2019  J u l i  2

 

Noch eine andere Welt – Eiderstedt auf Fotos von 1906 bis 1913

 

Museum Landschaft Eiderstedt zeigt Fotokunst von Gustav Wieding

Hans Meeder, Vorsitzender des Heimatbundes Landschaft Eiderstedt, versetzte die Gäste in der Loo zurück in die Zeit um 1900. Das Museum Landschaft Eiderstedt hatte eingeladen zur Eröffnung der Ausstellung von fünfzig Bildern des Kunstfotografen Gustav Wieding, die dieser in den Jahren von 1906 bis 1913 auf Eiderstedt gemacht hatte. Gezeigt werden die Originalabzüge von Glasfotoplatten in neuen einheitlichen Rahmen bis zum 16. November. Der kleine Ausstellungsraum oben eignet sich hervorragend dazu, aber schon auf dem Weg dahin durch den schmalen Gang in den alten Wohnteil des Jensen-Hauses von 1752 fällt der Blick links und rechts auf einige von ihnen. Unwillkürlich bleibt man stehen und schaut fasziniert genauer hin.

Natürlich muss das erste Foto links von Vieren dort eines vom Strand sein, ist doch im Raum dahinter die sehenswerte Dauerausstellung „Vom Armenhaus zum Badeparadies“. Aber was stellt dieses Foto dar? – Einen klassischen zweispännigen Landauer, auf dem Bock der Kutscher mit vorgehaltener Peitsche und „kaiserlicher“ Mütze, vor den beiden Schimmeln zwei Herren in Pose, der eine mit flachem Zylinder, der andere mit Hut, aber beide in dunklen Jacken, weißen Hosen und langschäftigen, über die Knie reichenden Stiefeln. Die Beine, die Pferdehufe, die Wagenräder sind fast genau in der Mittelachse des Bildes, die Köpfe im oberen, die beiden Herren im linken Bilddrittel. Auch die Aufteilung von Sandbank und Meer mit Himmel ist stimmig. Gustav Wieding hatte die Positionen und Proportionen genau im Blick und die Linse entsprechend ausgerichtet gehabt.

Der vom Heimatbund Landschaft Eiderstedt 2011 herausgegebene zugehörige Bildband Nr. 8 „Blick über Eiderstedt – Landschaftsfotografien um 1910 von Gustav Wieding zeigt noch mehr Fotografien mit den beiden Herren in genau derselben Kledage. Die Texte sind von Holger Borzikowsky (ehem. Stadtarchivar in Husum) und Dr. Dieter Undeutsch (ehem. Leiter des für das Museum zuständigen Vereins KulturTreff). Dieser hat auch alle Bilder digital aufbereitet. Hauke Koopmann aus Oldenswort und Sönnich Volquardsen aus Tetenbüll haben die Bilder dann für das Buch zusammengestellt.

Hans Meeder erinnerte an diese außerordentlich wichtigen Arbeiten und dankte Museumsleiterin Sabine Graetke für das Werden dieser Ausstellung, an der Jürgen Timmann und Wolfgang Meyer vom KulturTreff wesentlichen Anteil haben. Sein Blick zurück machte dann aber auch deutlich, wie schwierig das damals gewesen war auf Eiderstedt, als man von einer Fenne zur anderen nur zu Fuß mit Klootstock über die Gräben kam, in den Orten unbefestigte Wege waren und es zu den Kirchen extra Stockenstiege gab. Über Land ging es auf „Chausseen“ mit Pferd und vielleicht mit Wagen. Die Eisenbahn reichte bereits 1854 nach Tönning, kam 1892 wegen der Viehtransporte nach Garding, aber erst 1932 nach „St. Peter=Ording“. Ochsengräsung war auf Eiderstedt eine wichtige Erwerbsquelle. „Tourismus“ kannte man noch nicht. Es gab aber „Kost und Logis“ für Fremde, z.B. seit 1910 im Hotel Utholm in Ording. Mit Pferd und Wagen kam man von Garding dorthin.

Sabine Graetke hatte die Besucher begrüßt. Unter ihnen war ein Ehepaar aus Bremen, ebenso Sönnich Volquardsen mit seiner Frau. Sie informierte über Gustav Wieding (1864-1913), der von April 1906 an als Altphilologe am Husumer Gymnasium tätig war und sich der Kunstfotografie verschrieben hatte. Der vermögende Ziegeleibesitzer August Hönck aus Harblek stellte ihm damals einen Kutschwagen mit Pferden und einen Tagelöhner zum Tragen der Fotoausrüstung zur Verfügung. Das Museum ist im Besitz der 221 Bilder.

Bürgervorsteher Boy Jöns richtete in seinem Grußwort den Blick ganz weit in die Vergangenheit, indem er in seinem Exkurs auf Gasbläschen im Bernstein verwies, die uns heute noch Auskunft zu geben vermögen über die Zusammensetzung der Atmosphäre vor über 250 Millionen Jahren. Ähnlich - wenn auch nur 100 Jahre zurück – sei es mit diesen Fotografien, die uns einen Blick gestatten in die Zeit unserer Vorfahren. Im Museum können wir sie an Exponaten „begreifen“, aus solchen Bildern Rückschlüsse ziehen und für unsere Zukunft lernen. So dankte er für die im und durch das Museum Landschaft Eiderstedt mit Hilfe vieler Ehrenamtler geleistete Arbeit, in die er personell auch den anwesenden Hans-Georg Hostrup für die IG Baupflege einschloss.

Hjr, 29. Juli 2019, HN und www.jb-spo.de

Landfrauen warben zum 45. Mal mit ihren „Spezialitäten“

 

Sommerwetter vom Feinsten und Spezialitäten „von den besten Köchinnen und Tortenbäckerinnen“ auf Eiderstedt, dazu einige andere Stände wie Rufbus, Jugendrotkreuz oder JiMs Bar und andere Info- oder Verkaufsstände mehr, Vorführungen, Tombola und vor allem immer wieder Gespräche nach dem Motto: „Jedenfalls hier seht wi uns denn je mol wedder.“ Das war dieses Jahr am letzten Julisonntag zum 45. Mal der Spezialitätenmarkt der Landfrauen auf Eiderstedt. Einheimische, aber auch Gäste und Urlauber wissen, dass es immer der letzte Sonntag im Juli ist, an dem man mittags „Schmalhans“ Küchenmeister sein lässt, um die Spezialitäten der Landfrauen genießen zu können. Der Reinerlös fließt einem guten Zweck zu.  Er geht dieses Mal an die Jugendabteilung des Deutschen Roten Kreuzes in Garding.

Hjr, 31. Juli 2019, www.jb-spo.de

Siehe auch vorjährige Berichte unter www.jb-spo.de,

jeweils Juli oder August und Plattdeutsch „To’n 44. Mal: Spezimarkt vun de Landfruuns op Eiderstedt“

Kulturelle Teilhabe durch Information über Mobilitätsangebote optimieren

 

Der KooperationsRaum Mittleres Eiderstedt (KRME) hat das Projekt MOSTA – Mobilität und soziale Teilhabe aufeinander abstimmen - ins Leben gerufen. Es soll sich nicht nur auf seine neun Gemeinden beschränken, sondern Eiderstedt soll sich insgesamt von St. Peter-Ording über Tönning bis nach Friedrichstadt hin angesprochen fühlen. Ziel des Projektes ist, allen Eiderstedtern unabhängig vom Besitz eines Fahrzeuges die Teilnahme an vielen kulturellen Veranstaltungen zu ermöglichen. Die Mobilitätsangebote sollen dafür so zweckmäßig gestaltet werden, dass sie für jeden einfach zu nutzen sind. Bahn, Linienbusse, Taxen, Rufbus und andere Angebote sollen miteinander im Sinne positiver Synergieeffekte miteinander „verzahnt“ werden. Hier darf auch neu gedacht werden. Ein Fortschritt ist schon erreicht durch die Rufbus-Tarifzonen. Für den Bereich NF-Süd – Mittleres Eiderstedt/Garding, Friedrichstadt, Oldenswort, St. Peter-Ording und Tönning – ist die Rufnummer Telefon 04841 - 67 777 zu wählen. Aber auch die Kulturveranstalter müssen zum Beschreiten anderer Wege bereit sein, evtl. gewohnte Denkstrukturen verlassen und die Mobilitätsangebote mit in ihre Veranstaltungsplanungen einbeziehen.

 

Das wurde in der Kick-Off Veranstaltung für Kulturanbieter deutlich, zu der Hila Küpper ins CoWorkLand auf dem Gelände des Nordseeinternates eingeladen hatte. In ihren Händen liegt beim Amt Eiderstedt die Leitung für das Projekt MOSTA, für das sie in Personalunion auch die zuständige Ansprechpartnerin (Kontakt: info@mosta-eiderstedt.de, Tel. 04862 1000 422) ist. MOSTA wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung im Programm Land.KULTUR für zwei Jahre gefördert. Ein Teil dieser Summe kann auch für unterstützende finanzielle Maßnahmen verwendet werden, wenn die Verwirklichung bestimmter Ideen das erfordern. „Am Ende der zwei Jahre muss etwas stehen, was funktioniert“, erläuterte Hila Küpper. Ansonsten ist vor allem Kreativität gefragt. Das wurde schnell klar, als es an die Aussprache ging.

 

Die Runde war, gemessen an der Anzahl der Einladungen, zwar klein, aber mit Beate Leibrandt (Eiderstedter Forum), Thomas Bartram und Peter Bothe (Kunstinitiative SPO), Armin Jeß (Heimatbund/Nationalparkverwaltung), Sigrid von Dohlen (Landfrauen), Rainer Martens (Wir für Garding), Susanne Kühn (Westküstenpark), Kurt Eichert (Poppenbüll), Carmen Leden (Eiderstedter Kultursaison), Uwe Schwalm (Rufbus), Gaby Bombis und Betina Breucha (Regionalentwicklung Amt Eiderstedt) gut besetzt. „Rufbus“ allein wird eine bessere Auslastung von kulturellen Veranstaltungen durch erhöhte Mobilität für Interessierte nicht bewerkstelligen können. Die Einsatzzeiten dafür sind vor allem abends nicht gegeben. Aber auch Hemmschwellen müssen noch überwunden werden. Das bekannte Uwe Schwalm: „Seit zwei Jahren versuche ich das, aber wenn die dann einmal mitgefahren sind!“

 

Kulturveranstalter sind aufgefordert zur Teilnahme an einem Workshop am 18. September. Ort und Zeit werden rechtzeitig bekannt gegeben. Es geht dabei um folgende Themen: Veranstaltungen für 2020, Werbemittel mit Mobilitätsinformationen versehen und Präsentation von Projekten für eine Förderung durch MOSTA. Ausgegeben wurden Meldebogen für Kulturveranstaltungen und eine Abfrage für bestehende Kulturangebote (Download www.mosta-eiderstedt.de). Hila Küpper ist für jede MOSTA-Kontaktaufnahme mit ihr dankbar. „Nur über ein Miteinander werden wir erfolgreich sein,“ ist ihr Credo.

Hjr, 31. Juli 2019, HN und www.jb-spo.de

Beachvolleyball - Impressionen vom Strandklassiker seit 1997

 

BILDERSERIE vom Sonnabend, 27. Juli beim Achtelfinale

DIE TECHNIKER BEACH TOUR 2019

Die Techniker Beach Tour ist die ranghöchste Beach-Volleyball-Serie des Deutschen Volleyball Verbandes. Sie wird von der Deutschen Volleyball Sport GmbH (DVS), der Vermarktungs- und Dienstleistungsgesellschaft des DVV, in Eigenregie durchgeführt. Die lokale Ausrichtung in St. Peter-Ording verantwortet Sun & Fun Sportmarketing in enger Kooperation mit der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording.

Titel:               Die Techniker Beach Tour St. Peter-Ording

Ort:                 St. Peter-Ording / Übergang Ording

Datum:           26. bis 28. Juli 2019

Preisgeld:      30.000 Euro / Die Techniker Beach Tour 2019 ist insgesamt mit 300.000 Euro dotiert (60.000 Euro bei der DM).

Tourorte:       Münster (10.-12.5.), Düsseldorf (17.-19.5.), Nürnberg (31.5.-2.6.), Dresden (14.-16.6.), St. Peter-Ording (26.-28.7.), Fehmarn (2.-4.8.), Zinnowitz (9.-11.8.), Kühlungsborn (16.-18.8.), und die Deutschen Beach-Volleyball Meisterschaften in Timmendorfer Strand (29.8.-1.9.)

 

Mit dem ersten Strandturnier der Saison in St. Peter-Ording geht die Techniker Beach Tour 2019 weiter, nachdem die ranghöchste deutsche Beach-Volleyball-Tour wegen der äußerst erfolgreichen Beach-Volleyball Weltmeisterschaften in Hamburg rund sechs Wochen pausiert hatte.

Als Titelverteidiger des Turniers im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer reisen Paul Becker und Jonas Schröder (United Volleys Frankfurt) an die Nordsee. Doch die nationale Konkurrenz wird ihnen den Weg auf das Podium streitig machen wollen, zumal mit Julius Thole und Clemens Wickler (ETV Hamburg) auch die Vizeweltmeister gemeldet haben.-

Bei den Frauen gewannen 2018 die Argentinierinnen Ana Gallay/Fernanda Pereyra den Strandklassiker in St. Peter-Ording, der bereits seit 1997 seinen festen Platz im nationalen Tourkalender hat. Und auch bei der Auflage 2019 versucht mit Monika Brzostek/Aleksandra Gromadowska (POL) wieder ein ausländisches Team den Titel zu holen. Die Polinnen haben vom DVV eine Wildcard erhalten. Topgesetzt gehen allerdings die deutschen WM-Teilnehmerinnen Kim Behrens/Cinja Tillmann (OSC Baden-Württemberg/Team 48 Hildesheim) in das mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Turnier. Die Kielerin Anna Behlen wird in der Meldeliste mit ihrer Stralsunder Partnerin Anne Krohn auf Position vier geführt. Sie belegten zuletzt den dritten Platz bei der Techniker Beach Tour Dresden.

 

Am Freitag, 26. Juli, startet die Techniker Beach Tour St. Peter-Ording dann für die jeweils 16 Frauen- und Männerteams mit den ersten Gruppenspielen. Pro Geschlecht wird in vier Vierergruppen gespielt. Die Gruppensieger ziehen am Samstag direkt in das Viertelfinale ein und die Gruppenzweiten sowie -dritten spielen zuvor im Achtelfinale. Mit Ausnahme des kleinen Finales werden keine Platzierungsspiele ausgetragen. Spielbeginn ist am Freitag um 14 Uhr und am Samstag um 9 Uhr. Nach den Halbfinalspielen am Sonntag (ab 9:15 Uhr) stehen am Finaltag ab 12:15 Uhr die Endspiele auf dem Programm. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.

Auszüge aus der PM vom 18. Juli 2019 - COMTENT GmbH Kommunikationsmanagement

Hjr, 27. Juli 2019, www.jb-spo.de

Unterhaltsame Lesung mit der Autorin Constanze Wilken

 

Sommerliches Italien-Flair in der Gemeindebücherei St. Peter-Ording

Constanze Wilken aus St. Peter-Ording, promovierte Kunsthistorikerin und renommierte Autorin von Romanen verschiedenster Genres, hatte bereits ihren Leseplatz eingenommen. Der mit vierzig Stühlen bestückte Veranstaltungsbereich der Bücherei war voll besetzt.- Warm war es diesen Abend nicht nur draußen, sondern auch in der Bücherei. Der Sommer hatte sich mit aller Macht sein Terrain an der Nordsee erobert. Mediterran mutete es an. Während die Zuhörer mit fotografischen Toskana-Impressionen auf die Lesung eingestimmt wurden, fächelte sich die Autorin trotz bereitgestellter Ventilatoren Luft mit ihrem Notizzettel zu. Zu den Hauptschauplätzen ihres neuen Romans „Die Frauen der Villa Fiore - Giulias Geschichte“ gehören Rom und die Toskana.

Nach dem rauen „Wales“ entschied sich Constanze Wilken wieder einmal für Italien als Romanschauplatz. Veröffentlicht wurde der erste Teil der „Villa Fiore“ im Februar dieses Jahres, und im nächsten Frühjahr wird man die Geschichte der zweiten Massinelli Schwester, Bianca, lesen können. Zu den Frauen der Villa Fiore gehören auch Milena, die jüngste Schwester, Manuela, die deutsche Mutter, und nicht zu vergessen Nonna Teresa und Bruna. Letztere ist die Frau von Salvatore, dem Bruder von Lorenzo, Vater der drei Schwestern. Charaktere sind sie alle, auch Paul Reed, der Flying Winemaker, der aus Amerika stammt und auf dem Weingut von Lorenzo arbeitet. Dorthin war Giulia nach langer Abwesenheit zurückgekehrt.

Der Roman beginnt mit Giulias Rückkehr. Von Giulias Erfahrungen und Erlebnissen erfährt man durch die Leseabschnitte, vor allem jedoch durch das „Zwischendurch-Erzählen“, das Constanze Wilken geschickt einbindet. Gebannt lauschte das Publikum und ließ sich mitnehmen auf Giulias Reise. Parallel läuft die von der Autorin erstellte Diashow mit Bezug zum Buch, ab und zu einmal ein kurzer Textauszug im Bild. Auch für die männlichen Zuhörer ist der Abend interessant. Wer kann sich nicht an Landschaftschilderungen, Sachinformationen zur Herstellung biologischer Weine und vor allem an Darstellungen von Charakteren und zugehörigen Handlungssträngen erfreuen? Lorenzo und Salvatore, aber auch Paul und die anderen stehen den Frauen nämlich in nichts nach. Constanze Wilken weiß ihre Zuhörer zu fesseln. Sie liest vor, erzählt, nimmt mit, erzeugt Bilder, verbindet Persönliches mit Fiktivem – kurz gesagt: ist professionell und dabei äußerst charmant.

 

Büchereileiter Andreas Falkenhagen erwies sich als ausgezeichneter Gastgeber: In der Pause gab es Getränke und für diejenigen, die wollten, natürlich auch Wein aus Italien sowie italienische Häppchen. Die Gäste waren begeistert von diesem unterhaltsamen Leseabend.- Überhaupt hat sich die Gemeindebücherei und Mediothek St.Peter-Ording zu einem kleinen, aber feinen Veranstaltungsort entwickelt, der seine Gäste, sowohl Kleine wie auch Große, anzieht. Das Programm ist vielseitig und macht neugierig. Die Veranstaltungen sind gut besucht. Auskünfte gibt es u.a. unter https://buecherei-spo.de/veranstaltung.htm im Netz.

Hjr, 25.07.19 Juli 2019, HN und www.jb-spo.de

Nach 10 Jahren wird die Neugestaltung der Promenade fortgesetzt

 

Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 4,15 Mio € Fördergeldern übergeben

In wenigen Jahren wird sich niemand mehr an den alten Zustand der Promenade II erinnern. Bei seiner „Pressefahrt Nordsee“ am 31. August 2016 in Sachen Tourismus hatte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (Kabinett Albig, SPD-Grüne-SSW, 2012-2017) den alten Teil der Promenade beim Mini-Golfplatz noch als „Gelsenkirchener Parkett“ bezeichnet. 1972 war das echte „Bäderklasse-Architektur“. Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus (Kabinett Günther, CDU-Grüne-FDP, seit 2017) konnte über diese Bezeichnung nur noch lächeln, denn zu sehen war davon nichts mehr. Der Bau war bereits in Gange und die grauen quadratischen Betongehwegplatten längst abgeräumt.

Aber darauf kam es bei seinem Besuch am 24. Juli 2019 auch gar nicht an. Wichtiger war, dass der Tourismus weiterhin bei der Landesregierung Schleswig-Holstein hoch angesiedelt ist und der Staatssekretär zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Zuwendungsbescheid mitgebracht hatte. Die Genehmigung für den vorzeitigen Beginn der Maßnahme hatte die ersten Arbeiten seit Anfang des Jahres schon möglich gemacht. So traf man sich am Ende der seit 2008 fertigen Promenade I mit Blick auf die große Informationstafel und die dahinter liegende Baustelle im Grünen bei hochsommerlichem Wetter an mit weißem Tuch verkleideten Stehtischen.

Bürgermeister Rainer Balsmeier begrüßte die Runde der Anwesenden, Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff führte kurz ein, der technische Leiter der TZ Nils Koch informierte ausführlich, Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs übergab den Förderbescheid, der Bürgermeister dankte und man ging auf die Baustelle, auf der die Anlage für die „Big Five“ des Wattenmeeres – Seehund, Kegelrobbe, Schweinswal, Seeadler und Europäischer Stör - schon betonmäßig im Entstehen war. Vier Mitarbeiter der Firma „ANKER RAMPEN – skatepark construction & design“ waren dabei, dem Beton die entsprechenden Formen zu verpassen. Bei dem heißen Wetter brauchten sowohl sie für ihren Wasserhaushalt als auch insbesondere der Beton zum Abbinden zusätzlich ausreichend Wasser.

Eines war offensichtlich: Land, Gemeinde und TZ ziehen an einem Strang. Dr. Rohlfs bekannte, die Top-Hot-Spots des Tourismus zu stärken. St. Peter-Ording nehme da einen der ersten Plätze ein. Man wolle „kein Wachsen um jeden Preis“, Ziel sei vielmehr das „Entzerren“ und damit „Saisonverlängerung“. St. Peter-Ording ist mit seinem Naturerlebnis im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer ein ganz besonderer Ort: „Wir leben hier vom Tourismus, weil die Leute diesen Naturraum lieben.- Vier von sechs Millionen Euro sind ein stattlicher Betrag, und wir können uns gut vorstellen, den Familien-Treffpunkt dann auch zu fördern. Wir als Land stehen weiter zu unserem Wort.“ – Rainer Balsmeier bedankte sich – auch rückblickend – für das Miteinander. Das habe uns stärker gemacht und verbinde uns. „Das geht auch nur so“, sagte er dann wörtlich. „Wir bauen darauf, auch in Zukunft vorstellig zu werden.“

Der Zuwendungsbescheid in einer Höhe von 4,15 Mio € gilt für den ersten Bauabschnitt der Promenade II. Die Förderung kommt aus dem Landesprogramm Wirtschaft mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). St. Peter-Ording erhält somit zweckgebunden 70% Förderung auf die tatsächlich entstehenden zuwendungsfähigen Ausgaben, die mit knapp 6 Mio. Euro kalkuliert sind. „Natur-Erlebnis-Promenade II“ nennt sich das Bauprojekt, das Ende Mai in St. Peter-Ording an den Start ging.

Der erste Teil der Promenade wurde bereits 2008 neugestaltet und erfreut sich großer Beliebtheit. Direkt am Deich im Ortsteil Bad wird nun die Erlebnis-Promenade in Richtung Süden modernisiert. Unter dem Themenschwerpunkt „Natur erleben“ entstehen auf über 800 Meter Länge attraktive Flächen mit Zonen für unterschiedliche Aktivitäten und Erlebnisse sowie zum genüsslichen Verweilen. Während an diesem Deichabschnitt bisher nur eine Plattform zum Blick über Salzwiesen, Dünen, Strand und Nordsee im Nationalpark Wattenmeer einlädt, werden zukünftig zwei zusätzliche Aussichtsplattformen zur Verfügung stehen.

Der Auftrag wurde vergeben an Hager Partner AG in Berlin. Andreas Kotlan, Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt trägt für diese Baumaßnahme die Verantwortung. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung und Büroleiter Berlin. „Ich hatte ein ganz tolles Gefühl, für dieses Projekt echte Profis gewinnen zu können“, sagte er, als er sozusagen die Philosophie dieses Projektes erläuterte und bei aller Kürze fast ins Schwärmen geriet. Das Gefühl vermittelte er unmittelbar allen Gästen. Anwesend waren unter ihnen auch Christian Gerstenkorn, Landschaftsarchitekt & Umwelt-Ing. von TwoWorks Hamburg (Bauüberwachung) und Thimo Perlett, Bautechniker Fachrichtung Tiefbau von der Firma Sven Jacobs in Tating (Bauleitung) und Ove Hansen, Leiter des Bauhofes der TZ.

Hjr, 26. Juli 2019, www.jb-spo.de

Weitere Informationen aus der Presseinfo der TZ

Von der Grünanlage zum Naturerlebnis

Seit 2008 ist die Erlebnis-Promenade mit DÜNEN-HUS inklusive Buhne und Zugang zur Seebrücke im Ortsteil Bad das Zentrum vieler Veranstaltungen in St. Peter-Ording. Die bald daran anschließende Erlebnis-Promenade II setzt den Schwerpunkt auf das Naturerlebnis – immer mit Bezug zum Nationalpark Wattenmeer. Ein bisher vernachlässigtes Biotop wird durch verschiedene Maßnahmen in Wert gesetzt und erlebbar gemacht. Der Fahrradweg entlang des Deichs wird auf der Länge der Promenade Teil 1 und 2 verbreitert. 

„Bei der Umgestaltung der Promenade entstehen naturnahe Aktiv- und Ruhezonen, Fitnessbereiche, Spiel – und Rastplätze“, so Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff, „dabei schaffen wir ganzjährig eine neue Aufenthaltsqualität abseits unseres Strandes.“

Natur wird sich hier auf verschiedene Arten erleben lassen: In aller Ruhe auf den Aussichtsplattformen mit Zugang zu den Salzwiesen, beim Spazierengehen oder Verweilen in der umgestalteten Grünanlage mit neuer und alternativer Wegeführung. Beim Joggen oder Laufen auf der Finnenbahn, beim Tischtennis spielen und im Fitness- und Mobilitätsbereich mit Geräten finden sportliche Aktivitäten und Natur zusammen. Familien mit Kindern kommen ganz besonders auf ihre Kosten: Verschiedene Themenspielplätze widmen sich den „Big Five“ des Nationalparks Wattenmeer: dem Seeadler, dem Seehund, dem Schweinswal, der Kegelrobbe und dem Stör. Spielpfade laden außerdem zu abenteuerlichen Entdeckungstouren ein.

 

Zielpunkt: Ein Pfahlbau neu inszeniert, Treffpunkt für alle Generationen

In einer zweiten Bauphase zur Erlebnis-Promenade II, die auf der Höhe der DRK Nordsee Reha-Klinik Goldene Schlüssel ihren Abschluss finden wird, soll ab 2020 ein weiteres Highlight entstehen: Ein architektonisch neu interpretierter Pfahlbau aus Holz und Glas bildet dann den Abschluss der neuen Promenade. Der spektakuläre Pfahlbau dient zukünftig als „Familientreff“ und wird u.a. Raum für ein gastronomisches Angebot, ein interaktives „Digitales Labor“ sowie ein neues zu Hause für das bisherige Kinderspielhaus bieten, welches 2021 mit modernen und erweiterten Angeboten aus dem Feuerwehrgerätehaus im Ortsteil Dorf an den neuen Standort ziehen wird. 

Die Architektur des Hauses an sich sowie die umliegenden Flächen ermöglichen spielerische Erlebnisse und Entdeckungstouren für alle Generationen und Bedürfnisse, wobei auch hier wie, mit dem geplanten „Digital Labor“, ein besonderes Augenmerk auf Jugendliche gelegt wurde: Kletterwelten, Skaterflächen, Riesenrutsche, Himmelsschaukeln, Hörstationen, Gefühlslabyrinth und andere Angebote warten auf die Umsetzung.

Anders als die Wahrzeichen St. Peter-Ordings am Strand, steht dieser Pfahlbau zwar hinter dem Deich, erlaubt jedoch Weitblicke über den Nationalpark bis zur Nordsee durch seine großflächigen Fensterfronten und mehrere Aussichtsplattformen.

 

Animationsfilm zur Promenade II:

www.st-peter-ording.de/promenade

Sitzungen des Bauausschusses als Informationsportal für Bürger?

 

Die Tagesordnung der 15. Sitzung des Bauausschusses gab mit dem Erlass einer erneuten Veränderungssperre für den B-Plan 29 für das Gebiet beidseitig der „Böhler Landstraße“, der Straßen „Ferieneck“, „Zum Leuchtturm“ und „Bi de Baak“ sowie östlich von „Kuhsteig“ und westlich vom „Wiesenweg“ sowie des gemeinsamen Antrages der CDU- und der FDP-Fraktion bezüglich Aufstellung eines Ortsentwicklungskonzeptes (OEK) nicht sonderlich viel her. Man durfte und konnte davon ausgehen, dass beide Themenpunkte jeweils mehrheitlich passieren und damit in der Sitzung der Gemeindevertretung am 26. August erneut zu verhandeln seien. So war es auch: Die Veränderungssperre ging einstimmig durch, der Antrag mit den vier Stimmen der einreichenden Faktionen ebenfalls. Wer allerdings erwartet hatte, dass die Mitglieder der SPD und das Mitglied der AWG dagegen stimmten, war erstaunt, zumal der Bürgermeister umfassend dargelegt hatte, dass die Verwaltung von dem Erstellen eines Ortsentwicklungskonzeptes nichts halte. Statt „Nein“ enthielten sie sich.

Wohin will St. Peter-Ording gehen? Sind dem Wachstum nicht Grenzen zu setzen? Welche Rechtswirksamkeit hat ein OEK? – waren mehr rhetorische als weiterführende Fragen in der Erörterung. CDU-Fraktionsvorsitzender Bodo Laubenstein beharrte mit anderen Formulierungen auf dem Vorhaben, FDP-Fraktionsvorsitzender Hans Burmeister bestärkte ihn darin.- „Der Ort hat sich weiterentwickelt. Können wir mit diesen alten Voraussetzungen arbeiten?“ fragte Bodo Laubenstein. „Wie sich der Ort entwickle, sei nicht abzusehen; da brauche man eher einen dynamischen Plan“, meinte dann Ausschussvorsitzender Kurt Kahlke (SPD) kurz vor Einstieg in die Abstimmung. Er begründete die Enthaltung damit, dass der Antrag bei den existierenden Mehrheitsverhältnissen sowieso durchgehen würde und prognostizierte, man werde sich wohl ebenfalls bei der Gemeindevertretersitzung so verhalten. Dabei hatte er sich gerade vorher noch den Ausführungen von Rainer Balsmeier angeschlossen.

Da anwesende Bürgerinnen und Bürger bei einer Sitzung weder Rederecht noch sonst etwas zu sagen haben, blieb es in der wieder einmal sehr großen Einwohnerrunde daher auch still. Verwundert war mancher aber doch. Hat das etwas mit Gemeindepolitik zu tun? Ist solches Vorgehen Politik für die Bürger und für den Ort? Einen Ortsentwicklungsplan aufzustellen, kostet zusätzlich Geld. Denn beschlossen worden ist auch, damit ein Planungsbüro zu beauftragen.

Das hatte Bürgermeister Rainer Balsmeier zwar nicht angeführt, aber er hatte deutlich gesagt, dass er ein OEK zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll hält, denn es gäbe so viele Pläne und man habe auch so viel Wissen über den Ort. Das müsse nur zusammengetragen werden. Er verwies auf den Landschaftsplan. Er stammt aus 2001. Dieser gibt an, wohin sich Flächen entwickeln sollen. Als Folge daraus entstehen Flächennutzungs- und im Falle von Bauvorhaben die Bebauungspläne. Es existiere das TEK (Tourismusentwicklungskonzept, 2017), das für den Ort als Tourismusdestination als wichtige Aspekte die Leitlinien „lebenswert für die Einwohner, liebenswert für die Kunden (Touristen) und wertschöpfend für die Anbieter und die hier Arbeitenden“ festgeschrieben hat. Es liegen weiterhin vor: Strandentwicklungskonzept (2014), Campingstudie (2016), Einzelhandelsgutachten (2016), Infrastrukturentwicklungsplan 2025/2030 (von 2016). Die Aufnahme in die Städtebauförderung (2018) dient der Daseinsvorsorge. Für den Verkehrsentwicklungsplan soll bis Ende August die Vergabe erfolgen. Ein Wohnraumkonzept wird erstellt, das diesen Fragen nachgeht: Wofür brauchen wir Wohnraum? Wie können dabei Saisonarbeitskräfte berücksichtigt werden? Das waren seine Argumente gewesen. Sein Fazit war: „Wir benötigen kein Ortsentwicklungskonzept!“

In der Einwohnerfragestunde war ein Teil des breiten Spektrums der den Ort bewegenden Themen bereits sichtbar geworden. Die Baugrenzen spielten bei einem errichteten Wintergarten eine Rolle. Da liefe ein Verfahren, kam dann schließlich doch zutage. Es ging auch noch einmal um das Hotelprojekt in Ording und ob das denn hier im Bauausschuss auch noch öffentlich verhandelt würde. Das wurde in Verwaltungssprache beantwortet und half so nicht wirklich weiter. Auch der Waldabstand war wieder Thema. Da erfuhr die Öffentlichkeit, dass die vorausgesagte nichtöffentliche Sitzung des Bauausschusses mit Experten Anfang August stattfinden werde. Beim Wiesenweg wurde im Zusammenhang mit dem beabsichtigten neuen Baugebiet nach den Kosten gefragt, die auf die jetzigen Anlieger zukämen. Hier ging es um Vorhaltemaßnahmen für die Kanalisation. Über eine Bürgerfrage wurde in der Antwort aus dem nichtöffentlichen Teil der letzten Sitzung vorzeitig bekannt gegeben, dass auf dem Gelände „Haus Steinburg“ im Kuhsteig ein Dauerwohnprojekt angestrebt werde und der Flächennutzungsplan vorher zu ändern wäre. Zurzeit liegt dort noch eine Sondernutzung vor. Wegen des sich mehr und mehr verschlechternden Zustandes ist die allerdings auch nicht mehr möglich.

Was als Fazit für den öffentlichen Teil der Sitzung blieb, war die Tatsache, dass sich der Bauausschuss über Einwohnerfragen allmählich zum Informationsportal für Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln scheint. Ob das wohl so im Sinne des Gesetzgebers ist? - Bürgermeinung am Ende jedenfalls war bei der Nachbetrachtung vor dem Olsdorfer Krug: „Gut ist die Stimmung nicht.“- Drinnen im Saal aber wurde inzwischen schon nichtöffentlich weiter getagt über u.a. Indoor-Spielhalle am Medfeldweg, Erschließungsstraße zur Strandpromenade über Fritz-Wischer-Straße – B-Plan 13 C – und den Durchführungsvertrag für das Feriendorf auf dem Gelände von „Landhaus Richardsen“ (B-Plan 74). Dass „Pelotero“ aus Wesselburen sein Tätigkeitsfeld auf St. Peter-Ording ausweiten will, ist nur gerüchteweise bekannt und somit doch ein offenes Geheimnis.

Hjr, 23. Juli 2019, HN und www.jb-spo.de

 

SIEHE HIERZU ALS ANLAGE

WORTLAUT DES ANTRAGES DER FRAKTIONEN VON CDU UND FDP

723a OEK Antrag CDU+FDP.pdf
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Kostenlose Ferienfreizeit für 45 kleine Fußballer durch die Deutsche Fernsehlotterie

 

Für sieben Jungen und sieben Mädchen aus Lüneburg und der näheren Umgebung haben die Sommerferien ein Glanzlicht bekommen: Sie sind alle fußballbegeistert und vom 21. Juli an für eine Woche Gast im Fußballcamp St. Peter-Ording. Möglich gemacht hat das die Deutsche Fernsehlotterie. Sie übernimmt die Kosten dieser Kinderreisen für die Sechs- bis Elfjährigen, die aus sozial benachteiligten Familien kommen und sonst zuhause hätten bleiben müssen. Organisiert wurde das über die Tafel Lüneburg e.V. In den nächsten beiden Wochen kommen noch einmal je fünfzehn Kinder hierher. Die Herkunftsländer sind bei der ersten Gruppe Syrien, Afghanistan, Albanien, Irak und Türkei. Die Schicksale sind unterschiedlich. Untergebracht sind sie im Campushus auf dem Gelände des Nordseeinternates, gegessen wird in der Mensa der Nordseeschule und Fußball findet auf dem TSV-Platz statt.

 

Das Fußballcamp gibt es dort seit 1993 und wurde von Herbert Krohn mitbegründet. Bereits zum 25. Mal leitet er es und ist wieder mit vollem Herzen dabei. Von 1977 bis 1992 war er Manager von Blau-Weiß Friedrichstadt.- Das Konzept ist einfach: Fußball spielen und trainieren, miteinander Spaß haben und für eine Woche an einem Ort leben und ihn kennenlernen. Parallel dazu trainiert eine Gruppe Jugendlicher. Sie kommen aus Berlin, Solingen, Xanthen, Bonn, Stade, Ratzeburg und auch Heide. Sogar zwei Schüler einer Deutschen Schule aus Ekuador sind darunter. Das Besondere am Fußballcamp ist, dass unter anderen auch ehemalige Bundesliga-Spieler als Trainer tätig sind. Zurzeit ist das wieder Klaus Fischer. Im Dezember wird er 70 Jahre. Er war von 1970 bis 1981 bei Schalke 04. Der Angreifer schoss in 535 Bundesligaspielen 268 Tore und war 45 Mal Nationalspieler. Für die deutsche Mannschaft schoss er 32 Tore.

Die Kinder lieben ihn, aber ebenso Hauke Hartmann von Blau-Weiß Friedrichstadt, Daniel Springborg vom VfL Rethwisch wie auch den Sportlehrer Lars Honnens aus Koldenbüttel und natürlich Herbert Krohn, „Herbi“ genannt. Der erzählte ganz gerührt, dass ihn am zweiten Tag auf dem Weg von der Mensa zum Platz zwei von den Kindern an den Händen fassten. Ghalia (11 Jahre) sprach dann für alle: „Herbi, Hauke, Daniel und Lars sind die besten, die ich hier kennengelernt habe.“ Ihr Hobby ist Fußball, aber sie joggt auch gerne. Esabur (9) schloss sich an und ergänzte: “Ich kann gut trixen, bin fit und kann schnell laufen.“ Am liebsten wollten sie alle ihren persönlichen Kommentar abgeben. Bilal (10) outete sich als guter Torwart, Semi (8) als richtiger Renner. Sie fühlen sich wohl, und wollen Fußball spielen und besser werden.

Für Klaus Fischer ist St. Peter-Ording immer wieder ein Erlebnis. Zum wohl zwanzigsten Mal ist er schon in St. Peter-Ording dabei. Zwischen Herbert Krohn und ihm hat sich eine Freundschaft entwickelt. Seine Frau kommt nun auch von Gelsenkirchen mit. „Fußball ist mein Leben“, sagt er. Das mit den Kindern und Jugendlichen gefällt ihm. „Ich möchte den Jungen und Mädchen zeigen, wie Fußball geht. Das kann man lernen, und wenn man dann noch Talent hat, …!? - Das Camp ist super organisiert, die Leute sind engagiert, das läuft“, findet der Traditionsspieler von Schalke 04, „und die Zeit vergeht viel zu schnell.“ Dann verweist er noch darauf, dass Fußball viel mit Disziplin und Kameradschaft zu tun hat. Dies lernen die Kinder auch.

„Für ein Recht auf Ferien!“, so lautet das Motto der diesjährigen Kinderreisen, einer Aktion der Deutschen Fernsehlotterie unter Schirmherrschaft der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, einem Unterausschuss des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Laut Kinderschutzbund können sich die Familien von etwa drei Millionen Kindern in Deutschland aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder sozialer Herkunft keinen Urlaub leisten. Die Soziallotterie ermöglicht daher auch dieses Jahr wieder rund 1.000 Kindern aus sozial benachteiligten Familien kostenlose Ferien in insgesamt 13 Camps in zehn Bundesländern. Sie will damit ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung und Armut setzen. Chancengerechtigkeit, soziale und kulturelle Teilhabe sind das Ziel. Diese Kinderreisen sind oftmals der einzige Urlaub, den die Kinder erhalten. Er wird im Fußballcamp St. Peter-Ording genutzt, um Talente und Stärken der Kinder nachhaltig zu fördern.

Hjr, 23. Juli 2019, HN und www.jb-spo.de

Siehe auch unter www.jahrbuch-st-peter-ording.de

2014     August             Fußballcamp für sozial benachteiligte Kinder

 

Pressekontakt:

Daniel Kroll, Pressesprecher, Deutsche Fernsehlotterie gGmbH / Deutsches Hilfswerk SdbR, Telefon: 040 / 414 104 38, E-Mail: d.kroll@fernsehlotterie.de

Sechsjähriger Stillstand nähert sich dem Ende

 

Für die 5. Änderung des B-Planes Nr. 32 fand die Öffentlichkeitsbeteiligung statt

Der Fachbereich Bauen und Entwicklung des Amtes Eiderstedt und der Bauausschuss der Gemeinde St. Peter-Ording haben es nicht leicht. Das wurde im Rahmen der frühzeitigen öffentlichen Beteiligung gemäß § 3 Abs. 1 BauGB für die Aufstellung der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 32 der Gemeinde St. Peter-Ording wieder einmal offenkundig. Von den Anliegern wird zudem reichlich Geduld verlangt.- Es handelt sich um das Gebiet in Ording südlich der „Utholmer Straße“ und der Stichstraße „Kölfhamm“ zwischen der Straße „Am Deich“ – ohne die Deichübergangsfahrtrampen zum Strandparkplatz – einschließlich der Stichstraße Kirchenstraße, östlich durch landwirtschaftlich genutzte Dauergrünlandflächen bis zur B 202 begrenzt.- Insgesamt gilt immer: Gründliches, sauberes Arbeiten ist oberstes Gebot, und das ist nicht auf die Schnelle machbar, vor allem auch aufgrund langjähriger Entwicklungsstränge.

Mit dem Hotel Utholm begann in Ording 1906 verstärkt die gezielte touristische Nutzung, damals Fremdenbeherbergung genannt.- Im Jahr 2014 nahm das Hotel „Zweite Heimat“ am Standort des „Hauses Utholm“ – Ferienzimmer bzw. Appartements – seinen Betrieb auf.

In unmittelbarer Nachbarschaft war von alters her bis 1965 der Standort der Ordinger Schule. Von da an wurde sie wohnlich mit zusätzlich Fremdenbeherbergung genutzt. Vergangenes Jahr ist sie abgerissen worden. Derzeit wird das Gelände vom Hotel „Zweite Heimat“ als Parkraum genutzt. Es will dort erweitern.

1994 war das Hotel Kölfhamm an seinem jetzigen Standort auf der Fenne Kölfhamm erbaut worden. Daher auch der Name. Die Außenraumgestaltung ist mit Grünflächen, Parkplätzen und Garagen großzügig durchgeführt. Das Hotel „Ordinger Hof“ war ab 1911 entstanden. An der Stelle dieses Hotels entstand das Beach Motel. Es ging 2013 in Betrieb.

„Beach Motel“ hat seine Baugrenzen so weit wie nur möglich ausgereizt. Hier hatte es gerichtliche Auseinandersetzungen gegeben. Es kann nicht erweitern, benötigt aber unbedingt Parkraum. Einig geworden ist man sich mit „Hotel Kölfhamm“: Auf dessen Grundstück sollen im Zuge eines Pachtvertrages zwanzig Stellplätze geschaffen werden. Sie sind unbedingt notwendig, um die Parksituation in der Straße „Am Deich“ und an der Deichberme zu entzerren. Die Zufahrt dazu ist zwischen den beiden Bauten vorhanden. - Festzustellen ist weiterhin, dass außer Dauerwohnen die touristische Nutzung in Kirchenstraße, Am Deich und Kölfhamm Gang und Gäbe geworden ist.

 

Der B-Plan 32 stammt ursprünglich aus 1976. Am 04. März 2013 hatte die Gemeindevertretung den Aufstellungsbeschluss zur 5. Änderung des B-Planes Nr. 32 gefasst. Der Beschluss ist beklagt worden. Das OVG hatte den Plan dann für nichtig erklärt. Im Sinne der mitgegebenen Empfehlungen ist seitens des Fachbereiches Bauen und Entwicklung nachgebessert worden. Der Bauausschuss hat am 24. Juni über einstimmigen Beschluss die öffentliche Beteiligung in die Wege geleitet (wir berichteten). Das Gelände „Zweite Heimat“ einschließlich ehemaligen Schulgrundstückes ist herausgenommen worden. Dafür gibt es einen vorhabenbezogenen B-Plan.

Im Näheren erläuterte Stadtplaner Helmut Regentin die Einzelheiten. Alle Liegenschaften sind irgendwie Sondergebiet mit ausgewiesenen Gesamthöhen, d.h. gewerblicher Fremdenverkehr und Wohnen sind zugelassen. Höhenbezugspunkt ist die Straße. Die Grundflächenzahlen sind von 0,2 auf 0,25 angehoben worden. Dies gilt aber nur für das Haupthaus. Für die Hotels gilt 0,4 mit spezifizierten Höhen, in der Regel 11m. Für Häuser sind bei nur einem Geschoss bis 9,50 m Höhe und maximal vier, bei zwei Geschossen fünf Wohnungen zulässig. Ein schallschutztechnisches Gutachten macht Vorgaben zur Lärmbegrenzung. Trotz touristischer Nutzung soll die Aufenthaltsqualität erhalten werden. Zielvorstellung für das Inkrafttreten des B-Planes ist dieses Jahr. Der mehr als sechsjährige Stillstand hätte dann ein Ende und ermöglichte bauliche Vorhaben.

In der Aussprache nahm die Lärmbelästigung durch den Verkehr viel Raum ein, hier insbesondere die vieler Verkehrsteilnehmer durch zum Teil subjektiv wahrgenommenes höchst gefährdendes Verhalten bei der Nutzung der Deichüberfahrten. Hier wurde ein Schallgutachten gefordert. Bürgermeister Rainer Balsmeier sicherte zu: „Das transportieren wir zum Thema Verkehr.“

Hjr, 19. Juli 2019, HN und www.jb-spo.de