2018 September 2

 

Schulverband Eiderstedt sieht sich mit seinen Schulen gut aufgestellt

 

Umfassende Berichte vermitteln ein positives Bild

In der Regel tagen der Schulverband und sein Hauptausschuss viermal pro Jahr. Nach den Kommunalwahlen im Mai war es jetzt die zweite Sitzung, in der vor allem die Berichte der Schulleitungen und der Sachstand Baumaßnahmen anstanden. Auf Antrag von Bürgermeister Dirk Lautenschläger aus Welt war dieses Mal auch der pädagogische Leiter Rüdiger Hoff des Nordsee-Internates zwecks Vorstellung der Einrichtung eingeladen. Diese erwies sich als höchst informativ, so dass in Zukunft auch das „Internat“ einmal jährlich im Schulverband mit am Tisch sitzen wird, worauf man sich einstimmig verständigte.

 

Rüdiger Hoff stellte sich zunächst selber vor. Seit mehr als 10 Jahren zeichnet er als pädagogischer Leiter verantwortlich, seit Anfang 2018 gemeinsam mit Dr. Till Ergenzinger als kaufmännischem Leiter. Mit dem Gästehaus Campus Nordsee hat sich das Internat vor mehr als zehn Jahren mit dem Kauf des Geländes „Haus Gießen“ ein zweites Standbein geschaffen. In dieser Formation Nordsee-Internat mit Campus Nordsee sieht sich die aus den fünfziger Jahren stammende Einrichtung, die aus während des Krieges ausquartierten Berliner Oberschülern entstanden ist, derzeit gut aufgestellt. 110.000 m² Gelände vom Deich beim Karpfenteich bis zur Böhler Landstraße mit insgesamt 18 Gebäuden, darunter auch zwei Mehrfamilienhäusern mit bezahlbaren Wohnraum nicht nur für Internatsmitarbeiter, und 475 Betten, 80 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf 65 Vollzeitstellen, 100 bis 120 Internatsschülern aus vor allem Norddeutschland, aber auch NRW, Berlin und fünfzehn internationalen, 30.000 Schülermittagessen pro Jahr in der zur Nordseeschule gehörigen über das Internat betriebenen Mensa waren nur einige Daten und Fakten. In der Straße „Zum Karpfenteich“ haben u.a. auch die Musikschule des Kreises Nordfriesland und ein Tanzstudio ein Zuhause gefunden.- Die meisten Schülerinnen und Schüler kommen aus unterschiedlichsten Gründen. Die Motivation für den Internatsbesuch geht vorwiegend von den Eltern aus. Zwei Drittel sind Jungen und ebenfalls zwei Drittel der Internatsschülerschaft besuchen das direkt in Nachbarschaft befindliche Gymnasium der Nordseeschule, das andere Drittel dessen Gemeinschaftsschulteil im Fasanenweg im Dorf. Derzeit sind keine Grundschüler im Internat, aber ein Interesse dafür wird wieder erkennbar. Mit der Beschulung und Betreuung von Diabetikern in Kooperation mit Ärzten und Krankenhäusern – aktuell 15 – habe man sich zusätzlich einen Namen gemacht, der in Deutschland einmalig ist. Das Internat sichere den Schulstandort und werde für diesen auch als ein überregionales Aushängeschild wahrgenommen. Hoff machte kein Hehl daraus, dass man durchaus auch mit schwierigeren Schülerinnen und Schülern konfrontiert werde, sich aber auch von ihnen trenne, wenn es denn nicht anders ginge.

 

Für die Schulen gaben die Schulleitungen ihre durchweg positiven Berichte ab. Im Vergleich mit dem Vorjahr sind die Schülerzahlen stabil. Nils-Ole Hokamp vermeldete für die Nordseeschule eine erfreuliche Personalsituation – Engpässe in Physik, Chemie und Sport konnten ausgeglichen werden - und weiterhin ca. 700 Schüler, mit 500 im Gymnasium und etwa 200 im Gemeinschaftsschulteil. Dort sind es nur noch acht Klassen, im Gymnasium im Sekudarbereich 15, in der Oberstufe 8. Elf wechselten aus dem Gemeinschaftsschulteil mit dem mittleren Schulabschluss in das Gymnasium. Spanisch werde sehr gut angenommen. Für das Sportprofil sei alles vorhanden. Pädagogisch gäbe es besondere Herausforderungen durch schwierige Schüler. Dem begegne man mit einem „Systemsprengerraum“. Dort arbeiten die Schüler dann getrennt von der Klasse. Das ist u.a. durch personelle Unterstützung aus dem Internat ermöglicht worden.

 

Doris Birkenbach berichtete für Garding mit 74 und Tetenbüll 60 Kindern (Theodor-Mommsen-Schule in Garding mit Außenstelle in Tetenbüll). Dort hat es mit Michael Matz einen Hausmeisterwechsel gegeben. Elf Lehrkräfte sind es. Der Stundentafelwert kann nicht voll abgedeckt werden. In Garding haben 30 Kinder einen irgendwie gearteten Migrationshintergrund. In Deutsch als Zweitsprache (DaZ) werden deswegen zur Verbesserung der Basiskenntnisse neun Stunden DaZ-Unterricht erteilt. Alle Räumlichkeiten der Gardinger Schule werden genutzt, u.a. für den Hort, die betreute Grundschule und die Schulsozialarbeit.-

 

Boy Möller informierte über die Utholm-Schule mit 158 Kindern, darunter 40 Erstklässlern. Als zuständiges DaZ-Zentrum für Eiderstedt gibt es hier für 13 Kinder eine Basisgruppe. Außerdem werden 36 Kinder als DaZ-Aufbaustufen-Schüler entsprechend gefördert. Von den neun Lehrkräften an der Schule sind sieben in Vollzeit.

 

Schulverbandsvorsteher Rainer Balsmeier sah zusammenfassend den Schulverband mit seinen Schulen gut aufgestellt. Alle sind Nationalparkschule. Er wertschätzte das Engagement an allen Schulstandorten. Für den Schwimmunterricht wären seitens der DÜNEN-THERME noch Kapazitäten vorhanden. Das sollte man evtl. nutzen. - Stefan Cornils berichtete zu Baumaßnahmen. Die Schulhofsanierung in der Utholm-Schule ist abgeschlossen. Im Brandschutz muss dort nachgebessert werden. In Garding steht die letzte Dachsanierung an. Dort läuft auch die Ausschreibung für eine Sicherheitsbeleuchtung. Alle Sportplätze hat man im Blick. Beim Gymnasium stehen bis zum Frühjahr Laufbahnsanierung und Rasen an. In Tetenbüll ist die Sanierung einschließlich Drainage erfolgt.

Hjr, 28. September 2018, HN und www.jb-spo.de

Eisenbahnwochenende zum Mitspielen für Groß und Klein

 

Dieses Eisenbahnwochenende im Ev. Gemeindehaus St. Peter-Ording werden Felix und die anderen Kinder nicht so schnell vergessen. Er hatte sich schon vorher darauf gefreut, weil man da richtig mitspielen kann. Und die vierzehn Senioren und seit Kindertagen Hobbyeisenbahner aus Stuttgart, Bielefeld, Hamburg, vor allem aber Rendsburg und Umgebung sowie mit Ulrich Reuter aus St. Peter-Ording um Wilhelm Seehase aus Fockbek werden sich auch voller Freude daran erinnern. Ihre Spielzeugeisenbahnanlage mit den Loks und Waggons aus bedrucktem Blech im Maßstab 1 zu 32 und der klassischen Spur I aus den 1920er und 1930er Jahren wurde bestaunt.

Ungeheuer viele Interessierte standen auf einmal vor allem am frühen Sonntagnachmittag um die große Eisenbahnanlage mit dem Stuttgarter Hauptbahnhof und der Rendsburger Hochbrücke mit Schwebefähre herum. Sie schauten begeistert zu, wie die drei Züge von den vier Stellwerken – bedient vor allem von Kindern – Personen oder Güter von einem Bahnhof zum nächsten über je einen eingleisigen Abschnitt mit Gegenverkehr transportierten. Elf Stunden allein hatte der Aufbau am Freitag in Anspruch genommen, damit man dann tagsüber am letzten Septemberwochenende schwelgend von früheren Zeiten mit Dampfloks auf Reisen gehen konnte.

Wilhelm Seehase ist der „Bahnchef“. Möglich macht solche Veranstaltungen der Förderverein zur Erhaltung technischen Kulturgutes e. V. in Rendsburg. Die Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating und der Verein IG St. Peter-Dorf unterstützen dabei. Für alles andere sorgen die „Spielzeugeisenbahner“. Sie wiesen die Kinder in die Bedienung der Stellwerke ein, aber auch manchen Erwachsenen, dessen Spieltrieb erwacht war, und passten gut auf, dass „ihren Loks“ nichts passierte. Die sind nämlich wertvoll.

Unter den Loks war eine ganz „neu“: Es ist eine nach dem Vorbild der 2 B 1 Dampflokomotive mit 4-achsigem Tender hergestellte Spielzeugbahn. Diese Lok hat ein Vorlaufgestell mit zwei Achsen (2), zwei Achsen mit großen Rädern zur Kraftübertragung (B) und einen Nachläufer (1). Der Verein hatte das „gute Stück“ als Schrott geschenkt erhalten. Die Lok hatte im Krieg einen Bombenschaden erlitten. Ein Feinmechaniker in Sachsen, der auf Modelleisenbahnen spezialisiert ist, hat die kaputte Lok total zerlegt, repariert und neu zusammengebaut. Insgesamt zweieinhalb Jahre hat er daran gewerkelt. Die doch beträchtlichen Kosten hat dann die Spielergemeinschaft übernommen. Solche Lokomotiven wurden damals als Eilzug eingesetzt.

Weitere Zugarten waren außer Rangierzügen die so genannten D-Züge (Durchgangszug), Personenzüge und Güterzüge. Manche Züge hatten ganz bestimmte Zusatznamen, z.B. „Rheingold“ oder „Fliegender Hamburger“. Davon wissen die Hobbyeisenbahner zu erzählen. Ihre Augen leuchten dann und die der Kinder und Erwachsenen auch, wenn es um A, B, C, D geht. Das D weist nämlich auf den Kraftantrieb über vier Achsen und acht Räder für zum Beispiel Güterzüge hin.

Hjr, 1. Oktober 2018, HN und www.jb-spo.de

Mit „Welcome to the Worldchampionships in St. Peter-Ording“ begrüßte  Christoph Hanke, Vorsitzender der Strandsegler des Yacht Club St. Peter-Ording e.V. (YCSPO), von der Open-Air-Bühne des DÜNEN-HUS auf der Erlebnispromenade außer den 155 Piloten aus 14 Nationen und drei Kontinenten anlässlich der Eröffnung der Weltmeisterschaften im Strandsegeln vom 29. September bis 5. Oktober auf der Sandbank vor St. Peter-Böhl. Unter den vielen Gästen hieß er den Innenminister des Landes Schleswig Holstein Hans-Joachim Grote und den stellvertretenden Landrat des Kreises Nordfriesland Florian Lorenzen namentlich willkommen. Seinen Gruß richtete er ebenfalls an Bürgermeister Rainer Balsmeier, Bürgervorsteher Boy Jöns und Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff. Anwesend waren außerdem der Präsident des Seglerverbandes Schleswig-Holstein Jan-Dirk Tenge aus Kiel und der Präsident Alan Watson von FISLY, der International Land and Sandyachting Federation.

Der Yacht Club St. Peter-Ording e.V. (YCSPO) ist der älteste Landsegler-Club in der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Gründungs- und Vollmitglied der Fédération Internationale de Sand et Land Yachting (FISLY), die weltweit für den Strandsegelsport, dessen Regelwerk und internationale Wettkämpfe steht. Daneben ist der Verein Mitglied des Deutschen Segler-Verbandes (DSV).

Es ist bereits das vierte Mal, dass YCSPO die Weltmeisterschaften im Strandsegeln ausrichtet. Siebenmal hat der Club auch schon die Europameisterschaften durchgeführt. Das geschah und geschieht wieder mit vielen Helfern und ebenso vielen für die Verpflegung vor und nach den Wettfahrten. Es sind jeweils etwa einhundert.

Minister Grote würdigte das große ehrenamtliche Engagement und dazu die Übernahme des wirtschaftlichen Risikos. Er wünschte für den Wettkampf die besten Bedingungen und „Kommen Sie heil von der Piste zurück.“ Die Weltmeisterschaft in St. Peter-Ording mit seinem Strand nannte er ein „spektakuläres Ereignis“. - „Wir freuen uns unglaublich darüber, dieses Event wieder in Nordfriesland zu haben“, bekundete Florian Lorenzen in seiner Grußbotschaft. Jan-Dirk Tenge vom Seglerverband hatte außer lobenden Worten als Förderer des Segelsportes gemessen an den Kosten auch noch einen winzigen Beitrag in Form eines Flachgeschenkes dabei. Die Strandsegler gehören wie die Kiter und Surfer zu den besonderen Segeldisziplinen. „Ich freue mich wahnsinnig, dass es jetzt los geht“, so Constanze Höfinghoff, die besonders die Internationalität dieses Ereignisses betonte. Sie schlug zugleich den Bogen zum Unesco Weltnaturerbe, denn die Wettkämpfe finden mitten im Nationalpark Wattenmeer statt. „Wir freuen uns, diese Dinge hier machen zu dürfen!“

Damit knüpfte sie direkt an die beiden höchst eindrucksvollen Tanzpräsentationen der Tanzgruppe „Elementa“ aus Reinbek an. Die Tänzerinnen hatten zwischen Begrüßung und Grußworten zu den Themen „Plastik und Plankton“ und „Meeresmüll“ sehr nachdenklich gemacht und mit der besonderen Art der Interpretationen den Schutz der Umwelt und hier speziell des Wassers und der Meere gefordert.

Das tat auch Boy Jöns, der die zu bewahrende Natur der Strände mit ihrer Weite und ihrem Erlebnisgehalt für die Seele in den Blick rückte. „Tolle Tage hier bei uns auf der Sandbank“, war sein Wunsch.

Noch einmal eindrucksvoll wurde es, als die Strandsegler der 14 Länder jeweils einzeln vor die Tribüne fuhren, anhielten und die Flaggen der Nationen beim Erklingen der Nationalhymnen gehisst wurden. Nacheinander rollten ein: Belgien, Chile, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien Neuseeland, Niederlande, Schweiz, Spanien, USA, United Kingdom.- Bei dem Erklingen der deutschen Hymne „Einigkeit und Recht und Freiheit“ standen alle.- Was für eine Geste!- Was für ein Erlebnis, die Chilenen ihre Hymne mitsingen zu sehen!- Danach eröffnete Fisly Präsident Alan Watson die Weltmeisterschaften der Strandsegler 2018. „It‘s great to see everybody here. … The worldchampionship is officially opened.“

Kirsten Anton von YCSPO moderierte gekonnt. Christoph Hanke und Constanze Höfinghoff vermittelten mit der deutschen und englischen Version ihrer Beiträge zusätzlich internationalen Flair. Das Schlussbild dieser Veranstaltung bei etwas kühlem Wind, aber sonnigem Wetter vor der Kulisse des Weltnaturerbes Wattenmeer lieferten Piloten und Gäste vor den aufgereihten Strandseglern mit den Flaggen der Nationen und der Europaflagge, denn es sind gleichzeitig auch Europameisterschaften.

hjr, 29. September 2018, HN und www.jb-spo.de

"Mit diesen Bildern fing die Sammlung an!"

 

Zweite Ausstellung mit Bildern der Gemeindegalerie

Zweite Kunstausstellung mit Bildern der Gemeindegalerie

Zwanzig Künstler vermitteln im Kunsthaus Wittendün ihre Eindrücke von „Dorf, Dünen und Deich“

Der national und international anerkannte Maler Karl Friedrich Gotsch (1900-1984) schwärmte von der „großen Weite“, die er „in der elementaren Landschaft von St. Peter“ fand. Als Meisterschüler bei Oskar Kokoschka (1886-1980) kam er seit dem Sommer 1921 regelmäßig zusammen mit seiner Studienfreundin Hilde Goldschmidt (1897-1980) und nachfolgend weiteren Studienfreunden nach St. Peter. Nicht nur Maler, auch Graphiker, Buchkünstler, Musiker, Sänger, Schauspieler und Schriftsteller trafen sich hier. Gotsch, der dann seit 1945 in St. Peter ansässig war, schrieb 1969 dazu: „Damals wurde für uns Maler, Literaten, Musiker St. Peter-Ording geradezu ein zweites Worpswede. Wir Maler waren allenthalben hinter unseren Staffeleien zu sehen, und der damals noch bestehende tiefe Friede, die völlige Ungestörtheit gaben uns allen die notwendigen Voraussetzungen zum Schaffen.“ Eindrücke aus dieser Zeit und von später bis heute vermitteln die Werke von zwanzig Künstlerinnen und Künstlern, die in St. Peter-Ording gelebt und gearbeitet haben.

„Dorf, Dünen und Deich“ ist die zweite Kunstausstellung im Kunsthaus Wittendün in der Wittendüner Geest betitelt. Im April des Jahres eröffneten Galerie Tobien in Husum und Gemeinde St. Peter-Ording hier ihr Gemeinschaftsprojekt von Filiale und Gemeindegalerie, wozu Bauherr und Investor Roger Heim ideell den Weg mit bereitet hat. Daran erinnerte Bürgermeister Rainer Balsmeier in seiner Begrüßung mit einem großen Dank an ihn, Marid Taubert als ideengebende Geschäftsführerin der Galerie und Eckard Kloth, der die Sammlung seit 1984 bei Beratung durch Erich Duggen (1910-1989, Maler und Kunsterzieher) und Hans-Jürgen Krähe (Kunsterzieher und Studiendirektor a.D. am Nordseegymnasium) zusammenstellt und dafür bis heute ehrenamtlich die Verantwortung trägt. Ein glücklicher Umstand war, dass der Gemeinde von der Familie Duggen 2014 die Sammlung von Erich Duggen in Form einer Stiftung übereignet wurde. Zusammen mit dessen Werken hat die Gemeindegalerie von St. Peter-Ording heute über 1500 Exponate von 50 Kunstschaffenden. Zu seinem Dank an die Duggen-Familie richtete Balsmeier einen zusätzlichen und besonderen an Georg Panskus und Otto Thiele, die ehrenamtlich gerade zum Werden dieser Ausstellung sehr viel Zeit investiert haben. Dazu gehörten „Aussuchen, Schleppen, Zusammenstellen, Hängen, Beschriften und mehr“.

Dass die Gemeinde St. Peter-Ording Eigentümer einer solchen Kunstsammlung ist, bezeichnete Rainer Balsmeier als „einmalig“. Er bekannte, ein „solches Betätigungsfeld“ sei ihm „fremd“ gewesen, als er 1996 seinen Dienst hier angetreten habe, aber: „Ich habe mich davon anstecken lassen. Es ist eine tolle Geschichte, über diesen Weg etwas über die Gemeinde erfahren zu können.“ Dafür sorgte mit höchst interessanten Hintergrundinformationen Eckard Kloth, seit 1945 in St. Peter-Ording zuhause und ehemaliger leitender Verwaltungsbeamter. Er überraschte gleich damit, dass mit Gisela Schmidt – sie war auch anwesend – demnächst die 51. Künstlerin dazu käme. „Ein BiId wird gekauft – sieben kriegen wir geschenkt!“ Dazu erläuterte er: „Wir haben überhaupt wesentlich mehr geschenkt bekommen als uns verkauft worden sind. Heute ist es völlig ausgeschlossen, dass eine Gemeinde eine solche Kunstsammlung erwerben kann.“

Seinen Blick richtete Kloth auf zwei Bilder von Friedrich Karl Gotsch. Sie waren die ersten erworbenen und bildeten den „Grundstock“. Dargestellt werden das „Haus Kieferneck“ im Dorf – in ihm hat Gotsch gewohnt, und es existiert in gut gepflegtem Zustand heute noch – und auf dem zweiten Bild der Ordinger Deich mit dem Haus „Utholm“. Es war 1910 das erste Logierhaus (Hotel) in Ording, heute steht dort das Hotel „Zweite Heimat“.- Unter den von Erich Duggen ausgestellten Bildern berichtete er zu dem „Mädchen auf dem Pferdchen“, wie es zu seiner Kinderzeit hier „auf dem Jahrmarkt mit einem Karussell, einer Schieß- und Süßigkeitsbude und hundert Leuten“ zuging. Von Hilde Goldschmidt besitzt die Gemeinde ebenfalls ein Bild. Das ist das einzige von ihr und wurde erst vor einiger Zeit auf einer Versteigerung erworben. „Es ist ein Bild von St. Peter-Ording und auch in St. Peter-Ording gemaltes.“ Hans-Jürgen Krähe hatte von der Versteigerung erfahren und den Tipp dazu gegeben.

Eckard Kloth richtete abschließend den Blick in die Zukunft. Vor allem wünschte er dem Kunsthaus mehr Besucher als bisher.- In dieser Ausstellung „Dünen, Dorf und Deich“ kann man mit Bildern von Jean Philippe Cluzeau, Erich Duggen, Julia Ehlers, Annemarie Ewertsen, Carl Otto Fey, George Finlay, Barthel Gilles, Hilde Goldschmidt, Friedrich Karl Gotsch, Friedrich Griese, Hans Jürgen Jessen, Albert Johannsen, Peter Kleinschmidt, Fritz Kronenberg, Heinrich Kuhn, Michael Leps, Hubert Meiforth, Hans Olde d.J., Hans Rickers, Erhard Schiel und Beatrice du Vinage sogar auf Entdeckungsreisen gehen.

Galerie Tobien GmbH und Kunstsammlung St. Peter-Ording, Wittendüner Geest -  geöffnet Dienstag bis Samstag, 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 -17 Uhr – Eintritt frei

Hans Jörg Rickert, 30. September 2018, HN und www.jb-spo.de

Stephanie Entrich macht „Möwenchic“

 

Sympathisch ist sie, begegnet ihrem Gegenüber offen und lacht gern: Stephanie Entrich aus Köln. Jetzt war sie in der Galerie Tobien in St. Peter-Ording in der Wittendüner Geest zu Gast. Ihre Ausstellung dort läuft noch bis zum 03. Oktober und heißt „Möwenchic“, denn die Künstlerin macht in ihren Aquarellen Möwen chic.

Wer die verschiedenen Postkarten mit ihren Möwen sieht, erkennt ihren Ideenreichtum und ihre Kreativität. Ist einer nicht so gut drauf, gibt es einen Trick: Zeige ihm Postkarten mit Stephanie Entrichs Möwencharakteren und spätestens nach der 45. Möwe lacht er.

Cordula Gaebel aus ehemals dem Harz und jetzt Tating, selbst künstlerisch tätig, kam in die Galerie und setzte sich zu ihr an den Tisch, wo Stephanie Entrich ein neues Aquarell in Arbeit hatte. Ihr Blick fiel auch auf die verschiedenen Jahreszeiten-Möwenchic-Bilder. „Die Möwe mit dem Hut, die ist ja stark“, war spontan ihre Reaktion. „Die Gelegenheit ist günstig. Ich sitz‘ hier zum Signieren“, war die Antwort der Künstlerin. Die profitierte von dem Gespräch. Demnächst wird als weiterer Möwencharakter wohl eine Postkarte mit einer Jogging-Möwe im Angebot sein. Vielleicht auch im Strandsegler. Die hat sie nämlich noch nicht. Auch das Gespräch mit einem Lütjenseer verlief heiter.

Stephanie Entrich kann auch „ernst“, aber sie verströmt eher eine natürliche Heiterkeit. Sie war immer künstlerisch interessiert, „musste“ aber erst etwas „Vernünftiges“ lernen. So hat die Kölnerin grafisches Arbeiten gelernt und war 24 Jahre für Werbeagenturen tätig. Nebenbei malte sie: Die Kölner Stadttauben hatten es ihr angetan. Aber sie hat sich in den “Norden“ verliebt. So sattelte sie auf „Möwen“ um. Marid Taubert von der Galerie Tobien sah ihre lustigen Möwen, und nun ist sie nicht nur an der Nordsee, auch dort ab und zu Gast.

Ehemalige von Schule und Internat begingen ihr 61. Treffen

 

Der Bund der Ehemaligen St. Peteraner ist hervorgegangen aus dem Bund der Internatler des Internates des Gymnasiums St. Peter-Böhl aus den 50-iger Jahren. Man traf sich im September nun bereits zum 61. Mal. Das ist seit Langem immer im Herbst ein Ritual, das bereits am Freitag beginnt und am Sonntag darauf mit einem Frühschoppen endet.

Am Sonnabend findet jeweils die Mitgliederversammlung des Vereins des Bundes der Ehemaligen St. Peteraner statt. Benannt ist sie als „Palaver“, aber es geht dabei gesittet vor. Schließlich ist man im Internat „groß“ geworden. Wie sehr die Ehemaligen ihrem Internat und ihrer Schule verhaftet sind, wird dann auch immer wieder deutlich. Man tut Gutes für die Schule in Form von Spenden und Aktivitäten und wirbt für den Verein und für Schule und Internat. Schließlich ist der Verein ein Bindeglied zu ehemaligen Mitschülern/innen aus dem Kreis der Haupt- und Realschüler der ehemaligen Volksschule, der Realschule sowie vorwiegend des Nordseegymnasiums. Heute ist es die „Nordseeschule – Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil – EUROPASCHULE – St. Peter-Ording“.

Am Abend haben die Ehemaligen zusammen mit den heutigen Schülern und für diese ein Grillfest beim Café Lutz ausgerichtet. So kam man miteinander generationenübergreifend ins Gespräch. Felix Holzke moderierte das Treffen.

Das nächste Treffen gibt der Bund der Ehemaligen unter www.bund-der-ehemaligen.de bekannt. Dort können interessierte Ehemalige der St. Peteraner Schulen sich auch kostenfrei für das mehrmals jährlich erscheinende Rundschreiben registrieren.

Hjr, 04. Oktober 2018, www.jb-spo.de

Jugendausschuss macht den Weg frei für das „Kijupa“

 

Partizipation für Kinder und Jugendliche wird in St. Peter-Ording umgesetzt

Das war einmal eine etwas andere Sitzung des Ausschusses für Jugend, Kultur, Bildung und Sport in St. Peter-Ording. Am Verhandlungstisch für die Sitzung saßen außer Ingrid Brill (CDU) als Vorsitzender und den Mitgliedern des Ausschusses die Jungen Ilja Stell, Ivo Schade und Anton Sassen. Sie sind 10 bzw. 11 Jahre alt, wohnen in St. Peter-Ording und besuchen die Nordseeschule. Eigentlich sollte auch noch Dominic Fohrmann mit dabei sein, aber der konnte nicht kommen. Sein Großvater war aber anwesend, um ihm berichten zu können. Diese Vier sind die Vertreter der Kinder und Jugendlichen, die im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft die Präsentation des Ergebnisses des Workshops „Partizipation“ vorbereitet haben. Unterstützt wurden sie dabei von Marion Bernhardi, der zuständigen Sachbearbeiterin beim Amt Eiderstedt. Sie war im Januar 2017 seitens der Gemeindevertretung St. Peter-Ording über die Amtsverwaltung damit beauftragt worden, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Verfahren zur Kinder- und Jugendbeteiligung gemäß § 47 f Gemeindeordnung zu entwickeln. Nach einem wegen rechtlicher Vorschriften in Sachen Kinder- und Jugendschutz umfangreichen Vorlauf hat dann seit November 2017 eine Arbeitsgruppe gearbeitet und im Rahmen eines Workshops am 02. Juni 2018 mit 15 Jungen und Mädchen Vor- und Nachteile verschiedener Beteiligungsformen erörtert. Organisatorisch werden Beirat, offenes Kinder -und Jugendforum und Parlament unterschieden. Sie hatten sich für die Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlamentes (KiJuPa) entschieden.

Dazu gehören Wahlen, eine entsprechende Budgetierung - etwa 2000 € im Jahr - und laufende Unterstützung durch eine erwachsene Begleitung. Das präsentierten die drei Jungen den Ausschussmitgliedern anhand von kleinen Vorträgen. Jeder hatte dazu einen Teil übernommen. Das war schon beeindruckend, wie sie das machten. Im Sitzungsraum waren entsprechende Ausarbeitungen dazu in Plakatform ausgehängt. Ilse Stiewitt (SPD) wollte wissen, wo es so etwas gibt und wie das funktioniert. Für alle war klar, dass die Begleitung eine wichtige Voraussetzung ist, damit ein KiJuPa auch Bestand hat. Für die Jungen war eines ganz wichtig: „Wir wollen wählen dürfen.“ Sie möchten auch an Sitzungen der Ausschüsse und der Gemeindevertretung teilnehmen können und angehört werden. Das ist ebenfalls noch zu regeln. Aber erst einmal musste ein Empfehlungsbeschluss für diese her. Der fiel einstimmig.

 

Über den Start und die erfolgreiche Arbeit des „Jos“ (Konzept für Jugendzentrum/Offene Ganztagsschule/Schulsozialarbeit unter einem Dach) berichtete bemerkenswert Sandra Philippsen. Partizipation ist dort durch ein Jugendgremium – 16 Beteiligte - verwirklicht; 10 Schüler/innen arbeiten in der Hausaufgabenbegleitung mit; für Jim’s Bar sind sechs Assistenten ausgebildet, zwei weitere stehen bald als Barkeeper bereit. Meike Rother vom Olsdorfer Krug hat deren Ausbildung hervorragend unterstützt. Sozialer Tag, erneut Kids-Camp mit 30 Kindern in den Sommerferien, Willkommensfest für die Fünftklässler mit 50 Teilnehmern und vieles mehr stehen auf der Positivliste. Dazu gehört auch das Musical „In achtzig Tagen um die Welt“, welches Daniel Schädler vorbereitet und im November aufgeführt werden wird. Schulsozialarbeit und Prävention laufen, Oberstufenschüler nutzen das Jos für „Freistundenarbeit“ am Vormittag. Zeitlich sind wegen des Nutzungsverhaltens Umstrukturierungen vorzunehmen. Kompliment gab es seitens des Ausschusses für die Arbeit, die dort von den pädagogischen Fachkräften geleistet wird. Frank Mögel hat jetzt die frei gewordene dritte Stelle inne, die zugleich Vertretung in Sachen Schulsozialarbeit an den Schulen einschließt.

 

Die Anpassung der Gebührenstruktur in der Gemeindebücherei St. Peter--Ording führte zu umfangreichen Erörterungen. Wegen der umfangreichen Materie wurde das Fassen eines Empfehlungsbeschlusses nach Vorlage einer Neuzusammenstellung in Form einer Übersicht auf die nächste Sitzung vertagt. Eine Vereinheitlichung der Kosten bei Nutzung von Einrichtungen am Ort im Falle nicht vorhandener Gästekarte erscheint dem Ausschuss erforderlich zu sein. Der Vertragsentwurf über die Nutzung und Mitfinanzierung des Jugendpflegers durch die Kirchengemeinde St. Peter und Tating wurde einstimmig gebilligt. Die geplante Erweiterung der geplanten Promenade Teil II mit entsprechenden Aktivitäts- und Ruhezonen wird begrüßt.

Hjr, 01.Oktober 2018, HN und www.jb-spo.de