2018 Februar 2

 

 

Erheblicher Investitionsbedarf für Straßenbaumaßnahmen

 

Finanzausschuss empfiehlt Regelungen zur Abmilderung der Beitragslast

 

„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!“, heißt es nicht nur in Goethes Faust, ebenso im Leben. Ohne Geld geht es eben nicht.

Das war dreimal Thema. So standen zuerst sowohl der Wirtschaftsplan der TZ als auch der Haushaltsplan der Gemeinde St. Peter-Ording auf der Tagesordnung der Sitzung des Finanzausschusses vor der Sitzung der Gemeindevertretung am kommenden Montag. Beide waren schon im Tourismus- bzw. Finanzausschuss zum Teil mehrfach beraten worden (wir berichteten) und wurden bei kurzer Vorstellung und Erörterung einzelner Punkte jeweils zur Beschlussfassung empfohlen.

Umfassendere Informationen und Erörterungen gab es dann anlässlich des Tagungsordnungspunktes zur Änderung der Straßenbaubeitragssatzung. Hier geht es direkt und unmittelbar auch um das Geld der Bürger, die aufgrund der Art und Weise ihrer Liegenschaften zur Zahlung von Straßenbaubeiträgen aufgrund der geltenden Satzung verpflichtet sind. Allerdings sind durch veränderte Gesetzgebung im Jahr 2017 - und in deren Umfeld auch neue politische Akzentsetzungen - letztlich Irrungen und Wirrungen entstanden, die den Eindruck erweckt haben, Gemeinden brauchten wie bisher keine Straßenbaubeiträge mehr erheben. Mit der Anhebung der Hebesätze für die Realsteuern – Grundsteuern und Gewerbesteuern - ist die Behebung von unzumutbaren Straßenzuständen in fast allen Gemeinden nicht machbar. Also muss nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden. Ohne das Geld der Anlieger geht es dabei nicht. „Besitz verpflichtet“ – das galt früher wie auch heute in St. Peter-Ording und betrifft so letztlich jeden einzelnen Einwohner. Das sollte jeder wissen!

Im Gemeindegebiet gibt es insgesamt ca. 135 Straßen. Aufgrund einer Ortsbegehung besteht aus Sicht der Verwaltung ein Ausbaubedarf von 43 Straßen in weniger als fünf Jahren. In fünf bis zehn Jahren kämen 18 dazu, dann 26 in zehn bis fünfzehn Jahren. Es besteht also ein erheblicher Investitionsbedarf für die Erneuerung dieser Infrastruktur. Aktuell laufen Straßenbaumaßnahmen in der Böhler Landstraße (noch bis 2019) und im „Stillen Dorf“ (in Planung). Hier besteht wegen der Kanalsanierung Dringlichkeit.

Die aus Sicht der Bürger des „Stillen Dorfes“ nach Abschluss der Baumaßnahme zu zahlenden doch hohen Straßenbaubeiträge (wir berichteten) haben zunächst zu einer recht kontrovers geführten Debatte zwischen Bürgern und Verwaltung geführt. Die anhaltenden Gespräche erbrachten aber letztlich einvernehmlich eine für beide Seiten dienliche Sicht. Bürgervorsteher Boy Jöns und Bürgermeister Rainer Balsmeier haben sowohl mit den Vorsitzenden der vier Fraktionen in der Gemeindevertretung gesprochen als auch mit einer Vertretung der Anlieger. Sachbearbeiter Dirk Hansen vom Amt Eiderstedt hatte nun für den Finanzausschuss einen Beschlussvorschlag erstellt.

Durch die veränderte Gesetzeslage bedingt fand jetzt im Finanzausschuss erstmalig eine umfassende Erörterung der Erhebung von Straßenbaubeitragskosten im Hinblick auf die für Bürger und Gemeinde vorhandenen Möglichkeiten statt. Der Finanzausschuss empfiehlt auf der Grundlage seiner Aussprache eindeutig die Beibehaltung der Straßenbaubeitragssatzung, dies aber mit der Maßgabe, den Anliegern praktikable Regelungen zur Abmilderung der Beitragslasten anzubieten. Statt der einmaligen Zahlung nach Abschluss der Baumaßnahme können Stundung und Ratenzahlung nach § 8 Abs. 9 KAG mit den dort vorgegebenen Möglichkeiten – Umwandlung der einmaligen Beitragszahlung in eine Schuld mit bis zu 20 Jahresleistungen zuzüglich Zinsen bei Überschreitung des Basiszinssatzes um maximal drei Prozent – beantragt werden. Die erforderliche Abstimmung erfolgte in drei Schritten jeweils einstimmig bei zweimal einer und einmal zwei Enthaltungen. Kurt Kahlke (SPD) äußerte zum Schluss für alle die Zufriedenheit darüber, eine für diese schwierige Thematik elegante Lösung gefunden zu haben.

Die jeweiligen Jahresraten ruhen dann als „öffentliche Last“ auf dem Grundstück und sind im Falle einer Zwangsversteigerung vorrangig zu befriedigen. Eine Eintragung der Schuld erfolgt nicht. Insgesamt aber erhöht sich der Aufwand für die Verwaltung.

Im Winter laufen viele Vorbereitungen für die Saison - Verwehter Sand zur "Rettung" von 54°Nord

 

Beim Yachthafen liegen Lärchenholzstämme. Sie werden demnächst gebraucht. Holzarbeiten am Strand stehen jedes Jahr vor Saisonbeginn an. Zwei große neue Strandkorbpodeste sind derzeit im Entstehen. Sie ersetzen jeweils zwei kleinere, bleiben hier aber in der Linie. In Ording Nord (FKK-Strand) hat man diese im vergangenen Jahr wegen des höher auflaufenden Wassers weiter Richtung Deich verorten müssen.

Dass die Nordsee ein rauer Geselle ist, hatte die im Frühjahr neu errichtete verlängerte Zuwegung zum Pfahlbau Strandbar 54° Nord durch Sturmtief Sebastian noch vor Saisonende deutlich erkennen lassen. 30 Meter waren zerstört worden und mussten ersetzt werden. Das Näherrücken der Wasserkante hat aber insgesamt Folgen für den Pfahlbau. So sind vergangenes Jahr zur Sicherung der Strandbar zusätzlich Pfähle eingespült worden. Sie stecken 4 m tief im Meeressandboden. Aber durch die Bewegung des Wassers wird Sand auch wegbewegt. Einige der älteren Pfähle stecken nicht mehr tief genug. Man kann das sehen: Um die Pfähle herum bilden bzw. haben sich Vertiefungen (Kolke) gebildet. Sie entstehen durch Strudelwasser. Diesen Verkolkungen muss aus Sicherheitsgründen entgegengewirkt werden. Auch das geschah jetzt.

Während die Mitarbeiter des Bauhofes der Tourismus-Zentrale viele Arbeiten in eigener Regie erledigen, brauchen sie dabei Unterstützung von Firmen, die dann mit ihren Männern und evtl. auch Spezialmaschinen tätig werden. Das war jetzt erst die Firma Sven Jacobs Tiefbau GmbH aus Tating. Sie erledigte am Ordinger Strand Erdarbeiten. Vor allem Sand wurde im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Was Wind und Wasser an die Stege und bis zu den Strandüberfahrten verlagert haben, wurde von dort weggeräumt und zur Strandbar 54° transportiert. „Was an der einen Stelle zu viel ist, wird dahin gebracht, wo es fehlt“, ist die Maxime. So erhielt der seit der letzten Jahre weitgehend im Wasser stehende Pfahlbau eine „Sandbewehrung“ links und rechts von seinem Brückenaufgang sowie auch vor dem Gebäude selbst. Hier war das zusätzlich auch zur Sicherheit der Versorgungsleitungen notwendig geworden, die freigespült waren.- Vor einiger Zeit war noch beabsichtigt gewesen, den Pfahlbau am Ordinger Strand stärker vor dem Wasser zu bewehren. Davon hat man Abstand genommen. Längerfristig wird er wegen des höheren Wasserstandes aufgegeben und weiter hinten neu errichtet werden.

Die Stege sind schon bzw. werden freigeräumt. Das ist immer wieder notwendig. Sie verliefen bei ihrer Errichtung oberhalb des Strandsandes. Jahr um Jahr werden sie sowohl von Flugsand eingeebnet, aber auch durch die Kraft des Wassers bei den Herbst- und Winterstürmen beschädigt. Nach Orkan Xaver im Oktober 2013 musste der Radfahrsteg vollständig erneuert werden. Das geschah im Februar 2014. Nicht umsonst werden also nach der Saison die Treppen zu den Pfahlbauten im unteren Bereich abgebaut und auch die Platten bei den Strandkorbpodesten entfernt und auf dem Bauhof gelagert, um dann im Frühjahr wieder angebracht zu werden.

Bei den Sandräumarbeiten fällt der „schwarze Sand“ unter der Oberschicht auf. Das ist allerdings kein „Schmutz“, sondern das Abbaumaterial von organischen Stoffen. Lebewesen jeglicher Art bestehen eben aus Proteinen, Eiweißstoffen. Deren Moleküle enthalten folglich auch Schwefelatome, aus denen bei den Abbauprozessen letztlich Eisensulfid entsteht. Dieses sorgt für die Schwärze. Letztlich ist es ein Beweis dafür, wie lebendig selbst dieser Sandboden ist.

Hans Jörg Rickert, 25. Februar 2018, www.jb-spo.de

 

Zusatzinformation

Reduktionsschicht - Oder die Frage: Warum stinkt Wattboden so?

Die abgelagerten organischen Bestandteile des Wattbodens werden von Bakterien abgebaut. Diese verbrauchen Sauerstoff aus dem Bodenwasser, der nicht in ausreichendem Maße vom Flutwasser wieder nachgeliefert werden kann.

Nun kommen Bakterien zum Einsatz, die unter diesen sauerstofffreien Bedingungen den weiteren Abbau der organischen Substanzen vornehmen können. Dabei entsteht als Endprodukt dieser biochemischen Prozesse Schwefelwasserstoff (H2S), das den typischen fauligen Geruch verursacht. Den Abbau unter sauerstofffreien Bedingungen nennt man anaerob.

Trifft nun Schwefelwasserstoff auf das im Wattboden vorhandene Eisenhydroxid (Fe(OH)2), so bildet sich Eisensulfid (FeS), das für die schwarze Färbung der etwas tiefer liegenden, sauerstoffarmen Wattschicht verantwortlich ist.

Diese Schicht nennt man Reduktionsschicht, da bei der Herstellung von H2S Sulfationen reduziert werden. Die Oxidationszahl des Schwefels verringert sich von plus 6 auf minus 2.

Erstellt bei Verwendung von „Ökosytem Wattenmeer“ (Internet)

Tipp - Vogelbeobachtungen und mehr auf Eiderstedt im Februar

Die vielen Gänse um diese Zeit auf Eiderstedt sind nicht jedermanns Freund, denn sie fressen Unmengen an Gras und sorgen ebenso für Unmengen an Hinterlassenschaften. So sind sie dem Grünlandbesitzer nicht gerade besonders willkommen. Wer aber erlebt hat, wie es sich anhört und auch „anfühlt“, wenn so ein riesiger Gänseschwarm direkt über einem hinwegfliegt, weil man sich auf dem Deich gerade in ihrer Flugschneise befindet, vergisst das nicht.- Jetzt ist Vogelzeit auf Eiderstedt. Eigentlich egal, auf welchen Strecken man unterwegs ist, Erlebnisse kann man wachen Blickes überall machen.

Gänse sind es zwischen dem Norderdeich bei den Fennen und Pütten von Brösum über Norderhöft am Ende des Grudeweges bis Nackhörn und weiter sowie diesseits und jenseits der B 202. Auch am Neuweg sind dieses Jahr viele zu sehen, ebenso auch zwischen der Wittendüner Allee und dem Böhler Weg. Meistens sind die Graugänse und Nonnengänse unter sich, seltener gemischt. Auf den Fennen und in der Luft sieht man sie immer wieder, und wachsam sind sie vor allem. Wer Glück hat, sieht ab und zu auch eine weiße Gans („Martin“) in einem Trupp von Graugänsen, vorwiegend auf den Böhler Fennen bzw. Maisfeldern an der Wittendüner Allee und Eiderweg.

Kommt man von Husum über Ülvesbüll nach Tetenbüllspieker, lohnt sich der Blick auf das Speicherbecken, aber auch der beim Siel direkt über den Deich mit dem kleinen Hafen. Brandenten, Gänse verschiedener Arten und mehr lassen sich beobachten. Befindet man sich dann später - aus dem Norderheverkoog kommend - auf der Strecke von Poppenbüll nach Garding, sind es außer Gänsen auch Schwäne, z.B. Höckerschwäne,- und Raubvögel. Turmfalke und Bussard sieht man hier an der Landstraße aufgebaumt wachsam hocken.

Auf dem Wege nach St. Peter-Ording über Süderdeich Richtung Eiderdammstraße lohnt sich ein Abstecher nach Ehstensiel: Rehwild auf den Fennen. Waren es in den Fünfziger Jahren zwei oder drei Rehe, vielleicht auch mal ein Sprung (bis zu fünf) sind es heute manchmal sogar fast schon „Rudel“. Bei den Böcken ist das frisch gewachsene Gehörn deutlich zu erkennen, deswegen auch die Bezeichnung „Hornung“ für den Monat Februar. Auch das Rotwild schiebt jetzt sein Geweih.

Wacholderdrosseln gab es einige Tage am Feldhausweg (Weg zum Flugplatz) wie auch am Grudeweg. Die ersten Kiebitze beobachtete ich am 24. Februar am Neuweg. Aber auch die ersten Lämmer sind bereits in Brösum auf der Fenne bei dem kleinen Stall direkt an der B 202 zu sehen. Singschwäne (oder waren es Zwergschwäne? – sie sind schwer zu unterscheiden), sah ich sowohl in Wittendün als auch bei Vollerwiek. Auch Brachvögel hatte ich am 17. Februar schon oben auf dem Deich zwischen Tetenbüllspieker und Ülvesbüll ausgemacht (jedoch kein Foto machen können).

Wer dann bei diesen kalten und doch recht sonnigen Februartagen zeitig vor Sonnenuntergang bei Norderhöft bei den Pütten und der Wasserfläche am Ende des Grudeweges den eisigen Wind nicht scheut und den Weg auf den Deich nimmt, wird belohnt mit Sonnenuntergang und Blicken nach Westerhever und Ording.

Hans Jörg Rickert, 26. Februar 2018, www.jb-spo.de

Winterarbeiten am Norderdeich in Ording – Schafdrahtzaunerzeuerung

 

Zum Deichbild auf Eiderstedt gehören Schafe. Bald werden sie wieder auf den Deichflächen zu sehen sein. Es sind besonders die putzigen kleinen Lämmer, die sich bei ihren Mutterschafen aufhalten bzw. irgendwo mit ihren gleichaltrigen Artgenossen herumtollen. Irgendwann hört man dann ein Blöken, entweder eines Lammes oder das seines Mutterschafes. Über ihre „Mähs“ finden sie wieder zusammen. Und dann ist das Euter willkommener Milchspender. Es ist die Bindung, die schon gleich nach dem Ablammen in den ersten Tagen im Hock des Schafstalles stattfindet.

Schafe gehören zur Deichbewirtschaftung. Sie halten das Gras kurz und auch den Boden fest. Ihr Kot hat einen Geruch, der zudem andere Tiere verdrängt, die dem Deichkörper schaden könnten. In Nordfriesland gibt es so viele Schafe wie Menschen. Und wie die Nordfriesen und Eiderstedter plietsch sind, sind es die Schafe auch.

Die Deichflächen gehören dem Land Schleswig-Holstein. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH)* unterhält die Landesschutzdeiche und verpachtet die Flächen zur Nutzung an Deichschäfereien. Der Norderdeich in Ording gehört dazu.

Für etwa 14 Tage waren die Mitarbeiter Gerd Lönne, Dirk Frahm, Harm Feddersen, Ralf Liebrecht und Hendrik Hansen des LKN Husum vom Baubetrieb 3 Tümlauer Koog damit beschäftigt, den Schafdrahtzaun am Norderdeich zu erneuern. Das ist etwa alle zehn bis zwölf Jahre erforderlich. Das alte Geflecht ist zu entfernen, die alten Pfähle sind herauszuziehen und auch sonst ist alles, was die Begrenzung der Flächen betrifft, in Ordnung zu bringen.

Am 7. Februar waren die fünf Mitarbeiter dabei, die 1,80 m langen Eichenholzpfähle mit Hilfe einer Motorramme in den Boden zu bringen. Inzwischen ist der in Rollen bereitliegende Schafdraht mit Ursusgeflecht angebracht und somit alles für die Beweidung durch Schafe vorbereitet. Die Lammzeit hat auch begonnen. Ab März gilt außerdem das Naturschutzgesetz. Landschaftsarbeiten haben dann beendet zu sein, ansonsten sind zeitlich stark begrenzte Ausnahmegenehmigungen erforderlich.

Hans Jörg Rickert, 23. Februar 2018, www.jb-spo.de

 

*  Der LKN.SH ist eines der Exekutivorgane des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung und ländliche Räume (MELUND) des Landes Schleswig-Holstein. Der Landesbetrieb als Landesoberbehörde in der Rechtsform eines Landesamtes ist nachgeordnete Behörde des MELUND.

Er gliedert sich in fünf Geschäftsbereiche, deren Mitarbeiter auf 37 Standorte verteilt sind. Betriebssitz ist Husum; Betriebsstätten befinden sich in Itzehoe, Kiel und Tönning. Weitere Standorte sind die fünf Baubetriebe des LKN.SH in Niebüll, auf Nordstrand, im Meldorfer Hafen, in Itzehoe und in Kiel, sowie Bauhöfe und Lagerplätze und Informationszentren, z.B. das Multimar Wattforum in Tönning.

Der LKN.SH ist als untere Küstenschutzbehörde für die Überwachung des Zustandes der Küstenschutzanlagen verantwortlich. Es führt gewässerkundliche Messungen sowohl in den Küstengewässern als auch an Binnengewässern und Grundwassermessstellen durch. Der LKN.SH ist für die Planfeststellung bzw. Plangenehmigung von Anlagen im Küstenbereich zuständig, soweit nicht die Zuständigkeit der obersten Küstenschutzbehörde (Ministerium) gegeben ist. Auch in den Verfahren der obersten Küstenschutzbehörden führt der LKN.SH die Anhörungsverfahren durch. Der Landesbetrieb kümmert sich um die Bau- und Unterhaltungsaufgaben an den Landesschutzdeichen, den Regionaldeichen sowie den in diesen Deichen vorhandenen Bauwerken. Bei Förderungen des Landes von Küstenschutzprojekten übernimmt der LKN.SH die Prüfung der Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit der beantragten Vorhaben. (u.a. zusammengestellt aus wikipedia)

Poetry Slam im Dünen-Hus war ein „Renner“

 

„Verliebt in St. Peter-Ording“ – da ist Poetry-Slam angesagt, hatte sich das Veranstaltungsteam der Tourismus-Zentrale wohl gedacht und damit einen „Renner“ gelandet. Das Dünen-Hus war proppevoll, viele fanden keinen Platz mehr und hatten wieder gehen müssen. Mit Victoria Helene Bergemann aus Reinbek (heute Kiel), Michel Kühn aus Siegen (heute Kiel), Selina Seemann aus Kiel und Armin Sengbusch aus Nordhackstedt (heute Hamburg) und Moderator Björn Högsdal (geboren in Köln, heute Kiel) standen Slammerinnen und Slammer auf der Bühne, die ihr Publikum regelrecht begeisterten.

Björn Högsdal gestaltete mit eigenen Texten ein schon begeisterndes „warm up“, erläuterte die Regeln mit dem 10-Punkte-System bei sieben gleichzeitig zu erfolgenden Wertungen. Die niedrigste und die höchste Wertung werden jeweils gestrichen, so dass maximal 50 Punkte zu erreichen waren. Die „Punktrichter“ für Vor- und Hauptrunde wurden aus dem Publikum gewählt. Die beiden Besten wurden dann in der Endrunde über den Beifall des gesamten Auditoriums bestimmt. Im ersten Block gab es Poetry Slam zum Thema Liebe, im zweiten Block und bei der Entscheidungsrunde hatte der Slammer freie Themenwahl. Dass ein „Durchschnittlich“ (5 Punkte-Wertung) bei dem gesetzten „Quartett“ zu wenig sein würde, machte Högsdal dem Publikum dann noch klar. So wurden es später Wertungen zwischen 7 bis 10.

In der Reihenfolge Selina Seemann, Armin Sengbusch, Victoria Helene Bergemann und Michael Kühn gab es Liebeserklärungen der besonderen Art, darunter die „der fehlenden Worte“ von Armin Sengbusch oder des „Herzens aus Stein“ von Michael Kühn. Nach der Pause begann er dann als erster. Das Publikum geizte bei allen Vieren nicht mit Beifall. Ins Finale kamen mit jeweils 90 Punkten Victoria Bergemann und Armin Sengbusch. Letztlich schnitt er mit seinen „Kernkompetenzen und Depressionen“ einige Sekunden besser ab als sie mit ihren „Klavier spielenden Katzen“.

Poetry Slam muss man mit den Interpreten erleben, es lässt sich kaum beschreiben, weil es die Themen, die Pointen, die Darstellungsart, die Textform und der Interpret selbst sind, die die Performance ausmachen. Es waren schon die Begrüßung des Publikums mit einem z.B. schüchternen „Hallo, ich bin Victoria,und mache hier sauber“ oder auch der Umgang mit dem Mikrofon. Es gab viel zu entdecken, z.B. auch „besondere Abgründe der eigenen Seele“, als Selina Seemann „Essengehen am Valentinstag“ mit ihrem langjährigen, netten Freund „slammte“.

In Berlin, Frankfurt, Köln, Stuttgart, Büdelsdorf und Moorrege, aber auch in Tiebensee, Osterhever und St. Peter-Ording waren die Gäste zuhause. Entweder waren sie extra angereist, oder blieben einige Tage, zum Teil auch für eine Woche bis zur „Biike“. „Klasse! Wir sind das erste Mal bei einem Poetry Slam und sind begeistert“, sagten Daniela und Wolfgang Wehrmeier. Die beiden jungen Eiderstedterinnen Laura Hartwig und Katrin Clausen hatten sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen wollen. Sie hatten schon einmal einen Poetry Slam erlebt. „Wir finden das total gut! Alle Vier waren anders. Interessante Themen! Witzige Texte!“

Hjr, 23. Februar 2018, www.jb-spo.de

Wahl der SPD-Gemeinderatskandidaten

 

Die CDU hatte schon ihre Kandidaten im Januar aufgestellt, jetzt zog die SPD nach. Ihre neun Direktkandidaten in den Wahlbezirken, Bad, Dorf und Böhl stehen auch auf den ersten neun Listenplätzen, darunter vier Frauen. 

Monika Grutza (untere Reihe- rechts nach links) bisher schon im Gemeinderat und 2.stellv. Bürgermeisterin führt die Liste an. Neben ihr sitzen Peter Arndt, Ilse Stiewitt, Hans-Halket Kraus. Stehend von links: Gudrun Arndt, Wolfgang Rohde, Stefanie Orankan, Werner-Otto Bruhn und Daniel Andersen.

 

Liste: 1. Monika Grutza, 2. Peter Arndt,  3. Stefanie Orankan,  4. Hans-Halket Kraus,  5. Ilse Stiewitt,  6. Wolfgang Rohde, 7. Gudrun Arndt, 8. Daniel Andersen, 9. Werner-Otto Bruhn

Danach folgen noch sieben weitere Listenkandidaten:Gudrun Gallandt, Ralf Poppe, Gisbert Raulf, Peter Hansen, Jörn Tiedemann, Walter Petersen, und Sönke Sund

 

 

 

 

 

Schon im Januar wählten die Ortsvereine Garding, Tating und St. Peter-Ording ihren Kandidaten für den Kreistag: Jens Peter Jensen, der als Gast an der Versammlung teilnahm.

 

Sind die Störche schon da?

 

Man mag es nicht glauben. Aber sind die Störche schon wirklich jetzt im Februar da? Und dann schon als Paar?- Die Romantikwoche „Verliebt in SPO“ macht eben selbst vor den Störchen nicht halt.- Auf dem Gelände des Ev. Jugenderholungsdorfes in der Pestalozzistraße in St. Peter-Ording haben Herr und Frau Störchin ihren Horst bereits besetzt. Ab und zu sind sie auch mit den ersten Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. Es sind Winterstörche. Sie haben sich nicht auf den Flug nach Afrika gemacht und sind hiergeblieben. Aber sie haben sich hier zum Paar gefunden.

Übrigens: Im Böhler Vorland beim Leuchtturm lassen sich zu bestimmten Zeiten oft mehr als dreißig Störche auf Nahrungssuche beobachten. Sie sind ebenfalls den Winter über hiergeblieben. Ihr Zuhause ist vor allem im Westküstenpark.

Hjr, 20. Februar 2018, HN und www.jb-spo.de

Kunstinitiative St. Peter-Ording nimmt Strandleben ins Visier

 

Kooperation mit Hamburger Technischer Kunstschule

Der Verein Kispo, die Kunstinitiative St. Peter-Ording e.V., hat seit ihrem Bestehen 2012 bereits sechsmal Kunst nach Ording geholt. Die Strandkorbhalle Hungerhamm am Norderdeich direkt gegenüber der Deichtreppe steht für „Im Winter Strandkörbe – im Sommer Kunst“. In den nun sechs Jahren mit Ausstellung von Kunst zum „Land vor und hinter dem Deich“, dem „Nationalpark Wattenmeer“, „Fabeln, Sagen und Legenden“ sowie den Blicken von Künstlern „hinter den Horizont“ und „auf 50 Jahre Entwicklung des Badeortes“ haben sich inzwischen insgesamt 20.000 Besucher über diese Art Präsentation von Kunst begeistern lassen. Nicht nur das Innere des von außen nicht beeindruckenden „Eternitbaues“, gerade die Themenstellungen und die Art ihrer künstlerischen Umsetzung haben auch diejenigen, die bisher wenig mit Kunst „am Hut“ hatten, zu Kunstinteressierten und von ihr Begeisterten gemacht. Inzwischen wird die „Sommerkunsthalle Hungerhamm“ von vielen ganz gezielt aufgesucht.

Das konnte Thomas Bartram, Vorsitzender von Kispo, anlässlich der Jahreshauptversammlung in der Gemeindebücherei St. Peter-Ording frohgemut mit einem großen Dank an alle Ehrenamtler – Vorbereitung, Aufsicht, Betreuung, Hilfe – mitteilen. Allein zehn Freiwillige des Vereins haben durch ihre Bereitschaft zur kostenfreien Beaufsichtigung der ausgestellten Werke 60 Tage Kunst in Ording möglich gemacht. Gemeinde und Tourismus-Zentrale wissen dieses Angebot von Kispo zu schätzen und sehen inzwischen in ihm eine kulturelle Bereicherung im Hinblick auf die Gäste und Urlauber. Das macht St. Peter-Ording/Eiderstedt als Tourismusdestination zusätzlich attraktiv.- Bis jetzt ist das Ausstellungskonzept von Kispo voll aufgegangen: Ein eingetragener Verein mit zurzeit 61 Mitgliedern lebt von deren Engagement und sorgt mit den Mitgliedsbeiträgen (20 € pro Jahr) für ein erforderliches jährliches Grundkapital. Spenden der Ausstellungsbesucher – der Eintritt ist frei - und Sponsoren haben bisher für einen ausgeglichenen Haushalt ohne besondere Vermögensmehrung gesorgt. Ausgegeben wird nur das, was an Finanzen auch zur Verfügung steht. So war die Entlastung des Vorstandes nach den Berichten von Thomas Bartram, seines Stellvertreters Andreas Falkenhagen sowie der Kassenwartin Gesa Löhnert und des Kassenprüfers Werner Hajek einstimmig. Die Wiederwahl des Vorstandes - mit Ilse Bock als Protokollführerin – geschah ebenso.

Durch einen Glücksumstand lässt sich diesen Sommer wohl eine ganz besondere Idee umsetzen: In Street Art Disziplinen (Pinsel, Sprühdose, Siebdruck, Stencils, Plakate, Plastiken, Skulpturen ...) werden Studenten der Hamburger Technischen Kunstschule im Rahmen eines Projektes das Strandleben in St. Peter-Ording mit den unterschiedlichsten Aktivitäten ins Visier nehmen und dann künstlerisch umgesetzt in der Strandkorbhalle präsentieren. An Motiven von Strandsport bis zum Spaziergang (auch mit Hunden) wird es sicher nicht fehlen. Die Planungen sind angelaufen. Die Workshop-Ausschreibung und ein erstes Teilnehmertreffen stehen im März an. Thorsten Schneider, HTK Fakultätsleiter, freut sich wie Kispo auf diese Kooperation. „Für dieses anspruchsvolle Unterfangen bauen wir auf die Unterstützung auch des Ortes und seiner Gäste“, so Thomas Bartram. Ausstellungsdauer wird sein vom 1. Juli (Vernissage) bis zum 9. September. Etwa vier weitere Veranstaltungen dazu sind beabsichtigt.

Hans Jörg Rickert, 21. Februar 2018, HN und www.jb-spo.de