2022  OKTOBER   

Fast wie ein Event: Strandkorbversteigerung in Ording Nord

 

Nordseeflair direkt vom Strand mit nach Hause nehmen

So ein Nordseestrandkorb hat doch etwas. Er besticht in seiner klaren, rechtwinkligen Form mit dem geraden Schnitt der oberen Kanten der Seitenteile. Ein echter Nordseekerl! - Schnörkellos hat er Wind und Wetter getrotzt und seinen Gästen unvergessliches Nordseeflair geboten. Wer hat in ihm nicht schon Schutz vor dem starken Wind und dem fliegenden Sand gefunden? - Wer erinnert sich nicht gerne an wundervolle Strandkorbstunden bei Sonnenuntergang?

Heinz-Dieter Hecke hat es drauf. Das konnten an diesem Sonnabendnachmittag alle direkt miterleben, die sich zur Strandkorbversteigerung in Ording Nord seeseitig vor dem Deich auf dem Bermenparkplatz eingefunden hatten. 39 Nordsee-Strandkörbe und 32 Bojen hatten in St. Peter-Ording ausgedient. Sie waren aber noch so gut, dass sie als „Objekte der Begierde“ versteigert werden sollten. Das konnte nun nach zwei Jahren Pause wieder vor Ort stattfinden. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 hatte man das seitens der TZ im Internet gemacht.

Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck hatte es richtig eingeschätzt: Wer einen Strandkorb mit nach Hause nehmen wollte, musste schon bieten. Das empfahl sie bei der Begrüßung und überließ „Heinzi“ Hecke und seinem Team das Feld. Der sprach sich noch kurz mit Olaf Ibs und Julian Roddei ab, damit dann alles seinen geordneten Gang gehen konnte. Das musste bei der Versteigerung schließlich zügig laufen, und die Euros sollten fließen. So folgte auf einen Strandkorb immer eine Boje. Der versteigerte Strandkorb räumte dabei seinen Platz für den nächsten. Julian Roddei ließ die „Bojen“ immer noch einige Pirouetten tanzen. Das lief dann auch wie am Schnürchen. Mindestgebot für den Strandkorb waren 50 €, für die Boje 10 €, das in Zehnerschritten mit „Sprüngen“.

Strandkorb Nr. 1700 kam als erster unter den Hammer. „Heinzi“ Hecke hatte den richtigen Blick, erst links, dann irgendwo in der Mitte hinten, danach linksaußen und dann rechts. Er sah jeden erhobenen Arm. Wurde es zögerlich mit dem Bieten, hieß es „Zum Ersten, zum Zweiten und … zum Dritten.“- Nachgebote gab es hin und wieder auch. Nr. 1700 brachte der TZ 310 €. Höchstes Gebot waren 400 € für einen Strandkorb. Die erste Boje ging für 40 € weg, aber auch 70 € wurden geboten.

Merle aus St. Peter-Ording hatte es auf eine Boje abgesehen. Sie wollte ein Stück „Nordseeflair“ auf ihrem Balkon in Hamburg, wo sie jetzt lebt und arbeitet. 60 € waren ihr das wert. Man merkte, sie hatte ihren Spaß.- Timo aus Jena ersteigerte einen Strandkorb für 320 €. Er arbeitet zurzeit auf der Baustelle „FamilienTreff“. Das sei das „Weihnachtsgeschenk“ für seine Frau, meinte er mit einem Lachen.- Ein Hamburger Paar mit Nordseedomizil in Wasserkoog hatte sich seine möglichen Strandkörbe auf einen Zettel geschrieben. Einer sollte heute mit.- Majana aus Holstenniendorf im Kreis Steinburg am Nord-Ostsee-Kanal brauchte für die „maritime“ Einfahrt Bojen. Alte Dalben vom Kanal hatte sie schon. Dass auch noch ein Strandkorb dazu gekommen ist, war dann der Spaß an der Freude.- Manche Bojen und Strandkörbe blieben aber auch im Ort: z.B. für den Friesenwall, für das Vermietungsquartier oder sonst einen Grund.

 

Die TZ nimmt diese Einnahme gerne mit. Schließlich sollen für das nächste Jahr 60 neue Strandkörbe angeschafft werden. Da reicht das heute eingenommene Geld zwar lange nicht, aber es trägt seinen Teil dazu bei.- Viel wichtiger ist der Eventcharakter dieser Veranstaltung. Da kommt Nähe zu SPO rüber. Das verbindet mit dem Ort und dient der Imagebildung der „Marke SPO“ mit dem neuen Logo für die „Pfahlbauten“. In deren Nähe stehen doch schließlich die Strandkörbe.

Hans Jörg Rickert, jbspo - 15. Oktober 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2017     April     „Nordseeflair“

Die Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording zu Gast im Ev. Gemeindehaus

 

 

Die Seniorinnen freuten sich über die Informationen und Tanzvorführungen

 

Irgendetwas ist immer Thema beim monatlichen Altenkaffee im Ev. Gemeindehaus. Dieses Mal ging es um die Eiderstedter Tracht. Dazu berichtete Marion Dittmer. Sie ist die Leiterin der Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording. Seit 1981 gibt es die Tanzgruppe, die sich in der Eiderstedter Festtagstracht gekleidet präsentiert.

Waltraud Rüß ist seit Ewigkeiten die gute Seele dieses Kirchenkaffees für die Senioren.

Sie bereitet alles vor. An diesem Donnerstagnachmittag waren nur Seniorinnen anwesend. Senioren sind selten dabei, und wenn, dann nur wenige. Das ist so, und darüber muss man sich auch nicht unterhalten. Gesprächsstoff gibt es immer genug, und man freut sich auf diesen monatlichen Nachmittag.

Mit dabei waren an diesem Donnerstagnachmittag:

Edda Bury, Christa Prigge, Waltraud Rüß, Sigrid Borchert, Gitta Kubatzki, Ria Christiansen, Ursula Schön, Edith Kirchhoff, Eva Matthiessen, Bertha Jacobs, Rosemarie Hoppe, Ursula Müller, Karin Janek, Erika Prenzel, Marlies Schulz und Rita Hagelstein sowie Pastorin Sylvia Goltz.

 

In Anlehnung an den vergangenen Erntedankfestsonntag griff sie das Thema Ernte auf und stellte in Gedanken ein Glas mit Erinnerungssteinen in den Mittelpunkt der Runde. Jeder Stein stand für einen Buchstaben des Alphabetes. Die konnte man sich auch mehrfach vorstellen. Beim Ernte-ABC merkte dann jede Teilnehmerin, dass es ja nicht nur Erntegüter sein müssen, sondern dass es auch anderes gäbe, an das man sich gerne erinnerte und was uns mit Kraft und Rückgrat durchs Leben gehen lässt.

 

Die Tänzerinnen und Tänzer der Trachtentanzgruppe trafen etwas später ein. Marion Dittmer erläuterte die Tracht für Frauen und Männer und die für unverheiratete Mädchen.

Diese tragen eine Kappe und eine Kette mit einer Brosche. Ihr besonderer Schmuck ist der rot unterlegte Gürtel, dessen Ende in der Mitte herunterhängt. Die Frauen haben zum Gürtel (ohne herabhängende Glieder) eine goldbestickte Haube, eine große Brosche mit zwei „Satelliten“ und eine mit Schmuck besetzte Tasche. Die Männerkleidung ist bis auf die Gürtelschnalle und die Hemdblusenknöpfe schlicht gehalten. Alle tragen weiße Strümpfe zur sonst schwarzen Kleidung.

Die Tanzvorführungen begannen mit einem Kreistanz aus Norddeutschland.

Es war in diesem Jahr nach Corona erst der zweite Auftritt der Tanzgruppe. Aber das Tanzen hatte man nicht verlernt! – Mit der Erteilung des Segens schloss der Nachmittag.

Hinweis: Näheres zur Tracht und zu Tänzen ist zu finden unter www.jb-spo.de 2018 im Monat April „Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording steht für Tradition und mehr“

Hans Jörg Rickert, 09. Oktober 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2017      Mai        11. Kultur Himmel an Himmelfahrt in St. Peter-Ording - Tradition und Kultur spannen einen Bogen über

Eiderstedt

2018      April      Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording steht für Tradition und mehr

            Juni       Eiderstedt-Tag im Museum mit überaus guter Resonanz

 

 

 

In eigener Sache

 

 

Liebe Leserinnen und Leser dieses Jahrbuches!

 

Am 12. Oktober 2022 übergebe ich mein JAHRBUCH-SPO

an unsere Gemeinde.

 

1996 hatte Heiko Gauert die Idee, am Ende eines Jahres eine Zusammenfassung wichtiger Ereignisse in einem Jahrbuch festzuhalten. Ab dem Jahr 2000 half ich ihm bei der Fertigstellung des Buches und übernahm 2003 seinen Fresenborg-Verlag und gab ab 2003 das Jahrbuch bis 2011 in Buchform heraus. 

Ab 2010 half mir Hans Jörg Rickert mit Texten und Fotos. Ab 2012 stellte ich das Jahrbuch nur noch im Internet vor, vornehmlich mit Fotos und Texten von Hans Jörg Rickert. 2022 meldete ich den Fresenborg-Verlag ab.

 

Bis heute habe ich alles selber finanziert. Werbung, die zwar Geld eingebracht hätte, auf die man aber kaum Einfluss hat, empfand ich für Ihr Lesevergnügen als störend.

 

Stets haben wir uns bemüht fair, sachlich und überparteilich zu berichten. Uns machte es viel Freude, unsere Texte mit vielen Fotos zu unterlegen. Sie haben sicherlich merken können, mit welcher Begeisterung wir unsere Landschaft, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger vorstellten. Blättern Sie bewusst in unseren Seiten. So vielfältig war und ist das Leben in St. Peter-Ording und auf Eiderstedt!

 

Hans Jörg Rickert wird voraussichtlich auch weiterhin Texte für das Jahrbuch verfassen und mit Bildern versehen. Für die HN ist er nur noch in deren direkten Auftrag tätig. 

Mein zweites Hobby, die Malerei, macht mir Freude, und mit der Kunstsammlung der Gemeinde habe ich ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld.

 

Unser Bürgermeister versprach mir, dass die vielen Fotos und Texte aus unserer Gemeinde für unsere Gemeinde erhalten bleiben. Der Gemeinde wünsche ich, dass sie das JAHRBUCH so in ihre Internetseiten einbauen kann, dass immer mehr Interessierte sich daran beteiligen, ob als Autoren oder Leser.

 

Über all die Jahre haben wir, soweit man es aus den Besucherstatistiken entnehmen kann, eine treue Leserschar und im Schnitt jeden Monat über 7000 Besucher unserer Seiten.

 

Ich danke Hans Jörg für seine unermüdliche Bereitschaft, über so Vieles zu berichten. In SPO und Eiderstedt fuhr er auf eigene Kosten u.a. viele Kilometer mit dem Auto zu verschiedensten Veranstaltungen.

Ein Bericht erstellt sich nicht von allein.  Dieser soll die gekonnte Zusammenfassung einer Veranstaltung sein,

erfordert das Wissen um die Themen und die zu machenden  Fotos, die oft noch bearbeitet werden müssen.

Die Übergabe oder das Verschicken der Dateien an mich erfolgte zum Schluss. Ich habe dann mit einem Programm alles, was ich verantworten konnte, auf unsere Seiten gebracht, was auch wiederum viel Zeit und Mühe kostete.  

 

Man glaubt es kaum: Uns hat das auch noch Spaß gemacht!

Oft haben wir uns über unser „eingespieltes Team“ und gelungene Berichte gefreut.

 

Danke an Sie, unsere Leser!

 

Und Danke an die Gemeinde, dass sie das Jahrbuch weiterführen will.

 

Ihr Georg Panskus

Herbsttage auf Eiderstedt zwischen Ording und Ehstensiel

 

Touristisch scheint Ruhe eingekehrt, doch es geht lebendig zu

 

Sonnabend, 1. Oktober 2022

 

Um die Mittagszeit in Ording

Die Regenwolken vom Vormittag sind verschwunden, es hat aufgeklart. Wer meint, am Ordinger Strand sei nichts los, irrt. Das Wasser war in der Nacht hoch aufgelaufen, aber der Flutsaum des Nachthochwassers zeigt, dass es sich wieder weiter zurückgezogen hat.

Der Meersenf auf den Vordünen blüht bis in den Oktober hinein. Er gehört zu den Kreuzblütlern, ist meistens einjährig und ein Stickstoffanzeiger.

Für die Kiter ist es wunderbar, aber auch die anderen Strandgäste genießen den Herbst, besonders die mit Hunden. Die meisten von ihnen halten sich an die Regeln. Sie schätzen die Freizügigkeit, die St. Peter-Ording ihnen und ihren Lieblingen bietet.

Gegen Abend in Ording Nord vor Brösum

Das Abendhochwasser ist aufgelaufen. Der Blick vom Deich reicht weit, erst über die Pütten, dann in Richtung Brösum. Herbstlich zeigt sich die Natur.

Montag, 3. Oktober 2022

Auf dem Wege vom Hochdorfer Garten zur alten Ehster Schule am Bohmarnweg fallen auf den Fennen erst die Kiebitze auf. Sie sammeln sich um diese Zeit. Dann lässt sich ein riesiger Schwarm Stare nieder. Auf Eiderstedt heißt er „Spree“. Das ist sein plattdeutscher Name. Die Kiebitze wirken in deren Überzahl wie verschwunden.

Im Ehster Vorlandwatt sind Schnepfen, Rotschenkel und Strandläufer auf Nahrungssuche. Auf den Lahnungsreihen sitzen Möwen. Auch ein weißer Reiher stelzt dort seinen Weg. Es ist nicht mehr lange bis zum Abendhochwasser.

Die Sieltore von Ehstensiel sind beidseitig geschlossen, aber das Siel ist so eingestellt, dass Meerwasser in den Sielzug fließen kann. Das Außensiel von Ehst droht zu verschlicken. Da ist es dann gut, wenn das Wasser Schlick und Schwebstoffe bei Ebbe wieder ins Außentief befördern kann. Dreimal musste in diesem Jahr schon mit Extraarbeiten nachgeholfen werden. Auch das Tümlauer-Koog-Siel droht zu verschlicken bzw. versanden.

 

Freitag, 7. Oktober 2022

Am Grudeweg zwischen Brösum und Norderdeich sind die ersten Nonnengänse eingetroffen. Sie sehen sehr gut genährt aus. Kiebitze sind in ihrer Nähe.

Beim Blick über den Deich fliegt gerade ein Schwarm vom Deich auf ins Vorlandwatt, wo sie sich niederlassen. Ihre Körper spiegeln sich auf den nassen Flächen. Demnächst werden sie abgeflogen sein. Auch die Deichschafe sind bald wie die Rinder nicht mehr auf den Fennen zu sehen.

Die scheinen dann wieder allein den vielen Gänsen zu gehören, die mehr und mehr zu einer Plage geworden sind. „Schutzwürdig“ jedenfalls sind sie nicht mehr, denn ihre Population hat sich mehr als erholt.

Die Anzahl der hier überwinternden Nonnengänse (Weißwangengans) ist einfach zu hoch wie auch die der Graugänse. Auch deren Population hat übermäßig zugenommen.- Da kann der Flug der Gänseschwärme über den Fennen noch so faszinierend sein.

Hans Jörg Rickert, 08. Oktober 2022

Vertell mi wat op Eiderstedt

 

De schöönste Halfinsel

Marianne Ehlers ut Welt lees un vertell in’t Museum Landschop Eiderstedt

 

In’n Harvst is Tiet för „Vertell mi wat op Eiderstedt“. Dat hett sik in de letzten Johren bi uns op Eiderstedt inbörgert un is en feine Saak worrn. Dor warrt bericht un Geschichten vertellt, de wat mit Eiderstedt to doon hebbt. Dat gifft ok so’n Podcast vun de Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording. Dor kannst dat denn hören. Liekers is dat je man schöön, wenn dat ok echt op Platt un vun Eiderstedtsche Lüüd vertellt warrt.

So een is Marianne Ehlers. Se is in Welt opwussen un wedder na Welt torüchkamen. So is dat: Wenn du dien Fööt hier in’e Klei sett hest, denn hölt de Klei di fast. De lött di ni los. Hest dat al mal beleevt, wat du in‘e Klei insackt büst? Denn kannst ok mitsnacken. Din Fööt hest beholen, dien Steveln avers sitt in‘e Klei fast. So is dat mit een, de op Eiderstedt tohuus is. Dat hölpt nix, muttst eenfach wedder dorhen.

Nu weer Marianne Ehlers vun Welt na St. Peter in’t Museum kamen un harr Geschichten mitbröcht:

 

 

Ehr eerste hannel vun’t Fröhjohr. Keen Wunner, dat is hier op Eiderstedt en wunnerbor Tiet. In Welt – ok sünst op Eiderstedt - sühst överall an‘e Wegen un Straten de Oosterklocken blöhen. De Osterhaas is ok op‘e Fennen in’e Gang, un dat duert ni mehr lang, denn sünd ok de Swulken wedder dor.

 

 

Wat denn hier ok sapen warrt, is je kloor. Wenn sik denn Lüüd drapen un sik erinnern doot, geiht dat ok üm’t Supen. So’n Eiergrog is je ok wat Schönes. So vertell se denn ok vun’e Schankweertschop in Kat’nsiel. Wilhelm Andresen weer dor tohuus. He hett sik in’e Welt rümdreven un is wedder trüchkamen un dat Rezept vun’n Eiergrog hett he vun sien Mudder övernahmen. Noch as richtig ole Fru harr se in’e Gaststuuv ehren Disch un klöppel. Wenn Gäst kemen, güng se in’e Köök, keem mit de Eiergrog torüch, stell de Gäst den hen un klöppel wieder. Dat Klöppeln hett Wilhelm vun ehr ni övernahmen. Liekers, mit den Eiergrog kunn he üm. Dat Rezept harr he intus. He snack mit jedeen, sä Du to all un weer en vergnöögten Kerl. Man, he kunn ok fuchtig warrn. Nu leevt he ok ni mehr. Sien Söhn hett de Weertschop övernahmen. Wat’n Glück!

Marianne Ehlers harr ok ehr Poesiealbum dorbi. Ehr Schoolkolleeg Johann Siemens weer mit ehr in de eenklassige School vun Welt - de geev dat 1968 noch - in den Johrgang över se un güng denn na Garrn‘ to School, to’n „Aufbauzug“.- Dat weer to de Tiet je Usus, wat Mitschölers in dat Poesiealbum wat intodregen harrn, wenn se de School verlaten deen. Dat harr Johann ok daan. Nu kunn he sien Indrag na över foftig Johr lesen:

 

Gedenk der Schulzeit Jahre,

Gedenk der Schulzeit Glück,

Das sind die schönsten Jahre,

Sie kehren nie zurück.

Zur frdl. Erinnerung an Deinen Mitschüler Johann Siemens

Welt, den 6.2.1968

 

Lackbiller harr he ok inkleevt. En Schoolbild mit al de Schoolkinner harr Marianne Ehlers ok dorbi.

Sin Dochder Katharina höög sik een. Ok de annern Lüüd, de kamen weren. De weren vun Hamborg, Lübeck, ut Burg in Dithmarschen, ut Rendsborg. En Fru keem ut’n Schwarzwald un twee ut de Schweiz. De Dree wullen blots mal beleven, wo sik Plattdüütsch echt anhören dee, un weren begeistert. Se hebbt ok wat mitkregen!

Dat geev ok noch Geschichten vun de Schrieverslüüd Hermann Bärthel un Reimer Bull , een ut Hamborg, een ut Dithmarschen, ok vun Rudolf Kinau. De is je op Finkwarder tohuus ween.- Dat geiht bi Plattdüütsche ni anners: Platt is en Weltspraak. Dat schullen de Tohörers doch ok weten.

 

Katja Sinn – se hett dat Leit vun’t Museum – dank Marianne Ehlers för de feine Avend. Dat dee se op Hochdüütsch. Se kann keen Platt! Dat is man schaad. Sachts, Plattdüütsche köönt dormit üm.

Hans Jörg Rickert, 09. Oktober 2022

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de Plattdeutsch

Plattdeutsch 2           Vertell doch mal  – Landweertschop vör foftig Johren bet hüüt

Plattdeutsch 3           Op Eiderstedt – in’e Schankweertschop vun Katensiel

                                    „Dat Leven is en Sommerdroom“ – Marianne Ehlers lees un vertell

Plattdeutsch 4           So schöön heff ik den Harvst noch ni beleevt

Komm, wie du bist!

 

Fotoausstellung und Workshops zum Brustkrebsmonat Oktober

 

Acht mutige Frauen aus Dithmarschen zwischen 31 und 72 Jahren wollten aus ihrer Krankheit Brustkrebs kein Tabuthema machen. So entstand 2021 eine Fotoausstellung mit dem Ziel, krebskranke Menschen zu ermutigen und Nichterkrankte zu sensibilisieren, Vorsorgeangebote anzunehmen.

Gudrun Arndt, Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Eiderstedt und der Stadt Tönning, hielt es für wichtig, das Thema Brustkrebs vom 3. bis 7. Oktober auf Eiderstedt in den Focus zu nehmen. Sie ergänzte die Ausstellung durch einen Bücher-/Infotisch und organisierte dazu Workshops mit Achtsamkeitsübungen und kreativen Einheiten. Veranstaltungsort war die kath. St. Ulrich-Kirche.

 

Die Räumlichkeiten waren dafür bestens geeignet. Die katholische Kirchengemeinde, Blumen Crantz und das Ambassador unterstützten entsprechend mit Material und Schmuck, so dass der Raum mit den verschiedenen Fotos und den Möglichkeiten zur Initiative bzw. des Vertiefens in das Thema eine wunderbare Atmosphäre bot. Gudrun Arndt begleitete die Ausstellung fast durchgängig durch Anwesenheit und Gesprächsbereitschaft.

Die von ihr initiierte Aktion fand Beachtung und wurde gut besucht. Die Workshops waren jeweils ausgebucht. Bei diesen waren es meistens Frauen, aber sonst war der Anteil von Frauen und Männern in etwa gleich. Die Eröffnung geschah im Rahmen einer ökumenischen Andacht mit Ute Große-Harmann und Andrea Streubier. Amtsvorsteher Christian Marwig sprach ein Grußwort.

Die Ausstellung war von Itzehoe nach St. Peter-Ording gekommen und geht jetzt weiter nach Bredstedt. Zu allen Materialen gehört auch ein mitwanderndes Gästebuch. Darin war vom 6. Okt. 2022 folgender Eintrag einer Besucherin zu finden:

„Mitten in der Ausstellung zwischen diesen tapferen Frauen an einem Klangschalenworkshop teilzunehmen, war sehr bewegend und energiespendend.“

Hans Jörg Rickert, 07. Oktober 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022      Aug.      INFORMATIONEN zur Gemeindepoltik: Sehr viele Themen für den Sozialausschuss

 

 

 

„Urban Sketching“ – Ausstellung im MLE zum Projekt mit der NOS

 

Museumsleiterin Katja Sinn fördert die Kooperation mit den Schulen

 

Mitten im Dorf nicht weit vom Deich in der Olsdorfer Straße Nr. 6 gegenüber dem Olsdorfer Krug befindet sich das Museum Landschaft Eiderstedt. Im Haus Jensen von 1752 wird die Geschichte der „Landschaft Eiderstedt“ anhand von Ausstellungsgegenständen, besonderen Sammlungen und Dokumenten präsentiert. Dazu gehört auch die Geschichte von St. Peter-Ording.

Ihr ist mit der ständigen Sonderausstellung „Vom Armenhaus zum Badeparadies“ ein Zeitabschnitt von etwa 1837 an gewidmet. Aber zu sehen und zu bestaunen ist im Museum eben nicht nur, was der heutigen Tourismusdestination seinen Ursprung verdankt. So gehören zur Sammlung u.a. zum Beispiel das Kirchensiegel von 1373, die Eiderstedter Tracht, die Eisenbahn und natürlich Informationen über die erste Besiedlung der Halbinsel. Plötzlich ist man dann auch bei den Wikingern. Aber ebenso ist der dem Eiderstedter Ordonnanzcorps von Prinz Friedrich zu Schleswig-Holstein gestiftete Reiterpokal ausgestellt, der diesen für die im Freiheitskampf der Schleswig-Holsteiner 1848 geleisteten Dienste überreicht worden ist. So beinhaltet jedes Stück der Sammlung gleichzeitig „das Leben von Menschen“.

Das möchte Katja Sinn nicht nur den das Museum aufsuchenden Gästen und Einheimischen vermitteln, sondern vor allem auch dazu animieren, das Museum Landschaft Eiderstedt überhaupt zu besuchen.-

Museumsbesuche scheinen in den vergangenen Jahren bei jungen Menschen aus der Mode gekommen zu sein. Das Internet hält alle Informationen bereit. Aber die „originale Begegnung“ ist mehr. Das merken dann alle, wenn sie ein Museum aufsuchen.

Deswegen ist Katja Sinn auf die Schulen zugegangen. Den Flyer „13 Highlights“ hat ein Englisch-Oberstufenkurs des Gymnasiums der Nordseeschule St. Peter-Ording ins Englische übertragen. Mit Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs – Geschichtskurs – entstand die Ausstellung „Eiderstedt im Nationalsozialismus“. Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Theodor-Mommsen-Schule Garding machten eine Ausstellung zum Fahrrad und seiner Geschichte.

 

Im Juni dieses Jahres gewann sie dann die Kunstlehrkräfte Hinrich-Bahne Schrade und Susanne Pauls mit 60 Schülerinnen und Schülern der 10. Klassenstufe des Gymnasiums für das Kunstprojekt „Urban Sketching“. Ausgegangen wurde dabei vom Flyer „13 Orte“.

Mit seiner Hilfe lassen sich rund um das Museum 13 historische Orte entdecken. Dazu gehören die Kirche St. Peter, das Haus Jensen, der Glockenturm, aber auch das „Café diem“ oder das Restaurant „Kiek in“.- Am Ort des heutigen Cafés stand einmal das Hebammenhaus.  Das „Kiek in“ war vorher ein Schreibwarenladen. Das „Eiderstedtrelief“ an der Stirnseite ist nicht alt, wie man denken könnte. Es ist beim Umbau zum Restaurant gefertigt und eingemauert worden.

Ein Anliegen der Museumsleiterin war bei diesen Kooperationen auch immer „die Begegnung mit dem Museum und in ihm mit Ausstellungsstücken und eben auch mit Orten sowie Zeitabschnitten. So hatte sie jetzt die Schülerinnen und Schüler des Kurses Kunst mit ihrem Lehrer Hinrich-Bahne Schrade zur Eröffnung der „Urban Sketching“- Ausstellung eingeladen. Er kam mit einer kleineren Abordnung und hatte im Vorwege Arbeitsaufträge erteilt.

Katja Sinn hatte aus den 60 im Juni entstandenen Bildern zu den 13 verschiedenen Orten je ein Bild ausgewählt und gerahmt. Aufgehängt sind die 13 Schülerarbeiten im Gang vom Eingangsbereich mit Empfangstresen und der „Grauen Frau“ zur Abteilung „Wohnen und Leben auf Eiderstedt“. Er ist zwar eng, eignet sich aber dennoch gut für solche Präsentationen.

Die Schülerinnen und Schüler kommentierten jeweils eines der dargestellten Werke, gingen auf den betreffenden „Ort“ und die Darstellung ein. Das Erstaunen über die Art der Ausstellung und die damit erfolgte Würdigung ihrer Arbeiten wurde dabei spürbar. Jedes Bild wirkte für sich. Die gewählten Techniken reichten von Aquarell bis zur Zeichnung mit Fineliner. Entscheidend war für alle nicht die Qualität, sondern die erfolgte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ort, die auch erkennbar wird.

Für Katja Sinn war wichtig gewesen, dass die Jugendlichen auf diese Weise historische Orte bewusster kennen gelernt haben und die Möglichkeit hatten, ein Bewusstsein für den Zusammenhang von Geschichte und Gegenwart zu entwickeln. Der Wandel eines Ortes, an dem sich Leben ereignet hat, kann so wirksamer erkannt und damit auch erfahren werden. „Das Museum Landschaft Eiderstedt ist ein Ort für Euch“, machte sie ihnen klar.- Bahne-Hinrich Schrade dankte der Initiatorin und seiner Klasse, dass und wie sie sich auch heute auf dieses Projekt eingelassen haben.

Der sich anschließende Besuch der Ausstellung zum Nationalsozialismus des jetzt 13. Jahrgangs machte dann noch deutlich, dass bei ihnen eine Beziehung zum Museum entstanden ist.

Hans Jörg Rickert, 08. Oktober 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022

März                     Sonderausstellung zu „Fahrräder der Geschichte und der Zukunft

Juni                       Kunstprojekt „Urban Sketching“ des 10. Jahrganges des Gymnasiums

Juli                        Bis 27. November – Ausstellung „Eiderstedt im Nationalsozialismus“

Sept                      Museum Landschaft Eiderstedt profitiert vom FSJ Kultur

Drei Stunden Auszeit vom Flüchtlingsalltag

 

Rundfahrt in St. Peter-Ording mit dem Hitzlöper

Eine Gesellschaft braucht Leute wie Jutta und Heinz-Georg Fohrmann, Regina und Rüdiger Zander und eigentlich ganz viele davon. Sie sind in St. Peter-Ording ehrenamtlich tätig für Flüchtlinge. Dass sie bei den neuen Mitbürgern angekommen sind, merkt ein Außenstehender sofort. Dafür sorgen vor allem die Kinder, die meistens schnell ein Vertrauensverhältnis aufbauen können.

Die Flüchtlinge kommen nicht nur aus der Ukraine wie Julia und ihre Schwester Tetjana mit ihren beiden Jungs Maxim (3 Jahre) und Timur (5). Auch das ältere Ehepaar Olga und Reif lebt jetzt hier. Aber da ist auch der aus Syrien stammende Kahled. Aus Afghanistan kommen Nazgol und ihr kleiner Bruder und aus Eritrea Zabiba mit ihren beiden Mädchen. Sie und dazu viele andere mehr leben nun schon ein, sieben oder vier Jahre auf Eiderstedt.

Maxim und Timur haben seit kurzem einen Platz in der Kita. Kahled und Tetjana sind dabei, Deutsch zu lernen. Nazgol hofft ab Frühjahr auf einen Ausbildungsplatz. Deutschkenntnisse sind dafür wichtig. Ohne sie gehen eine Ausbildung oder eine berufliche Tätigkeit nicht. Das erschwert das Leben zusätzlich zu dem Leid, das ihnen allen gemeinsam ist: Die Heimat verloren zu haben. Aber sie haben es auf sich genommen bzw. nehmen müssen. Tetjana telefoniert täglich mit ihrem Mann, der in der Ukraine Soldat ist. Aber es bleibt immer eine Ungewissheit.

Nun gab es für alle eine Auszeit von mehr als drei Stunden vom Flüchtlingsalltag.

Franz Jörgensen - auch so einer, den man nicht missen möchte - hatte eine Idee. Mit dieser wandte er sich an Heinz-Georg Fohrmann, und schon kam man miteinander der Verwirklichung immer näher. Mit ins Boot genommen wurde Synje Detlefsen. Sie ist die Migrationsberaterin in der Fachstelle Migration Eiderstedt in Tönning, die freitags auch Beratung in St. Peter-Ording anbietet.

So kam es am Sonnabend, 1. Oktober, um 11 Uhr ab der Strandüberfahrt in Böhl mit dem Hitzlöper zur Fahrt durch St. Peter-Ording. Thomas Westphalen hatte sofort zugesagt. Selbstverständlich war für ihn, dass das kostenfrei sein muss. Beide Wagen waren angehängt, aber es waren weniger Mitwollende erschienen, als man erhofft hatte. Das Wetter war zunächst nicht gerade einladend, wenn es auch später noch richtig schön wurde. Aber die Tönninger und Gardinger mussten sich auch erst auf den Weg nach St. Peter-Ording machen. So waren es dann insgesamt mit allen Begleitern nur 30 Personen. Für sie war in einem Wagen Platz, und sie freuten sich auf diese gemeinsame Tour.

Es war die ganz normale Rundfahrt, aber gemeinsam mit Thomas Westphalen legte man Wert darauf, wichtige Ortspunkte wie Schule, Kita, Kirche und öffentliche Einrichtungen in den Blick nehmen zu können, um zu erfahren, wo was zu finden ist. Außerdem wollten die Ehrenamtlichen und Synje Detlefsen allen ein gemeinsames Erlebnis zukommen lassen, auch zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen.

Die Fahrt endete nach etwas über einer Stunde in der Pestalozzistraße beim Jos. Auch darüber wollte man informieren. Es ist ein Treffpunkt für Jugendliche, und dieser war wunderbar geeignet für das anschließende Zusammensein. Bei Getränken, Gebäck und Kuchen sowie Salzkringeln u.a.m. fand man sich unterschiedlich zusammen und tauschte sich aus. Das Vertrauen zueinander wuchs.

Bei Jutta Fohrmann waren die Kinder mit „Memory“ bestens beschäftigt, und Kahled unterhielt sich angeregt mit Franz Jörgensen und Heinz-Georg Fohrmann. An den beiden anderen Tischen waren es Synje Detlefsen bzw. Regina und Rüdiger Zander. Mit seinen Russisch-Kenntnissen wurden auch manche Barrieren kleiner. Synje Detlefsen dankte im Namen aller für diese besondere Art von „Auszeit im Flüchtlingsalltag“.

Hans Jörg Rickert, 01. Oktober 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022      Febr      Mr. Putin! – STOP  the  WAR !

            März     Greenpeace setzt Zeichen zu Solidarität mit der Ukraine

                        NOS SPO ruft „NO!“ zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Krieg

            April     Haus Bevensen in Böhl wird Heimstatt für Flüchtlinge aus der Ukraine

            Juni      Nordseeschüler spenden über „Deutschland hilft“ für Ukraine

Erntedankgottesdienst in der St. Peter-Kirche

 

Waltraud Rüß hatte dieses Mal eine Schubkarre erntefestlich geschmückt

Manches hat sich durch unsere schnelllebige Zeit wohl geändert, aber es gibt Gewohnheiten, die beibehalten worden sind. Dazu gehört Erntedank. In den ländlichen Gegenden wie auf Eiderstedt gibt es auch noch Zentralgottesdienste. Der fand mit Umzug und Erntemarkt am 2. Oktober in Tetenbüll statt.

In St. Peter-Ording wird zwar vieles durch den Tourismus bestimmt, aber hier wird Erntedank im Gottesdienst auch auf seine Art gefeiert. Da ist es nicht nur der herbstliche Blumenschmuck auf dem Altar, sondern auch das Taufbecken und seine Umgebung sind geschmückt wie ebenso die Enden des Tragebalkens mit dem Triumphkreuz. Die Erntekrone hat darunter ihren Platz neben der Kanzel. Und dieses Mal war von Waltraud Rüß – übrigens wie schon „immer“ auf unterschiedliche Arten - eine Schubkarre mit all dem beladen geschmückt, womit der Herbst unseren Tisch deckt, damit wir durch ihn und den Winter kommen. „Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß“, dichtete Rainer Maria Rilke. Diese Zeile aus dem letztlich melancholischen Gedicht fällt einem dazu vielleicht ein. Aber auch der Wein erhält im Herbst noch seine „letzte Süße“.

Unter den gut achtzig Gottesdienstbesuchern sind auch immer Gäste von außerhalb, die auf diese Art teilhaben möchten am Erntedank und die Atmosphäre in der Kirche St. Peter als wohltuend empfinden. Pastorin Sylvia Goltz hatte die liturgische Leitung und stellte ihr Predigtthema unter die Überschriften „Worauf warten wir?“ und „Wie erziehe ich zur Dankbarkeit?“ Dabei klang es auf einmal rhythmisch von der Kanzel, als sie das „Danken Können“, singend und dazu auf die Kanzelbrüstung klopfend, demonstrierte.- Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen forderte zum dreistimmigen Kanon auf. Es klappte hervorragend und war insgesamt ein sehr fröhlicher Erntedankfestgottesdienst. Er hatte um 10 Uhr wie gewohnt mit Orgelvorspiel und dem vorgesehenen Wochenspruch „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit“ (Psalm 145,15) begonnen.

Auch Eiderstedter Flair war in die Kirche St. Peter eingekehrt. Mitglieder der Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording waren in ihrer Tracht gekleidet zum Gottesdienst erschienen.*** Am kommenden Donnerstag wird anlässlich des kirchlichen monatlichen Seniorentreffens darüber informiert.

In Tating gab es um 11:30 Uhr in St. Magnus einen ebenfalls von Pastorin Goltz gehaltenen Gottesdienst. In der kleinen Kirche St. Nikolai hatte es anlässlich Erntedank zeitgleich zu dem in St. Peter einen Familiengottesdienst mit Diakonin Andrea Streubier und Team gegeben.

Mit diesem an bestimmten Tagen des Jahres umfangreichen Gottesdienstangebot möchte die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating gleichermaßen unter Einheimischen, Touristen und Gästen möglichst viele Menschen erreichen.

Hans Jörg Rickert, 03. Oktober 2022

 

*** Die Festtagstracht ist eine eigentümliche, räumlich eng auf Eiderstedt abgegrenzte Tracht der wohlhabenden Bevölkerung gewesen. Sie hat aus historischen Gründen spanische Einflüsse. Im Zuge der Reformation und ihrer Auswirkungen war sie mit holländischen Einwanderern hierhergekommen und hatte auf Eiderstedt von der Mitte des 16.Jahrhunderts bis zu den Anfängen des 17.Jahrhunderts nur eine kurze Blütezeit.- Im Museum Landschaft Eiderstedt gibt es dazu eine eigene Abteilung.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2018     Juli 2   Überraschende Entdeckung an der Südwand von St. Magnus in Tating

            Okt       Sozialausschuss richtet Erntedankfeier für Senioren aus

Das lange erwartete „Requiem“ von W. A. Mozart erklang

 

in einem besonderen Chor- und Orchesterkonzert in der Kirche St. Peter

 

Es war der dritte Anlauf für das „Requiem“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91). Der geplante Termin am 6. Juni und auch der Ersatztermin dafür am 26. Juni waren wegen „Corona“ abgesagt worden. Für diesen Termin am 2. Oktober gab es wieder Erschwernisse. Im Orchester und bei den Solisten wurden kurzfristig noch Umbesetzungen erforderlich. Malte Wienhues wechselte vom Chor an die Orgel und der junge noch in Ausbildung befindliche Tenor Fridolin Wissemann übernahm den Solistenpart für Florian Sievers. Im Chor kamen weitere Ausfälle hinzu. Er war nun gegenüber dem für die St. Peter-Kirche recht großen Streicherensemble mit nur knapp 30 Stimmen besetzt.

Umso erfreulicher war es für den „Verein zur Pflege und Förderung der Kirchenmusik – Orgelbauverein St. Peter-Ording e.V.“, dass dieses Konzert einen großen Zustrom an Gästen hatte. Das Konzert war ausverkauft.- Das Programm abrundend, wurden vor dem Requiem in d-moll (KV 626) die „Litaniae Lauretaniae“ (KV 109), Mozarts Frühwerk von 1771, und die Komposition „Fratres“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt (* 1935) aufgeführt. Das Publikum war höchst erwartungsvoll.

Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen wusste um seine große Verantwortung, sollte er dem Chor unter all den bis zuletzt erlittenen Erschwernissen und der geminderten Anzahl an Stimmen doch größtmögliche Entfaltungsmöglichkeiten eröffnen.

Andächtige Stille herrschte nach der Aufführung der Lauretanischen Litanei. Das Publikum spürte, hier ist kein Beifall die größtmögliche Form der Anerkennung.- Mozart hat dieses Werk als 15-jähriger für den Salzburger Dom vertont. Es ist ein Wechselgesang zwischen Chor und Solisten, bei dem sich alle gemeinsam mit dem Orchester in den Dienst für das ganze stellten. - Das wiederholt sich später auf andere Art im Requiem, aber auch hier kommt Julia Henning (Sopran), Manuela Mach (Alt), Fridolin Wissemann (Tenor) und Lukas Anton (Bass) keine besondere Vorrangstellung zu. Sie stehen wie zuvor in einer Reihe vor Chor und Orchester und dabei unmittelbar vor der ersten Reihe des Publikums.-

Der Raum in der Kirche lässt es nicht anders zu. Doch diese Nähe zueinander wissen Chor, Orchester, Solisten und Zuhörer gemeinsam zu schätzen. Sie macht u.a. den Erlebnischarakter bei solchen Konzerten in der St. Peter-Kirche aus.

Arvo Pärts „minimalistische Musik“ seitens des Streichorchesters in Form eines Gesanges und mit dem „Glöckchenspiel“ des Schlagzeugs zwischen den Streicherpassagen war spannend zu hören. Das An- und wieder Abschwellen der neun Variationen in der Akkordfolge versetzte in eine besondere Stimmung und forderte zum konzentrierten Zuhören auf.- Dann aber war einfach bei vielen Konzertgästen das Bedürfnis nach Beifall da. Das Publikum applaudierte, wie bei größeren Konzerten gewohnt, ausgesprochen einfühlsam.

Danach erklang das „Requiem“ in d-moll (KV 626). Es gilt als eines der beliebtesten und am höchsten eingeschätzten Werke Mozarts. Die Konzertgäste mussten das ebenso empfunden haben.- Zunächst hatte eine anhaltende, beeindruckend atemlose Stille geherrscht. Es schien fast so, als ob KMD Christoph Jensen dann erst selbst den Auftakt zum Beifall gab. Dieser war dann anhaltend groß.

 

Alle Erschwernisse schienen vergessen. Das Publikum hatte „sein“ erwartetes Konzert erleben, insbesondere der Chor endlich auch aufführen können. Alle spürten: Dieser Konzertabend war ein gemeinsames Erlebnis, dessen vollendete Dramaturgie sein Initiator und Leiter Christoph Jensen vorausgeahnt haben muss.

Zu den beiden Werken Mozarts hatte er im Programm einleitend geschrieben: “Zwei Werke stehen einander gegenüber, dazwischen liegt ein ganzes, wenn auch kurzes, aber an Schaffen überreiches Leben.“ Dazwischen hat er die moderne Komposition „Fratres“ von Arvo Pärt“ gesetzt. Ihr Ausgangspunkt ist die d-moll Tonleiter. Der Fingerzeig in Richtung „Requiem“ war damit gegeben.

Es ist Mozarts letztes und unvollendetes Werk. Mozart starb im Zuge der Arbeiten daran. Es war zwar in Teilen fertig komponiert, aber ansonsten nur in Skizzierungen und Ansätzen. Constanze Mozart ließ es durch Franz Xaver Süßmayer vervollständigen. Der Schüler und Weggefährte Mozarts brachte den Torso in eine abschließende Form und hat das Werk damit vermutlich für die Nachwelt gerettet.

 

Eines muss noch erwähnt werden: Wo in der „Provinz und direkt hinter dem Deich“ gibt es solche Möglichkeiten, „Musik in der Kirche“ so vielfältig wie hier erleben zu können und außerdem jungen Gesangstalenten wie Fridolin Wissemann (* 1998) zu begegnen?!- Seine Freude am Singen hat er besonders im Knabenchor der Jenaer Philharmonie (Ltg. Berit Walter) entdeckt. Seit Oktober 2021 studiert er klassischen Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig in der Klasse von Prof. Ilse-Christine Otto.

 

Ausführende

Solisten

Julia Henning, Sopran

Manuela Mach, Alt

Fridolin Wissemann, Tenor

Lukas Anton, Bass

 

Concerto Classico

Violine:                      Anja Sommerer, Birte von Kopylow, Katarzyna Bikowska, Wiebke Wegener, Ursula Stipanits, Nicole Calderon, Rüdiger Sabrowski

Viola:                          Astrid Meinardus, Carlos Garces

Violoncello:               Christiane Antoniak, Meike Hansen

Kontrabass:              Tomasz Cerbe

Bassethorn:              Winfried Kassenberg, Sebastian Borsch

Fagott:                       Lorenz Jensen, Brigitte Fahrentholz-Wilkening

Trompete:                  Stefan Unbehaun, Michael Köppen

Posaune:                  Doris Geisel, Hilke Jacobsen, Jörg Schmidt-Hohensee

Pauken:                    Kwanju Lee

Orgel:                         Malte Wienhues

 

Kantorei St. Peter

Leitung                     Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen

 

Hans Jörg Rickert, 04. Oktober 2022

Siehe u.a. dazu unter www.jb-spo.de

2020     November        PHACELIA  ENSEMBLE  LONDON – Zweiter Auftritt in St. Peter-Ording

Claus Heitmann hat das Amt des Vorsitzenden abgegeben

 

Die Jahreshauptversammlung wählte Peter Bothe zu seinem Nachfolger

 

 

Im Februar 2020 hatten die Mitglieder des Vereins KulturTreff e.V. Claus Heitmann zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Er hatte das Amt angenommen, aber gleichzeitig eine zweite Amtszeit ausgeschlossen. Schließlich war er mit „über 80“ nicht mehr der Jüngste. Doch man traute ihm, dem „Ältesten“, einfach zu, die Führung dieses Vereins zu übernehmen.

In der Jahreshauptversammlung am 30. September 2022 erteilte Claus Heitmann seinen zweiten Jahresbericht, den für 2021, und legte dann sein Amt als Vorsitzender nieder. Er ging dabei auf die Situation des Museums Landschaft Eiderstedt ein. Mit Katja Sinn habe es seit November 2020 eine versierte neue hauptamtliche Leiterin, nachdem die vorherige Leiterin Sabine Graetke Ende April 2020 aus dem Vertragsverhältnis ausgestiegen war und anderen Ortes einen neuen Arbeitsauftrag übernommen hat. Heitmann stellte die Arbeitsteilung heraus, die sich in Sachen Museum und Verein über die Jahre gut eingestellt habe.

In seiner schelmischen Art machte er die kleinen Unterschiede der Arbeit für das Museum deutlich, die er mit Blick auf Katja Sinn an deren „Aber“ verdeutlichte, mit dem sie bewusst die Belange des Museums artikuliert und mit der ehrenamtlichen Tätigkeit der Mitglieder des Vereins KulturTreff verknüpft. Das eben ist es, was die Kooperation im Museum auszeichnet:

Träger ist seit 1998 die Gemeinde St. Peter-Ording, Betreiber ist der Verein mit seinen Ehrenamtlichen. Dieses Miteinander hat seit 1998 funktioniert. Aber zum Verein KulturTreff gehört eben nicht nur das Museum, sondern auch das Backhaus, die „Historische Insel“ und mehr.

Wie sich das Museum nun qualitativ weiterentwickelt hat, machte im weiteren Verlauf der Geschäftsbericht für 2021 von Katja Sinn deutlich:

Trotz Schließung wegen Corona bis 15. März 2021 und dann auch eingeschränkter Zahlen bei Veranstaltungen waren es immerhin noch ca. 4000 Besucher. Für diese gibt es Anreize, u.a. mit der Angabe des Lieblingsobjektes oder dem Museumsmaus-Sticker für Kinder sowie einer Museumsrallye. Das Museum nimmt auch an der Ferienpassaktion teil.

Mit den Schulen hat sich eine Kooperation angebahnt. Mit der Theodor-Mommsen-Schule Garding gab es ein „Fahrrad-Projekt“.- Mit der Nordseeschule St. Peter-Ording ist zunächst der Flyer „13 Highlights in Englisch“ erstellt worden, und es lief das Projekt „Eiderstedt im Nationalsozialismus“ im Schuljahr 2021/22. Die Ausstellung ist noch zu sehen.

Mit finanzieller Unterstützung durch die „Fielmann-AG“ ist nun auch das „Brautkleid“ restauriert worden. „Neustart Kultur“ hat das neue Modell „Kirchenlandschaft“ ermöglicht. Das alte Modell hat die „Tönninger Stadtgeschichte“ übernommen.

Schatzmeister Ove Ohls stellte den Kassenbericht vor. Wenn auch noch kein Anlass zu Sorgen bestünde, machte er die Verluste so deutlich: „Sie sind nicht gut“. Die Verminderung des Vereinsvermögens belief sich in 2021 auf über 8.300 €. Der Besitzstand des Vereins liegt damit per 31.12.2021 bei mehr als 37.000 €.

Gudrun Arndt hatte die Kasse geprüft. Beanstandungen gab es keine. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Gemeinsam mit Hilke Herzberg wurde sie erneut mit der Kassenprüfung beauftragt.

Bis auf die Neuwahl des Vorsitzenden gab es keine Vorstandswahlen. Vorgeschlagen wurde Peter Bothe. Bei zwei Enthaltungen wurde er in Abwesenheit (wegen Corona) gewählt und nahm die Wahl an. Telefonisch hatte man miteinander Kontakt.

Schon während der Grußworte von Amtsvorsteher Christian Marwig für das Amt Eiderstedt, Gudrun Fuchs für den Friesischen Verein und Hans-Georg Hostrup für den Heimatbund Landschaft Eiderstedt und die IG-Baupflege kam die Anerkennung für Claus Heitmann für seinen stetigen Einsatz würdigend zum Ausdruck. Dem schloss sich Bürgermeister Jürgen Ritter für die Gemeinde mit einem Präsent an. Seitens Katja Sinn gab es herzliche Dankesworte.

Jahrzehntelang hatte Claus Heitmann den Verein „AG OrtsChronik“ geführt. Durch seine und die Tätigkeit aktiver Mitglieder wurde von 1982 bis 2014 die Geschichte des Ortes aufgearbeitet und auf über 4000 Seiten in 28 Heften der AG OrtsChronik schriftlich niedergelegt und bebildert. Damit hatte der Verein dann seine sich selbst gestellte Aufgabe erfüllt und den Beschluss gefasst, die Vereinstätigkeiten einzustellen. Die Liquidation ist erfolgt.

Claus Heitmann wird sich ab nun aber weiterhin dem Archiv der Gemeinde widmen. Er weiß, dass er auf die Mitehrenamtler Elke Egge, Ingrid Bialek und Jörn Herzberg zählen kann. Aber er machte auch klar, dass hinsichtlich des Archives Rechtsfragen zu erledigen seien. Der Bürgermeister sicherte ihm Unterstützung zu.

Hans Jörg Rickert, 02. Oktober 2022

 

Siehe folgende Berichte unter www.jb-spo.de

2021

April                      Museum Landschaft Eiderstedt präsentiert sich „international“

Juni                        Leni Hansen’s Brautkleid kehrte wieder in seine Vitrine zurück. - Die Fielmann

AG trägt die Kosten für die Restauration des Kleides von 1850

Okt.                       Museum Landschaft Eiderstedt hat ein neues interaktives Kirchenmodell

                                „Erzähl mir was!“ wurde eröffnet mit ‚Kirchenstreit und Kirchenstrafen’

                               Würdigende Worte für die Wahrnehmung ehrenamtlicher Tätigkeit

2022

März                     Sonderausstellung zu „Fahrräder der Geschichte und der Zukunft

Juni                       Kunstprojekt „Urban Sketching“ des 10. Jahrganges des Gymnasiums

Juli                         Bis 27. November – Ausstellung „Eiderstedt im Nationalsozialismus“

Sept                      Museum Landschaft Eiderstedt profitiert vom FSJ Kultur

Offene Kantorei in der St. Peter-Kirche am 14. August

 

Einer der besonderen festen Konzerttermine ist jedes Jahr die „Offene Kantorei“ in der Kirche St. Peter im August. Nach Corona konnte sie dieses Jahr wieder stattfinden. Dazu wird bereits im Frühjahr mit der Bekanntgabe des „Musik in der Kirche“-Jahresprogramms des Fördervereins (Orgelbauvereins) St. Peter-Ording eingeladen.-

Seit 2010 ist z.B. eine Familie aus Stuttgart fast jedes Jahr dabei gewesen. Die Eltern und ihre drei nun erwachsenen Kinder lieben das Singen. Wie auch die anderen Teilnehmer/innen haben sie ein Faible für Musik und freuen sich auf den Termin. Von dem diesjährigen Konzert mit seinen Proben und dem gesamten Ablauf waren sie „völlig begeistert“.

Aufgeführt wurden von Johann Sebastian Bach die Kantaten „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ (BWV 100) und „Gott, der Herr, ist Sonn und Schild“ (BWF 79) mit der Kantorei und von ihnen umrahmt die Kantate „Ich geh und suche mit Verlangen“ (BWV 49). Sie ist in der Form eines Dialogs zwischen Jesus und der gläubigen Seele verfasst.

Aufführende waren Martina Hamberg-Möbius (Sopran), Tiina Zahn (Alt), Stephan Zelck (Tenor) und Lukas Anton (Bass) sowie Reinhard Gräler an der Lobback-Orgel und die Mitglieder des „Concerto Classico“ Christian Boock, Felicitas Boock, Rüdiger Sabrowski, Ursula Stipanits (Violine), Astrid Meinardus (Viola), Niklas Jensen (Violoncello), Finn Strothmann (Kontrabass), Elke Andersen (Flöte), Gabriele Kuhlmann (Oboe, Oboe d’amore), Lorenz Jensen (Fagott), Ralf Lentschat, Stefan Unbehaun (Flügelhorn) und Kwanju Lee (Pauken). Die Leitung hatte Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen.

Er hatte in das Konzert eingeführt. Allen, ob Akteuren oder Konzertgästen, wurde danach deutlich, worauf man in den vergangenen zwei Jahren verzichten musste.- Nach den Proben ab Freitagabend schloss das fröhliche Zusammensein der Chorgemeinschaft am Sonntagabend nach dem Konzert mit einem Ausblick auf das kommende Jahr.

 

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Am 17. August gab Malte Vief in St. Martin in Vollerwiek ein Gitarrenkonzert mit dem Titel „Musikalische Bilder“.  Am 18. August waren in St. Katharina in Katharinenheerd eine Kirchenführung mit Pastor Jörg Reglinski und Musik an der Orgel mit Elisabeth Weisenberger.- Am 24. August war Peter Heeren in St. Anna in Tetenbüll mit einer „Planetarischen Gongsymphonie“ zu Gast.- In der Kirche St. Peter gab Christoph Jensen am 28. August ein Orgelkonzert zur Reihe „Orgelzyklen großer Meister“, dieses Mal César Franck: Drei Choräle für Orgel, und am 31. August gab es mit Roger Tristao Adao „Musik der Beatles für klassische Gitarre“ in St. Stephanus in Westerhever.

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Konzert zum Schütz Gedenkjahr

Gesänge aus dem Becker-Psalter und kleine geistliche Konzerte

von Heinrich Schütz (1585 – 1672)

am Sonntag, 4. September 2022 um 20 Uhr in der St. Peter-Kirche

 

Dieses Konzert wird als eines der besonderen in Erinnerung bleiben.

 

Christoph Jensen hatte es mit der Kantorei St. Peter einstudiert.- Anna-Sophie Brosig (Sopran) und Stephan Zelck (Tenor) waren gerne als Solisten gekommen. Beide haben eine „Beziehung“ zur St. Peter-Kirche. Man könnte sagen, sie ist irgendwie für sie auch „ein Zuhause“.- Gero Parmentier spielte auf seiner Theorbe und Christoph Jensen auf der Truhenorgel.

Das Konzert hatte zunächst vier „Elemente“ aus jeweils zwei Psalmen und einem der kleinen geistlichen Konzerte (1636/1639). Jeweils nach diesen Teilen spielte Christoph Jensen von Giralomo Frescobaldi (1583 – 1643) zuerst die Toccata seconda, nach dem nächsten Teil die Toccata di durezze ligature und dann die Canzona quarta sowie vor dem Abschlussteil die Aria detta la Frescobalda, jeweils aus dem Toccatenbuch von 1637.

Für den vierten Abschnitt wurden aus dem Becker-Psalter die Gesänge Psalm 103 „Nun lob, mein Seel, den Herren“ und Psalm 121 „Ich heb mein Augen sehnlich auf“ vorgetragen und daran anschließend aus den kleinen geistlichen Konzerten das „O misericordissime Jesu“ für Tenor und Basso continuo, einfühlsam von Stephan Zelck gesungen. Beeindruckend von Anna-Sophie Brosig aus dem Hintergrund des Chores a cappella danach Psalm 130 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“. Fast unbemerkt hatte sie sich nach hinten in den Chorraum begeben.

Mit im Anschluss „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ aus den kleinen geistlichen Konzerten für Sopran, Tenor und B.c. wurde dieser Konzertabschnitt unweigerlich zum besonderen Höhepunkt des Abends.

Er endete mit Psalm 150 „Lobt Gott in seinem Heiligtum – Alles was Odem hat, lobe den Herrn“ und dem „Alleluja“ als Responsorium.

Im Programm war zusätzlich Wissenswertes aufgeführt, was die Einordnung und den inhaltlichen Bezug erläuterte. So ist der Becker-Psalteres ist ein Gesangbuch nach gereimten Psalmtexten des Leipziger Theologen Cornelius Becker - zu einem Zeitpunkt in die Hände von Heinrich Schütz geraten, als er wegen des Todes seiner Frau sehr betrübt war. Er habe daraus, so schreibt Schütz, sehr viel Trost geschöpft.

Christoph Jensen hatte zur Begrüßung darauf hingewiesen, dass an diesem Konzertabend nicht die großen Werke dieser beiden Komponisten im Vordergrund stünden, sondern die kleinen Formen. Sie zeigten deren Meisterschaft und seien – obwohl alt – immer noch aktuell. Leitspruch sei „Soli Deo Gloria – Allein Gott in der Höh sei Ehr“.

Der Beifall war sehr groß!

 

Hans Jörg Rickert, 28. September 2022

 

HINWEIS

Dieses Konzert musste bisher mehrfach verschoben werden.

 

W.A. Mozart       Requiem  KV 627

         Litaniae Lauretanae KV 109

 

Arvo Pärt            Fratres

                                                                       für Streichorchester und Schlagzeug

Julia Henning (Sopran), Manuela Mach (Alt), Florian Sievers (Tenor), Lukas Anton (Bass)

Concerto Classico und Kantorei St. Peter

Leitung: Christoph Jensen

 

Aufführungstermin ist nun

SONNTAG, 02. Oktober 2022 um 20 Uhr in der St. Peter-Kirche

Faires Frühstück im Ev. Gemeindehaus – saisonal, regional, fair

 

„Wir haben es so gut und dürfen dankbar sein!“

 

Im Rahmen der angedachten Woche der Nachhaltigkeit im September war u.a im Ev. Gemeindehaus ein „Faires Frühstück“ angedacht und auch so bekannt gemacht worden. Es fand auch am Donnerstag, 22. Sept. statt, denn absagen konnte man nicht mehr, obwohl die schon vor langem geplante Nachhaltigkeitswoche ziemlich kurzfristig gecancelt worden ist. Das „warum“ war irgendwie nicht klar. „Es liege schon so viel an“, habe es geheißen. So war die Stimmung zunächst ein wenig getrübt.

Aber Andrea Streubier und ihre Mutter Christa hatten mit Andrea Gummert-Weist ein leckeres Büffet gezaubert und immerhin waren auch insgesamt 25 erschienen, so dass Fröhlichkeit aufkam. Auf 40 hatte man sich eingestellt. Doch das ist immer ein Risiko, vor allem wenn das Wetter wie an diesem Tag wunderbar war.

Mit dichterischen Beiträgen, darunter Anita Mengel’s „Ein Feuerwerk der Farben“, begrüßten „die drei Damen vom Büffet“ mit Erläuterungen zu „saisonal, regional, fair“ und Informationen zum „Was?“ und „Von wo?“ und luden ein zum „Sehen, Riechen und Schmecken sowie Genießen dessen, was geerntet werden konnte.“ Erstaunen kam dabei auf, nachdem bewusst geworden war, was alles bei uns zu haben ist. Um das zu vertiefen, waren die Tischgruppen nach dem Genuss bei fairem Kaffee oder Tee aufgefordert, sich in sogenannten Murmelgruppen noch einmal bewusst zu machen, was für jeden persönlich als Angebot so im Erntekorb vorhanden gewesen war.

Und auch das durfte dann nicht fehlen:

Der Hinweis für Sonntag, 2. Oktober auf den Familiengottesdienst zum Erntedank um 10 Uhr in St. Nikolai in Ording sowie

die Erntedankfest-Gottesdienste in St. Peter um 10 Uhr und in Tating um 11:30 Uhr.

Hans Jörg Rickert, 22. September 2022

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2021     Okt       Sehen, Hören und Riechen - und danach vor allem Schmecken

Das Diakonatshaus im Preestergang

 

Das denkmalgeschützte Haus ist eine Idylle und erinnert an frühere Zeiten

Es gibt in St. Peter-Ording noch Orte, für die der Ausdruck „Idylle“ gerechtfertigt erscheint. Manchmal muss man dazu nur hinter ihre „Kulisse“ schauen. Für das Diakonatshaus sind das vor allem Hecken und Bäume.- Zum Preestergang 8 gibt es drei Zugänge, zwei von der schmalen Straße und einen vom Friedhof. Von diesem kommt man unter der großen Esche direkt auf den Eingang des Hauses zu.

 

Den hatte ich an diesem wundervollen Herbsttag des Jahres 2022, über den Friedhof von der Olsdorfer Straße kommend, sozusagen links liegen gelassen. Aber vom Preestergang fiel mein Blick dann als erstes auf den starken Stamm des Baumes mit den vielen gelbgrünen Äpfeln. Das konnten nur Augustäpfel sein und waren es auch. Der Baum trug viele an seinen scheinbar eher schwachen Ästen. Die Früchte waren nicht gerade groß geraten, wie auch die des dahinterstehenden Boskop. Die leuchteten rot, waren aber auch verhältnismäßig klein. Kein Wunder bei diesem doch sehr trocken gewesenen Sommer! - Aber die Früchte fielen auf, wie auch die Rose und die Hortensie beim Schuppen. Unwillkürlich hielt ich inne – und schaute. Das war nicht nur ein Foto wert! – Ich bat um Erlaubnis und durfte das Grundstück betreten.

Besitzer des Hauses sind seit November 2004 Susanne und Ernst Oeser. Seit Dezember desselben Jahres steht das Haus unter Denkmalschutz. Es gehörte vorher der Kirche und war nach 1930 „Predigerwitwenhaus“ geworden.

1972 ließ der Eiderstedter Propst em. Cay-Heinrich Röhl das Haus renovieren. Seine Witwe bewohnte es dann noch bis 1985. – Insgesamt hat das Haus eine wechselvolle Geschichte: 1736 erbaut, wohnte hier zunächst der Diakon als Gehilfe des Hauptpastors. Dessen Berufsbild wandelte sich: Er ist erst Lehrer, dann dazu Kantor wie später auch Organist und schließlich der Küster von heute, nachdem das Amt des Organisten ab 1. Jan. 1930 ein eigenständiges Amt in der Kirchenverwaltung geworden war.

Es lohnt sich, das Diakonatshaus allein von den Grundstückszugängen her in den Blick zu nehmen. Erst beim bewussten Schauen wird die Liebe der Besitzer zu ihrem Anwesen richtig deutlich: Die Bank links und dazu das Pflanzenarrangement rechts von der Haustür, weiter das Windspiel an der hinteren Ecke, dann von den Seitenzugängen die beiden Hortensien und dazu im Hintergrund die St. Peter-Kirche. Allein die großen Bäume sind einen Blick wert wie auch die Eberesche mit ihren Dolden. –

Das blaue Hinweisschild der AG Orts-Chronik gibt dazu weitere Informationen. Vielleicht lässt ein anschließender Rundgang beim Glockenturm rechts zwischen Diakonatshaus und Kirche vorbei zum Eingang und dann über den südlichen Teil des Friedhofes in Richtung Olsdorfer Straße und hinter dem Olsdorfer Krug links in den Preestergang noch mehr entdecken, u.a. die kaum noch zu erkennende Gruft an der Ostseite. Und wenn man dann noch weiß, dass das Pastorat einst an der Bövergeest war, trägt der Preestergang seinen Namen zu Recht.

Zwischenzeitlich war es in der Badallee 47 in guter Nachbarschaft mit der kath. Kirche St. Ulrich. Mit dem Bau des Ev. Gemeindehauses gab es dann ab 1986 in der Olsdorfer Straße das Pastorat mit Kirchenbüro. Das Küsterhaus aus den 60-ern steht kurz hinter der alten Stöpe, Es hat einen direkten Zugang zum Friedhof und damit auch zur Kirche. Zurzeit dient es als Unterkunft für geflüchtete Ukrainer.

Hans Jörg Rickert, 22. September 2022

Siehe dazu Hefte der AG Orts-Chronik:

Diakon – Kantor – Lehrer – Organist – Küster (Heft 18, S.26 ff)

Das Schul- und Diakonatshaus (Heft 26, S. 101 ff)

u.a. Das alte Pastorat (Heft 27, S. 56) und Olsdorfer Straße (Heft 27, S. 70 f.)

Meine Zeit in St. Peter - Propst Prehn (Heft 7, S. 106 ff)

                     Herbstbild

 

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!

Die Luft ist still, als atmete man kaum,

Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,

Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

 

O stört sie nicht, die Feier der Natur!

Dies ist die Lese, die sie selber hält,

Denn heute löst sich von den Zweigen nur,

Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.

 

  Friedrich Hebbel (1813 – 1863)