einbindung der Musikgruppen von Spatzen- bis Posaunenchor und dazu die Offene Kantorei im Sommer verlangen Teamgeist und Koordinationsvermögen.

 

Die Freude über die überaus gute Annahme der Ausschreibungen durch Pastor Hans-Christian Gerber aus Husby, die Pastorenehepaare Sylvia und Michael Goltz aus Schwabstedt sowie Christian und Ulrike Verwold aus Bonn wurde jäh getrübt durch die Rücknahme der Bewerbung des Bonner Pastorenehepaares aufgrund eines erlittenen Unfalles.

 

Die Vorstellungen vor dem Kirchengemeinderat hatten bereits stattgefunden, auch die Vorstellungsgottesdienste waren für drei Sonntage jeweils im Abstand von vierzehn Tagen terminiert. Die von Hans-Christian Gerber sowie Sylvia und Michael Goltz haben am 19. Januar und am 3. Februar stattgefunden. Das Pastorenehepaar hielt den Gottesdienst gemeinsam.- Für die Gemeindeglieder war es jeweils erfrischend, auf welche Art und Weise sich die Aspiranten in einem ganz normal strukturierten Gottesdienst vorstellten. Ein Gespräch mit Interessierten im Anschluss an die geistliche Handlung schloss sich an. Statt Talar war dabei kleidungsmäßig zivil angesagt.

 

Am Montag, 24. Februar wird nun der Kirchengemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung über die Besetzung befinden. Das Ergebnis wird den Kirchengemeindegliedern mitgeteilt. Diese können innerhalb von sieben Tagen Stellungnahmen zur Wahlentscheidung einreichen. Nach Erfüllung aller weiteren formalen Schritte erfolgt danach so schnell wie möglich die Einführung durch Propst Jürgen Jessen-Thiesen. Wann die Besetzung erfolgen kann, wird dann geregelt.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt werden Pastor Christian Raap aus Schobüll und Pastor Jörg Reglinski aus Tetenbüll die Vakanzvertretung wie bisher wahrnehmen. Mit dem gesamten Team der ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating wird weiterhin alles seinen nicht nur geordneten, sondern auch qualitativ sehr hoch anzusiedelnden Weg gehen. Pastorin i.R. Gisela Mester-Römmer aus Tönning und Pastor i.R. Rudolf Lies aus Husum sind in ihrer Funktion als zusätzlich einspringende Seelsorger ebenfalls zu Vertrauten geworden.

Hans Jörg Rickert, 12. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

 

St. Laurentius in Tönning war am Sonntag das Podium für „Paulus“

 

Propsteikantatenchor, Solisten und Sinfonietta Lübeck begeisterten

 

Erst im Nachhinein wird bewusst, was sich Kreiskantor Christian Hoffmann auf seinen Taktstock geschrieben haben mag, als er seinen Mitgliedern des Propsteikantatenchores vor einem Jahr eröffnete: „Wir führen das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy auf.“- Was für ein imposantes Werk! Was für eine Dramatik! Und was für eine herausragende und beeindruckende Musik für diese Glaubensbotschaft aus der Apostelgeschichte.

 

Schon nach dem ersten Teil des zweistündigen Werkes war allen bewusst geworden, was dieses Oratorium „rüber zu bringen“ vermag und wie es sich der Komponist wohl vorgestellt hat. Da hatte der große Chor der 80 Sängerinnen und Sänger und die 40 Musiker der Sinfonietta Lübeck mit “O, welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“ dem Schöpfer die ihm gebührende Ehre zuteilwerden lassen. Der Christenverfolger Saulus von Tarsos hatte die Steinigung des Stephanus gesehen, verfolgte - voll überzeugt von seinem Glauben an den jüdischen Gott - die Christen mit einer Unerbittlichkeit und wurde selbst von Jesus von Nazareth zur Umkehr gebracht. Die Blendung auf dem Wege nach Damaskus ist der Wendepunkt im Leben des Saulus und lässt ihn zum Apostel Paulus werden.

Im Rezitativo zum Beginn des zweiten Teiles berichtet die Sopranistin Magdalene Harer von Paulus und seinem Begleiter Barnabas, die nun im Namen Jesu unterwegs sind. Tenor Michael Connaire und Bass Konstantin Heintel verkünden dies in ihrem Duett „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt“. Erst sanft, dann klangmächtig schließt der Chor an: „Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkündigen. In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall und in alle Welt ihre Worte.“ Diese Glaubensbotschaft von vor fast 2000 Jahren galt jetzt unmittelbar in der Tönninger Kirche St. Laurentius. Das Auditorium spürte die ganze überzeugende Wucht dieser Aussage. Felix Mendelssohn Bartholdy hat gewusst, was er mit seiner Musik vermitteln wollte, war er doch, vom jüdischen Glauben herkommend, überzeugter evangelischer Christ.

Das Oratorium „Paulus“ vereinigt in sich feine wie auch kräftige Passagen, oftmals unmittelbar aufeinander folgend. Das forderte die Solisten und die Sänger*innen, aber ebenso die Musiker der Sinfonietta. So recht bewusst wurde das dem Publikum immer wieder neu durch die Solisten. Bei Magdalene Harer waren das die klare und ausdrucksvolle Sprache in den Rezitativen und ihre so einfühlsame Gestaltung der Arien. Michael Connaire verkörperte mit seinem warmen Timbre den gewandten Erzähler und erschuf gesanglich vollendet die Vielfalt an Stimmungen. Mit Konstantin Heintel brillierte er in den Duetten. Dieser wiederum verkörperte Saulus und Paulus und sorgte mit seiner Interpretation für die anhaltende Dramatik.-

Felix Mendelssohn Bartholdy erzählt in seinem Text, den er mit dem befreundeten Dessauer Theologen Julius Schubring aus der Bibel zusammengestellt hat, nicht alle Einzelheiten der Paulusgeschichte. Der Handlungsstrang endet mit der Verabschiedung von den Ephesern. Sein Jugendwerk hat er ganz in der Tradition von Händel und Bach komponiert, aber irgendwie fühlt man auch Beethoven. Musikalisch schließt das Oratorium mit „Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen.“ Das ist Auftrag und Glaubensbotschaft zugleich.-

 

Der Beifall war groß! Angereichert war er mit einer besonderen Anerkennung für diese Interpretation des Werkes: Das Publikum stand. Was an diesem Sonntagabend in St. Laurentius dargeboten wurde und sich auf eine besondere Art ereignet hatte, war einfach beeindruckend!

 

Christian Hoffmann hatte gewusst, was er außer der Musik noch vermitteln wollte. Er hatte das Oratorium für Ensemble und Zuhörer so ergreifend gestaltet, dass ihm im Ganzen eine Kraft gegeben war, die zu Herzen ging, oder wohin man das verorten möchte. Jederzeit hatte er die Situation im Blick, lenkte einfühlsam, machte aufmerksam und verlieh Sicherheit. Welch eine Disziplin! „Was für ein tolles Ensemble“, wie eine Besucherin formulierte.

Viele haben mitgewirkt. Genannt seien an dieser Stelle namentlich noch Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen an der Orgel, die Chormitglieder Brigitte Maas, die im Solistenquartett die Altstimme übernommen hatte, sowie Kirsten Bienias und Malte Wienhues, die Chor und Leiter durch Korrepetition unterstützt haben.

Hans Jörg Rickert, 10. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

Klare Worte anlässlich des Jahresempfanges 2020 in St. Peter-Ording

 

 

Es gibt überaus viele Möglichkeiten zum Erhalt von Informationen

Seit 2016 ist es guter Brauch geworden, dass Kommunalgemeinde St. Peter-Ording und Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating gemeinsam zum Jahresempfang ins Ev. Gemeindehaus einladen. Auch dieses Jahr waren an die einhundert Einwohner der Einladung gefolgt und erwarteten gespannt, welche Informationen sie erhalten würden. Als erfrischend wurde die Prägnanz der Ausführungen empfunden, die die einzelnen Redebeiträge kürzer erscheinen ließen, aber in ihrer Aussagekraft auch inhaltsschwer genug waren.

Pastor Christian Raap – gemeinsam mit Pastor Jörg Reglinski nimmt er die Vakanzvertretung für die Kirchengemeinde wahr – hatte mit den Küstern Marco Hoffnauer und Hans-Peter Boyens, Wolfgang Beushausen vom Kirchengemeinderat, dem Posaunenchor und Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen den vorangegangenen Gottesdienst gestaltet.-

Er begrüßte zum Empfang und dankte allen an der kirchlichen Gemeindearbeit Beteiligten für das vertrauensvoll kooperative Miteinander. Nach den erfolgten Vorstellungsgottesdiensten zeichne sich eine Besetzung ab, aber die werde erfahrungsgemäß noch dauern.- Nach dem Wechsel von Pastorin Regine Boysen nach Flensburg und der Pensionierung von Küster Lorenz Clausen stellte er als neue Mitglieder im Kirchenteam Küster Marco Hoffnauer und für die Urlauberseelsorge Nina Lorenzen vor.

 

Bürgermeister Rainer Balsmeier übernahm gerne den ihm gereichten Staffelstab und schien seinen Redebeitrag fast mit dem Hinweis auf das „Netz“ abzuhaken, besann sich ob der ungläubigen Gesichter aber schnell eines Anderen. Stichwortartig auf den Neujahrsgruß bezogen, erinnerte er in seinem Rückblick an wichtige Maßnahmen und Themen, die 2019 abgeschlossen oder auf den Weg gebracht werden konnten. Dazu gehören z.B. Fertigstellung der Böhler Landstraße, Radwege- und Straßensanierungen, Einweihung neuer Pfahlbauten am Strand sowie der Beginn der Erweiterung der bestehenden Erlebnispromenade und - nicht zu vergessen - die Einweihung der Ev. Kindertagesstätte mit allen Angeboten von Krippe, Kindergarten und Hort. Als Gesamtpaket kämen diese Maßnahmen Einwohnern wie auch Gästen gleichermaßen zu Gute.

Touristisch gesehen war 2019 wieder ein erfolgreiches Jahr. Als noch vorläufige Zahlen nannte er 422.300 Gästeankünfte mit 2,609 Mio Übernachtungen. Zuwächse erfolgten in den Monaten Februar, November und Dezember. „Ziel ist es, eine Ganzjahresdestination zu werden – mit voller Beschäftigung, Qualität der Produkte sowie Steigerung der Lebensqualität für die Einwohner.“ Die Tagesgastanzahl habe sich von 590.000 auf 550.000 verringert und auch trotz wetterbedingter Rückgänge z.B. bei der Tageskurabgabe und Strandüberfahrten, habe es aber auf anderen Seiten ein deutliches Plus gegeben. So wird der Eigenbetrieb Tourismus-Zentrale mit einem Jahresergebnis von ca. 1,2 Mio € Überschuss abschließen.

Rainer Balsmeier hatte aber auch noch anderes auf dem Herzen. Aus Teilen der Wortbeiträge von Bürgerschaft und Politik habe sich bei ihm der Eindruck von einer kritischen Grundstimmung verstärkt. Der Kritik an zu wenig Informationen widersprach er und belegte das mit allein 22 Terminen für die Einwohnerschaft vom 16. Januar (Sitzung des Sozialausschusses) bis zum 21. März mit einem Spaziergang durchs Dorf zum Thema Städtebauförderung. Gebot für alle sollte bei durchaus vorhandenen kritischen Themen ein sachlicher und fairer Umgang mit- und untereinander sein. Da u.a. auch die Bedeutung des Tourismus für den Ort kritisch betrachtet wird und im Zusammenhang damit das Tourismusentwicklungskonzept, wird St. Peter-Ording an einer Studie zur Haltung der Bevölkerung zum Tourismus teilnehmen. Erhofft werden dadurch konkrete Ergebnisse für künftiges Handeln. Auf der Einwohnerversammlung am 3. März werde dazu ausführlicher informiert.

 

Bürgervorsteher Boy Jöns bat eindringlich um Mitmachen beim Glasfaserausbau. Die notwendige Anzahl von Anschlüssen sei noch nicht erreicht. Er hatte das Thema in die Reihe von Maßnahmen wie die Trinkwasserversorgung im vorigen Jahrhundert gestellt. „Glasfaser ist der Dreh- und Angelpunkt für die Kommunikation, das Miteinander und die zukünftige Entwicklung in St. Peter-Ording für alle, Einwohner und Gäste unseres Ortes.“

 

Brigitte Ranft-Ziniel von der Ev. Kita dankte für den Neubau und die hervorragende Unterstützung seitens des Ev. Kita-Werkes und der Kommunen als Träger der Einrichtung. Im Hinblick auf das neue „gute“ Kita-Gesetz vertraue sie für die Zukunft auf die gepflegte sehr gute Zusammenarbeit, die hoffen lässt, „die in den Jahren erarbeiteten Standards zu erhalten und keine Rückschritte machen zu müssen.“

Hjr, 10. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

Nordseeschule startete mit Projektwoche in ihr Jubiläumsjahr

 

Vor 75 Jahren kamen Berliner Oberschüler mit Lehrkräften nach St. Peter

 

Anfang März 1945 begann die Geschichte des Nordseegymnasiums. Aus Berlin trafen 394 Schüler mit 35 Lehrern in St. Peter-Ording. Sie waren wegen der Bombenangriffe und immer näher rückenden Truppen der Roten Armee evakuiert worden und wurden in Hotels und Heimen untergebracht. Was sollte man hier nun machen? So etwas wie Unterricht bot sich an. Das geschah dann. Aus dem Provisorium der „vereinigten Berliner Oberschulen“ ist dann später das Nordseegymnasium St. Peter geworden, die heutige Nordseeschule St. Peter-Ording mit der näheren Schulbezeichnung „Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil“ und dem Zusatz „Europaschule“.

 

Vielleicht könnte man sich den „Unterrichtsstart“ im März 1945 ansatzweise etwa so vorstellen, wie heute eine Projektwoche verläuft. Das ist auch anders als im normalen Unterricht. Was aber damals aus der Not geboren wurde, hatte hier seinen Vorlauf: Lehrkräfte bieten Projekte an, Schüler und Eltern tragen mit dazu bei, ein geeigneter Termin muss gefunden und alles irgendwie koordiniert werden etc. Ohne Präsentation soll das auch nicht gehen. So ist dann als Start in das Jubiläumsjahr die Projektwoche nach der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse mit engem Zeitrahmen aus der Taufe gehoben worden: Drei Tage Projektarbeit einschließlich Vorbereitung der Präsentation für Freitagnachmittag von 15 bis 17 Uhr.

Der Ansturm von Eltern und Interessierten war riesig. Die Pestalozzistraße diente links und rechts vom Jugenderholungsdorf bis zum Internat als „Parkmeile“. Für rund 700 Schülerinnen und Schüler sind 35 Projekte nicht gerade viel. Da war es dann gut, dass manche Angebote auch von mehr als zwanzig Teilnehmern wahrgenommen werden konnten. Das galt zum Beispiel für „Selbstverteidigung“ in der Aula oder das neue „Musical“ im Saal des Ev. Jugenderholungsdorfes, das im kommenden Schuljahr aufgeführt werden soll. Die Projektwoche war dazu die beste Gelegenheit, miteinander zu arbeiten und schon einmal Szenen einzustudieren.

 

Das Redaktionsteam der „SANKT PETER NEWS“ sorgte für die Dokumentation. In den Sporthallen ging es um „Fitness“ und „Sport im Wandel“. „Chemie in Schule und Uni“ war verbunden mit Erkundungen und Experimenten an der Hamburger Universität. Besondere „Chemische Experimente“ gab es aber auch im Chemieraum der Schule. „Schulen in St. Peter-Ording“ war ebenso ein Thema wie „Roboter“ oder „Gesundes Essen“ bzw. an anderer Stelle „Schulspeisung“. Kreativität war angesagt von „Batik“ bis „Schreiben“. „Müll“, „Energiesparen“ sowie „Re/Upcycling Kleidung“ waren Projekttitel oder „Zeitreise Musik“, „Nachrichtenübertragung“ und „Voneinander lernen“. Vielfältig war das Angebot. Manche Schülerinnen und Schüler erkundeten St. Peter-Ording, indem sie „Tagesausflüge“ ausarbeiteten. Bei Betriebsbesuchen konnte man sich über „Landwirtschaft“ informieren und erleben, was es heißt, heute Landwirt zu sein.- Das Echo insgesamt war auf allen Seiten positiv. Ein wenig wuselig war es, aber was machte das schon. Wichtig war: Die Nordseeschule lebt ! Wie es 1945 war und wie sich die Schule in den 75 Jahren weiterentwickelt hat, wird dann im Herbst offenkundig gemacht.

Hans Jörg Rickert, 7. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

„Gewinne wie zuletzt kann ich Ihnen nicht versprechen“

 

Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff stellte den Wirtschaftsplan vor

 

Wenn auch die finalen Zahlen des Jahresabschlusses noch nicht vorliegen, gab es für die Tourismus-Direktorin keinen Grund zum Klagen. Der prognostizierte Gewinn für 2019 wird im Wirtschaftsplan immerhin mit 1.240.030 € angegeben. Im Jahre 2018 waren es über 2 Mio €. Solche Gewinne könne sie zukünftig nicht versprechen, so Constanze Höfinghoff. „Kreditaufnahmen sind 2020 nicht erforderlich!“ war die wichtige positive Mitteilung in ihrer Vorstellung des Wirtschaftsplanes in der Sitzung des Tourismusausschusses am 3. Februar und dann eine Woche später im Finanzausschuss.

 

Summa summarum ergibt sich im Erfolgsplan 2020 bei Erträgen in einer Höhe von 16.251.270 € und Aufwendungen in Höhe von 17.019.660 € ein Verlust von 768.390 €. Dieser wird mit den Gewinnen aus den Jahren 2010 bis 2018 mit 8.381.790 € sowie dem prognostizierten Gewinn aus 2019 ausgeglichen. Der Vermögensplan weist Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 14.523.550 € aus.

Im Erfolgsplan ist berücksichtigt, dass auf der Ertragsseite eine Anpassung der Parkentgelte sowie der Strandkorbmieten erfolgt ist.- Die Tourismusabgabe wird alle drei Jahre neu kalkuliert und gilt dann ebenso lange. 1.470.700 € sind angesetzt. Die Basis für die geplanten Erlöse in der Kur – und Tageskurabgabe bildet der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Im Plan 2020 sind das für beide Positionen zusammen 5.610.000 €.

Die Personalkosten schlagen mit insgesamt 7.773.840 € zu Buche. Insgesamt sind es incl. der konstant 9 Auszubildenden und der 12 Mitarbeiter des ehemaligen Gemeindebauhofes 148,24 Stellen. Von der vorgenommenen erforderlichen Erhöhung um 6,95 Stellen profitieren alle Bereiche in unterschiedlichen Anteilen.

Größere Reparaturen – z.B. an den Rettungskabinen Bad, Böhl und Dorf (Dächer, Fassaden u.a.m.) sowie in der Schlickabteilung und in der Dünen-Therme (Fliesen, Sanitär) und dazu die Sanierung der Pfahlbausauna - belaufen sich auf insgesamt fast 800.000 €. Dazu kommen diverse zu beauftragenden Fremdleistungen für Reparaturen mit geplanten knapp 1,3 Mio €.- Bei der 2005 in Betrieb gegangenen Badbrücke ist ein Teilstück zu erneuern (100.000 €). Dazu kommt der notwendige Austausch von Brettern bzw. Neubestückung der Sitzgelegenheiten. Der Neubau der Promenade und des neuen Familientreffs, die erforderliche Versetzung mit Neubau der Strandbar 54°Nord in Ording finden sich im Vermögensplan wieder. 155.000 € sind für eine neue Kehrmaschine für den Bauhof vorgesehen; sie wird zunächst getestet, um dann über Kauf oder Leasing zu entscheiden.

Auf der Seite der Einnahmen wurde der für 2020 zugesagte Zuschuss für die Promenade II (Tiefbau) mit 2.149.880 € (Förderanteil 70 %) eingestellt. Der restliche Zuschuss in Höhe von 2 Mio € ist für 2021 zugesagt. Ein Zuschuss für den Familientreff wird erst für 2021 erwartet (ebenfalls 70 %). Der Förderbescheid liegt noch nicht vor. Der Restzuschuss für das Mehrzweckgebäude in Ording findet sich mit 970.400 € unter den Einnahmepositionen.

Hjr, 4. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de

 

 

Zahlen und Fakten zum Tourismus 2019 (Stand 09. Febr. 2020)

 

Jahresergebnis der TZ:  Überschuss von ca. 1,2 Mio €

 

Zahlen                                                 2019                 (2018)

Gästeankünfte                                    422.300                  (408.700)

Übernachtungen                             2.609 Mio                  (2.542 Mio)

Tagesgäste                                          550.000                  (590.000)

 

Einwohner (Dauerwohnen)           4.031 (30.09.)           3.992 (31.12.)

 

Fakten 2019 gegenüber 2018

                        3 %     Plus bei Übernachtungen

                                    bei Ferienwohnungen        6 % Plus

                                    auf Campingplätzen           6 % Minus

Ertragspositionen

 

Rückgang bei Tageskurabgabe, Strandkorbvermietung und Strandüberfahrten

 

Zunahme bei Dünen-Therme und Sauna sowie bei Gesundheits- und Wellnessanwendungen

 

Hjr, 11. Febr. 2020, www.jb-spo.de

Bürgermeisterwahl für St. Peter-Ording ist in Vorbereitung

 

Rainer Balsmeier wird zum 30. April 2021 aus dem Amt scheiden

Vier Wahlperioden wird Bürgermeister Rainer Balsmeier am 30. April 2021 hinter sich gebracht haben. Seit 1. November 1996 ist er Bürgermeister der Gemeinde St. Peter-Ording. Eingeschlossen darin ist eine kommunalrechtlich bedingte Interimszeit vom 1. November 2008 bis 30. April 2009. Denn am 1. Januar 2008 war St. Peter-Ording amtsangehörige Gemeinde geworden und hatte als 4000-Einwohner-Gemeinde zu dem Zeitpunkt nach Ablauf seiner Amtszeit kein Anrecht mehr auf eine eigene Verwaltung mit Bürgermeister. Vom 1. Mai 2009 bis zum 31. Dezember 2017 nahm Rainer Balsmeier deswegen zusätzlich das Amt des Tourismus-Direktors war, seit 1. August 2014 unterstützt durch Constanze Höfinghoff als stellvertretende Tourismus-Direktorin. Ab 1. Januar 2018 übernahm sie sein „Nebenamt“ dann als Hauptamt, und er konnte sich wieder auf sein Amt als Bürgermeister konzentrieren. Der Gemeinde stand inzwischen auch rechtlich wieder ein hauptamtlicher Bürgermeister zu. Die Verwaltung aber verblieb beim Amt Eiderstedt.

Für einen Tourismusort wie St. Peter-Ording und auch für das Amt Eiderstedt ist das eine große Herausforderung, denn der Tourismus ist der Wettbewerbsfaktor auf Eiderstedt. Das macht die Ausschreibung der Stelle für den künftigen hauptamtlichen Bürgermeister nicht einfach. An ihr wird derzeit gearbeitet, nachdem aus finanziellen Gründen Überlegungen für eine Teilverwaltung „ad acta“ gelegt werden mussten (wir berichteten).

Die Wahl für das Bürgermeisteramt kann frühestens acht Monate bis spätestens einen Monat vor Ablauf der Amtszeit von Rainer Balsmeier stattfinden. Da er nicht wieder antritt – er ist dann 64 Jahre - hat die Gemeindevertretung ihn in der Sitzung am 16. Dezember 2019 mit einer zu erwartenden Selbstverständlichkeit einstimmig zum Wahlleiter bestimmt. Sein gewählter Vertreter ist Sven Jacobsen, Fachbereichsleiter für Bürgerdienste und Ordnung beim Amt Eiderstedt. Als Beisitzer fungieren seitens der Fraktionen jeweils zwei Beisitzer mit Stellvertretung. Dies sind von der CDU Werner Wolsbeck (Ingrid Schiel) und Andrea Buchholz (Harry Bresemann), von der SPD Peter Hansen (Gudrun Arndt) und Kurt Kahlke (Walter Petersen), von der AWG Tim Schäfer (Wilhelm Bahrenfuß) und Merle Meyer (Toni Thurm) sowie von der FDP Christiane Schallich (Hans Burmeister) und Dr. Horst Laube (Wiltrud Kraas).

Die konstituierende Sitzung des Gemeindewahlausschusses fand nun am 29. Januar statt. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch Rainer Balsmeier in seiner Funktion als Vorsitzender wurden die Anwesenden durch ihn per Handschlag zur gewissenhaften Wahrnehmung ihres Amtes verpflichtet. Zu den Aufgaben des Ausschusses gehört als erstes die Sichtung und Prüfung der Wahlvorschläge im Hinblick auf die Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen. Die Wahlvorschläge können durch die Parteien erfolgen. Einzelbewerbungen sind genauso möglich.

Die Einteilung der Wahlbezirke mit den Wahllokalen entspricht der zur Europawahl im Mai 2019. Wahllokale sind für den Bezirk 1 „Bad“ das „Hotel Kölfhamm“ in Ording, Bezirk 2 „Dorf“ der „Gemeinschaftsschulteil der NOS“ im Fasanenweg“ und Bezirk 3 „Böhl“ das Gymnasium der NOS in der Pestalozzistraße. Als Wahltag wurde Sonntag, 25. Oktober 2020 festgelegt. Als Stichwahltag gilt Sonntag, 15. November 2020. Alle Beschlüsse erfolgten einstimmig.

Hjr, 29. Januar 2020, HN und www.jb.-spo.de

Nachhaltigkeit im Fokus von Tourismus- und Umwelt-Ausschuss

 

Gemeinde, Tourismus-Zentrale und Bürger sind nicht so weit voneinander entfernt

 

1400 Lampenköpfe sind auf LED umgestellt worden. Das entspricht einer CO2-Einsparung von 90 Tonnen“, war nur eine der Aussagen von Bürgermeister Rainer Balsmeier an diesem Abend im vollen Sitzungsraum des StrandGut Resort. Eingeladen hatten Tourismus- und Umweltausschuss der Gemeinde St. Peter-Ording zu einer gemeinsamen Sitzung. Das Thema „Nachhaltigkeit“ war Schwerpunkt.

 

Auslöser für die öffentliche Behandlung dieser Thematik und die gemeinsame Sitzung beider Ausschüsse war der Antrag von Cornelia Bothe auf der Einwohnerversammlung im Oktober gewesen. Das Thema aber stand nun derart formuliert auf der Tagesordnung: „Nationalparkpartnerschaft/Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in St. Peter-Ording – Sachstandsbericht“. Diese Formulierung befremdete zunächst. Das artikulierte Thomas Bartram zu Beginn der Einwohnerfragestunde.

 

Cornelia Bothe ging danach auf die Tatsache ein, dass man 2019 „drei Erden verbraucht“ habe und Klimaneutralität auf diese Art nicht zu erreichen sei. Ihre Einlassungen mündeten in der Frage: „Wie verhält sich die Gemeinde zu den erklärten 17 UN-Nachhaltigkeitszielen?“- Rainer Balsmeier gab den Hinweis: „Heute ist das ein Auftakt. Je nach Verlauf gäbe es evtl. vor der nächsten Umweltausschuss-Sitzung (30. April) noch eine Erörterungsrunde.“ Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff ergänzte: Der Kreis NF findet das äußerst spannend und vorbildlich, was wir schon umsetzen.“ Die 17 Ziele seien stark auf konkrete Maßnahmen „runterzubrechen“. Nach weiteren Einlassungen anderer Bürger versicherte sie: „Wir haben die Dinge auf dem Schirm.“

Die Erörterung hatte sich anhaltend über die vorgesehene „30-Minuten-Frist“ fortgesetzt. Viele brachten sich mit ein. Reinhard Lucassen als Vorsitzender des Umweltausschusses lenkte zum Sachstandsbericht hin und gab zu verstehen: „Wir stehen nicht auf zwei Seiten.“-

 

Den Bericht gestalteten Constanze Höfinghoff und Rainer Balsmeier umfassend und dabei die Einwohnerseele respektierend. Sie leitete zunächst ein mit der Definition des Begriffs Nachhaltigkeit: Er beinhaltet gemäß der Agenda 21 der UN-Klimakonferenz 92 eine ökologische, ökonomische und soziale Dimension gleichwertig nebeneinander. Im touristischen Entwicklungskonzept St. Peter-Ording werden diese vor allem auch unter Bezugnahme auf die Einwohner betrachtet. Das Strandentwicklungskonzept sowie der Infrastrukturentwicklungsplan als elementare Ergänzungen gehen in Strategie und Maßnahmen ebenfalls darauf ein. Bei den Leitfäden für Veranstaltungen einschließlich des Caterings sowie für das Reiten und das Mitführen von Hunden am Strand liegt der Fokus auf den ökologischen Aspekten. Alle Aktivitäten und Projekte werden stetig in enger Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung aktualisiert und kommuniziert. Zur Sensibilisierung und Motivation auf das Thema Natur- und Umweltschutz gebe es viele Maßnahmen und Erlebnisangebote.

Rainer Balsmeier stellte anhand der Re-Zertifizierung der Nationalparkpartnerschaft in 2019 dar, was Gemeinde und Tourismus-Zentrale bereits in Sachen Nachhaltigkeit leisten und in Zukunft beabsichtigen. Durch eigene Blockheizkraftwerke in Dünen-Therme und Nordseeschule sowie Dämmung und Photovoltaikanlagen im Schulbereich, Umstellung auf LED in öffentlichen Gebäuden und Straßen werden etliche Tonnen CO2 eingespart. Die ortsgebundenen Heilmittel Schwefelsole, Schlick und Meerwasser tragen durch Rückführung in den Kreislauf ebenso zur ökologischen Nachhaltigkeit bei wie auch der Einsatz von Hygienemitteln nach der Biostoffverordnung. Das Angebot des Erwerbs der Jahresgästekarte mit Bild auch für Einwohner (Erwachsene 84, Kinder 14 € /Jahr) zur dann kostenfreien Nutzung des Ortsbusses, das Angebot eines E-Mobils durch die TZ und die Umstellung in Fuhrparks auf E-Mobilität (wo sinnvoll) leisteten weitere wichtige Beiträge.

 

Ergänzend führte Constanze Höfinghoff den Wert von studentischen Arbeiten inkl. Umfragen bei Leistungsträgern im Ort für die Erarbeitung von weiteren Maßnahmepaketen und zur Orientierung und Optimierung von nachhaltigen Angeboten an, konkret z.B. zur Plastikvermeidung. Sie hatte bereits vorher die 10 Zutaten für ein Erfolgsrezept“ benannt. Einige sind: „Gemeinsame Ziele definieren und verfolgen! – Leidenschaft entwickeln!“, „Akteure einbinden & effizient vernetzen“, „Kommunikation auf Augenhöhe“, „Gemeinsame Projekte gestalten und umsetzen“, „Erfolge gemeinsam feiern“.

 

Anmoderiert vom Bürgermeister regte Ute Broders mit großem Engagement an, sich als Gemeinde auf den Weg zur „Fair Trade Town“ zu machen. Die Voraussetzungen wären in St. Peter-Ording durchaus gegeben. Es sei verhältnismäßig leicht, eine „Fair Trade City“ zu werden. Dieses Projekt dann nachhaltig zu begleiten, setze allerdings politisches und bürgerliches Engagement und Tun voraus.

 

Diese Erkenntnis bleibt überhaupt: Bürger und Bürgerinnen sind nicht nur zur Beteiligung aufgefordert, sie selber müssen sich auch einbringen! – „Nachhaltigkeit im Tourismus“ sowie weiteres zu diesem Thema kann im Netz aufgerufen werden unter https://www.st-peter-ording.de/business .

 

Hjr, 30. Januar 2020, HN und www.jb-spo.de

Hintergrund

Am Kohlenstoffdioxid (CO2) kommt kein Mensch vorbei

Naturvölker leben im Einklang mit der Natur. Maori können wir auch nicht werden. Und die Eiszeit haben wir gehabt. Sie soll auch nicht wieder eingeführt werden.-

Man stelle sich nur vor, wir alle säßen jeweils in unserem Clan vorm Lagerfeuer und hausten in einer gemeinsamen Höhle.

Wahrscheinlicher allerdings wäre dann wohl: Wir näherten uns nicht den acht Milliarden, aber sorgenfrei lebten wir auch nicht.- Pardon: Wir wären ja noch gar nicht geboren !!!

 

Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre

Das Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre ist für unser Leben notwendig. Einerseits machen die Pflanzen aus ihm Sauerstoff und produzieren Biomasse, andererseits aber sorgt es durch den Treibhauseffekt für das Klima. Das beinhaltet der natürliche Kohlenstoffdioxidhaushalt Ohne Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre gäbe es unser „Leben“ nicht. Es gäbe auch nicht die Temperaturverhältnisse, die wir für die Jahreszeiten in unseren Breiten als normal empfinden. Und wir brauchen den Sauerstoff in unserem Lebenshaushalt. Er ist der Teil in der Luft, der uns unser Leben „leben“ lässt.

Zuviel CO2 in der Atmosphäre jedoch verstärkt den Treibhauseffekt und sorgt für einen Temperaturanstieg. Das Gleichgewicht ist gestört. Der Mensch hat dazu seinen besonderen Beitrag geleistet, indem er sich durch seine Bedürfnisse nach „Mehr und Besser“ über die natürlichen Verhältnisse mehr und mehr hinweggesetzt hat. Der schleichende Prozess ist nun mehr als „augenfällig“ geworden.

Ein Naturmensch verursacht etwa 2 Tonnen CO2 pro Jahr

 

Ohne Luft kein menschliches Leben – das gilt seit Urzeiten. Pro Liter Luft atmet jeder Mensch im Ruhezustand etwa 40 Milliliter CO2 aus. In einer Minute sind es bei der Atmung vier Liter, also 160 Milliliter CO2. Wenn man das auf ein Jahr - 24 Std/Tag mal 60 Minuten mal 160 Milliliter mal 360 Tage - umrechnet, kommen 82.944.000 Milliliter zusammen. Das sind 82.944 Liter. 22,4 Liter sind 1 Mol Kohlenstoffdioxid. Das sind insgesamt dann ca. 3703 Mol. Da ein Mol CO2 aber 44 g sind, beläuft sich die von uns an einem Tag ausgeatmete Masse an CO2 nach dieser Rechnung auf ca. 163 kg. Bei körperlicher Belastung aber kann die Luftmenge mehr als 12mal so groß sein.

Im Netz finden sich dafür folgende Angaben: 2.100 Kubikmeter Luft oder 168 Kilogramm CO2 in Ruhephasen gegenüber 25.500 Kubikmeter Luft oder 2.040 Kilogramm CO2 bei Dauerbelastung.- Als „Atmungswert“ könnten 1000 Kilogramm angenommen werden. Das sind 1 Tonne. Rechnet man dann noch eine Tonne dazu für Nahrungszubereitung und Lagerfeuer, käme man auf 2 Tonnen CO2 pro Jahr.

Was bedeutet „CO2-Kompensation“?

 

Zuviel CO2 trägt wesentlich zum Klimawandel bei, weil es in den Wärmehaushalt eingreift und so zu erhöhten Temperaturen führt. Weniger Kohlenstoffdioxid zu produzieren, ist also die Maxime. Denn Wärme führt schließlich zu mehr Verdunstung. Das wirkt sich auf das Wetter und langfristig dann auf die klimatischen Verhältnisse aus. Dieser Prozess ist auch nur langfristig zu stoppen. Natürliche Wachstumsprozesse verlaufen potenzial in die eine bzw. die andere Richtung.- Nur der Mensch meint, er könne die Verhältnisse nach seinem Gusto verändern. Kann er, aber die Ratio hat ihn auch so ausgestattet, dass er Verhältnisse ändern könnte, wenn ihm am nachhaltigen naturverträglichem Handeln etwas läge.

Das zu erreichen, wird nun versucht. Ein Mittel ist die „CO2-Kompensation“. Wenn sie durch klimafördernde Maßnahmen geschieht, ist das gut. Sie kann auch durch Bezahlen erfolgen. Wenn sie aber so erfolgt, und bei den Zahlern alles andere beim „Weiter so“ bleibt, sind alle zusammen die „Dummen“.

Mit den gezahlten Geldern werden zum Beispiel Aufforstungsprojekte im Regenwald oder der Einsatz von Solarlampen in Entwicklungsländern finanziert. Kompensation heißt konkret, dass an anderer Stelle dieselbe Menge CO2 eingespart wird, die im Vergleich dazu vorher mehr verbraucht worden ist.

 

Zwei Rechenbeispiele

Rechnerisch verursacht heute jeder deutsche Staatsbürger 11 Tonnen CO2. Neunzig Tonnen Einsparung CO2 durch 1400 LED-Lampenköpfe machen also von 4000 St. Peter-Ordingern immerhin acht wieder zu Naturmenschen! Zwei Tonnen erzeugt jeder. Das sind zusammen 16 t. Neun Tonnen würde jeder einsparen, das machte 72 und zusammen sind es dann 88 t. Für die Einwohnerschaft St. Peter-Ording müssten 9 Tonnen mal 4000 gleich 36000 t CO2 eingespart werden. Im Klartext heißt das: Da muss jeder einen „gewichtigen“ Anteil selber leisten.

Im Vergleich mit den Industrieländern soll Deutschland international im Mittelfeld liegen. Weit größere Klimasünder sind die USA und vor allem Australien.

7 Liter Benzin auf 100 Kilometer Autofahrt bringen etwa 15 kg CO2. Das ist ein durchaus möglicher Wert. Auf einen Kilometer ist das ein CO2-Ausstoß von ca.150 g. Bei einer Fahrtleistung von 10.000 km durch nur eine Person sind das dann 1,5 Tonnen pro Jahr. 90 Tonnen CO2 Einsparung sind also 60 Autofahrleistungen im Jahr weniger!

Die Zusammenhänge sind zwar komplex, aber man kann nachhaltiger leben

Nach Berechnungen setzt ein Europäer pro Jahr rund 10 bis 30 Tonnen Kohlenstoffdioxid frei. Bei US-Amerikanern soll der Wert zwischen 20 bis 40 Tonnen liegen. Genaue Abschätzungen über den CO2-Ausstoß sind auch deshalb schwierig, weil sich die Lebensstile der Menschen stark unterscheiden. So hängt ein CO2-Verbrauch etwa davon ab, wie häufig ein Auto benutzt oder ob im Urlaub in weit entfernte Länder geflogen wird. So haben wir es auch selbst in der Hand, wie viel CO2 jeder in die Atmosphäre abgibt. Dies wird dann als unseren eigenen CO2-Fußabdruck bezeichnet. Problematischer ist der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid durch Maschinen. Hier greifen viele Dinge ineinander, z.B. ob der Energieantrieb umweltfreundlich oder über Kohlekraftwerke erfolgt.- Aber die Kernenergie soll deswegen nicht wieder eingeführt werden. Die Probleme wären zusätzlich dann wieder ganz anderer Natur.

Hans Jörg Rickert, 3. Februar 2020, www.jb-spo.de