Sachiko Meßtorff ist die neue Kirchenmusikerin
Wintersuppe - am Donnerstag ab 12 Uhr im Ev. Gemeindehaus
Auch der Pfahlbau "Silbermöwe" wird verlegt
Der Verein KulturTreff e.V. steht zu seinen Aufgaben
Die Oberflächenentwässerung erfolgt über den Böhler Sielzug
Sonderausstellung: Mit der Plattenkamera unterwegs
Zum 5. Mal in St. Magnus und als "Epitaphia" wieder anders
Aberkennung der Ehrenbürgerschaft für Dr. Richard Felten
Fünf Jahre Verkerhsausschuss in St. Peter-Ording
Aus der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating
Sachiko Meßtorff ist die neue Kirchenmusikerin
Am 1. Advent ist sie offiziell in ihr Amt eingeführt worden.
Sie eröffnete den Gottesdienst mit dem „Präludium in G“ von Nikolaus Bruhns
Die Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating hat eine neue Kirchenmusikerin. Es ist Sachiko Meßtorff. Ihren Dienst hat sie im Oktober aufgenommen.
Sie stammt aus Japan und lebt seit 2010 in Deutschland. In Kobe (Japan), Bremen und Hannover hat sie Orgel und Kirchenmusik studiert und acht Jahre als Kantorin in Berlin gearbeitet. Sachiko Meßtorff hat mehrere renommierte Orgelpreise gewonnen und Erfahrungen mit der Aufführung großer Oratorien gemacht. Sie ist 40 Jahre alt und lebt seit Anfang September mit ihrem Mann und den beiden Kindern in St. Peter-Ording.
Ihr Amtsantritt ist am Sonntag zum 1. Advent offiziell feierlich begangen worden.
Sachiko Meßtorff selbst eröffnete den Gottesdienst wunderbar mit dem „Praeludium in G“ von Nikolaus Bruhns an der Lobback-Orgel und ließ mit ihrem fröhlichen Spiel aufhorchen.-
„Eigentlich hat sie doch einen Applaus verdient“, mögen wohl manche Gottesdienstbesucher gedacht haben, als Pastorin Sylvia Goltz zum 1. Advent in der St. Peter-Kirche begrüßte und dabei der Musik in der Adventszeit eine ganz besondere Bedeutung zumaß. Kirchenmusik trage wesentlich dazu bei, die Herzen für Gott aufzuschließen. Musik habe Macht und helfe im Leben, vertiefte sie diesen Gedanken später in einer kurzen Ansprache.
Im Mittelpunkt der Amtshandlung im Rahmen dieses Gottesdienstes zur Eröffnung der Adventszeit standen Verpflichtung und Segnung für Sachiko Meßtorff.
Kirchenvorsteherin Katja Schmidt überreichte mit herzlichen Worten seitens der Kantorei einen prächtigen Blumenstrauß.
Dass Sachiko Meßtorff und die Kantorei schon eine gemeinsame Basis gefunden haben, zeigten die beiden liturgischen Gesänge „Ubi caritas et amor“ („Wo Güte und Liebe sind, …) von Maurice Durufle und „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelssohn, durch sie geleitet und von ihr an der Truhenorgel bzw. dem E-Piano begleitet.
Solcher Art Musik gehört zum Gottesdienst. Sie bereichert und vertieft ihn.
Kirchenlieder wie „Macht hoch die Tür“ und „Tochter Zion“ zeigen an, dass die Advents- und Weihnachtszeit für uns eine fröhliche Zeit ist, der wir mit Freude entgegensehen dürfen. So passte der 1. Advent auch bestens zum Amtsantritt.
Ihren Einführungsgottesdienst beschloss die „neue“ Kirchenmusikerin dann mit dem letzten Satz aus der Sonate f-moll op. 65, Nr.1 von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
So schloss sich der musikalische Kreis in diesem Gottesdienst.
Anschließend fanden sich viele Gottesdienstbesucher und auch andere zur Zusammenkunft im Ev. Gemeindehaus ein. Dort gab es wie in den Jahren zuvor Erbsensuppe zugunsten von „Brot für die Welt“.
In diesem Rahmen sprach Telse Jungjohann-Bader in ihrer Funktion als Vorsitzende des Vereins zur Pflege und Förderung der Kirchenmusik zu Sachiko Meßtorff und brachte ihre Freude für das künftige Miteinander zum Ausdruck.
Hans Jörg Rickert, 01. Dezember 2024, jb-spo / OrtsArchiv
Gut zu wissen
Wintersuppe – am Donnerstag ab 12 Uhr im Ev. Gemeindehaus
Bereits zum dritten Mal gab es dieses Jahr im Evangelischen Gemeindehaus am Donnerstag, 28. November um 12 Uhr Wintersuppe. Aufgetischt wurde dieses Mal Kartoffelsuppe. An den Donnerstagen der beiden Vorwochen waren es „Italienische Gemüsesuppe“ bzw. „Kürbissuppe“. Das Besondere dabei: Die Suppen sind vegetarisch und werden in der Küche des Gemeindehauses gekocht. Die Zutaten sind regional, saisonal und so weit wie möglich „Fair-Trade Produkte“. Der Einkauf erfolgt mittwochs auf dem Wochenmarkt.
Verantwortlich für dieses kostenfreie Angebot sind Barbara Kirchner, Dorit Beckmann und Andrea Streubier. Sie sind Mitglieder der Fair-Trade-Steuerungsgruppe der Gemeinde St. Peter-Ording. Es ist eine Gemeinschaftsaktion der Fair-Trade-Gemeinde mit der Kirchengemeinde.
Der Erfolg des letzten Jahres war Anlass, diese Aktion auch in diesem Jahr zu wiederholen. Das Angebot ist für alle zugänglich. Der Termin ist jeweils 12 Uhr am Donnerstag. In 2024 sind es noch die drei nächsten Donnerstage – der 5., der 12. und der 19. Dezember. Danach geht es ab dem 9. Januar 2025 jeweils donnerstags weiter. Letzter Termin ist der 20. März.
Um eine Spende wird gebeten. Bisher hat der Betrag dann immer gereicht, um den Einkauf für die nächste Wintersuppe zu finanzieren.
Hans Jörg Rickert, 29. November 2024, jb-spo / OrtsArchiv
Volkstrauertag 2024
Am Volkstrauertag wurden an den Gedenkstellen für die Kriegstoten in Ording und auf dem Friedhof Bövergeest in Anwesenheit von Einwohnern und auch Kurgästen seitens der Gemeinde und der Vereine Kränze niedergelegt. Stellvertretender Bürgermeister Peter Arndt sprach das „Totengedenken“ und erinnerte in angemessener Weise der Opfer von Krieg und Gewalt sowie beim Einsatz für den Frieden.
Im Gottesdienst in der Kirche St. Peter thematisierten Pastor Michael Goltz in der Predigt und Bürgervorsteher Boy Jöns in einer Ansprache die Bedeutung des Friedens angesichts der andauernden Kriege im Nahen Osten und der Ukraine.
Hjr, 17. Nov. 2024
Strandabschnitt Ording – Pfahlbauten
Auch der Pfahlbau „Silbermöwe“ wird verlegt
Die Gemeindevertretung hat die Änderung des Flächennutzungsplanes
am 1. Oktober beschlossen
Dass St. Peter-Ordings Strände kein rechtsfreier Raum mehr sind, ist inzwischen hinreichend bekannt. Dem Meeresgott Neptun allerdings schert es nicht. Er nimmt sich, was er kriegen kann, bzw. holt sich das, was er haben möchte. „Stranderosion“ ist der zugehörige Fachterminus. Auf diesem Foto vom November 2016 ist der „Vorgang“ erkennbar. Strandsand wird abgetragen und verlagert.
Bei Niedrigwasser werden die vorgelagerten Sandbänke sichtbar. An ihnen, und später auch an der Wasserkante, brechen sich die Wellen. Die dadurch entstehende Unterströmung zieht das Wasser zurück. Dieser Brandungssog ist besonders stark, wenn es an der Küste stürmt. Dann trägt das Meerwasser vermehrt Sand von den Stränden ab und verlagert ihn. Während sich im Bad in Richtung Böhl mehr Sand durch Wellen und Wind ablagert und anhäuft, verkleinert sich der Ordinger Strand. Das Wasser kommt dem Deich immer näher. Pro Jahr sind es bis zu acht Meter.
So steht auch der Pfahlbau „Silbermöwe“ mehr und mehr im Wasser. Der Treppenaufgang ist inzwischen landseitig, und es gibt dahin einen kürzeren Steg. Soll die Silbermöwe sicher weiter betrieben werden, muss sie wie die Strandbar 54°N zurückverlegt werden.
Die „Silbermöwe“ ist in privater Hand. Der Betreiber trägt deswegen die Kosten. Er möchte das Restaurant und den Imbiss weiter betreiben. Wie bei der Strandbar ist dafür zunächst festzustellen, dass dafür eine Notwendigkeit besteht.
Acht Jahre später Der Priel und der Treppenaufgang hier sind weg.
Man erinnere sich: Die Strandbar 54°N gilt als „Kult“ und „Image“ für den Strand und auch notwendig für die „touristische Versorgung“.
Ab 1911 hatte man in St. Peter bereits mit der „Giftbude“ erkannt, dass der Betrieb eines solchen Pfahlbaues lukrativ ist. So ist aus dem Angebot ein Bedürfnis geschaffen worden. Die Pfahlbauten an den Stränden wurden außerdem zum Erkennungsmerkmal für St. Peter-Ording und sind nicht mehr „wegzudenken“.
So lautet die Begründung für die Änderung des Flächennutzungsplanes:
„Die Eigentümer der Pfahlbaute „Silbermöwe“ müssen aufgrund fortschreitender Stranderosion den Pfahlbau Richtung Festland versetzen, da ansonsten ein sicherer Weiterbetrieb bei Hochwasser bzw. Sturmflut nicht mehr möglich ist. Der neue Pfahlbau soll ca. 215 m landeinwärts das weiterhin unabdingbare Gastronomie- und Strandversorgungsangebot auf dem Strandabschnitt Ording-Nord langfristig sicherstellen.
Durch die Änderung der Gebietsausweisung von einer Sandbank hin zu einem Sondergebiet Strandversorgung und Gastronomiebetrieb wird der neue Standort planungsrechtlich vorbereitet und ermöglicht es, durch den folgenden Bebauungsplan Baurechte für den neuen Pfahlbau zur Gastronomie- und Strandversorgung zu schaffen.“
Das künftige Gebiet für den Pfahlbau liegt westlich der Strandüberfahrt Ording, ca. 60 m südlich des Toiletten-Pfahlbaus, ca. 115 m südöstlich der Strandkorbpodests.
Die Gemeindevertretung hat am 1. Oktober 2024 die Änderung des Flächennutzungsplanes einstimmig beschlossen. Alle 17 Gemeindevertreter waren anwesend.
Ergänzend sei dazu an dieser Stelle angemerkt:
Den Kultstatus hätte die „Silbermöwe“ verdient: Sie war es, die mit der die ARD-Vorabendserie (1994-97) „Gegen den Wind“ für St. Peter-Ording Werbung gemacht hat und später mit der Folgeserie „Strandclique“ erneuerte.
Hans Jörg Rickert, 17. November 2024, jb-spo / OrtsArchiv
Vereine SPO – KulturTreff e.V.
Der Verein KulturTreff e.V. steht zu seinen Aufgaben
Das Museum Landschaft Eiderstedt ist wichtiger Kulturpunkt des Ortes
Von Links: Thomas Kuhn, Jutta Koenig, Peter Bothe, Ove Ohls und Katja Sinn
Mitgliederversammlungen eines Vereins sind nicht gerade ein „Renner“, aber ohne sie geht Vereinsleben nicht. Das gilt auch für den Verein KulturTreff e.V. der im Juni 1998 gegründet worden ist, um den Betrieb des Museums aufrechtzuerhalten.
Der Kreis Nordfriesland war an die Gemeinde St. Peter-Ording herangetreten, das Museum Eiderstedt zu übernehmen. Seit 1951 existierte es in St. Peter-Ording mehr oder weniger gut im „Haus Jensen“ aus dem Jahr 1752. Das kann dem Auftritt im Netz unter https://www.museum-landschaft-eiderstedt.de/geschichte/ entnommen werden.
Seinen Ursprung hat es der Initiative des Tönninger Bürgermeisters Ehrich im Jahre 1902 zu verdanken, der die Bevölkerung der Stadt zum Spenden von „Alterthümern“ aufrief. Sein heutiger Name ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe von Mitgliedern des Vereins KulturTreff.
Eiderstedt ist eine besondere „politische Landschaft“. Hier galten, bedingt durch die Ausbreitung des ev.-luth. Glaubens nach der Reformation, bis 1854 gegenüber den Herrschenden besondere Rechte. Die Kirche regierte dabei entscheidend mit. Die Propstei Eiderstedt existierte von 1584 bis 2009. Nicht zuletzt legen auch die 18 Kirchen auf Eiderstedt davon Zeugnis ab. Dass sie derzeit über die „Aktion Schutzengel“ saniert werden, verdeutlicht das einmal mehr.
Auch nicht von Ungefähr steht in der Loo des Museums das neue Modell der Kirchenlandschaft Eiderstedt, das über Knopfdruck viel Informatives bereithält. Vor diesem Hintergrund finden auch die Versammlungen des KulturTreff e.V. statt. Durch dessen und der Museumsleiterin Katja Sinn Initiativen lebt das Museum, das seit 2014 zu den zertifizierten Museen in Schleswig-Holstein gehört und - so wird gehofft – vor seiner zweiten Rezertifizierung steht. Das Verfahren läuft derzeit, wie auf Nachfrage zu erfahren war.
Der Bericht der Museumsleiterin in dieser Versammlung galt nämlich dem Jahr 2023. Dieser hatte eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Gegenstand und zeigte auf, wie Schulen und Öffentlichkeit eingebunden werden.
Vorsitzender Peter Bothe hatte zuvor die 34 Anwesenden begrüßt, unter ihnen etliche der aktiven Ehrenamtler. Dass die MGV erst so spät in diesem Jahr erfolgt ist, hatte seinen Grund in den persönlichen Verfügbarkeiten einzelner. Einige der Aktiven konnten auch jetzt aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Die Niederschrift übernahm deswegen die stellv. zweite Vorsitzende Jutta Koenig.- Amtsvorsteher Christian Marwig überbrachte Grußworte des Amtes Eiderstedt, Bürgervorsteher Boy Jöns die der Gemeinde St. Peter-Ording.
1..Reihe v. Links: Vertreter der politischen Gemeinden
Boy Jöns, Dirk Lautenschläger (Welt), Christian Marwig, Stefan Friedel (Tating)
Der Verein KulturTreff steht finanziell gut da. Die Personalkosten werden weitestgehend von der Gemeinde St. Peter-Ording getragen. Seit Jahren gibt es in Kooperation mit der Gemeindebücherei das Freiwillige Soziale Jahr Kultur, das am Standort St. Peter-Ording bei jungen Leuten sehr gefragt ist.
Ove Ohls erstattete den Kassenbericht, Peter Arndt für seine Frau Gudrun Arndt den Kassenprüfungsbericht, da Hilke Herzberg als zweite Kassenprüferin zum Prüfungstermin verhindert war.
Die Entlastung des Vorstandes verlief unproblematisch. Für den Verein liegt die Bestätigung der Gemeinnützigkeit erneut an. Schatzmeister Ove Ohls ist da trotz der guten Kassenlage zuversichtlich, denn „bei Anschaffungen geht es bei solchen Museen wie diesen schnell ins Geld“. Derzeit wird im ganzen Hause die Beleuchtung erneuert. Die Kosten trägt die Gemeinde. Mit der Renovierung des Daches steht für die nächsten Jahre eine hohe Kostenbelastung an, die im Rahmen der Städtebauförderung erfolgen und abgerechnet werden soll.
Im Jahr 2023 betrug die Anzahl der Besucher 7.499. Dem Verein gehören 193 Mitglieder an.
Jeweils dienstags ist Sitzungstreffen des Vorsitzenden Peter Bothe und seiner beiden Stellvertreter Thomas Kuhn und Jutta Koenig mit Museumsleiterin Katja Sinn.
Einen Termin gilt es aber besonders im Auge zu haben:
2027 hat das Museum seinen 125. Geburtstag,
und das Haus Jensen feiert dann sein 275. Bestehen.
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2023 Sept/Okt 500 Jahre Geigenbaugeschichte im Wandel großer musikalischer Umbrüche
Juli/Aug Projektarbeit „Jung in Eiderstedt“ informiert über Perspektiven Jüngerer
Juni Verein „Kultur Treff e. V.“ hat wieder einen Vorstand
„Verschickungskinder“ und „Kriegswaisen“ in St. Peter-Ording
Mai Zur Erinnerung: Petra Jänsch
April St. Martin-Kirche in Osterhever ist als erste Kirche saniert worden
2024 Okt "Över uns un anner Lüüd"
Mai Im Museum ist ein Stück Wohnkultur mehr sichtbar
Alkoven Hintergrundwissen
Hans Jörg Rickert, 16. November 2024, jb-spo / ArchivOrtschronik
Wohnungsbau in SPO
Die Oberflächenentwässerung erfolgt über den Böhler Sielzug
Der B-Plan 77 „Wohnungsbauprojekt Wiesenweg“ ist gut im Plan
Fotomontage: Vom Wiesenweg Nr. 62 bis zum Zuggraben 28 und Böhler Sielzug
Bei schönem Wetter sollte man schon einmal einen Spaziergang für St. Peter-Böhl einplanen. Da hat sich seit dem Sommer viel getan.
Für den südlichen Teil des Baugebietes B-Plan 77 entlang des Wiesenweges ist das Abwasserkanalsystem unter den künftigen Trassen der Straßen fertig. Zurzeit wird das unterirdische elektrische Leitungssystem vorbereitet. Mit den Asphaltierungs-arbeiten wird hier demnächst begonnen werden können. Die Straßen müssen so fest sein, dass Baufahrzeuge für die Anlieferung von Baumaterial im Baugebiet verkehren können.
Wer sich dann ein wenig im Gelände und darüber hinaus umschaut, bemerkt hinter Wiesenweg Nr. 62 eine Kette von Sandbergen. Der Zuggraben 28 ist auf einer Länge von 300 m auf 20 m Breite und 1,50 m von der Sohle bis zur Grabenoberkante aufgeweitet worden.
In der frühzeitigen öffentlichen Beteiligung ist das besonders von Einwohnern des Baugebietes Westerleye/Osterleye/Stackacker gefordert worden. Dieses Wohngebiet entwässert über die vorhandenen Gräben in den Nordeck Sielzug, der das Oberflächenwasser dem vom Wohngebiet Wittendün (B-Plan 64) kommenden Olsdorfer Sielzug zuführt.
Seit Jahren ist die Entwässerung dort mit Problemen behaftet. Die Kapazitätsgrenzen sind erreicht.
Deswegen entwässert das neue Wohngebiet (B-Plan 77) über seine Gräben in den Zuggraben 28 und damit jetzt zunächst in dessen Auffangbecken (maximal ca. 9.000 Kubikmeter = 9 Mio Liter) und später in den Böhler Sielzug. Letztlich wird das Oberflächenwasser dann über Ehstensiel der Nordsee zugeleitet.
Wie lange in Ehstensiel die Entwässerung noch so wie bisher funktioniert, ist nicht gewiss. Überlegungen für ein Pumpwerk existieren. Unter anderem auch das erfuhren die zahlreich erschienenen Eiderstedter anlässlich der Informationsveranstaltung „Zukunft Wasserwirtschaft“ des Amtes Eiderstedt am 13. November 2024 in der Dreilandenhalle.
Die Oberflächenentwässerung haben die Eiderstedter schon seit jeher im Blick haben müssen und auch gehabt. Dafür gibt es die Deich- und Hauptsielverbände, aber der Klimawandel fordert das heute von jedem Einzelnen: Alle Gräben sind zu pflegen, damit das Wasser abfließen kann.
Übersichtskarte zur Oberflächenentwässerung
zwischen Wittendüner Allee und der K 6 (Böhler Landstraße und Eiderweg)
Der Böhler Sielzug hat seinen Anfang in Süderhöft. Die Zuggräben Nr. 27 bis 29 und Nr. 31 bis 35 entwässern in ihn. Sie nehmen das Wasser aus den Parzellengräben auf. Er selbst quert den Böhler Weg beim Reiterhof Immensee und leitet sein Wasser dann in den Olsdorfer Sielzug.
Wenn weiterhin alles so läuft wie bisher, kann demnächst mit den Arbeiten für die Kanalisation im nördlichen Teilgebiet begonnen werden.
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2024 März Zwischen Wiesenweg und Böhler Weg tut sich einiges - Der B-Plan 77 für ein
Wohngebiet geht in die Verwirklichung
Okt Die Erschließungsarbeiten für den B-Plan 77 haben begonnen
2019 Mai Olsdorfer Sielzug - Vom Bahnhof Süd bis zur Wittendüner Allee
2021 Nov Wohngebiet Stackacker, Westerleye und Osterleye in Böhl - Fragen der
Entwässerung waren hier von Anfang an im Blick
Hans Jörg Rickert, 14. November 2024, jb-spo / OrtsArchiv
Museum Landschaft Eiderstedt
Sonderausstellung: Mit der Plattenkamera unterwegs
Dank der Fielmann Group AG hat das Museum einen Fundus an historischen Bildern von St. Peter-Ording
So hat es um 1930 in St. Peter-Bad ausgesehen? – Das wird wohl so sein, wenn Julius Simonsen aus Oldenburg i. Holst. das Foto gemacht hat. Er war „Reisephotograph“ und hat vor allem Seebäder aufgesucht, u.a auch das Nordseebad St. Peter. Er war mit einer Plattenkamera unterwegs. Das war zu der Zeit etwas Lukratives.
Mit Fotos ließ sich Geld verdienen. Als Postkarten gingen sie mit Grüßen in „alle Welt“. Man musste doch mitteilen, dass man sich einen Urlaub in einem Seebad leisten konnte. „Photographen“ sahen sich als Künstler. Das nicht ganz zu Unrecht, denn Fotografieren galt damals als Kunst und die Bilder dann auf Papier zu bringen ebenfalls.- So einfach wie heute mit Smartphone per WhatsApp versenden, war es nicht.
Der Fotograph brauchte einen Fotoapparat und Glasplatten mit einer lichtempfind-lichen Schicht. Die belichteten Stellen waren hell, die weniger belichteten dunkel. Je heller ein Gegenstand war, desto dunkler war sein Abbild.
Die Braut im weißen Kleid war also „schwarz“, der Bräutigam im schwarzen Anzug „weiß“. Aus dem „Negativ“ wurde beim Abziehen auf Fotopapier ein „Positiv“. Die „Welt war wieder in Ordnung“. Wissen und technisches Geschick machten einen Fotografen aus.- Heute nimmt uns vieles die Technik ab, aber „Bild“ ist eben nicht gleich „Bild“. Es ist noch immer eine Kunst, sehr gute Bilder einzufangen. Die Lichtverhältnisse und die Belichtungszeit spielen dabei eine Rolle.
In der Ausstellung im Museum Landschaft Eiderstedt sind von nun an bis zum 16. Februar 2025 nicht nur „Historische Fotografien“ zu sehen, die Julius Simonsen in den Jahren von 1910 bis 1932 für seinen Postkartenverlag gemacht hat. Eine Plattenkamera und fotografisches Zubehör können ebenfalls in den Blick genommen werden. So bekommt der Besucher einen Eindruck von der Kunst der „Fotografiertechnik“ vor 100 Jahren. Mit der Kamera wurden z.B. Flavirid-Platten belichtet. Das sind Trockenplatten aus Glas mit einer bestimmten Art lichtempfindlicher Beschichtung.
Um Trockenplatten herzustellen, wurde zunächst eine Gelatine-Wasser-Emulsion erzeugt. Durch weitere chemische Behandlung mit Kaliumbromid und späterem Zufügen von Silbernitrat sowie durch Kochen bzw. Zugabe von Ammoniak konnte die Lichtempfindlichkeit erheblich gesteigert werden.
Beim Abkühlen erstarrte die nun existierende Fotoemulsion. Sie konnte im geschmolzenen Zustand auf Glasplatten aufgetragen werden. Vor dem Verpacken mussten die Platten noch trocknen. Das wie auch das spätere Entwickeln konnte bei Rotlicht in der Dunkelkammer geschehen. Gegenüber rotem Licht waren derartige Emulsionen unempfindlich.- Bei der Abbildung der menschlichen Hauttöne gab es aber Nebenwirkungen. Dem wurde deswegen mit Schminken begegnet.
Diese Bilder und weitere mehr von Julius Simonsen sind sozusagen Abzüge von Glasplattennegativen, die er in St. Peter-Ording mit seiner Kamera gemacht hat. Katja Sinn, Leiterin des Museums in der Olsdorfer Straße, freute sich dieses Mal besonders über die Berücksichtigung „ihres“ Hauses und dankte anlässlich der Eröffnung der kleinen Sonderausstellung Frau Dr. Constanze Köster von der Fielmann Group AG – sie ist verantwortlich für die Förderung kleiner und mittlerer Museen, Bibliotheken und Archiven mit Ankäufen - fast gerührt. Ihre Freude war doppelt, denn jene hatte die Plattennegative nicht nur entdeckt und gekauft, sondern auch in den Elbe Werkstätten digitalisiert. Etwa 50 Aufnahmen gehören nun dem Museum.
Anwesend war auch Helge Schlemeyer. Der Niederlassungsleiter aus Husum übernimmt die Patenschaften für die Schenkungen für Einrichtungen auf Eiderstedt. An der Gestaltung der Ausstellung beteiligten sich vom Verein KulturTreff Hilke Herzberg und Wolfgang Meyer. Den Kreis der mit ihnen Anwesenden vervollständigten Hans-Georg Hostrup von der IG Baupflege, Jutta König (stellv. Vorsitzende des KulturTreff), Svenja Sassen (AJKBS der GV SPO) und Jens Bohlmann vom Amt Eiderstedt.
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2019 Juli Noch eine andere Welt – Eiderstedt auf Fotos von 1906 bis 1913
Hans Jörg Rickert, 14. November 2024, jb-spo / OrtsArchiv
St. Magnus in Tating – Kunst trifft Kirche
Zum 5. Mal in St. Magnus und als „Epitaphia“ wieder anders
Auch dieses Jahr war - wie seit dem Sommer 2000 - die St. Magnus-Kirche in Tating von Juni bis Oktober „anders“. Im Rahmen einer künstlerischen Intervention übertrugen Kunstprofessor Christian Hahn und Studierende seiner Kurse an der HAW Hamburg, Department Design, die Tradition der Erinnerungskultur in Epitaphen in die Gegenwart, benannt mit
Epitaphia: Traditionelle Erinnerungskultur trifft modernes Marketing
Ziel war, die „Würdigung von Lebensleistungen“ als Thema zu erkennen und mit aktuellem Umgang zu vergleichen. Rund 30 „Epitaphe“ insgesamt waren im letzten Drittel des Kirchenraumes auf beiden Seiten einer Art Wand mit „Durchblick“ ausgestellt. Je nachdem, von wo aus man die Kirche betrat, war bei manch Interessiertem der Blick vielleicht zunächst fokussiert auf den Orgelprospekt über der Tür zum Turm oder auf das Triumphkreuz vor dem Chor.
In dieser Zusammenstellung „moderner“ Epitaphien sind mir zwei bestimmte Darstellungen in Erinnerung: die mit den beiden „Papageien“ und die mit dem „Soldaten“.- Man schaue genau!
Das Epitaph ist eine Grabschrift, i.e.S. war es eine Erinnerungstafel an Verstorbene an der Wand oder an dem Pfeiler einer Kirche, die z.B. in den Kirchen Eiderstedts nachgeblieben sind. Es gehörte in direktem Zusammenhang zur Grabstelle auf dem Friedhof.
Das Epitaph in der Kirche St. Magnus erinnert an Frau Sibbe Nummel Boijens (23. Aug. 1581 – 3. Nov. 1663). Unter den Epitaphen auf Eiderstedt gilt es deswegen als eine Besonderheit. Ihre Grabstelle hat es überdauert und zeigt uns auf, welche Bedeutung der Glaube im „irdischen Leben“ gehabt hat. Das hat seinen Grund:
Eiderstedt ist nicht lange nach dem Beginn der Reformation evangelisch geworden. Die Propstei Eiderstedt hatte sogar einen bis 1854 dauernden Sonderstatus. Auf Eiderstedt bestimmte die Kirche das Leben entscheidend mit. Kirche hatte „Macht“.
Im Mai 1984 feierte der Kirchenkreis Eiderstedt sein 400järiges Bestehen. Erst seit dem 1. Mai 2009 gehören die Kirchen Eiderstedts zum damals neu gegründeten Kirchenkreis Nordfriesland.
Vielleicht ist es wichtig, dies zu wissen, wenn man sich zur diesjährigen Ausstellung mit dem Titel „Epitaphia“ fragt:
Geht das, die Gedenkkultur in Epitaphen ins Heute zu übertragen und modernem Marketing gegenüberzustellen?
Das machte Pastor Michael Goltz in seiner Predigt zur Finissage der Ausstellung deutlich, indem er u.a. verschiedene Zeitepochen ansprach.
Die Sklaven im „Alten Ägypten“ oder im „Alten Rom“ hatten zu dienen. Die Frage nach dem, was von ihnen blieb, war nach unserem heutigen Wissen nachrangig im Vergleich zu ihren Herrschern, den Pharaonen bzw. Kaisern. Wahrscheinlich haben die Menschen nicht einmal an so etwas gedacht. Heute aber können wir sogar mitbestimmen, was von uns bleibt, wenn wir „aus dem Leben gegangen“ sind. Was wir ins „Netz“ gestellt haben, bleibt; es sei denn, wir löschen es oder lassen es löschen.
So ist es vielleicht doch von Zeit zu Zeit gut, wenn wir uns anhand der Frage nach unserem „Marketing“ die eine oder andere Frage stellen, was eigentlich von uns bleiben soll, und uns so selbst einmal in einem „Epitaph“ verewigen. Es könnte dann auch gut sein, den einen oder anderen Inhalt für sich zu behalten.
Unser Leben ist heute anders und wird es auch für unsere Nachkommen sein. Wir Menschen sind zu allen Zeiten Kinder ihrer Zeit
Bei aller Selbstbestimmtheit heute sind uns eben auch Grenzen gesetzt.
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2018 Juli Wandmalerei/Epitaph
2019 Dez Das Kruzifix der Künstlerin Lucia Figueroa hängt nun in Tating
2020 Juni St. Magnus in Tating überrascht in einem ungewohnten Design
Sept Kunst in der Kirche Teil II – St. Magnus‘ Kirchenraum wieder anders
Okt Vom Staunen zum Sehen, vom Entdecken zum Wissen,
2021 Mai Eine kontemplative Begegnung in St. Magnus - Kunst in der Kirche 2021
2022 Okt2 HOLYVERSE ST. MAGNUS – Digitale Kunst traf Kirche
2023 Nov Vater, Sohn und "Künstliche Intelligenz"
Hans Jörg Rickert, 13. November 2024, jb-spo
Besonderes aus SPO
Aberkennung der Ehrenbürgerschaft für Dr. Richard Felten
Ein Weg ist namenlos geworden
Dieses Bild entstand anlässlich der Fronleichnamsprozession am 20. Juni 2019 im Anschluss an den Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Ulrich. Die Gläubigen waren danach zum Deich gegangen und wählten für ihren Rückweg zur Kirche den Dr. Felten-Weg, der durch den Dünen-Kiefern-Wald gegenüber der REHA-Klinik Goldene Schlüssel führte bzw. führt. Jetzt ist der Weg namenlos. Er wird auch nicht neu benannt werden. So war es eigentlich vorgesehen. Wer Dr. Felten gewesen ist, werden nur wenige gewusst haben. Aber es war „sein“ Weg.
Das Wegeschild ist abmontiert worden und hat seinen Platz im Museum Landschaft Eiderstedt gefunden. Dort hängt es nun mittig an der Wand, wo aus der Sonderausstellung von 2022 „Eiderstedt im Nationalsozialismus“ einige Informationstafeln angebracht sind.
So erfährt man in einer Kurzbiografie über Dr. Richard Felten (1882-1968), dass er der NSDAP und der SS angehört hat und 1967 zum ersten Ehrenbürger St. Peter-Ordings benannt worden ist.
Am 29. Januar 2024 hat die Gemeindevertretung von St. Peter-Ording die Umbenennung des Dr.-Felten-Wegs sowie die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft für Dr. Richard Felten einstimmig beschlossen. So lautete der Antrag.
Die intensive Auseinandersetzung mit der historischen Rolle von Dr. Richard Felten - Arzt sowie Gründer und Leiter der Kuranstalt „Goldene Schlüssel“ (seit 1913), aber auch Mitglied der NSDAP (ab 1937) und von 1943 bis zum Ende der Nazizeit 1. Amtsvorsteher und kommissarischer Bürgermeister in St. Peter - war durch einen Antrag des Bündnis 90/Die Grünen im Oktober 2023 thematisiert und am 11. Dezember 2023 erstmalig in der Gemeindevertretung behandelt worden.
Die Entscheidung stützt sich auf ein historisches Gutachten, das die Gemeinde St. Peter-Ording Ende Oktober 2023 in Auftrag gegeben hat, um die Vergangenheit von Dr. Felten aufarbeiten zu lassen. Das Gutachten wurde von Dr. Helge-Fabien Hertz von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verfasst, der bereits im Auftrag der Gemeinde St. Peter-Ording zu Dr. Felten und dem Thema „Kinderverschickung“ geforscht hatte.
In seiner Handlungsempfehlung für die örtliche Politik heißt es, „die Entscheidung sollte immer in Relation zur Schwere der Belastung erfolgen“. Weiter: „Die NS-Belastung von Dr. Richard Felten ist als erheblich einzustufen. Zusätzlich zur Doppelmitgliedschaft in NSDAP und SS, in der er bis zum Untersturmführer aufstieg, war Felten in etlichen weiteren NS-Organisationen Mitglied.“ Dr. Richard Felten habe den Nationalsozialismus offen begrüßt und in verantwortlicher Position aktiv zu dessen Etablierung beigetragen.
Im Zuge dieses Vorganges ist dann deutlich geworden, dass das Wegeschild ohne Genehmigung des Deich- und Hauptsielverbandes Eiderstedt aufgestellt worden war. Der DHSV Eiderstedt ist Eigentümer des Geländes. Insofern war dann auch eine Umbenennung nicht mehr erforderlich. Somit hat sich diese erledigt, ist aber leider öffentlich nicht hinreichend kommuniziert worden.
Es bleiben allerdings Fragen:
Wenn: Warum überhaupt?- Aber warum ist das dann nicht schon früher geschehen?
Antworten dafür gibt es mit Sicherheit mehrere. Das haben u.a. auch die beiden Sonderausstellungen im Museum Landschaft Eiderstedt aufgezeigt (siehe unten).
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2022 Juli Ausstellung „Eiderstedt im Nationalsozialismus“
2023 Juni „Verschickungskinder“ und „Kriegswaisen“ in St. Peter-Ording
und in den Heften „Aus der Ortsgeschichte“ der AG OrtsChronik
Nr. 18, S. 33 ff Marianne Oppel Frau Dr. Felicitas Felten-Stolzenberg
Nr. 19, S. 64 ff Die privaten Kinderheime
Nr. 26, S. 35 ff Claus Heitmann Dr. Richard Felten
Hans Jörg Rickert, 10. November 2024, jb-spo / OrtsArchiv
Verkehrssituation in SPO
Fünf Jahre Verkehrsausschuss in St. Peter-Ording
Das hohe Straßenverkehrsaufkommen im Ort erfordert akzeptable Lösungen
Hauptachsen des Straßenverkehrs
Zunächst zur Erinnerung „zwei Rückbklicke“
Am 24. März 2023 war in Sachen Gemeinde St. Peter-Ording folgende Info im Netzauftritt des Amtes Eiderstedt zu lesen:
„Verkehrskonzept der Gemeinde Sankt Peter-Ording“
„Seit 2019 erarbeitet die Gemeinde Sankt Peter-Ording mit Hilfe des Planungsbüros SHP Ingenieure aus Hannover ein Verkehrskonzept.
Dieses Konzept biegt nach der Bestandserfassung, einem Zwischenbericht und der Durchführung mehrerer Verkehrsversuche nunmehr „auf die Zielgerade ein“.
Am 22.03.2023 fand eine Bürgerinformation zu dem vom Planungsbüro erarbeiteten Maßnahmenkonzept statt. Ziel der Veranstaltung war es, den Bürgerinnen und Bürgern den Stand der Bearbeitung vorzustellen und vor der abschließenden Beschlussfassung in den Gremien der Gemeinde, letzte Anregungen zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zu sammeln. ….“
Vorausgegangen war mit dem Beginn der Legislaturperiode 2018 bis 2023 die Schaffung eines Verkehrsausschusses. Dessen erste Sitzung fand am 1. Juli 2019 statt.
ArchivFoto 01.07.2019 – Sitzung des Verkehrsausschusses
Für ein ganzheitliches Verkehrskonzept für St. Peter-Ording waren bereits folgende Ziele definiert worden:
(1) Optimierung/Reduzierung des Fahrzeugverkehrs, (2) Verbesserung des Parkplatzangebotes – Bewirtschaftung, Neubau, Ausschilderung, (3) Radverkehr sicher und attraktiv führen – unter Einbeziehung der vorhandenen Fernradwege und der Schulwege, (4) Fußgängerverkehr sicher und attraktiv lenken mit Beachtung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und unter Berücksichtigung der Schulwegsicherung, (5) Ausbau der Angebote für E-Mobilität; (6) Verbesserung der Besucherlenkung, (7) Lieferverkehre im Ort steuern. Als (8) wurde in der Sitzung hinzugefügt: „Vision autofreies St. Peter-Ording“.
Wunschvorstellung war gewesen: Das Verkehrsentwicklungskonzept und das ebenfalls in Auftrag gegebene Ortsentwicklungskonzept – gemeinsamer Antrag der CDU- und FDP-Fraktionen vom 21. Juni 2019 - sollten miteinander „verzahnt“ bereits zum Dezember 2021 fertig sein.
Das OEK ist dann am 8. Februar 2023 seitens der Gemeindevertretung beschlossen worden.
ArchivFoto 08.02. 2023 – Sitzung der Gemeindevertretung
Was aber ist heute, am 07. November 2024, Sachstand?
Radfahren in St. Peter-Ording ist durchweg gut möglich, wenn der Radfahrer bereit ist, gerade die besonders durch viele Verkehrsbeteiligte genutzte Dorfstraße zu vermeiden. Es liegt entscheidend mit an ihm, sein eigenes und damit auch das Gefährdungspotential anderer zu minimieren.
Er muss wissen bzw. zur Kenntnis nehmen: St. Peter-Ording hat als Tourismusort in den Ortsteilen Bad und Dorf ein durch Kraftfahrzeuge mehr als nur stark belastetes bei einem zum Teil eng bemessenen Straßennetz.
Der Deichradweg von Böhl bis Ording verbindet auf einer Strecke alle Ortsteile.
An den Hauptverkehrsachsen
B 202, Dreilanden, Neuweg, Eiderstedter Straße und Wittendüner Allee
existieren gut befahrbare Radwege.
Radfahrspuren
In der Badallee existiert eine Fahrradspur in Gegenrichtung zum Einbahnstraßenverkehr vor allem der Autos.
Die Pestalozzistraße (jetziger Ausbauzustand) ist Fahrradstraße.
Die Verkehrssituation beim Bahnübergang und Zufahrt bzw. Zuwegung zum Gewerbegebiet Nordergeest ist für alle Verkehrsteilnehmer unverändert „risikobehaftet“, gleiches gilt für den Preestergang beim Einmünden in die Eiderstedter Straße.
Die Parkplätze der Tourismus-Zentrale – Dünen-Therme, Parkhaus, Fritz-Wischer-Straße (Erlebnishus), Strandweg – sind mit Parkautomaten versehen, ebenso die beiden Parkplätze „Im Bad“ unmittelbar vor dem Berliner Platz (zwischen ehemals Haus „Fortuna“ und „Post“) sowie die Parkreihe im Strandläuferweg.
Der Marktplatz hat seit mehr als zwei Jahren Parkbuchten. Parken aber ist noch gebührenfrei.
Aber in SPO ist flächendeckend Parken gegen Gebühr angedacht. Ein zwischenzeitlich erfolgter Beschluss für die Möglichkeit des Erwerbs von Jahresparkscheinen gegen Gebühr ist aufgehoben worden. Die Angelegenheit soll im Jahr 2025, nachdem man Erfahrungen mit der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung gesammelt hat, neu bewertet werden.
Parken auf dem Strand (Ording und Böhl) soll ab 2025 digital erfasst und abgerechnet werden. Vorgesehen ist das auch für die Tageskurabgabe.
Die Zufahrt zum Ordinger Strand ist nur möglich vom kleinen Kreisel Utholmer Straße über die Deichüberfahrt, die Abfahrt nur in Richtung Strandweg ebenfalls über die Deichüberfahrt in Richtung Straße „Am Deich“. – Dieser Verkehrsversuch ist umgesetzt worden. Er war auch sinnvoll und gerechtfertigt.
In der Utholmer Straße gegenüber der Abzweigung Gräftendiek gibt es einen Auffangparkplatz.
Die Ampelanlagen Strandweg/Dreilanden/Waldstraße (Ortsteil Ording) sind bisher noch nicht fest installiert.
Die LSA Wittendüner Allee (Höhe Zufahrt Westküstenpark/Wittendüner Geest) ist am 12.08.2024 als endgültige und fest installierte Fußgängerampel in Betrieb gegangen.
Für E-Autos gibt es an mehreren Stellen öffentliche Auflademöglichkeiten.
Neuester Verkehrsversuch:
Olsdorfer Straße ist ab Preestergang (Museum, Olsdorfer Krug) bis zu „Jan un Gret“ Fußgängerzone.
Siehe dazu unter www.jb-spo.de
2019 Jan Aus gegebenem Anlass in Sachen Selbst- und Mitverantwortung -
Zugeparkter Schutzstreifen für Radfahrer in der Böhler Landstraße
Juli Verkehrsausschuss setzt in seiner ersten Sitzung ein Zeichen
Sept In St. Peter-Ording wird zurzeit in die Straßen und Radwege investiert
2020 Jan Zuviel Verkehr in St. Peter-Ording – aber wie kommen wir sonst hin?
Juli Verkehrskonzept - Online Befragung bis zum 31. August verlängert
Okt St. Peter-Ording hat seine Ladekapazität für E-Mobilität verdoppelt
Nov Für die Fahrradfahrer haben die Gemeinde St. Peter-Ording und der LBV SH viel verbessert
Dez Verkehrsausschuss empfiehlt die Erprobung von vier Maßnahmen
2021 April Zeitraum für das Verkehrsentwicklungskonzept bis 2022 verlängert
Mai Verkehrskonzept St. Peter-Ording ist mit Fahrradstraße gestartet
Juni Zufahrt zum und Abfahrt vom Ordinger Strand für KFZ neu geregelt
Aug Achtung Radfahrer! – Nimmt durch sie das Gefährdungspotential für den Verkehr in St. Peter-Ording zu?
Sept Strandzufahrt in Ording - Verlängerung der Regelungen bis Jahresende
Okt Der Eiderweg ist eine echte Alternative für die Anfahrt nach SPO
Nov Angedachte Verkehrsversuche in St. Peter-Ording bereiten Probleme
2022 Feb Verkehrsversuche sind mit Maßnahmen und Kosten verbunden
Hans Jörg Rickert, 07. November 2024, jb-spo / OrtsArchiv
Kirche am Urlaubsort
Das „Karkenschipp“ hat den Ordinger Strand verlassen
In diesem Jahr durfte es leider schon nicht mehr genutzt werden
Das Kirchenschiff hätte 2024 seine 17. Saison haben können, wenn das raue Nordsee-Klima seinem Körper in den 16 Jahren seit 2008 nicht zu stark zugesetzt hätte. Der Holzkörper war nicht mehr stabil genug. Das Betreten war nicht mehr gestattet. So war es nur noch ein Symbol für Kirche am Urlaubsort, hier dem Strandabschnitt Ording.
2008 wurde das Schiff - Dank der Verleihung des Missionspreises durch den "Verein Andere Zeiten e.V." in Hamburg - von tatkräftigen Handwerkern in ehrenamtlicher Arbeit gebaut und noch im selben Jahr eingeweiht.
Mit „LAND UNTER“ allerdings hatte es am Einweihungstag im Jahr 2008 angefangen: „Das Kirchenschiff war komplett im Wasser und mit ihm auch der ganze Strandabschnitt, an dem wir mit den ca. 300 bis 400 Gästen feiern wollten“, stand 2023 erinnernd im Netzauftritt für Kirche am Urlaubsort.- Man erfuhr auch, wie dann doch alles gemeistert werden konnte:
„Jetzt brauchte es einen Plan B. Die eine Gruppe der Leute hatte sich die Hosen hochgekrempelt und war durch das Wasser zum Schiff gegangen, während die andere Gruppe auf dem sicheren, trockenen Steg blieb. Die neue Mikrofonanlage funktionierte zwar auch mit Akku; die Reichweite war jedoch eingeschränkt. Kurzum: alles dauerte etwas länger, aber alles wurde gut.
Herr Schimmer war für den "Verein Andere Zeiten e.V." in Hamburg da, Pröpstin Gisela Mester-Römmer hielt die Ansprache und Tourismusdirektor Bernd Paulsen sprach freundliche Grußworte. Natürlich wurden auch die Handwerker geehrt, ohne die das Schiff nicht Schiff geworden wäre.
Schließlich kam es noch dicker: Das Wasser zu Füßen war ja schon mehr als genug. Doch dann brach aus heiterem Himmel ein wolkenbruchartiger Regen heraus, der die Schiffstaufe zu einer Großgruppentaufe werden ließ. Keiner blieb dabei trocken. Die Pröpstin hat dann im strömenden Regen tapfer getauft. Zum Glück gab es die Schnittchen und den Empfang dann im Trockenen: im Kirchenschiff der St. Nikolai Kirche in Ording. Ein unvergessliches Fest war das für uns alle!“
Neue, offene, aufsuchende Kirchenarbeit wurde es auf dem Schiff für Einheimische und Gäste, für Zweitwohnungsbesitzer und Zugezogene. Zeitgemäß wurde geworben für „die Sache mit Gott' auf und beim Begegnungsschiff am Strand von St. Peter-Ording.
War die Flagge der ökumenischen Tourismusseelsorge auf dem Kirchenschiff gehisst, hatte es sich in ein Veranstaltungsschiff der Ökumene verwandelt. Treibende Kraft war immer wieder Diakonin Andrea Streubier mit ihrem Team. So hat es dann sehr viele auch höchst erinnerungswürdige Veranstaltungen gegeben.
In den nun 17 Jahren den „Karkenschippjahren“ war eines ganz sicher: Die notwendige Stärkung nach dem Transport des Schiffes zum Strand im Frühjahr bzw. im Herbst vom Strand war immer da. Dafür hatte Andrea Streubier stets gesorgt. Die Männer und die bei diesem Unternehmen meist wenigen anwesenden Zuschauer dankten es ihr.
Hat das „Karkenschipp“ nun aber wirklich ausgedient?
Das wäre doch schade! - Eines jedenfalls ist Fakt: Seinen Platz am Ordinger Strand hat es für immer verlassen. Mitarbeiter der TZ und der Firma Sven Jacobs haben das Schiff und seine „Verankerung“ am 30. Oktober 2024 vormittags abgeräumt. Ökumenische Veranstaltungen wird es hier, wie seit 2008 gewohnt geworden, nicht mehr geben.
Wehmütig könnte man fragen:
War bisher am Strand auch sichtbar Gottes Hand mit im Spiel, hat von nun an nur die TZ das Sagen? - Mal sehen, was der „Blanke Hans“ so dazu meint. Die neue Strandbar 54°N lässt allerdings schon einmal grüßen. Die alte hat ihre Türen zu. Sie soll im Frühjahr zurückgebaut werden.
Siehe dazu www.jb-spo.de
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2012 Juli Urlauberseelsorge
Sep Hochzeit im „Karkenschipp“ am Strand
2014 Okt Karkenschipp „an Land geholt“
Netzauftritt
2015 Mai Strandtaufen beim Kirchenschiff
2017 Juni Ökumenischer Pfingstgottesdienst beim Karkenschipp am Strand
2018 Mai2 Zehn Jahre „Karkenschipp“ am Ordinger Strand
2019 Juni Pfingstmontag: Vielfältiges Leben am Ordinger Strand
2020 April Das „Karkenschipp“ schwebte zum 25. Mal in der Luft über dem Strand
2022 Juni Gottesdienst am Strand mit der Bläsergruppe „Reiseblech“
Hans Jörg Rickert, 04. November 2024