27. September 2015, Hric
Sie waren am Vortag dabei, die große Modelleisenbahnanlage der Spur 0 von Märklin – Maßstab 1 : 45 – im Saal des ev. Gemeindezentrums in St. Peter-Ording aufzubauen, und man spürte trotz der dafür erforderlichen zwölf Stunden ihre Begeisterung. Die haben sich Jürgen Rohloff aus Niebüll, Wilhelm Seehase, Cay Klein und Heinrich Möller aus Rendsburg sowie Ernst Warnke aus Delmenhorst aus ihren Kinderzeiten bewahrt. Unterstützt wurden sie von Ulrich Reuter, vor einigen Jahren von Berlin nach St. Peter-Böhl umgesiedelt. Einen Tag später kam Jürgen Glienecke aus Rendsburg noch dazu. Ihr Berufsleben haben die gestandenen älteren und alten Herren hinter sich, aber ihre Spielleidenschaft ist geblieben.
Das wurde explosionsartig offenbar, als die ersten interessierten Besucher kamen. Manchmal war es am Wochenende richtig voll. Von vier Stellwerken an den Ecken der zu einer großen rechteckigen Fläche mit Mittelöffnung zusammengestellten Tische wurden die verschiedenen Züge auf die Fahrt geschickt. Schon bald waren Kinder die Stellwerker. Angeleitet von den erfahrenen „Eisenbahnern“ schickten sie ihre Züge auf die Strecken und regelten den Zugverkehr: „Kriegen wir mal wieder einen Gegenzug?“ – „Warte, der D-Zug muss erst in den Bahnhof fahren.“ – „Der letzte Wagen darf nicht auf der Weiche sitzen bleiben!“ – „Jetzt kann der Gegenzug kommen.“ – Es ist ein Güterzug, gezogen vom „Krokodil“. Das ist eine Güterzuglok aus der Alpenregion. Mit den beiden E-Motoren von Siemens & Halske vorne und hinten hat sie eine größere Leistung. Es war in den 30iger Jahren eine der ersten Elektrolokomotiven. Diese hatten noch wie die Dampfloks einen Stangenantrieb.
Aaron aus St. Peter-Ording war letztes Jahr schon da gewesen und ist wieder gekommen. Er hatte Moritz mitgebracht. Dominik, ebenfalls aus dem Ort, war mit seinem Großvater zum Mitspielen da, Klara – auch von hier - mit Oma und Opa aus Speyer. Die waren zu Besuch. Jim Richard aus Tettwang bei Achtrup besuchte mit seiner Mutter und Großmutter die Urgroßmutter. Sie wussten von dem Modelleisenbahnwochenende. Das war für ihn eine willkommene Abwechslung. Viele andere jeglichen Alters schauten rein, fachsimpelten oder ließen sich erzählen.
Peter Lippe aus Bredstedt berichtete aus seiner Heimat im Schwarzwald von der Wutachtalbahn, der „Sauschwänzle-Bahn“. Sie hat Ihren Spitznamen durch die weitläufig verschlungene Streckenführung erhalten. Diese war notwendig, um die Steigung unter 1% zu halten. Durch Bögen, Kehrschleifen und eine volle Kreiskehre wurde die Strecke von 9,6 km Luftlinie auf über 25 km Streckenlänge verlängert. Da fährt als Museumsbahn eine richtige Dampflok vom Typ BB 262. Mit vier gekuppelten Achsen und einer Nach- und Vorlauf-Achse war sie perfekt geeignet für die Gebirgsstrecke.
Während Wilhelm Seehase in der „Werkstatt“ am „Umachsen“ war, erläuterte Jürgen Rohloff, was für Eisenbahntypen es gibt, zwei- und mehrachsig, mit oder ohne Vorläufer und Tender oder sogar Sandkasten zur Erhöhung des Reibungswiderstandes auf den Gleisen. Wenn die Bahn die Waggons schob, hatte der erste Waggon eine mit einem Mann besetzte Kabine, der mit dem Zugführer über Zugtelefon Kontakt hatte. Die Modellanlage entspricht durch die Anordnung von Blockstellen mit den entsprechenden Stellwerken einer Anlage damaliger Zeit mit realem Zugbetrieb. Aus Sicherheitsgründen konnten die Züge immer nur von Stellwerk zu Stellwerk fahren. Deshalb gab es für den Kontakt der Stellwerker untereinander die Telegrafenmasten für die Bahnseitentelefone. Früher sah man oft Züge bei Rotsignal in Wartestellung auf Weiterfahrt.
Beim Spielen entgleiste natürlich auch mal der eine oder andere Zug. Die jungen Lokomotivführer hatten es in den Kurven mit der Geschwindigkeit nicht so richtig drauf. Dann stockte der Betrieb, bis wieder aufgegleist war. In der Realität müsste für solche Fälle vom THW Ortsverband Niebüll der Aufgleisungstrupp angefordert werden.
Nicht nur die Kinder, auch die anderen Besucher wurden von den alten „Eisenbahnern“ und ihrer „Romantik“ angesteckt. Mit drei Jahren bekam Jürgen Rohloff 1939 seine erste Eisenbahn, Wilhelm Seehase 1935. Da war er sechs Jahre alt. Gisela Warnke und Inge Glienecke begleiteten ihre Männer und freuten sich mit ihnen, die nun einmal wieder ihrer Spielleidenschaft frönen und beherzt aus ihrer Kinderzeit und der Eisenbahngeschichte erzählen konnten. Möglich macht das der Förderverein für die Erhaltung technischen Kulturgutes e.V. mit Sitz in Rendsburg. Über ihn lässt sich Eisenbahnromantik an geeignete Orte holen. „Wir haben Material satt. Was wir brauchen, ist mehr Personal“, sagte Wilhelm Seehase. Deutschlandweit ist man unterwegs.
Wirtschaftsinitiative übergibt Sachspende im Wert von 5000 Euro
Lego-Roboter und Notebooks für die Nordseeschule
23. September 2015, Hric
Die Wirtschaftsinitiative St. Peter-Ording (WI) macht „Nägel mit Köpfen“. Ende des Schuljahres 2013/14 haben sich Wirtschaftsverbände und Firmen auf Eiderstedt zusammengefunden, um Kooperationsmöglichkeiten mit den Schulen vor Ort auszuloten und diese zu unterstützen. Die ersten Projekte wurden auf den Weg gebracht. Man kam auch nicht mit leeren Händen. So wurde die weitere Finanzierung des Sozialprojektes „Rock my Brain“ im Gemeinschaftsschulteil mit 800 € sichergestellt. Es hätte sonst vor dem Aus gestanden. Das war schon ein deutliches Signal.
Solche „ad hoc“-Maßnahmen“ sollten es aber nicht nur sein. Man wollte gemeinsam intensiv Möglichkeiten für eine qualifizierte und bessere Ausbildung mit modernen Unterrichtsmitteln realisieren. Die gemeinsame Suche in einem auf die Bedürfnisse der Nordseeschule zugeschnittenen sehr konstruktiven Dialog mit dem Fachvorsitzenden der Informatikfachschaft Günter Schnoor-Hoedtke und dem stellvertretenden Schulleiter Ralf Wusterbarth war erfolgreich. Werner Bruhn überreichte nun sieben neue Lego-Roboter des Typs Mindstorms EV3 (Education Version) sowie sieben passende Laptops im Wert von 5000 €. Sein Sohn Benjamin Bruhn, Hotelfachmann und IT-Experte, vertraut mit dem Aufbau von Großnetzen einschließlich Datensicherheit etc., hat die Geräte überprüft und gecheckt. Die Schullizenz zum Auftanken mit der Software liegt ebenfalls vor. Begleitet wurden sie von Bodo Scheffels, ebenfalls Mitglied der WI.
„Es ist uns ein Anliegen, den Schulstandort St. Peter-Ording zu stärken“, sagte Werner Bruhn, Hotelier und Vorsitzender der Wirtschaftsfördergemeinschaft St. Peter-Ording. Er ist mit Karsten Johst einer der Köpfe der Initiative. „Dabei geht es nicht nur um Geld- oder Sachspenden. Die Wirtschaft in St. Peter-Ording ist breit aufgestellt und bietet vielfältige Einstiegsmöglichkeiten für junge Menschen, vom Praktikum über die Lehrstelle bis zum Jobeinstieg nach einem Studium. Gleichzeitig braucht die Wirtschaft engagierten Nachwuchs. Deshalb ist es im gegenseitigen Interesse, wenn die Wirtschaft die Schule unterstützt.“
Bereits in der nächsten Woche werden die Informatik-Kurse der Oberstufe die Roboter aufbauen. Zum ersten Mal sollen sie dann bei den Sextanern in zwei Projekten eingesetzt werden. Danach gehen Anschlussaktivitäten in Planung. Benjamin Bruhn steht unterstützend bereit. Schulleiter Nils-Ole Hokamp, seit August in St. Peter-Ording tätig, freut sich sehr über diese gelebte Kooperation der Nordseeschule mit der WI. „Die neuen Roboter ergänzen die bisherige Ausstattung hervorragend und schaffen erweiterte Möglichkeiten im Informatikunterricht.“ Auch die Utholm-Schule kann die Roboter für Projekte nutzen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird man im November wieder zusammen kommen, denn man legt gemeinsam Wert auf Kontinuität. Die Treffen dienen der Gewährleistung der gegenseitigen Information, dem Fortgang des Dialoges und daraus folgend der Weiterentwicklung der Arbeit für Schulen und Bildung in St. Peter-Ording.
24. September 2015, Hric
„Hannes, draußen ist ein Wal!“ Das rief Opa Niß Cornils seinem Sohn Johannes schon vom Deich aus zu, als der vom Fischfang zurück kehrte. Sofort fuhr Johannes Cornils wieder raus.- Das erzählte Elisabeth Cornils von ihrem Vater und Großvater als Augenzeugin von der Walstrandung am Gründonnerstag 1969 in Ording. Die Schiffe der Ordinger Fischer lagen damals im Tümlauer Koog. Die Fahrrinne führte direkt am heutigen FKK-Strand vorbei. Man musste durch zwei tiefe Priele, um zur Sandbank Nackhörn zu gelangen. Auf ihr war der 14,60 Meter große Pottwal gestrandet. Er lebte noch und hat mit der Flosse so geschlagen, dass die Fischer nicht zu dicht ran konnten.
Das war damals eine Sensation, und für Johannes Cornils war es ein außerordentliches Erlebnis, hatte er doch als arbeitsloser Fischer in den fünfziger Jahren bei der Walfangflotte von Onassis angeheuert. Im April 1956 musste er wie alle anderen abheuern. Da war es mit dem Walfang auf den „Olympic-Schiffen“ vorbei. Zu jedem Mutterschiff gehörte eine Reihe von Fangschiffen. Hatte man den Wal gesichtet, verfolgte und harpunierte man ihn. Als erstes wurde er dann markiert, mittels einer Lanze mit Pressluft aufgepumpt, längsseits des Schiffes genommen und dem Mutterschiff zur Verarbeitung zugeführt. Das war Schwerstarbeit unter extremen Witterungsbedingungen mit Wellengang und Eis, von dem die Schiffe aus Schutz vor Schaden befreit werden mussten. Tran, Walrat und Ambra waren es, worauf man es für die Fett-, Parfüm- und Kosmetik- bzw. Ölindustrie abgesehen hatte.
20.000 bis 25.000 Schaulustige kamen Ostern 1969. Aus dem Schild „Überfahrt zum Strand“ wurde „Überfahrt zum Waal“. Das wurde ein willkommener Nebenverdienst für die Fischer, wollte man doch möglichst dicht an den Wal heran. „St. Peter-Ording im Walfieber“ oder „Wache für den Pottwal“ waren Überschriften in Zeitungsartikeln. Pottwale gehören nämlich zu den Zahnwalen. Die Zähne sind Elfenbein! Auch Ambra ist sehr wertvoll. Für ein Kilo bezahlte man 1000 D-Mark. Bis zu 400 kg können es sein. Zähne hatte er, aber kein Ambra und auch keinen Walrat. So gab Fischer Johannes Cornils „seinen“ Wal dann auch ab. Es war „sein Wal“, weil er aufgrund seiner Kenntnisse den Wal aufgepumpt, dann nach Seerecht festgemacht hatte. Erst danach konnte der verendete Wal auch dichter an Land gebracht werden.
Von alledem und noch viel mehr konnte man an diesem zweiten Abend der Reihe „Erzähl mir was! – Auf Eiderstedt“ im Gastraum der Hotel-Pension von Elisabeth Cornils „Zum Alten Anker“ im Norderdeich in Ording von ihr und Jürgen Rust hören. Neben überaus vielen Zuhörern – der Gastraum war „proppevoll“! – wie Feriengästen und Einheimischen waren von den Augenzeugen Günther Leupold, Dr. Fritz Ivers, Halke Voß und Heinz Mommens, aber auch Eike und Annegret Möller da. Die beiden waren damals extra von Kiel nach St. Peter gekommen.- Mit den Bildern vom Walfang und danach vom Ordinger Wal war es ein höchst interessanter Erzählabend. Man konnte denken, man sei selber dabei gewesen, als der Wal „geflenst“ wurde und Fischer Cornils und Fischer Trede das den Soldaten beibrachten, oder die ersten Jahre danach, wo es ab und zu nach Wal stank, dessen „Rückstände“ man auch in den Dünen durch „Verbuddeln“ entsorgt hatte. Das Skelett, das die Wissenschaftler der CAU nach Kiel bringen ließen, soll bis heute noch nicht zusammengesetzt sein und im Haustierinstitut der Universität lagern.- Der Erzählabend ist eine Wiederholung wert, aber dann erneut mit den Seemannsliedern, so schön vorgetragen von Jürgen Rust mit Gitarre und Kalli Marquardt auf der Quetsche. Ob „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ oder „Lolita“ – sie gehören einfach zur Walfangfahrt dazu. Schließlich hatte man dem Wal beim Abtransport des Schädels auf einem 10-Tonnen LKW ein „Halali“ geblasen! Das kann man in Heft 17 von 1995 der AG OrtsChronik lesen. Und sicher hatte Johannes Cornils wohl auch eine Träne im Auge, hatte der Wal doch ihm, dem letzten Walfänger von Ording, seinen Abschiedsbesuch abgestattet.
Föör uns plattdüütsch Frünns un Leesers
22. September 2015, Hric
Wenn een noch ni begeistert is vun’t plattdüütsche Theoter, denn war’t he dat in Olsdöörper Kroog bi de Opföhrung vun’t Stück för düt Johr. Dat weer een echte Beleevnis! Mit de turbulente Komödi vun Winni Abel, in’t Plattdüütsche bröcht vun Heino Buerhoop, hebbt de Manns- und Fruunslüüd vun de Speedeel in’n Glückspott greepen. Alleen de Titel „Jubel, Trubel, Eitelkeit in de Schöönheitsklinik“ segg all `n Barg. Dat Vergnöögen is je man noch duller, wat de Theoterspeelers al tohoopen so‘n echte Komödianten sünd. Brigitte Einsmann, Jan Tedsen, Jördis Prieg, Jürgen Kathmeyer, Kirsten Anton, Antje Jensen, Hans Thomas Thomsen, Olaf Jensen und Astrid Klützke sünd de Rullen meist op’n Liev schreeven, so as wenn se sülms so‘ne Charakteere weern. Blots so schrullig sünd se inne Realitäät jo man nich. Gott wees Dank! Is to hoopen, wat dat nu ni affarven deit! As dat Usus is, hebbt achter de Kulissen Günter Prigge, Helmut Walter, Beatrix und Heiko Prieg mitmookt.
Alleen dat Bild vun de Bühn ist al een Freud för de Oogen. Dor is je man blots ni so recht Tied, dat to bewunnern. Later kannst denn avers noch so manch Detail wohrschaun. Sülms an lüerlütte Saaken hebbt se dacht!- Nu to dat Stück: Empfangsdame Karin Kehrer is jüst mol weer ni ganz dor. Dat is bi eer so Mod. Se meent denn ok, dat se wat verpassen deit. Liekers hett se so’n Muulwark un drüppt mit eere Kommentare jümmers den Naagel op’n Kopp. Eern Chef is Prof. Dr. med. Roland Meister, Schöönheitschirurg mit Ambitionen. Jüst keen Fruunsheld, mehr so’n karrieregeilen Macho. He much to geern so richti rutkaamen. Musst di dorüm wunnern, wat de Asssistenzdoktersche em lieden mach. De Brooder vun eer is Gendarm un hett den Professer böös in’t Visier. He kann em eenfach ni lieden. Dat seggt he ok düütlich.
In’e Klinik sünd al twee Patientinnen. Gräfin Herlinde von Hogensteen, hölt böös veel vun eer Schöönheit un is so recht hochnääsig vun wegen dat „Vun“ in eern Noom. Eer Bost hett al de Silikonverstärkung achter sik. Rosa Schulze – se is Verkööperin in een Slachterie un jüst Lottomillionärin worrn - hett Figurprobleeme. Kenn Wunner bi den Swiensööhrchenkonsum. Se much so geern eer Fett los warrn. För Mannslüüd hebbt de beiden aver ok wat ööver! Dor kummt den so’n Halligalli recht. He nöömt sik Moritz Engel un harr geern sien Uutsehn op’n Stutz verännert. Kuno von Kallenbarg, so’n wohrhaftiges Kunstgenie, weiht denn ok noch rin. För de Vernissage vun all sien Installationen mutt aver sien eegen Nees ierst noch trechtmodelliert warrn. De schall jo ok richti dorto passen. Toletzt sneet den ok noch Tilly König rin. Eern Vadder is Knackwustfabrikant. De seggt eer jümmers, wat se doon schall un hett eer den Raat geven vun wegen Wellness, wo se doch annerletzt so’n Pech in de Leevde hatt hett. Se hett so’n Stoffköter dorbi. Mit den is se jümmers an‘t Snacken. De seggt nix, liekers höört se op em!
In’n eersten Akt warrt all de Personen vörwiest. Denn weetst al, wat dat för Lüüd sünd un kannst di een Reim op mooken. Dat is schon so echt to‘n Höögen. In den tweeten Akt geiht denn ok glieks richti rasant los un in den drütten wart dat turbulent. Dor hett sik sülms so’n Pfälzer – dat is Kathmeyer - op Plattdüütsch inlooten un hett dat fein trecht kreegen. Dat mutt eenfach seggt warrn. - „Wi hebbt al dat ganze Johr op töövt“, vertell‘n Brigitte un Peter Bogensee. „Eenfach herrlich“, meen Herbert Feddersen. Dor weer sik dat ganze Publikum in eenig. Un vull weer de Saal!
Wer dat Stück noch ni sehn hett, kann dat nu Fredag, 25. September, Klock acht an‘n Obend in Olsdöörper Kroog. Dat is ni mehr lang hen. So een Monat later gifft dat nochmol twee Chancen: Fredag, 30. un Sünnobend, 31. Oktober an’n sülben Ort to de glieke Tied echt plattdüütsch Theoter to beleeven. Korten to’n Pries vun 7 Euro gifft dat obends an de Kass. Vöörher kannst se kööpen bi „sport 2000 - freizeit & outdoor“ - Tel: 04863- 49 31 32, Nordergeest 2, 25826 St. Peter-Ording.
19. September 2015, Hric
„Das war eine Super-Aktion! Für unsere beiden Jungen genau das richtige Vorhaben“, sagte die Mutter von Felix und Lars Connor Beier aus Schöneck bei Frankfurt am Main. Sie und ihr Mann waren mit dem Vier- und dem Zweijährigen der Einladung der Tourismus-Zentrale zum Strandmüllsammeln „SPO klart auf! Aktion sauberer Strand für Natur & Mensch“ mit Begeisterung gefolgt. Ihr Quartier haben sie in Tating und waren von dort extra in den Badeort gestartet. Die Kinder wussten, dass es zum Müllsammeln an den Strand gehen sollte und passten schon gut auf bei den Informationen im Dünen-Hus. Als es da um den Plastikmüll und seine Verweildauer im Meer ging, kam die Antwort „450 Jahre“ von Felix wie aus der Pistole geschossen.- Zum Sammeln waren sie später mit der Familiengruppe “Strandräuber“ von der Strandüberfahrt Ording Nord aus in Nackhörn unterwegs. Das gefiel den beiden Jungen sehr, waren doch andere Familien mit ihren Kindern mit ihnen gemeinsam auf Müllsuchtour. Was man da alles finden konnte, sogar eine Piratenaugenklappe oder einen Schnuller.
Gut hundert Freiwillige jeglichen Alters hatten sich am Sonnabendmorgen zunächst um elf Uhr zur Informationsrunde im Dünen-Hus eingefunden. Die Nationalparkverwaltung (NPV), die Schutzstation Wattenmeer, die DLRG St. Peter-Ording, die Surfrider Foundation, das XH2O Wassersportcenter, Taxi Schäfer und Edeka Johst haben sich mit der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording zusammengetan und die zweite Runde "SPO klart auf" organisiert. Dem Aufklaren am Strand ist eine Information in Form einer Aufklärung über die Bedeutung dieser Aktion vorgeschaltet. Constanze Höfinghoff, stellvertretende Tourismusdirektorin in St. Peter-Ording, berichtete, dass es inzwischen die vierte Veranstaltung in dieser Größenordnung ist. Sie erinnerte an den Start mit dem „Big Ocean Clean Up“ durch eine Initiatorengruppe. Das hat u.a. den Anstoß für diese sich jährlich wiederholende Veranstaltung im Frühjahr nach dem Winter und zum Herbst nach der Saison gegeben. Überall auf der Welt fanden an diesem Wochenende ähnliche Aktionen statt. Im Rahmen der internationalen "Clean up the World" Aktion stand das Thema Schutz der Ozeane, Nationalpark und Weltnaturerbe im Vordergrund.
Seit sechs Jahren ist das Wattenmeer Weltnaturerbe. Plastikmüll ist dabei ein Riesenproblem für die Natur und die Umwelt. 20.000 t Müll landen jährlich an der Wattenmeerküste, davon ist Dreiviertel Plastik. 663 Tierarten sind vom Meeresmüll betroffen. Das waren einige der Informationen von Alexandra Struck, seit August freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Schutzstation Wattenmeer im NPH, und von Jens Bohlmann von der Surfrider Foundation Europe North-Germany in Hamburg. Saubere Meere beginnen an Land. So macht es Sinn, dass Edeka Johst in St. Peter-Ording keine Plastiktüten, sondern Papiertüten bereit hält. Zur Verwendung von Papier statt Plastik sagte Karl-August Johst: „Jeder sollte gedanklich umschalten. Das ist unser Beitrag für die Umwelt.“ Armin Jeß (NPV) gab dann noch Hinweise zum Umgang mit besonderen Müllfunden. Zur eigenen Sicherheit sollte man sich in solchen Fällen an den Teamleiter wenden. Kuriositäten sollten immer an diesen gegeben werden.
In insgesamt fünf Gruppen ging es mit Mülltüten und gelben Handschuhen los zu den verschiedenen Strandabschnitten. Die Familiengruppe machte sich mit Angela Köhler von der Schutzstation auf den Weg nach Ording wie auch die „Wattlöper“ mit Armin Jeß. Schäfer Tours fuhr die Sammler dorthin. Die Gruppen „Hitzsand“ mit Sabine Gettner und „Springflut“ mit Leo Grösch, beide von der Schutzstation (NPH), wie auch die größte Gruppe „Pfadfinder“ mit Alexandra Struck und Jens Bohlmann steuerten ihre Sammelreviere zwischen Bad und Köhlbrand bzw. Bad Richtung Böhl an den Dünen und zurück am Spülsaum über die Badbrücke an.
Unter den vielen Teilnehmern waren Jessica und Stefan Eickhoff aus Hannover. „Wir sind einmal im Jahr immer hier. Es ist eine gute Sache, da zu helfen, wo man Urlaub macht. Um wieder dabei zu sein, haben wir um zwei Tage verlängert.“ Vom Shantychor „Die Strandräuber“ machte Klaus Peter Meister aus Ording mit. Sieglinde und Hans Heider aus Ilmenau/Thüringen meinten: „Wir laufen gern am Strand und genießen die frische Luft. Wenn wir uns dazu dann noch bücken, um Müll zu sammeln, fühlen wir uns einfach gut.“ Bernd und Bettina Reissland aus Stuttgart hatten sich bereits zuhause über den Termin informiert. Zum vierten Mal sind sie hier. „Die einen reden, die anderen tun“, war ihr Statement. Zu ihnen hatte sich mit Kristina Pandowski aus Hamburg eine Spontansammlerin gesellt.
Fast drei Stunden waren die Sammler bei schönstem Wetter auf Tour. Da kam einiges zusammen: Ganz viel Plastik in den unterschiedlichsten Formen, aber auch ein Glas mit Würstchen, leere Glasflaschen, ein Akkugerät für Seezeichen, Schuhe, Säurebehälter, Metall und Holz, Zigarettenfilter, Flaschenkappen, Kabelbinder und Paraffin, sogar Kopfschmuck. Auch eine echte Flaschenpost aus Essex war gefunden worden. DLRG und TZ hatten schon unterwegs Mülltüten in Empfang genommen. Die Menge Müll, darunter auch die Kuriositäten, konnte man an der XH2O-Wassersportstation in Augenschein nehmen. Dort hatten sich alle versammelt. Es gab Getränke, Kuchen und Grillwürste gesponsert von Schöller bzw. Johst. Constanze Höfinghoff und Jens Bohlmann ehrten mit Lars Connor Beier den jüngsten und mit Dagmar Simson aus St. Peter-Ording die älteste Sammlerin. Großen Dank und viel Beifall gab es.
SPO, 20.9.2015 gpan
1.200 Euro überreichte die Vorsitzende des DRK-Ortsvereins an den Schulelternbeirat und den Förderverein der Utholm-Schule für die Unterstützung bedürftiger Kinder. Diesen wird damit die Teilhabe an Klassenfahrten und Ausflügen ermöglicht, auch mit Unterrichtsmaterialien werden sie unterstützt.
Im Jahre 2011 startete das DRK seine Initiative „Armut hat junge Gesichter“. Der Ortsverein des DRK St. Peter-Ording baute seitdem in fünf Jahren an den Dorfabenden in den Sommermonaten Juli und August sein Zelt in der Dorfstraße auf und bot Matjes- und Schmalzbrote an. Jedes Jahr kam eine stolze Summe von über Tausend Euro zusammen. Unterstützt wurde die Aktion von „Der Kleine Laden“ mit Ulrike Kloth, von der „Räucherscheune“ mit Bernd Schröder, Edeka Johst und vom Backhaus der AG-Ortschronik. Vorsitzende Marlene Pauly-Burchatzky bedankte sich bei allen Mitwirkenden, besonders aber bei Rudi Schuppich für den zuverlässigen Aufbau und Abbau des Zeltes in den fünf Jahren. Leider wird es dem Ortsverein nicht mehr möglich sein, diese segensreiche Aktion weiter zu führen. So kamen einige der Beteiligten zu einem Abschlussfoto zusammen. Rektor Boy Möller und seine Stellvertreterin Frauke Hansen bedankten sich im Namen der Elternschaft und des Fördervereins für den ehrenamtlichen Einsatz und versprachen auch dieses Mal wieder, über die Verwendung der großzügigen Spende dem DRK zu berichten.
16. September 2015, Hric
„Ich brauche ein Quartier zwischen Zelt und Hotel. Hast Du da was für sechs Personen in St. Peter?“ Mit dieser Frage konfrontierte Rudolf Keller aus Darmstadt seinen Funkerkollegen aus Ausbildungszeiten Dieter Bleckmann. Dieser war Leiter der Peilfunkstelle in Ording. Das war im Jahr 1956. Kellers wollten mit ihren vier Kindern Urlaub in St. Peter machen. Das sollte der Beginn einer über fünf Jahrzehnte dauernden Freundschaft seines Sohnes Wolfgang, Jahrgang 1943, mit Franz Schön und besonders mit St. Peter werden.
Wolfgang Kellers Vater hatte Glück. Sein Kollege vermittelte den Kontakt zu Erna Schön. Sie war aus Berlin nach St. Peter gekommen und wohnte mit ihren Kindern Ursula und Franz im Heideweg in einer von vier Nissenhütten. Inzwischen beherbergte sie dort auch Feriengäste. Selber zog sie mit den Kindern in einen Schuppen, bedingte sich aber Küchenmitbenutzung aus. Familie Keller war damit einverstanden, denn ein Quartier für sechs Personen war damals nicht so einfach zu bekommen. Sie hatten nun für vier Wochen ein „ganzes Haus“ für sich. Das Geld war auch nicht gerade reichlich, weder beim Urlauber noch beim Vermieter. Aber Erna Schön nahm die Unannehmlichkeiten in Kauf. Das war gutes Geld und konnte mitgenommen werden. Und Kellers konnten mit ihren dreizehn, zwölf und zehn Jahre alten Jungs und der fünfjährigen Tochter unbeschwert Nordseeurlaub machen.
Als Nissenhütten bezeichnet man die von dem Kanadier Peter Norman Nissen im Jahr 1916 entwickelten Wellblechkütten in Fertigteilbauweise. Sie dienten der Armee bereits im ersten Weltkrieg als möglichst schnell zu errichtende mobile Unterkünfte. Ein halbrundes Dach überwölbte jeweils eine 40 m² Fläche von elfeinhalb Metern Länge und etwa fünf Metern Breite.
Im Nachkriegsdeutschland wurde das vorher militärisch eingesetzte Material in der britischen und der amerikanischen Zone zum Aufbau von Nissenhüttenlagern am Rande von Siedlungen eingesetzt. So konnte in ihnen eine große Zahl an Flüchtlingen und Ausgebombten notdürftig untergebracht werden. Allein in Hamburg sollen 14.000 Menschen so gewohnt haben. Jeweils zwei Familien teilten sich eine Hütte. Später wurden sie dann mit leichten Wänden innen auch „komfortabler“. Vorne und hinten war leichtes Mauerwerk. Man betrat als erstes eine Küche. Dahinter befanden sich dann zwei Zimmer. Wasser musste man sich von einer Pumpe draußen holen. Ein Plumpsklo war ebenfalls im Außenbereich. Das war auf dem Lande auch sonst nicht viel anders.
1962 war Wolfgang Keller wieder mal in St. Peter, natürlich bei Erna Schön, dieses Mal mit seiner 17jährigen Freundin. Er wollte ihr die Nordsee zeigen. Einen Raum zusammen für die beiden gab es nicht in dem neu erbauten Haus. Das verstieß gegen Anstand und Sitte. So schlief er bei Franz mit im Schlafraum und Helma in einem anderen Zimmer. Dafür musste sie dann andere Gästezimmer als Haushilfe mit „machen“. 50 Jahre sind Kellers nun verheiratet und jedes Jahr von Darmstadt aus in St. Peter-Ording im Heideweg gewesen, erst mit ihren beiden Jungs und ab 2000 dann auch allein mit dem Enkelsohn. 1975 feierte man hier sogar Kindergeburtstag.
Über so eine lange Zeit St. Peter-Urlaub war für Franz Schön und Monika Hoffmann Anlass, die Tourismus-Zentrale zu informieren. Für Kellers war das erst eine echte Überraschung, als sie von dem Termin zur Gästeehrung durch die stellvertretende Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff erfuhren. Dieser machte das Gespräch sichtlich Spaß. Das mitgebrachte alte Fremdenverkehrsverzeichnis faszinierte sie wie auch die kleinen Schwarz-Weiß-Fotos. Sie spürte den über Franz Schön sehr persönlichen Kontakt von Wolfgang und Helma Keller zu St. Peter-Ording. „Wir freuen uns sehr über solche treuen Gäste“, sagte sie und überreichte mit großer Herzlichkeit die Urkunde für über 50 Jahre „Treue“ zu St. Peter-Ording, dazu eine Flasche Sekt sowie ein blaues Badehandtuch in sandfarbener Nordseeleinentasche.
Nebenbei war dann noch heraus gekommen, dass eigentlich 70 Jahre dahinter steckten. Schon 1945 nämlich hatte es Wolfgang Keller mit seiner Mutter von Berlin-Wilmersdorf nach St. Peter verschlagen. Sein Vater war Funker und Mitarbeiter im Reichsaußenministerium in Berlin. Deren Angehörige wurden aus Berlin evakuiert. So war er mit noch nicht ganz zwei Jahren schon hier gewesen. Sicher hat er beim Haus Schragen damals manche Düne erklommen.
13. September 2015, Hric
Es war ein Festakt, und er stand unter Gottes Segen: Ev. Kindertagesstätte und Familienzentrum St. Peter-Ording, Tating & Tümlauer Koog feierten das 50jährige Jubiläum des Kindergartens.
Es war ein buntes Bild sowohl auf den mit Sonnenblumen geschmückten Klapptischen im Festzelt als auch in allen Räumlichkeiten oder wo es eben passte. Farbenfroh und heiter machten es nicht nur die vielen Kinder mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden, auch alle anderen kleineren und größeren Gäste, die sich mit dem KiTa-Team auf diesen Tag vorbereitet und vor allem gefreut hatten. Mühen und Arbeit hatte man nicht gescheut. Viele Hände hatten mitgeholfen, diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis werden zu lassen. Die ganze Woche mit den Vorbereitungen war schon aufregend gewesen.
„Vielfalt in Evangelischen Kindertagesstätten“ stand auf dem Banner, das über die für diesen Tag gesperrte Sackgasse der Kirchenleye vom Eingang der KiTa bis zum Festzelt gespannt war. Eine Reihe von Wimpeln vom Kindergartenbereich wies den Weg zum Hort in den Räumlichkeiten der Gemeinschaftsschule. Auf einem „Wegweiser“ vor dem Zelt hieß es in acht Sprachen „Herzlich willkommen“! Auf dem Spielbereich waren Pagodenzelte aufgestellt. Hier konnte man Steine bearbeiten oder Filzen bzw. Malen und Basteln oder mit Wolle kreativ sein. Informationen zum Familienzentrum und die Festschrift gab es in einem weiter hinten aufgestellten Zelt, Kaffee und Kuchen in einem anderen. Gegrilltes und Getränke, auch alkoholfreie Cocktails von JiMs Bar, waren im Angebot. Alle Räume waren zugänglich und konnten besichtigt werden. Im Sandbereich war für die Kinder „Schatzsuche“ angesagt. Stockbrote konnten am Feuer gebacken werden. Außerdem gab es ein „Jubiläumskino“ mit Bildern aus 50 Jahren.
Bevor das aber alles losgehen konnte, sollte man sich im Festzelt versammeln. Das wussten alle. Für die Kinder war dort vor der Bühne eine Fläche extra mit Teppichen ausgelegt. Brigitte Ranft-Ziniel, die Leiterin der KiTa, und Pastorin Regine Boysen von der Ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating hatten die Gäste schon im Eingangsbereich empfangen. Das Zelt war voll. Viele Kinder hatten ihren Platz vor der Bühne eingenommen, und es wurde still. Die Andacht zum Thema „Ein Platz für dich“ eröffnete der Posaunenchor mit einem Vorspiel in Rondoform von Markus Leidenberger zum Choral „Lobe den Herren, alle die ihn ehren“. Mit Hilfe von Konny Köhne, stellv. Leiterin, verwandelten Kinder nun den Tisch auf der Bühne mit weißem und bunten Tuch, Kreuz, Kerzen und Klangschalen in einen Altar. Es wurde gesungen, gebetet und der 23. Psalm in der kindgerechten Form „Bei dir bin ich gern“ gesprochen. Beim Singen unterstützten „In2Parts“ Louisa und Julia Mohr aus Tönning mit ihren Stimmen.
Was „Ein Platz für dich“ ist und wie vielfältig er sich darstellt, machten dann Brigitte Ranft-Ziniel und ihr Team deutlich. Stuhl um Stuhl, erst kleine für die Krippenkinder, dann größere für die Kindergarten- und die Hortkinder – der für die Känguru-Gruppe sah auch so aus – und schließlich einer für die Eltern als Brücke von der KiTa zum Kind und solche für das Familienzentrum, die Kooperationspartner und Gäste. Ein Baumstumpf war als Hocker für die Dünenkinder geschmückt. Der Rollstuhl symbolisierte, dass auch beeinträchtigte Menschen einen Platz haben. „Hier in der KiTa in St. Peter-Ording ist ein Platz für dich frei“, darf man sich sicher sein. Wie wertvoll es ist, auf Gott zu vertrauen, wurde sichtbar im gemeinsamen von allen mit Gesten begleitetem Vaterunser und dem nachfolgend von Pastorin Boysen erteilten Segen. Den in ihre Taschen gesteckten Segen gaben die Kinder dann weiter an die Gäste.
Den zahlreichen Reigen der Grußworte eröffnete Amtsvorsteher Christian Marwig. Er betonte die Vielfalt der KiTa-Arbeit, darunter die Möglichkeiten für Inspirationen und die Förderung des kindlichen Weltinteresses. Mit seinem Dank an das KiTa-Team - „Als erwachsene Lebensbegleiter machen Sie alle einen tollen Job hier.“ - sprach er allen Gästen aus dem Herzen. Für den Kirchengemeinderat anerkannte Regine Boysen die Arbeit von Brigitte Ranft-Ziniel in ihrer nunmehr 23jährigen Tätigkeit als Leiterin der KiTa. Ihr Dank galt zusätzlich den Verantwortlichen, die in den Kommunalgemeinden mit nachhaltiger finanzieller Unterstützung die Weiterentwicklungen eingeleitet und mit getragen haben. Für die Gemeinde St. Peter-Ording wies Georg Werner Jensen dabei auf die stetige Zukunftsorientierung hin. So sei man im Sinne der Familien der Gesetzeslage oft zuvor gekommen. Boy Möller sah die Nachbarschaft zwischen Utholmschule und KiTa als win-win- Situation: “Wir profitieren davon.“ Gudrun Fuchs aus Tating brach eine Lanze für Plattdeutsch im Kindergarten und bot sich dafür zum Vorlesen an. Christian Kohnke vom KiTa-Werk erinnerte an die Entwicklung von 1965 bis heute. Den Dank an die Gemeinden wiederholte er bewusst. Diese KiTa, deren Trägerschaft nach 46 Jahren Kirchengemeinde 2011 dem KiTa-Werk übertragen worden ist, sei ein Paradebeispiel. „Viel hat sich in dieser Zeit bewegt und ist hier umgesetzt worden: Acht Jahre Krippengruppen, Hort, Sprache und Integration, inklusiver Grundgedanke, Familienzentrum. Einzig und allein der Standort Kirchenleye 8 hat Bestand gehabt.“
In ihrem Schlusswort dankte Brigitte Ranft-Ziniel allen herzlich. Einen besonderen Dank richtete sie an Erika Zühlke, ihre Vorgängerin in der Leitung, und an Pastor em. Hans-Peter Honecker. Er hatte leider seine Teilnahme absagen müssen. Für ihr Team hatte sie ein großes Banner erstellen lassen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgereiht in Herzform. Herzlicher kann ein Dankeschön nicht sein! Und dass diese KiTa ein Herz für Kinder hat, wurde einmal mehr deutlich. Die Anzahl der Zuhörer im Festzelt hatte nach und nach abgenommen. Die Kinder waren inzwischen alle draußen und damit auch die meisten Eltern. Der Kommentar von ihr zu dieser Tatsache: „Kinder dürfen bei uns Kinder sein!“ Gemäß „Mit Gott groß werden“ seit 50 Jahren wahrlich ein segensreicher Ort.
10. September 2015, Hric
Die erste Strand-Müll-Box hat bereits ihren Platz am Südstrand im Dorf gefunden, die drei anderen werden in Kürze ihre Standorte erhalten. Auch an den Strandabschnitten in Hungerhamm, im Bad und in Böhl wissen Strandmüllsammler dann, wo sie den von der Flut und ihren Wellen an den Spülsaum, auf die Sandbänke oder bis vor die Dünenkante getragenen Meeresmüll entsorgen können.
Diese stabilen Boxen sind das erste Ergebnis einer gemeinsamen Initiative von EDEKA Karsten Johst e.K. und der Nationalparkverwaltung. Sie sind dafür da, Fischereikisten, Netze, Plastikkörbe oder Teile von ihnen und anderen aus dem Meer abgelagerten Müll aufzunehmen. Eigene Abfälle gehören da auf keinen Fall hinein. Die nehme man bitte mit nach Hause oder entsorge sie in die Mülltüten am Strand. Ebenfalls nicht hinein gehört Holz. Organische Stoffe wie Seetang und Tierkadaver sollten am Strand liegen bleiben. Sie werden anderweitig entsorgt. So steht es im Flyer „Strände ohne Müll“ der Nationalparkverwaltung Wattenmeer, der sich an die Strandspaziergänger richtet und ihnen zu informativen Erläuterungen auch zu beachtende Hinweise zum Umgang mit den unterschiedlichen Arten von Müll gibt. Mit im Boot ist auch die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording. Sie gewährleistet den regelmäßigen Abtransport.
Zwecks Übergabe der Strand-Müll-Boxen waren am Südstrand die stellvertretende Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff von St. Peter-Ording, Karsten Johst als Initiator und Sponsor, Armin Jeß und Matthias Kundy von der Nationalparkverwaltung sowie Sabine Gettner von der Schutzstation Wattenmeer zusammen gekommen. Die Box dort sollte nämlich den richtigen Standort erhalten. Matthias Kundy vom Fachbereich Kommunikation und NP-Partner bekundete danach im Pfahlbau ‚Die Strandhütte‘: „Wir sind total dankbar für diese Initiative und vor allem dafür, dass EDEKA Johst, Tourismus-Zentrale und Schutzstation Wattenmeer hier gemeinsam agieren.“ Constanze Höfinghoff zeigte sich überzeugt, dass die Strandspaziergänger diesen Appell aufnehmen. Auf vielen Gästebefragungsbögen der TZ hatte es immer wieder entsprechende Hinweise dahingehend gegeben, wo man diesen gesammelten besonderen Müll los werden könne.
Für Karsten Johst ist dieses der erste Schritt in der Kooperation. Er ist in seinem Engagement bereits einige Schritte weiter gegangen. Nachhaltigkeit schreibt er groß. An der Kasse seines Marktes gibt es seit längerem keine Plastiktüten mehr. In der Obstabteilung hängen als Alternative für den Verbraucher Papiertüten. Es gibt ein großes Sortiment an Bio-Produkten. Der Knüller aber ist, dass der Kunde selber aktiv einen Beitrag für den Naturschutz leisten kann. Johst möchte dazu beitragen, den Plastikmüll zu verringern, denn Mikroplastik in den Meeren ist ein Riesenproblem. Er selbst ist Mitglied des Vereins „Küste gegen Plastik“. Deswegen gibt es in seinem Markt beim Leergutautomaten die Möglichkeit, auf den Rückzahlungsbetrag zu Gunsten des Umwelt- und Naturschutzes zu verzichten. Der Pfandbon kann dort gleich in einen Klarsichtkasten gesteckt werden. Innerhalb der ersten drei Wochen sind so schon 240 € gespendet worden. Sein Fazit dazu: „Aus dem Leergut wird der Strand gut. Der ist unsere Lebensexistenz. In St. Peter-Ording leben wir von ihm. Den Pfandbon zu spenden fällt leichter als aus der Geldbörse. In der Summe ergibt sich so ein wertvoller Beitrag.“ Er rechnet mit einem Spendenbetrag bis zu 4000 € oder sogar mehr im Jahr. Einer dadurch bei den Kunden herbeigeführten Bewusstseinsbildung für Natur und Umwelt waren sich alle Anwesenden sicher. Die Strand-Müll-Boxen wie auch weitere Projekte sollen aus diesen Einnahmen gezahlt werden.
Abschließend unterzeichneten Matthias Kundy und Karsten Johst eine Kooperationsverein-barung. Sie beinhaltet die gegenseitige Unterstützung von Marketingaktivitäten und Kommunikationsmaßnahmen. Edeka Johst ist nach der Osterhusumer Meierei (Witzwort) und der Stadtschlachterei Claußen (Husum und St. Peter-Ording) nun das dritte Wirtschaftsunternehmen, das Kooperationspartner des Nationalparks geworden ist. Auf diese Weise können sich künftig gern weitere Unternehmen für den Nationalpark engagieren, die nicht direkt im Tourismus tätig sind. Touristische Unternehmen oder ähnliche Einrichtungen können wie bisher Nationalpark-Partner werden - so, wie es bereits rund 150 Reiseveranstalter, Hotels, Reedereien, Wattführer und andere gemacht haben.
11. September 2015, Hric
Das Trauzimmer im Verwaltungsgebäude des Amtes Eiderstedt in Garding heißt nun „Diether-Kressel-Zimmer“ und den oberen Flur könnte man umtaufen in „Dieter-Staacken-Flur“. Beide Künstler – Diether Kressel (* 17. Dez. 1925 in Düsseldorf, + 07. Jan. 2015 in Hamburg) und Dieter Staacken (* 1935 in Oldenswort) – kannten sich nicht nur gut, sondern weisen in ihrer Vita eine enge Bindung zu Eiderstedt auf. Einige ihrer künstlerischen Werke haben nun in einer Dauerausstellung einen Platz im Amt Eiderstedt gefunden. Die meisten stammen aus der Gemeindegalerie von St. Peter-Ording.
„Dieter Staacken hat sich in der Welt der Kunst umgesehen“, formulierte es Hans-Jürgen Krähe in seiner Laudatio. Nach dem Studium in Hannover, Hamburg und München war er später Leiter des Fachseminars Kunst für Gymnasien am Staatlichen Studienseminar Hamburg. In Garding aufgewachsen, hat er die Beziehung zu Eiderstedt stets aufrecht erhalten und lebt heute wieder hier. „Er gehört nach Garding“, so Krähe. In seinem bildnerischen Gestalten – und das auch in immer neuen Techniken - stelle er sich der Natur, die er hier in Garding und Umgebung erlebt. - Diether Kressel hat nach Hamburg gehört. Tiefgründig, hintergründig seien die Bilder dieses „Großstadtmalers“, der in seinen Bildern die Wirklichkeit in eine reale Scheinwelt setzte, sagte Krähe über diesen Künstler, der in Koldenbüttel ein Atelier hatte und für den Eiderstedt eine Wahlheimat geworden war. Beide haben sie an der Landeskunstschule bzw. - nach Umbenennung - an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert. Bilder von ihnen hingen mit denen von Paul Wunderlich und Horst Janssen vor Jahren in Hamburg gemeinsam in einer Ausstellung.
Dem ehemaligen Kunsterzieher und Studiendirektor am Nordseegymnasium in St. Peter-Ording, war es nicht nur gelungen, das Werk beider Künstler zu würdigen, sondern zugleich einen lebendigen Bogen zu spannen. Bekannte Namen drangen ins Ohr und Persönlichkeiten wie Siegfried Lenz, Jacob Alberts, Ernst Barlach, Erich Duggen und viele andere wurden durch seinen Vortrag „lebendig“. So erinnerte er auch an das Heimatfest 1927 in Garding und damit an Carl Blohm, den Maler der Elbmarschen. Dieser in Tönning geborene Maler sei in Eiderstedt vergessen worden. Er hatte die Voraussetzungen für die Rekonstruktion der Eiderstedter Tracht geschaffen.
Amtsdirektor Herbert Lorenzen dankte Hans-Jürgen Krähe für diesen so inhaltsreichen und eloquenten Vortrag. Dieter Staacken hatte sich bei diesem schon im Vorwege „für die Laudatio, die wir gleich hören werden“ bedankt. Sein Dank hatte ebenfalls der Stadt und dem Amt Garding gegolten. Obwohl ein Prophet im eigenen Lande üblicherweise ja nichts gelte, hatte er die Ausnahmehaltung des Amtes zu dieser biblischen Weisheit und "dessen souveränen Umgang mit ihr" gelobt.
In seiner Begrüßung zur Eröffnung der Vernissage hatte der Verwaltungschef unter den zahlreich anwesenden Gästen, die der Einladung des Amtes Eiderstedt zu diesem Festakt gefolgt waren, neben dem Laudator und dem Künstler namentlich Amtsvorsteher Christian Marwig, Bürgervorsteher Boy Jöns von St. Peter-Ording, stellv. Landrat Jörg-Friedrich von Sobbe und den Vorsitzenden der IG Baupflege Hans-Georg Hostrup hervorgehoben. Statt eines Grußwortes überraschte Christian Marwig mit einem in Platt verfassten Grußgedicht: „Üm twee Künstler geiht dat hüüt, de den Geschmack drapen vun veele Lüüd“. Boy Jöns richtete den Blick auf Eiderstedt, wo Künstler ihre Motive gefunden haben und bis heute finden, und wiederholte seine Vision von „einem Haus für die Kunst“. Hans-Georg Hostrup richtete in seiner würdigenden Grußbotschaft für beide Künstler den Blick auf das ehrenamtliche und gerade auch jungen Menschen Mut machende Wirken von Dieter Staacken.
Herbert Lorenzen hatte zu Beginn die Grüße von Dorothea Kressel ausgerichtet. Sie hatte leider nicht kommen können. Diether Kressel persönlich hatte ihm im letzten Herbst noch einige Exponate übergeben, die absprachegemäß nun im Trauzimmer ihren Platz haben. Er selber hatte sie hängen wollen. Sein Tod im Januar hat das nicht mehr ermöglicht. Alle Gäste gedachten des Künstlers in einem Augenblick des Schweigens. Hans Jürgen Krähe hatte es in seiner Laudatio so formuliert: „Das Trauzimmer ist nun ein Ort zur Erinnerung an diesen Künstler geworden.“
Einen besonderen Dank hatte Dieter Staacken für Eckard Kloth bereit gehabt. Dieser hat mit seinem Spürsinn und Geschick eine Gemeindegalerie aufgebaut, um die man St. Peter-Ording nur „beneiden“ könne. Hans-Jürgen Krähe als künstlerischen Berater und Rainer Balsmeier als fördernden Unterstützer hatte er mit eingeschlossen. Aus dieser Galerie hängen nun Bilder von Diether Kressel und Dieter Staacken im Amt. Sie sind eine Bereicherung und vermögen jedem Besucher, Gast oder auch auf einen Termin und Gespräch Wartenden Anregungen zu geben. Mit persönlichen Worten und dem neuen Buch „Eiderstedter Spezialitäten – Die besten LandFrauen-Rezepte“ als Präsent hatte Herbert Lorenzen den Dank der Amtsverwaltung gegenüber Eckard Kloth, Dieter Staacken und Hans-Jürgen Krähe ebenfalls schon zu Beginn bekundet.- Nicht nur dafür, Beifall hatte es auch später für jeden Beitrag gegeben.
Der Einladung zum Betrachten der Bilder und zum kleinen Imbiss am Ende der Veranstaltung folgte man gerne. Der eine wird im Kopf vielleicht die Schuhe aus einem Bild im Trauzimmer von Diether Kressel mit auf den Weg genommen haben, ein anderer sich an „De rode Oss“ von Dieter Staacken erinnern.- Hintergründig, anregend, augenzwinkernd oder wie auch immer: In der Verwaltung des Amtes Eiderstedt haben die Bilder zweier mit Eiderstedt verhafteten Künstler einen guten Platz gefunden.
09./10. September 2015, Hric
Es sind mehr „als sieben Meter über dem Alltag“. Gefühlt kommen bestimmt noch fünf Meter dazu, denn so tief sind die Pfähle mindestens in den Boden eingespült worden, bevor aus einst „Lottis Kajüte“ am Südstrand „Axels Restaurant St. Peter-Ording“, oder liebevoll „Strandhütte“ genannt, werden konnte. So heißt dieses Ausflugslokal tagsüber mit Sonnendeck und Spielplatz sowie einer gemütlichen Lounge mit Sitzecken, Liegen und Strandkörben mit „Süd-Seeblick“. Eine herrliche Aussicht auf das Weltnaturerbe Wattenmeer mit seinen Salzwiesen, dem hier kleinen Strandbereich, der Überflutungszone, dem Watt und dem Priel sowie den Dünen und in der Ferne den Sandbänken schenkt Naturerlebnis pur.
Es ist ein paradiesischer Ort geworden, an dem sich jeder Urlauber und Tagesgast einfach wohlfühlen darf und kann. Die vermeintliche Hektik des Alltags wird hier vergessen. Bis auf Ausnahmen keine Autos, dafür Fußgänger und Radfahrer, aber auch Kiter und Surfer wissen diesen Platz in St. Peter-Ording bei günstigen Winden zu schätzen und mit allen Sinnen zu genießen.
Neben dem Naturerlebnis bietet die Strandhütte dazu alles, was das Leben besonders lebenswert macht: Sich mit Sicherheit zusätzlich von ausnehmend guter Küche und sympathischem Service verwöhnen lassen. Was schon den Tag über gilt, hat erst recht am Abend Gültigkeit, wenn sich die Strandhütte in „Axels Restaurant“ verwandelt und mit regionalen saisonalen Köstlichkeiten für jedermann aufwartet. Seit Mitte September 2011 laden Axel Kirchner und sein Team zum „Genießen und Sich-Verwöhnen-Lassen“ ein. Natürlich wissen das auch die Einheimischen und suchen je nach Tageszeit diesen besonderen Ort immer wieder einmal gerne auf bzw. entführen ihre Gäste dorthin oder haben sie aus besonderem Anlass hierher eingeladen. Erfährt man doch „Sieben Meter über dem Alltag“, was mit dem Slogan „Weite, die frei macht“ gemeint ist und was die alten Römer mit „carpe diem“ meinten. Und wer im kleinen Kreis auch nur einmal ganz kurz etwas besprechen möchte, ist ebenso herzlich willkommen!
DIE STRANDHÜTTE IM BLICK
Impressionen von einem Nachmittag und dem folgenden Vormittag im Spätsommer
För de Frünn vun’t Plattdüütsche
Speeldeel St. Peter-Ording – Premiere an’n 18. September
05. September 2015, Hric
Noch ward öövt. De Speeldeel St. Peter-Ording is düchti an‘t Instudeern vun dat Theaterstück för düt Jahr. Premiere is an Freedag, 18. September üm Klock acht an Obend in Oolsdörper Kroog. Dor kannst di nu all op högen. Dat Stück heet „Jubel, Trubel, Eitelkeit in de Schöönheitsklinik“. So ist dat wol kloor, wat dat turbulent, mit veel Spijöök und Vergnöögen för dat Publikum över de Theaterdieln gohn ward.
De Klinik heet „Schwanensee“. Dor war’t vun‘n Kopp bet to de Fööt allns för de Idealfigur maakt. Een narr‘sche Hunnbesitzerin, een Maaler, een Lottomillionärin, een Baronin un een Halligalli wüll‘t beeter utsehn warr‘n. Wie dat so is, bemött se eerst so’n Husdrachen. Later kriegt se dat mit den karrieregeilen Chirurgen to doon. Aver sien Assistenzdoktersche hett so ganz private Ambitionen. Un een, de för Recht un Ordnung sorgen deit, dörf ok ni fehlen.
Theaterspeelers sünd Kirsten Anton, Brigitte Einsmann, Antje Jensen, Olaf Jensen, Jürgen Kathmeyer, Astrid Klützke, Jördis Prieg, Jan Tedsen un Hans Thomas Thomsen. Kannst al mol spekuleern, wer welk Rull hett. Achter de Kulissen sünd mit dorbi Beatrix un Heiko Prieg, Günter Prigge un Helmut Walter. Schreeven hatt dat Stück in dree Akten Winni Abel. In‘t Plattdüütsche hett dat Heino Buerhoop bröcht.
Korten to’n Pries vun 7 Euro gifft dat an de Obendkass un vun nu an all bi „sport 2000 - freizeit & outdoor“ - Tel: 04863- 49 31 32, Nordergeest 2, 25826 St. Peter-Ording. Opföhrt war’t dat Stück later noch dreemol: Freedag, 25. September, Freedag, 30. Oktober un Sünnobend, 31. Oktober an’n sülben Ort to de sülbige Tied.
07. September 2015, Hric
Eiderstedt ist Heimat geworden für viele Kunstschaffende. Manche gehören hierher, andere hat es in diese Landschaft an der Nordseeküste gezogen. Dass sie eine besondere Anziehungskraft auszeichnet, kann auch jedem bewusst werden, der abseits der Hauptstraßen seinen Weg nimmt. Immer wieder entdeckt man Stellen, die einem vorher so nicht ins Auge gefallen sind. Und manchmal werden sie uns auf einmal so präsentiert, wie wir sie selber noch nie gesehen haben.
Künstler und Künstlerinnen haben ein besonderes Gespür dafür, uns „Augenblicke“ zu vermitteln. Es ist die ihnen eigene Sichtweise, mit der sie mittels verschiedener Techniken - verbunden mit echter Handwerkskunst - Begegnungen zu schaffen vermögen. So war dieser Sonntag, der 6. September 2015, dafür besonders geeignet. Kunst wurde vielfältigst in den Blickpunkt des Betrachters gerückt. Wer etwa hat sich die Kommandozentrale des Eidersperrwerks schon jemals so farbig vorstellen können wie Wolfgang Groß-Freytag?
Kunst im Packhaus am Tönninger Hafen
Im Tönninger Packhaus war bereits am Sonnabend im Rahmen der Eiderstedter Kultursaison und zu ihrem Abschluss erstmalig die zweitägige Ausstellung für Bildende Kunst mit dem Gardinger Liedermacher Rainer Martens und der aus Tönning stammenden Tanz- und Performancekünstlerin Susanne Meier / Taxun eröffnet worden. Fünfzig Künstler/innen zeigten auf einer Fläche von 900m² ihre Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Fotografie. Neben den Ausstellungsteilnehmern aus der Region waren aus Tönnings dänischer Partnergemeinde auch Künstler der "Strandgalleri - Fanø" vertreten. Schüler der dänischen Uffe Skolen und der Eider-Treene-Schule Tönning zeigten auf Sonderflächen die Ergebnisse ihrer Kunst-Projektarbeit.
Zum 12. Male: Tag des offenen Ateliers auf Eiderstedt
Zugleich hatten Künstler der Gruppe KunstKlima des Fördervereins für Kunst und Kultur Eiderstedt zum zwölften Mal seit Mai 2010 am Sonntag zum „Tag des offenen Ateliers in Eiderstedt“ eingeladen. Einige von ihnen waren gleichzeitig auch in Tönning. Manchmal war dieser Spagat aber nicht machbar gewesen. So konnte man dieses Mal zwar immerhin 15 Werkstätten aufsuchen, aber nicht überall auch den Kunstschaffenden „über die Schulter schauen“. Allein der Besuch der Ateliers und die Fahrt dorthin, z.B. zu Karen Seggelke und Manuel Knortz am Westerdeich 9 in Witzwort, sind ein Erlebnis. Wenn man dann noch Raimund Behrend und Ulla Knütel in ihrem Haus in Oldenswort einen Besuch abstattet und mit ihnen ins Gespräch kommt, reicht die Zeit manchmal nicht mehr. Erstaunt ist man von den geraden Linien – übrigens ohne Lineal „gemalfingert“- in seinen Ölpastellkreidebildern oder der Vielseitigkeit von Ulla Knütel, die jetzt auch literarisch tätig geworden ist. Die Sandreliefs von Frauke Petersen und ihre Weiterentwicklungen faszinieren in St. Peter-Ording im Koogsweg, die Fotogafien in der Deichgalerie von Sibille Rehder am Norderdeich überraschen ebenfalls, fällt ihr doch dazu immer wieder einmal gerade auch Besonderes ein. Auf der Wiese hinter der alten Fischerkate erhascht man noch in einem Blick Arbeiten der Sommerausstellung von Anne Ochmann aus Berlin und wendet sich ihnen zu. Auch ihre kleinen Boote in der Galerie vermochten in die Welt der Phantasie zu entführen.
Watt’n Glückwunsch endete „jazzig“
Zum Dritten endete an diesem Sonntag die Kunstausstellung „Watt’n Glückwunsch“ zu 30 Jahre Nationalpark schleswig-holsteinisches Wattenmeer. Auch hier hatten sich die Macher von der Kunstinitiative etwas Besonderes einfallen lassen: „Headless Jazz“ spielte zur Finissage auf und zog Zuhörerinnen und Zuhörer an. Kunst, präsentiert mit Musik, das ist ein „Event“. Der Lichteinfall der schon tiefer stehenden Sonne durch die „Fenster“ der Strandkorbhalle vermittelte dazu eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre. Über 300 Besucher waren gekommen, insgesamt haben mehr als 4200 Interessierte dieses „Anlass-Kunsterlebnis“ wertgeschätzt, wie die vielen Eintragungen ins Gästebuch beweisen. Vor allem aber hat der Besuch von Einheimischen zugenommen. „Wenn die Eiderstedter ein Interesse an dieser Ausstellung hatten, freut mich das besonders“, so Thomas Bartram als Initiator dieser thematisch orientierten Ausstellungen seit nunmehr 2012 in Ording.
Hubert Piske aus Hamburg war der erste der 30 ausstellenden Künstler, der mit dem Abhängen seines Farbholzschnittes „Hallig“ den Auszug der Bilder einleitete. Else-Pia Martinsen Erz aus Skaerbaek war wie bei der Eröffnung gekommen, dieses Mal aber, um die Bilder der drei dänischen Künstler mit nach Hause zu nehmen. Am frühen Abend hing hier und da noch ein Bild, auch die eine oder andere Skulptur wartete noch darauf, abgeholt zu werden. Zurück blieben die unzähligen Fußspuren im den Boden bedeckenden Strandsand. Doch auch dieses Kunstwerk wird in Kürze „eingetütet“.-
Er wird im nächsten Jahr erneut den Boden strandmäßig erscheinen lassen, wenn sich dann die schmiedeeiserne Tür zur 5. Kunstausstellung in der Strandkorbhalle Hungerhamm wieder geöffnet hat. Das Thema bleibt wie bisher ein Geheimnis, wenn es denn schon „geboren“ ist. Schließlich sind bis Juni noch neun Monate Zeit.
31. August 2015, Hric
Fester Bestandteil des Jahresprogramms von „Musik in der Kirche“ des Vereins zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik St. Peter-Ording e.V. ist das Konzert mit der „Offenen Kantorei“ unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen im August. Die von ihm ausgewählten Werke, die Art ihrer Präsentation, die innere Begeisterung der Musiker und des Chores – das macht Musik in der St. Peter-Kirche immer wieder aus und lässt den „Funken“ überspringen zwischen Chor und Orchester und dem Publikum. Erstaunlich auch dieses Mal dessen Erwartungshaltung und dadurch hervorgerufen dann die Stille in der Kirche vor dem eigentlichen Beginn des Konzertes.
Mit der Motette für vier- bis achtstimmigen Chor „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ (Psalm 100) von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) stimmten die fast 50 Sängerinnen und Sänger der „Offenen Kantorei“ auf den Konzertabend ein. Es folgte von Richard Strauß (1864-1946) die Serenade in Es-Dur Op.7 für 13 Blasinstrumente, ein unbeschwertes Spielstück, in dem die Oboe mit ihrem Eingangs-Solo von Beginn an reizvoll brillierte. Chor und Bläserensemble so nacheinander vorgestellt, waren dem Publikum nun bekannt. Es geizte auch etwas später nicht mit Applaus, so dass Christoph Jensen darum bat, sich diesen bitte für das Ende des Konzertes aufzusparen.
Er wusste warum. Vorgesehen war von ihm eine Aufführung der „Deutschen Messe“ D 872 von Franz Schubert (1797-1828) für vierstimmigen Chor, Blasinstrumente und Pauken in Kombination mit der Serenade in Es KV 375 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) für acht Blasinstrumente: je zwei Oboen, Klarinetten, Hörner und Fagotte. Jeder Zwischenbeifall hätte da den weiteren Verlauf gestört und die klanglichen Synergieen nicht zur Wirkung gebracht.
Diese Kombination überraschte und begeisterte das Publikum zunehmend. Schon vor dem Schlussgesang hätte man nach dem letzten Satz, dem freudigen Allegro der Serenade, klatschen mögen, aber Zuhörerinnen und Zuhörer hielten sich an die Ansage. So waren sie dann insgesamt auch besonders beschenkt worden.- Die den Kirchenliedern ähnlichen Inhalte von den Sorgen und Nöten der Menschen und die durchweg musikalisch eingängige Melodik in den acht Teilen der Messe harmonierten wunderbar mit der von Christoph Jensen vorgenommenen Platzierung der fünf Sätze der Serenade. Unvermittelt offenbar wurde das z.B. nach dem Adagio beim „Sanctus“ – wohl vertraut als „Heilig, heilig ist der Herr“ - mit der sich steigernden und dann wieder abnehmenden Paukenuntermalung oder eben zum Schluss nach dem Allegro.
Großer Beifall galt dem Dirigenten, seinem „Chor“ und den Bläsern. Zum Dank gab es als Zugabe dann noch einmal das Gloria, den zweiten Teil der Messe, mit allen Sängern, Blasinstrumenten und Pauken. Nach dem erneuten Applaus leerte sich die Kirche erst nur zögernd, dann ganz gemächlich.
Ording - Köhlbrand
Ording - Deichüberfahrt
Erste Herbstflut macht den Ordinger Strand zum Kiterparadies
02. September 2015, Hric
Gestern am 01. Sept. meteorologischer Herbstanfang, heute am 2. Sept. starker Wind, Wolken und Sonne, dadurch in Ording Überflutung der Sandbank – erobert sich die Nordsee wellenmächtig das Terrain zurück und schafft wieder ein verlockendes natürliches Kiterparadies. Vor vier Tagen war Ording noch das Mekka der weltbesten Kitesurfer und ihrer Bewunderer sowie der an diesem Event interessierten Urlauber. Jetzt geht es nicht mehr um Punkte. Vom Kitesport Begeisterte freuten sich über diese Gelegenheit und genossen ihren eigenen Tanz auf den Wellen.
Den Kitern zuzuschauen und das Naturschauspiel mit seinen Brandungswellen und dem Auflaufen des Wassers am Übergang Köhlbrand und in Ording Nord bis recht nah an die Dünenkanten zu beobachten, zog bei dem bestens geeigneten Wetter ganz viele Gäste und Urlauber an den Strand. Die im Sommer überflutete Sandbank möchte man doch gesehen haben.
Fotografierbegeisterte konnten immer wieder Motive entdecken: Den blauen Himmel mit den weißen Wolken und den bunten Kites, die Kiter selbst bei ihren Fahrten über das Wasser oder den Sprüngen beim Wendemanöver, die noch sichtbaren Wallanlagen der Zeltstadt, den Bereich selber unter wie auch die Pfahlbauten Strandbar 54° Nord , Silbermöwe und die Badeaufsichtskabinen im Wasser, Brandungswellen, Strandkörbe auf den Podesten, weit weg den Leuchtturm Westerheversand oder die Hotelbauten aus Strandsichtperspektive.
03. September 2015, Hric
Mit der Begrüßungsfeierstunde machte die Nordseeschule St. Peter-Ording einfach Lust auf Lernen und die Schulgemeinschaft. Der Unterstufenchor sang unter Leitung von Musiklehrer Ingmar Schulze erfrischend das „Fahrradlied“, gefolgt von „Roar“. Man spürte: Das machte ihnen so richtig Spaß. Das galt dann wenig später auch für die Musical-AG von Alina Krügel. Da hieß es im Lied „Schule für Tiere“ aus dem Musical „Der kleine Tag“ von Rolf Zuckowski: "Jeder Hund, jede Kuh, trägt heut einen Ranzen, wenn sie mit dem Känguru durch die Klasse tanzen".
Dabei waren sie doch alle aufgeregt, meinte jedenfalls fast jeder, der aufgefordert war, etwas zu sagen. Das gestand zuerst Schulleiter Nils-Ole Hokamp, hat er sein Amt an der Nordseeschule doch gerade esrt angetreten. Diese Begrüßungsfeier war nämlich seine erste öffentliche Amtshandlung. „Was jetzt noch aufregend, ist ganz schnell selbstverständlich“, sagte er seinen jüngsten Schülerinnen und Schülern und wohl auch sich selbst, denn das lief dann alles wie am Schnürchen. Er legte ihnen ans Herz, die Schule von Anfang an ernst zu nehmen, sich an die Regeln zu halten und die Hausaufgaben nicht gering zu schätzen. Seine Bitte um Unterstützung ging da besonders an die Eltern. Zögen alle an einem Strang, bereite Schule allen auch Freude. Mit „Fördern und Fordern – dafür steht unsere Schule“, griff er einen Satz von Wolfgang Belz auf, und hieß alle herzlich willkommen.
Dessen Nachfolgerin als Unter- und Mittelstufenleitung ist Julia Färber. Sie sprach auch von Aufgeregtheit, dabei meinte sie im gleichen an die Fünftklässler gerichteten Atemzug, dass es nichts Besonderes sei, nun hier auf diese Schule zu gehen. Gäbe es Fragen, sollten sie diese stellen. Immer würden größere Schülerinnen und Schüler da sein, die gerne helfen. Dann stellte sie mit Claudia Dircks die Klassenlehrerin für die fünfte Klasse am Gemeinschaftsschulteil und mit Levka Thomsen die für die Sexta a und mit Henrik Bayer den Klassenlehrer für die Sexta b vor. Diese drei benannten in der gleichen Reihenfolge ihre Jungen und Mädchen, und ab ging es in die erste Schulstunde mit den neuen Klassenlehrkräften.
Die Eltern und Gäste durften noch bleiben. Allgemeine Informationen gab es für sie durch Julia Färber, die u.a. auf die für alle 5. Klassen übliche vorgesehene Schulwegbegehung, die Möglichkeit der Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften und die Homepage hinwies. Dort könne auch der Vertretungsplan eingesehen werden. Schulelternbeiratsvorsitzende Iris Feyser und Andrea Voß berichteten auch im Namen von Gerd Stecher über die Elternarbeit und plädierten zwecks Unterstützung der Schule und Durchführung von Veranstaltungen für den Beitritt zum Förderverein der Schule. Sandra Philippsen stellte sich als die für das Gymnasium zuständige Schulsozialarbeiterin (SZA) vor und zugleich für die Offene Ganztagsschule (OGTS) einschließlich verlässlicher kostenfreier Betreuung. Das findet im sog. „Haus Hoffmann“ neben dem „Parkplatz für Schüler“ in der Pestalozzistraße statt. Über die demnächst anlaufende Hausaufgabenbetreuung von 14:00 bis 15:30 Uhr gibt es in Kürze ein Informationsschreiben einschließlich Anmeldebogen. Es enthält auch Angaben hinsichtlich der Kosten bei Teilnahme an den Angeboten.
Irsi Feyser lud danach zum von Eltern der 6. Klassen angerichteten Buffet und zu Gesprächen im Foyer der Mensa ein. Auch das gehört seit Jahren zum Stil der Nordseeschule und machte sichtbar, was sie als Schulelternbeiratsvorsitzende kurz vorher so formuliert hatte: „Wir Eltern sind gerne hier an dieser Schule. Es ist ein sehr schönes Miteinander.“
02. September 2015, Hric
Nach dem Einschulungsgottesdienst in der St. Peter-Kirche mit Pastorin Eva Hoefflin von der ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating sowie Pastoralreferent Michael Wrage von der katholischen Kirchengemeinde St. Ulrich ging dieser aufregende Tag für die 36 Kinder der beiden ersten Klassen der Utholm-Schule in St. Peter-Ording in der Utholm-Halle gleich spannend weiter. So aufgeregt wie sie waren bestimmt auch die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen. Sie nämlich hatten die Aufgabe, ihre Nachfolger zu begrüßen.
Die mit einer Bühne und 350 Plätzen extra für diese Veranstaltung von den Hausmeistern Theo Schlicht und Gunter Hamsch hergerichtete Turnhalle war ziemlich voll besetzt mit Eltern, Anverwandten und Gästen. In der ersten Reihe vor der Bühne saßen im Halbrund die ABC-Schützen, auf der Tribüne die Dritt- und Viertklässler. Das ist jedes Jahr bei der Einschulung so und inzwischen seit Jahren nicht nur ein Ritual sondern ein Schul- und sogar Ortsereignis mit Tradition.
Es würde auch wieder ein Musical geben. Man ahnte auch schon, in welche Richtung es gehen könnte, denn das Bühnenbild hatte ein grün mit Insekten - Mücken, Libellen und Schmetterlingen - bemaltes Tuch im Hintergrund. Vorne war eine von Rohrkolben umstandene blaue Gummibadewanne. Und die Kinder der zweiten Klasse waren grün kostümiert und ihre Caps hatten orangerote Doppelschirme. Sollten sie etwa Frösche sein? Da hatte man doch wohl tatsächlich den Teich von der Streuobstwiese in die Utholm-Halle gebracht.
Mit Rektor Boy Möller begann dann die Veranstaltung. Er hatte wieder seinen alten Ranzen dabei und tat so, als wüsste er nicht Bescheid: „ Was ist hier denn los.“ Das Rätsel war gleich gelöst: „Die Ersties werden eingeschult“, schallte es ihm von der Bühne entgegen. Einige der Erstklässler redete er mit Namen an und auch noch andere im Saal, die er extra begrüßte. Das war zuerst Wilhelm Bahrenfuß von der Allgemeinen Wählergemeinschaft St. Peter-Ording. Der hatte den Jahresbetrag für freien Eintritt im Westküstenpark dabei, den die AWG immer spendet. Er sprach auch ein Grußwort für den Schulverband Eiderstedt. Schulverbandsvorsteher und Bürgermeister Rainer Balsmeier war ebenfalls da wie auch Heike Schönborn vom Förderverein und Marlene Pauly-Burchatzky vom DRK, das die Schule in besonderen Fällen unterstützt. Das alles dauerte erst einmal seine Zeit, aber dann ging es endlich mit dem Musical los.
Paul Quappe meldete sich von Radio Seerose vom Rosensee der tausend Mücken. Gesungen und gespielt wurde. Das war richtig toll. Froschtänzer traten auf. Die Diva unter den Froschfrauen quakte bezaubernd. Der Froschmännerchor quakte auf seine Weise. Frosch Kunibert hielt seine Noten erst falsch herum, dann aber zupfte er seine Gitarre schwimmhautgerecht und laut. Miss Froschkönigin trat hoheitlich auf. Ihr zu Ehren wurde noch einmal getanzt und dann hieß es von allen froschmäßig gesungen: „An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand, da sind die Frösche im Wasser und selten an Land.“ Das war viel zu schnell vorbei.
Jetzt wurde es aber ganz spannend. Die Klassen wurden eingeteilt. Die Kinder für die 1a kamen zu Frau Melanie Jordan und die für die 1b zu Frau Inge Heitmann. Von der Bühne winkten sie alle den Gästen zu und gingen mit ihren Klassenlehrerinnen in die Klassenräume. Dort erhielten sie ihre Plätze. Auch ein Klassenfoto wurde noch gemacht. Für die Eltern und Gäste gab es währenddessen Köstliches vom Kuchenbuffet, organisiert von Müttern und Vätern der Klassen 2a/b. Bald war dann der erste Schultag zu Ende.- Mal sehen, wie Schule nun wirklich sein wird, denn nächstes Jahr sollen sie ja schon richtig was können und dann die neuen „Ersties“ begrüßen. Das ist bestimmt auch wieder aufregend.
01. September 2015, Hric
„Erzähl mir was! – Auf Eiderstedt“ heißt die Veranstaltungsreihe, die Caro Kühn 2012 ins Leben gerufen hat. Für die nun vierte Runde hat die Lokale Tourismus Organisation (LTO) St. Peter-Ording/Eiderstedt in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Region für September und Oktober ein vielversprechendes Programm zusammengestellt. Caro Kühn und Jürgen Zschintzsch für die Tourismusvereine Garding und Umgebung bzw. Tetenbüll sowie Wiebke Weber vom Fremdenverkehrsverein Tümlauer Koog informierten gemeinsam mit Constanze Höfinghoff und Janina Domann von der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording.
Erster Veranstaltungsort ist Osterhever am Donnerstag, 10. September um 19 Uhr. Auf dem Horidoo Platz in Norderheverkoog 21 machen zwei echte Eiderstedterinnen den Anfang. „Jetzt reden die Frauen“ heißt es zum Titel „Vom Leben hinter’m Deich“. Anke Dellin aus Garding und Elisabeth Ketels aus Katharinenheerd werden Geschichten erzählen und in Erinnerungen schwelgen.
Weitere Veranstaltungen: Mit Augenzeugenberichten zur Ordinger Walstrandung 1969 wird die Reihe dann im Norderdeich 13 „Zum Alten Anker“ fortgesetzt. Es folgen Leuchtturm-Geschichten von Westerheversand. Das wird natürlich Hein Geertsen als letzter Leuchtturmwärter machen. Berichte aus Gardings großer Zeit mit früher 150 Geschäften im Antik Laden in der Enge Straße gibt es von „Gardinger Urgesteinen“. Über den kleinen Hafen Tümlauer Koog im alten Knollgebäude kennt Harro Friedrichs als ehemaliger Hafenkapitän sicher nicht nur manches Seemannslatein. Von den Bootfahrten als Verkehrswegen wird Peter Mölck und von Handel und Gewerbe wird Hans Jacob Claußen im Haus Peters in Tetenbüll erzählen.
Historisches wird so in den Berichten lebendig, Kurioses wird nachdenklich machen, und Kulinarisches kommt im Eiderstedter Krog in Tating auf den Tisch. Die Landfrauen werden Wissenswertes zu den Gerichten erzählen. Alle werden sie am betreffenden Ort dabei immer wieder ihren persönlichen Blick haben und Eiderstedt so in den Fokus bringen. Abrunden werden das Programm durch ihre erlebnisreichen Geschichten und kleinen Döntjes in St. Stephanus in Westerhever Susanne Dircks mit „Sturmfluten, Deichbrüche und Traditionen“, in der alten Schule in Tating Olaf Jensen mit „Dit un Dat op Hoch un Platt“ und in der Schankwirtschaft Katingsiel Marianne Ehlers mit „Achtern Diek“. Sie werden zusätzlich Garanten für Vergnügen, Staunen und vielleicht sogar Wehmut sein.
Der Flyer zur Veranstaltungsreihe mit näheren Informationen, Terminen und Eintrittspreisen ist ab sofort in allen Eiderstedter Touristinformationen erhältlich.
Er kann auch heruntergeladen werden unter Service/Prospekte & Downloads/Veranstaltungen. Dazu gibt es in den Aushängen Übersichts- und rechtzeitig noch jeweils Separat-Plakate. Zum Teil sind der Anzahl der Teilnehmer Grenzen gesetzt. Rechtzeitige Kartenbestellung wird empfohlen.
31. August 2015, Hric
Vor zwei Tagen ist der 10. Kitesurf Worldcup am Ordinger Strand zu Ende gegangen. Nur der Sandwall zeigt noch an, wo die vielen Zelte standen. Die große Fläche ist am frühen Montagabend fast leer. Hochwasser wird erst wieder am nächsten Tag sein. Der Abbau kann also planmäßig abgeschlossen werden.
Sicherheitspersonal achtet darauf, dass niemand den Baustellenbereich betritt oder bei der Durchfahrt von Lastern, Gabelstaplern, Traktoren und anderen Baufahrzeugen auf der vorgesehenen Spur durch den Fußgänger – bzw. Radfahrersteg gefährdet ist. Auf dem Gelände werden noch Gitter und Platten verladen. Der Abtransport wird bald erledigt sein. Von Hand ist der Bereich von Trinkhalmen und Limettenresten befreit worden.
Das Park- und Sicherheitskonzept scheint aufgegangen zu sein. Auch mit der täglichen Strandreinigung ist es gut gelaufen. Eine Urlauberin mit vierzehnjährigem Sohn aus München fand das Konzept gut. Sie hofft, dass der Kitesurf Worldcup weiterhin in St. Peter-Ording stattfinden wird. Ein Freiburger Urlauber mit seinen beiden schon etwas größeren Kindern hofft das ebenfalls. Ihnen hat die Woche mit dem Großereignis sehr gefallen. Das passe doch wunderbar hierher, ist ihre einhellige Meinung.
Ab nächster Woche sind nur in Bayern und Baden-Württemberg weiterhin Ferien. Die Hauptsaison ist dann vorbei. Nicht lange mehr wird es dauern, dann wird die Nordsee die Ordinger Sandbank überfluten. Doch wenn dann genügend Wind ist, sind auf einmal auch wieder Kiter und Surfer da und viele Strandbesucher, die sich den Wind um die Nase wehen lassen und die raue Nordseeluft mit ihrer natürlichen Frische genießen wollen. Alles hat eben seine Zeit.
01. September 2015, Hric
Die erste von elf Touren war Garding gewidmet. Wie Tönning hat der Ort 425 Jahre Stadtrecht. Mitten auf Eiderstedt um die sehenswerte „wuchtige“ Kirche St. Christian auf einem Geestrücken gelegen, machte Gisela Clausen ihre zwanzig Stadtwanderer mit besonderen Ecken, Winkeln und Sehenswürdigkeiten vertraut. Bei Puppenspielerin Marianne Vocke endete die Tour mit der Aufführung der Geschichte „Vom Fischer un sien Fru“.- Das berichtete Karen Seggelke in der am Abend folgenden Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen vierten Eiderstedter Kultursaison vor den fünfzig Gästen in der Loo des Museums Landschaft Eiderstedt.
„Wir klappen ja immer etwas vor“, hatte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Carmen Leden erklärt. Sie hatte vorher ihre gereimten Dankesworte an all die gerichtet, die mit dem Kulturreiseführer und den Eiderstedter Touren bei Einheimischen wie auch Gästen das Bewusstsein für die Kultur dieser einmaligen Landschaft schärfen. Fast fünfzig Kennzeichenschilder „Kulturpunkt“ - mit dem markanten Eiderstedter Heck und der Sonne über dem Horizont - sind angebracht. In St. Peter-Ording sieht man sie am Backhaus der historischen Insel im Dorf und in der Strandkorbhalle Hungerhamm in Ording sowie der Deichgalerie von Sibille Rehder.
Vorsitzender Jörn Kohlus präsentierte die bis zum 6. September verbleibenden zehn Touren und machte dabei deutlich, dass der Begriff Kultur umfassend gesehen werde. Es seien nicht nur Kunst und Musik. Bauten, Denkmäler und Brauchtum gehören gleichrangig dazu. Kennenlernen heiße „Galerien besuchen, bei Kunsthandwerkern und Handwerkskunst zuschauen und lernen zu können, sich über Orts- und Landschaftsgeschichte zu informieren sowie an schönen Stellen vom Radeln oder Spazierengehen ruhend Rast zu machen“, erläuterte er. Mit der Tour „Koldenbüttel“ ist im Reiseführer nun auch die noch offene Flanke im östlichen Teil geschlossen. Zugleich wird mit dem Hinweis auf die „Friedrichstädter Kulturnacht“ die sehenswerte Kleinstadt in der unmittelbaren Nachbarschaft mit in den Blick genommen.
Als Vorsitzende des Vereins KulturTreff St. Peter-Ording e.V. und damit „Hausherrin“ hatte Hilke Herzberg mit Ehrenamtlichen des Museumsteams alles vorbereitet. Sie hatte zu Beginn alle herzlich begrüßt, unter ihnen Musiker Rainer Martens aus Garding und Bürgermeister und Tourismusdirektor Rainer Balsmeier. Dieser bekannte seine Freude besonders darüber, dass die Kulturreisen 2015 die Landschaft Eiderstedt in ihrer Gesamtheit vorstellen: „Das ist Ihnen hervorragend gelungen. Die Resonanz auf dieses kulturelle Angebot bisher und die Zahl ‚Vier‘ zeigen, dass es sich gelohnt hat“, und dankte für das große Engagement.
Nach diesem informativen und interessant gehaltenen Auftakt, freute man sich auf Rainer Martens. Er war eingeladen, der Veranstaltung musikalisches Flair zu geben. Plattdeutsche, hochdeutsche und englische Lieder hatte er für den Abend mitgebracht. Auf die Frage, womit er anfangen solle, waren einhellig plattdeutsche Lieder gewünscht. Mit dem Klassiker „Dat du min Leevsten büst“ begann er und traf das Herz des Publikums. Es sang dabei gerne mit und lauschte seinen weiteren bezaubernden Liedvorträgen mit den vorangehenden amüsanten Erläuterungen.
Es war ein höchst würdiger Auftakt der Eiderstedter Kultursaison in ihrem umfassenden Sinne. Es gab Informationen, Musik und Gesang, dabei Möglichkeiten zum Gespräch und zum Freuen. An Getränken und Knabberzeug fehlte es ebenfalls nicht. Der Vollmond am Himmel vervollkommnete den Abend auf dem Nachhauseweg dann zusätzlich.
01. September 2015, Hric
Zu Sonntag, 06. September lädt die Kunstinitiative SPO zur „jazzigen“ Finissage von 16 bis 19 Uhr ein. Geboten wird den Gästen ein besonderes Erlebnis. Die siebenköpfige Band „headless jazz“ spielt funkige und rockige Jazzklassiker, angereichert mit Latin und Blues. Rainer Zühlsdorf, Uwe Rades und Georg von Kügelgen aus Kiel, Peter Goden (Aukrug) Christian Wolf (Neumünster), Sonja Sophie Glas (Husum) und Hannes Matthießen (St. Peter-Ording) freuen sich zusammen mit den Initiatoren auf viele auch bewegungsfreudige Gäste. Für Getränke ist gesorgt. Dazu gibt es Informationen rund um die Ausstellung nach dem Motto „Zahlen-Daten-Fakten“.
Aber nicht nur das: Von 16 bis 17 Uhr hat man die letzte Chance, die großartigen Bilder und Skulpturen zum Thema Wattenmeer in ihrer Gesamtheit zu sehen. „headless jazz“ spielt bereits. Ab 17 Uhr werden dann die Bilder so nach und nach abgehängt. Für den passenden Sound sorgt die Band. Es ist auch die letzte Gelegenheit, eines der Werke für sich zu erwerben. Um 19 Uhr schließt sich die schmiedeeiserne Tür. Damit endet die seit dem 30. Juni effektvoll mit vielen Gästen gestartete künstlerische Geburtstagsfeier für „30 Jahre Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ in der Strandkorbhalle Hungerhamm am Norderdeich in Ording.
Der Verein Kunstinitiative St. Peter-Ording e.V. sowie seine Mitveranstalter Nationalparkamt in Tönning und Gemeinde St. Peter-Ording freuen sich sehr, mit „Watt’n Glückwunsch“ als Titel der Ausstellung bisher schon weitaus mehr als 3000 Besuchern eine große Freude bereitet zu haben. Kunst in diesem Ambiente, hier Bilder und Skulpturen von 30 Kunstschaffenden zum Thema „Wattenmeer“, kommt nicht nur an. So in den Focus gerückt begeistert sie sowohl Einheimische als auch Gäste von weiter her. Das beweisen Eintragungen vieler Art im Gästebuch. „Admirable!“ lautet der kurze Eintrag von Dr. Jean Legrand. Das wird auf derselben Seite durch weitere Einträge ergänzt: „Ein Lob den Künstlern, aber auch der Initiative. – Urig, die Präsentation!“-
Die Ausstellung ist noch bis zum 4. September und zum Finale am 6. September täglich von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Es ist damit Gelegenheit gegeben, dem „Drei-Länder-Weltnaturerbe“ von Dänemark bis zu den Niederlanden zu seinem Jubiläum gratulieren.