2024 Juli / August / September 2

„Kultur macht stark“ – BMFB förderte das Projekt

„Der Große Gatsby“ – Grandiose Musical-Aufführung

Jugendzentrum (Jos) und Nordseeschule (NOS) präsentierten an drei Abenden (27. - 29. September) Theater der Spitzenklasse im Ev. Jugenderholungsdorf

Schon nach wenigen Szenen wusste das Publikum:

„Besser geht Musical-Theater nicht!“

 

In der 1999 von Claus Martin geschaffenen Musical-Fassung des erstmals 1925 veröffentlichten RomansThe Great Gatsby“ des US-amerikanischen Autors F. Scott Fitzgerald ist Nick Carraway eine der Hauptfiguren. Er ist Erzähler und Mitspieler zugleich in der Geschichte vom „Großen Gatsby“ und bezeichnet sich selbst als „einen Fremden unter Millionären und teuren Frauen“ im New York der 20er Jahre. Er führt in das Stück ein, überbrückt Sprünge zwischen Episoden und begleitet die Zuschauer durch die Handlung.

 

Gerade eben noch hat Nick der Stadt New York seine „Liebe“ erklärt, da öffnet sich der Vorhang:

 

Damit befinden sich fiktiv auf einmal alle, Akteure wie Zuschauer, in der brodelnden Weltstadt und gestalten bzw. erleben in zwei Stunden Musical-Theater „Aufstieg und Fall“ des „großen“ Jay Gatsby.

 

Wer es dabei nicht gleich merkt, wie das Leben vor hundert Jahren in New York getickt hat, erfährt das schließlich später im Song „Wir glauben nicht an Liebe, wir glauben nur an Geld. Wir gehen über Leichen. Uns gehört die Welt!“ –Vorgezeichnet wird so auch des „Großen Gatsby“ Ende.-

 

Kurzinformationen zu den weiteren Hauptfiguren:

 

Myrtle Wilson ist die Geliebte des reichen Börsianers Tom Buchanan und wird auch sterben, allerdings auf anders tragische Weise als Gatsby. Sie ist verheiratet mit dem erfolglosen Auto-Mechaniker George Wilson.

 

Buchanans Frau Daisy war einst Freundin von Gatsby. Der liebt sie immer noch bedingungslos. Deren Freundin Jordan Baker, eine selbstbewusste egoistische junge Frau, pflegt eine für sich nützliche und zeitlich begrenzte Beziehung mit Nick. Der skrupellose Geschäftsmann Mr. Meyer Wolfsheim wiederum verschafft Gatsby als Multimillionär eine neue Identität, so dass dieser auch für Daisy wieder interessant wird.- Unter all den Reichen und Schönen schlagen sich die Wilsons mehr recht als schlecht durchs Leben.

 

Insgesamt stehen 31 Akteure auf der Bühne. 

Foto: Nordseeschule

 

Sie gehen alle in die Nordseeschule St. Peter-Ording. Die meisten besuchen die Oberstufe. Darunter sind acht Abiturienten Von ihnen haben fünf eine Hauptrolle. Von den weiteren 23 Schülerinnen und Schülern kommen zwar nur wenige aus der Unterstufe, aber etliche aus der Mittelstufe der Schule. Die meisten von ihnen bekleideten dabei mehrere Nebenrollen, so dass zwischendurch auch immer wieder Kostümwechsel stattfinden mussten. Aus dem Kollegium war hier besonders Mirja Perleberg im Einsatz.

 

Ohne Technik geht es nicht. Zum Team aus Peer Martens, Jonathan Petrak und Anny Meyer sowie aus dem Kreis der Ehemaligen Joshua Bombis und Merle Rehmert gehörte auch Daniel Schädler. Er ist der Leiter des Jos (Jugendzentrum, Offene Ganztagsschule und Schulsozialarbeit) und war für diesen Teil sowie Organisation, Finanzierung etc. verantwortlich. Alina Krügel aus dem Kollegium führte Regie und studierte die Szenen ein. Vieles dabei regelten die Jugendlichen auch unter sich. Das ging bei der Vielzahl der Einzelszenen gar nicht anders. Man denke nur an die „Häschen-Show“! 

Überaus groß war der Beifall des altersgemischten Publikums aus Mitschüler/innen, Eltern und weiteren Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten. Kein Wunder:

 

Das war nicht nur gelungen,

das war professionell!

 

Es stimmte von Anfang bis Ende!

Außer Schule und Jos ist das Ev. Jugenderholungsdorf Kooperationspartner.

 

Dessen Theatersaal ist bestens geeignet für solcher Art Veranstaltungen. Er bietet nicht nur Platz für die Zuschauer. Er ist zugleich auch Bühne, denn das Geschehen spielt sich nicht nur auf ihr, sondern im Bereich davor, in der Mitte und rechts und links sowie im Mittelgang und im Gang links außen statt. So wird das Publikum direkt mit einbezogen. Es steht für New York und seine Bevölkerung und erlebt hautnah das Geschehen mit. Und die Technik hatte auf der Empore Platz.

Das ist gelebtes Theater von Jugendlichen. Das mögen sie, wie auch solche Stücke, bei denen sie in Rollen schlüpfen und sich ausprobieren dürfen. Und dann der Beifall dazu sind Bestätigung für einen selbst als Darsteller und als Mitglied des Teams. Gerade letzteres ist bei Arbeiten mit Jugendlichen ein überaus wichtiger Aspekt. Theaterspiel in welcher Form auch immer ist jugendaffin und macht stark fürs Leben.

 

So hat auch der Antrag auf Förderung bei der Initiative „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMFB) im Rahmen der dritten Förderphase 2023 – 2027 Erfolg gehabt. Seit 2013 gibt es das Programm. Sonst hätte man in SPO eine solche Aufführung mit dem Erwerb der Lizenz dafür, diesen wunderbaren Kostümen – sie wandern in den Fundus – und dem insgesamt hohen Aufwand nicht wuppen können. Jeder Sprecher z.B. hatte ein Headset. So ist auch der weniger klar sprechende Akteur gut zu hören, und die Gesangspartien kommen einfach besser rüber.

 

Wie weit dieses Projekt greift, machte auch der Abi Jahrgang 2025 deutlich:

 

Im Eingangsbereich sorgte ein Team während der Pause für das Catering. Der Erlös dient mit zur Finanzierung der Abi-Feierlichkeiten, die seit Jahrzehnten am Gymnasium Tradition sind.

Nachtrag:

 

Musicalaufführungen gibt es seitens des Jugendzentrums der Gemeinde St. Peter-Ording seit 2011. Das erste – „Die Geheimnisse des verrückten Dr. Glock“ - hatte Henrik Kloth geschrieben und mit dem Jugendzentrum auf die Bühne gebracht, natürlich im Theatersaal des Ev. Jugenderholungsdorfes in der Pestalozzistraße. Schon 2012 folgte sein zweites „Le conte de Jean“.

 

Erfolg beflügelt, so ging es dann weiter mit u.a. 2015 „Club 27“ von Daniel Schädler bis hin zu 2023 „Was wir könnten - 2049“. Dieses war unter Beteiligung der Jugendlichen ein selbstgeschriebenes und mit Songs versehenes Stück. Obwohl bereits 2019 geplant, konnte es wegen Corona erst 2023 aufgeführt werden. Schon vorher hatten sich Schule und JuZe zur Musical AG zusammengetan. Wie positiv nachhaltig das ist, beweist die bis jetzt anhaltende Aktivität.

 

Ihr ist weiterhin viel Erfolg und Unterstützung von allen Seiten zu wünschen.

 

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2011     Juni      Die Geheimnisse des verrückten Dr. Glock (unter Button Archiv 2011)

2012     Juni      „Le conte de Jean“ (Archiv 2012)

2013     Juni      Musical „Re-Boot“ - Ein voller Erfolg für das Jugendzentrum (Archiv 2013)

2015     Okt      "Club 27" - ein starkes Musical

            Nov      Musical "Der kleine Tag" in der Nordseeschule

2017     Febr     Begeisternde Aufführung der Musical AG der Nordseeschule – Felicitas Kunterbunt

Okt      Der „Papst“ rockt die Bühne – Auf der Suche nach dem rechten Glauben

2018     Sept.    Riesengroßer Beifall für das Musical „Der singende Anker“

2018     Nov      Begeisternde Musical-Aufführung von „In 80 Tagen um die Welt“

2022     Sept     „Was wir könnten – 2049“ – mitreißendes Musical von Jos und NOS

 

Hans Jörg Rickert, 29. September 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Veranstaltung der TZ

SPO klart auf – die 17. Aktion war auch wieder ein Erfolg

Gemeinsam für einen sauberen Strand und eine intakte Umwelt

Was im September 2014 aufgrund einer Initiative der Surfrider Foundation als „Big-Ocean Clean Up“ an den Stränden startete, hieß bereits ein Jahr später „SPO klart auf“. Es ist dank der Sponsoren und der beteiligten Einrichtungen wie der Schutzstation Wattenmeer und der Nationalparkverwaltung in Zusammenarbeit mit der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording eine Erfolgsgeschichte geworden. - „SPO klart auf“ firmiert schon länger als spezifischer Zusatz nach „FlensStrandGut Reinigungsaktion“. Die Flensburger Brauerei sponsert solche Aktionen auch an anderen Stränden in Schleswig-Holstein.

 

„SPO klart auf“ mobilisiert Einheimische und Gäste. Die Veranstaltung in St. Peter-Ording ist beispielhaft und hat „Eventcharakter“ bekommen. Sie ist nicht nur in der Bevölkerung angekommen, sie wird von ihr aktiv mitgetragen. Mit einhundert Strandmüllsammlern ist immer zu rechnen.

 

Dieses Mal waren es dank der Teilnahme einer Klasse der Stadtteilschule Rissen aus Hamburg, die für ihren Aufenthalt in St. Peter-Ording im Ev. Jugenderholungsdorf wohnte, sogar an die 150 Teilnehmer/innen.

Zu 14 Uhr war man am 14. September im Dünen Hus zusammengekommen. Der Ablauf war wie immer: Erst gibt es Informationen zum Schutz des Meeres und dieses Mal aus gegebenem Anlass auch über Paraffinfunde am Strand. Zu „Dolly Ropes“ wird stets informiert: 

 

Es sind in der Regel orange oder blaue dünne Einzelfäden aus Polyethylen von maximal zwei Meter Länge. Sie werden als Scheuerschutz in die Unterseiten der Fischernetze eingeflochten. Beim Scheuern der Netze auf dem Meeresboden werden sie verschlissen. Ihre Reste sind in St. Peter-Ording vor allem im Treibgut und an den Dünenkanten zu finden.

 

Wissen um die Gefährdung des Ökosystems Wattenmeer motiviert und macht deutlich, warum es „SPO klart auf“ gibt. „Unsere Strandmüllsammelaktion ist ein wertvoller Beitrag, den jeder leisten kann”, wirbt Janina Domann, Fachbereichsleitung Events & Erlebnisse für die Aktion. “Es lohnt sich, mitzumachen, weil wir so nicht nur die Natur schützen, sondern das Bewusstsein für Umweltschutz so auch in der Gesellschaft stärken”, ergänzt Nele Göttsche. Sie hat im Rahmen der Kooperation von Nationalparkverwaltung in Tönning und Tourismuszentrale St. Peter-Ording seit August die Stabstelle Nachhaltigkeit & Naturerlebnis als Nachfolgerin von Sebastian Rischen inne.

Nach der Einteilung in Gruppen geht es mit Handschuhen, Greifzangen und Müllsäcken ausgestattet für maximal zwei Stunden an mehreren Strandabschnitten ans Sammeln. Im Anschluss trifft man sich wieder im Dünnen-Hus. Die skurrilsten Funde werden dort ausgestellt. Alle Helfer und Sammler sind zu einem gemeinsamen Imbiss eingeladen.

 

An der Aktion „SPO klart auf“ sind vor Ort u.a. auch die DLRG und die Schutzstation Wattenmeer (Nationalparkhaus) beteiligt. Jede Sammlergruppe wird von Fachkundigen begleitet.

 

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2014     Sept     BOCU – Big Ocean Clean Up (Button Archiv)

2015     Sept     Zweite Runde "SPO klart auf!" war ein "Highlight"

2017     Sept     Herbstaktion „SPO klart auf“ - Sogar eine Flaschenpost wurde gefunden

….

2022     Sept      „SPO klart auf !“ - die Dreizehnte

 

Hans Jörg Rickert (Text), Kim Kwiedor (Fotos), 30. Sept. 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Kunstausstellung

Vernissage am Sonntag, 6. Oktober 2024

ab 11 Uhr

im Kunsthaus St. Peter-Ording

Wittendüner Geest 30

 

Die Galerie Tobien und die Kunstsammlung St. Peter-Ording

veranstalten gemeinsam die Ausstellung und laden ein.

 

Seit 2018 kooperieren die Galerie Tobien und die Kunstsammlung St. Peter-Ording.

 

Nun startet schon die 15. Ausstellung, die gemeinsam zum Titel „Connected“ durchgeführt wird.

 

Die Sammlung der Gemeinde ist seit 1984 allmählich gewachsen. Mit der Aufnahme der Bilder des Malers und Kunsterziehers am Nordseegymnasium Erich Duggen (1910 – 1989) als „Stiftung Duggen“ - Schenkung der Familie Duggen - in die gemeindliche Bildersammlung von in St. Peter-Ording lebenden und malenden Künstlerinnen und Künstlern entstand die Verpflichtung zu zwei Ausstellungen im Jahr, die zunehmend das Interesse der Öffentlichkeit gefunden haben.

Eckhard Kloth und Hansjürgen Krähe (er ist im Februar dieses Jahres verstorben) haben die gemeindliche Sammlung aufgebaut und betreut. Ehrenamtliche Betreuer der seit 2015 mit der Stiftung Duggen existierenden Kunstsammlung St. Peter Ording sind Georg und Ursula Panskus. Sie sorgen nicht nur für die erforderliche Aufbewahrung der Bilder, sondern gestalten auch die halbjährlich dauernden Kunstausstellungen und erweitern je nach Möglichkeit den Fundus.

 

Ihrem Wunsch zum Erscheinen von vielen Gästen anlässlich der Vernissage haben sie folgenden Text vorangestellt:  

 

„Als Kunstsammlung haben wir aus unserem Fundus dieses Mal Bilder der Drucktechnik, Kunstdrucke herausgesucht. Von dem anerkannten und herausragenden Künstler Wolfgang Werkmeister haben wir Werke aus seinen Westküsten- und Nordfriesland-Zyklen für unsere Sammlung erworben. Diese zeigen wir zusammen mit Bildern, die von weiteren Künstlern unserer Westküste stammen.

 

Zum Beispiel von Friedrich Karl Gotsch, der hier nach dem Krieg lebte, von Gerd Uschkereit, der erst am Gymnasium, später in Flensburg an der Pädagogischen Hochschule lehrte, von Diether Kressel, zu dem Hansjürgen Krähe und Eckhard Kloth (die u.a. die Kunstsammlung aufbauten) gute Beziehungen pflegten und von Erhard Schiel, dessen Radierungen bundesweit Beachtung fanden.

 

Das Besondere unserer 15. Ausstellung:

 

Wir zeigen nur Druckgrafiken von Künstlern der Westküste. Die Bilder sind oft in schwarz-weiß gehalten. Farbe kommt aber dennoch ins Spiel. Lassen Sie sich überraschen, welche Vielfalt Ihnen diese Ausstellung bietet.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,

Ursula und Georg Panskus (ehrenamtliche Betreuer)

 

Siehe dazu im Jahrbuch St. Peter-Ording unter www.jb-spo.de

2018    April                 Kunsthaus Wittendün

April2               Kunsthaus Wittendün feierlich eröffnet! - Kooperationsprojekt von der Galerie Tobien und der Gemeinde St. Peter-Ording

2024    April                 Kunsthaus und Kunstsammlung SPO - „Landschaft nah und fern“

 

Hjr, 01. Oktober 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Musik in der Kirche

Elisabeth Streichert verzauberte die St. Peter-Kirche in einen Konzertsaal

 

Das Wohltemperierte Klavier

BWV  846 - 869

Teil I (1722)

 

Sonntag, 8. September 2024

20.00 Uhr in der St. Peter-Kirche

Am Steinway Flügel:

Elisabeth Streichert

 

Die Kirchenmusik in St. Peter-Ording wird gefördert durch:

Gemeinde St. Peter-Ording

Tourismuszentrale St. Peter-Ording

DRK-Nordsee-Reha-Klinik „Goldene Schlüssel“

Strandklinik

 

Bachs Eigentitel auf dem Titelblatt des Autographs von 1722 lautet:

 

Das Wohltemperirte Clavier

 

oder

 

Præludia, und Fugen durch alle Tone und Semitonia, so wohl tertiam majorem oder Ut Re Mi anlangend, als auch tertiam minorem oder Re Mi Fa betreffend. Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib auffgesetzet und verfertiget von Johann Sebastian Bach.

p. t: Hochfürstlich Anhalt-Cöthenischen Capel-Meistern und Directore derer Camer Musiquen. Anno 1722.

Das Wohltemperierte Klavier ist eine Sammlung von Präludien und Fugen für ein Tasteninstrument. Bach gab es in zwei Teilen heraus. Den ersten Teil stellte er 1722 fertig, den zweiten 1744.  Jeder Teil enthält 24 Satzpaare, bestehend aus je einem Präludium und einer Fuge in allen zwölf Dur- und Moll-Tonarten. Diese sind chromatisch aufsteigend von C-Dur bis h-Moll angeordnet, wobei nach einer Dur-Tonart die gleichnamige Moll-Tonart erscheint.

 

Der von Johann Sebastian Bach so formulierte Langtitel gibt den pädagogischen Zweck der Sammlung an: Es soll ein systematisches Lehrwerk für die lernbegierige musikalische Jugend sein und ihr zur Übung im Rahmen des gewohnten Zeitvertreibes dienen.

 

Der 1722 herausgegebene erste Teil des „Wohltemperierten Klaviers“ war Teil der Bewerbung Bachs um das Amt des Thomaskantors in Leipzig. Es gehört wie das „Orgelbüchlein“ zu den Instrumentalwerken, die der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses dienten, der er sich dann dort besonders zu widmen hatte.

 

Informationen zum Hintergrund in der Geschichte der Musiktheorie

Unser traditionelles europäische Tonsystem besteht aus zwölf verschiedenen, im gleichen Abstand zueinanderstehenden Tönen. Es basiert auf akustisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die durch griechische Mathematiker wie z. B. Pythagoras erforscht, festgelegt und systematisch überliefert wurden.

Bis Ende des 17. Jahrhunderts war es allerdings nicht möglich, die zwölf Töne so aufeinander abzustimmen, dass alle sich daraus ergebenden Tonarten in der musikalischen Praxis zu gebrauchen waren.

Der Organist und Musiktheoretiker Andreas Werckmeister entwickelte 1681 die sogenannte Wohltemperierte Stimmung, die es ermöglichte, nun in allen Tonarten zu spielen.

Mit seinem Werk wollte Bach die Eignung der wohltemperierten Stimmung zum Komponieren und Spielen in allen Tonarten praktisch demonstrieren. Damit trug er wesentlich zu ihrer historischen Durchsetzung bei.

Welche der zu seiner Zeit üblichen wohltemperierten Stimmungen Bach tatsächlich nutzte, ist jedoch unbekannt. Fest steht, dass es sich bei seiner nicht um die heute übliche gleichstufige Stimmung handelt.

 

(Zusammengestellt unter Verwendung des Konzert-Programms und wikipedia)

Das Wohltemperierte Klavier – ein Hörerlebnis par excellence

Alle Spannung hatte sich gelöst: Elisabeth Streichert strahlte und freute sich über den großartigen Beifall ihres Publikums in der Kirche St. Peter.

Die in St. Peter-Ording aufgewachsene Pianistin hatte Teil I des „Wohltemperierten Klaviers“ von Johann Sebastian Bach (BWV 846–893) zu einem ganz besonderen Hörerlebnis werden lassen. Sie war sich der Herausforderung bewusst gewesen, der sie sich gestellt und die sie dann auch excellent und bravourös gemeistert hatte. Zweieinhalb Stunden Klavierspiel mit einer Pause von etwa 20 Minuten sind höchste Konzentration, gepaart mit der Mobilisierung aller Kräfte und allen Könnens.

Das aber ließ Elisabeth Streichert mit ihrem Klavierspiel in den Hintergrund rücken und verzauberte die St. Peter-Kirche in einen beeindruckenden Konzertraum. Wie ihr das gelungen ist, verdient mehr als nur höchstes Lob.

 

Christoph Jensen hatte anlässlich der Begrüßung der Konzertgäste in wenigen Worten, dennoch sehr akzentuiert, auf den Charakter dieser besonderen Komposition von Johann Sebastian Bach hingewiesen. Sie sei nicht nur eine Herausforderung für die Pianistin, sie sei auch eine „Übung“ für das Publikum.

Elisabeth Streichert

 

Elisabeth Streichert ist Solistin und Kammermusikerin mit Sitz in London. Sie hat ihren Bachelorabschluss an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Konstanze Eickhorst absolviert. Ihren Master erhielt sie an der Royal Academy of Music in der Klasse von Ian Fountain, wo sie mit Auszeichnung abschloss und mit dem Andrew S. Sykes Award ausgezeichnet wurde.

 

Ihre Konzerttätigkeit führte sie auf Bühnen wie die der Wigmore Hall, St. Martin in the Fields und das Konzerthaus Harpa in Island, sowie auf die Konzertbühne des Rittergutes Lucklum mit einer Live-Übertragung auf Deutschland Radio Kultur. 

 

Als aktive Kammermusikerin ist Elisabeth Streichert Mitglied des Duo Isold mit der isländischen Cellistin Guðný Jónasdóttir. 

 

Außerdem ist sie Kuratorin und künstlerische Leiterin des Phacelia Ensembles.

 

Elisabeth Streichert ist immer auf der Suche nach neuem oder unbekanntem Repertoire, um es in ihre Konzertprogramme aufzunehmen. Mit großer Leidenschaft führt sie weniger bekannte Werke in Kombination mit etablierten Klassikern auf.

(Entnommen aus dem Programm für das Konzert)

 

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2024 - Juli - Pianistin Elisabeth Streichert gastierte einmal mehr in St. Peter

Hans Jörg Rickert, 16. September 2024, jb-spo /OrtsArchiv

Kirche auf Eiderstedt

300 Jahre St. Nikolai in Ording

Im Jahre 1724 wurde die Ordinger Kirche landeinwrts neu gegründet

Am Ordinger Strand weist ein Duckdalben auf den vorherigen Standort hin. Er steht etwas östlich von der Linie Beach Motel und heutigem Standort des Pfahlbaus „Silbermöwe“ direkt bei dem Durchgang für Rettungsfahrzeuge für den Strandabschnitt Ording Nord. Auf der angebrachten Tafel ist zu lesen:

„An dieser Stelle zerstörte 1712 der Dünensand die zweite Ordinger Kirche und 10 Fischerhäuser des Dorfes URDEN.

Seit 1790 schützt ein Deich die Kirche (1724) und den Ortsteil ORDING vor den Sturmfluten.“

Wann der Bau der ersten Kapelle auf der Sandnehrung erfolgte, ist nicht bekannt. Die erste steuerliche Erwähnung ist von 1462. Im Jahre 1593 erfolgte der Bau der 2. Kapelle. 1712 wurde die 2. Kirche dann wegen Versandung aufgegeben. Die Sturmflut vom 24./25. Dezember 1717 durchbricht die Dünen auf einer Länge von 1000 m. Der Sturm brachte aber nicht nur das Wasser, sondern verteilte auch den Sand, so dass die fruchtbare Ackerkrume vernichtet wurde. (AG OrtsChronik, Heft 7, Seite 91). In den Jahren von 1705 bis 1825 verliert Ording den Kampf gegen Wasser und Sand (Heft 7, S. 87).

Das Dematregister von 1575 gibt für Ording 804 Demat (1 Demat sind 5700 m²) an. Es handelt sich um das besteuerte Pflugland; 1853 wurde dies mit nur noch 444 Demat angegeben. 

Die Ordinger waren zumeist arme Leute. Im Jahr 1803 zählte der Ort 153 Einwohner. Sechs von ihnen waren Hofbesitzer. Dazu kamen der Pastor und der Lehrer. Schmied, Ziegelbrenner, Schuster, Schneider, Maurer und Zimmermann sowie vor allem „Arbeitsmann“ waren die ausgeübten Tätigkeiten zum Leben und Überleben.

Für Ording war die Versandung die größte Gefahr. Ab 1712 wurde der Besuch der Kirche schwierig. Bittbriefe für den Neubau der Kirche brachten zunächst auch aufgrund der politischen Situation – Nordischer Krieg – nichts. Erst ab 1720 hat man mit Maßnahmen wie einer „Beysteuer“ (AG OrtsChronik Heft 24, S. 53) Erfolg. Das Pastorat war zwar 1685 abgebrannt. Trotzdem erhält der Neubau der Kirche Vorrang.

Das Jahr 1724 gilt als Datum für die Neugründung der Kirche St. Nikolai an ihrem heutigen Standort. Der Bau eines neuen Pastorates wird erst 1743 bewilligt. Fertig wird es 1746. Es brennt 1825 und dann nach Wiederaufbau 40 Jahre später zum dritten Mal ab. Nach dem Wiederaufbau wird es sofort auch Schule mit Lehrerwohnung. Heute steht an dessen Stelle an der Utholmer Straße der zweite Bau des Hotels „Zweite Heimat“. Der Betrieb dort wurde in diesem Jahr aufgenommen.

Festgottesdienst zur 300-Jahr-Feier von St. Nicolai

Zu Sonntag, 8. September 2024 hatte die ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating zur 300-Jahrfeier der Ordinger St. Nikolai-Kirche zum Festgottesdienst geladen. 

Regelmäßige Sonntagsgottesdienste finden in den Kirchen St. Peter und St. Magnus (Tating) statt. Die entfielen an diesem Sonntag. Ansonsten ist die St. Nikolai Kirche Ort für Gottesdienste und Veranstaltungen im Rahmen der Urlauberseelsorge und Taizé-Andachten mit Diakonin Andrea Streubier sowie Trauerfeiern und während der Saison vor allem auch Trauungen. 

Das berichteten Pastor Michael Goltz und Pastorin Sylvia Goltz im Rahmen der „Kirchweihfeier“. Mit den Kindern der Ev. Kindertagesstätte und der Utholm-Schule war der 300. Geburtstag schon im Frühsommer gefeiert worden. Am 6. September hatte es um 21 Uhr eine meditative Geburtstagsandacht unter dem Sternenhimmel gegeben.

Pastorin Goltz hatte aufgrund des von den Kita-Kindern gemalten Bildes „Petri Fischzug“ als Bibeltext für den Festgottesdienst gewählt. Gemeinsam gestaltete das Pastorenehepaar die Predigt. Nach Einigung der Angelegenheit, wer von ihnen beiden nun „Backbord“ und wer „Steuerbord“ stünde, fanden sie den richtigen Kurs für die Geburtstagsfeier von St. Nicolai im Rahmen eines lebendigen und informativen Gottesdienstes mit den zahlreich erschienenen Gemeindegliedern und auch Urlaubsgästen.

Für viele von ihnen ist St. Nikolai Ansteuerungsort.

In einem Gespräch während des Imbisses im Anschluss an den Festgottesdienst, erzählte eine 45-jährige Kinderärztin aus Neuburg in Rheinland-Pfalz, dass sie mittlerweile seit mehreren Jahren im Sommer als Feriengast nach St. Peter-Ording komme.

Weder sie noch ihre Eltern haben von ihrer Herkunft her eine Beziehung zur Nordsee oder Eiderstedt und dennoch fühlt sich St. Peter-Ording für sie so vertraut an "wie ein zweites Zuhause". Die Nicolai-Kirche besuchte sie erstmals im Jahre 2001. Von ihrem ersten Besuch an fühlte sie sich hier in dieser kleinen Kirche unter dem Sternenhimmel geborgen und "dem Himmel ganz nah", so dass sie seitdem diese immer wieder sehr gerne aufsucht.

Das aus Holzbrettern geschaffene Gewölbe wirkt wie ein Bootsrumpf und ist in der Art eines Sternenhimmels gestaltet.  Unweigerlich geht der Blick in der Kirche immer wieder einmal nach oben.- Diese kleine Kirche hat eben etwas.

Liegt es vielleicht mit daran, dass beeindruckendes Inventar aus der versandeten Vorgängerkirche hier einen neuen Glaubensmittelpunkt gefunden hat? 

Das sind die drei Epitaphien von 1638 und 1654, das Porträt des Hauptpastors Matthias Pampus (1603 – 1645), die um 1640 gebaute Kanzel aus der Spätrenaissance, die Altarfiguren von ca. 1450, die Steintaufe von Anfang des 16. Jahrhunderts und die an der Nordwand befindliche Kreuzgruppe aus dem 17. Jahrhundert. Der Kirchenbesucher begegnet ihnen in St. Nicolai so unmittelbar und nah beieinander wie sonst wohl nie in einer Kirche.

Der Posaunenchor umrahmte die Feier vor und nach dem Gottesdienst.

Grußworte gab es seitens des stellv. Bürgermeisters Hagen Götz und Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck für die Gemeinde bzw. die Tourismuszentrale St. Peter-Ording.

Für den Imbiss hatten wie gewohnt Eggi und seine Frau von „Eggis Backshop“ - Kaffeerösterei - in Tating gesorgt.

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2021      April       ORTE – Ording Nord von der Utholmer Straße bis Hungerhamm

Weiterführende Literatur

Hans-Walter Wulf           Eiderstedt – Halbinsel der Kirchen – Verlag H.Lühr  Dircks, 2.Aufl. 2009

AG OrtsChronik SPO     Heft 7/1988 und Heft 24/2005

Hans Jörg Rickert, 10. September 2024, jb-spo / ArchivSPO

Op Eiderstedt

De Pastoratshaubarg vun Poppenbüll hett wat to vertelln

 

An Freedag, 6. September düt Johr, kunnst in’t Blatt – de Husumer Narichten - lesen, wat de Chronikvereen vun Poppenbüll un de IG Baupleeg Nordfriesland vunavend inladen dään to‘n Vördrag op Platt in‘n Pastoratshaubarg in Poppenbüll. De steiht blangen de St. Johannis Kark mit op de Karkenwarft un is vun 1819. So is dat an de Tafel över de Döör to lesen. 

De Kark is vun 1113. In dat Johr sünd uk gründt wurrn St. Michael in Welt, St. Martin in Vollerwiek, St. Martin in Osterhever un St. Katharinen in Katharinenheerd. In Tetenbüll wurr en Kapell buut. Dat is teihn Johr na de St. Magnus Kark in Tat’n ween. Dor weer de gröttst Kark. 

Tosamen hangen deit dat mit dat Bistum Lund in Südschweden. Dorto höörte dat Land nördli vun de Eider. Dat hett recht wat duert, bet dat uns Eiderstedt geven dä, as wi dat hüüt kennen doot.

De Johannis-Koog is indiekt wurrn in’t 12. Johrhunnert. He is een vun de eersten Kööge, wenn ni de eerst. De Diek weer man bloots 1,5 m hoch. De Poppenbüller Kark höörte to dat Karkspill Garrn. De Kark dor is 1109 buut wurrn. Weiht is se de dree Hilligen Christian, Bartholomäus un Maria Magdalena. De Kark in Westerhever - St. Stephanus - keem denn üm 1200 dorto. De Torn stammt vun 1370. 

Vun de achteihn Karken op Eiderstedt sünd dat negen. All düsse Karken staht op‘n Warft. De Pastoratshaubarg vun Poppenbüll liggt en beten deeper as St. Johannis.

Dat kunnst bi dat Vertelln vun Olaf Christiansen vun Chronik-Vereen so blangenbi mitkreegen. He vertell man mehr vun de Lüüd, de ünnert Dack vun Haubarg wahnt hebbt.

Wat de Haubarg 1819 hier buut wurrn is, hett düssen Grund: In Westerhever geev dat Paster Vogeler. De weer richti goot, funnen de Lüüd. So hebbt em de Poppenbüller vun Westerhever afwarft.- Sachts, dat Pastorat weer man ni na sien Gusto. Dat weer em to mickerig. He wull en grote Haubarg. De hett he denn uk kreegen. 

Bi Kotzenbüll schull een verkofft warrn. De wurr denn dor afbuut un in Poppenbüll blangen St. Nikolai wedder opbuut. Dat weer in de Tieden nix Besünners. 

Dat sä Hans-Georg Hostrup vun de IG Bupleeg. He vertell, wat de Haubarge mit de Hollänner un den Diekbu kamen sünd. Hier müssen se vun de Erträge her grötter buut warrn. Vun em kunn man hören, wat de eersten Haubarge vun 1580 an buut wurrn sünd. 1880 wurr de letzte buut.

 

 

So’n Haubarg op Eiderstedt harr meist dat Wesen vun en Kathedral. So mächtig köönt se ween. Minschen un Deerten leevten mit de Oorn vun Korn, Stroh un Heu ünner een Dack. För de Peer, dat Veeh un de Oorn weer in Poppenbüll de rechte Siet buut. Dorto hörte de Veerkant. Op de linke Siet dä man wahnen.

De Veerkant hölt Dack un Hus. De Ständer weern in de eerst Tied ut Eekenholt, later hett man denn Kiefer nahmen. Rund dree Daag hett man bruukt, dat Holt för de Haubarg ut de Rendsborger Eck to haalen. De Steen wurrn vör Ort makt un brennt. Uk in Poppenbüll geev dat as in de annern Dörper op Eiderstedt en Teegeli.

Wat de Pastoratshaubarg in Poppenbüll nu noch oder wedder steiht, is en grote Glück för Poppenbüll. De lütt Gemeen stünn 2005 ünner Schock: De Pastoratshaubarg weer an 22. April afbrennt. 

De weer meist ferdig renoveert un höörte Petra un Kay-Peter Jaeschke. De harrn em 2003 vun de Kark köfft. Dor hebbt vun 1997 an de Versammeln vun’t Dörp stattfunnen, wieldes de Kaspelkroog afbrennt weer. Dat harr man för‘n Haubarg mit de Kark trechtkreegen. Jaeschkes hebbt dat ni ännert. För de beiden weer man uk kloor: De Haubarg mutt saneert warrn.

Bi all at Unglück setten sik Jaeschkes mit de Denkmalpleeg tohopen: De Haubarg schull wedder opbuut warrn. Mit tonahmen Öller is dat de beiden denn to swoor wurrn, de Arbeit för un üm dat Anwesen to stemmen. Se sünd na Lüneburg trocken.

Liekers hett Poppenbüll wedder Glück hatt. Brigitte Scheel un Ulrich Hertel hebbt de Pastoratshaubarg 2021 köfft. De Konfermannenruum blifft Versammlungsruum, un se laat dor uk Veranstalten stattfinnen.

Düsse Veranstalten op Platt an’n 6. September mit Luftbiller vun Poppenbüll ut de „Foftiger Johren“ un dorto akkrat Biller vun hüüt ut desülvige Perspektive weer al de fofte tohopen mit den Chronikvereen.

Twölf weern dor tohoopen kamen. To Olaf Christiansen und Hans Georg Hostrup ehr Vertelnn präsenteer Rolf Rölke Biller vun den Brand un de drütte Opbu vun dat ansehnlich Hus: 1815 bi Kotzenbüll buut, ümsett 1819 na Poppenbüll un 2005 na den Brand wedder nee makt. Vun’t Buamt weet man, wat keen Haubarg na’n Brand wedder opbuut wurrn is. 

Brigitte Scheel frei sik bi all de Veranstalten mit. Se un ehr Mann sünd vun Sylt kamen. Nu sünd se Poppenbüller un op Eiderstedt tohus!

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2023      Sep/Okt                Haubarge - das Winterthema im Haus Peters in Tetenbüll

2022      Sep                          Am Tag des Offenen Denkmals auf „Kulturspur“ in Tating

2020      Sep                          Geheimnisse hinter den Bäumen – die Bauerngärten der Haubarge

 

Hans Jörg Rickert, 09. September 2024, jb-spo / ArchivSPO

Musik in der Kirche

Chor- und Orchesterkonzert
 

Johann Sebastian Bach
(1685-1750)

Kantaten
Orgelwerke
Suite Nr. 3 D-Dur

Solisten

            Caroline Bruker Freier (Sopran), Nanora Büttiker (Alt),

    Mirko Ludwig (Tenor), Sönke Tams Freier (Bass)

 

Concerto Classico
 

                        Violine                         Alexander Beno, Benjamin Schalhorn,

                                                            Rüdiger Sabrowski, Werner Gronen

                        Viola                            Astrid Meinardus

                        Violoncello                  Julia Polziehn

                        Kontrabass                  Krysztof Lewandowski

                        Oboen                         Gabriele Kuhlmann, Christiane Ascheberg

                        Fagott                          Lorenz Jensen

                        Trompeten                   Ralf Lentschat, Vincent Dettenborn, Heiko Kremers

                        Pauken                        Kwanju Lee

                        Cembalo                      Malte Wienhues

 

Die Offene Kantorei

 

Leitung und Orgel                              Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen
 

Dieses Chor- und Orchesterkonzert in der St. Peter-Kirche mit Werken von Johann Sebastian Bach hatte mehr als drei Ausrufezeichen verdient. Das empfand wohl jeder unter den Konzertgästen so, als die letzten Takte der Kantate „Lobe den Herren“ BWV 137 für Soli, Chor und Instrumente verklungen waren. Der nach kurzer Verzögerung einsetzende langanhaltende Beifall sagte alles! 
 

Der Chor hatte es im Choral 

„Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen! 

Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen! 

Er ist dein Licht, Seele, vergiss es ja nicht; 

Lobende, schließe mit Amen!

 

eindeutig und eindringlich klar zum Ausdruck gebracht.

Seit 1983 ist Christoph Jensen Kantor und Organist in St. Peter. Von seiner Vorgängerin Tilly Hunaeus hat er die Öffnung der Kantorei im Rahmen der Gottesdienste für Sangesfreudige fortgesetzt und ausgebaut. So hat sich die heute praktizierte Form der „Offenen Kantorei“ mit einer Abendmusik in der Kirche St. Peter entwickelt. Es gibt sie nun seit mehr als 30 Jahren.

Die OFFENE KANTOREI ist zu einem festen Bestandteil von „Musik in der Kirche“ geworden. Bis zu 80 Anmeldungen hatte es nicht nur einmal gegeben. Inzwischen ist die Anzahl begrenzt. Manche Sängerinnen und Sänger haben ihren St. Peter-Urlaub sogar terminlich daran ausgerichtet. 
 

Im Jahresprogramm gab es auch 2024 in einer Extra-Rubrik diesen Hinweis
 

OFFENE KANTOREI

An diesem Wochenende werden die Kantaten „Du sollt Gott, deinen Herrn loben“ BWV 77 und „Lobe den Herren“ BWV 137 von J. S. Bach erarbeitet und im Rahmen einer Abendmusik am Sonntag, dem 25. August, in der St. Peter-Kirche aufgeführt.

 

Proben:

Freitag, den 23. August von 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr 

Sonnabend, den 24. August von 15.00 bis 18 Uhr (mit Kaffeepause)

Ev. Gemeindehaus, Olsdorfer Str. 19

Sängerinnen und Sänger mit etwas Chorerfahrung sind herzlich willkommen.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. 

Verbindliche Anmeldungen mit Angabe der Stimmlage bitte bis zum 10. August online an Christoph.Jensen@kirche-spot.de.

 

Aber nicht nur für die heutige ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating ist der Termin der Offenen Kantorei zu einem „Jour Fixe“ geworden. Das gilt auch für die Solisten und die Mitglieder des Concerto Classico. Alle zusammen freuen sich auf diesen Konzertabend in der Kirche St. Peter und genießen ihn gemeinsam mit ihren Konzertgästen. Cellistin Julia Polziehn – sie hatte wie auch ihr Mann Konzertmeister Alexander Beno in der Schlusskantate des Abends einen besonderen Part – und äußerte das im kurzen Nachgespräch, noch ganz beseelt von dem Konzertabend. Das kann auf alle - einschließlich des Auditoriums - übertragen werden: Musikerlebnis geht ins Herz.

Das kommt nicht von ungefähr. Das sind Glücksmomente.

Aber sie haben ihre Ursachen, und sei es manchmal nur die Zusammenstellung des Programms. Auch die versteht Christoph Jensen meisterhaft. Dieses Mal war es dabei die Platzierung der beiden Orgelwerke: „Praeludium c-moll BWV 546“ zu Beginn vor der Kantate „Du sollt Gott, deinen Herren, lieben BWV 77“ und „Pièce d’Orgue BWV 572“ nach der „Suite D-Dur“ und vor der Kantate „Lobe den Herren BWV 137“ zum krönenden Abschluss.

Schon ganz zu Beginn des Programmtextes gibt Christoph Jensen die auch noch nach dem Hören des Konzertes lesenswerten Hinweise: „Im heutigen Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach tritt uns der Komponist, der die Musik auf allen Gebieten in neue Dimensionen führte, in dreifacher Gestalt gegenüber: 

als Komponist bisher so nicht gehörter Orgelmusik,

als geistlicher Vokalkomponist von tiefgründiger Durchdringung

und als genialer Schöpfer höfisch-weltlicher Musik.“

 

Und das Publikum hatte verstanden: nach der „Pièce d’Orgue“ ein Sonderapplaus und am Ende doppelt groß für „Lobe den Herren“ und den Konzertabend in seiner Gesamtheit !
 

Hans Jörg Rickert, 29. August 2024, jb-spo / OrtsArchiv

Weitere Beiträge zur „Offenen Kantorei“ unter www.jb-spo.de

2023    Aug                  Offene Kantorei mit Chor- und Orchesterkonzert in der Kirche St. Peter

2022    Okt                   Musik in der Kirche – ein ganz besonderes kulturelles Angebot

2019    Aug                  Chor- und Orchesterkonzert im Zeichen von Bach und Händel

2018    Aug                  Wunderschönes Chor- und Orchesterkonzert mit der „Offenen Kantorei“

2017    Sep                  Offene Kantorei St. Peter präsentierte Telemann und Bach

2016    Sep                  Offene Kantorei - ein besonderes Konzerterlebnis

FFW St. Peter-Ording

Dat Backhus“ hatte wieder einmal eingeladen

Ofenfrisches Brot, Kaffee und Kuchen locken

Donnerstag, 12. September 2024 – diesen Termin sollte man sich gerne schon einmal im Kalender für den Besuch des Backhauses am Dorfdeich beim „Alten Rathaus“ eintragen. Dann beginnt nämlich dort bereits vor 5 Uhr morgens der nächste Backhaustag. Der Ofen wird angeheizt. Ab 14:00 Uhr ist am Nachmittag auch wieder Brot- und Kuchenverkauf angesagt. 

 

 

Wer möchte nicht frisch, nach alter Art gebackenes Backofenbrot mit nach Hause nehmen, beim Schnack ein Schmalzbrot verzehren oder Blechkuchen bei einer frischen Tasse heißen Kaffees genießen! – 

So jedenfalls war es an diesem Donnerstag, dem 22. August 2024. Es tröpfelte zwar zunächst ein wenig, aber wen stört schon der graue, bedeckte Himmel, wo so viele fröhlich gestimmte Menschen - Einheimische wie Gäste - um Brot oder Kaffee und Kuchen anstehen!?

 

Der Backtag in St. Peter-Dorf hat etwas:

Er steht für Historie des Ortes und vermittelt ein Gefühl von Zusammengehörigkeit.

Das Backhaus gibt es seit 2006. Die Idee dazu stammt von Claus Heitmann. Er hatte die AG OrtsChronik 1985 ins Leben gerufen.  Handwerker im Rentenalter – liebevoll Holzbearbeitungsrentner genannt – haben dann mit ihm das Backhaus in ehrenamtlicher Arbeit geschaffen. Und ehrenamtlich läuft alles um das Backhaus herum einschließlich der Gestaltung der Backhaustage. Das macht die „Backhaus-Crew“, eine Gruppe von zumeist betagten älteren Frauen und Männern aus St. Peter-Ording und auch Umland.

„De Lüüd vun’t Backhus“ am 22. August 2024
 

 

Erster „Mann vor Ort“ war an diesem Backtag bereits um 4:50 Uhr Peter Schreiber. Er heizte den Ofen an. Erwin Jensen ging ihm dann nach 7 Uhr zur Hand. Um 7:45 Uhr war der Ofen zum Backen klar. Ab 8 Uhr waren die Brotlaibe – Backhaus-Brot, Zwiebelbrot und Rosinenbrot eingebracht. Um 9:45 Uhr wurde nur noch Rosinenbrot gebacken.

 

Die Brotlaibe liefert der „Knusperbäcker“ aus Nordfriesland. Die Blechkuchen werden auch von ihm geliefert.- Inzwischen waren auch Manfred Sältz, Franz Jörgensen und Wolf Walter Richling zwecks weiterer Vorbereitungen für den Nachmittag vor Ort.

Ab 13 Uhr sind dann alle anwesend. Den Verkauf macht Wolf Richling. Für die Kasse und Abrechnung, wie auch für alles Organisatorische, ist Jann Schmidt zuständig. Alles Rechtliche läuft über ihn und die Gemeinde St. Peter-Ording.

 

 

 

Ragna Bertholdt und Helga Claußen sind für Geschirr und Abwasch im Einsatz. Ursula Schön, Waltraud Schreiber und Gerda Hamsch machen den Verkauf von Kuchen und Kaffee. Das läuft alles eingespielt. 

Um 15 Uhr waren Brote und Kuchen ausverkauft. Etwa eine Stunde später sind die letzten Gäste gegangen, und auch die Backhus-Crew kann Feierabend machen.

 

 

Nebenbei haben sich dann wieder „Backhausgeschichten“ ereignet:

Aus Halle an der Saale war ein Ehepaar mit Tochter und Schwiegersohn ganz gezielt beim Backhaus anwesend. Die beiden Frauen hatten gerade zwei Rosinenbrote, zwei Backhausbrote und ein Zwiebelbrot gekauft - und waren glücklich. Endlich hatte es mit dem Brotkauf funktioniert! Vor zwei  Jahren waren sie zu spät gekommen. Da waren bereits alle Brote verkauft gewesen. Letztes Jahr gab es hier während ihres Urlaubs keinen Backhaustag.

Ein etwas älteres Ehepaar aus Seligenstadt am Main (Landkreis Offenbach in Hessen) kommt seit 1991 regelmäßig nach St. Peter-Ording. Es war begeistert, dass es diesen Backhaustag gibt und so auch Geschichtliches aufrechterhalten und dargestellt wird. 

 

Aber auch die Backhaus-Crew sorgt für eigene Geschichten:

Hier werden die letzten Krümel von den Kuchenblechen verzehrt!

 

Zum Backhaus gehört die „Historische Insel“.

Sie vermittelt durch originale Nachbauten von „Schipperhus“, „Iiskeller“ und „Vierrrutenbarg“ sowie „Schüttkoben“ und „Duckdalben“ uam. Wissenswertes von St. Peter-Ording und Eiderstedt.

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

Button Geschichte        Historische Insel

2023    Feb                  650 Jahre St. Peter – Auftakt

            Juli                   Gelebte Historie - Seit 2006 gibt es das Backhus am Dorfdeich

2022    Mai                  „Backhausgeschichten“ - was man sich so erzählt und erfährt

                                   Endlich wieder Backhaustag und frisches Brot aus dem Ofen

2018    März                Zu Gründonnerstag gab es auch 2018 Backhausbrot und Kuchen

 

Hans Jörg Rickert, 22. August 2024, jb-spo / OrtsArchiv

FFW St. Peter-Ording

Grillfest der FF SPO am 14. August 2024

Auch hier wie immer voller Einsatz für den Ort und seine Gäste

Die Feuerwehr St. Peter-Ording kann mehr als Feuer löschen. Schau mal rein unter www.ff-spo.de . Da heißt es „Gemeinsam geben wir alles“. Aber da steht auch, wofür die Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr St. Peter-Ording ausrücken, wenn es erforderlich ist.- 

Aber sie kann eben auch Feste feiern. Das beweist sie seit langem mit dem Feuerwehrball am Sonnabend vor dem ersten Advent und vor allem mit ihren Grillfesten in der Saison. Und auch da geben sie mit Beteiligung der Mitglieder der Jugendfeuerwehr alles an den Grills, an den Getränkeständen, beim Chipverkauf, beim Löschversuch für die kleineren und auch manch größere Besucher oder bei der Hüpfburg für die Kleinen damit dort nichts passiert, und bei den Fahrzeugen, über deren Einsatzmöglichkeiten Auskunft gegeben wird. Und der Feuerwehrmusikzug mit Friedrich Nielsen als munterem und musikbegeistertem Taktgeber animiert zum Mitsingen.

Der Musikzug Eiderstedt – St. Peter-Ording, Tating und Garding – wird bei solchen Auftritten verstärkt durch Musiker aus Poppenbüll, Rödemis, Hattstedt und Lunden. Friedrich Nielsen ist Lehrkraft für Klarinette und Saxofon an der Dithmarscher Musikschule e.V. Heide. Geprobt wird am Dienstag von 20:00 bis 21:30 Uhr in St. Peter-Ording.

Wehrführer Tom Schade begrüßte kurz und herzlich nach den ersten Klängen des Musikzuges. Der von ihm erwähnte mögliche Einsatz blieb glücklicherweise aus.

Es war nach dem sehr gut besuchten ersten Grillfest am 31. Juli ebenfalls gut besucht.- Nach den einstigen „Donnerstag-im-Dorf-Abenden“ ist dieses Zusammentreffen und Miteinanderfeiern eines der Events, bei dem Einheimische und Gäste zum Austausch miteinander kommen können und wichtig für das Zusammenleben am Ort.
 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2018      Juli2                         Grillfest der FFW St. Peter-Ording

Button „Düt un Dat“      Dünnerstag in’t Dörp – vun 1988 an gifft dat düsse Veranstalten (2019)

 

Hans Jörg Rickert, 15. August 2024, jb-spo / Orts/Archiv

Ording – Bauvorhaben

Natur und Bauen – nachhaltig und bezahlbar – unendliche Geschichten?

Seniorenwohnen auf dem Gelände „Köhlbrand“?

Leerstand seit 2012

 

Zur Lage von „Köhlbrand“ in Ording

Von der Stöpe im Strandweg zwischen dem Landesschutzdeich, der sich in nördlicher Richtung über die Autozufahrt bis Nackhörn hinzieht, und dem Mitteldeich, der von Westmarken über einen Tümmeldeich zur alten versteckt liegenden Stöpe beim Bahnhof führt, handelt es sich eigentlich um ein Dünengebiet mit Strandseen. Zum Ortsteil Bad hat es sich um Maleens Knoll zu einem Dünenwaldgebiet entwickelt. Dieses zieht sich landschaftlich abwechslungsreich durch den Ort bis nach Böhl hin.

Der Strandweg führt von der Stöpe aus zunächst in genau nördlicher Richtung geradenwegs zum breiten Strandabschnitt der „Großen Sandbank“ zwischen Bad und Ording. Die zweite Ordinger Kirche auf dem heutigen Autostrandbereich hatte ab 1700 wegen Versandung aufgegeben werden müssen.– Linkerhand vom Steg zum Toilettenpfahlbau Ording Nord wird auf ihren ehemaligen Standort hingewiesen.- Seit 1724 existiert die Nikolai-Kirche bei Gräftendiek an der Utholmer Straße. Es war eine weitgehend arme Gegend.

Zur Historie

In Ording waren vor allem arme Leute und Fischer zuhause. Wo es denn möglich war – wie auf Dreilanden – wurde Landwirtschaft betrieben. Dann kam ab 1877 der Tourismus nach Ording. Er entwickelte sich. Der Ordinger Fischer Peter Fedders hatte 1910 das erste Hotel gebaut: „Haus Utholm“.

Ein Grund dafür war u.a auch die Cholera in Hamburg (1892) gewesen. Sie brachte begüterte Hanseaten hierher. St. Peter und Ording entwickelten sich in der Nachfolge zu Kur- und Badeorten. Die heutige REHA-Klinik Goldene Schlüssel zwischen den Ortsteilen Bad und Dorf hatte 1913 ihren Start.

Zur gleichen Zeit (1911) ist am Strandweg das „Kinderheim Köhlbrand“ errichtet worden und in Betrieb gegangen. Darauf weist das noch im Haus befindliche Denkmal mit dem Konterfei von Theodor Hintze hin. Es enthält folgende Inschrift:

 

1906 / 1931

 

Zur 25jährigen Gründungsfeier des Vereins Kinderspielplatz a. Köhlbrand in Hamburg und 20jähr. Bestehen des Kinderheims Köhlbrand i. Ording

In Dankbarkeit den Gründern

 

Theod. Hintze

1.Vorsitzender seit 1906

Theod. Reimers

2.Vorsitz.u.Bauleiter

Heinrich Wulf

Kassenverwalter

und dem Förderer

Deichgraf Peters

Tetenbüll

 

Gewidmet vom Verein Kinderheim-Köhlbrand

Auf dass in Ording erbauet werde ein Haus zur Gesundung der Kinder

u. würdig als Denkmal zu gelten treu erfüllter Hamburger Bürgerpflicht

Über die Geschichte des Hauses „Köhlbrand“ sind Informationen in Heft 24 „Ording“ der Reihe „Aus der Ortsgeschichte“ der AG Orts-Chronik (2005) zu finden. 1914 – 18 wurde das Gebäude als Lazarett genutzt, 1939 diente es bis 1942 als eine Art Kaserne, um dann ab 1942 wieder Lazarett zu werden. 1946 wird es Hilfskrankenhaus und bleibt bis 1951 Teileinrichtung des Tönninger Krankenhauses.

1973 übernimmt die „Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie“ das Köhlbrand. Auf dem Gelände entstehen weitere Gebäude. Genutzt wird es für Mutter- und Kind-Kuren. (Heft 24, S. 113)

Seit Beginn des Jahres 2012 gibt es auf dem Gelände Köhlbrand keine Mutter- und Kind-Kuren mehr. Der Gebäudekomplex blieb bis auf wenige Ausnahmen* ungenutzt.

 

*Von Juli 2017 bis Februar 2019 dienten Teile des Gebäudes als Ausweichquartier für die Ev. KiTa St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog während der Neu- und Umbauphase in der Kirchenleye.

 

*Zwischenzeitlich hatte auch einmal der Rettungsdienst des Kreises NF in einem Teil des Gebaüdekomplexes am Strandweg Unterkunft gefunden.

 

Der erste bekannte Besitzer der „Fenne mit dem Haage bei Süden dem Hause“ – so benannt im Dematregister – ist 1722 Wilhelm Curländer (Heft 24, S. 243f.). Letzter Besitzer ist 1892 der Häusler Nommel Fedders. Er gab wegen Versandung auf. 1909 waren dann Verhandlungen über den Bau eines Kinderheimes auf diesem Gelände geführt worden. So entstand das Köhlbrand.

 

Das ist heute kaum noch vorstellbar, gilt dieses Gelände in St. Peter-Ording doch als touristisch höchst lukrativ. Sonst hätte die Familie Mankel aus Ennepetal als Investor dieses Objekt wohl eher weniger in den Blick genommen und erworben.

 

Nach dem Scheitern des geplanten „Dünen-Hotels“ und danach eines Wellness-Hotels bei auch angedachtem Erhalt von Teilen des Gebäudebestandes ist hier jetzt „Wohnen für Senioren ab 55“ angedacht.

 

Zur Vorstellung der Planung für ein solches Projekt war die Öffentlichkeit seitens der Gemeinde zum 7. August 2024 im Rahmen der Bauleitplanung – hier: frühzeitige öffentliche Beteiligung Beteiligung der Öffentlichkeit - in den Olsdorfer Krug eingeladen.

 

Neustart mit Seniorenwohnen – aber „wie“ genau, ist noch offen

Die Einladung dazu war in den Bekanntmachungskästen ausgehängt. Auf der gemeindeeigenen Seite www.gemeinde-spo.de war dazu nichts erschienen. In den Husumer Nachrichten war am 7. August auf den Termin hingewiesen worden. Im Netz des Amtes Eiderstedt war die Einladung über Bauleitplanung aufrufbar. Formal ist das so in Ordnung, aber wenig bürgerfreundlich. Dieses und der Termin um 15.00 Uhr statt abends wurden seitens der mehr als 40 anwesenden Interessierten bemängelt.-

Wie erwartet, war wieder eine große Anzahl Anlieger des Strandweges gekommen.

Seitens des Amtes Eiderstedt eröffnete Sachbearbeiterin Gönke Braker die Sitzung. Anwesend waren weiterhin Lars Hartig – nach mehr als einjähriger Vakanz seit 1. August 2024 im Amt Eiderstedt als Stadtplaner für die Gemeinde St. Peter-Ording tätig – und von Architekten-Volquardsen Sylt Birte Welling Volquardsen, dazu Planer Martin Stepany aus Itzehoe und Robert Jopp als Vertreter des Investors.

Von der Gemeinde SPO waren dabei – jedoch nicht namentlich in der Funktion ihres Amtes benannt - der amtierende Bürgermeister Peter Arndt (SPD) und die Gemeindevertreter Harry Bresemann (CDU), Susanne Pfau (CDU) und Boris Pfau (parteilos). Das ist formal in Ordnung, aber das Fehlen des Vorsitzenden des Bauausschusses bzw. seines Vertreters ist schon anzumerken. Bisher war dessen Anwesenheit in solchen Fällen üblich.

Geplant sind auf dem innerhalb der Baugrenzen ca. 7500 qm großen Gelände in sieben Gebäuden, davon drei miteinander verbunden, 80 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, darunter auch kleinere. Eine Sozialbindung ist nicht vorgesehen. Dazu kommen Bereiche für medizinische Betreuung sowie häusliche Pflege, auch für Tagespflege, Verpflegung, Gemeinschaftserleben, Aufenthalt, Sport und Wellness.

 

Die Grundflächen der einzelnen Gebäudeeinheiten liegen etwa bei 400 qm, deren Höhe bei zwei Geschossen mit Staffelgeschoss wird mit 11,40 m angegeben. Die Geländehöhe beträgt hier 5,70 m über NHN.

 

Deutlich wurde u.a. Zustimmung signalisiert, da mit diesem Objekt etwas für die Bewohner des Ortes geschaffen werde. Doch auch Kritik blieb nicht aus, u.a. wie üblich hinsichtlich des Verkehrsaufkommens dieses durch Fußgänger und Radfahrer hoch frequentierten Strandzugangsweges, und das besonders in Bezug auf die Bauphasen.

 

Seitens der Einwohner wurde empfohlen, im B-Plan eindeutige Vorgaben zu fassen, damit dann eines Tages aus dem Seniorenwohnen nicht doch Ferienwohnen oder Zweitwohnen werden könne. Auf Einschränkungen von Dauerwohnen durch „bzw. Lebensmittelpunkt“ sei zu verzichten. Die Berücksichtigung sozialer Aspekte sollte nicht ausgeschlossen, sondern erwogen werden.

Dass das Seniorenwohnen auf diesem exklusiv gelegenen Gelände nicht gerade billig werde, liegt auf der Hand.

 

Randnotizen zum Bedenken

Zu bedenken ist bei allen baulichen Maßnahmen die Tourismusakzeptanz. Wegen der Strände – Köhlbrand, Autoüberfahrt Nord und Hungerhamm – und u.a. dazu der Großevents wie California Cup für Surfen und Kiten - ist Ording insbesondere in den Saisonzeiten verkehrlich noch mehr als nur hoch frequentiert. Zusätzlich finden hier statt bzw. haben hier Investitionen für und wegen des Tourismus stattgefunden:

 

            „Zum Alten Anker“ wurde zu „Seaside 43“ (2022)

            Aus „Landhaus Richardsen“ (Drift) wurde „Lodge 54“ Drift (2022)

            „Zweite Heimat“ (seit 2014) hat sich erweitert (2024)

            Nahversorger „EDEKA/ALDI“ Dreilanden ist fertig (2024)

            17 mal „Exklusiv-Wohnen für Freigeister“ entsteht in der Pidder-Lyng-Str.

47 Hotelapartments befinden sich im Strandweg im Bau, zurzeit seit Juni im „Bauschlaf“

            „Strandbar 54°N“ entsteht neu am Köhlbrand-Strand (Image-Projekt der TZ)

            Strandpfahlbau „Silbermöwe“ in Ording Nord plant Rückverlegung

Die Verkehrsregelungen hinsichtlich der Strand-Zu/abfahrt stehen vor dem Abschluss

 

Und was hat sich für die Einwohner (von Ording) getan?

 

           Gräftendiek hat den Straßenausbau einschl. Kanalisation bald hinter sich.

Das Gelände nördlich Kirche, östlich Everschop und südlich Hungerhamm ist für Dauerwohnen vorgesehen (Aufstellungsbeschluss für B-Plan 95 im Herbst 2022 gefasst)

 

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

2018     April2    Bauausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung Zustimmung

2019     Jan       Planung für „Hotel de Dün“ am Strandweg in Ording wird konkreter

2020     Febr     „GANZ NATÜRLICH – DAS DÜNENHOTEL FÜR ST. PETER-ORDING“

2021     April     ORTE – Ording Nord von der Utholmer Straße bis Hungerhamm

2021     Okt        HOTELPROJEKT „KURHOTEL KÖHLBRAND“, STRANDWEG 32 in ORDING

 

Hans Jörg Rickert, 18. August 2024, jb-spo / Orts/Archiv

52. Nordsee-Pferdeschau in SPO

Pferdesport in SPO fasziniert jedes Jahr aufs Neue

und bei den Ringreitern wurde Jane Petersen zum 3. Mal nacheinander Königin der Könige

Da war wohl niemand unter den 27 anderen Ringreiterinnen und Ringreitern der Ringreitervereine von Eiderstedt, der vor Jane Petersen nicht den Hut hätte ziehen wollen. Zum dritten Mal nacheinander wurde sie nach ihren Siegen 2022 und 2023 auch 2024 auf der Reitanlage „Dreililien“ wieder Königin der Könige der Eiderstedter Ringreitervereine. So sicher war das aber dieses Jahr nicht, denn auch sie nahm im Reiterkampf um den Titel nicht jeden Ring mit dem Durchmesser von nur 11 Millimeter mit. Es wurde also wieder einmal ein spannendes Finale.

 

Mit 19 von 20 Ringen (!) war Jane Petersen als Beste aus der Vorentscheidung hervorgegangen. In 20 Durchritten wird auf einen Ring von 18 mm gestochen. Nils-Broder Greve von der Gilde Oldenswort hatte sich mit 16 Ringen qualifiziert. Mit 15 Ringen folgte Heiko Hargens von der Gilde Tönning. Die Plätze 4 und 5 für das „Kleine Finale“ belegten Robin Hargens von der Gilde Tönning und Lefke Schröder vom Ringreiterverein Welt-Vollerwiek mit 14 bzw. 12 Ringen. Der 6. Platz musste ausgeritten werden: Aileen Broders von Osterhever, Daniela Thiessen von Oldenswort und Stefan Lamp von Witzwort hatten jeweils 11 Ringe auf ihrem Konto. Nach zwei Runden stand Aileen Broders als sechste Teilnehmerin für das „Kleine Finale“ fest. Sie hatte zweimal hintereinander gestochen.

Drei Ritte können im „Kleinen Finale“ das Punktekonto aus der Vorentscheidung verbessern. Jane Petersen stach dreimal erfolgreich. „Ja“ war ihr Ausruf nach dem dritten Ring. Mit 22 Ringen führte sie vor Heiko Hargens, der ebenfalls dreimal stach und nun 18 Ringe hatte. Nils Boder-Greve stach nur das erste Mal und hatte 17 Ringe. Robin Hargens konnte sich auf 15, Aileen auf 13 verbessern, aber Lefke blieb bei ihren 12 Ringen. Zum ersten Mal unter den besten Sechs, das war für sie ein großes Erlebnis!

 

In der Reihenfolge Jane Petersen, Nils-Broder Greve und Heiko Hargens ging es ins Finale mit dem Stechen auf den Ring mit elf Millimeter Durchmesser. Für jeden war das Punktekonto nun Null. Gleiche Chance für jedes Pferd und seinen Reiter. Wer in fünf Durchgängen drei Ringe gestochen hat, ist König der Könige unter den Ringreitern. Jane Petersen hatte dieses Mal zwei Reiter als Mitstreiter um diesen begehrten Titel. Eigentlich sprach alles für sie. Und als einzige war sie im ersten Durchgang erfolgreich. Bei Heiko Hargens hörte man ein leichtes „Klapp“. Er hatte man knapp daneben gestochen.

 

Der zweite Durchgang stand an. Jane verfehlte, ebenso Nils-Broder und Heiko.

 

Dritter Durchgang: Jane sticht daneben, Jens-Broder auch. Aller Augen sind auf Heiko gerichtet: Er sticht! – Leiser Kommentar von Christian Hinrichs, dem Vorsitzenden der Ringreitervereine Eiderstedts im Rund der Ausrichter: „Ein gestochener Ring, sehr schön! Das erhält die Spannung in diesem Finale.“

 

Die Pferde scheinen die Nervosität ihrer Reiter zu spüren. Jeder von ihnen hat mehr oder weniger Schwierigkeiten mit seinem Pferd. Vierter Durchgang: Nils-Broder trifft. Nach vier Durchgängen haben alle erst einen Ring auf ihrem Konto.

Jane hatte dreimal hintereinander den Ring nicht getroffen. Das kannte man von ihr nicht. Sie ist eine Ringreiterin der Extraklasse, aber beim Landesringreiten hatte Matthias Thiesen dann letztlich doch die Nase vorn gehabt. Man spürte den Druck - und danach wieder die ihr eigene Disziplin, mit der sie sich selbst und ihren „Manni“ zügelte. Sie stach!!!- Ein leichtes Lächeln, mehr nicht. Aber Nils-Broder hat kein Glück, doch Heiko sticht den Ring! Er hat jetzt auch zwei Ringe, also Gleichstand mit Jane! 2014 war er „König der Könige“ geworden. 

Nach fünf Durchritten hat keiner drei Ringe gestochen. Im K-O-System geht es nun weiter. Jane ist wieder voll konzentriert und sticht ihren dritten Ring. Nils-Broder sticht auch. Es ist aber erst sein zweiter Ring. Heiko steht vor seinem 6. Versuch. Wie Jane hat er zwei Ringe. Leiser Kommentar von Reimer Hennings, dem Ehrenvorsitzenden der Ringreiter: „För de Spannung weer dat schöön, wenn he em mitnehm.“ Doch er fehlte.

 

Das Stechen ist vorbei: „Eine neue ‚alte‘ Majestät!!!“ verkündete Christian Hinrichs. Jane Petersen ist zum dritten Mal hintereinander „Königin der Könige“ der Ringreitervereine von Eiderstedt. Herzlichen Glückwunsch!!!

 

Als ihr dann unter großem Beifall Schärpe, Kette, Hut und Goldene Lanze überreicht worden waren – ihr Wallach „Manni“, ein Deutsches Reitpony, hatte den Eichenlaubsiegerring inzwischen schon ganz schön zerfleddert – folgte ein rasanter Umritt über die Reitanlage „Dreililien“.

 

Jane Petersen und ihr „Manni“ waren wieder eine Einheit, der jeder großen Beifall und Bewunderung zollte.- Ein Glückwunsch von Hand zu Hand folgte auf Pferd zu Pferd von Reiter zu Reiter.

Gratulation für Jane Petersen (Reiterverein Witzwort)

nach ihrem rasanten Umritt auf der Reitanlage Dreililien

des Reitervereins St. Peter-Ording am 4. August 2024.

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022 – August: Jane Petersen hatte wohl nur noch den Ring im Fokus

2023 – August: Jane Petersen vom Reiterverein Witzwort beeindruckte erneut

Hans Jörg Rickert, 06. August 2024, www.jb-spo.de /OrtsArchiv