2020 März
Arbeitsgemeinschaften werden demnächst bestimmte Bereiche ausloten
Am 7. März war zu einer ersten Bürgerwerkstatt in Egan’s Pub beim Golfclub open county in Tating eingeladen. Dort hatte bereits eine Informationsveranstaltung für gemeindliche Gremien sowie Vereine stattgefunden. Jetzt waren die Bürger*innen zur Beteiligung aufgefordert. Unter der Fragestellung „Was habe ich davon?“ wurde zunächst wie schon in den vorgeschalteten Runden informiert. „Bevölkerungsentwicklung, Mobilität, Versorgung, Wohnen und Leben, Vereine, Alltagshilfen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ waren die Schlagworte, mit denen man sich beschäftigte. Als Ziel der künftigen Arbeit gilt: „Für alle Bürger im Kooperationsraum sollen auch zukünftig alle Angebote der Daseinsvorsorge erreichbar sein.“- Etwa dreißig Bürger*innen waren der Einladung gefolgt. Anwesend waren auch die Bürgermeister Rainer Balsmeier, Hans Jakob Peters und Christian Marwig.
Torsten Beck und Dr. Susanne Dahm von „pakora.net – Netzwerk für Stadt und Raum“ informierten und leiteten die Diskussion. Alle Thematiken wurden andiskutiert. Das brauchte zunächst seine Zeit, nahm nach der Pause Fahrt auf und führte mit der Nominierung der „Themen-Kümmerer“ – meistens zu zweit - zum Ziel. Diese bekundeten jeweils von sich aus Bereitschaft, die Themen in Arbeitsgruppen weiter zu bearbeiten. Art und Weise des Vorgehens wird jetzt über „pakora.net“ vorbereitet und unterstützt.
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Gestartet wird aus einer guten Ausgangssituation. Die Frage ist nur: Was müssen wir tun, damit es so bleibt bzw. es sich verbessert und langfristig gefestigt wird? Zwischen den drei Gemeinden gibt es seit Jahren bereits eine Anzahl Schnittmengen, z.B. Ev. Kita mit Familienzentrum, Schule und Kirche. Betont wurde, dass man nicht nur Senioren, sondern auch die jüngeren Generationen im Blick haben wolle. Nahversorgung sei als Oberbegriff zu verstehen, nicht nur für die Beschaffung von „Nahrung“. Wichtig seien auch die sozialen Kontakte, gerade für die Einheimischen. Innovative Projekte sind gesucht. Bei der Fördermittelsuche und Antragserstellung unterstützt das vom Kreis beauftragte Büro „pakora.net – Netzwerk für Stadt und Raum“.
Mit den oben genannten „Themen“ werden sich die Arbeitsgruppen nun intensiv beschäftigen. Sie möchten ausloten, welche Bedarfe existieren, die besonders zu betrachten sind, um hier im Sinne der Daseinsvorsorge zukunftsweisend arbeiten zu können und für bestimmte Projekte Fördergelder zu beantragen.
„pakora.net“ hat innerhalb des Amtes Eiderstedt bereits den Kooperationsraum „Mittleres Eiderstedt“ erfolgreich gecoacht. Das „Netzwerk für Stadt und Raum“ ist ein Zusammenschluss aus Planern und Ingenieuren. In auftragsbezogenen Teams werden mit gemeinsamen Gremien aus den Kommunen Problemlösungen erarbeitet. Über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) und Gegenfinanzierung durch den Kreis Nordfriesland wird die Zusammenarbeit mit „pakora.net“ finanziert. Mitarbeiter von „pakora.net“ begleiten in Nordfriesland derzeit mehrere Kooperationsräume. Einen davon wollen die Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog miteinander bilden und so gemeinsam bestimmte Vorhaben gestalten.
Die Laufzeit des Projektes endet im Dezember 2020. Ab 2021 soll die Organisationsstruktur mit Kommunen, Vereinen und Bürgern soweit gefestigt sein, dass die Vorhaben im Kooperationsraum langfristig selbstständig vorangetrieben werden können. Breites Bürgerliches Engagement aus allen drei Gemeinden ist dabei gewünscht. Alle sind aufgefordert, sich soweit wie möglich mit einzubringen.
Ansprechpartner für die zu bildenden Arbeitsgruppen finden Sie demnächst auf der Homepage des Amtes Eiderstedt sowie auf den Homepages der Gemeinden. Wer bei einem oder auch mehreren der Themen mitwirken möchte, ist herzlich willkommen.
Hans Jörg Rickert, 14. März 2020, HN und www.jb-spo.de
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2019 März 2 Kooperationsraum Mittleres Eiderstedt auf dem Weg in die Zukunft
2019 Juli Unser Norden kann das CoWorkLand werden
2019 Juli 2 Kulturelle Teilhabe durch Information über Mobilitätsangebote optimieren
Vom Turm der St. Peter-Kirche spielte Christoph Jensen auf der Trompete
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt,
Alle Menschen werden Brüder,
wo dein sanfter Flügel weilt.
Gegen 18 Uhr am Sonntag, 22. März, blickten ein paar St. Peter-Ordinger vom alten Dorfdeich zwischen den beiden Stöpen in Richtung Turm der St. Peter-Kirche. Dort stand Christoph Jensen mit seiner Trompete. Als die Kirchturmuhr zu schlagen aufgehört hatte, erklang an diesem noch sonnigen Frühlingstag von dort oben „Freude schöner Götterfunken“.
Deutschlandweit hatten Profi- und Amateurmusiker zur Aktion „Götterfunken am Fenster“ aufgerufen. Italien, das bisher am stärksten vom Coronavirus betroffenen Land, hatte es bereits vorgemacht.
Bewegend diese Melodie! - Atemlose Stille! - „Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt“, ging wohl durch den Kopf eines jeden.
Christoph Jensen aber beließ es nicht dabei. Er schlug den Bogen zum Sonntag „Laetare“. Mit den beiden Wochenliedern „Jesu, meine Freude“ (EG 396) und „Korn, das in die Erde“ (EG 98) erinnerte er an diesen 4. Fastensonntag in der Passionszeit.- Er gilt als Freudensonntag, da nun die Mitte der Fastenzeit überschritten ist und das Osterfest näher rückt. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass der Höhepunkt der Corona-Pandemie vielleicht bzw. bald überschritten ist.
Noch einmal drangen danach Friedrich von Schillers Worte aus der „Ode an die Freude“ trompetenhaft ins Ohr, mit denen Ludwig van Beethoven seine 9. Sinfonie zauberhaft schließen lässt.
Hans Jörg Rickert, 23. März 2020, www.jb-spo.de
Das Coronavirus Covid-19 lässt St. Peter-Ording wie erstarrt wirken
Vor der Arztpraxis an der Ecke Schulstraße/Fasanenweg fällt am Donnerstagabend ein Zelt ins Auge. Alles klar: Wegen „Corona“! Bis auf ein Fahrzeug steht auf dem Marktplatz kein Auto, auch am Freitagnachmittag ist es nicht anders. Bei der Ampelanlage biegt nur ein PKW auf die Eiderstedter Straße ab, danach in Abständen wieder einer. Die Kreuzung, sonst nie richtig leer, zeigt Leere.
Das ist auch am Freitagnachmittag so. Trotz herrlichen Sonnenwetters zum kalendarischen Frühlingsanfang nur wenig Verkehr. Auf der Eiderstedter Straße vor mir nur ein Fahrzeug, hinter mir auf der ganzen Strecke bis zum Abzweiger ins Bad keines, auch nicht im Rückspiegel. Dazu kein Gegenverkehr! Im Bad sind die Parkplätze zum Teil ganz leer. Geschäfte, Restaurants geschlossen. Buhne und Seebrücke – nur wenige Spaziergänger. Bei Gosch alles dicht, nur auf der Sonnenbankreihe genießen einige die wärmenden Strahlen, entweder zu zweit, weil sie zusammengehören oder jeweils im Abstand voneinander. Keine tobenden Kinder, kein Lachen, nur vereinzelt mal eine Stimme, wenn überhaupt.
Beim Restaurant „Die Insel“ sind die Strandkörbe hingelegt. Drei Mitarbeiter erledigen Außenarbeiten. Bedenklich schauen ihre Gesichter. Es sollte doch jetzt so richtig losgehen! Stattdessen Leere und Unsicherheit. „Was kommt auf uns zu?“ fragen sie? Beim „Strandgut“ sind Handwerker dabei, die Terrasse mit elektrischen Leitungen zu versehen. „Heute dürfen wir noch arbeiten, aber was ist nächste Woche?“ Ihr Betrieb ist in Dithmarschen ansässig.
Auf dem öffentlichen Parkplatz bei der Strandklinik am Wischerplatz stehen noch Autos, aber es gibt viele Lücken. Ein Flensburger und ein Bottroper lassen sich auf ein Gespräch ein: „Wir dürfen unsere Reha beenden. Die Anreisen aber sind alle gestoppt. Noch vor Ostern ist hier alles dicht.“ Dienstag werden sie abreisen. „Was uns dann zuhause erwartet, wissen wir auch nicht.“
Solches Wetter, wie an diesem Freitag, das auch am Wochenende zu erwarten ist, zieht sonst Massen von Menschen an. Von den Touristen lebt St. Peter-Ording. Manchem Einwohner sind es zeitweise zu viele. Aber diese Leere hat etwas Erschreckendes, ja fast Gespenstisches, wäre da nicht die Frühlingssonne. Nur so richtig erheiternd wirkt sie auch nicht. Von „Null auf Hundert“, das kennt man und fürchtet mancher auch. Aber dieses von „Hundert auf Null“ erschrickt und macht Angst! – Da bleibt eigentlich nur die Freude an den kleinen Dingen im Leben, die so kostbar sind, die wir nur in der Hektik unseres Alltags und seiner Betriebsamkeit manchmal einfach nicht mehr hinreichend zu würdigen wissen. Diese Hinwendung zum anderen wird wieder spürbar. Nur bleibt auch die Frage, ob wir insgesamt belastbar genug sind, diese plötzliche Entschleunigung durch Verinnerlichung zu kompensieren.
Da hilft es vielleicht, sich am Frühling und seinem Blühen sowie den vielen verschiedenen Vogellauten zu erfreuen, dem Rauschen der Wellen und des Windes zu lauschen, damit dann wie von selbst unsere inneren Stimmen zum Klingen kommen können.
Die Gärtner des Bauhofes haben ihren Teil dazu beigetragen. Die Stiefmütterchen lassen einfach Freude aufkommen.
Hans Jörg Rickert, 20. März 2020, www.jb-spo.de
Nicolaus-Bruhns-Chor Husum musizierte mit Mitgliedern des Concertino SH
Sehr gut besucht war am frühen Sonntagabend, 23. Februar die Kirche St. Christian in Garding anlässlich des Konzertes des Nicolaus-Bruhns-Chores und Mitgliedern des Concertino Schleswig-Holstein. Die Ausführenden waren Thomas Rink (Blockflöte in f‘ und Barockfagott), Thomas Petersen-Anraad (Barockvioloncello, Bass-Viola da Gamba), Susanne Horn (Diskant-Viola da Gamba, Violone) und Jürgen Henschen (Continuo-Orgel). Der Nicolaus -Bruhns trat auf mit Marieke Heimburger, Dr. Antje Petersen und Melanie Queitsch (Sopran), Angelika Henschen, Annette Kunath und Heike Lorenzen (Alt), Dr. Matthias Fischer, Christoph Preuß und Dietmar Steenbuck (Tenor) und Martin Hackbarth, Heinz-Ulrich Meyer-Petersen und Michael Schwarz (Bass). Die Leitung hatte der 21 Jahre junge talentierte Kirchenmusikstudierende Malte Wienhues. Er hat den freien Chor 2018 gegründet.
Gefördert wurden die beiden Konzertaufführungen in Hattstedt am Vortag und jetzt in Garding vom Spendenparlament Schleswig-Holstein e.V. Gemäß Satzung erfüllt dieser Verein den Zweck, gemeinnützige Projekte und Initiativen, die für das kulturelle und gesellschaftliche Leben im nördlichsten Bundesland von großem Wert sind und ohne Spendengelder nicht verwirklicht werden können, zu fördern. Dafür dankte der zweite Vorsitzende Michael Schwarz ausdrücklich bei seiner Einführung in den Konzertabend. Besonders aber freute er sich über die große Anzahl von Gästen. Diese schienen zu ahnen, was für ein Musikerlebnis sie erwartete.
Das machte Malte Wienhues mit seinem Spiel auf der weit über Eiderstedt hinaus einmaligen Gardinger Orgel* schon bewusst. Mit dem Großen Praeludium in e-Moll des aus Schwabstedt stammenden Husumer Komponisten Nicolaus Bruhns und damit Namensgeber für den Chor nahm er das Publikum gleich mit in eine beeindruckende Abendmusik. Das Innere der Gardinger Kirche mit seinen Säulen im Kirchenschiff gab seinen Teil dazu und verlieh dem Abend einen so noch nicht gekannten Reiz. Der schien dann auch auf die Musiker „überzuspringen“.
Motetten der Bach-Schule und Instrumentalwerke ließen zuhören und beeindruckten. „Was für ein Instrument ist doch die Blockflöte, wenn sie so virtuos gespielt wird“ musste man unwillkürlich denken, als die Sonata in g-Moll für Blockflöte, Viola da Gamba und Basso continuo erklang. Ihr Komponist Pierre Prowo (1697-1757) ist weitgehend unbekannt und war Zeitgenosse Bachs und Kirchenmusiker in der reformierten Kirche Altona. Unweigerlicher Höhepunkt war zum Schluss die Motette von Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795) „Ich lieg und schlafe ganz mit Frieden“. Wunderbar, dass der Nicolaus-Bruhns-Chor das kulturelle Leben um Husum und auf Eiderstedt erweitert, damit so bereichert und auch die Mitglieder des Concertino Schleswig-Holstein begeistert. Wie sagte doch Thomas Rink: „Wann wird in einem Konzert schon mal Gottfried August Homilius aufgeführt?“ Von ihm wurde die Motette „Unser Vater in dem Himmel“ dargeboten.
Informationen zur Orgel in der Gardinger Kirche (dem Netz entnommen)
Bei der Restaurierung des Werkes wurde berücksichtigt, dass das Gesamtwerk aus drei verschiedenen Stilepochen stammt. Das gotische Hauptwerk wurde in der Renaissance (um 1608) durch ein zusätzliches Register erweitert (heute Regal 8‘), das sich über dem Spieltisch in einem kleinen holzvergitterten Schränkchen befindet. Das Rückpositiv folgte als selbständiges Werk um 1700. Dem eigenwilligen Raum entspricht in jeder Weise ein sehr eigenwilliges Orgelwerk. Beide geben ihr Wesen erst dem preis, der sich geduldig mit ihnen beschäftigen kann. (Propst i.R. Hans-Walter Wulf)
Hans Jörg Rickert, 15. März 2020, www.jb-spo.de
Die Interessen der Generation „über 60“ werden nun wohl stärker vertreten
Christian Berger, Barbara Kirchner, Hans Halket Kraus, Melvyn Little, Karsten Tennenbaum, Jürgen Timmann und Erwin Wendt gehören dem ersten Ü 60 Beirat der Gemeinde St. Peter-Ording an. Nachrücker sind Renate Ellerbrock, Herbert Hielscher, Gerda Pappert, Monika Put, Jörn Tiedemann und Michael Warmbold. Diese insgesamt dreizehn Senior*innen hatten sich für eine Kandidatur bereit erklärt und sich der Wahlversammlung im Ev. Gemeindehaus vorgestellt. Welch Potential Seniorinnen und Senioren in einer Gemeinde wie St. Peter-Ording haben, wurde mehr als deutlich. Da kommen Wissen, Kompetenzen und Lebenserfahrungen aus allen Bereichen des Lebens zusammen, die schon erstaunlich sind und aufhorchen ließen. Eigentlich auch kein Wunder, wenn man sich vor Augen führt, dass die Gemeinde rund 1600 Ü-60 Einwohner*innen in den Reihen ihrer insgesamt etwas mehr als 4000 zählt. Sie alle waren aufgefordert gewesen, ihren Beirat zu wählen.
Bürgermeister Rainer Balsmeier konnte im Namen des Wahlvorstandes 89 anwesende wahlberechtigte Einwohner begrüßen. Mit Unterstützung von Sven Jacobsen, Gönke Jöns, Bente Abraham und Karsten Lamp vom Amt Eiderstedt und Monika Grutza, Stefanie Orankan, Bernhard Lackhoff und Werner Wolsbeck aus der Gemeindevertretung und ihren Ausschüssen moderierte er die Wahlhandlung und führte durch den Nachmittag.
In seinem Rückblick erinnerte er an die erste Informations-Versammlung im Januar vor einem Jahr am gleichen Ort, die Treffen zur Vorbereitung vor allem auch der Satzung sowie deren Verabschiedung durch die Gemeindevertretung und informierte über den Ablauf der Wahl. Er erläuterte für alle noch einmal, welche Aufgaben und Rechte ein Ü 60-Beirat hat: Dieser vertritt die Interessen der Generation „über 60“ , hat das Recht, mit einem Vertreter an allen Sitzungen der gemeindlichen Gremien teilzunehmen und ist von den Mandatsträgern in die Entscheidungsfindung bei allen relevanten Themen einzubeziehen.
Sehr diszipliniert ging alles vonstatten. Viele blieben und warteten das Ergebnis der Wahlhandlung ab. Applaus gab es nach der Bekanntgabe für die Gewählten. Aber schon vorher hatte man damit auch für die Kandidierenden nicht gespart.
Die konstituierende Sitzung ist öffentlich und soll am Dienstag, 24. März ab 15 Uhr im Ev. Gemeindehaus im Kaminzimmer stattfinden. Auf ihr wird miteinander abgesprochen, wer aus dem Vorstand schließlich welche Funktionen innerhalb des Ü-60-Beirates übernimmt. Das sind gemäß Satzung Vorsitz, Stellvertretung, Protokoll, Kasse und Beisitz (dreimal).
Hjr, 12. März 2020, HN und www.jb-spo.de
Siehe auch unter www.jb-spo.de
Januar 2019 St. Peter-Ording möchte einen Seniorenrat ins Leben rufen
Mai 2019 Sozialausschuss beriet Satzung über die Bildung eines „Ü 60-Beirates“
Gudrun Arndt aus St. Peter-Ording übernimmt die nun hauptamtliche Stelle
Heute legt sich bei niemandem mehr die Stirn in Falten, wenn von Gleichstellung die Rede ist. Auch dass die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten mit einer Frau zu besetzen ist, wird nicht mehr in Frage gestellt. Das ist Normalität geworden.
Dörte Rickerts übernahm 2003 beim Amt Eiderstedt die Stelle, die ehrenamtlich zu bestellen war. Das war fünf Jahre vor der Umsetzung der Verwaltungsstrukturreform ab 1. Januar 2008. Seitdem ist St. Peter-Ording amtsangehörige Gemeinde; Witzwort, Uelvesbüll, Koldenbüttel sind dem Amt Nordsee-Treene zugeordnet, und die Stadt Tönning bildet mit dem Amt eine Verwaltungsgemeinschaft. Die Vollerwieker Landwirtin blieb auf ihrem Posten. Ihr Mann Richard Rickerts hatte sie dafür geworben. Er war als Bürgermeister von Vollerwiek Mitglied im Amtsausschuss. „Du bist mit so viel Engagement für die Landfrauen unterwegs, da kannst du auch die Gleichstellung voranbringen“, motivierte er sie. Albert Pahl aus Westerhever war Amtsvorsteher und Peter Kähler der leitende Verwaltungsbeamte. Das berichtete sie nun bei ihrer „Abbestellung“ auf der März-Sitzung des Amtsausschusses. Bis zum 30. April ist sie noch ehrenamtlich in ihrer Funktion tätig.
Ab 1. Mai übernimmt Gudrun Arndt aus St. Peter-Ording die Stelle hauptamtlich. So ist es laut Gesetz zur Verwaltungsstrukturreform geregelt. Die nächste Sitzung des Amtsausschusses ist im Juni.
Mit „Gleichheit ist das heilige Gesetz der Menschheit“ hatte Amtsvorsteher Christian Marwig die Sitzung eröffnet und anschließend die Vorzüge des „Verschiedenen“ gewürdigt. Mit Dank für „alles Gute in diesem Amt“ und persönlich herzlichen Worten verabschiedete er Dörte Rickerts. Das Abbestellungsschreiben überreichte ihr danach Amtsdirektor Herbert Lorenzen. In der Verwaltung hat eben alles seine Regelungen. Gudrun Arndt wurde als ihre Nachfolgerin vorgestellt. Sie hatte sich um die hauptamtlich ausgeschriebene Stelle beworben. In St. Peter-Ording aufgewachsen lebt die bisher selbstständig arbeitende Sozialpädagogin bereits wieder 14 Jahre mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in ihrem Heimatort. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe.
Dörte Rickerts hat das Amt der Gleichstellungsbeauftragten mit Leben gefüllt und ihm durch ihr positives Wirken den heutigen anerkannten Stellenwert gegeben. Das war 2003 noch nicht so. Damals hatte die Stadt Garding auch eine ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte. Das war Marlis Grubor. Beide taten sich deswegen zusammen – „Zu zweit war gar nicht schlecht.“ – und organisierten zunächst einmal Selbstverteidigungskurse für junge Frauen und Mädchen.
Eine Gleichstellungsbeauftragte zu bestellen war Pflicht, aber eine Stellenbeschreibung gibt es für dieses Amt ganz bewusst bis heute nicht. In der Anfangszeit fanden sich die Frauen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Broschüren wie „Trennung und Scheidung – was nun?“ und „Baby unterwegs!“ wurden herausgebracht, Überregionale Veranstaltungen zu „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Frauen in der Kommunalpolitik“ oder „Mini- und Midijobs“ durchgeführt.- Heute gehört die Mitwirkung bei Personaleinstellungsverfahren zu den Kernaufgaben der Gleichstellungsbeauftragten. Das beinhaltet Beteiligung an der Ausschreibung, der Auswahl der Bewerber*innen und Anwesenheit bei den Vorstellungsgesprächen. Ansonsten gilt es, mögliche Arbeitsfelder zu erkennen und zu bearbeiten sowie Verbesserungen zu erreichen.
„Stimmrecht hatte ich nicht, aber mein Wort wurde mehr als nur gehört. Zu achten hatte ich vor allem auf die Rechtmäßigkeit des Verfahrens“, sagte Dörte Rickerts. Sie wünschte Gudrun Arndt gerade für die Anfangszeit seitens des Amtsausschusses und der Mitarbeiter*innen des Amtes Unterstützung. Es gäbe genügend Themen, die mit Projekten des Amtes zusammenpassten. „Ich habe mich im Amtsausschuss sehr wohl gefühlt und viele interessante Sitzungen miterlebt. Als besonders spannend habe ich für mich die Bewerbungsverfahren empfunden.“- Und wie konnte es anders sein: Die ehemalige Landfrauenvorsitzende für Eiderstedt und danach auch für einige Jahre Organisatorin des Spezimarktes hatte mit ihrer Auszubildenden in der Hauswirtschaft leckere Fingerfoods hergestellt und mitgebracht. Dafür gab es noch einen zusätzlichen Beifall.
Hans Jörg Rickert, 11. März 2020, HN und www.jb-spo.de
In der Jahreshauptversammlung herrschte eine positive Grundstimmung
Sascha Augustin, seit einem Jahr Vorsitzender des TSV St. Peter-Ording, führte souverän durch die Jahreshauptversammlung. Überhaupt ging das alles zügig und auch bei den Wahlen lief es ohne Probleme. Die Grundstimmung im Verein ist positiv, nur in der Fußballsparte macht man sich Sorgen. Weil für die Punktspiele nicht genügend Herren zur Verfügung stehen können, hat man sich mit der ersten Herrenmannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. „Aber wir bleiben am Ball“, sagte Spartenleiter Boris Wächtler. Im Jugendbereich sieht es gut aus. Ansprechpartnerin für den Nachwuchs ist Elke Gnutzmann.
Großen Raum nahmen die interessanten Berichte der Sportwartin Evelyn Lappert und der Spartenleiter ein. Von Eltern-Kind-Turnen mit Helena Nedbal bis Frauen-Gymnastik mit Inke Pröhl und Ingrid Voutta oder Prellball für Senioren mit Ehrenfried Ewert sowie mehreren Gruppen Rehabilitationssport reicht das Angebot. Badminton, Leichtathletik, Geräteturnen, Volleyball, Lauftreff, Judo, Qi Gong, Pilates, Yoga und Judo gibt es (siehe: www.tsv-spo.de). Bei 20 Sportarten ist man mit 27 Übungsleitern gut aufgestellt. Innerhalb der Gruppen wird bei Ausfall die Vertretung übernommen, wie z.B. durch Merle Rehmert beim Judo, die seit Sommer 2019 als Co-Trainerin mitwirkte und ab Februar dann mit Trainerschein die Leitung übernommen hat. In der Leichtathletik leiten Amelie Herrmann und Antonia Dircks das Training für die Jüngeren. Leider gibt es Konflikte mit den Unterrichtszeiten für die beiden Oberstufenschülerinnen. Hier möchte man verbesserte Bedingungen erwirken.
Training für Laufen, Springen und Werfen für das Deutsche Sportabzeichen wird 2020 stattfinden. Ansprechpartnerin ist Evelyn Lappert (Tel. 04863 703408).
Die Berichte zeigten somit auch Problembereiche auf, bestätigten aber, was Sascha Augustin eingangs der Eröffnung der Versammlung so formuliert hatte: „Der TSV ist ein intakter, innovativer Verein und kompetent aufgestellt.“ Zugleich hatte er sich für den „reibungslosen Übergang“ beim langjährigen ehemaligen Vorsitzenden Matthias Kiepke bedankt. Dieser hatte noch die Verlängerung des Vertrages über die Nutzung des Sportplatzes mit der Gemeinde bis 2031 auf den Weg gebracht.- Der TSV ist Kooperationspartner für die sportliche Ausrichtung bei der Gestaltung des Schulhofes des Gemeinschaftsschulteils der Nordseeschule am Fasanenweg. Kooperiert wird ebenfalls mit dem Tennis-Club Blau-Weiß. Einig war man sich bei der Erweiterung des Angebotes für Darts als weitere Sportart. Gesucht wird nun handwerkliche Unterstützung bei der Herrichtung des Sportheims für diesen Zweck.
Der TSV hat 624 Mitglieder. Sie verteilen sich auf alle Altersgruppen. Nachdem die Zahl von 2007 bis 2015 bis auf 483 gefallen war, verzeichnete man seitdem eine stetige Zunahme von Eintritten.- Den Kassenbericht gab Birgit Stecher-Schulz. Einnahmen von rund 77.000 € standen Ausgaben von rund 75.000 € gegenüber. Allein die Entschädigungen für die Übungsleiter, Platzwart und Raumpflege im Sportheim beliefen sich auf über 33.000 €. Rund 22.000 € betrugen die Kosten für Hallen, Laufbahnen und Gebäude sowie die Beiträge an Vereine und Verbände. Geschäftsausgaben und Fahrtkosten zu Wettkämpfen schlugen mit 12.500 € zu Buche. Anschaffungen wurden getätigt in Höhe von 3.500 €.- Den Prüfungsbericht gab Inke Löhmann. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Gewählt wurden jeweils einstimmig und gemäß Satzung für weitere zwei Jahre: Torsten Westphal (2. Vorsitzender), Birgit Stecher-Schulz, Rebekka Fortmann (stellv. Protokoll), Elke Gnutzmann (Beisitzer), Evelyn Lappert. Kassenprüfer sind Ronja Boyens und Wolfgang Bury (neu).
Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Volker Herzberg (40), Franz Schön und Ina Stabenow (je 45). Lange dabei sind auch Ove Ohls (50), Ilse Nick und Brigitte Streichert (je 35). Mit dem Deutschen Sportabzeichen in Gold wurden geehrt Marion Kern und Evelyn Lappert. Sandra Philippsen (Silber) gehört ebenfalls dazu. Die Ehrung für die 63 Kreismeister (wir berichteten) ist bereits extra erfolgt. Im Namen von Tourismus-Zentrale und Gemeinde fand Bürgermeister Rainer Balsmeier höchst anerkennende Worte.
Ehrend gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder Klaus Vogelgsang, Manfred Jacobs und Carsten-Dieter Claußen. Matthias Kiepke hatte zuvor ihr engagiertes Wirken für den TSV gewürdigt.
hjr, 13. März 2020, HN und www.jb-spo.de
Stellvertretende Bürgervorsteherin Monika Grutza würdigte die Vereinsarbeit
Vereine tragen bei zum Miteinander. Und dass sich keiner verlassen fühlen muss, ist ein besonderes Kennzeichen des DRK-Ortsvereins St. Peter-Ording. Das wurde schon dadurch deutlich, wie Vorsitzende Marlene Pauly-Burchatzky zu Beginn der Versammlung die Ehrung für die sechs verstorbenen Mitglieder vornahm. Mit persönlichen Worten rückte sie noch einmal deren Namen und Wirken nicht nur für den Ortsverein in den Blick: Christa Birkner, Hannelore Jockwich, Annita Richardsen, Elisabeth Stammel, Dr. Dieter Undeutsch und Karin von Dohlen.
Bei der letzten Jahreshauptversammlung gehörten sie noch zu den heute 163 Mitgliedern des Vereins. Fünfzehn von diesen sind aktiv in die Vereinsarbeit eingebunden. Aber jeder einzelne gehört dazu. Auch diejenigen, die Angebote wahrnehmen, fördern eben das Miteinander. Was nützten Spielenachmittage, wenn keiner hinginge! Mit im Durchschnitt jeweils 33 Besuchern waren die insgesamt 21 Mal durchgeführten Nachmittage sehr gut besucht. Angeschlossen ist der Handarbeitstreff „Stricken, Sticken, Häkeln“ mit Ingrid Brill. Kaffee und Kuchen und Klönschnack sind eingeschlossen. Mehrfach im Jahr traf man sich auch im Seniorenheim „Edelweiss/Dünengarten“, führte Veranstaltungen durch bzw. wirkte dort mit. Geburtstagsbesuche beglücken. Veranstaltungen wie Lotto, Fahrt zum Weihnachtsmarkt Stocksee und die jährliche „Fahrt ins Blaue“ wirkten zusätzlich möglicher Vereinsamung entgegen.
Monatlich traf sich der Vorstand, denn sonst wäre dieses Vereinsleben so nicht möglich. Dazu kam eben auch noch die originäre Arbeit des DRK: Drei Blutspende-Termine mit 248 Teilnehmern, ein Erste-Hilfe-Kurs, Infostand beim Backhaus am Himmelfahrtstag und mehr. Mit Traute Karnikowski trifft sich auch weiterhin eine Gruppe von Frauen zur „kleinen Auszeit“ mit Programm. Demnächst geht es „Rund ums Ei“. Informationen zu allem gibt es im Netz unter www.drk-spo.de bzw. kann man erhalten per Telefon 04863 2228.
Den Kassenbericht gab Susanne Will, den Prüfungsbericht erstattete Traute Karnikowski. An die Utholm-Schule ging eine Spende in Höhe von 500 € zugunsten „Armut hat junge Gesichter“ für „schnelle unbürokratische Hilfe in Not“. 600 € zahlt der Ortsverein für die Nutzung des Gemeindehauses. Über 4300 € fließen durch Mitgliedsbeiträge in die Kasse. Ein Teil davon geht an den Kreisverband für überörtliche Aufgaben. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig!
Christa Streubier wurde für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Ove Ohls und Bernd Grimsmann gehören dem DRK bereits ebenso lange an, konnten aber nicht anwesend sein. Ursula Schön erhielt einen „kleinen Extradank“ für „Brote statt Kuchen“ bei den Spielenachmittagen. Monika Grutza wurde zweite Kassenprüferin. Die Satzung des Ortsvereins wurde den Vorgaben des Vereinsrechts gemäß angepasst.
Grußworte gab es von Irmgard Johns als Mitglied des Kreisvorstandes. Sie ist zuständig für Eiderstedt und stellte sich vor. Monika Grutza fand seitens der Gemeinde und Tourismus-Zentrale würdigende Worte für die Arbeit des Ortsvereins: „Hier wird das gelebt, was die Arbeit des Roten Kreuzes ausmacht und in der Präambel aufgeführt ist, allem voran Menschlichkeit.“ Sie erinnerte dabei u.a. an die Herausforderungen 2015/16 mit der Unterbringung der Flüchtlinge und dankte für die ehrenamtlich am Ort geleistete Arbeit.
Hjr, 10. März 2020, HN und www.jb-spo.de
Besucher der Kunst-Strandkorb-Halle Hungerhamm dürfen sich auf den 04. Juli 2020 freuen
Ehrgeizige Ziele hatte die Gründungsversammlung der „Kunstinitiative St. Peter-Ording“ Anfang Februar 2012 formuliert: „Wir wollen neuen Raum für Kunst in St. Peter-Ording schaffen!“ Inzwischen acht Male ist das in einer beachtenswerten und wunderbaren Weise gelungen. Die Strandkorbhalle Hungerhamm am Norderdeich in Ording ist seitdem während der Hauptsaison jeweils für zehn Wochen zu einem Kaleidoskop für Kunst von Malerei bis Skulptur geworden. Die außen graue Halle mit ihrem Eternitdach ist von innen dann mehr als nur bunt. 2020 heißt das Motto „Mensch Natur!“. Kein Bindestrich, kein Komma! Nichts Verbindendes oder Trennendes zwischen diesen beiden Begriffen, aber am Ende ein Ausrufezeichen! Das allein spricht schon für sich.
Kurt Riggert hat wie immer das Plakat gestaltet und darin gewissermaßen auch schon einen Künstler und das sich zum Teil hinter dem Thema Verbergende präsentiert. Von dreizehn Kunstschaffenden liegen bereits verbindliche Teilnahmezusagen vor. Zwei stehen zwar noch aus, aber es wird wieder eine ansprechende Mischung aus Bildern, Objekten und dergleichen mehr geben. Die Künstler freuen sich, dass es wieder los geht. „Toll, dass ihr das macht“, sei deren Reaktion, verriet Vorsitzender Thomas Bartram, Initiator und Motor von Kispo, auf der Jahreshauptversammlung in der Gemeindebücherei. Gemeinsam mit Peter Bothe kuratiert er diese Ausstellung. Die Vernissage ist am Sonnabend, 4. Juli 2020 um 15 Uhr. Bis zum 6. September ist Hungerhamm dann wieder Kunst-Ort.
Rückblickend auf die vergangene Ausstellung fand jene bei bisher niedrigster Besucheranzahl mit 2730 Kunstinteressierten erneut eine hohe Anerkennung. Viele Gäste steuern den Ort deswegen an. Die 1650, 93 € im Spendenglas belegen das. Auf die Personenzahl umgerechnet waren es 25 % mehr. Der Eintritt ist frei. Zwecks Animation für dieses besondere Angebot von Kunst im Sommer wird die Werbung für die Ausstellung 2020 intensiviert.
Nach dem Kassenprüfungsbericht durch Ulla Reuter-Manß – sie lobte die akribische Arbeit von Kassenwartin Gesa Löhnert – erfolgte die Entlastung einstimmig bei Enthaltung des Vorstands. Die Wahlen ergaben keine Veränderungen. Deutlich artikuliert aber wurde, dass die Fortsetzung der ehrenamtlichen Arbeit über 2021 hinaus nicht gesichert ist. Stellvertretender Vorsitzender ist Andreas Falkenhagen, Schriftführerin ist Ilse Bock.
Die Aufstellung des Haushaltsplanes galt wieder einzig und allein der Durchführung der Sommerausstellung. Mit einem Kapital von 2125,92 € startet man. Die Beiträge der 75 Mitglieder sichern die Veranstaltung weitgehend. Allein die Kosten für Werbung werden mit über 2.600 € veranschlagt. Sponsoring und Förderung von außen sind herzlich willkommen. Die Nutzung der Strandkorbhalle ist seitens der Tourismus-Zentrale für den Verein kostenfrei und noch bis einschließlich 2021 für diesen Zweck möglich.
Hans Jörg Rickert, 9. März 2020, HN und www.jb-spo.de
Hinweis: Seit 2012 gibt es unter www.jb-spo.de in den Monaten Februar, Juli bis September der Jahre Berichte zur Ausstellung und Tätigkeiten von Kispo.
Heinz-Georg Fohrmann blickte auf ein weiteres erfolgreiches Jahr zurück
Alles läuft in St. Peter-Ording beim Sozialverband Deutschland in geordneten Bahnen. Die Kasse stimmt. Das vom Kreisverband gewährte Darlehen konnte abgelöst werden. Eine ordentliche finanzielle Basis ist außerdem gegeben. Das waren die wichtigsten Botschaften von Schatzmeisterin Roswitha Westphal-Müller auf der Jahreshauptversammlung im Hotel Kölfhamm. Ihr war das ein großes Anliegen gewesen, die Kasse geordnet übergeben zu können. Großen Dank und Beifall gab es für sie, die nach zehn Jahren nicht wieder für das Amt zur Verfügung stehen wollte. Brunhilde Schellong trägt ab nun Verantwortung für die Kasse.
Insgesamt gingen die Wahlen nach der Entlastung des Vorstandes auf Antrag von Kassenprüfer Peter Hansen durch die Versammlung mit 56 Mitgliedern zügig vonstatten.
Der Vorstand geht mit kleinen Veränderungen in seine zweite Legislaturperiode. Das sind Heinz-Georg Fohrmann (1. Vors.), Gerd Ott (2. Vors.), Brunhilde Schellong (Kasse), Eva-Maria Domnick (Frauensprecherin), Edeltraud Wischhusen (Schriftf.) und die Beisitzer Hedda Stecher, Erwin Link und Angela Niehus.
Die Anzahl der Mitglieder betrug 201 im Februar 2018. Jetzt sind es 277. Sechs von ihnen konnten in der Versammlung für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden: Jutta Jacobs und Gabriele Spielmann (10 J.), Erika Hansen (20), Frauke Link und Wolfgang Preuss (25) und Lorenz Clausen (bisher St. Peter-Ording, jetzt Garding dabei). Er ist 35 Jahre Mitglied und freute sich wie alle sichtlich. Insgesamt wären 21 zu ehren gewesen. Zusammen bringen es alle auf 360 Jahre Zugehörigkeit.
Das hat seinen Grund, wie schon das Kaffee- und Kuchenbuffet zu Beginn und der Bericht des Vorsitzenden verdeutlicht hatten. Geselligkeit und Gemeinschaft sowie Beratung und Unterstützung sind durch den SoVD gegeben. Die Jahresfahrt, Lotto, Adventskaffee, Geburtstagsbesuche (ab 80 Jahre) tragen dazu bei, aber eben auch besonders die Arbeit des Verbandes mit dem Sozialberatungszentrum des Kreisverbandes in Husum und Vorträge vor Ort wie dieses Mal durch den Sozialreferenten des Landesverbandes Christian Schultz aus Kiel. Er hatte zu Patientenverfügung und Vorsorge-Vollmacht informiert und dabei auf Besonderheiten wie z.B. Hinzuziehen eines Notars bei Hausverkauf und Darlehen aufmerksam gemacht. Netzwerkarbeit, auch mit anderen Vereinen, funktioniert.
Kreisschatzmeister Thomas Christiansen überbrachte gepaart mit Informationen die Grüße des Kreisverbandes. Unter anderem ist seitens des SoVD eine Kampagne zur Gleichstellung zwecks Verbesserung der Pflege eingeleitet worden. Bürgermeister Rainer Balsmeier wertschätzte die Arbeit des SoVD am Ort in seinem Grußwort als „Partner in sozialen Fragen“ und informierte zudem über die Wahl zum Ü 60 Beirat und das Angebot der Gemeinde zur Verbesserung der Mobilität durch Erwerb einer Jahreskurabgabekarte mit Bild für 84 € für Erwachsene und 14 € für Kinder und Jugendliche. Damit ist Busfahren am Ort dann kostenfrei.
Hjr, 01. März 2020, HN und www.jb-spo.de
Febr. 2019 SoVD St. Peter-Ording hielt seine Jahreshauptversammlung ab
Dez. 2019 Geselligkeit wird beim SoVD St. Peter-Ording gepflegt
Zusammenkünfte von Bürger*innen, Verwaltung und Politik sind für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung
Unmissverständlich klar wurde an diesem Abend: Die Vorgaben durch die Hauptsatzung regeln die Abläufe. Eine Einwohnerversammlung ist eben kein „Bürgerforum“.- Laut Hauptsatzung der Gemeinde St. Peter-Ording dient sie dazu, die Einwohner*innen über wichtige Angelegenheiten zu informieren und bestimmte Sachverhalte mit ihnen zu erörtern. Das ist dann Aufgabe des Bürgervorstehers. Er hat auch die Tagesordnung aufzustellen. Das war durch Boy Jöns mit den Punkten „Sachstand zum Glasfaserausbau“, „Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording – Bericht und Informationen von Wehrführer Tom Schade“ sowie „Bericht zur geplanten Einwohnerbefragung zur Tourismusakzeptanz“ geschehen.
Aber die Bürgerschaft kann die Tagesordnung durch bestimmte Punkte erweitern. Mindestens 25 Prozent der anwesenden Einwohnerschaft müssen die Thematik dann auch behandelt wissen wollen. Neun Anträge gab es.
Angenommen wurden fünf:
Diese Regularien einschließlich Begrüßung durch Boy Jöns etwas später als 19 Uhr nahmen gut eine halbe Stunde in Anspruch. Die mehr als 70 Anwesenden nahmen das ziemlich gelassen.
Noch sei die Wirtschaftlichkeit für ein flächendeckendes Glasfasernetz für St. Peter-Ording nicht gegeben, erfuhr die Versammlung danach durch Angelika Poggensee und Ute Gabriel-Boucsein von der BBNG. Das hatte man seitens der Bürgerschaft schon erwartet. Die beiden warben erneut für den Anschluss möglichst vieler, am liebsten aller Haushalte. Bei den Zweitwohnungen habe das gut funktioniert, aber für die privaten Haushalte in St. Peter-Ording bisher nicht. Am 31. März endet die Beratung. Bis Ende April werde die Entscheidung getroffen, ob es mit dem Ausbau losginge. Dann könne evtl. im Herbst begonnen werden. Weit mehr als eine Stunde war nun vergangen.
Wehrführer Tom Schades Beitrag zur FFW SPO wurde mit großem Interesse verfolgt. „Wir sichern den Brandschutz am ganzen Ort. Wo etwas stattfindet bzw. passiert ist, sind wir mit im Boot.“ Im Jahr fahre man bei Einsätzen in 250 Stunden 2500 km durch den Ort. Die Ausrüstung entspricht der einer Berufsfeuerwehr. 57 Aktive hat die Wehr, nur sind nicht alle am Tag verfügbar. So sei man froh, wenn eine komplette Löschgruppe mit 9 Leuten zusammenkomme. Das bedeute als Tagesverfügbarkeit 10 bis 15 Leute vor Ort, was zu gering sei. „Wir bemühen uns aktiv um die Gewinnung von neuen Kameraden“, sagte er, die Bereitschaft Freiwilliger sei kleiner geworden.- Fragen gab es und Anerkennung für die Wehr, die mit mehr als 20 Mitgliedern im Saal ihrem Wehrführer den Rücken stärkte. Der Appell zum Mitwirken in der Feuerwehr möge in die Familien getragen werden. Bürgermeister Rainer Balsmeier bat um Motivation bei Kindern und Jugendlichen für die Jugendabteilung: „Da ist noch für viele Platz.“ Bei der aktiven Wehr sind auch über 40-Jährige herzlich willkommen. „Wenn über das Radio für unsere Feuerwehr geworben wird, dann ist etwas schief. Eine Pflichtfeuerwehr ist nicht der Weg. Wenn der Erhalt der Freiwilligkeit nicht gelingt, haben wir ein Problem.“
Vor der kurzen Pause um 21 Uhr hatte Rainer Balsmeier über die vom 27. April bis zum 24. Mai stattfindende Einwohnerbefragung zur Tourismusakzeptanz informiert (siehe Extrabericht).
Anschließend ging es um die Anträge aus der Einwohnerschaft. Noch etwa 50 Interessierte waren anwesend. Nach zum Teil kontroverser Diskussion waren die Themen „Rettungswache“ - ist mit dem Standort Flugplatz entschieden – und „Hunde“ nicht weiter zu behandeln. Letzteres ist ein Thema, das auch weiterhin immer wieder beschäftigen wird. Der ebenfalls von Klaus Töberich gestellte Antrag zu einem Moratorium soll nach umfassender Erörterung nun in der Gemeindevertretung öffentlich behandelt werden. Seiner Meinung nach gehörten bezüglich eines Baustopps für zwei Jahre auch das Hotel „Urban Nature“ an der Strandpromenade und das künftige am Strandweg zu den dann in Frage kommenden Neubauten.
„Parken/Wohnmobile“ soll in den Ausschüssen behandelt werden. Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff bot an, dieses Thema auch in die Reihe „TZ im Dialog“ ab Herbst aufzunehmen.
Die Anregung von Hagen Goetz, sich für weitere Möglichkeiten der Wertschöpfung als „Tourismus“ auf den Weg zu machen, eröffnete eine längere Diskussion mit verschiedenen Facetten. „Jetzt, wo es dem Ort gut gehe, müssten Vorkehrungen für die Zukunft getroffen werden“, so Thomas Bartram. Diese Anregung führte u.a zur Problematik des Ankaufs von Grundstücken und des Schaffens von Dauerwohnungen. Als junger Mitbürger brachte Torben Carstens seinen Wunsch für den Erwerb von Grundeigentum zwecks Baues eines Eigenheims ins Spiel. Innerhalb dieser Erörterung wurde dann bekannt, dass es für das neue Baugebiet in Böhl so aussehe, „dass es nicht scheitert“. Es gäbe dort 60 Grundstücke, aber 160 Bewerbungen für Wohneigentum beinhalte die Liste bereits. Erbpacht, nun möglich gewordene Verlegung des Bauhofes an den von der Gemeinde gewünschten Standort und Nutzung des Geländes und Ideen auch hinsichtlich Co-Working machten schließlich wieder bewusst: „Ohne Breitband werden kreative Ideen nicht umsetzbar sein.“
Nach dreidreiviertel Stunden war es Bürgervorsteher Boy Jöns sichtlich anzumerken, dass es für ihn eine nicht so leichte Pflichtübung gewesen war. In seinem Schlusswort gestand er, sich von Zeit zu Zeit wie auf dem „Glatteis“ gefühlt zu haben.- Das konnte jeder nachvollziehen. Bronze, Silber und Gold gab es weder für Verwaltung, noch für Politik und Bürger*innen. Aber alle hatten sie Durchhaltevermögen bewiesen und für ihren Ort Herz gezeigt.
Hans Jörg Rickert, 6. März 2020, HN und www.jb-spo.de
28 Athleten aus St. Peter-Ording holten sich 67 Titel
Sascha Augustin, seit einem Jahr Vorsitzender des TSV St. Peter-Ording, ließ sich nicht nehmen, bei der Meisterfeier der Leichtathletinnen und -athleten seines Vereins dabei zu sein. Torsten Westphal, seit Jahren A-Leichtathletik-Trainer und Lehrkraft am Gymnasium, hatte wieder einmal den vor allem jungen Sportlern die richtigen Tipps geben können, um ihre Leistungen zu verbessern. Antonia Dircks dankte ihm dafür herzlich. Alle schätzen ihren Trainer sehr. Antonia, weibliche Jugend U20, hatte selber mit drei Kreistiteln – 100 m, 200 m und 4 x 100 m Staffel - für sich eine super Leistung abgerufen. Sie wie auch Amelie Hermann unterstützen Westphal bei der Trainingsarbeit. Trainiert wird auf dem Sportplatz der Nordseeschule bzw. in den Hallen der Schulen.
Die über Jahre kontinuierliche Arbeit in der Leichtathletik-Sparte des TSV St. Peter-Ording findet dazu auch landesweit Anerkennung. Marcel Lienstädt wurde durch den Leichtathletik Verband Schleswig-Holstein mit dem „Goldenen Rennschuh“ als Ewigem Wanderpreis geehrt. Er ist Mitglied im Kreisvorstand und bringt sich stets fördernd in die Vereinsarbeit ein.
Auch bei den Landesmeisterschaften – Schleswig-Holstein und Hamburg tragen ihre Meisterschaften gemeinsam aus - sind die St. Peteraner Athleten/innen erfolgreich:
Karl Scheffels (MJ U18) wurde Landesmeister im Hochsprung. In diesem Jahr qualifizierte er sich als Norddeutscher Meister mit 1,99 m bereits für die Deutschen Meisterschaften.
Marcel Lienstädt (Männer /Kreistitel im Kugelstoßen) wurde mit 7,46 m in der Halle Landesmeister im Weitsprung und Zweiter in Norddeutschland.
Sabrina Heil – sie kommt von Wyk a. Föhr und hat sich dem TSV SPO angeschlossen – wurde mit 63,33 Sekunden Landesmeisterin in 400 m Hürden und ebenfalls Norddeutsche Vizemeisterin. Sie ist wie Scheffels und Lienstädt Mitglied im Landeskader.
Kilian Legewie (MJ 14 / 5 Kreistitel) ist Mitglied im Talentkader des Landes.
Auf Kreisebene überzeugte Lena Grützmacher (W 35) mit vier Meistertiteln (100 m, Weitsprung, Kugel und Speer). Das gilt auch für die männlichen Athleten. Sie stehen als Mannschaft zusammen, arbeiten einer für den anderen mit. Das brachte Torsten Westphal seinen Schützlingen gegenüber bei der Überreichung der Urkunden, Medaillen und Pokale zum Ausdruck. Für jeden hatte er einige Worte bereit. Sascha Augustin war begeistert: „28 Athletinnen und Athleten des TSV St. Peter-Ording holen 67 Titel! Wir freuen uns! Das finden wir einfach überaus super! Habt weiterhin viel Erfolg und bleibt gesund!“
Mit jeweils sechs Titeln sind Nadja Belarbi (WJ U 18) und Tobias Jöns bei den Männern die stärksten Abräumer.
Nur dreizehn Sportler/innen konnten anwesend sein, die Terminpläne sind bei ihnen ziemlich dicht. Trainiert wird ja nicht nur einmal pro Woche! Aber wer kann, kommt. Die Meisterfeier ist schließlich für alle eine Freude und Ehre zugleich. Älteste Teilnehmerin war Marion Kern (W 60) mit Meistertiteln im Cross und 10 km-Lauf.
Hans Jörg Rickert, 1. März 2020, HN und www.jb-spo.de
Die Meinung aller Bürger*innen in St. Peter-Ording ab 16 Jahre ist gefragt
Schon beim Jahresempfang im ev. Gemeindehaus hatte Bürgermeister Rainer Balsmeier angekündigt, dass er am 3. März über die geplante Einwohnerbefragung zur Tourismusakzeptanz berichten würde. Das tat er nun auf der für diesen Abend einberufenen und gut besuchten Einwohnerversammlung im Dünen-Hus.
Es war der für alle Bürger*innen wohl interessanteste vorgegebene Punkt auf der Tagesordnung, denn vom Tourismus lebt dieser Ort. Das war Eingangsstatement von Bürgervorsteher Boy Jöns und Hintergrundthema bei allen Diskussionsbeiträgen.
Das Tourismusentwicklungskonzept (TEK) wurde 2017 verabschiedet, aber mit den geplanten Hotelbauten am Strandweg und an der Strandpromenade, die im Maßnahmenkatalog aufgeführt sind, sowie der verkehrlichen Situation in den beiden letzten Jahren scheint in der Öffentlichkeit manches nicht mehr so zu sein wie vor drei Jahren erwartet. „Es ist nicht alles schlecht, was hier läuft“, hatte ein Einwohner seinen Redebeitrag begonnen. Balsmeier formulierte ihn für seinen Informationsbeitrag dann so: „Bei uns läuft vieles gut, aber die öffentliche Wahrnehmung scheint eine andere.“
„Tourismus soll nicht nur Gästeankünfte und Übernachtungen ‚produzieren‘, sondern vor Ort Wohlstand und Wohlfahrt schaffen und die Lebensqualität auch für die eigene Bevölkerung verbessern“ heißt es im Anschreiben des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) an die Tourismusverantwortlichen. Im TEK ist das sehr wohl verankert. Wie auch weltweit ist für die Verantwortlichen in St. Peter-Ording wichtig zu wissen, welche Einstellungen ihre Einwohner*innen zum Tourismus haben und wie eventuelle Missstände entdeckt und behoben werden können. Ohne Akzeptanz und auch eine Balance zwischen den Interessengruppen funktioniert das nicht. Das NIT ist beauftragt, für St. Peter eine solche Studie zu erstellen. Es ist für die Organisation, Durchführung und Auswertung verantwortlich. Die Fragebögen sind codiert und werden zugesandt
Bereits 2018 hatte das NIT für Kiel, Heiligenhafen und Neustadt/Holst. ortsspezifische Daten erhoben. Sie können nun für lokale Planungsprozesse verwendet werden. Wichtige Fragestellungen sind: Welchen Einfluss hat der Tourismus auf das Leben in den Tourismusorten? – Wie steht die einheimische Bevölkerung zum Tourismus?
In St. Peter-Ording wird die Fragenbogenaktion zur Tourismusakzeptanz in der Zeit vom 27. April bis zum 24. Mai laufen. Zur Teilnahme sind alle Einwohner ab 16 Jahre aufgefordert, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Bei der Erstellung der Fragebögen wird darauf geachtet, dass die Ergebnisse mit den landesweiten Daten vergleichbar sind, die im vergangenen Jahr in Kooperation mit der FH Westküste erarbeitet wurden. Themen für die Fragebögen wären: Persönliche Wahrnehmung des Tourismus im Lebensumfeld und sein Einfluss auf die eigene Lebenssituation, positive Effekte durch ihn, Einstellung zu Anzahl und Art der Touristen, zur bisherigen lokalen Entwicklung und zu touristischen Zielsetzungen wie Zielgruppen, Saisonentzerrung und Maßnahmen. Die Präsentation der Ergebnisse ist auf der nächsten Einwohnerversammlung am 7. Oktober 2020 vorgesehen.
Bürgermeister Balsmeier erhofft sich eine sehr gute Resonanz: „Wir wollen und müssen wissen, wie die Bürger*innen in St. Peter-Ording über den Tourismus denken.“
Hjr, 5. März 2020, HN und www.jb-spo.de
TZ im Dialog widmete sich Chancen, Möglichkeiten und Anreizen
Um es vorwegzunehmen: Es ist ein Problem der Menschheitsgeschichte und heute noch komplexer als je zuvor. In der Mittelsteinzeit (um 5000 v. Chr.) wanderte der Müll – er war vor allem natürlicher Art und bestand aus Knochen und Tonscherben etc. – ins Feuer bzw. Seen. Mit der Entdeckung der Dampfmaschine begann die Industrielle Revolution. Ihre Schlote prägten das Bild der Fabriken. Das Erdöl schaffte neue Möglichkeiten, nicht nur die Herstellung von Treibstoff für Automobile, auch die Vielfalt der Kunststoffe. In den 50iger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts schluckte der Kohleofen vieles. Es gab noch Lumpensammler und Altmetallverwerter.
Heute trennen wir den Müll, verbrennen ihn in großen Anlagen, richten Sonderdeponien ein und versuchen, seiner irgendwie Herr zu werden. Plastik in den Meeren ist das Thema geworden. Mikroplastik macht uns „Angst“, aber sie hat längst ihren Platz auch in unseren Körpern gefunden. „Ob Peeling, Zahncreme, Duschgel oder Kontaktlinsenreiniger: Viele Kosmetikprodukte enthalten winzig kleine Plastikpartikel.“ Das und mehr konnte der an dem Thema Interessierte bei der Veranstaltung TZ im Dialog zum Thema Müllvermeidung durch Dienstleister auf den Info-Zetteln „Wie gelangt der Müll ins Meer?“ lesen.
Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff, Bürgermeister Rainer Balsmeier, Levke Brauer aus dem Fachbereich Kommunikation der Nationalparkverwaltung und zuständige Mitarbeiterin für die Gemeinde St. Peter-Ording als Nationalparkpartner und der in der NPV tätige Bundesfreiwilligendienstler Jonas Henrichs gestalteten die über eineinhalb Stunden, indem sie informierten, moderierten, Fragen beantworteten bzw. Stellung nahmen. Für Workshops „Müllsammeln im Nationalpark, Upcycling-Werkstatt und Verpackungsproblematiken und Wissen um Plastik“ waren drei Tische attraktiv aufgebaut. Die Aufmachung allein reizte schon zum Diskutieren und Hinterfragen. Immerhin 25 Interessierte waren anwesend und verstärkten ihr Problembewusstsein für diese Aufgabe, der sich die Welt als Gesamtheit zu stellen hat. Man kann das durchaus als Thema im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens mit unter die große Überschrift „Klimakatastrophe“ bringen.
Constanze Höfinghoff präsentierte zunächst die Ergebnisse aus der Arbeit von Laura Wawrzyniak, einer Master-Studentin von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, die in der TZ ein Praktikum absolvierte. Sie hatte sich über Fragebögen „Wie können wir in SPO einen Beitrag zur Müllvermeidung leisten?“ an Gastgeber, Einzelhandel und Lebensmittelbranche gewandt und diese ausgewertet.
Robin Feddersen von der Fachhochschule Westküste hatte in seiner Bachelorarbeit zum Thema „Chancen, Möglichkeiten und Anreize der Vermeidung von Abfallstoffen in Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben am Beispiel von St. Peter Ording“ dargestellt. Auch darüber informierte sie. Kurz zusammengefasst: Ein Problembewusstsein existiert und die Bereitschaft zum Handeln ist vorhanden. Allerdings bleibe die Frage: Wie soll das bei all den Gewohnheiten und rechtlichen Tatbeständen, u.a. der Hygienevorschriften, angegangen werden?
Wie komplex und schwierig das ist, machten auch die Beiträge aus der Runde der Anwesenden deutlich: Standortfragen für die Abfallcontainer einschließlich ihrer Nutzung als „Gesamtmüllbehälter“ bzw. Ablageplatz für Müll daneben, Ascher für Zigarettenkippen, Hundekotbeutel aus anderem Material als Plastik (weder sinnvoll noch praktikabel), Kurabgabe für Hunde (juristisch nicht machbar), Personal für die Begutachtung von Ordnungswidrigkeiten und Einziehen von Bußgeldern. Die Mehrzahl verhält sich zum Glück ordnungsgemäß. Viele zeigen sich verständig, aber eine Minderheit ist es, die Ärger bereitet und uneinsichtig bleibt: „Wieso? Warum? Was geht Sie das an? Ich bezahle doch dafür!“ Solchen Fragen und dazu unflätigen Bemerkungen sehen sich Mitarbeiter der TZ und des Ordnungsamtes ausgesetzt. Und die Aufnahme von Personalien ist rechtlich an Voraussetzungen geknüpft.
Hans Jörg Rickert, 28. Februar 2020, HN und www.jb-spo.de
Jahreszeiten-Extra zu Petrifeuer und Romantikwoche
Petrus weinte heftig – Das „Petrifeuer“ bzw. die „Biike“ loderte nicht
Der Patron von St. Peter ist Petrus. An seinem Tag, dem „Petritag“, hatte nun seit 1989 in St. Peter-Ording erst das „Petrifeuer“ und später als „Biike“ gelodert. Claus Heitmann von der AG Ortschronik hatte dieses Ereignis eigentlich als Fest für die Einheimischen ins Leben gerufen. Über die TZ wurde es dann zur „Biike“ und touristisch vermarktet. Auf Eiderstedt gab es die Biike gar nicht, aber der Tourismus bringt dann so etwas auch hierher. Der Petritag allerdings hatte in St. Peter seit alter Zeit seine Bedeutung, weil man sich an ihm „Sunte Petri“ traf, wo dann Dinge wie beim „Thing“ geregelt wurden.
Hier aber hat nun erst einmal Petrus das Wort:
„Die „Biike“ auf Eiderstedt und besonders in St. Peter ist mir schon seit langem ein Dorn im Auge. Da kam es mir dieses Jahr richtig zupass, meine Macht über das Wetter geltend zu machen. Lange genug habe ich mich zurückgehalten.
„Sabine“ habe ich deswegen am Wochenende zuvor schon einmal geschickt, um alles durcheinander zu wirbeln. „Winter“ hatte es diese „Winter“ genannte Jahreszeit extra nicht gegeben. Frost und Schnee - ich wollte das nicht mehr. Ihr nehmt das mit dem Klima ja einfach nicht ernst genug. Da musste dann jetzt auch die „Biike“ ins Wasser fallen. Wintergeister waren schließlich nicht zu vertreiben.
Aber die TZ hat den Wink mit „Sabine“ erst nicht verstehen wollen. Außerdem geht es in der Natur auf Ostern zu. Die Narzissen zeigen an vielen Stellen doch bereits ihre gelben Blüten. Aber ihr seid einfach blind und taub. Begreift doch endlich!
Und wehe, wenn ihr St. Peter-Ordinger mit eurer TZ nächstes Jahr erneut zur ‚Biike‘ einladet und nicht endlich zu meinen Ehren wieder ein schönes „Petrifeuer“ entfacht, wie ihr es noch 1989 so wunderbar für mich am Südstrand gemacht habt, dann …. ! - Na, ihr werdet es ja gewahr. Ich wollte euch nur schon einmal warnen. –
Ach ja, das mit der Romantikwoche gefällt mir aber irgendwie. ‚Verliebt in St. Peter‘! Das tut meiner geschundenen Seele wirklich gut!“
Die Veranstaltungsabteilung hatte mit vielen Partnern am Ort wieder ein Programm für die Romantikwoche zusammengestellt. Sie griff auf Bewährtes zurück, aber es gab auch neue Angebote. Wer ein wenig Gespür hatte, konnte auch ohne „Petrifeuer auf der Buhne“ viele Eindrücke mitnehmen und vor allem „Wetter“ in verschiedenster Form erleben. Für viele von weither waren „Sturmflut“ und „Hochwasser“ an den Stränden sicher das Erlebnis.
Die folgenden Bilder und Bilderserien vermitteln mit den Notizen dazu sicher einige reizvolle Eindrücke.
Am Freitag, 14. Februar, hieß es um 15 Uhr in der Gemeindegalerie in Wittendün in der Galerie Tobien „Kunst und Kekse für Kunst-Verliebte“. Georg Panskus führte durch die Ausstellung „Friedrich Karl Gotsch“ und brachte bei den Interessierten aus dem Westerwald, Sandwehle, Esslingen, Friedrichstadt und Nürnberg seine Freude an Kunst und Malen „rüber“. Das Paar aus Franken war extra wegen dieses Angebotes auf die Idee gekommen, für das Wochenende einmal nach St. Peter.-Ording zu fahren, und war begeistert. „Wir kommen bestimmt wieder!“
Am Sonnabend, 15. Februar, gab es im Museum Landschaft Eiderstedt von 14:30 Uhr an eine „Teestunde im Pesel“. Dieser dient heute auch als Hochzeitsstube für standesamtliche Trauungen. Sabine Graetke servierte Tee und Gebäck und berichtete zum Museum, zu Handel und Wandel auf Eiderstedt und über die Herkunft und Bedeutung der Fliesen. Die fünf „Teetanten“ aus Freiburg, Prisdorf, Bayreuth, Hamburg und Berlin waren angetan von dieser Idee.
Im ehemaligen Bahnhof Bad St. Peter-Ording war bereits den zweiten Tag von 11 bis 18 Uhr „Verliebt Spezial 2 für 1“ in GOOD TIMES – Surfshop & Café-Bar angesagt. Tobias Seemeier hatte Gäste. Dann schneite noch ein Paar aus Herne auf eine Tasse Kaffee bzw. Cappuccino rein. Sie waren für eine Woche gerade mit der Bahn angekommen und wollten danach ihr Quartier aufsuchen.
Für Donnerstag, 20. Februar hatte die TZ mit Levke Brauer von der Nationalparkverwaltung zur „Liebeserklärung ans Watt“ und anschließend Punsch auf dem Mehrzweckpfahlbau eingeladen. Den bereiteten Kerstin Schacht und Vanessa Greve vor. Über 20 „Wattverliebte“ hatten sich mit ihr und ihren beiden Begleitern Jonas Henrichs und Alina Komm beim Übergang Köhlbrand getroffen. Das Wetter spielte mit. „Wir wollten das schon immer mal“, bekannten einige. Alle waren von der Tour und Levkes Erläuterungen begeistert.
Freitag, 21. Februar war dann Petritag. Nach dem morgendlich bis mittags erfrischenden, zum Teil auch sonnigen Wetter war es wieder ungemütlich geworden. Regen blieb nicht aus. Die Temperatur lag um 17 Uhr gefühlt bei 2°. Es herrschte starker Wind ( 6 Bft ; 45 km/h) aus Südwest mit Böen bis 8 Bft.
Beim Backhaus gab es bereits ab 12 Uhr frisches Brot und „Heedewecken“
Um die Mittagszeit war das Wasser immerhin so hoch aufgelaufen, dass das Vorland bis zur Buhne weitgehend unter Wasser war. Der Feuerplatz selbst war nicht überflutet. Die Stangen für das Aufschichten des Stapels lagen noch oben neben der Deichkrone. Viele „Seebrückenwanderer“ waren unterwegs.
Abends war es mehr als nur nass und windig: Raues Februarwetter! Ein paar Buden und eine Feuertonne waren Treffpunkt zur „Feuerzeit“ beim Dünen-Hus. Bürgervorsteher Boy Jöns gab den vielen Interessierten im Veranstaltungssaal Erläuterungen zur „Biike“. Miese Gesichter sah man nicht. Mit der im Saal sich anschließenden Live-Musik der Band „Pressgäng“ war das auch kein Wunder.
Wie in anderen Lokalen war an diesem Abend auch im Olsdorfer Krug bei Jochen Rother „Grünkohlzeit“. Rainer Martens aus Garding hatte schon mit seinen plattdeutschen Liedern erfreut. Für den Wirt war das 32. Mal auch sein letztes Mal. Seine Frau und er haben die Altersgrenze erreicht. So ein bisschen Wasser stand in seinen Augen, als er ihren Abschied zum November ankündigte und sich bei seinen Gästen und dem Shantychor „Die Strandräuber“ bedankte. Der Saal war wie immer voll.
Sonnabend, 22. Februar, war wieder richtig Hochwasser, aber es war nicht ganz so hoch aufgelaufen wie am Wochenende zuvor mit „Sabine“. Für die Spaziergänger hatte es bei dem starken Wind wieder seinen Reiz. Der Feuerplatz stand fast ganz unter Wasser. Das Wellenspiel dort hatte seinen besonderen Reiz.
Hans Jörg Rickert, 29. Februar 2020, www.jb-spo.de
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