2024 Oktober / November / Dezember

Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating

Verabschiedung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen

 

Nach 41 Jahren und 7 Monaten kirchenmusikalischen Wirkens wurde er in der St. Peter-Kirche im Rahmen eines Festgottesdienstes von Pastor Michael Goltz entpflichtet und mit dem Segen Gottes aus dem kirchlichen Dienst in den Ruhestand entlassen.

Christoph Jensen hat es verstanden, mit „Musik in der Kirche“ alle Generationen anzusprechen und für „Kirche“ als Kulturstätte mitten im Leben zu motivieren. Er begeisterte mit dem Spatzen- und Kinderchor. Mit seinem Orgelspiel und den Auftritten der Kantorei prägte er den Gottesdienst. Über den Orgelbauverein bzw. den Verein zur Pflege und Förderung der Kirchenmusik führte er „Menschen aus aller Welt“ in der Kirche zusammen. Proben und Aufführungen von Konzerten unterschiedlichster Art waren immer mit Gemeinschaftserleben verbunden. Dies alles und vieles mehr, war es wohl, was in den Köpfen der zahlreich anwesenden Gäste in der St. Peter-Kirche an diesem Reformationstag im Festgottesdienst erinnernd zum Kirchenmusikdirektor und Menschen Christoph Jensen wachgerufen wurde.

 

Ganz viel mehr schwang dabei sicher noch innerlich mit, denn der Kantor und Organist der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating ist ein „Typ“, eben einer, der sich in den Zeiten von „Corona-Isolation“ auch nicht scheute, sonntags am Nachmittag auf den Turm der St. Peter-Kirche zu steigen und die Trompete ermunternd zu blasen und so bei seiner Kirche Menschen zu einer anderen Art Gottesdienst zusammenzubringen und Gemeinschaft erleben zu lassen. Auch das Kurrende-Blasen in der Adventszeit wie vieles mehr hat in seinen 41 Jahren im Dienst der Kirchenmusik dazu gehört.

 

Auf „seiner“ Lobback-Orgel, die seit 1999 in der Kirche St. Peter erklingt, hatte Christoph Jensen mit der „Toccata in F“ von Dietrich Buxtehude alle in den Gottesdienst eingestimmt, der seiner Verabschiedung und der Würdigung seines Tuns, aber auch ein wenig dem Reformationstag gewidmet war, wie Pastor Michael Goltz in seiner anschließenden Begrüßung zu der versammelten Gemeinde sagte.

 

 

Gottes Wort, Predigt und Kirchenmusik mit Gemeindegesang sind die Grundpfeiler des ev.-luth. Gottesdienstes. Das Verbindende im Glauben ist die Kirchenmusik. Sie rührt uns innerlich an.- Das wusste nicht nur Martin Luther, das hat Christoph Jensen als Kirchenmusiker beherzigt. Für ihn war sie gleichzeitig immer auch  Verkündigung.

 

So war über ihn auch noch einmal bewusst Kirchenmusik zu erleben mit den Liedern „Ein feste Burg“, „Vertraut den neuen Wegen“ und „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ mit den Choralvorspielen von Max Reger (1873-1916) aus op. 796, von Petr Eben (Tschech. Komp. 1929-2007) bzw. Ulrich Baudach (1921-1992). Mit „Nun danket alle Gott“ als Schlusslied des Gottesdienstes endete dann schließlich sein kirchenmusikalischer Dienst, der am 1. April 1983 seinen Anfang genommen hatte.

 

 

 

Als jeweils Überraschung für Christoph Jensen vor der Predigt bzw. nach der Fürbitte und Vaterunser sang die Kantorei unter Leitung von Sachiko Meßtorff – Kantorin und Organistin als Nachfolgerin im Amt – vierstimmig „Tollite hostias“ (Camille Saint-Saëns: Oratorio de Noël) und „May the roads“ (Irischer Segen).

Aber Christoph Jensen war auch noch einmal selbst gefordert, als er, bereits seines Amtes entpflichtet und mit Gottes Segen ausgestattet, mit „seiner“ Gemeinde in unnachahmlicher Art den Kanon „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ einübte und sang. Und es war wie immer ein Erlebnis!

Fast alle Gemeindeglieder verabschiedeten sich dann persönlich von ihrem Kantor und Organisten. Immer war Herzlichkeit zu spüren.

Bei der anschließenden Zusammenkunft im Gemeindehaus gab es mit viel Dank und Würdigung versehene persönliche Worte wie auch Geschenke  seitens Landesmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf von der Nordelbischen Kirche für die Sprengel Hamburg und Lübeck sowie Schleswig und Holstein, von Telse Jungjohann-Bader für den Verein zur Pflege und Förderung der Kirchenmusik St. Peter-Ording e.V., von der Pastoralreferentin für die Katholische Kirche an der nordfriesischen Küste von Friedrichstadt bis Sylt Renate Schulz sowie von Kirchenmusikdirektor und Kreiskantor Christian Hoffmann aus Tönning und von der Kommunalgemeinde durch Bürgervorsteher Boy Jöns. Das Geschenk seitens der Kirchengemeinde hatte Pastor Goltz bereits im Rahmen der Entpflichtung überreicht.

 

 

 

Christoph Jensen selbst dankte herzlich und ließ dabei – länger als eigentlich von ihm beabsichtigt – die eine oder andere Situation aus seinen 41 Jahren und sieben Monaten kurz aufblitzen. Zeit für die Mitglieder seiner Familie, darunter auch die drei Kinder seiner Tochter, hatte er dann später.

 

 

Hans Jörg Rickert, 31. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Siehe ergänzend dazu unter www.jb-spo.de

2015     Mai        Pfingsten im Dorf und am Strand in Ording

                               Anspruchsvoll und fröhlich - Kantatefest in der St. Peter-Kirche

2017     Dez       Wundervolles Weihnachtskonzert in der St. Peter-Kirche

2018     Juni       Festliche Bläsermusik erklang in St. Magnus in Tating

Dez       Bläsermusik zum Advent

2020     Mai        Christoph Jensen blies zum 7. Mal vom Turm der St. Peter-Kirche

2022     Dez       Weihnachtsmärkte und Musik – Advent auf Eiderstedt

 

Küstenschutz auf Eiderstedt

5,2 Kilometer Deich des Tümlauer Kooges sind nicht stark genug,

aber die Einwohner müssen weiterhin auf eine Verstärkung warten

Seit 1998 demonstrieren die Leute von Tümlauer Koog anlässlich der Herbst-Deichschau beim Siel vor dem Hafen. Ihr Deich ist in den Jahren um 50 cm abgesackt. Er ist unten nicht mehr trocken. Er muss verstärkt werden.

 

Das forderten Bürgermeister Christian Marwig und sein Stellvertreter Oke Jürgens. „Wir stehen jetzt 26 Jahre hier!“- Deutlicher kann man das nicht zum Ausdruck bringen. Die Unterstützung durch ihre Miteinwohner war deutlich.

Dr. Johannes Oelerich, Leiter der Abteilung V 4 – Wasserwirtschaft, Boden- und Küstenschutz - im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, Birgit Matelski, Direktorin des LKN in Kiel, und Wasserbauingenieur Stefan Möller, Baubetriebsleiter des LKN in Meldorf, versuchten aufzuzeigen, vor welcher Problematik sie stünden angesichts der Herausforderungen für den Küstenschutz.

 

Das nahmen die Koogbewohner zwar zur Kenntnis, nur wurde das ihrer Forderung nicht gerecht. 

Ihre Antwort: „Wir sähen uns ja gerne, wenn solche Antworten etwas schöner wären!“- Das war deutlich, aber eben so formuliert, dass auf allen Seiten mal Lächeln angesagt war. Schließlich kennt man sich lange genug.

Deichschau ist immer angesagt im Frühjahr und im Herbst. Jetzt ging es wieder darum, die im Jahr erfolgten Deicharbeiten in ihrer Gesamtheit in Augenschein zu nehmen und die Wehrhaftigkeit der Deiche für die Herbst- und Wintermonate mit ihren sicher zu erwartenden und eventuell auch anhaltenden Stürmen im Protokoll festzuhalten. Man erinnere sich: Im Februar 2022 folgten mehrere Stürme aufeinander, und im Koog stieg das Wasser bis auf halbe Deichhöhe.

 

Getroffen hatten sich an diesem 18. Oktober alle Beteiligten, unter ihnen selbstverständlich Oberdeichgraf Jan Rabeler und Geschäftsführer Jan Paul Bonse vom DHSV Eiderstedt sowie eine Anzahl von Mitgliedern der jeweiligen Deich- und Sielverbände, beim Gasthaus „Vosskuhle“ in der Südermarsch. Von dort aus ging es in Fahrgemeinschaften Richtung Eidersperrwerk. Hier war der Beginn der Deichschau auf 9:00 Uhr angesetzt. Niedrigwasser war für 9:32 Uhr angegeben.

Herbstdeichschau Eiderstedt – hier bei der Strandüberfahrt St. Peter-Böhl

 

Über geplant folgende Stationen sollte die Deichschau mit Routen entlang der Deichsicherungswege und auf der Deichkrone gehen:

Grothusenkoog/Westerdeich - Ehstensiel/Wilhelminenkoog – Strandüberfahrt St. Peter-Böhl - St. Peter, Reithalle - St. Peter-Bad, Wellenbad - Tümlauerkoog, St. Peter-Nackhörn - Tümlauerkoog, Deichsiel - Schöpfwerk Süderheverkoog - Schöpfwerk Adamsiel, Westerhever - Überfahrt Leuchtturm (12:00)

 

Mittagspause im Kirchspielkrug Westerhever

 

Westerhever, Überfahrt Leuchtturm (13:35 Uhr) – Norderheverkoog - Everschopsiel / Speicherbecken Tetenbüllspieker – Kaltenhörn – Uelvesbüllerkoog - Schöpfwerk Adolfskoog (Simonsberg) - Lundenbergharder Siel – Finkhaushallig -

 

15:50 Uhr     Rückfahrt zum Gasthaus „Vosskuhle“

Abschlussbesprechung und Abfassung des Deichschauprotokolles

 

Bei Nackhörn fuhr die Kolonne ohne Halt um 11:17 Uhr vorbei. Der Termin für Tümlauer Koog Deichsiel war auf 11:05 Uhr gesetzt. Wegen der Demo dort dauerte der Aufenthalt bis etwas nach 12:00 Uhr. Beim Schöpfwerk Süderheverkoog hatte man bereits um 11:35 Uhr sein wollen. Trotzdem gab es keine Hektik.

                              Blickrichtung "Silbermöwe"                      NACKHÖRN                             Blickrichtung Westerhever    

Bei der Strandüberfahrt St. Peter-Böhl war Bürgervorsteher Boy Jöns zur Deichschau gestoßen. In St. Peter-Ording ist eine Verstärkung des Regionaldeiches entlang der Promenade bis hin zur „REHA-Klinik Goldene Schlüssel“ beabsichtigt. Für den Bereich von der Buhne entlang des Hitzlöperweges bis zum Strandweg laufen derzeit Untersuchungen und Forschungsarbeiten im Rahmen des vom Bund geförderten Projektes „Sandküste“.

 

Die Nordseeküste von St. Peter-Ording erstreckt sich vom Marneweg in Süderhöft über Böhl, Dorf, Bad, Ording bis nach Brösumsiel bei der Tümlauer Chaussee, die als Koogstraße weiter durch den Tümlauer Koog führt. Der Norderdeich in Ording und vor Brösum ist Teil der Tümlauer Bucht. Die Deichsicherung für den Tümlauer Koog betrifft also ganz direkt auch St. Peter-Ording.

 

Zu bedenken ist im Kontext aber auch:

Die Kläranlage St. Peter-Ording reinigt nicht nur die Abwässer von St. Peter-Ording sondern auch die von Tating, Sandwehle und Garding. Entwässert wird über den Ordinger Sielzug, der sein Wasser über das Siel Tümlauer Koog der Nordsee zuführt. Ist der Gegendruck wegen Sturmfluten aus der Tümlauer Bucht zu hoch, können die Abwässer nicht abfließen. Damit geht man zwar heute schon um, aber auch deswegen ist die Verstärkung des Deiches letztlich eine Notwendigkeit.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2023     Mai       „Eiderdamm Nord“ wird bis 2026 verstärkt

2022     Febr     1) Sturmtiefs setzten der Küste in SPO zu und richteten Schäden an

2) Die Sturmtiefs der letzten Tage verursachten hohe Pegelstände

2020     Mai       Erkundungstipp - Küstenschutz auf Eiderstedt: Südlich des Eidersperrwerks ist der

                        Klimadeich fertig

2020     März/A. EIDERSTEDT TIPP – Landschaftsfenster Nr.1 an der Süderheverkoogchaussee

2019     Sept     Ortstermin mit Umweltminister Jan Philipp Albrecht am Ordinger Strand

2019     Dez      Uelvesbüll, Nordereider und Lundenbergharde

 

Hans Jörg Rickert, 20. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Erzähl mir was auf Eiderstedt

Das Eidersperrwerk verbindet Dithmarschen mit Eiderstedt

Herbert Wolff aus Tönning versetzte seine Zuhörer immer wieder in Staunen

Der Eiderdamm mit Eidersperrwerk verbindet Süderdithmarschen mit Eiderstedt und schützt das Hinterland. Fünf Kilometer breit war der Mündungstrichter der Eider bis 1973. Seitdem bleiben ihr nur noch 200 Meter für das Ausströmen in die Nordsee.

Sie war Grenzfluss zwischen Dänemark (Südschleswig) und Holstein und galt in alten Zeiten als ein gefährlicher Fluss.- 

 

 

In der Nähe von Drage (Nordfriesland) wurde zwischen 1934 bis 1936 die Schleuse Nordfeld mit Wehranlage gebaut. Sie bot dem Hinterland eingeschränkt Schutz. Erst das Eidersperrwerk mit dem sich heute seit 2023 in Verstärkung befindlichen Eiderdeich sorgt seit 1973 für den erforderlichen Küstenschutz.

Zugleich ist der Weg zum damals aufstrebenden St. Peter-Ording – über Friedrichstadt – erheblich verkürzt worden. Die Straßenverbindung durch den Wehrträger (die Tunnelröhre) hat die touristische Entwicklung Eiderstedts mit dem heutigen Tourismus-Hotspot St. Peter-Ording befördert:

 

Das erfuhr der Zuhörer dieses „Erzähl mir was“-Beitrages der LTO St. Peter-Ording und Eiderstedt so nebenbei von Herbert Wolff, der 25 Gäste zu seinem Vortrag „Eidersperrwerk“ im „Spökenkieker“ zwischen Kating und Olversum nahe Tönning begrüßen konnte. Mehr Platz war beinahe auch nicht in diesem kleinen Info-Haus, das seit 2007 ehrenamtlich vom „Verein Grüne Insel Eiderstedt e.V.“ betrieben wird. Es steht direkt am Eiderdeich – ein Rundblick von ihm lohnt sich - und hält auch im Außenbereich allerhand Informationen bereit.

Herbert Wolff (*1946) ist gelernter Tischler und war bald nach seiner Ausbildung bis zu seiner Verrentung bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Tönning beschäftigt. Inzwischen ist er schon lange als „Reisebegleiter“ tätig. Er hat auch etwas zu erzählen, und man hört ihm gerne zu. Was das Eidersperrwerk und dessen Drumherum betrifft, macht ihm keiner etwas vor.

 

Von 1967 bis 1973 wurden Eiderdamm und Eidersperrwerk gebaut. Für den Schiffsverkehr gibt es eine Schleuse zum kleinen Außenhafen. Fünf Sieltore von je 40 Meter werden vom Wehrträger gehalten. Sie sind 10 Meter hoch. Im Normalfall regelt ein Sieltor den Wasserzu- und ablauf. Der Tidenhub hier beträgt drei Meter. Die Gezeiten laufen bis Nordfeld auf. Bei steigendem Wasser wird der Durchlass zur Regulierung der Strömungsgeschwindigkeit angepasst. Vor den Sieltoren auf der Landseite sind Sperrketten gelegt. Der Tidenhub beträgt drei Meter.

Nach inzwischen 51 Jahren Betrieb erhalten die Sieltore derzeit ihren zweiten kompletten Neuanstrich. Der Aufwand dafür ist riesig. Die Tore müssen deswegen „eingehaust“ werden. Jedes Tor hat eine Masse von 240 Tonnen.

Zweimal jährlich erfolgt eine Bauwerksinspektion über und unter Wasser mit Einsatz von Tauchern.

Auswaschungen und Auskolkungen und dadurch Verlust an Bausubstanz sind im Ausmaß von 48.000 Tonnen – entspricht derselben Anzahl an Sandsäcken mit Geröllsand sind im Ausmaß von 48.000 Sandsäcken mit je einer Tonne Geröll wieder verfüllt worden, um die Festigkeit des Baukörpers zu gewährleisten. Das hatte man aber schon bei den Planungen mit einkalkuliert. Zwei Drilttel seiner Lebenszeit hat das Eidersperrwerk erfüllt. Es ist das größte deutsche Küstenbauwerk.

Sämtliche Antriebe und der Schleusenablauf sind digitalisiert. 14 Arbeitskräfte sind dort im Regelbetrieb beschäftigt, zwei von ihnen im 24-Stunden-Schichtbetrieb, damit das Bauwerk rund um die Uhr besetzt ist. Zum Aufgabenbereich der Mannschaft gehört auch die Überwachung der Funktionsfähigkeit der Leuchtfeuer an der Westküste.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2023     Mai       „Eiderdamm Nord“ wird bis 2026 verstärkt

2020     Mai       Erkundungstipp - Küstenschutz auf Eiderstedt: Südlich des Eidersperrwerks ist die

Umwandlung zum Klimadeich fertig

2014    Mai      BUTTON Archiv – Eidersperrwerk – Brutgeschäft/Vogelkolonie

Hans Jörg Rickert, 04./22. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Musik in der Kirche

Verein zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein St. Peter-Ording e.V.

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes

Konzert zur Verabschiedung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen

mit Werken aus verschiedenen Jahrhunderten

Dieses Bild vom Konzertabend in der überaus gut besuchten Kirche St. Peter am 12. Oktober 2024 erinnert an viele der großen und wunderbaren Konzertabende der Reihe „Musik in der Kirche“, die unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen möglich geworden sind. Aber nicht nur das:

Sie erinnern uns an Musikerleben.

 

Seit 1999 ziert die Lobback-Orgel die St. Peter-Kirche. Aus dem Orgelbauverein – 1993 gegründet - wurde der Verein zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik.

Orgel und Verein sind besonders der Initiative und dem Einsatz von Christoph Jensen zu verdanken. Er ist von Herzen Musiker und beseelt von Musik.

Eingeladen zu seinem „Abschiedskonzert“ hatte der Verein. Aber jeder wusste: Dahinter steht er. Das Konzert dieses Abends war sein Abschiedsgeschenk für uns, die wir dabei sein konnten, und auch für sich selbst. Im Programm hat er es so zum Ausdruck gebracht:

Wie gewohnt bei größeren Konzerten: KMD Christoph Jensen auf dem Weg zu seinem Pult

 

„Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ein Schlusskonzert steht unter besonderen Vorzeichen:

Es ist Abschied, Aufbruch, Rückblick, Ausblick, Resümee, Fazit. Und es gibt etwas mit auf den Weg.

Was nehme ich, nehmen wir, aus dieser langen gemeinsamen Zeit in St. Peter-Ording mit?

Vielleicht dies:

Musik entfaltet ihre Kraft im gemeinsamen Tun, in der gemeinsamen Schwingung, im Rhythmus, im Gleichklang, aber auch in der Gegensätzlichkeit, in der Spannung von Harmonie und Dissonanz – kurz: eine klangliche Metapher für das Leben. 

 

Diese Metapher hat uns Christoph Jensen mit seinem Abschlusskonzert wunderbar verdeutlicht. Dabei konnte er auf „seine“ Kantorei, „seinen“ Posaunenchor, „seine“ Solisten und „sein“ Concerto classico vertrauen. Die von ihm für diesen besonderen Musikabend zusammengestellte Programmfolge mit Kompositionen von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Gustav Mahler, Hugo Distler und ihm standen beispielhaft für die uns geschenkten Konzerte und auch die in Gottesdiensten im Laufe der Jahre erklungenen Werke. Musik in der Kirche, gleich welcher Art, war für ihn immer auch Gottesdienst. Die „Orgelmusik zur Marktzeit“ gehörte als für ihn wichtiger Teil dazu.

 

An der Lobback-Orgel war er an diesem Abend nicht zu erleben. Dort saß und spielte Sachiko Meßtorff, seine Nachfolgerin im Amt der Kantorin und Organistin der Kirchen St. Peter und St. Nikolai sowie St. Magnus, ein positives Zeichen im Hinblick auf die Zukunft von „Musik in der Kirche“. Auch in der Kantorei sang sie mit.

 

Mit der Motette „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ aus der „Geistlichen Chormusik“ (1648) von Heinrich Schütz (1585-1672) war der Bogen für diesen Konzertabend aufgespannt worden. Es folgte, von Christoph Jensen komponiert, „Himmel, Erde, Luft und Meer“, eine Partita für Blechbläser. Den Posaunenchor der Kirchengemeinde verstärkten dabei alle Blechbläser des Concerto Classico, und die Kantorei setzte mit ihrem Choral zu Beginn und Ende sowie zwischen den Sätzen „Fantasie“, „Canzona“ und „Finale“ Akzente. Mit der Aufführung der Kantate BWV 76 für Chor, Soli und Orchester war dann der Auftakt des kirchenmusikalischen Teils vollkommen. Besser kann Glaubensbotschaft (19. Psalm) in ihrer musikalischen Vielfalt nicht vermittelt werden.

 

Ein Abschlusskonzert ohne Johann Sebastian Bach (1685- 1750) wäre für Christoph Jensen auch gar nicht denkbar gewesen, denn in dieser Kantate kommt alles zusammen, was für ihn Kirchenmusik ist:

 

Zusammenklang von Kantorei und Orgel, Orchester und Solisten.

 

Als die hier zuletzt genannten beeindruckten uns einmal mehr langjährige musikalische Gefährten: der Tenor Stephan Zelck, der Bass-Bariton Julian Redlin und die Sopranistin Lisa Florentine Schmalz.- Für die Besetzung der Alt-Stimme hatte Christoph Jensen den Countertenor Tobias Hechler in diesem Jahr zum zweiten Mal gewinnen können, dessen Stimme wieder aufhorchen ließ.

Auch das ist es, was „Musik in der Kirche“ in St. Peter-Ording auszeichnet: Musikalische Begegnung mit Sängerinnen und Sängern, die in Erinnerung bleiben und auf die sich der Musikfreund dann erneut freuen darf. Tobias Hechler musste sich allerdings gleich nach seinem Auftritt wegen anderer Verpflichtungen wieder auf die Reise machen.

 

Der Bogen für dieses Konzert war nun richtig aufgespannt. Mit der „Szene am Bach“ aus Beethovens 6. Symphonie, drei Liedern von Johannes Brahms für Singstimme und Klavier nach Texten von Klaus Groth, Theodor Storm und Detlev von Liliencron – alle drei von Christoph Jensen für Bariton und Orchester bearbeitet - und im Anschluss „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ für Chor und Orchester aus „Ein Deutsches Requiem“ und danach von Gustav Mahler „Ich atmet einen linden Duft“ aus seinen Rückert-Liedern für Sopran und Orchester wurde er zunehmend bunter. Als gewissermaßen Krönung für vierstimmigen Chor a-capella kamen hinzu „Um Mitternacht“ (Eduard Mörike) von Hugo Distler und „Meeresstrand“ (Theodor Storm), mit dem „Ans Haff nun fliegt die Möwe“ beginnend und endend mit den „Stimmen, die über der Tiefe sind“, von Christoph Jensen vertont.

Mit Rezitativ und Chor aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ für Chor, Soli und Orchester von Joseph Haydn wurde allen in der St. Peter-Kirche noch einmal bewusst:

 

„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.

Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.“

 

Der musikalische Bogen hatte sich zum Kreis vervollkommnet.

 

Großer Beifall des höchst aufmerksamen Publikums, das auch schon während des Konzertes Musik und ihre Interpreten mit Zwischenbeifall ehrte.

Bei aller Wehmut des Abschiedes war die Freude über dieses Abschlusskonzert groß. Aber der Konzertabend hatte mehr Erfreuendes zu bieten:

 

 

 

Aus dem Kreis der Musiker trat Lorenz Jensen, hervor, und Stille trat nach dieser ersten Beifallswoge ein.- Es gibt wohl kein Konzert in all den Jahren, bei dem er nicht mit Fagott und/oder Trompete beteiligt gewesen ist.- Seine Worte galten nun seinem Bruder Christoph. Er sprach für das Concerto classico und machte aufmerksam, dass ein bedeutender Komponist bisher noch nicht dabei gewesen ist: Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dessen „Willkommensmarsch“ werde nun seitens des Concerto Classico als „Abschiedsmarsch“ erklingen.

 

Es war genau der richtige Augenblick. Und „Mendelssohn-Bartholdy“ begeisterte noch einmal alle auf ganz besondere Art.

Richtig stark waren die stehenden Ovationen für Christoph Jensen dann nach Bert Kaempferts „Danke-schön“ seitens der Musikergemeinschaft, zu denen sich auch etliche aus dem Zuhörerkreis einmischten:

 

Ein Konzert- und Musikabend in der St. Peter-Kirche,

der in Erinnerung bleiben wird!

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2013     April                      Garant für beeindruckendes musikalisches Angebot

2024     JanFebMärz         Passion nach dem Evangelisten Markus

 

„Musik in der Kirche“ war immer ein Anlass zur Berichterstattung im Jahrbuch St. Peter-Ording. Schauen Sie gerne rein und blättern auch ein wenig länger.

 

Hans Jörg Rickert, 17. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Kunsthaus und Kunstsammlung SPO

„Connected“ – Zwei Ausstellungen

Galerie Tobien und Kunstsammlung SPO

zum 15. Mal im Kunsthaus St. Peter-Ording

unter einem Titel

So ist es gewollt, und so hat es sich bewährt in dieser Verbindung unter einem Dach,

dem Kunsthaus St. Peter-Ording.

 

Der Titel der 15. Ausstellung fordert es einfach, daran zu erinnern, dass die Kooperation seitens der Gemeinde St. Peter-Ording mit der Galerie Tobien 2017 auf solide Beine gestellt worden ist:

 

Für die Kunstsammlung St. Peter-Ording gibt es im Haushaltsplan ein ausgewiesenes Produktkonto. Das ist der Rechtssicherheit wegen erforderlich. Sonst wäre das, was sich in den Jahren seit 2018 entwickelt und bewährt hat, so nicht umsetzbar gewesen.- „Connected“ steht übersetzt für „verbunden“ bzw. „zusammengehörig“.

 

Aber kann dieser Begriff der gemeinsame Titel von zwei Ausstellungen sein, die eine der Galerie Tobien mit den Standorten Husum und St. Peter-Ording und die andere der der Gemeinde St. Peter-Ording?

 

Das ist eindeutig mit „Ja“ zu beantworten.- Der Titel passt sogar mehrfach. Dieses Wissen nahmen die zahlreich anwesenden Gäste der Vernissage jedenfalls mit.

 

Verantwortlich zeichnen für die Galerie Marid Taubert und ihr Team und für die Kunstsammlung der Gemeinde Ursula und Georg Panskus als deren ehrenamtliche Betreuer, wie sie sich selbst bezeichnen. Dass das weitaus mehr ist, wird beim Besuch dieser neuen Ausstellung einmal mehr bewusst.

Marid Taubert und Team mit Roger Heim (Hausherr)

Georg und Ursula Panskus im Gespräch (Archiv)

 

Eine Ausstellung lebt von den Exponaten und ihren Künstler/innen. Warum dann dieser Vorspann? – Die Kunstwerke müssen vorhanden sein, zum Titel der Ausstellung und zueinander passend ausgewählt sowie ins rechte Licht gesetzt werden. Das ist Aufgabe der Kuratoren. Ihnen gilt wieder einmal eine besondere Anerkennung. Gerade die Hängung der Bilder macht den „Wert“ einer Ausstellung aus. Das wird nun bei „Connected“ besonders bewusst, da es hier auf das „Miteinander“ ankommt. Da sind Akzente zu setzen. Das ist von besonderer Bedeutung, um auch dem Titel gerecht zu werden.

Im Ausstellungsraum der Kunstsammlung SPO wird das z.B. dadurch deutlich, dass zu den fünf Druckgrafiken von Diether Kressel wenig entfernt auf dem Stativ die Farbradierung „Glückliche Stadt“ von Erhard Schiel platziert ist. Zugleich kommt „Farbe ins Spiel“, wie nicht nur hier in Kressels „Falterkasten“. Ebenso befindet sich im „Kabinett“ bei den Bildern von Schiel das „Rosenbild“ von Kressel.

Auf solche Feinheiten wies Georg Panskus hin, als er nach der Eröffnung der Vernissage durch Marid Taubert in die Ausstellung der Kunstsammlung SPO einführte.

Sie hatte den Blick auf die persönliche Verbundenheit der Kunstschaffenden untereinander gerichtet.

 

Bei Ulf Petermann und Hanna Petermann wie auch Hans Ruprecht Leiß und Levke Leiß sind es jeweils Vater und Tochter. Für die anderen Beziehungen zueinander finden sich entsprechende Hinweise für die Besucher. Man sollte sie wegen des Titels gerne aufmerksam lesen

 

 

Sowohl seitens der Galerie als auch der Kunstsammlung sind dieses Mal vornehmlich Druckgrafiken ausgestellt.

Wie bunt und faszinierend die beiden Ausstellungen wirken und gleichzeitig miteinander korrespondieren, das lässt sich bei einem Besuch erleben. Vielleicht entdeckt der eine oder andere gerade durch diese Präsentation von Kunst für sich eine neue Welt des Sehens.

 

Man möge beim Besuch gern auf die Suche gehen. „Verbindungen“ lassen sich überall ausfindig machen. Nur Zeit sollten sich die Kunstinteressierten lassen, am besten ein zweites Mal kommen. Es lohnt sich!

 

Beim Betreten des Kunsthauses empfangen den Gast vier Werke Diether Kressels: „Aquarium“, „Schneiderpuppen“, „Reise zu zweit“ und „Falterkasten“. Sie machen „Lust auf Kunst“.

Weitere Werke von ihm und dann von Otto Beckmann, Falko Behrendt, Max Grimm, Manuel Knortz, Levke Leiß, Hans Ruprecht Leiß, Hanna Petermann, Ulf Petermann und Wolfgang Werkmeister versprechen eine spannende und auch humorvolle Kunstreise. Manche Titel allein vermögen dazu mehr als nur ein Lächeln zu zaubern!

Radierungen von Wolfgang Werkmeister weisen in den Raum der Kunstsammlung SPO. Eine hängt direkt über der Tür.

Georg Panskus nahm die Besucher dort zunächst auf eine Reise durch die Druckkunst mit. Ausgehend vom Buchstabendruck in seiner Bedeutung für die Kommunikation, erläuterte er die Vorgehensweisen bis hin zur Radierung mit ihren Möglichkeiten.- Von Prof. Gerd Uschkereit werden drei Siebdrucke zum Thema „Eishockey“ gezeigt. Drucke auf der Basis von Holz- bzw. Linolschnitt hängen von F.K. Gotsch bzw. Nikolaus Störtenbecker und Diether Kressel, so dass auch diese Techniken zu ihrem Recht kommen.

Schließlich wandte er sich der Präsentation der für die Kunstsammlung in diesem Sommer neu erworbenen Radierungen von Wolfgang Werkmeister zu. Sein Augenmerk galt insbesondere der Bedeutung der Helligkeitsstufen.

Wolfgang Werkmeister wie Hans Ruprecht Leiß waren anlässlich der Vernissage nach St. Peter-Ording gekommen. Erhard Schiel hatte gegenüber ihnen den kürzesten Weg. Von seinem Atelier in der Bövergeest ist es nicht weit zur Wittendüner Geest.

Unter den Anwesenden konnte Georg Panskus u.a. Amtsvorsteher Christian Marwig vom Amt Eiderstedt sowie den künftigen Bürgermeister der Gemeinde, Boris Pfau, begrüßen.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

2016     Dez                  Gemeindevertretung brachte alles auf den Weg

2018     April                 Kunsthaus Wittendün

2018     April2                Kunsthaus Wittendün feierlich eröffnet! - Kooperationsprojekt von der

Galerie Tobien und der Gemeinde St. Peter-Ording - Kunstsammlung St. Peter-Ording tritt ins Licht der Öffentlichkeit

2024     Mai                   Kunsthaus und Kunstsammlung SPO – Ausstellg„Landschaft nah und fern“

2024     JulAugSep2       Vernissage am Sonntag, 6 Oktober 2024

Hans Jörg Rickert, 07. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

TIPP - Eiderstedt – Beobachtungen im Herbst

Von Feldbestellung und Entwässerung bis Vogelzug

Zwischen Flugplatz und Böhler Weg an der L33 beim Parkplatz vor Ehst

Hinweise zur Lage und Umgebung des Ausgangspunktes

 

Als Ausgangspunkt empfiehlt sich der Parkplatz (Bild) und P (Kartenausschnitt). In diesem weist ein Pfeil auf eine 5,3 ha große Ackerlandfläche. Sie ist vor kurzem mit Winterweizen bestellt worden.

Die Fläche gehört zur Gemarkung Süderwittendün. Wenn man aus St. Peter-Ording Richtung Eidersperrwerk die Wittendüner Allee hinausfährt, fällt zunächst auf, dass dieses Jahr die Ackergrasfläche rechterhand der Spurbahn gegenüber Cafe Meiforth umgebrochen worden ist.

 

Ansonsten sind die folgenden fünf Flächenstücke entlang der L 33 Grünland. Sie werden zur Beweidung mit Rindern genutzt, allerdings kein Milchvieh. Die Flächen auf der andren Seite der Allee (bis zum Flugplatz) dienen dem Schipphamhof (Biobetrieb) zur Milchviehbewirtschaftung.

Nur die 5,3 ha große Fläche vor dem Parkplatz dient der Ackerlandbewirtschaftung. Dass die Feldbestellung mit Winterweizen erfolgte, ist ersichtlich an einer Stelle am Feldrand. Nach der Einsaat hat die Drillmaschine dort die Kurve nicht richtig bekommen. 

 

Die Rot-Färbung der Weizenkörner ist auf das Beizen zurückzuführen. Durch Beizmittel wird u.a. das Keimen unterstützt und/bzw. die Pflanze vor Schädlingsbefall geschützt. Gegen Wasser allerdings hilft es nicht. 

 

 

Deswegen ist das Feld auch zusätzlich mit „Rüddeln“ versehen. Das sind schmale, doch einigermaßen tief reichende Entwässerungsrinnen, durch die anstehendes Oberflächenwasser den Gräben zugeführt werden kann.

Südlich von Hof Klützke verläuft der Utholm-Sielzug, der vom Feldhausweg kommt und beim Ehstensieler Hauptsielzug endet. Dieser entwässert über das Ehstensiel.

 

Der Olsdorfer Sielzug dient der Entwässerung von St. Peter-Dorf und St. Peter-Böhl. Er nimmt u.a. das Wasser des Böhler Sielzuges und das aus dem Zuggraben 22 auf. Über den Olsdorfer Sielzug führt eine Brücke zu den Ackerflächen zwischen ihm und dem Böhler Weg.

Die „Dreiecksfläche“ – sie ist die dort in diesem Herbst zuerst bestellte Fläche - ist von Entwässerungsgräben bzw. Sielzügen eingeschlossen. Sie ist allerdings durch die Brücke auch vom Böhler Weg aus über Ackerflächen erreichbar. Im vergangenen Herbst war Raps ausgebracht worden. Der ist zwar aufgekommen, aber konnte sich wegen des vielen Regens nicht entwickeln und ging im Oberflächenwasser unter. Das Wasser konnte im vergangenen Winter und dem darauffolgenden Frühjahr wegen des hohen Wasserstandes in den Sielzügen nicht wie gewohnt abfließen.

So wird auch verständlich, dass der Olsdorfer Sielzug hier von der Überquerung bis zum Parkplatz „ausgekleit“ worden ist. Der Grabenaushub – er hat zwischendurch auch immer wieder kleine Zwischenräume und muss ein Jahr liegen - weist über Muschelschalen darauf hin, dass hier einst Nordsee war. Das ist nicht unwichtig. Ohne die Eindeichung hier bzw. andernorts gäbe es die Köge und damit auch Eiderstedt nicht.

Die Entwässerung ist auf Eiderstedt die wichtigste Angelegenheit mit. Die gesamte Tourismuswirtschaft ist von ihr und dazu der Trinkwasserversorgung abhängig. Auch da gibt es bereits seit Längerem Probleme, an denen der Wasserbeschaffungsverband arbeitet.

 

Für den Teil Utholm und Wittendün wie auch Tating sind der Olsdorfer und der Utholmer Sielzug überaus wichtige Entwässerungseinrichtungen. Durch den Meeresspiegelanstieg und die Verschlickung sowohl vor Ehstensiel wie auch der Tümlauer Bucht kommen hier Probleme auf den DHSV zu. Ob die Entwässerung in Zukunft weiter auf „normalem Wege“ erfolgen kann, ist fraglich. Wahrscheinlich werden die Entwässerungssiele durch Pumpwerke unterstützt bzw. ersetzt werden müssen. Das weiß man und ist entsprechend am Arbeiten.

 

Herbstzeit ist aber auch Sammelzeit für die Zugvögel. Zurzeit fallen insbesondere die Kiebitze auf. Auf den Ackerflächen sind sie nur wenig gut zu erkennen, es sei denn, sie fliegen auf. Dann erkennt der Beobachter sie schwerelos an ihrem Flug und dem Weiß ihres Gefieders. Es ist wie ihr Balzflug im Frühjahr immer wieder neu ein Naturschauspiel der besonderen Art. Eine weitere dort jetzt anzutreffende Vogelart ist der Goldregenpfeifer.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

2022     Aug        Informationen zu landwirtschaftlichen Tätigkeiten (Wilhelminenkoog)

                Okt1     Herbsttage auf Eiderstedt zwischen Ording und Ehstensiel

2021     Nov       Wohngebiet Stackacker, Westerleye und Osterleye in Böhl - Fragen der Entwässrg

                Nov       Erneuerung der Bahnunterquerung für den Utholmer Sielzu

                Mai        Regenschauer, Sturm, Sonne und Kälte im Mai

2019     Mai        Olsdorfer Sielzug - Vom Bahnhof Süd bis zur Wittendüner Allee

2018     Dez       „Wie reagiert die Wasserwirtschaft Eiderstedt auf den Klimawandel?“

 

Hans Jörg Rickert, 03. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

LTO Eiderstedt - Veranstaltungsreihe „Erzähl mir was auf Eiderstedt“

„Över uns un anner Lüüd“

Plattdüütsch Geschichten – vertellt vun Marianne Ehlers ut Welt

Vun 2012 an gifft dat in’n Harfst de Reech „Vertell mi wat op Eiderstedt“. Düt Johr gung dat los in Poppenbülll, wo de Chronikvereen an‘ 14. September to’n „Pastoratshaubarg“ in’t Dörp vertelln dä. De letzt Veranstalten is an‘ 14. Oktober in Tönn in’t Packhus. Dor warrt vertellt vun Rinderhannel mit England to Napoleons Tieden. Dat is all’ns op Hochdüütsch.

 

Sachts wenn Marianne Ehlers ut Welt to Gast is, weetst: Dat gifft Plattdüütsch, un dor warrt Platt schnackt. Wenn’t geiht un Marianne Ehlers hett Tiet, is se bi düsse Reech vun Veranstalten jedet Johr dorbi.

 

Se is je en Plattdüütsche. In Welt is se op de Welt kamen un uk wedder torüchkamen, wo se pensioneert wurrn is. Dat geiht bi so’n Minschen as se gor ni anners. Wenn een bodenstännig is as se un op sin Been steiht, denn is dat so.

 

Dat markst uk in de Geschichen, de se denn vöörlesen dä. Thema weer „Över uns un anner Lüüd“. Se fung mit ehr eegen Geschichen an. Se harr uk welk vun Gerd Spiekermann, Irmgard Harder un Reimer Bull dorbi. Af un an les se den vun düsse Schrievers vör. Se weet je, so’n annern Släng mang ehrn kummt an.

 

Liekers, se vertellt uk vun sik, to’n Bispill vun de Arbeid in’n Goorn: Se weet je, wo swoor dat mit den Giersch is. Ehr Tohörers weet nu, wat dat en ganz wunnerbor Gemüse is baben op för „Lasagne“. Kiek an! – Wat du bi’t Baden in Vollerwiek oppassen muttst vunwegen Schaapsschiet, hebbt wi uk mitkreegen.- Marianne Ehlers hett uns uk verkloort, to wat so’n olen Slüpper noch goot is. Dor kannst noch mehr as een Schötteldook ut maken, wenn de för din Achtersten nix mehr is. Un achteran ist dat as Fohrdook uk noch goot noog, eh dat denn in’n  Aven wannern deit.

 

Vun de Musikantenbörs in Garrn harr se uk to vertelln. De is nu 25 Johr old wurrn. Stattfinnen deit se in Juli und August un is en Attraktion för Garrn.

 

To’n Enn ziteer se denn vun Johann Hinrich Fehrs sin Harfstgedicht „Wi sünd as Bläder an den Boom“. Anfungen harr se uk mit’n Gedicht.-

 

Marianne Ehlers weet sachts, wat sik hören deit. Un de Gäste in‘t Museum Landschop Eiderstedt hebbt dat markt un sik mit ehr freit. So wurr uk düchti klatscht.

 

So dörtig Lüüd weern in de Olsdörper Straat in’t ole Hus Jensen tohopen kamen.- Dat weern ni blots Plattdüütsche. Een keem ut Unterfranken. De wull hören, wo hier bi uns richti schnackt warrt. Uns Spraak funn he schön.

 

Katja Sinn vun‘t Museum bedank sik bi Marianne Ehlers mit en lütt Präsent.

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2015     Okt       "Vertell mi wat!" - Op Eiderstedt

2018     Sept.    LTO startete erfolgreich mit „Erzähl mir was auf Eiderstedt“

2021     Okt.      Halke Lorenzen entführte seine Zuhörer zurück in die Zeit der Haubarge

            Sept     „Erzähl mir was!“ wurde eröffnet mit ‚Kirchenstreit und Kirchenstrafen’

2022     Okt1     "Vertell mi wat!" - De schöönste Halfinsel

2023     Okt        Auf den Spuren der Wogemänner

Hans Jörg Rickert, 03. Oktober 2024, jb-spo

Wohnungsbau in SPO

Die Erschließungsarbeiten für den B-Plan 77 haben begonnen

Im südlichen Teil des Baugebietes Wiesenweg entsteht das Kanalnetz

Wird ein Baugebiet erschlossen, dienen die ersten Arbeiten der künftigen Ent- und Versorgung. So ist es auch beim B-Plan 77 für das neue Wohnungsbauprojekt „Wiesenweg“ in Böhl. Begonnen worden damit ist Anfang September im südlichen Teilgebiet. Beauftragt worden damit ist die Firma Maik Scheuer aus Marne.

 

Der Wiesenweg ist eine Abzweigung von der Böhler Landstraße und führt in einem großen Bogen bis zum Böhler Weg. Das Teilgebiet grenzt an die Rückseite der „Siedlung“ Ferieneck. Sie verbindet im Winkel den Wiesenweg mit der Böhler Landstraße. Diese ist eine Kreisstraße, über die das neue Baugebiet sowohl von der L 33 aus Richtung Eidersperrwerk über den Abzweiger Eiderweg in Richtung Böhler Strand als auch aus Richtung Dorf vom Kreisel Wittendün sehr gut ansteuerbar ist.

 

Nachdem im Frühjahr die für die drei Zuwegungen erforderlichen Arbeiten an den Außengräben um das Baugebiet erfolgt sind, wird als erstes die künftige Entsorgung der Grundstücke für das Schmutzwasser angegangen. Für das südliche Teilgebiet erfolgt sie über den Anschluss an den Wiesenweg.

 

Die darauffolgenden Arbeiten dienen dem Oberflächenwasserabfluss. Die Gräben fangen zunächst zwar überschüssiges Oberflächenwasser aus Niederschlägen auf, aber es muss dann aus ihnen auch abfließen können. Das war einer der Punkte, der seitens der Bewohner des Baugebietes Westerleye/Osterleye/Stackacker abgeklärt sein musste, da bei ihnen schon Schwierigkeiten seitens der Entwässerung in Richtung Olsdorfer Sielzug existieren.

 

Erst wenn diese Arbeiten ausgeführt und abgenommen worden sind, kann mit dem Verlegen der Versorgungsleitungen – z.B. für elektrische Energie – begonnen werden. Zuletzt steht dann die Trinkwasserversorgung an.

 

Zurzeit laufen die Kanalarbeiten für die Schmutzwasserentsorgung.

Die Kanalisation verläuft unterhalb des Straßenbettes. Zunächst werden hier die Oberbodenschichten abgetragen. Der tieferliegende Kleiboden wird extra gelagert. Wenn er später aus Gründen seiner Beschaffenheit nicht wieder auf dem Gelände verwendet werden kann, muss er einer anderen Verwendung zugeführt werden. Die inzwischen große Menge an Erdhaufen auf dem Gelände ist also nicht verwunderlich.

 

 

Im für die Kanalisation vorgesehenen Verlauf ist das Wasser zu entfernen. Insofern laufen überall Pumpen. Nach dem Verlegen der Kanalrohre und dem Einbringen der Schächte wird der entsprechend ausgeschachtete Streifen mit Sand verfüllt und per Rüttler verdichtet. Die Hausanschlüsse links und rechts sind dann schon mit Holzpfählen markiert.

Der Kleiboden ist dafür wegen seines hohen Wassergehaltes nicht geeignet, auch der Oberboden nicht wegen unterschiedlicher Körnung, denn es muss eine gleichmäßige Verdichtung gewährleistet sein. Insofern ist die An- und Abfahrt der Sandlaster mit etwa 18 m³ Sand aus der Sandkuhle Nindorf (Dithmarschen) ein alltägliches Bild. Erstaunt ist der Beobachter dann, wenn er bemerkt, wie klein doch so ein Sandhaufen ist, den der Laster gerade entladen hat.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2024     März     Zwischen Wiesenweg und Böhler Weg tut sich einiges - Der B-Plan 77

                        für ein Wohngebiet geht in die Verwirklichung

 

Hans Jörg Rickert, 08. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv